Viel wird unter Christen vom „Heiligen Geist“ gesprochen. Aber was ist das? Wessen Geist ist es? Wer bekommt ihn? Wie wirkt er? Was bewirkt er? Ist es derselbe Geist, der bereits in den Zeiten des Alten Bundes bei den Israeliten wirkte?
Inhalt
- Keine Person
- Enorme Macht und Kraft!
- Im alten Volk Israel gegenwärtig
- Fließt durch den Sohn zu den Menschen
- Wirkt auf verschiedene Weise zu unterschiedlichen Zeiten
- Jedem seine Gabe
- Ein falscher Geist schleicht sich ein
- Der Geist bewirkt einen Dienst aus Liebe
Keine Person
Zu Beginn soll der Fokus kurz darauf gerichtet werden, was der „Heilige Geist“ nicht ist. Für die Antwort dieser Frage wollen wir keine Dogmen, Kirchentraditionen und mystische Vorstellungen gelten lassen. Nach diesen menschlichen Quellen ist der heilige Geist die „dritte Person“ der Trinität bzw. der Dreieinigkeit. Diese beiden Ausdrücke finden sich nicht in der Bibel. Zudem wird man darin auch keine einzige Stelle finden, welche besagt, dass der heilige Geist eine Gottperson neben dem Vater und dem Sohn ist.
In der Bibel wird der Vater als der einzig allmächtige Schöpfergott des Himmels und der Erde vorgestellt. Der Messias wird uns als sein göttlicher Sohn offenbart, der dem Vater untergeordnet ist. Denn alles was Er besitzt und was Er vollbringt, hat Er ausschließlich vom Vater erhalten. Er tut nichts ohne den Willen Seines Himmlischen Vaters. Es gibt keinen einzigen Bibelvers, der den umgekehrten Fall belegen würde.
Zum besseren Verständnis, was der heilige Geist ist oder was er nicht ist, wäre es gut, folgende Ausführungen dazu zu lesen:
Ist der Heilige Geist eine Person? Ist er die dritte Person der Gottheit?
Gibt es einen Unterschied zwischen dem „Geist Gottes“ und dem „Heiligen Geist“?
Johannes 14,16: Wer ist der „andere Tröster“ / „Beistand“?
Ist der Messias JaHuWschuaH gleicher Gott, wie der Vater?
Weitere Fragen zur Trinität/Dreieinigkeit
Der Heilige Geist ist die Kraft JaHuWaHs, durch die Er alles nach Seinem Willen vollbringt. JaHuWaH ist ein persönlicher Gott. Wie jeder von uns einen Geist besitzt, so besitzt auch der Himmlische Vater einen Geist. Nur Sein Geist - im Unterschied zu unserem begrenzten Geist - ist vollkommen, allmächtig, allweise, allwissend, allgegenwärtig, rein, er ist heilig. Es ist der heilige Geist JaHuWaHs.
Den heiligen Geist wird im traditionellen Christentum eine Persönlichkeit zugeschrieben, oft mit der Begründung, er würde in der Bibel oft mit personenbezogenen Merkmalen beschrieben. So kann der heilige Geist “trösten”, er kann “seufzen”, er kann „Zeugnis geben“ (Römer 8,16). Hier handelt es sich um die Personifikation, ein literarisches Stilmittel, das in der Bibel häufig gebraucht wird. Es macht aus allgemeinen Dingen Personen und vermenschlicht sie. Paulus spricht davon, dass ihn die Sünde verführt und getötet hat (Römer 7,11). Die Sünde ist ebenfalls keine Person. Auch die Liebe, wenn von ihr als “geduldig” gesprochen wird (1. Korinther 13,4-5), ist deshalb keine Person. Und wenn die Sonne “beschämt” ist (Jesaja 24,23), so ist sie auch keine Person. In all diesen Beispielen werden Dinge personifiziert. Und so ist es auch mit dem heiligen Geist, er ist keine Person, wenn es z.B. heißt: „Der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern“ (Römer 8,26). Es ist JaHuWaHs Geist, der durch Seinen Sohn für uns eintritt.
JaHuWaHs Geist ermöglicht es Ihm, überall gleichzeitig zu sein. Unser Geist hat diese Kraft und Macht nicht. Unser Geist ist sehr eingeschränkt und begrenzt. David wusste, dass es der Geist Seines Himmlischen Vaters ist, der an den Menschen wirkt:
„Wo sollte ich hingehen vor Deinem Geist, und wo sollte ich hinfliehen vor Deinem Angesicht? Stiege ich hinauf zum Himmel, so bist Du da; machte ich das Totenreich zu meinem Lager, siehe, so bist Du auch da! Nähme ich Flügel der Morgenröte und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres, so würde auch dort Deine Hand mich führen und Deine Rechte mich halten!“ (Psalm 139,7-10)
Der Ausdruck für “heiliger Geist” ist in Hebräisch „ruach ha qodesch“. In dieser Zusammensetzung kommt er in Jesaja 63,10-11 und Psalm 51,13 vor. Das Wort „Geist“ kommt von dem hebräischen Wort ruach, welches 372 Mal im Alten genannt wird. In der Elberfelder Bibel wird dieses Wort 199 mit „Geist“ übersetzt, 92 Mal mit „Wind“ und 18 Mal mit „Hauch“ bzw. „Atem“.
Der Messias wurde mit dem heiligen Geist erfüllt (Matthäus 1,20), betete aber trotzdem niemals zum heiligen Geist, sondern immer zu Seinem Vater im Himmel (Matthäus 10,32-33; 11,25-27; 12,50; 15,13; 16,17; 16,27; 18,10; 18,35).Der heilige Geist ist der Geist der Weisheit und der Offenbarung (Epheser 1,13; 14,17). Es ist nicht nur der Geist des Vaters, sondern auch des Sohnes (Römer 8,9; Philipper 1,19; 1. Petrus 1,11). Der heilige Geist wohnt in den Gläubigen, befähigt sie, JaHuWaHs Kinder zu sein (Römer 8,14).
Enorme Macht und Kraft!
Durch die gesamten Bücher des Alten Testaments wird uns der heilige Geist des Schöpfers vermittelt. Der Geist JaHuWaHs hat eine enorme Macht! (vgl. Sacharja 4,6; 2. Korinther12,12). Im ersten Buch Mose wird berichtet, wie Sein Geist zum Zwecke der Schöpfung „über den Wassern schwebte“ (1. Mose 1,2). JaHuWaH hat mit Seinem Geist alles ins Dasein gerufen. Auch der Mensch wurde durch Seinen Geist erschaffen:
„Da bildete Gott … [JaHuWaH] den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.“ (1. Mose 2,7)
„Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen erhält mich am Leben.“ (Hiob 33,4)
„Odem“ ist ein anderes Wort für „Geist“. Im Alten Bund werden beide Wörter mit der hebräischen Bezeichnung ha chodesch bezeichnet. Der Schöpfer gab dem Menschen damit einen Geist. Er hauchte einen Teil Seines Geistes dem bis dahin leblosen Körper des Menschen ein. Dieser wird so zu einer lebenden „Seele“. Unser Körper wird von JaHuWaHs Geist erfüllt und gesteuert.
Sein Atem bzw. Odem ist wie der Hauch eines Windes, der den Menschen berührt und durchdringt und ihn lebendig macht (vgl. Johannes 3,8). Es ist unser Schöpfer, der jedem Menschen die Lebenskraft verleiht. Nur „bei ihm ist die Macht“ (Psalm 62,11; Hiob 27,3; 4. Mose 16,22; Hebräer 2,19). So kann Er Seinen Geist bzw. Seinen Odem auch jederzeit wieder zurücknehmen, der Mensch stirbt (Psalm 146,4; Prediger 3,19-21). Es ist dann kein Leben mehr in ihm. Mit dem Tod nimmt JaHuWaH den Geist des Menschen wieder zurück.
“So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzogen, und der Allmächtige, der meine Seele verbittert hat: Ja, solange noch mein Odem in mir ist und der Hauch Gottes in meiner Nase, sollen meine Lippen nichts Verkehrtes reden und meine Zunge keine Lüge aussprechen!“ (Hiob 27,2-4)
„Ach, … [JaHuWaH], siehe, Du hast den Himmel und die Erde gemacht mit Deiner großen Kraft und mit Deinem ausgestreckten Arm; Dir ist nichts unmöglich!“ (Jeremia 32,17)
Im alten Volk Israel gegenwärtig
Der heilige Geist JaHuWaHs wirkte beständig an den Israeliten des Alten Bundes. Er half ihnen, stand ihnen bei und „wurde ihr Erlöser. Bei all ihrer Bedrängnis war er auch bedrängt, und der Engel Seines Angesichts rettete sie“. Er erwies den Israeliten so viel Barmherzigkeit, „sie aber waren widerspenstig und betrübten Seinen heiligen Geist“ (Jesaja 63,7-9). Als JaHuWaH sich von ihnen zurückzog, fragten sie: „Wo ist der, welcher sie aus dem Meer führte mit dem Hirten seiner Herde? Wo ist Er, der Seinen heiligen Geist in ihre Mitte gab“? (Jesaja 63,11)
Der Heilige Geist JaHuWaHs war im Leben der Menschen bereits damals gegenwärtig: JaHuWaH „rechtet“ mit ihnen (1. Mose 6,3). Das heißt, er „spricht ihnen Recht“ bzw. „führt eine Rechtssache“ mit ihnen oder richtet über sie. Dies geschieht durch „Seinen Geist“. Zu jener Zeit war der Geist JaHuWaHs bereits als „Lehrer“ tätig:
„Und du gabst ihnen Deinen guten Geist, um sie zu unterweisen; und Dein Manna nahmst Du nicht von ihrem Mund, und als sie Durst litten, gabst Du ihnen Wasser.“ (Nehemia 9,20)
„Aber der Geist ist es im Menschen, und der Odem des Allmächtigen, der sie verständig macht.“ (Hiob 32,8)
„Lehre mich tun nach Deinem Wohlgefallen, denn Du bist mein Gott; Dein guter Geist führe mich in ebenem Land!“ (Psalm 143,10)
Die Schriften des Alten Bundes enthüllen, dass JaHuWaHs Geist Seine Gegenwart ist. Als David seine Sünden bekannte, flehte er seinen Schöpfer an:
„Verwirf mich nicht von Deinem Angesicht, und nimm Deinen heiligen Geist nicht von mir.“ (Psalm 51,11)
„Wo sollte ich hingehen vor Deinem Geist, und wo sollte ich hinfliehen vor deinem Angesicht?“ (Psalm 139,7)
JaHuWaH wirkte mit Seinem Geist an den damaligen Gläubigen, um Seinen Plan zu verwirklichen. So wird uns von Mose und Gideon berichtet:
„Und Ich will herabkommen und dort mit dir reden; und Ich werde von dem Geist nehmen, der auf dir ist, und auf sie legen, dass sie mit dir an der Last des Volkes tragen und du sie nicht allein tragen musst.“ (4. Mose 11,17)
„Da kam der Geist … [JaHuWaHs] auf Gideon; und er stieß ins Schopharhorn, und die Abiesriter wurden zusammengerufen, dass sie ihm nachfolgten..“ (Richter 6,34)
Der Prophet Jesaja teilt uns mit, dass JaHuWaH Seinen Geist auf Seinen „Knecht“ und „Auserwählten“ gelegt hat, um Seine Gerechtigkeit zu den Heiden zu tragen:
„Siehe, das ist mein Knecht, den ich erhalte, mein Auserwählter, an dem Meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe Meinen Geist auf ihn gelegt; er wird das Recht zu den Heiden hinaustragen.“ (Jesaja 41,1)
Fließt durch den Sohn zu den Menschen
Die Israeliten wussten, was der Heilige Geist ist und von wem diese Energie spendende, helfende Kraft ausging. JaHuWaH alleine hat die Macht und den allumfassenden Geist. Damit ist es der Schöpfer, der Erlösung für die Menschen bringen kann. Er ist die Lebensquelle. JaHuWaH lässt von Seinem Geist durch Seinen Sohn das Wasser des Lebens – Seinen Geist – fließen. Geistliches Leben bezogen die Israeliten ebenfalls bereits aus Jahuschuah:
„Sie wurden auch alle auf Mose getauft in der Wolke und im Meer, und sie haben alle dieselbe geistliche Speise gegessen und alle denselben geistlichen Trank getrunken; denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der ihnen folgte. Der Fels aber war ... [der Messias].“ (1. Korinther 10,2-4)
So musste man auch das Evangelium aus derselben Quelle schöpfen, bevor es den Neuen Bund gab:
„Denn wenn ihr Mose glauben würdet, so würdet ihr auch mir glauben; denn von Mir hat er geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr Meinen Worten glauben?“ (Johannes 5,46-47)
Das alttestamentliche Volk leitete derselbe Geist, wie uns heute:
„… eine Errettung, über welche die Propheten nachsuchten und nachforschten, die von der Gnade euch gegenüber geweissagt haben, 11 forschend, auf welche oder welcherart Zeit der Geist … [des Messias], der in ihnen war, hindeutete, als er von den Leiden, die auf Christus kommen sollten, und von den Herrlichkeiten danach zuvor zeugte; 12 denen es offenbart wurde, dass sie nicht für sich selbst, sondern für euch die Dinge bedienten, die euch jetzt verkündigt worden sind durch die, die euch das Evangelium gepredigt haben durch den vom Himmel gesandten Heiligen Geist – Dinge, in welche die Engel hineinzuschauen begehren. 13 Deshalb umgürtet die Lenden eurer Gesinnung, seid nüchtern und hofft völlig auf die Gnade, die euch gebracht wird bei der Offenbarung …[Jahuschuah]; 14 als Kinder des Gehorsams bildet euch nicht nach den vorigen Begierden in eurer Unwissenheit, 15 sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr heilig in allem Wandel! 16 Denn es steht geschrieben: „Seid heilig, denn Ich bin heilig.“ (1. Petrus 1,10-16)
Lange vor der Ankunft Jahuschuahs auf der Erde sprachen die Propheten von einem, der den Geist JaHuWaHs auf oder in sich hat.
„Und auf ihm wird ruhen der Geist … [JaHuWaHs], der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht … [JaHuWaHs].“ (Jesaja 11,2)
Durch Jahuschuah, Seinem Sohn, haben wir Zutritt zum Vater „in einem Geist“ (Epheser 2,18). Es ist der heilige Geist JaHuWaHs, den auch der Sohn hat. Beide haben denselben Geist, dieselbe Gesinnung, denselben heiligen Charakter.
„Niemand hat Gott [JaHuWaH, der Vater] jemals gesehen; wenn wir einander lieben, so bleibt Gott [der Vater] in uns, und Seine Liebe ist in uns vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in Ihm bleiben und er in uns, dass Er uns von Seinem Geist gegeben hat. Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt.“ (1. Johannes 4,12-14)
Kurz bevor Jahuschuah gen Himmel auffuhr, verhieß Er diesen Geist bzw. die Kraft vom Vater Seinen Jüngern:
„Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!“ (Apostelgeschichte 1,8)
„Und ich will den Vater bitten, und Er wird euch einen anderen Beistand [andere Übersetzung: „Tröster“] geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit.“ (Johannes 14,16)
Wenn Jahuschuah sagt, dass Er den Tröster senden wird, dann bedeutet dies, dass Er es selbst ist, das heißt, Sein heiliger Geist, den Er vom Vater empfangen hat. Dies erklärt Er selbst ein paar Verse weiter, in Johannes 14,18: „Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; Ich komme zu euch.“
Diese Kraft kam wie ein mächtiger Wind auf die Gläubigen herab. Man kann es mit dem Leben vergleichen, welches der Schöpfer in Adam hauchte. Es ist der Geist, durch den der Schöpfer Adam lebendig machte: der lebendig machende Geist. Es ist derselbe Geist, der jetzt nicht buchstäbliches Leben einhaucht, sondern neues, geistliches Leben – das lebendige Wasser von der Quelle JaHuWaH. Jahuschuah ist dabei das Haupt dieser geistlichen Neuschöpfung (vgl. Kolosser 1,9-22). Es ist ein geheiligtes Volk, ein königliches Priestertum:
„Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht — euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt seid.“ (1. Petrus 2,9-10)
Paulus stellt den heiligen Geist im Gegensatz zum Geist der Welt heraus:
„Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, sodass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist; und davon reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Heiligen Geist gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich erklären.“ (1. Korinther 2,12-13)
Der heilige Geist ist „der Geist, der aus Gott ist“. Denn JaHuWaHs Geist ist heilig. Der Geist der Welt ist unheilig. Wie aber werden wir durch den heiligen Geist geführt und wie können wir ihn empfangen? Das Hauptproblem ist sicherlich unser eigener Kopf. Wir wollen uns oft gar nichts sagen lassen. Will ich alles selbst in die Hand nehmen oder will ich mich von JaHuWaH führen lassen?
Ich kann alles nach dem Buchstaben des Gesetzes tun, kann den Sabbat halten, kann die Bibel lesen, kann beten und kann doch nicht von JaHuWaHs Geist erfüllt bzw. geführt sein. Wichtig ist, dass wir grundsätzlich immer nach Seinem Willen fragen, seien es kleine Dinge oder große Entscheidungen des Lebens. Nicht mein Wille soll geschehen, sondern DEIN Wille.
Auch wenn wir unter Seiner Geistesführung stehen, so bedeutet dies nicht, dass wir ohne Sünde leben. Denn „wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.“ (1. Johannes 1,8). Wir leben mitten in dieser sündigen Welt, wo überall Versuchungen lauern. Zudem hat jeder von uns angeborene Neigungen/Charakterschwächen, die es erschweren - jedem auf einem anderen Gebiet – der Versuchung nicht nachzugeben. Der heilige Geist kann aber nicht an uns wirken, wenn wir immer wieder bewusst sündigen. Paulus war sich seiner Unvollkommenheit bewusst:
„Nicht dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, dass ich das auch ergreife, wofür ich von .. [dem Messias Jahuschuah] ergriffen worden bin.“ (Philipper 3,12)
Wenn wir aber fehlgehen, wo haben wir einen Hohepriester im Himmel, der „mit unseren Schwachheiten Mitleid“ hat (Hebräer 4,15) und der uns unsere Fehltritte vergibt (vgl. Jesaja 38,17; Jakobus 5,15; Matthäus 6,12-14). Mithilfe Jahuschuahs können wir dem „Bösen weichen“ und das „Gute tun“ und den „Frieden suchen“ und „ihm nachjagen“ (Psalm 34,15; 1. Petrus 3,11).
Wirkt auf verschiedene Weise zu unterschiedlichen Zeiten
Der heilige Geist JaHuWaHs erreicht den Menschen auf unterschiedlichen Wegen und Zeiten. Er unterscheidet sich auch in der Art und Weise, wie er an jedem Einzelnen wirkt.
Zieht den Ungläubigen und führt den Gläubigen
Da wäre zum einen dasjenige Wirken des Himmlischen Vaters, wenn Er Menschen überhaupt erst zu Jahuschuah, Seinem Sohn, hinzieht. Das heißt, wenn sich ein Mensch zuvor überhaupt nicht mit göttlichen und biblischen Themen beschäftigt hat, fühlt sich plötzlich gedrungen, etwas über den Sinn des Lebens zu erfahren und er fängt an die Bibel zu lesen (Hebräer 3,7.15; 4,7; Offenbarung 3,20; 1. Korinther 2,10-13). Dabei ist es wiederum der Geist des Vaters JaHuWaH, der die Menschen zu Seinem Sohn führt:
„Niemand kann zu Mir [Jahuschuah] kommen, es sei denn, dass ihn der Vater [JaHuWaH] zieht, der Mich gesandt hat; und Ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.“ (Johannes 6,44)
Niemand kommt zu Jahuschuah, wenn ihn nicht der Geist des Himmlischen Vaters erst zu Seinem Sohn hinzieht. Und andersherum kommt auch niemand zum Vater als nur durch den Sohn. Der heilige Geist wirkt jedoch in diesem Sinne auch, wenn beispielsweise ein gläubiger Mensch plötzlich merkt, dass die Kirche oder Gemeinde, bei der er Mitglied ist, gar nicht die biblische Wahrheit lehrt. Wenn er die Wahrheit herausfinden und danach handeln will, wird er vom heiligen Geist geführt werden (Johannes 3,8; 10,3-4; Römer 8,14.26). Der Geist JaHuWaHs überzeugt und überführt sowohl Gläubige als auch Ungläubige. Er zeigt uns unsere Irrungen und Fehler auf und überzeugt uns, dass wir alle Sünder sind (Johannes 16,8).
„Und wenn jener [der Heilige Geist JaHuWaHs durch Jahuschuah] kommt, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und vom Gericht“. (Johannes 16,8)
Der Ungläubige kann erst errettet werden, wenn er zuerst vom heiligen Geist JaHuWaHs überzeugt wurde. Wer nicht erkennen kann, dass er ein Sünder ist, wird nicht akzeptieren, welches Opfer Jahuschuah in Gethsemane und auf Golgatha für ihn vollbracht hat.
Der wiedergeborene Gläubige benötigt ebenfalls den heiligen Geist, um die Fehler des eigenen Fehlgehens zu erkennen und um zu erfahren, wo von Zeit zu Zeit Korrektur benötigt wird. Denn der große Widersacher des Schöpfers schläft nicht und so könnten wir sehr leicht vom Pfad des Glaubens, auf den uns JaHuWaH gebracht hat, abkommen. Es ist der heilige Geist, der JaHuWaHs Kinder in Verbindung mit Ihm hält (1. Johannes 3,24).
Gibt uns Verständnis und Weisheit
Sein heiliger Geist ist es auch, der uns ein tieferes Verständnis für Sein Wort, Seine Absichten und Seinen Willen gibt (1. Korinther 2,9-14).
Nachdem der heilige Geist JaHuWaHs den Menschen zum Lesen Seines Wortes gebracht und von der Sünde überführt hat, leitet ihn Sein Geist weiter zur Umkehr. Ist das geschehen, wird Er Seinen Geist durch Jahuschuah mit dem menschlichen Geist verbinden und ihn erneuern. Man nennt diesen Prozess auch „Neugeburt“.
„Als aber die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes [JaHuWaH], unseres Retters, erschien, da hat Er uns — nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern aufgrund seiner Barmherzigkeit — errettet durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung des Heiligen Geistes, den Er reichlich über uns ausgegossen hat durch … [den Messias Jahuschuah], unseren Retter, damit wir, durch Seine Gnade gerechtfertigt, der Hoffnung gemäß Erben des ewigen Lebens würden.“ (Titus 3,4-7)
Wirkt bei der Taufe
Das neue Leben in Jahuschuah bringen wir symbolisch mit der Taufe zum Ausdruck. Auch hier wirkt der heilige Geist. Viele fühlen sich anschließend ermutigt, für JaHuWaH und Jahuschuah etwas zu tun, indem sie anderen Menschen ebenfalls diesen Weg aufzeigen wollen (Jesaja 61,1-3; Lukas 4,18; Matthäus 10,19-20; Römer 8,11.14.16).
Die Taufe ist keine magische Handlung, durch die der Mensch erlöst ist. Der heilige Geist des Vaters wirkt an den Menschen bereits lange vor der Taufe. Die Erlösung erhält der Mensch aus Gnade und Glaube an die Erlösung durch den Sohn JaHuWaHs (z.B. Johannes 3,14-18.36; 5,24; Apostelgeschichte 16,31; Römer 3,21-26, usw.).
Die Taufe ist eine bewusste Handlung, mit der wir nach außen/öffentlich bezeugen, die Liebeshandlung des Vaters und des Sohnes für uns anzunehmen. Wir bezeugen damit den Glauben, dass Er unsere Sünden vergeben hat. Zudem zeigen wir damit, dass wir von unserem bisherigen alten Leben umkehren wollen und von nun an ein JaHuWaH-wohlgefälliges Leben führen möchten (Apostelgeschichte 2,28; 20,21; Römer 6,4-6).
Ist unser Lehrer, um JaHuWaHs Wort richtig zu verstehen
Es ist wohl kaum möglich mit dem heiligen Geist gefüllt zu sein, wenn man nicht das Wort JaHuWaHs ernst nimmt. Das zeigte auch Jahuschuah nachdem Er nach 40 Tagen in der Wüste voll des heiligen Geistes zurückkehrte (Lukas 4,14). Jedes mal wenn Er angegriffen wurde, verwies Er auf das Wort Seines Vaters: „Es steht geschrieben“ (Lukas 4,1-13).
Im Brief an die Epheser schreibt Paulus, dass das Schwert des Geistes das Wort JaHuWaHs ist (Epheser 6,17). Es ist „schärfer wie jedes zweischneidige Schwert (Hebräer 4,12). Es ist wie „Feuer“ und „wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert (Jeremia 23,29). Nur wer Sein Wort auch ernst nimmt, kann Seinen Geist erhalten. Für das Studium des Wortes JaHuWaHs sendet Er ebenfalls Seinen heiligen Geist.
Der Geist JaHuWaHs dient uns als persönlicher Lehrer und führt uns in alle Wahrheit. Schritt für Schritt führt er uns in seinen Erlösungsplan ein. Das heißt, er gibt uns Erkenntnis. Der Geist JaHuWaHs gibt uns durch Jahuschuah Verständnis über Sein Wort in der Bibel (Johannes 14,26; Johannes 16,13; 1. Korinther 2,10, Sprüche 3,13, Sprüche 20,15). Er zeigt uns, was die Kapitel und Verse darin bedeuten, wie wir sie anwenden müssen und wie wir sie in den verschiedenen Zeit- und Lebensabschnitten zu verstehen haben. Diese Erkenntnis ist zu allererst in der Bibel zu finden. So wie wir Sein Wort ernst nehmen, um JaHuWaHs heiligen Geist zu erhalten, so brauchen wir JaHuWaHs Geist, um Seine Worte richtig zu verstehen. Das eine geht nicht ohne das andere.
„Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten.“ (Apostelgeschichte 10,44)
„Unser Evangelium ist nicht nur im Wort zu euch gekommen, sondern auch in Kraft und im heiligen Geist und in großer Gewissheit, so wie ihr ja auch wisst, wie wir unter euch gewesen sind um euretwillen.“ (1.Thessalonicher 1,5)
Hilft im täglichen Leben, tröstet und dient der Erbauung der Gemeinschaft
Nicht nur eröffnet uns der heilige Geist die Bibel, damit wir die darin enthaltenen Botschaften richtig verstehen, er kann uns zudem Erkenntnis und Hilfe in den Entscheidungen des alltäglichen Lebens geben. Der heilige Geist tröstet, ermutigt und hilft den Menschen (Johannes 14,16; 15,26; 16,17).
Der heilige Geist JaHuWaHs erbaut zudem die Gemeinschaft der Gläubigen (1. Korinther 14,12). Denn dieser Geist sollte der Geist sein, der sich „in einem jeden offenbart“ zum „Nutzen aller“ (1. Korinther 14,26).
Heiligt und formt den Charakter
Der Geist JaHuWaHs heiligt durch Seinen Sohn die Gläubigen, die willig sind, sich verändern zu lassen. Er wird unser Herz umwandeln und unseren Sinn erneuern, damit wir unserem Vorbild Jahuschuah ähnlicher werden (2. Thessalonicher 2,13; 1. Korinther 6,11; 2. Korinther 3,18; 1. Petrus 1,2). JaHuWaH ist der Töpfer und wir sind der Ton (Jesaja 64,7).
Der heilige Geist produziert Früchte, wie „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung“ (Galater 5,22-23). Diese Früchte bewirkt JaHuWaHs Geist durch Jahuschuah in den Gläubigen auf eine wunderschöne Weise:
„Und Ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; Ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; ja, Ich will meinen Geist in euer Inneres legen und werde bewirken, dass ihr in Meinen Satzungen wandelt und Meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut.“ (Hesekiel 36,26-27)
Diese Heiligung vollbringt JaHuWaHs Geist in uns durch die Wahrheit in Seinem Wort (Johannes 17,17):
„Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Indem er ihn bewahrt nach Deinem Wort! Von ganzem Herzen suche ich Dich; lass mich nicht abirren von Deinen Geboten! Ich bewahre Dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht gegen dich sündige. Gelobt seist du, o …[JaHuWaH]! Lehre mich Deine Anweisungen.“ (Psalm 119,9-12)
„Darum danken wir auch Gott unablässig, dass ihr, als ihr das von uns verkündigte Wort Gottes empfangen habt, es nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das auch wirksam ist in euch, die ihr gläubig seid.“ (1. Thessalonicher 2,13)
Verleiht die Gabe der Prophetie
Weiter wird uns der heilige Geist des Vaters durch den Sohn vermittelt, wenn Er einen Glaubenstreuen dazu bestimmt, zu weissagen. Dann wird dieser Visionen oder Träume haben (Hesekiel 2,2; 3,12.14.24; 8,3; 11,1.5.24; 43,5; Offenbarung 2,7; 19,10). Dabei ist jedoch zu beachten, dass es viele falsche Propheten gibt, die mit einem Lügengeist weissagen (1. Johannes 4,1; Matthäus 7,15-16; 24,11; 2. Korinther 11,13; 1. Timotheus 4,1; Jeremia 23,16-28; Jeremia 14,14-15).
Zudem wird uns für die letzte Zeit vor Jahuschuahs Wiederkunft noch eine ganz spezielle Ausgießung des Heiligen Geistes vorhergesagt. Dies wird - ebenso wie zu Pfingsten bei den Aposteln - bewirken, dass noch viele aufrichtig Gläubige aus der Welt sowie aus allen (heidnischen) Kirchen, Gemeinschaften und Organisationen herausgerufen werden (Joel 3,1; Apostelgeschichte 2,17-18; Offenbarung 18,1-4; Hosea 6,3; Sacharja 10,1-12; Jakobus 5,7; Offenbarung 14,7-12+18,1-4; Offenbarung 12,17+19,10).
Die Gabe der Prophetie ist eine Offenbarungsgabe des heiligen Geistes, die JaHuWaH nur zu bestimmten Zeiten einem glaubenstreuen Menschen auf eine übernatürliche Weise gibt. Im Unterschied dazu stehen die natürlichen Gaben, die jeder Gläubige auf natürlich Weise von Seinem Schöpfer erhalten hat und darüber immer verfügen kann, wie beispielsweise die Gabe der Geistesunterscheidung, die Gabe des Lehrens oder die Gabe der Organisation. Es sind sehr unterschiedliche Dienste aber immer derselbe Geist (1. Korinther 12,4; Epheser 4,7-11).
Jedem seine Gabe
Der heilige Geist JAHuWaHs stattet den Gläubigen mit Gaben aus (1. Korinther 12,7-11; 1. Korinther 12-14; Römer 12,6-8). Es gibt außergewöhnliche Talente und es gibt gewöhnliche Talente. Alle Menschen haben ihre Begabung vom Schöpfer. Sie können zum Guten genutzt werden, aber auch zum Bösen. Sie können für die Mitmenschen eingesetzt werden, aber auch zum Eigennutz.
Grundsätzlich hat unser Himmlischer Vater einen jeden Menschen, unabhängig ob gläubig oder nicht, Gaben bzw. Talenten verliehen. Wer mit dem heiligen Geist erfüllt wird, nutzt diese Gaben zur Verherrlichung JaHuWaHs, zur Erbauung der Gemeinschaft und generell zum Dienst an den Menschen. Im 2. Buch Mose wird uns von Bezalel aus dem Stamm Juda berichtet, der ein großes Talent für das Kunsthandwerk von JaHuWaH erhalten hat (2. Mose 31,1-6). Die Gabe hatte er sicherlich schon in die Wiege gelegt bekommen, sie wurde jedoch für den Dienst am Heiligtum eingesetzt.
Wenn wir ein noch so kleines Talent haben, so sollen wir es nicht vergeuden, sondern für Seinen Dienst nutzen. Jahuschuah macht dies im Gleichnis von den Talenten deutlich (Matthäus 25,14-30).
Matthäus 25,14-30 berichtet von einem Grundbesitzer, der für längere Zeit ins Ausland reist. Der Grundbesitzer steht für den Messias, der die Arbeiter in Seinem Weinberg benötigt, um möglichst viele Menschen zu erretten. Der Messias erzählte dieses Gleichnis kurz bevor Er diese Erde verließ und zu Seinem Vater in den Himmel auffuhr. Die Knechte sind Seine Nachfolger. Es sind also diejenigen, die vorgeben, in Seinem Dienst zu stehen.
Ihnen hat Er Talente anvertraut, jedem, wie er sie tragen kann. Es sind buchstäbliche „Talente“ im Sinne von Begabungen und Besitztümern. Diese Talente/Begabungen, die ein jeder bekommt, müssen in Seinem Dienst auch eingesetzt werden. Denn wir gehören nicht uns selbst, sondern sind, wie Sklaven, „teuer erkauft“ (1. Korinther 6,9-20; Vers 20), „damit die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist“ (2. Korinther 5,11-21; Vers 15). Seinen Knechten vertraut der Messias Seinen Besitz an. Jedem gibt Er seine Arbeit, jeder hat seinen Platz im Erlösungsplan JaHuWaHs.
Jahuschuah gibt jedem die Gaben „nach seiner Kraft“ und verteilt sie keineswegs willkürlich. Er verlangt von jedem Menschen Leistungen, aber nur „nach dem, was einer hat, nicht nach dem, was er nicht hat“ (2. Korinther 8,9-15; Vers 12). Wer imstande ist fünf Talente zu nutzen, der bekommt auch fünf. Wer weniger tragen kann, bekommt weniger. Und wenn einer nur mit einem Talent sinnvoll umgehen kann, wird Er ihm auch nur eins geben. Er weiß, was jeder Einzelne tragen kann. Die Bedeutung der kleinen Dinge wird oft verkannt; sie sind aber so wichtig und machen uns brauchbar für größere Dinge. JaHuWaH freut sich über einen auch noch so kleinen Dienst, den wir mit unserem ganzen Herzen und mit Hingabe und Freude für Ihn und für andere leisten.
Dem faulen Knecht nimmt der Messias dann auch das eine Talent ab (Matthäus 25,28). Es ist nicht nur ein Hinweis auf das Endgericht, sondern zeigt auch, wie JaHuWaH uns nach und nach schon in diesem Leben unser Handeln vergilt. Gegebene, aber ungenutzte Kraft wird geschwächt und geht schließlich verloren. „In einem jedem offenbart sich der Geist zum Nutzen aller“ (1. Korinther 12,1-7; Vers 7).
Paulus schreibt, dass ein jeder nach diesen Geistesgaben streben sollte (1. Korinther 12,31). Diese Gaben sind nicht für den eigenen Nutzen, sondern zum Nutzen aller. Sie dienen den Mitmenschen, der Gemeinde, sie sollen die Gemeinschaft erbauen (1. Korinther 12,4-11). Wer Geistesgaben hat, sollte demütig bleiben, nicht herrschen und nicht überheblich werden.
„Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der jedem persönlich zuteilt, wie er will“ (1. Korinther 12,11). Es ist der Geist JaHuWaHs, der bestimmt, wer wann welche Gabe erhält (vgl. Johannes 3,8).
Es kann nicht sein, dass der Mensch gewisse Gaben, wie das „Zungenreden“, sich selbst oder durch eine andere Person durch Handauflegen aneignet und damit frei verfügen kann. Wir können den heiligen Geist nicht manipulieren. In der charismatischen Bewegung wird jedem das Zungenreden als Gabe des Geistes zugesprochen. Das ist nicht vereinbar mit dem Wort JaHuWaHs. Es ist ein falscher Geist, der durch Gläubige wirken kann (siehe „Christlicher Götzendienst – die charismatische Bewegung).
Die verschiedenen Gaben zählt Paulus durcheinander auf. Das zeigt, dass es keine Unterschiede zwischen den einzelnen Gaben gibt. So ist die Gabe der Gastfreundschaft nicht weniger wert, als die Gabe der Prophetie. Alle Gaben sind gleichwertig. Es wirkt immer ein und derselbe Geist: „Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist“ (1. Korinther 12,4). So muss sich auch aus diesem Gesichtspunkt niemand besser oder begabter als der andere fühlen (1. Korinther 4,7).
Ein falscher Geist schleicht sich ein
Leider bleibt es oft nicht aus, dass sich in einer Gemeinschaft ganz schnell auch ein falscher Geist einschleichen kann. Es besteht immer die Gefahr, dass begabte Glieder ihr Talent in der Gemeinschaft für egoistische Zwecke missbrauchen. Es wird geherrscht und manipuliert. Es wird gestritten und befohlen.
Dabei ist vor allem die pharisäische Eigengesetzlichkeit zu nennen. Selbst hält man möglichst penibel alle möglichen Gesetze ein und so möchte man auch die Mitglieder dazu anhalten, dasselbe zu tun. Häufig geht das einher mit dem Schüren von Angst: Tust oder unterlässt du das nicht, läufst du Gefahr, das ewige Leben zu verlieren.
So mancher überschätzt sich dabei selbst und hält mehr von sich, als er/sie ist bzw. ihm vom Schöpfer zugedacht ist. Diese Person möchte etwas darstellen, sie möchte Führer sein, sie möchte eine höhere Position einnehmen, sie möchte die Ehre der Anderen (vgl. Matthäus 23,11-12; Markus 10,43-44). JaHuWaH wirkt beständig mit Seinem Geist und möchte ihm/ihr ins Gewissen reden und korrigieren. Würde man sich rechtzeitig belehren lassen, solange sich der Geist JaHuWaHs noch nicht zurückgezogen hat, würde er vor dem zerstörerischen Einfluss Satans bewahrt werden.
Wenn sich der Gläubige aber dem ständig widersetzt, wird JaHuWaH Seinen Geist irgendwann zurückziehen. Es tritt dann "Verblendung" ein. Ein solcher Mensch hat sein Herz verstockt und wird nun von Satans Geist geführt. Solche Menschen sind dann absolut überzeugt, richtig zu handeln und die Wahrheit zu verbreiten. In Wahrheit reden sie aber Lügen (2. Thessalonicher 2,11; Hosea 7,13).
Solange der Mensch von Herzen aufrichtig und uneigennützig die Wahrheit erkennen und sie befolgen möchte, wird unser Himmlischer Vater sie ihn erkennen lassen (Psalm 112,4; Sprüche 3,32). Aber ER ist es der bestimmt, zu welcher Zeit, welches Licht und wie viel Wahrheit dem Einzelnen gegeben wird. Er sieht in die Herzen der Menschen und führt die Dinge recht. Der eine erkennt sie früher, der andere später. Und auch dann ist alles nur Stückwerk und keiner sollte stolz werden und denken er hätte nun die ganze Wahrheit. Wir müssen immer wachsam sein und auch neues Licht nicht verachten, sondern prüfen, ob es im Einklang mit der Seinem Wort ist (1. Thessalonicher 5,19-21).
Der heilige Geist bewirkt einen Dienst aus Liebe
Weil die Gefahr besteht, dass man seine Geistesgaben missbraucht, weist Paulus daraufhin, dass alles in Liebe geschehen muss. Die Liebe ist deshalb die größte aller Gaben.
„Wenn ich in Sprachen der Menschen und der Engel redete, aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben besäße, sodass ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe austeilte und meinen Leib hingäbe, damit ich verbrannt würde, aber keine Liebe hätte, so nützte es mir nichts!“ (1. Korinther 13,1-3)
Grundsätzlich sollte alles, was der Mensch tut, mit Liebe und einer tiefen Herzensüberzeugung geschehen. Er sollte die Aufgaben des Lebens weder aus Furcht und Angst, noch zu seinem persönlichen, weltlichen Vorteil tun. Alles sollte aus Liebe zu unserem himmlischen Vater JaHuWaH und Seinem Sohn, der uns erlöst, erfolgen.
Nur und ausschließlich durch das Wirken des Geistes JaHuWaHs durch Seinen Sohn können wir diese Liebe empfangen. Durch den Heiligen Geist, der durch Jahuschuah wirkt, machen wir Fortschritte, nimmt die Liebe und unsere Kraft zu und unser Charakter wird verfeinert. Auf diese Weise nimmt Jahuschuah den Fluch der Sünde. Bevor die Apostel ihr Amt für die Gemeinde ausüben konnten, musste Jahuschuah ihnen erst Seinen Geist eingeben, weil sie ohne Seinen Geist ihren Dienst nicht ausführen konnten. Der Geist durchdringt den Empfänger mit den Eigenschaften des Messias.
Was trennt uns aber vom Empfang dieses Geistes und damit die Liebe zu Ihm? Es ist die Liebe zur Welt. Es ist das Verlangen nach Geld, nach Macht, nach weltlicher Anerkennung usw. Die weltlichen Geschäfte werden mit großer Energie und Eifer vorangetrieben, während unser Schöpfer und der Dienst für unseren Messias zur Nebensache werden. Es wird doch eher der eigene Wille durchgesetzt, als grundsätzlich immer in jeder Lebenslage im Gebet nach Seinem Willen zu fragen.
Der erste Schritt ist es deshalb, dass wir unsere Sünden bereuen, denn ohne die Reue gibt es keine Vergebung. Aber bereits dieser Schritt der Reue/Buße geschieht durch das Einwirken des Heiligen Geistes (vgl. Apostelgeschichte 5,31). Aus eigenem Antrieb ist der Mensch gar nicht zur Reue fähig. Unser Himmlischer Vaters ist ständig bemüht, das Herz des Sünders zu beeinflussen, um ihn zu Jahuschuah zu ziehen, der für die Sünden der Menschen starb.
Das Ziel ist tatsächlich die vollkommene Liebe. Jahuschuah, als unser Vorbild, hätte seine Fähigkeiten dafür benutzen können, Licht in die dunklen Geheimnisse der Wissenschaft scheinen zu lassen oder sonstige große Taten zu vollbringen. Es war Ihm jedoch viel wichtiger, die Geheimnisse des Evangeliums zu offenbaren. Dafür wandte er seine ganze Zeit, seine Erkenntnisse, seine Kraft auf. Und er gab letztlich sein Leben für die Erlösung der Menschen. Welch eine unermessliche Liebe! Sein Leben ist der beste Beweis dafür, dass sich JaHuWaHs Gesetz in dem Wort Liebe zusammenfassen lässt: Liebe zum Schöpfer und Liebe zum Nächsten.
Diese selbstlose Liebe erhält niemand plötzlich zu einem bestimmten Zeitpunkt. Es ist das Wirken des Geistes Jahuschuahs während der gesamten Lebenszeit. Die Liebe ergibt sich auch nicht durch beglückende Gefühle oder kurzweilige Begeisterung. Sie ist vielmehr die Folge eines kontinuierlichen Absterben der Sünde und eines beständigen, vertrauensvollen Lebens mit und für unseren Erlöser. Solange wir hier auf dieser sündigen Erde leben, werden wir nie sagen können, ich habe das Ziel erreicht.
So wie David gebetet hat, sollten auch wir beten: „Öffne mir die Augen, damit ich sehe die Wunder in Deinem Gesetz“ (Psalm 119,18). Mit Jahuschuahs Kraft in uns können wir den guten Kampf des Glaubens kämpfen (Epheser 6). Aber natürlich vollbringt JaHuWaH im Allgemeinen keine Wunder. Wenn der Landwirt es versäumt, den Acker zu bestellen, wird auch nichts wachsen.
Dabei bleiben Entmutigungen sicherlich nicht aus. Auch wird einem hin und wieder das Gefühl überkommen, dass JaHuWaHs Geist weit weg ist. Wir leben nun mal in dieser kaputten Welt, wo auch der Geist Satans noch sein Unwesen treibt. Aber in solchen Zeiten können wir uns erinnern an das, was Er schon alles in der Vergangenheit für uns getan hat.
„Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein? Er, der sogar Seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern Ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte Er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“ (Römer 8,31.32)
Oft werden einem auch gerade dann Steine in den Weg gelegt, wenn man Jahuschuah von Herzen nachfolgen will und auch anfängt, dementsprechend zu handeln. Und das kann dann auch den Glauben schwächen. Aber unser Himmlischer Vater und vor allem auch unser Erretter Jahuschuah, der selbst diesen irdischen Weg gegangen ist, verstehen das. Jahuschuah kennt die Beweggründe und Absichten des Herzens. Sooft wir stolpern und fallen, wird Er uns wieder aufrichten. Wir müssen uns immer wieder „unter die mächtige Hand JaHuWaHs demütigen“ (1. Petrus 5,6). Denn JAHUWAH ist es, „der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach Seinem Wohlgefallen.“ (Philipper 2,13)
„Ich freue mich sehr in … [JaHuWaH], und meine Seele ist fröhlich in Meinem Gott; denn Er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, wie ein Bräutigam sich den priesterlichen Kopfschmuck anlegt und wie eine Braut sich mit ihrem Geschmeide schmückt.“ (Jesaja 61,10)