Daniel 1,10
"Und der oberste Kämmerer sprach zu Daniel: Ich fürchte nur meinen Herrn, den König, der euch eure Speise und euer Getränk bestimmt hat. Denn warum sollte er wahrnehmen, dass euer Aussehen weniger gut wäre, als das der andern Jünglinge von eurem Alter? So wäret ihr schuld, wenn ich meinen Kopf beim König verwirkte!"
Der oberste Kämmerer hatte bedenken, dass die, von Daniel und seinen Freunde gewünschten Speisen ein schlechtes Aussehen bewirken könnten. Er war vor dem König für die körperliche und geistige Ausbildung dieser Hebräer verantwortlich. Der Kämmerer hatte zudem Angst um seinen Job und um sein Leben.
Meinen Herrn
Das hebräische Wort, das hier mit „Herr“ übersetzt wurde, ist dônāi. Es ist der Form Adonai, die oft als Titel für JAHUWAH verwendet wird, sehr ähnlich. Die damaligen Könige ließen sich wie einen Gott verehren und ließen sich mit Donai ansprechen. Die Form Adonai ist von diesem heidnischen Titel abgeleitet und verdrängte in der Bibel sehr früh den Namen des Allmächtigen JAHUWAH (JHWH). Adonai wurde später mit „der HERR“ übersetzt.
Bereits in der griechischen Septuaginta, der ersten Übersetzung des Alten Testaments, wurde das im Urtext vorhandene JHWH (ausgesprochen JAHUWAH) durch das griechische Wort "kyrios" ersetzt. Kyrios = Herr. Diese Abweichung vom hebräischen Urtext ist eine Blasphemie, denn "Herr", "Adonai" oder "Kyrios" bedeutet "Baal".
"An jenem Tag wird es geschehen, spricht ... [JAHUWAH], dass du Mich 'mein Mann' und nicht mehr 'mein Baal' [mein Herr] nennen wirst." (Hosea 2,18)
Auf Wikipedia heißt es unter dem Begriff "Baal (Dämon)":
Baal(hebr. בעל) = Herr, Meister, Besitzer, Ehemann, König oder Gott
Ein weniger gutes Aussehen
Andere Übersetzungen:
„Eure Angesichter verfallener“ (Elberfelder)
“Euer Aussehen nicht so gesund“ (Menge)
„Eure Angesichter jämmerlicher“ (Luther)
„…dass ihr schlechter ausseht“ (Zürcher)
Der oberste Kämmerer scheint den jungen Leuten eigentlich helfen zu wollen. Gleichzeitig schien es ihm aber gefährlich, weil der König bemerken könnte, wenn die vier Hebräer dann schlechter aussehen. Deshalb schlug der oberste Kämmerer Daniels Bitte aus.
In der hebräischen Originalsprache heißt es wortwörtlich: „Euer Angesicht sieht traurig aus“. Man nahm an, dass das Gesicht eines Menschen, die innersten Gefühle und damit die Psyche ausdrücken. Dies wird von der modernen Wissenschaft bestätigt, wie z.B. der Dermatologe und Psychosomatiker Dr. Uwe Gieler deutlich macht. Er betont, dass das Nervensystem wie kaum ein anderes Organ mit der Haut verwandt ist: "Bis vor zehn Jahren haben wir gedacht, dass die Haut nur von ganz wenigen Nerven durchzogen wird. Heute wissen wir: Im Gegenteil, sie ist hochsensibel". Unsere Oberfläche steckt voller Abwehrzellen, auf ihr befinden sich mehr als eine Million Tastorgane und mindestens so viele freie Nervenendigungen. Die Nerven sind nicht nur in der Lage sensible Reize zu empfangen – das Gehirn kann über sie auch selbst Reize erzeugen. (Badische Zeitung, 31.07.2012)
Nicht nur Erlebnisse beeinflussen unsere Psyche, auch unsere Nahrung ist dafür mitverantwortlich. Dass die Ernährung nicht nur Auswirkungen auf den Körper, sondern auch auf die Psyche hat, hielt die moderne Schulmedizin lange Zeit für abwegig. Heute weiß man jedoch, dass die Ernährung eine enorme Bedeutung für das psychische Wohlbefinden der Menschen hat. Laut einem Artikel der „Zeit online“ vom 01.10.2010 kamen verschiedene Wissenschaftler alle zu einem ähnlichen Ergebnis:
„Menschen, die frisches Gemüse, Früchte, Fisch und Vollkorn essen, also vollwertige und frische Kost, haben ein geringeres Risiko, an Depression zu erkranken. Wer hingegen viel verarbeitete Lebensmittel, Frittiertes, Weißmehlprodukte und Süßes zu sich nimmt, steigert sein Risiko für die Erkrankung.“
Emeran Mayer, Professor an der University of California in Los Angeles (UCLA) und einer der führenden Forscher im Bereich der Neurogastroenterologie macht folgende Feststellung:
"Psychiater haben bisher nie unterhalb des Halses nach Ursachen für Probleme gesucht. Aber vielleicht werden wir in Zukunft psychiatrische Probleme nicht mehr nur im Gehirn, sondern auch im Verdauungstrakt behandeln.“ (Zeit-Online, 01.10.2010)
Der Prophet Hesekiel prophezeiht für die erretteten Gläubigen auf der neuen Erde:
„Ihre Früchte werden als Speise dienen und ihre Blätter als Heilmittel.“ (Hesekiel 47,12)
Nicht nur übermäßiger Alkoholverzehr, Drogen, Zigaretten, etc. sind Süchte. Auch Essen kann süchtig machen. Viele Menschen wenden sich dem Essen zu, um den Schmerz einer negativen Lebenserfahrung auf ein erträgliches Maß zu bringen. Jeder reagiert auf schmerzhafte Einflüsse des Lebens anders. Einige wenden sich dem Alkohol oder anderen Drogen zu, andere finden ihre Befriedigung im „shoppen“ oder im Sex. Für viele ist es jedoch das Essen, ob es ihnen bewusst ist oder nicht. Ob der Auslöser Ängste, Stress, Ärger, Frustration, Langeweile oder emotionaler Schmerz ist, man greift zum Essen. Essen kann tatsächlich ein Beruhigungsmittel sein. Übermäßiges, ungesundes Essen kann jedoch genauso zum Tod führen wie andere Drogen. Der Unterschied ist nur, dass das übermäßige Essen sozial, legal und moralisch von der Gesellschaft akzeptiert ist. Esssucht kann jedoch Menschen genauso gefangen nehmen, wie Alkohol oder Zigaretten.
Nicht nur unser physischer Körper hängt von der richtigen und ausgewogenen Ernährung ab, sondern auch unser Gehirn. Es funktioniert und basiert auf einem feinen und empfindlichen elektrochemischen Gleichgewicht. Und dieses Gleichgewicht ist völlig auf die Nährstoffe angewiesen, die wir zu uns nehmen. Die Nährstoffe sind wie eine Art Treibstoff. Wenn dieser Treibstoff mit Giften angefüllt oder von mangelhafter Qualität ist, wird das Ergebnis dementsprechend schlecht sein und zu negativ emotionalen Reaktionen führen. Die Ernährung beeinflusst also nicht nur unseren physischen Körper, sondern unseren Verstand, unsere Emotionen, unser Verhalten und unsere Persönlichkeit.
Viele wenden sich dem übermäßen Essen zu, weil sie sich verloren, verletzt oder missverstanden fühlen. Diese Form des Essens ist eine Flucht oder eine Art beruhigende Selbstmedikation. Wenn die Ursache für das Suchtessen nicht behoben wird, wird das Essen fortwährend ihr Leben im Griff haben und in einen Teufelskreis münden. Denn das übermäßige Essen wiederum wird den Süchtigen emotional-psychisch weiter zu Boden ziehen und auch den Körper durch Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Krebs, usw., zerstören.
JAHUSCHUAH, unser Befreier von jeglicher Sucht, zählte die Dinge auf, die der Psyche gefährlich sind. Es sind „die Sorgen dieser Welt“, die die Menschen krank machen. In Markus 4,19 ist vom "trügerischen Reichtum" und den "Begierden nach allen anderen Dingen" die Rede. Sie "ersticken das Wort JAHUWAHs" und verhindern das Aufgehen geistlichen Samens. Die Seele hört auf, sich Nahrung aus JAHUSCHUAH zu holen und das geistliche Leben im Herzen stirbt ab.
Viele Gläubige vergessen die Lehre, die ihnen JAHUSCHUAH vermitteln möchte, indem Er sie auf die Lilien des Feldes (Lukas 12,27) und auf die Vögel aufmerksam macht, denen die tägliche Nahrung gewiss ist. Auch wir können auf die tägliche Fürsorge JAHUWAHs vertrauen. JAHUSCHUAH kann keinem seine Last abnehmen, der Ihm nicht vertraut. Diese Sorgen des Lebens und das mangelnde Vertrauen trennen die Menschen von unserem Heiland, der den inneren Frieden geben kann. Er gibt uns die Warnung:
„Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen JAHUWAHs tut, der bleibt in Ewigkeit.“ (1. Johannes 2,15-17)
Er verweist dabei auch besonders auf die Ernährung:
„Habt aber auf euch selbst acht, dass eure Herzen nicht etwa durch Schlemmerei und Trunkenheit und Sorgen des Lebens beschwert werden und jener Tag euch unvermutet überfalle wie eine Schlinge…“ (Lukas 21,34)
Unsere tägliche Speise sollte nicht nur diejenige sein, die zur Erhaltung unseres Körpers notwendig ist, sondern besonders "das Brot des Lebens":
„Wirkt nicht für die Speise, die vergänglich ist, sondern für die Speise, die bis ins ewige Leben bleibt, die der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat Gott, der Vater, bestätigt! … Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, so wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das Ich geben werde, ist Mein Fleisch, das Ich geben werde für das Leben der Welt.“ (Johannes 6,27.51)
Unser Heiland ist das Brot des Lebens, und wenn wir Seine Liebe in uns aufnehmen, genießen wir das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wir empfangen den Messias durch Sein Wort. Denn Körper, Geist und Psyche werden durch das geformt, wovon sie sich nähren. An uns ist es, zu entscheiden, welche Nahrung sie erhalten sollen. Daniel und seine drei Freunde kannten und lebten den, von Paulus Jahrhunderte später weitergegeben Grundsatz aus:
Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut — tut alles zur Ehre … [JAHUWAHs]!“ (1. Korinther 10,31)