„Vor dem Zusammenbruch wird das Herz des Menschen hochmütig, aber vor der Ehre kommt die Demut.“ (Sprüche 18,12)
Eine Ich-bezogene, stolze Person sagt: „Ich will das, Ich will jenes; Ich bestimme, wo es lang geht“. Oder: „Was, du glaubst an einen persönlichen Schöpfergott? Das ist ja lächerlich!“. Oder: „Ich habe überhaupt keine Zeit, ich muss noch mehr arbeiten, damit ich noch ein zweites Haus bauen kann.“ Oder: „Was will mein Ehepartner von mir? Was will mein Vorgesetzter? Was wollen die Behörden von mir? Das mache Ich nicht!“ Oder: „Ich halte doch alles ein, was Gott von mir will, Ich weiß das doch alles schon, ich halte mich an das Gesetz, mehr brauche ich nicht.“ Oder: „Ja, das ist falsch, da sollte ich wohl meinen Mund aufmachen und was dagegen unternehmen … aber dann würde ich meinen guten Ruf und mein Ansehen verlieren und womöglich noch meinen Job!“ Oder: „Ach bin ich froh, dass ich nicht so bin wie der da, schau dir den an, wie der sich wieder verhält!“. Oder: „Mir geht’s ja so schlecht, das liegt an meiner Kindheit, wegen meiner Eltern; mein Ehepartner ist schuld; mein Arbeitskollege spielt mir übel mit; Ich selbst kann da gar nichts dafür“.
Eine demütige Person sagt: „Was will mein Schöpfer von mir? Was ist Sein Wille für mein Leben? Wie kann ich meinen Eltern, meinen Kindern, meinem Ehepartner, meinen Mitmenschen eine Hilfe sein? Wie kann ich die Dinge mit Seiner Hilfe besser machen? Ich vertraue Ihm und gebe alles getrost in Seine Hand, denn Er weiß so viel besser, was in dieser oder jener Situation zu tun ist.“ Und: „Ich danke meinem Schöpfer für alles, was Er mir gibt und für alles was Er für mich tut; ich danke Ihm für Seine weise Führung.“
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INHALT
- Demut: das Gegenteil von Stolz
- Formen des Stolzes
- Stolz auf Reichtum, Ansehen, Talent und Äußerlichkeit
- Ablehnung des Schöpfers
- Selbstverwirklichung und die Suche nach der „innewohnenden Kraft“
- Pharisäische Eigengesetzlichkeit
- Überheblichkeit und Selbstüberschätzung
- Selbstzufriedenheit und falsche Selbsteinschätzung
- Unbelehrbarkeit, Rechthaberei, Sturheit; Schuld haben die Anderen
- Rebellischer Stolz und Unabhängigkeit
- Kritiksucht und Lästerei
- Neid, Geiz und Habsucht
- Satan - der Inbegriff des Stolzes
- Befreiung durch Demut: Jahuschuah
- Das Heilige Gesetz des Himmels zeigt den Stolz und führt zu Demut
- Stark aus Gnaden
- Gesegnet die “geistlich Armen”, ihrer ist das Himmelreich
- Ein Beispiel echter Demut: Mose
- Hoch der Stolz, tief der Fall - Der Allmächtige lehrt Demut
- Der Demütige lernt, der Stolze weiß
- Demut – der Weisheit Anfang
- Der Ehre geht Demut voraus – der Lohn der Demut
Demut: das Gegenteil von Stolz
Zwischen dem stolzen Geist der Welt und dem demütigen Geist des Messias besteht ein großer Unterschied. Der eine führt zu Selbstsucht, Selbstmitleid, Selbsterhöhung und zum Streben nach irdischen Schätzen. Der andere führt zu Selbsterkenntnis, Selbstverleugnung, Friede, Freiheit und zum Streben nach unvergänglichen Schätzen.
Der Stolz ist die schlimmste Sünde, denn aus dem Stolz entwickeln sich alle anderen Sünden. Alle Sünden haben wiederum ihre Wurzel in Luzifer, ein von JaHuWaH geschaffener glanzvoller Engel, der sich gegen seinen Schöpfer auflehnte und mehr sein wollte, als ihm zugedacht war. Die Grundform des Stolzes ist damit die Rebellion gegen den Schöpfer. Aufgrund der Verführungskünste Luzifers zur Selbsterhöhung ist der Stolz seit dem Sündenfall Adams und Evas in der menschlichen Natur verwurzelt.
Stolz trübt unser Urteilsvermögen, es macht uns für Ratschläge taub und führt zu Überheblichkeit. Stolze Menschen verlieren irgendwann auch die Achtung ihrer Mitmenschen. Ungläubige haben Probleme, ihren Worten zu trauen, weil sie erkennen, dass sich bei einem solchen Menschen alles um ihn selbst dreht. Und selbst Menschen, die selbst recht hochmütig sind, hassen die stolzen Gebärden und Handlungen der anderen. Um sich nicht dem Unmut der Mitmenschen auszusetzen, versucht der Stolze auch gerne seinen Stolz zu verbergen, was sich zuweilen in Schein- oder falscher Demut ausdrückt.
Stolz hat überhaupt nichts Schönes, nichts Liebliches und nichts Anziehendes an sich. Im Stolz ist nichts Ausgeglichenes und keine Ordnung vorhanden. Stolz verkehrt das Heilige Gesetz des Schöpfers ins Gegenteil. Stolz ist der Erstgeborene Sohn Luzifers, unheilig, unrein und niederträchtig.
Echte Demut ist das genaue Gegenteil von Stolz, oder wie es der französische Historiker und Philosoph Voltaire (1694 – 1778) ausgedrückt hat: „Demut ist das Gegengift des Stolzes“. Leider wird Demut oft völlig falsch verstanden. Demut bedeutet keinesfalls, dass man sich unterdrücken lässt, sich selbst minderwertig fühlt oder dass man ein niedriges Selbstvertrauen hat. Es bedeutet auch nicht, dass man ständig über seine Schwächen grübelt und darüber spricht. Auch bedeutet Demut nicht, dass man anderen alles Recht macht und ihnen nach dem Mund spricht.
Demut ist vielmehr ein sicheres Zeichen von Stärke; es ist die höchste Form von Mut. Wie das Wort „DeMUT“ selbst bereits andeutet, erfordert es Mut, demütig zu sein. Demut kommt aus dem Althochdeutschen „diomuoti“ und bedeutet „Gesinnung eines Dienenden“. Ja, es ist die mutige Gesinnung eines Dieners des Schöpfers und seiner Mitmenschen. Demut ist eine Herzenshaltung, eine Lebenseinstellung. Während der Stolze mit sich selbst zufrieden ist und er sich grundsätzlich nur um sich selbst dreht, hat der Demütige den Mut, seinen tatsächlichen Zustand zu betrachten, seine Schwächen zu sehen und sich einzugestehen, dass er Hilfe und Gnade von Seinem Schöpfer nötig hat.
Während der Stolz gerne auf andere herabsieht, ist die Demut „die Fähigkeit, auch zu den kleinsten Dingen des Lebens emporzusehen“, wie es der Arzt und Theologe Albert Schweizer (1875 – 1965) einmal ausdrückte. Ein Demütiger ist stark, weil er weiß, dass er einfach er selbst sein kann, er muss niemandem etwas beweisen. Er weiß, dass alle Dinge sein Schöpfer in der Hand hat, und kann deshalb mit Friede im Herzen gelassen durchs Leben gehen. Jede wahre Größe kommt aus der Demut, die im Leben des Sohnes des Allmächtigen und in Seinem wunderbaren Opfer zur Rettung verlorener Menschen offenbar wurde.
Sanftmut ist eine weitere Eigenschaft, die sehr eng mit der Demut verwandt ist. Sie wird in der Bibel auch als „Güte“ bezeichnet. Es ist ein „Schmuck“, der den Menschen „des Herzens“ schmückt. Es ist der „sanfte und stille Geist, der vor JaHuWaH sehr kostbar ist.“ (1. Petrus 3,3-4). Ein Mensch, der diesen Schmuck trägt, ist nicht ständig mit sich selbst und seinen Wünschen beschäftigt, die er versucht mit seinem Willen durchzusetzen, sondern hat seinen Blick immer auf seinen Schöpfer gerichtet und darauf, wie er Ihm und seinen Mitmenschen von Nutzen sein kann.
„Besser ein Langmütiger als ein Starker, und wer sich selbst beherrscht, als wer eine Stadt bezwingt.“ (Sprüche 16,32)
Stolz ist ein Mangel an Selbsterkenntnis. Das heißt, wir sehen unseren wahren Zustand nicht. Demut öffnet uns die Augen, damit wir unsere Schwächen und Unwürdigkeit vor unserem Schöpfer erkennen können. Wir sehen uns so, wie wir wirklich sind. Durch Demut werden wir „die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird uns frei machen“ (Johannes 8,32). Und anstelle stolz zu werden, geben wir Ihm die Ehre, wenn Er in und durch uns etwas vollbracht hat.
Demut unterdrückt nichts oder macht einen minderwertiger als man ist. Vielmehr verhindert es Selbstüberschätzung und zeigt den wahren Zustand des inneren Menschen auf. Demut zeigt die Unfähigkeit, das Leben ohne den Schöpfer meistern zu können. Ein demütiger Mensch hat ein gesundes Selbstvertrauen, weil er sich vom Schöpfer aller Dinge getragen fühlt; er setzt sein ganzes Vertrauen auf Ihn. Demut wird nicht nur Überheblichkeit heilen, sondern auch Minderwertigkeitskomplexe und Depressionen, die eine Folge des Stolzes sein können.
„Kommt her zu Mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will Ich euch erquicken! Nehmt auf euch Mein Joch und lernt von Mir, denn Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn Mein Joch ist sanft und Meine Last ist leicht.“ (Matthäus 11,28-30)
Ja, Jahuschuahs Joch ist sanft und leicht, weil Er es für uns trägt. Das Problem ist, dass eine stolze Person Schwierigkeiten hat, sich helfen zu lassen. Man will das Joch selbst tragen, wie schwer es auch sein mag. Und in der Tat, auf diese Weise ist es sehr schwer und letztendlich wird man unter dieser Last zusammenbrechen. Die einen, weil sie sich immer mehr auf die Schultern laden; die anderen, weil sie ständig versuchen, sie abzuschütteln, da sie bereits unter der kleinsten Last enorme Schwierigkeiten haben. Helfen lassen sich beide nicht.
Alles was wir haben, kommt von Ihm, dem Allmächtigen Schöpfer JaHuWaH. Aus diesem Grund ist es schon völlig falsch, uns selbst als etwas Besseres zu halten, als unsere Mitmenschen, und wenn es sich dabei auch nur um eine einzige Sache, Angelegenheit, Fähigkeit oder Talent handelt. Denn alles ist ein Geschenk unseres Schöpfers.
„Seht doch eure Berufung an, ihr Brüder! Da sind nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme; sondern das Törichte der Welt hat Gott [JaHuWaH] erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott [JaHuWaH] erwählt, um das Starke zuschanden zu machen; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott [JaHuWaH] erwählt, und das, was nichts ist, damit Er zunichtemache, was etwas ist, damit sich vor Ihm kein Fleisch rühme. Durch ihn aber seid ihr in … [dem Messias Jahuschuah], der uns von Gott [JaHuWaH] gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung, damit es geschehe, wie geschrieben steht: »Wer sich rühmen will, der rühme sich … [JaHuWaHs]!« [Jeremia 9,23]“. (1. Korinther 1,26-31)
Formen des Stolzes
Es wäre recht einfach, wenn Stolz nur das Problem der Reichen, Erfolgreichen, Berühmten und Mächtigen wäre. Das ist jedoch nicht so. Der Stolz nimmt viele Formen und Eigenarten an, und zuweilen versteckt er sich hinter einer Maske der scheinbaren Demut. Der Stolz ist in irgendeiner Form in uns allen. In anderen erkennt man jedoch den Stolz sehr leicht, in uns selbst aber nur schwer.
Man findet den Stolz überall: bei Kindern genauso, wie bei den Alten; bei den Reichsten als auch bei den Ärmsten der Armen; bei den Gesunden und Starken ebenso wie bei den Kranken und Schwachen. Er ist oft auf den ersten Blick nicht zu sehen. Der Stolz findet sich beim Christen bzw. Messias-Nachfolger in der einen Form, in einer anderen beim Atheisten. Der Stolz ist überall. Und wenn einer von sich behauptet, er hätte keinen Stolz, dann können wir wissen, dass es sich um einen sehr stolzen Menschen handelt. Dies ist besonders gefährlich, weil in diesem Fall der eigene Stolz gar nicht erkannt wird, und so vor dem Himmlischen Vater nicht bekannt und durch das heiligende Blut Seines Sohnes Jahuschuahs nicht vergeben werden kann. Gerade Bibelgläubige stehen in Gefahr, von sich zu behaupten, sie seien nicht stolz oder hätten den Stolz überwunden.
Wir alle haben in irgendeiner Form den Stolz in uns. Oft sind es Eigenschaften, die uns unsere Eltern und Großeltern vererbt haben und die wir weiter hegen und pflegen, bis sie immer mehr Raum in unserem Leben einnehmen oder neue Formen gebären. Durch unsere Handlungen und durch den von uns oft willkommenen Einfluss der sündhaften Welt züchten wir weitere mehr oder weniger sichtbare Formen des Stolzes. Sehr oft bringt der Stolz – wenn lange genug gehegt und gepflegt – Zustände hervor, in denen er vordergründig gar nicht mehr erkannt wird: Die falsche Demut zählt dazu genauso, wie psychische Erkrankungen, die ihre Ursache im Stolz haben können.
„Einem Menschen erscheint alles rein, was er unternimmt; aber … [JaHuWaH] prüft die Geister.“ (Sprüche 16,2; Menge)
Stolz auf Reichtum, Ansehen, Talent und Äußerlichkeit
Diese Eigenschaften und materiellen Dinge werden – im Gegensatz zu anderen Formen – meist sofort mit „Stolz“ assoziiert, was jedoch nicht unbedingt sein muss. Allerdings trifft es zu, dass besonders reiche und erfolgreiche Menschen stärker Gefahr laufen, stolz zu sein und zu werden, als jemand der nicht reich, angesehen oder überdurchschnittlich talentiert oder mit Schönheit besonders gesegnet ist. Denn die Hauptaufgabe im Leben dieser Menschen ist meist weltliche Schätze und weltlichen Ruhm anzuhäufen. Sie machen sich mehr Gedanken um das irdische Wohl und Ansehen als um das ewige Heil. Es dreht sich dann in der Tat alles um sie selbst, sie sind oder werden stolz.
„Denn was wird es einem Menschen helfen, wenn er die ganze Welt gewinnt und sein Leben verliert?“ (Markus 8,36)
Unser Erlöser wusste und bedauerte: „Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes kommen!“ (Markus 10,23). Er warnte deshalb wohlhabende Menschen eindringlich:
„Habt acht und hütet euch vor der Habsucht! Denn niemandes Leben hängt von dem Überfluss ab, den er an Gütern hat.“ (Lukas 12,15)
Er erzählte Ihnen daraufhin ein Gleichnis von einem reichen Kornbauern, der ständig darauf bedacht war, seinen Reichtum zu vermehren. Er wollte „größere Scheunen“ bauen, damit er für schlechte Zeiten über Jahre hinweg genügend Vorrat zum Leben haben würde. Er beruhigte sich selbst, indem er sich sagte: „Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und sei guten Mutes!“ (Lukas 12,19). Was aber sagte der Schöpfer zu Ihm?
„Du Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird gehören, was du bereitet hast? So geht es dem, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist für Gott!“ (Lukas 12,20)
Dieser Mann wurde vom Allmächtigen reichlich gesegnet. Er hatte soviel. Seine Ernte war so groß, dass er gar nicht mehr wusste, wo er es noch unterbringen sollte. Er musste neue Scheunen bauen, um seine Vorräte aufzubewahren. Ihm war jedoch nicht bewusst, dass er nur der Verwalter dieser Güter für seinen Schöpfer war. Er dachte nur an sein persönliches Wohlergehen und nicht an die Menschen, die kaum genügend Geld zum Überleben hatten. Er hätte einen Teil seines großen Reichtums für die Armen, Obdachlosen, Kranken und Waisen abgeben können. Ein solcher Mensch ist ein stolzer Mensch und er handelt so, als gäbe es keinen Gott und auch kein Ewiges Leben. Er lebt nur für sich selbst, und seine Zukunft glaubte er gesichert. Er verherrlichte sich selbst für seinen Besitz. Der Psalmschreiber findet dafür sehr drastische Worte:
„Der Mensch, der in seiner Pracht lebt und doch ohne Einsicht ist, er gleicht dem Vieh, das umgebracht wird!“ (Psalm 49,21)
Der Reiche bedenkt oft nicht, dass das Leben morgen schon vorbei sein kann. Und so feiert er wie der stolze König Belsazar seinen Reichtum zusammen mit den Mächtigen (Daniel 5. Kapitel), gleichzeitig steht jedoch schon die Schrift an der Wand: „Auf der Waage gewogen und zu leicht befunden“ (Daniel 5,25-27).
Wie im Gleichnis vom Reichen und dem armen, kranken Lazarus (Lukas 16,19-31), wird eine Zeit kommen, in der sich die Rollen vertauschen. Wer heute zwar an irdischen Gütern arm ist und keine irdischen Ruhm genießt, aber sich vollständig Seinem Schöpfer unterstellt und vertraut, und auch sein Leid geduldig trägt, wird einmal über alle Maßen erhöht werden. Denn Erlösung heißt neben der Sündenvergebung auch die Einsetzung des Menschen in den Zustand, den er vor dem Sündenfall hatte; er wird all die geistlichen und körperlichen Gaben zurückerhalten, die er durch die degenerative Macht der Sünde verloren hat.
Diejenigen die heute viel Geld, Ansehen und Talente haben, dafür aber nicht JaHuWaH die Ehre geben und dieses Geld und Talent nicht für Ihn und Seine Mitmenschen einsetzen, werden nichts mehr besitzen, ja selbst das Ewige Leben nicht. Denn wenn ein solcher Mensch nicht bereits hier auf Erden von Herzen nach ewigen, geistlichen Dingen strebt, wird er mit derselben Gier nach Geld, Ansehen, Macht und Leidenschaften aus dem Grab auferstehen, wie er hineingesunken ist. Er würde auch dann sein Leben nicht einem Allmächtigen Gott unterstellen und Ihm dienen wollen.
„Wohlan nun, ihr Reichen, weint und heult über das Elend, das über euch kommt! Euer Reichtum ist verfault und eure Kleider sind zum Mottenfraß geworden; euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird gegen euch Zeugnis ablegen und euer Fleisch fressen wie Feuer. Ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen!“ (Jakobus 5,1-3)
Wer aber nun denkt, dass er dann gar nicht zu arbeiten braucht, weil ein Armer besser dran ist, als ein Reicher, der täuscht sich gewaltig. Er wird einmal genauso Rechenschaft für seine nicht eingesetzten Talente und Gaben ablegen müssen, wie derjenige, der sie für irdische und egoistische Zwecke missbraucht. Auch das ist Stolz in höchster Form, denn ein solcher Mensch ist selbstzentriert, indem er oft sogar seiner eigenen Familie das vorenthält, was ihr zusteht. Paulus bringt es auf den Punkt, wenn er schreibt:
„Wenn aber jemand für die Seinen, besonders für seine Hausgenossen, nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.“ (1. Timotheus 5,8)
Unser Himmlischer Vater hat einem jeden von uns eine bestimmte Begabung oder Talent verliehen. Und wenn es auch noch so klein ist, so sollen wir es nicht vergeuden, sondern nutzen. Jahuschuah macht dies im Gleichnis von den Talenten deutlich (Matthäus 25,14-30). Er berichtet von einem Grundbesitzer, der für längere Zeit ins Ausland reist. Der Grundbesitzer steht für den Messias, der die Arbeiter in Seinem Weinberg benötigt, um möglichst viele Menschen zu erretten. Der Messias erzählte dieses Gleichnis kurz bevor Er diese Erde verließ und zu Seinem Vater in den Himmel auffuhr. Die Knechte sind Seine Nachfolger. Es sind also diejenigen, die vorgeben, in Seinem Dienst zu stehen.
Ihnen hat Er Talente anvertraut, jedem nach seinem Vermögen. Es sind buchstäbliche „Talente“ im Sinne von Begabungen und Besitztümern. Diese Talente/Begabungen, die ein jeder bekommt, müssen in Seinem Dienst auch eingesetzt werden. Denn wir gehören nicht uns selbst, sondern sind, wie Sklaven, „teuer erkauft“ (1.Korinther 6,9-20; Vers 20), „damit die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist“ (2.Korinther 5,11-21; Vers 15). Seinen Knechten vertraut der Messias Seinen Besitz an. Jedem gibt Er seine Arbeit, jeder hat seinen Platz im Erlösungsplan JaHuWaHs. Jeder ist aufgerufen, gemeinsam mit dem Erlöser seine ihm geschenkte Kraft, Mittel und Begabung einzusetzen, um Menschen für die Ewigkeit zu retten.
Intelligenz und Begabung gibt es auf verschiedenste Art und Weise. Sie wird sich durch Seinen Heiligen Geist mehren, wenn wir die Bereitschaft zeigen, unsere noch so klitzekleine Gabe irgendwie für Ihn und die Mitmenschen einzusetzen. JaHuWaH verlangt nicht mehr, als Er uns gibt. Er gibt jedem die Gaben „nach seiner Kraft“ und verteilt sie keineswegs willkürlich. Er verlangt von jedem Menschen Leistungen, aber nur „nach dem, was einer hat, nicht nach dem, was er nicht hat“ (2. Korinther 8,9-15; Vers 12). Wer imstande ist fünf Talente zu nutzen, der bekommt auch fünf. Wer weniger tragen kann, bekommt weniger. Und wenn einer nur mit einem Talent sinnvoll umgehen kann, wird Er ihm auch nur eins geben. Er weiß, was jeder Einzelne tragen kann.
Wer zu gleichgültig und zu „faul“ (Vers 26) ist, um für Ihn und seine Mitmenschen etwas zu leisten, der ist untauglich als Mitarbeiter, weil er seine Talente nicht nutzt. So wie dieser Knecht mit dem einen Talent: Er hat es vergraben; er hat es vergeudet. Nur weil einem nur wenig anvertraut ist, heißt das nicht, dass wir es ungenutzt lassen dürfen. Hätte dieser Mann mehr Talente erhalten, hätte er nicht anders gehandelt: Er hätte die Gaben des Himmels ungeachtet gelassen. Aber wie es geschrieben steht „Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu“ (Lukas 16,1-15; Vers 10).
Die Bedeutung der kleinen Dinge wird oft verkannt; sie sind aber so wichtig und machen uns brauchbar für größere Dinge. JaHuWaH freut sich über einen auch noch so kleinen Dienst, den wir mit unserem ganzen Herzen und mit Hingabe und Freude für Ihn und für andere leisten.
Dem faulen Knecht nimmt der Messias dann auch das Talent ab, das Er ihm gab (Vers 28). Es ist nicht nur ein Hinweis auf das Endgericht, sondern zeigt auch, wie JaHuWaH uns nach und nach schon in diesem Leben unser Handeln vergilt. Gegebene, aber ungenutzte Kraft wird geschwächt und geht schließlich verloren. „In einem jedem offenbart sich der Geist zum Nutzen aller“ (1. Korinther 12,1-7; Vers 7). Wenn wir unsere Gaben zum Segen für andere anwenden, erhalten wir immer mehr davon. Benutzten wir sie jedoch nur für unsere eigenen egoistischen und stolzen Zwecke, dann werden sie weniger und werden schließlich ganz von uns genommen.
Und wenn wir viele Gaben und Güter haben, dürfen wir nicht stolz werden. Und wenn sie uns in diesem Leben genommen werden, so sollten wir auch dann nicht mit dem Schicksal hadern, denn sie haben uns doch gar nicht gehört. Wir sind nur die Verwalter aller Güter und Talente. Einen reichen Menschen, der vorgibt, „gläubig“ zu sein, aber nicht wirklich glaubenstreu ist, erkennt man in der Not bzw. seinem materiellen Abstieg: „Er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist wetterwendisch. Wenn nun Bedrängnis oder Verfolgung entsteht um des Wortes willen, so nimmt er sogleich Anstoß.“ (Matthäus 13,18-23; Vers 21). Das trifft im Grunde auf alle Formen des Stolzes zu: In der Not offenbart sich der wahre Geist.
„Den Reichen in der jetzigen Weltzeit gebiete, nicht hochmütig zu sein, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen, damit sie das ewige Leben ergreifen und so für sich selbst eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln.“ (1. Timotheus 6,17-19)
Im Grunde gibt es für niemanden einen Grund stolz zu sein. Wenn jemand reich ist und großes Ansehen genießt, von wem hat er den Reichtum? Wenn jemand ein begnadeter Musiker, Schreiber oder Erfinder ist, von wem hat er das Talent? Von wem hat er den stabilen körperlichen und psychischen Gesundheitszustand, um große Dinge leisten zu können? Von seinem Schöpfer! Für alles was wir haben, für alles was wir leisten, können wir nur Ihm die Ehre dafür geben und Ihm unseren Dank aussprechen. Wenn diese, von JaHuWaH geschenkten Güter und verliehenen Talente richtig eingesetzt werden, können sie zu einem großen Segen im Dienst für JaHuWaH und für die Mitmenschen werden.
Für Manchen kann es jedoch auch ein Vorrecht und eine große Gnade sein, wenn er keine außergewöhnliche Begabung oder Reichtum oder vollkommene körperliche Gesundheit hat, denn dann ist die Gefahr viel kleiner, dass man sich überhebt und stolz wird.
„Verkauft eure Habe und gebt Almosen! Macht euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz, der nicht vergeht, im Himmel, wo kein Dieb hinkommt und keine Motte ihr Zerstörungswerk treibt. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.“ (Lukas 12,33-34)
Ablehnung des Schöpfers
Auch diejenigen, die komplett leugnen, dass es überhaupt einen Gott gibt, der die Welt erschaffen hat und der einem jeden einzelnen Lebewesen Seinen Lebensodem gibt, tragen einen gewissen Stolz in sich. Man ist selbst so weise, dass man "weiß", dass es keinen Gott gibt. Man ist zu stolz, um zu glauben, was man nicht sieht, obwohl sich ein unendlich weiser und allmächtiger Schöpfer in jeder Blumenknospe, in jeder einzelnen noch so kleinen menschlichen Zelle oder in der unendlichen Weite des Weltalls mit seiner präzisen Ordnung förmlich aufdrängt. Ja, man würde alles dafür geben, wenn man beweisen könnte, dass es Ihn nicht gibt.
„Der Gottlose sagt in seinem Hochmut: ‚Es gibt keinen Gott‘!“ (Psalm 10,4)
Der größte Verstand und intelligenteste Mensch kann die Höhe und Größe des Allmächtigen nicht verstehen, wie sie sich in der Natur offenbart. Zweifler können nicht an einen Schöpfergott glauben, weil sie diese unendliche Allmacht nicht verstehen können. Es sind nicht die Beweise, sondern es ist die Wirkung des Heiligen Geistes JaHuWaHS, der den Menschen zu Ihm hinzieht. Dabei muss ich aber von meinem Podest erst einmal heruntersteigen und mich etwas kleiner machen, damit Er mich auch erreichen kann. Leider schätzt sich der Stolze selbst als zu großartig ein, als dass er durch den Glauben leben könnte. Er sieht dafür keine sichtbaren Beweise und versteht auch gar nicht, was “Glaube” tatsächlich bedeutet.
Während die Bibel für solche Menschen ein Märchenbuch ist, das es nicht einmal wert ist, darin zu lesen, wird jedoch vom sog. „Menschen von Welt“ gerne die angesehene Literatur von Philosophen und weltlichen „Denkern“ der Zeitgeschichte gelehrt und gelesen.
Man ist sich auch selbst so wichtig, dass man sich nicht mit solchen Dingen wie „Glaube“ beschäftigen kann, der grundsätzlich eher etwas für Schwache und Ungebildete ist. Der „offensichtlich Gottlose“ ist sich selbst so wichtig und er muss sich um vieles kümmern, denn er hat alles selbst in der Hand. Charles H. Spurgeon wusste, wie schwer es für einen gebildeten Mann von Welt ist, die erlösende Kraft des Erlösers anzunehmen:
„Lieber möchte ich dem ärmsten Straßenkehrer oder Lumpensammler zum Segen werden, als einem Adligen gefallen, den ich am Ende doch nicht zu Gott bekehren kann.“
Ein schöpfer-loser Mensch betrügt sich selbst, denn er merkt gar nicht, dass er sich immer mehr „verstrickt, in dem Werk seiner Hände“ (Psalm 9,17). Und es wird auch tatsächlich das eintreffen, was er glaubt: Nach dem Tod ist alles vorbei, es gibt keine andere Welt, außer der, die er selbst gesehen hat.
„Wenn der gottlose Mensch stirbt, so ist seine Hoffnung verloren“. (Sprüche 11,7)
Jetzt soll sich aber niemand rühmen, weil er „Gottgläubig“ ist. Es gibt viele, die ehren den Allmächtigen nur mit den Lippen, Seine heiligende Kraft Seines Geistes durch Seinen Sohn lehnen sie jedoch bewusst oder unbewusst ab. Sie wollen ebenfalls selbst gerecht werden, wollen die Dinge selbst in die Hand nehmen. Oder man will ständig irgendwelche Beweise bzw. Zeichen oder Wunder, damit man glauben kann (Matthäus 12,38-40). Dies zeigen die anderen Formen des Stolzes, wie wir noch sehen werden. Im Gegensatz dazu wird sich so manch vermeintlich „Gottloser“ am Ende als gottesfürchtiger erweisen als viele der vorgeblich Gläubigen.
Interessanterweise werden gerade große Wissenschaftler der Weltgeschichte demütig, je mehr sie die Natur erforschen. Sie werden überzeugt, dass es einen allmächtigen Schöpfergott gibt, der alles auf Erden und im Himmel lenkt und in Händen hält. So schrieb der englische Mathematiker, Physiker und Astronom Isaak Newton (1643-1726):
"Die wunderbare Einrichtung und Harmonie des Weltalls kann nur nach dem Plan eines allwissenden und allmächtigen Wesens zustande gekommen sein. Das ist und bleibt meine letzte und höchste Erkenntnis."
Der Physiker und Nobelpreisträger Max Planck (1858-1947) bemerkte:
"Religion und Naturwissenschaft schließen sich nicht aus, wie heutzutage manche glauben und fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander. Gott steht für den Gläubigen am Anfang für den Physiker am Ende allen Denkens."
Werner von Siemens (1816-1892; deutscher Physiker und Begründer der Elektrotechnik) erkannte:
"Je tiefer wir in das harmonische Walten der Naturkräfte eindringen, desto mehr fühlen wir uns zu demütiger Bescheidenheit angeregt. Desto höher steigt unsere Bewunderung der unendlichen, ordnenden Weisheit, welche die ganze Schöpfung durchdringt."
Der Mathematiker und Astronom Johannes Keppler (1571-1630) schreibt ehrfurchtsvoll über den Schöpfer aller Dinge:
"Die Erhabenheit Deiner Schöpfung wollte ich den Menschen verkünden, soweit mein eingeschränkter Verstand Deine Unendlichkeit begreifen konnte. […] Astronomie treiben heißt, die Gedanken Gottes nachlesen."
Alexis Carrel (1873-1944; französischer Arzt, Naturforscher und Nobelpreisträger bekennt demütig:
"Es ist keine größere Schande zu beten als zu trinken und zu atmen. Der Mensch braucht Gott, wie er das Wasser und den Sauerstoff braucht."
Der Astronom Johann Heinrich Mädler (1794-1874) schrieb:
"Ein ernster Naturforscher kann kein Gottesleugner sein, denn wer, gleich ihm, so tief in die Werkstatt Gottes geblickt und Gelegenheit hat, die ewige Weisheit zu bewundern, der muss vor dem Walten des höchsten Geistes seine Knie beugen."
Selbstverwirklichung und die Suche nach der „innewohnenden Kraft“
Satan verführt die Menschen immer noch auf dieselbe Weise, wie er es bei Eva im Garten Eden tat. Er weckt in ihm den Wunsch nach höherer Erkenntnis, als die, die der Schöpfer offenbart hat. Er redet ihnen ein, dass sie keinen persönlichen Gott brauchen, sondern selbst wie ein Gott sein können, „ihr werdet sein wie Gott“ (1. Mose 3,4-5). Er bot ihnen an, dass sie durch eine gewisse Frucht, eine tiefe Kenntnis von Gut und Böse erlangen werden, wenn sie davon essen. Es ist jedoch genau diese Frucht, die der Schöpfer den Menschen verboten hat, davon zu essen. Luzifer ging jedoch so geschickt vor, dass Eva dieser Lüge glaubte. Das einzige Ziel Satans ist es, die Menschen mit ihm ins Verderben zu stürzen. Er „geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann“ (1. Petrus 5,8).
Auch heute wird dieser Weg der Selbstverwirklichung gegangen. Und dies leider nicht nur von nicht-Bibelgläubigen, sondern auch immer mehr Gemeinden bieten in bestimmten Formen esoterische Lebensweg-Angebote für ihre Mitglieder an und dieses Gedankengut versteckt sich teilweise auch in Predigten. Der Einfluss dieser modernen Glaubensbewegung hat sich in den verschiedensten freikirchlichen Gemeinden eingeschlichen. Es wird eine Botschaft des ganzheitlichen Wohlbefindens des Menschen als Teil des Erlösungswerkes des Messias gepredigt. Man führt die Menschen nicht mehr vorrangig hin zum Schöpfer, sondern zeigt ihnen Wege der Selbstverwirklichung auf. Heilung von psychischen Problemen wird nicht mehr vordergründig durch den Aufbau einer Beziehung zum Erlöser vermittelt, sondern man versucht, das im Menschen innewohnende Kraftpotenzial zu aktivieren.
Selbstverwirklichung ermöglicht es dem Menschen, seine eigenen Ziele, Sehnsüchte und Wünsche näher zu kommen; man will dabei stetig freier von irdischen Zwängen werden. Man beschäftigt sich mehr und mehr mit sich selbst und seinen eigenen „Reinigungs- und Aufstiegsprozessen“, was zu Egozentrik und Egoismus führt. Man kann sich aus eigener Kraft sogar soweit entwickeln, dass man selbst ewig lebt bzw. in einem gewissen Geisteszustand ins „Nirvana“ eingeht. Gemäß dem esoterischen Menschenverständnis ist der Mensch von Natur aus gut. Jeder habe einen göttlichen Kern in sich, der nur geweckt werden muss, damit er sich entfalten kann. Der Apostel Paulus hingegen sagt genau das Gegenteil:
„Ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt“. (Römer 7,18)
Erst durch die Annahme der Gnade des Schöpfers, indem wir in die Fußstapfen Seines Sohnes treten, wird durch IHN unser Herz verändert, so dass wir uns gehorsam unter die „mächtige Hand JaHuWaHs demütigen“ können. ER ist es der uns dann zu seiner Zeit erhöht (1. Petrus 5,6).
Es ist das Streben nach menschlicher Selbstverwirklichung, das ursprünglich die Trennung zwischen dem Schöpfer und den Menschen verursachte. Deshalb kann gerade die Selbstverwirklichung diese Trennung nicht wieder aufheben. Einzig und alleine die Vergebung unserer Sünden, die alle aus dem Stolz der Selbstverwirklichung entspringen, kann diese Trennung beseitigen. Diese Vergebung kann nur JaHuWaH durch den stellvertretenden Tod Seines göttlichen Sohnes bewerkstelligen, der diesen Weg im Auftrag Seines Vaters bereitwillig gegangen ist. Niemand kann das selbst. Man kann nicht die Sünde mit der Sünde austilgen.
An die Stelle des Allmächtigen Gottes JaHuWaH, dem alleine Anbetung gebührt, und Seines gerechten Gesetzes der Liebe, wird die sündige Natur Gegenstand der Anbetung und Maßstab des Guten. Es ist der Weg der Selbsterlösung und führt unweigerlich in den Abgrund und zum ewigen Tod. Der Mensch kann sich selbst nicht heilen oder sich selbst erretten.
„Bei den Menschen ist dies unmöglich; aber bei Gott [JaHuWaH] sind alle Dinge möglich.“ (Matthäus 19,26)
So viele Menschen glauben, aus eigener Kraft zufriedener zu werden und große Dinge vollbringen zu können. Sie glauben nicht, dass es durch einen Schöpfergott bewirkt wird, sondern durch die, in ihnen selbst wohnende "göttliche" Kraft. Sie erhöhen sich selbst. Wer sich aber „selbst erhöht, wird erniedrigt werden“ (Matthäus 23,12). Von unserem Erlöser haben sie diese Lehre der Selbstverwirklichung nicht. Er verwies grundsätzlich immer die Menschen auf Seinen Vater im Himmel, der das Leben der Menschen in Händen hält (Matthäus 5,16.48; 10,32-33; 16,17; Markus 11,25-26; Lukas 11,2; Johannes 8,28.54; 10,29; 14,26-28, usw.).
„Habt acht, dass euch niemand beraubt durch die Philosophie und leeren Betrug, gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den Grundsätzen der Welt und nicht dem Messias gemäß. Denn in Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit [JaHuWaH] leibhaftig; und ihr seid zur Fülle gebracht in Ihm, der das Haupt jeder Herrschaft und Gewalt ist.“ (Kolosser 2,8)
Die Gefahren der verschiedenen Formen der Selbstverwirklichung bzw. der Esoterik werden sehr gut und umfangreich auf folgenden Webseiten aufgezeigt:
www.vorsicht-okkult.de
www.lichtarbeit-verführung.de
www.naturheilverfahren-biblisch-hinterfragt.de
Pharisäische Eigengesetzlichkeit
Der Stolz der Eigengesetzlichkeit kommt den beiden vorherigen Formen des Stolzes, der Stolz des Atheisten und der Stolz des Esoterikers, sehr nahe. Während der Atheist sagt „Es gibt keinen Gott“ (Psalm 14,1) und der Esoteriker „Ich kann selbst sein wie Gott“ (1. Mose 3,5), sagt der pharisäische Stolz der Eigengesetzlichkeit „Ich kann das Gesetz Gottes vollständig aus meiner Kraft heraus halten; ja, ich kann sogar noch mehr Gesetze im Namen Gottes aufstellen und sie einhalten“.
Wie der Atheist als auch der Esoteriker, hat der Eigengesetzliche keinen Erlöser notwendig. Denn er kann alles aus eigener Kraft. Er glaubt entweder gar nicht an den stellvertretenden Opfertod des Messias (z.B. Juden, Moslems und auch vereinzelt nicht-Juden, die ausschließlich an das Alte Testament glauben, in dem sie den Messias nicht sehen können); oder man glaubt zwar in einer oberflächlichen Weise an das Opfer des Messias, aber nicht an das Gnadengeschenk der umwandelnden Kraft des Heiligen Geistes JaHuWaHs durch Seinen Sohn, den Messias. In beiden Fällen steht am Ende dasselbe Schicksal wie beim Atheisten und beim Esoteriker.
“Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“ (Epheser 2,8-9)
Es ist eine Gabe, ein Geschenk, das wir annehmen müssen. Es zeugt von Stolz, wenn wir dieses Geschenk ablehnen. Wir lehnen es ab, wenn wir ständig versuchen, aus eigener Kraft heraus Gesetze einzuhalten, worauf wir dann auch noch stolz sind. Jahuschuah ist es, der es für und in uns bewirkt. Das heißt, dass wir „durch das Gesetz dem Gesetz gestorben“ sind, um „für JaHuWaH zu leben“ (Galater 2,11-21; Vers 19).
„Ich bin mit … [dem Messias] gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich selbst, sondern … [der Messias] lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn … [JaHuWaHs], der mich geliebt und Sich selbst für mich hingegeben hat.“ (Galater 2,20)
Unsere Selbstdisziplin im Sinne der Eigengesetzlichkeit, mit der wir gerne vor anderen glänzen, ist eine verwerfliche Eigenschaft der Macht Satans über uns. Und sie nimmt oft sehr eigenartige und böse Züge an. Weitere Formen des Stolzes, wie sie nachfolgend aufgezeigt werden, können der Eigengesetzlichkeit folgen: man wird überheblich, wird herrschsüchtig und unzufrieden. Vor allem treiben die Kritiksucht und die Streitsucht ihre Blüten aus. Man achtet dann sehr auf Äußerlichkeiten und auf die Wahrung eines religiösen Formenwesens, bei dem man die hässlichen Flecken der unreinen Gedanken und der selbstsüchtigen Handlungen im Herzen anderen gegenüber, gar nicht mehr sieht.
Unser Erlöser und Heiland Jahuschuah zählt diese äußerlichen Formen nicht zu den Bedingungen des Eingangs in das Reich Seines Vaters. Er betonte vielmehr immer wieder die Notwendigkeit der Reinheit des Herzens.
„Glückselig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen!“ (Matthäus 5,8)
Herzensreinheit bedeutet, dass unser Herz frei von Stolz und Selbstsucht ist und erfüllt mit Liebe, Demut und Wahrheit, die nur durch den Geist JaHuWaHs durch Seinen Sohn ins Herz gepflanzt werden und dort wachsen können.
Menschen, die aus eigener Kraft heraus das Heil erlangen wollen, betrügen sich selbst, denn der heiligende Geist JaHuWaHs ist nicht in ihnen. Sie haben den Messias nicht im Herzen, der sie grundlegend umwandeln kann. Sie sind irgendwann so sehr mit Blindheit geschlagen, dass sie Finsternis für Licht halten und Lüge für Wahrheit. Solche Menschen sind verblendet, sie haben die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen. „Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, sodass sie der Lüge glauben“ (2. Thessalonicher 2,11)
Die Juden waren sehr bemüht das Gesetz des Allmächtigen und ihre zusätzlich aufgestellten Gesetze bis auf den Buchstaben genau einzuhalten; sie wollten aus eigener Kraft vollkommen werden. Sie kannten Teile der alttestamentlichen Schriften auswendig. Der Messias bezeichnete allen voran die Pharisäer und Schriftgelehrten als „Heuchler“. Er hatte ihnen immer wieder klar gemacht, dass sie in ihrer eigenen Gerechtigkeit nie das Königreich der Himmel erlangen würden.
Die Pharisäer waren äußerst bedacht auf ein äußeres Formenwesen. Traditionen wurden gehegt und gepflegt und sie waren selbstgerecht. Sie hoben ihre eigenen Gesetze über die Schriften des Alten Bundes. In ihrer Selbstherrlichkeit und ihrem Stolz verstanden sie auch nicht mehr den Inhalt dieser inspirierten Schriften. Der Geist des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs war nicht mehr mit ihnen, obwohl sie davon fest überzeugt waren. Nachdem der Messias ihnen sagte, Er sei der Sohn des Himmlischen Vaters, behaupteten sie überheblich: „Abraham ist unser Vater“ (Johannes 8,31-47; Vers 39). Jahuschuah aber antwortete ihnen:
„Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so würdet ihr Abrahams Werke tun. Nun aber sucht ihr Mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, die Ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan. […] Warum versteht ihr Meine Rede nicht? Weil ihr Mein Wort nicht hören könnt! Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.“ (Johannes 8,39-40.43-44)
In diesen Worten stecken tiefgründige Botschaften:
- Abraham hat bestimmte Werke getan, die die Juden nicht tun.
- Der Messias spricht Worte, die Er nicht aus sich selbst heraus redet.
- Die Juden verstehen ihn nicht, weil sie Seine Worte gar nicht hören können!
- Sie können sie deshalb nicht hören, weil sie vom Geist Satans geleitet sind und nicht von JaHuWaHs Heiligem Geist.
- Wenn Satan etwas sagt, sagt er das aus sich selbst heraus, und ist somit Lüge.
Zum einen können wir hier sehen, dass Abraham tatsächlich Werke vorweisen konnte; er hielt die Gebote JaHuWaHs in seinem täglichen Leben ein. Und auch unser Erlöser spielte die Forderung des Gesetzes nicht herunter. Er zeigte unmissverständlich auf, dass Gehorsam gegenüber dem Gesetz des Himmels die Grundvoraussetzung für das Ewige Leben ist (Matthäus 19,17; Offenbarung 14,12).
Aber WIE kamen diese Werke Abrahams zustande? Durch seinen Glauben in die erlösende Macht der Gnade! Abraham wurde gerechtfertigt durch den Glauben ALLEINE! Durch diesen Glauben auf das zukünftige Opfer des Sohnes, und den damit einhergehenden heiligenden Geist des Himmlischen Vaters, war es ihm möglich, das Himmlische Gesetz zu halten.
„Wenn nämlich Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott. Denn was sagt die Schrift? »Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet« [1. Mose 15,6].“ (Römer 4,2-3)
Wir werden keinesfalls aufgrund unserer eigenen Verdienste belohnt – sondern aus Gnade. Das wusste auch David. Er erkannte, dass jegliche Tieropfer ihn niemals erretten können, sondern alleine das „Opfer eines zerbrochenen Geistes und eines zerschlagenen Herzens“ (Psalm 51,18-19). David wusste, dass die Tieropfer nur ein Vorschatten auf das zukünftige Opfer des Messias waren, was es erst ermöglichen würde, dass niemand, der Ihm und an Ihn glaubt, den ewigen Tod sterben muss (Hebräer 9,11-28, Vers 23; Hebräer 10,1-18, Vers 12; Epheser 5,2; Johannes 3,15-16). Auch Jakob und Esau wurden „gesegnet durch Glauben im Hinblick auf die zukünftigen Dinge“ (Hebräer 11,17-22; Vers 20).
„Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen und nicht am Opfer, an der Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern.“ (Hosea 6,6)
Als der Sohn des Höchsten auf diese Erde gesandt wurde, redete Er nicht „aus sich selbst heraus“, sondern nur die Worte, die Er von Seinem Himmlischen Vater hörte (Punkt 2, siehe oben). Die Juden KONNTEN Seine Worte jedoch gar nicht verstehen (Punkt 3), weil sie nicht JaHuWaH zum Vater hatten (wie Abraham), sondern den Teufel. Sie waren vom Geiste Satans geleitet und nicht vom Geist JaHuWaHs (Punkt 4). Und wie der Satan ausschließlich aus sich selbst heraus handelt, so taten es die Juden (Punkt 5). Die Folgen sind tote Werke, Formenwesen, Egoismus, Sturheit, Starrsinn, Lieblosigkeit, Hartherzigkeit, usw.
Dieser Zustand – wenn einmal soweit, dass man vom Geist Satans geleitet wird – nennt man auch „Verblendung“. Derjenige ist völlig überzeugt, dass ihn der Geist des Allmächtigen führt, während in Wahrheit der Teufel ihn leitet. Er KANN dann gar nicht mehr erkennen, dass seine Lehren und Handlungen falsch sind. Er ist ja so sehr überzeugt von Seiner „Wahrheit“. Der Messias wiederholt bedauernd die Worte des Propheten Jesaja:
„»Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verhärtet, damit sie nicht mit den Augen sehen, noch mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und Ich sie heile« [Jesaja 6,10].“
Ja, man will sich gar nicht heilen lassen. Man will sich selbst heilen. Diese stolze Haltung, dass man alles selbst kann und keinen Erlöser braucht, der das „Wollen und das Vollbringen wirkt nach Seinem Wohlgefallen“ (Philipper 2,13), führt schließlich zur Verblendung. Ein furchtbarer Zustand.
„Lebt in Verblendung, so dass ihr blind werdet! Sie sind trunken, aber nicht vom Wein, sie taumeln, aber nicht vom Rauschtrank.“ (Jesaja 29,9; Menge)
„Gib ihnen Verblendung des Herzens, dein Fluch komme über sie!“ (Klagelieder 3,65)
Jetzt soll aber nicht einer denken: Das geht doch nur die Juden und Pharisäer an! Oh nein, ein Pharisäer steckt in jedem von uns! Auch der Messias sprach besonders Seine Jünger an: „Habt acht und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!“ (Matthäus 16,6). Auch sie waren nicht frei von diesem Stolz der Eigengesetzlichkeit und standen in Gefahr, das gar nicht zu erkennen. Sie mussten das erst lernen, aber sie waren willig. Erstaunlich ist, dass sie das Werk während der gesamten Wirkenszeit ihres Erlösers auf Erden nicht wirklich verstanden. Denn auch sie glaubten noch kurz vor Seiner Hinrichtung, Er würde sich selbst befreien und als irdischer König über Israel herrschen (wie es die Juden und viele messianische Juden heute noch für die Zukunft glauben). Denn das war auch die damals jüdische Sichtweise.
Die Juden erwarteten einen Erlöser; aber Einen, der sie aus dem irdischen Joch der Römer befreite. Sie wollten und brauchten keinen Erlöser, der sie aus der Macht der Sünde loskaufte. Das empfanden sie als nicht notwendig, denn sie hielten ja das Gesetz akribisch genau ein. Wie heute, so dachten sie auch damals, ein Messias würde kommen und sich auf den irdischen Thron in Jerusalem setzen, damit sie wieder eine mächtige und eigenständige Nation mit einem eigenen König werden würden. Sie haben die Schriften des Alten Bundes nicht verstanden!
Dieses Denken war auch bei den Jüngern noch stark verwurzelt und sie wurden davon erst völlig frei, nachdem Jahuschuah zu Seinem Himmlischen Vater zurückgekehrt war und Seinen Geist zu Pfingsten auf sie in Fülle ausgoss. Ab diesem Zeitpunkt verkündigten sie das Wort mit Vollmacht und mit ungeheuerlichem Mut und großer Liebe. Sie wurden vom Geist des Himmlischen Vaters durch den Sohn getrieben. Sie hatten nun den Messias buchstäblich in ihren Herzen. Dies war aber nur möglich, weil sie willig waren. Sie fragten immer nach dem Willen JaHuWaHs. Sie wollten von ihrem eigenen Stolz loskommen. Es wurde zu ihrem innigsten Wunsch, ausschließlich den Willen des Himmlischen Vaters zu tun, wie es ihnen ihr Lehrer und Heiland immer wieder durch Sein vorbildliches Handeln nahegebracht hatte.
Und trotzdem hat nie ein Apostel oder Prophet behauptete, sündlos zu sein. Gerade die Menschen, die in enger Beziehung mit Jahuschuah lebten, die lieber ihr irdisches Leben aufgegeben hätten, als absichtlich etwas Unrechtes zu tun, haben sich immer wieder eingestanden, dass sie Sünder sind und von Natur aus zur Sünde neigten. Gerade deshalb vertrauen sie nicht auf ihr eigenes menschliches Können und hielten sich nicht selbst für gerecht, sondern setzten ihre Hoffnung allein auf die Gerechtigkeit des Erlösers Jahuschuah.
Auf diese Weise kann sich der Himmlische Vater in dem Glaubenstreuen offenbaren und ihn reichlich belohnen. Wir können JaHuWaH, der „barmherzig, geduldig und treu“ ist und „der Tausenden Gnade bewahrt und Schuld, Übertretung und Sünde vergibt“ (2. Mose 34,6-7), nur preisen, loben und danken!
Überheblichkeit und Selbstüberschätzung
“… damit ihr euch nicht für den einen auf Kosten des anderen aufbläht. Denn wer gibt dir den Vorzug? Und was besitzt du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich, als ob du es nicht empfangen hättest?“ (1. Korinther 4,6-7)
Überheblichkeit und Selbstüberschätzung sind oft eine Folge der Eigengesetzlichkeit. Ein Mensch, der sich selbst überschätzt, hat ein übertriebenes Selbstvertrauen. Er ist den Mächten Satans voll ausgesetzt und er merkt es nicht einmal. Warnungen werden in den Wind geschlagen. Es kann sein, dass ein solcher Mensch irgendwann einen gewissen Punkt des Werbens Jahuschuahs überschreitet. Denn würde er sich rechtzeitig belehren lassen, solange sich der Geist JaHuWaHs noch nicht zurückgezogen hat, würde er vor dem zerstörerischen Einfluss Satans bewahrt werden.
Der Selbstüberschätzung gehen oft der Wunsch nach Ansehen und das Erstreben hoher Positionen oder Ämter voraus, in denen wir uns die Ehre der Menschen erhoffen. Wir träumen von großen Projekten und großen Taten. Diese selbst sind oft sehr hilfreich für andere, aber wenn sie aus der falschen Motivation heraus vollbracht werden, haben sie negative Auswirkungen auf uns selbst. Es kann sein, dass wir unsere Zeit und unser Geld für wohltätige Zwecke einsetzen, und handeln doch aus purem Stolz und Eigennutz. Durch den Ruhm, den wir erhalten, überschätzen wir unsere Fähigkeiten immer mehr. Es folgt Arroganz, Prahlerei, Sarkasmus, die Herabwürdigung der Leistungen der anderen, Beschimpfungen und Fehlurteile.
So manch einer hat jedoch überhaupt nicht die Fähigkeiten, höhere Ämter einzunehmen oder Projekte durchzuführen. Aber er glaubt sie zu haben. Er wird immer wieder scheitern und kompensiert es damit, dass er sich im Alltag seinen Mitmenschen gegenüber ständig in gewisser Weise überheblich präsentiert. Es ist ein Mensch, der sich sehr gerne selbst reden hört. Er prahlt gerne von seinen Taten, die nicht wirklich vorhanden sind. Er weiß grundsätzlich auch alles besser als der andere. Es geht oft um Nebensächlichkeiten, die es gar nicht wert sind, dass man darüber diskutiert, weil sie grundsätzlich von Menschen unterschiedlich gesehen werden und auch unterschiedlich gesehen werden können.
Der Stolz kann auch bei Menschen, die eine führende Rolle im Missions- bzw. Gemeindewerk innehaben, zu Überheblichkeit führen. Sie halten sich dann oft für sehr wichtig und unersetzlich. Paulus rät jedem von uns, „dass er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt, sondern dass er auf Bescheidenheit bedacht sei, wie Gott jedem Einzelnen das Maß des Glaubens zugeteilt hat“ (Römer 12,3).
Braucht JaHuWaH mich, um Seinen Willen auf dieser Erde auszuführen? Nein. Er braucht mich dazu nicht. Braucht Er mich, um das Evangelium der ganzen Welt zu verkündigen? Nein, mich braucht Er dafür nicht. Es ist ein Vorrecht, wenn Er uns trotz unserer Fehler und inneren Mängel in Seinen Dienst einsetzt. Wenn wir uns aber dabei überheben und stolz werden, uns Seinem Willen nicht beugen und unseren eigenen Weg durchsetzen, wird er diese Aufgabe von uns nehmen und einem Anderen geben. Jemanden, der Seinen Willen demütig ausführt, immer bewusst, dass er nur ein Diener JaHuWaHs und ein Diener für die Menschen ist.
Denn vor JaHuWaH ist nicht derjenige für Seinen Dienst zu gebrauchen, der eine hohe Stellung, ein hohes Ansehen, eine gute theologische Ausbildung oder ein großes Talent hat, sondern der ist einsetzbar, dessen höchste Eigenschaft die Demut ist. Alles andere, was für die Verkündigung des Evangeliums notwendig ist, wird Er ihm geben.
Wir alle stehen in der Gefahr uns zu überschätzen. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht glauben, wir selbst sind der Mittelpunkt unserer Umgebung; und nur wir selbst können bestimmte Dinge vollbringen; und nur wir selbst sind so intelligent, die Dinge richtig sehen und einschätzen zu können; und nur wir selbst besitzen die alleinige Wahrheit. Es ist gefährlich, „höher von sich zu denken, als sich zu denken gebührt". (Römer 12,3).
Wenn das der Fall ist und wir merken in unserem Stolz nicht mehr, wie überheblich wir sind, dann können wir nur noch auf die Gnade unseres Himmlischen Vaters hoffen: Dass Er uns herunterholt von unserem „hohen Ross“ und uns mit Leid, Schmerz und Schande wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringt und unseren Stolz zerschmettert. Ja, das ist eine große Gnade.
Wenn wir jedoch dann immer noch unsere Augen vor unseren Charakterfehlern verschließen und immer noch von unseren eigenen tollen Qualitäten überzeugt sind, dann ist die Gefahr sehr groß, dass totale Verblendung die Folge ist. JaHuWaHs Geist zieht sich zurück und Satan kann jetzt seinen ganzen Einfluss auf uns ausüben. Es ist das Schrecklichste, was passieren kann.
Die Gnade JaHuWaHs kann ihr Werk erst beginnen, wenn wir demütig werden und uns Ihm völlig übergeben. Wenn wir endlich aufhören nach irdischen hohen Dingen zu streben. Wenn wir uns in Seine Hand fallen lassen und nicht mehr danach streben, der Größte zu sein und uns ständig behaupten müssen, wie toll wir sind und was wir alles können, dann kann unser großer Arzt und Erlöser bei uns einziehen. Die Hingabe an unseren Erlöser Jahuschuah lässt dann den Wunsch nach Ehren und Ansehen gar nicht mehr aufkommen.
Ein Mensch, in dem der Messias wohnt und der vom Geist JaHuWaHs geleitet wird, gibt nicht mit seinen Leistungen an und stellt sich nicht selbst in den Vordergrund. Er ist gelassen und nimmt demütig jede Aufgabe an, die ihm zugedacht ist, egal wie klein und gering sie nach menschlichem Maßstab auch sein mag. Er wird nicht auf andere herabsehen, ob sie ihm sympathisch sind oder nicht; er behandelt alle gleich, ob sie ihm freundlich gesinnt sind oder nicht.
„Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen, denn einer ist euer Meister, der Messias; ihr aber seid alle Brüder. Nennt auch niemand auf Erden euren Vater; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist. Auch sollt ihr euch nicht Meister nennen lassen; denn einer ist euer Meister, der Messias. Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. Wer sich aber selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.“ (Matthäus 23,8-12)
Die selbstherrliche Meinung sieht derjenige, der sie von sich hat, leider am wenigsten, und deshalb ist sie auch so schwer abzulegen. JaHuWaH kann aber zu einer Person, die nur sich selbst lebt und sich selbst immer an die erste Stelle setzt, keine Beziehung aufnehmen. Die Selbstverherrlichung steht allem Glaubenswachstum im Weg. Denn wie kann sich jemand verändern, wenn er so sehr von sich überzeugt ist und sich bereits für vollkommen hält?
“Jedem unter euch, dass er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt, sondern dass er auf Bescheidenheit bedacht sei, wie … [JaHuWaH] jedem Einzelnen das Maß des Glaubens zugeteilt hat.“ (Römer 12,3)
Selbstzufriedenheit und falsche Selbsteinschätzung
„Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluss, und mir mangelt es an nichts! — und du erkennst nicht, dass du elend und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt. Ich rate dir, von Mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst, und weiße Kleider, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar wird; und salbe deine Augen mit Augensalbe, damit du sehen kannst!“ (Offenbarung 3,17-18)
Der Selbstzufriedene strebt nicht unbedingt nach hohen Ämtern und Aufgaben, denn er ist recht zufrieden, so wie er ist. Er überschätzt sich in dem Sinne, dass er sich völlig falsch einschätzt. Er meint, er macht alles richtig und ist überzeugt, dass er alles hat, was er auf dem Weg zum Ewigen Leben braucht. Der Selbstzufriedene ist meist der laue Typ, der weder „heiß noch kalt“ ist. Er schwimmt mit der Masse mit und fühlt sich wohl. Er merkt dabei nicht, wie weit er von einem geheiligten Leben und von der Wahrheit des Wortes JaHuWaHS entfernt ist.
Selbstzufrieden wird jede Warnung und jedes neue Licht, das ihm offenbart wird, in den Wind geschlagen. Ja, er will es auch gar nicht prüfen, weil er doch alles bereits hat. Man ist so stolz die Wahrheit zu besitzen, dass man nicht wahrhaben will, dass der Heilige Geist JaHuWaHs niemals aufhört, den Menschen Seine Wege mitzuteilen. Stolz und Egoismus verhindern, dass der Allmächtige mehr Licht schenken kann.
Haben wir uns einmal in unser bequemes Nest der Selbstzufriedenheit eingenistet, erkennen wir auch unsere Charakterschwächen nicht mehr. Auch damit ist man recht zufrieden. Wir sind aber noch lange nicht an dem Punkt angekommen, wo wir sagen könnten, wir haben die Vollkommenheit erreicht. Auch Paulus bekennt, dass er sie längst noch nicht erreicht hat:
„Nicht dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, dass ich das auch ergreife, wofür ich von … [Jahuschuah, dem Messias] ergriffen worden bin. Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe; eines aber tue ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung … [JaHuWaHs] in … [Jahuschuah, dem Messias].“ (Philipper 3,12-14)
Die Selbstzufriedenheit wird mit der Gemeinde „Laodizea“ verglichen (Offenbarung 3,14-22). Es ist ein Zustand des Reichtums. Reich an materiellen Dingen und ursprünglich auch reich an geistlicher Erkenntnis. Nur leider ist ein Laodizeer sehr zufrieden mit diesem Reichtum und ruht sich nun darauf aus. Sind wir nicht alle recht sorglos und schon fast apathisch geworden? Sind wir nicht so sehr mit unserem eigenen Wohlergehen und Bequemlichkeit beschäftigt, dass wir den Ruf des Messias, „ Seinen Fußstapfen zu folgen“ (1. Petrus 2,21), ganz egal, wohin sie auch führen mögen (Offenbarung 14,4), gar nicht mehr hören?
Während der Erlöser in der Offenbarung die Gemeinde Smyrna als äußerlich arm aber doch (geistlich) reich beschreibt (Offenbarung 2,8-11), ist es bei Laodizea umgekehrt: Laodizea ist äußerlich reich und doch völlig verarmt. Laodizeer sind sehr gut und hochwertig gekleidet und doch sind sie nackt und bloß). Im Laodizea-Zustand ist der Heilige Geist JaHuWaHs weit entfernt! Dem Zeugnis des treuen Zeugen bzw. dem Geist der Weissagung wird keine Chance gegeben, er ist überhaupt nicht vorhanden!
Der Messias warnt uns eindringlich, dass, wenn wird diesen Zustand nicht verlassen, Er uns „ausspeien“ (Offenbarung 3,16) wird, wir sind dann verloren. Deshalb rät er jedem von uns, dass wir von Ihm Gold kaufen sollen, weiße Kleidung und Augensalbe (Vers 18).
Gegen unsere Selbstliebe hilft nur das Gold, das im Feuer gereinigt ist: das Gold der Liebe und des Glaubens. Es ist der Geist der Demut und der Sanftmut. Diese Eigenschaften stuft Petrus höher ein, als Gold, Perlen und kostbare Kleidung (1. Petrus 1,5-9; Vers 7). Der Messias ist der Reiniger des menschlichen Herzens (Maleachi 3,1-3).
Gegen unsere Selbstzufriedenheit und Selbstgerechtigkeit müssen wir die „weiße Kleidung“ der Gerechtigkeit Jahuschuahs kaufen und unsere „befleckten Kleider“ (Jesaja 64,4-7; Vers 5) ablegen, das heißt, sie müssen „im Blut des Lammes reingewaschen werden“ (Offenbarung 7,14). Behalten wir diese lausige Kleidung an, dann sind wir nicht mehr als „Heuchler“, die große Worte machen und stolz auf ihre guten Werke und ihren äußerlichen Reichtum sind, aber im Herzen schaut es düster aus. Es wurde nicht umgewandelt durch die Gnade wirkende Kraft des Geistes JaHuWaHs und wir laufen Gefahr „unbekleidet erfunden zu werden“ (2. Korinther 5,1-7; Vers 3), wenn der Messias wiederkommt.
Gegen unsere geistige „Blindheit“ müssen wir von Ihm Augensalbe kaufen, damit wir wieder sehen können. Wir müssen „begierig nach der unverfälschten Milch des Wortes“ greifen, damit wir „durch sie heranwachsen“ können (1. Petrus 2,2-3). Wir dürfen kein „Menschenwort“ aufnehmen, sondern JaHuWaHs Wort, „das wirksam ist in uns“ (1. Thessalonicher 2,13) durch unseren Erlöser Jahuschuah.
Regelmäßige Gemeindebesuche, das Einhalten des Sabbats, das Zehnten geben, all die guten Taten, auf die wir so stolz sind, werden einmal gegen uns zeugen, wenn wir uns nicht aufrichtig unserem Heiland zuwenden, und das von Ihm angebotene Gold, weiße Kleidung und Augensalbe annehmen. Wir brauchen es, damit unsere Charaktere umgewandelt und wir tauglich für den Himmel gemacht werden können. Jahuschuah wird es uns mit Freuden umsonst geben.
„Ich will dem Dürstenden geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst! Wer überwindet, der wird alles erben, und Ich werde sein Gott sein, und Er wird Mein Sohn sein.“ (Offenbarung 21,6-7)
Wir müssen unbedingt den Laodizea-Zustand verlassen und uns den Mitgliedern der Gemeinde zu Philadelphia anschließen, denen der Messias verheißt:
"Ich kenne deine Werke. Siehe, Ich habe vor dir eine geöffnete Tür gegeben, und niemand kann sie schließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und Meinen Namen nicht verleugnet. […] Weil du das Wort vom standhaften Ausharren auf Mich bewahrt hast, werde auch Ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, damit die versucht werden, die auf der Erde wohnen. Siehe, Ich komme bald; halte fest, was du hast, damit dir niemand deine Krone nehme!“ (Offenbarung 3:8.10-11)
Selbsterkenntnis macht demütig. Sich selbst zu erkennen ist sehr wichtig. Echte Selbsterkenntnis führt zur Demut und das gibt Jahuschuah die Möglichkeit, unser Herz zu verändern und unseren Charakter zu formen.
Unbelehrbarkeit, Rechthaberei, Sturheit; Schuld haben die Anderen
„Woher kommen die Kämpfe und die Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht von den Lüsten, die in euren Gliedern streiten? Ihr seid begehrlich und habt es nicht, ihr mordet und neidet und könnt es doch nicht erlangen; ihr streitet und kämpft, doch ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden. […] Demütigt euch vor … [JaHuWaH], so wird Er euch erhöhen.“ (Jakobus 4,1-3.10)
Ja, woher kommen die Kämpfe und Streitigkeiten unter uns? Es ist unser Egoismus, unser Stolz. Wir wollen immer recht behalten, wir sind stur und unbelehrbar. Wir streiten, aber nicht um die Sache JaHuWaHs, sondern um unseren Willen durchzusetzen, damit wir immer recht behalten und unser Ego weiter pflegen können.
„Ihr seid es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen, aber Gott kennt eure Herzen; denn was bei den Menschen hoch angesehen ist, das ist ein Gräuel vor Gott.“ (Lukas 16,15)
Wir streiten, wir kämpfen, wir wissen alles immer besser. Wir geben anderen die Schuld für unser eigenes Versagen und wir müssen uns ständig rechtfertigen, in jeder Situation. Dabei bleibt jedoch die Demut bzw. die Liebe für den Anderen völlig auf der Strecke. Ein demütiger Mensch strebt jedoch nach der Liebe, welche niemals zu solch hässlichen Streitigkeiten, Verleumdungen und manchmal sogar zu Hass führt:
„Sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. Die Liebe hört niemals auf. Aber seien es Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise; wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan.“ (1. Korinther 13,7-10)
Während die Liebe nie vergehen wird, werden aber unsere Sprachen, unsere Erkenntnisse und unsere Weissagungen vergehen. Weil sie nur Stückwerke sind. Das heißt, wir brauchen uns gar nicht aufblasen über unsere Erkenntnisse, denn das Werk ist noch lange nicht vollkommen.
Es ist nicht falsch, Glaubenspunkte ausführlich zu diskutieren. Wenn es jedoch den Anschein hat, dass die Diskussion nur dem Selbstzweck dient oder eine Partei oder auch beide, grundsätzlich nicht bereit sind, die Dinge aufrichtig zu prüfen, jeder vielmehr nur seinen Standpunkt verteidigen will, ist es klüger, die Debatte zu beenden.
Es gibt Menschen, die nur immer weiter argumentieren und diskutieren, damit sie nicht zugeben müssen, dass sie falsch liegen. Sie prüfen nicht ehrlich und aufrichtig die Beweislast für oder gegen eine bestimmte Ansicht. Am Ende können dabei sehr eigenartige und teilweise recht törichte Argumente herauskommen.
„Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst.“ (Philipper 2,3)
Da wir alle nur sündige Menschen sind, kann JEDER von uns auch irren, entweder mit einer kompletten Lehre, in Teilen oder auch nur in einem winzigen Detail. Deshalb ist es so wichtig, dass unsere Lehren und Auslegungen auch immer wieder überprüft werden. Und wenn wir auf offensichtliche Fehlauslegungen hingewiesen werden, können wir das dankbar annehmen.
„So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut; ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie … [der Messias] euch vergeben hat, so auch ihr.“ (Kolosser 3,12-13)
Langmut ist Geduld. Geduld ist so wichtig; aber wie schnell verlieren wir sie anderen gegenüber? Wir müssen aufpassen, dass wir dem anderen nicht gleich unser Wohlwollen entziehen, wenn er anderer Ansicht ist oder ihm gar sofort den „Heiligen Geist absprechen“, wie es leider auch geschieht. Was wäre bloß mit uns, wenn unser Himmlischer Vater so schnell die Geduld mit uns verlieren würde?
„Denn wir verkündigen nicht uns selbst, sondern … [der Messias Jahuschuah], dass er der Herr ist, uns selbst aber als eure Knechte um … [Jahuschuah] willen.“ (2. Korinther 4,5)
Wir müssen auch immer bedenken, dass jeder Mensch auf einem anderen Erkenntnisstand ist. Wir kennen die Wege JaHuWaHs nicht. Er weiß und Er entscheidet, wann Er wem, wann und wie viel Erkenntnis schenkt. Jeder von uns hat sicherlich schon mal erfahren, dass er zu einer bestimmten Zeit, unter den damals herrschenden Umständen, eine bestimmte Lehre abgelehnt hatte, die er später plötzlich als richtig erkannte. Oder umgekehrt: Man hegt eine gewisse Ansicht über einen längeren Zeitraum, obwohl bereits Hinweise gegeben werden, dass sie mit den biblischen Angaben nicht übereinstimmt; erst später werden uns plötzlich die Augen aufgetan. Unser Himmlischer Vater ist sehr geduldig mit uns. Auch wir sollten diese Geduld für Andere aufbringen.
Wir können nie wissen, was im Inneren des Anderen vor sich geht, wir können nicht in die Herzen sehen. Wir werden uns wohl einmal wundern, wie sehr wir den anderen falsch eingeschätzt haben. Es steht niemandem zu, den Anderen zu beurteilen oder gar zu verurteilen.
„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“ Denn JaHuWaH wird „das Verborgene der Menschen durch … [Jahuschuah, dem Messias] richten“ (Matthäus 7,1; Römer 2,16)
Aus Stolz wollen wir unsere eigenen Ideen, Erkenntnisse und unsere eigene Art und Weise, alltägliche Dinge zu erledigen, anderen aufdrücken. Dabei ist oft Streit und Trennung die Folge. Denn die Ansicht der Anderen möchte man gar nicht hören, weil man von der eigenen Handlungsweise so sehr überzeugt ist. Wenn der andere (meist entnervt) aufgibt, kommt es zu unschönen Diskussionen und Streit, im schlimmsten Fall hat es die Trennung zur Folge. Ein solches Verhalten ist nicht weise. Es entbehrt völlig den Geist des Messias und ist luziferisch.
„Wer ist weise und verständig unter euch? Der zeige durch einen guten Wandel seine Werke in Sanftmütigkeit, die aus der Weisheit kommt! Wenn ihr aber bitteren Neid und Selbstsucht in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit!Das ist nicht die Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, seelische, dämonische. Denn wo Neid und Selbstsucht ist, da ist Unordnung und jede böse Tat. Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedfertig, gütig; sie lässt sich etwas sagen, ist voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und frei von Heuchelei. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden denen gesät, die Frieden stiften.“ (Jakobus 3,13-18)
Allerdings, wie wir in diesen Versen sehen können, erfordert Demut und Sanftmut auch geistliche Reinheit in der Lehre. Die Einheit und der Friede dürfen niemals auf Kosten der Wahrheit gehen! Das würde dann Einheit in Sünde bedeuten. Davor und vor den drastischen Folgen für das Gemeindemitglied warnt Paulus und der Hebräerbrief besonders (siehe Kapitel „Der Stolze weiß, der Demütige lernt“).
Die Sturheit verhindert die Hilfe JaHuWaHs. Er versucht uns so oft die Wahrheit zu vermitteln und uns aus unserer Misere herauszuhelfen. Aber aus lauter Ichsucht und Sturheit lassen wir es nicht zu. Diesen Weg ging z.B. der Pharao, als Mose ihm im Auftrag JaHuWaHs göttliches Licht brachte (1. Mose Kapitel 7-18). Er wollte davon aber nichts hören und sein Herz verhärtete sich immer mehr. Er wurde allen Beweisen gegenüber taub und blind.
„Durch Übermut entsteht nur Streit; wo man sich aber raten lässt, da wohnt Weisheit.“ (Sprüche 13,10)
Ein weiser, demütiger Mensch hat kein Bedürfnis, sich selbst dauernd als richtig beweisen zu müssen und die anderen als falsch. Ein Demütiger kann seine Schuld eingestehen und sich entschuldigen, wenn er etwas Falsches getan oder gesagt hat. Ein stolzer und rechthaberischer Mensch hingegen kann nicht demütig seinen Irrtum zugeben und die Schuld für seine Sünde und seine Fehler auf sich nehmen, weil er von Stolz geblendet ist und deshalb denkt, er sei im Recht.
Ein Beispiel dafür ist Adam. Während Eva durch die Überredungskünste Luzifers dem Stolz der Selbsterhöhung verfallen ist, hatte Adam große Probleme, die Schuld für seine Sünde auch zuzugeben. Er schob sein Fehlverhalten sofort auf Eva und sogar auf Seinen Schöpfer! Als JaHuWaH ihm die Frage stellte, ob er vom Baum gegessen habe, hätte es im Grunde nur eine einzig richtige Antwort gegeben: „Ja“. Adam aber beschuldigte erst einmal seine Frau, weil sie ihm die Frucht gegeben hatte, und dann beschuldigte er seinen Schöpfer, weil Er ihm diese Frau gegeben hatte (1. Mose 3,9-12).
Ein Beispiel für ein demütiges Schuldbekenntnis ist hingegen der Schächer am Kreuz. Er gestand sofort ein, dass er schuldig war und die Strafe verdiente. Er schob seine Missetat nicht auf die Eltern, weil sie ihn schlecht erzogen haben oder auf den Richter, der ihn unrechtmäßig verurteilt hatte.
„Wer seine Schuld verheimlicht, dem wird es nicht gelingen, wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen.“ (Sprüche 28,13)
„Um Deines Namens willen, o … [JaHuWaH], vergib meine Schuld; denn sie ist groß!“
Rebellischer Stolz und Unabhängigkeit
Weiter oben haben wir die Rebellion unmittelbar gegen den Schöpfer selbst betrachtet. Es gibt jedoch auch die indirekte Rebellion gegen Seine eingesetzten Ordnungen auf Erden. Dieser rebellische Stolz betrifft die gesamte Lebensstruktur von der Familie über die Gemeinde, bis hin zu den staatlichen Ordnungen.
Der rebellische Stolz ist oft bereits in der Familie vorherrschend. Die von JaHuWaH eingesetzte Ordnung beginnt bei den Kindern, die sich ihren Eltern unterordnen sollen, welchen die Verantwortung und Obhut ihrer Kinder anvertraut wurde. Ein Kind sollte nicht gegen rechtmäßige Autorität der Eltern rebellieren, indem es diese ablehnt und ihnen gegenüber nicht gehorsam ist (Epheser 6,1-3). Auch im Erwachsenenleben gelten der Dank, Ehrerbietung und fürsorgliche Rücksichtnahme den Eltern (2. Mose 20,12; 1. Timotheus 5,4). Dabei ist es unerheblich, ob die Eltern Fehler in der Erziehung machen; kein Mensch ist vollkommen, das gilt auch für Eltern. Demütige Kinder werden vielmehr daraus lernen und es mit der Hilfe Jahuschuahs mit ihren eigenen Kindern besser machen. Fürsorgliche Eltern werden nichts tun, was ihre Kinder zum Bösen reizt (Epheser 6,4). Rebellion gegen die Eltern bedeutet ebenso Rebellion gegen den Schöpfer.
Gleichweise ist es JaHuWaHs Wille, dass Frauen sich ihren Männern unterordnen. (1. Petrus 3,1-6). Zuweilen haben jedoch Frauen ein großes Problem mit dem Konzept, dass der Mann das Haupt der Familie ist. Es kann daran liegen, dass es „zu demütigend“ ist, sich unterzuordnen. Es kann aber auch sein, dass der Mann seine Stellung missbraucht.
Warum Eva nach dem Sündenfall dem Adam unterstellt wurde, hat einen einfachen Grund. Bei der Schöpfung hatte JaHuWaH Eva dem Adam ebenbürtig zur Seite gestellt. Wären beide im Gehorsam zu ihrem Schöpfer geblieben, hätten sie in glücklicher Harmonie unter dem Gesetz der Liebe leben können. Eva hat als erste die Anordnung des Schöpfers missachtet. Sie hat es getan, weil sie etwas Höheres anstrebte, als das, was JaHuWaH für sie bestimmt hatte; und das trotz ihres glücklichen Lebens an der Seite ihres Partners in einer paradiesischen Umgebung. Sie ließ sich von Luzifer überreden, von der Frucht zu essen, um eine höhere, göttliche Erkenntnis zu erlangen.
Es handelt sich bei dieser Sünde um eine direkte Rebellion gegen den Schöpfer. Eva wollte sich über die, ihr vorgesehene Position erheben, und fiel tief. Auch Adam sündigte, nachdem sie ihn überredete, auch davon zu essen. Seine Motive waren wohl eher anderer Natur, aber auch nicht zu entschuldigen. Er gab die Schuld Eva und auch JaHuWaH, weil Er ihm diese Frau gab. Zukünftig konnten beide nur in Frieden miteinander leben, wenn einer dem anderen untergeordnet war. Aus den genannten Gründen wurde sie nun dem Adam unterstellt (1. Mose 3,16). Leider missbrauchte der Mann, diese ihm gegebene Vorrangstellung ziemlich schnell, was der Frau allzu oft das Leben sehr schwer gemacht hat.
Die Beziehung zwischen unserem Erlöser und Seiner Gemeinde ist ein Modell für die Ehe, in der Jahuschuah das Haupt ist (Epheser 5,23). Wenn sich der Mann auch tatsächlich diesem Haupt unterstellt, und sich von Seinem Geist leiten lässt, kann die Frau als ebenbürtige Partnerin dem Mann zur Seite stehen und die Verantwortung des täglichen Lebens mit ihm teilen. Ist er vom Geist des Messias geleitet und besitzt folglich einen edlen Charakter, kann sich jede Frau geborgen und wohlfühlen, weil er dann von ihr nie etwas verlangen wird, was für sie schädlich ist oder gegen die Gesetzmäßigkeit der Liebe JaHuWaHs verstößt. Nur wenn er sie liebt, wie sein eigenes Fleisch und Blut (Epheser 5,28), wird es eine gesegnete Ehe sein und die Partnerin hat dann keinen Grund sich aufzulehnen und eigene Wege zu gehen.
JaHuWaH verlangt keinesfalls von einer Frau blinde Unterwerfung. Solange sich der Mann nicht völlig unter die Herrschaft des Erlösers gestellt hat, kann er nicht Haupt der Frau sein. Wenn der Ehemann unvernünftig ist und seinen Willen gegen den des Schöpfers durchsetzen will, ist es die Pflicht einer jeden Frau, ein solches Verhalten nicht mitzutragen. Denn das Haupt ist immer Jahuschuah selbst. Unter Umständen ist es angemessen, wenn eine Ehefrau unabhängig und eigenverantwortlich von ihrem Mann handelt, und das tut, was sie als vor JaHuWaH richtig erkannt hat.
Ein schönes Beispiel dafür in der Bibel gibt Abigail, die ihre Verantwortung als treu sorgende Ehefrau von Nabal im Sinne JaHuWaHs mit Verstand einsetzte, während sich ihr Ehemann von Satans Geist leiten ließ, was verheerende Folgen zeitigte (1. Samuel Kapitel 25).
Nabal war ein sehr reicher Mann, der „hart und boshaft“ handelte (Vers 3). Nachdem David vor Saul geflohen war, hatte er sein Lager in der Nähe der Besitztümer Nabals aufgeschlagen, wo er dessen Herden und Hirten diese ganze Zeit, in der er dort war, vor Plünderungen beschützte (Verse 15.16.21). Als David und seine Männer jedoch unter Nahrungsmangel litten und er Nabal deshalb um Verpflegung bat, gab ihm dieser zu verstehen, dass er dieser Bitte „eines davongelaufenen Knechtes“ keinesfalls nachkommen würde (Verse 4-11). Nabals Frau Abigail erfuhr jedoch von der Hartherzigkeit ihres Mannes gegenüber David durch einen seiner Knechte, der sie bat, etwas dagegen zu unternehmen, denn er befürchtete, dass es schlimme Folgen für Nabal haben könnte (Vers 14-17).
Abigail erkannte, dass sie etwas tun und die Verantwortung übernehmen musste. Und sie tat es, ohne sich vorher mit ihrem Mann zu besprechen (Vers 19), denn auch sie wusste, dass er sich nichts sagen lassen würde (Vers 17). Er hätte ihr wohl auch nur entgegnet, dass er der Mann und Herr des Hauses sei und sie als Frau das zu tun habe, was er ihr sagte. Abigail ging dieses Risiko nicht ein, sondern packte Vorräte ein, um sie David zu bringen, denn sie wusste, dass er sich an Nabal für sein Verhalten rächen würde (Verse 18-22). Sie begegnete David in der Wüste mit Respekt, Umsicht, Ehrerbietung und großem Verstand. Sie bat ihn, er möge doch ihrem Ehemann nichts tun, denn er sei „ein Narr“ und sie selbst habe die Bitte seiner Knechte erst nicht mitbekommen (Verse 24-31). Nach ihrer Rede bedankte sich David bei Seinem Schöpfer, dass Er Abigail gesandt hat und bei Abigail, dass sie so klug handelte und ihm half, „nicht in Blutschuld zu geraten“. Er sicherte ihr zu, dass er keinem etwas zuleide tun würde (Verse 32-35).
Abigail, im Gegensatz zu ihrem Mann, wusste, dass der Allmächtige durch David wirkte. Sie entschuldigte die Unverschämtheit ihres Mannes nicht, bat aber trotzdem um sein Leben. Und David wusste, dass JaHuWaH Abigail zu ihm sandte, damit er von seinen Racheplänen absah. Er sicherte ihr zu, dass er auch später, wenn er über Israel herrschen würde, sich nicht an Nabal rächen werde. Nabal hingegen gab während dessen zu Hause ein Festessen und betrank sich besinnungslos mit seinen Freunden: Zehn Tage später starb er (Verse 36-38).
Es steht weder dem Mann noch der Frau zu, über den anderen willkürlich zu herrschen. Jeder, ob Mann oder Frau, ist grundsätzlich immer dem Schöpfer gegenüber für sein Tun verantwortlich. Keiner sollte dem anderen seinen Willen aufzwingen. Mit Liebe hätte das nichts zu tun. Keiner muss seine Persönlichkeit in die des anderen verschwinden lassen, im Gegenteil:
„Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.“ (1. Korinther 13,4-7)
Diese Liebe kann nur mit echter Demut erreicht werden. Sie hat grundsätzlich das Wohlergehen des anderen im Blick und sieht grundsätzlich seine oder ihre guten Eigenschaften. Diese Liebe ist es, die auch in Ewigkeit noch herrschen wird (1. Korinther 13,8), denn der Schöpfer IST Liebe (1. Johannes 4,16). Seine Liebe ist der Antrieb für alles Gute. Es gibt keinen kostbareren Schatz als diese Liebe zu besitzen. Deshalb sollten wir sie alle unbedingt anstreben. Rebellion gegen die eheliche Ordnung, ist Rebellion gegen den Schöpfer.
Diese Liebe bzw. Demut sollte auch in der Gemeinschaft der „Herausgerufenen“ (Ecclesia) vorherrschen. Alle demütigen Nachfolger Jahuschuahs werden sich grundsätzlich einander unterordnen (Epheser 5,21), so werden sich jedoch auch die Jüngere den Älteren unterordnen, weil JaHuWaH den Hochmütigen widersteht (1. Petrus 5,5). Keiner wird etwas aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen tun, sondern einer achtet den anderen höher als sich selbst (Philipper 2,1-4). Nur so wird es gelingen, dass ein großes Werk für JaHuWaH getan werden kann. Denn nur so kann Einigkeit trotz aller Unterschiedlichkeit des Einzelnen erreicht werden und so kann jeder sein Talent bzw. Gabe voll zum wohl aller einbringen. Es gibt nur ein einziges Haupt und einen einzigen Geist, dem ALLE unterstellt sind: dem Heiligen Geist des Messias Jahuschuah. Rebellion gegen diese gemeinschaftliche Ordnung ist Rebellion gegen den Schöpfer.
Dann ist da noch der Stolz, der sich darin bemerkbar macht, dass Regeln und Gesetze verabscheut werden. Man gibt zwar vor, dem Schöpfer zu dienen und sich dessen Gesetz unterzuordnen, mit jeglicher Unterordnung unter weltliche Gesetze und der regierenden Gewalt hat man jedoch sehr große Probleme. Dies führt häufig zu einer stolzen Selbst-Regierung, einem arroganten Individualismus, der mit den Prinzipien JaHuWaHs nicht im Einklang ist.
Der Messias und auch die Apostel zeigen sehr deutlich auf, dass es nicht uns zusteht, über Obrigkeiten und Regierungen zu urteilen und zu richten oder gar den Gehorsam den regierenden Gewalten und Behörden zu verweigern. Auch dann nicht, wenn sie offensichtlich nicht den Vorstellungen des Einzelnen einer rechtmäßigen Staatsordnung entsprechen oder wie es Petrus ausdrückt, solle man sich „nicht nur den Guten und Milden, sondern auch den Verkehrten“ unterordnen (1. Petrus 2,18). Wir werden aufgefordert, den Staats- und Landesgesetzen grundsätzlich zu gehorchen, außer sie stehen im Gegensatz zu dem höheren Gesetz des Allmächtigen Schöpfers.
„Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt. Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu. 3 Denn die Herrscher sind nicht wegen guter Werke zu fürchten, sondern wegen böser. Wenn du dich also vor der Obrigkeit nicht fürchten willst, so tue das Gute, dann wirst du Lob von ihr empfangen! 4 Denn sie ist Gottes Dienerin, zu deinem Besten. Tust du aber Böses, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; Gottes Dienerin ist sie, eine Rächerin zum Zorngericht an dem, der das Böse tut. 5 Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um des Zorngerichts, sondern auch um des Gewissens willen. 6 Deshalb zahlt ihr ja auch Steuern; denn sie sind Gottes Diener, die eben dazu beständig tätig sind. 7 So gebt nun jedermann, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer, Zoll, dem der Zoll, Furcht, dem die Furcht, Ehre, dem die Ehre gebührt.“ (Römer 13,1-7)
Diese Aussagen dürfen jedoch nicht falsch verstanden werden. JaHuWaH und Sein Gesetz steht natürlich immer über der menschlichen Obrigkeit. Wenn ein Mensch JaHuWaHs Gesetz befolgt, dies aber die weltliche Obrigkeit verbietet (Religionsfreiheit), dann muss ich selbstverständlich JaHuWaH folgen und gegen das jeweilige Gesetz des Staates handeln. Und wenn eine weltliche Macht Menschen aufgrund ihrer ethnischen Abstammung oder Religion verfolgt und gar umbringt, dann dürfen wir selbstverständlich nicht schweigen.
Generell aber ist es nicht unsere Aufgabe, uns gegen die derzeitige Staatsform, Behörden oder Beamte aufzulehnen. Wie wollen Messias-Nachfolger, die sich heute bezüglich weltlicher Angelegenheiten mit den Behörden und dem Staat anlegen, noch die Botschaft der Liebe Jahuschuahs verkündigen? Wer will ihnen diesbezüglich noch glauben, wenn sie sich ständig gegen die eingesetzten Obrigkeiten auflehnen und streiten? Es werden Zeiten kommen, in der der Glaubenstreue sich tatsächlich gegen die Gesetze der Regierungen stellen muss, und zwar dann, wenn Gesetze erlassen werden, die offensichtlich im Gegensatz zum Gesetz JaHuWaHs stehen. Wie aber will man dann Zeugnis für unseren Erlöser ablegen (siehe Matthäus 10,18), wenn man schon vor dieser Zeit als streitsüchtig, lieblos, feindselig, besserwisserisch und rebellisch, oder gar als Gesetzesbrecher und Vorbestrafter in weltlichen Angelegenheiten bekannt ist?
„Keiner von euch soll daher als Mörder oder Dieb oder Übeltäter leiden, oder weil er sich in fremde Dinge mischt; wenn er aber als … [Messias-Nachfolger] leidet, so soll er sich nicht schämen, sondern er soll Gott verherrlichen in dieser Sache!“ (1. Petrus 4,15-16)
Was ist unsere Aufgabe als glaubenstreue Jahuschuah-Nachfolger: Diese Welt einen besseren Ort im politischen und wirtschaftlichen Sinne zu gestalten, gegen die derzeitige Politik und Wirtschaftsform zu demonstrieren und weltliche Gesetze zu boykottieren? Oder doch eher möglichst vielen Menschen das Evangelium zu verkünden, damit sie von dieser, dem Untergang geweihten, sündigen Welt gerettet werden können? Können wir dieser Aufgabe nachkommen, wenn wir uns ständig mit den weltlich-politischen Angelegenheiten beschäftigen und unsere ganze Kraft aufwenden, um gegen die Regierung und Behörden zu kämpfen?
Die Aufgabe, Obrigkeiten, Regierungen und Behördenmitarbeiter zu richten, sollten wir in JaHuWaHs Händen lassen. Unsere Aufgabe ist es, in Demut und Liebe treu die Grundsätze der Wahrheit Jahuschuahs zu verteidigen. Jeder Machthaber bzw. Regierende, der sein Amt missbraucht, wird sich einmal vor seinem Schöpfer verantworten müssen.
Jede Gewalt und jeder Herrscher wird von JaHuWaH eingesetzt und gibt ihnen ihre Macht (Daniel 2,21). Der heidnisch-römische Statthalter Pilatus traf deshalb auch weniger Schuld an der Verurteilung des Messias, als die Juden (Sein vorgebliches Volk), die Ihn auslieferten. Jahuschuah sprach zu Pilatus:
„Du hättest gar keine Vollmacht über Mich, wenn sie dir nicht von oben her gegeben wäre; darum hat der, welcher Mich dir ausliefert, größere Schuld!“ (Johannes 19,11)
Die Juden aber waren so besessen davon, dass es nicht der Messias sei, denn „ihr“ Messias würde sie von der römischen Fremdherrschaft befreien. Dieser Messias kritisierte sie jedoch als Heuchler und stellte klar, dass Er keineswegs ein irdisches Königreich errichten würde. Er vermittelte ihnen vielmehr, wie sie das ewige Himmlische Königreich einnehmen können, es jedoch nicht erreichen werden (Matthäus 8,11-12), weil sie Ihn nicht annehmen.
Nachdem der Messias das Gleichnis vom Hochzeitsmahl des Königs erzählte, in dem Er das „Reich der Himmel“ veranschaulichte, beratschlagten sich die Pharisäer, wie sie den Messias hinterlistig „in der Rede“ eine Falle stellen könnten, um Ihn dann auf seine Antwort festzunageln (Matthäus 22,1-19). Sie sandten nicht nur „ihre Jünger“, sondern auch die Herodianer zu ihm, die ihn erst mit ihren falschen Worten schmeichelten: Sie würden glauben, dass Er „wahrhaftig“ sei und die „Wege Gottes in Wahrheit“ lehre. Dann stellten sie Ihm die Frage:
„Darum sage uns, was meinst Du: Ist es erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht?“ (Matthäus 22,20)
Jahuschuah erkannte ihre „Bosheit“, nannte sie Heuchler und ließ sich von ihnen eine Steuermünze geben. Sie gaben Ihm einen Denar. Er fragte sie daraufhin, wen sie auf dieser Münze sehen würden. Sie antworteten, dass es der Kaiser sei. Er gab ihnen nun die kluge Antwort:
„So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ (Matthäus 22,21)
Nicht ein Wort der Kritik verlor Er über den Kaiser und dessen Regierung. Er hielt ihnen vor Augen, dass sie durch den Gebrauch der Münze des Kaisers auch dessen Regierung anerkannten. Auch damit zeigt er ihnen, dass Seine Mission keinesfalls bedeutete, irgendeine weltliche Regierungsform oder ein irdisches Königreich aufzustellen und damit den römischen Kaiser zu ersetzen.
Auch als Ihn einer aus dem Volk bat, ihm bei Erbschaftsangelegenheiten zu helfen, erwiderte Er: „Mensch, wer hat Mich zum Richter oder Erbteiler über euch gesetzt?“ (Lukas 12,14). Die Erben stritten sich um das Erbe aus Habgier und der Messias wollte ihnen klar machen, dass es nicht Seine Aufgabe war, solche weltlichen Streitigkeiten zu schlichten. Dafür waren die weltlichen Behörden zuständig.
Regierungen stellen gewisse Dienstleistungen für die Bevölkerung zur Verfügung und gewährleisten auch durch Gesetze Schutz und Vergeltung bei Straftaten. Paulus bezeichnet die Staats- und Verwaltungsangestellten sogar als „Gottes Diener“, die das Recht haben, für ihre Dienste als Gegenleistung Steuern und Abgaben zu verlangen, die treu bezahlt werden sollten (Römer 13,6). Und das ist die Lehre des Paulus, der selbst von der römischen Regierung aufgrund seines Glaubens hinter Gitter gebracht wurde und dem man sogar nach dem Leben trachtete (Apostelgeschichte 21,30-33). Und trotzdem stellte er die römische Regierung nicht infrage. Denn er wusste: Das ist nicht seine Aufgabe als treuer Messias-Nachfolger. Seine Aufgabe war es einzig und alleine das Evangelium zu verkündigen, dass er dabei von römischen Beamten festgenommen wurde, nahm er demütig in Kauf.
Auch die anderen Apostel lehnten sich nicht auf, als der römische Statthalter sie gefangen nehmen wollte; sie stellten seinen Regierungsauftrag nicht infrage. Sie machten lediglich klar, dass sie den Geboten JaHuWaHs mehr gehorchen müssen als den Menschen (Apostelgeschichte 5,27-29). Sie sprachen sich jedoch keinesfalls negativ gegen die Beamten des Hohen Rates des Statthalters aus. Paulus betonte vielmehr vor Gericht, dass er sich vor den jüdischen als auch vor den kaiserlichen Gesetzen nichts habe zuschulden kommen lassen (Apostelgeschichte 25,7-8).
Die Apostel als auch der Messias stellten sich niemals gegen das politische Programm oder System der Römischen Staatsmacht. Sie predigten vielmehr ausschließlich das Reich JaHuWaHs, das NICHT von dieser Welt ist (Johannes 18,36). Gegen die weltliche Regierung soll man nicht kämpfen, sondern sogar für „Könige und alle, die in hoher Stellung sind“ beten, damit alle Glaubenstreuen ein ruhiges und friedliches Leben führen können (1. Timotheus 2,1-4), denn JaHuWaH will „das alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ (Vers 4).
Eine demütige Person wird sich den weltlichen Autoritäten unterordnen, weil es von JaHuWaH so angeordnet ist.
„damit sie der Lehre Gottes, unseres Retters, in jeder Hinsicht Ehre machen.“ (Titus 2,10)
„Ordnet euch deshalb aller menschlichen Ordnung unter um des Herrn willen, es sei dem König als dem Oberhaupt oder den Statthaltern als seinen Gesandten zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun. Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt; als Freie, und nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel für die Bosheit benutzen, sondern als Knechte Gottes.“ (2. Petrus 13-16)
Daniel am Hofe Babylons ist dafür ein wichtiges Beispiel. Er besaß wahre Demut und Sanftmut. Er bemühte sich mit jedem am Königshof in Frieden zu leben und verhielt sich bei allen Angelegenheiten, die nicht im Widerspruch mit dem heiligen Gesetz seines Schöpfers standen, seinen irdischen Vorgesetzten und dem König gegenüber ehrerbietig und gehorsam. Wo es aber um höhere Dinge ging, blieb er unbeugsam und blieb JaHuWaH treu. Und so bat auch Paulus diesbezüglich den Titus:
„Erinnere sie, dass sie sich den Regierenden und Obrigkeiten unterordnen und gehorsam sind, zu jedem guten Werk bereit; dass sie niemand verlästern, nicht streitsüchtig sind, sondern gütig, indem sie allen Menschen gegenüber alle Sanftmut erweisen.“ (Titus 3,1-2)
Kritiksucht und Lästerei
Ein weiteres Symptom des Stolzes sind Kritiksucht und Lästerei. Wir sind uns leider oft überhaupt nicht bewusst, welche schrecklichen Folgen das mit sich bringt. Man be- und verurteilt den anderen damit nicht nur, sondern stellt ihn vor unseren Mitmenschen in ein schlechtes Licht. Es kann soweit gehen, dass der Ruf eines Menschen völlig zerstört wird.
Negatives über die Mitmenschen zu reden bzw. zu tratschen und deren Sünden und Unzulänglichkeiten herauszustellen, hat die Wurzel im Stolz, denn damit will man besser dastehen als der Andere; man möchte von seinen eigenen Schwächen und Sünden ablenken.
„Sie erzählen Lügen, jeder seinem Nächsten; mit schmeichelnder Lippe, mit hinterhältigem Herzen reden sie.“ (Psalm 12,3)
Kritiksucht und Lästerei fangen bereits im Elternhaus an. Eltern sollten zum einen darauf achten, dass sie ihre Kinder nicht ständig unnötig kritisieren, denn das entmutigt sie nur, ohne dass Veränderungen eintreten. Verletzende Worte können für Kinder verheerende Folgen haben und dazu führen, dass sie selbst anfangen, andere zu verletzen. Es ist viel wertvoller und zielführender, sie für das Gute zu ermutigen. Zum anderen sollten sich die Eltern hüten, einander oder Dritte ständig zu kritisieren oder über Andere zu lästern. Die Gefahr ist groß, dass die Kinder diese abgrundschlechte Eigenschaft übernehmen und später auch auf Fehler des Anderen herumreiten, deren Schwächen ständig hervorheben und über sie lästern. Ständige Kritik und Nörgelei am Partner kann eine Beziehung vergiften, wirkt lähmend und ist lieblos.
Man fängt an, sich gegenseitig zu beobachten, und schon mit den Blicken wird das Opfer verurteilt. Das ständige Suchen nach den Fehlern der Anderen, auch der Glaubensgeschwister, ist teuflisch. Hier wirkt nicht der Heilige Geist JaHuWaHs, sondern der verdorbene Geist Satans. Es gibt immer wieder Leute, die ihre eigenen eigenwilligen Anschauungen über bestimmte Dinge zu einem allgemeingültigen Gebot machen. Oft wird dann Nebensächliches zu einer Frage auf Leben und Tod erhoben und diejenigen, die sich nicht daran halten, werden kritisiert. Sind mehr als eine solche Person in einer Gemeinschaft, muss es Außenstehenden erscheinen, als handele es sich um Fanatiker, deren Glauben lieblos und unglücklich macht. Leider fallen gerade solche Menschen in einer Gruppe am meisten auf, sie selbst merken es jedoch nicht.
“Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?“ (Jeremia 17,9)
Gerade das Suchen nach dem Bösen im Anderen bewirkt Böses in einem selbst. Menschen, die so handeln, haben oft selbst ein großes Problem. Sie haben Schwächen und Fehler, die sie zudecken wollen, indem sie die Fehler der anderen aufdecken. Einige sitzen stolz und selbstgerecht auf einem so hohen Ross, dass sie selbst den Balken in ihrem eigenen Auge gar nicht mehr sehen können.
„Und die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit. So nimmt die Zunge ihren Platz ein unter unseren Gliedern; sie befleckt den ganzen Leib und steckt den Umkreis des Lebens in Brand und wird selbst von der Hölle in Brand gesteckt.“ (Jakobus 3,6)
Ja, die Zunge, wenn wir nicht lernen, sie im Zaum zu halten, wird uns einmal verurteilen. Sie wird den ewigen Tod durch das vernichtende Feuer der Sünde am Ende dieser Weltzeit zur Folge haben. Mit der Aufforderung des Messias „liebt einander, wie Ich euch geliebt habe“ (Johannes 13,34-35; 15,12), ist Kritiksucht und Lästerei unvereinbar.
Andere Menschen für ihre Verfehlungen anzuklagen, ist eine schreckliche Sünde. Wie reagierte unser Erlöser auf die Anklage der Pharisäer über die Ehebrecherin? Er schrieb in den Sand die Worte „Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“ (Johannes 8,7). Jahuschuah war selbstverständlich gegen Ehebruch, denn es war eine schwerwiegende Sünde. Aber die noch schlimmere Sünde ist der richtende und anklagende Geist des Menschen. Der Ehebruch war nur ein Splitter im Auge der Frau, verglichen mit dem Balken des Hasses, der Gesetzlichkeit und des Anklagegeistes in den Augen der Pharisäer. Dieser Geist ist der Geist Satans, des Anklägers. Jeder, der diesen Geist hat, schadet sich damit selbst massiv.
Auch Judas Ischariot hatte neben seinem Machtstreben und Ehrgeiz auch diesen Geist der Kritik und Anklage. In der Dunkelheit der Nacht verklagte er schließlich seinen Meister Jahuschuah. So finster wie die Nacht, so finster war es in seinem Herzen. Er ließ sich nicht von der heilenden Gegenwart des Sohnes JaHuWaHs umwandeln, sondern erhoffte sich bis zum Schluss, der Messias würde die weltliche Herrschaft an sich reißen und damit auch seine eigene Macht sichern. Doch als sich Judas‘ ehrgeizige Pläne nicht erfüllten, er vielmehr merkte, dass das Königreich des Messias sich nicht auf irdische Macht bezog, sondern auf ein demütiges und JaHuWaH-fürchtiges Leben für die Ewigkeit, lieferte er den Messias der römischen Macht aus. Am Verhalten Judas kann man erkennen, wohin Stolz und das Streben nach Verwirklichung der eigenen Pläne und Wünsche führt.
“Verleumdet einander nicht, ihr Brüder! Wer seinen Bruder verleumdet und seinen Bruder richtet, der verleumdet das Gesetz und richtet das Gesetz; wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Täter, sondern ein Richter des Gesetzes. Einer nur ist der Gesetzgeber, der die Macht hat, zu retten und zu verderben; wer bist du, dass du den anderen richtest?“ (Jakobus 4,11-12)
Ja, wer sind wir, dass wir einen anderen richten? Wir sind alle lausige Sünder. Und derjenige, der den anderen richtet, noch viel mehr.
„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit demselben Maß, mit dem ihr anderen zumesst, wird auch euch zugemessen werden. Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, und den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Halt, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen! — und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen!“ (Matthäus 7,1-5)
Oft, wenn über einen Anderen etwas Negatives weitergetratscht wird, sind die Hintergründe und Fakten gar nicht bekannt. Der gute Ruf eines Menschen kann zerstört werden und das Gebot „Du sollst nicht töten“, wird übertreten. JaHuWaH hasst ein solches Verhalten (Sprüche 6,16-19). Es führt zu Uneinigkeit und Streit, wo Friede herrschen sollte. Der Messias segnet deshalb diejenigen, die Frieden stiften (Matthäus 5,9). Negative Kritik und Lästerei verhindern Friede und Liebe.
„Darum lasst uns nicht mehr einander richten, sondern das richtet vielmehr, dass dem Bruder weder ein Anstoß noch ein Ärgernis in den Weg gestellt wird!“ (Römer 14,13)
Es kommt auch vor, dass einem Mitmenschen seinen Fehler, den er einmal begangen hat, immer wieder vorgehalten wird, obwohl ihm der Allmächtige längst vergeben hat. Denn es ist kein Unrecht so groß, dass es nicht vergeben werden kann. Als David Uriah ermorden lies, um seinen Ehebruch mit dessen Frau zu verheimlichen, wurde er von den Anderen für den Rest seines Lebens verurteilt (Psalm 13,2-3). Dabei war ihm von Seinem Schöpfer längst durch das zukünftige Blut Seines Sohnes vergeben, denn David hatte aufrichtig seine schwere Sünde bereut (Psalm 51).
Wenn wir über einen anderen schlecht reden, weil er gesündigt hat, so sind wir größere Sünder, weil wir damit unser eigenes sündiges Herz vor unserem Schöpfer zu verbergen suchen. Denn wenn uns unsere eigene Sündhaftigkeit bewusst wird, werden wir aufhören auf die Verfehlungen Anderer zu schauen. Wir werden vielmehr unsere Eigenen genauer unter die Lupe nehmen und dafür um Vergebung bitten.
Jedes schlechte und falsche Wort, das wir über unsere Mitmenschen sprechen, wird im Himmel aufgezeichnet. Am Gerichtstag werden wir dafür verantwortlich gemacht (Matthäus 12,36; 2. Korinther 5,10; Römer 14,10). Im Brief an die Hebräer heißt es, dass es „schrecklich ist, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen“. (Hebräer 10,31) und dass es dem Menschen bestimmt ist, zu sterben und „danach das Gericht“ (Hebräer 9,27). Sind wir bereits unseren Schöpfer am Gerichtstag zu begegnen? Oder sind wir immer noch dabei, über andere zu tratschen, zu lästern und zu urteilen?
„Ein umhergehender Verleumder plaudert Geheimnisse aus, aber eine treue Seele hält geheim, was man ihr sagt.“ (Sprüche 11,3)
Es gibt natürlich auch eine konstruktive Kritik, die nichts mit Kritiksucht oder Lästerei zu tun hat. Eine solche Kritik ist für jeden wichtig, der sie empfängt. Zudem gehen wir mit dieser Art der Kritik ausschließlich direkt auf die Person zu, der wir unsere Beobachtung oder Verbesserungsvorschläge mitteilen wollen. Eine solche Rückmeldung zum eigenen Verhalten ist segensreich, denn oft erkennt man selber seine Fehler gar nicht und konstruktive Kritik gibt uns die Chance, etwas in unserem Leben zu verändern.
Anstelle über unseren Nächsten schlecht zu reden und ihn negativ zu kritisieren, sollten wir versuchen, ihn zu ermutigen. Ermutigung zeigt nicht Verachtung für den Anderen, wie bei der Kritiksucht, sondern Wertschätzung. Wir sollten immer die guten Eigenschaften im Anderen sehen und hervorheben und ihn ermutigen die Schlechten abzulegen, weil wir ihn lieben.
„Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern was gut ist zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade bringe.“ (Epheser 4,29)
Neid, Geiz und Habsucht
“Grausam ist der Zorn und überwallend der Grimm; aber wer kann vor der Eifersucht bestehen?“ (Sprüche 27,4)
Neid bzw. Eifersucht, Geiz und Habsucht gehen Hand in Hand: Ich will nichts von meinem Besitz und Eigentum abgeben, denn es ist meins. Zudem möchte ich auch noch das, was mein Nachbar hat. Warum habe ich nicht so eine gute Ausbildung, so viel Geld, eine solche Begabung, eine so gute Stellung?
„Habt acht und hütet euch vor der Habsucht! Denn niemandes Leben hängt von dem Überfluss ab, den er an Gütern hat.“ (Lukas 12,15)
Während der Neid mehr der Groll ist, den man in sich hineinfrisst, weil andere mehr haben als man selbst, wie Ansehen, Status, den Besitz oder Reichtum, ist die Eifersucht mehr das Gefühl der Konkurrenz mit der Person, von der man denkt, sie ist erfolgreicher, und man müsse das nun aufholen oder irgendwie kompensieren.
„Wenn ihr aber bitteren Neid und Selbstsucht in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit! Das ist nicht die Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, seelische, dämonische.“ (Jakobus 3,14-15)
Diese Form des Stolzes, der Neid und die Habsucht, sind der Ursprung des Bösen in Luzifer, wie wir in einem weiteren Kapitel noch sehen werden. Er wollte das haben, was er nicht hatte und ihm vom Schöpfer auch nicht zugedacht war. Der Neid versursachte den großen geistlichen Krieg zwischen Satan und dem Schöpfer, zwischen dem Licht und der Finsternis. Jeder Krieg auf Erden beginnt mit dem Neid und der Habsucht.
„Woher kommen die Kämpfe und die Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht von den Lüsten, die in euren Gliedern streiten?“ (Jakobus 4,1)
Neid erregt Hass, der so weit gehen kann, eine Straftat zu begehen. Wenn man dem Neid und der Eifersucht nicht Einhalt gebietet, kann es schlimme Folgen mit sich bringen, wie viele Überlieferungen in der Bibel zeigen. So wird uns beispielsweise von Kain berichtet, der auf seinen Bruder Abel neidisch war, weil dessen Werke gerecht und von JaHuWaH angenommen wurden (1. Mose 4,1-16). Kains Werke waren hingegen so verkehrt, dass der Allmächtige ihm dafür Seinen Segen verweigerte. Sein Opfer, die Früchte des Feldes, waren grundsätzlich annehmbar (vgl. 2. Mose 34,26), aber es fehlte etwas Entscheidendes: das Blut des Lammes. Das Blut eines geschlachteten Lammes, welches das zukünftige Opfer des Messias vorschattete (1. Korinther 5,7), machte die Opfer überhaupt erst notwendig. Kain fehlte der Glaube auf die zukünftigen Erlösung Jahuschuahs aus der Sündenknechtschaft. Da Abels Lamm-Opfer, das er im Glauben an das zukünftige wahre Opferlamm darbrachte, von JaHuWaH angenommen wurde, Kains Opfer jedoch nicht, wurde er neidisch auf Abel. Anstelle zu bereuen und ein annehmbares Opfer im Glauben zu bringen, wurde er eifersüchtig auf Abel. Kains Stolz war die Ursache für seinen Neid, dem er immer mehr Raum in seinem Herzen gab. Schließlich führte er zu Hass, Rache und Mord.
Ein weiteres Beispiel ist Ahab, ein König Israels. Ahab hatte außer einem guten Charakter alles, was man sich vorstellen kann. Leider war er zu allem Übel auch noch mit einer Frau verheiratet, die noch schlimmer war, als er selbst. Er war sehr reich, wollte aber mehr. Als er eines Tages den Weinberg Nabots sah, wollte er diesen unbedingt haben, weil er sich in der Nähe seines Palastes befand. Er bot Nabot an, dass er ihm dafür einen bessern Weinberg geben würde oder ihm diesen bezahlen würde (1. Könige 21).
Nabot wollte den Weinberg jedoch nicht verkaufen, weil JaHuWaH angeordnet hatte, dass die jeweiligen Ländereien, die bei Besitznahme eingenommen wurden, für immer in der jeweiligen Familie bleiben sollten. Diese Erklärung war Ahab jedoch sehr zuwider und aus lauter „Zorn und Missmut“ wollte er auch nichts essen (Vers 4). Er reagierte auf die Absage völlig dumm und trotzig wie ein kleines Kind. Kann es sein, dass wir auch manchmal so reagieren, wenn wir etwas nicht bekommen, was wir aber gerne hätten? Ahab hat sich dermaßen aufgeführt, dass seine verdorbene Frau Isebel ihn fragte, was los sei. Als sie erfuhr, warum ihr Gatte so missgelaunt war, schmiedete sie den Plan, Nabot einfach umbringen zu lassen, und ihr Plan ging auch auf. Und als Ahab von dem Tod Nabots hörte, nahm er den Weinberg in Besitz (Verse 5-16).
Habsucht hat zum Mord eines unschuldigen Mannes geführt. JaHuWaH aber hat alles gesehen. Durch Seinen Prophet Elija ließ Er die Strafe für seine und Isebels Tat ausrichten: Hunde würden das Blut des Ehepaares auflecken und JaHuWaH würde seine Nachkommen auslöschen – es war die schlimmste Strafe für einen Israeliten. Ahab und Isebel hatten bereits viele schreckliche Sünden angehäuft, aber diese brutale Tat an Naboth hat das Fass zum Überlaufen gebracht (Verse 17-29), allerdings hat Ahab seine Tat bereut, im Gegensatz zu Isebel.
„Und aus Habsucht werden sie euch mit betrügerischen Worten ausbeuten; aber das Gericht über sie ist längst vorbereitet, und ihr Verderben schlummert nicht.“ (2. Petrus 2,3)
Auch der Messias wurde aus Neid den Römern ausgeliefert:
„Als sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, dass ich euch freilasse, Barabbas oder … [Jahuschuah], den man … [den Messias] nennt? Denn er wusste, dass sie ihn aus Neid ausgeliefert hatten.“ (Matthäus 27,17-18)
Erstaunlicherweise verkündigen einige sogar die frohe Botschaft des Messias aus „Neid“ und nicht aus „guter Gesinnung“, wie Paulus in Philipper 1,15 schreibt. Und auch die Apostel wurden aufgrund des Neides der Juden verfolgt.
„Aber die Juden, die sich weigerten zu glauben, wurden voll Neid und gewannen etliche boshafte Leute vom Straßenpöbel, erregten einen Auflauf und brachten die Stadt in Aufruhr; und sie drangen auf das Haus Jasons ein und suchten sie, um sie vor die Volksmenge zu führen.“ (Apostelgeschichte 17,5)
Solange wir die Qualität unseres Lebens an unserem Besitz, unseren tollen Fähigkeiten, unserer guten Ausbildung, unserer Arbeit, unseres Bankkontos, usw., festmachen, sind wir noch „fleischlich gesinnt“. Erst wenn wir den „alten Menschen abgelegt haben, der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte“, werden wir ein Leben im Geist führen können (Epheser 4,22-23).
„denn ihr seid noch fleischlich. Solange nämlich Eifersucht und Streit und Zwietracht unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise?“ (1. Korinther 3,3)
Leider wird der Stolz des Neides und der Habsucht unterschwellig auch in bestimmten “christlichen” Veranstaltungen und Gottesdiensten geschürt, von Pastoren und Pastorinnen, die dem Wohlstandsevangelium nahestehen. Zum Teil werden diese Massenveranstaltungen auch über TV übertragen. Oft wird dabei ein ständiger Appetit nach mehr Wohlstand und Reichtum geweckt, was die TV-Prediger selbst bereits erreicht haben. Man will in der „Jesus-Nachfolge“ doch immer mehr Annehmlichkeiten und mehr Anerkennung und mehr Reichtum. Keinesfalls will man auf etwas verzichten oder gar Schmach oder Leid ertragen müssen.
Das wahre Leben in Jahuschuah bedeutet jedoch die Freiheit von dem Wunsch nach mehr Wohlstand und mehr Reichtum. Ein solches Leben ist frei von Habsucht, Eifersucht und Neid, die uns als Sklave festhalten. Es ist eine Freiheit, welche die echte Beziehung zu unserem Schöpfer offenbart. Der Stolze ist neidisch auf den Anderen, wenn er etwas erreicht hat oder wenn er Ehre bekommt. Der Demütige wird alles geben, und zwar immer zum Besten für die ganze Gruppe oder Gemeinde; ihm ist es gleichgültig, wer die Ehre bekommt, solange das Gute und Richtige getan wird.
„Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden! Seid gleich gesinnt gegeneinander; trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen; haltet euch nicht selbst für klug!“ (Römer 12,15-16)
Ein stolzer Mensch hat zuweilen auch Probleme, sich mit anderen zu freuen, wenn ihnen Gutes wiederfahren ist oder sie Anerkennung bekommen. Er hätte es gerne für sich selbst. Andererseits kann er nicht mit Anderen in ihrem Leid mitfühlen, weil er denkt, dass sie es verdient hätten. ALLE Menschen verdienen aber unser Wohlwollen (Titus 3,2-3). Von dem spanischen Missionar und Philosophen Raimundus Lullus (1232-1316) ist uns der weise Spruch überliefert: „Wer demütig ist, lacht nicht, wenn der Stolze weint“.
“In Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen. Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es … [der Messias, Jahuschuah] auch war, der, als Er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein.“ (Philipper 2,3-6)
In Seiner unendlichen Weisheit hat JaHuWaH den Menschen unterschiedliche Gaben, Talente und Aufgaben gegeben. Auch hat er für jeden Einzelnen verschiedene Geistesgaben und „Kraftwirkungen“ sowie unterschiedliche Dienste zugedacht und selbst das schwächste Glied in einer Gemeinschaft ist notwendig (siehe 1. Korinther 12). All dieser verschiedenen Gaben und Dienste lassen kein „besser“ oder „schlechter“ zu. So ist das Ohr zum Hören da, aber der Mund zum Sprechen. Welches Organ ist wertvoller? Keines. Vielmehr tut sich das eine schwer ohne das andere. Deshalb muss niemand neidisch sein auf das, was der Andere hat.
Da selbst unter den Jüngern des Messias einer größer sein wollte als der andere, erzählte Er ihnen ein Gleichnis (Matthäus 20), um ihnen zu zeigen, dass Neid und Eifersucht bei Seinen Nachfolgern nicht zu finden sein sollten: Ein Hausherr ging jeden Morgen los, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen. Auch bei uns gibt es heute noch sogenannte „Tagelöhner“, die sich morgens an einem bestimmten Ort versammeln, um auf die Arbeitgeber zu warten, die kurzfristig Helfer auf dem Bau oder in der Landwirtschaft benötigen. Der Hausherr wirbt zu verschiedenen Tageszeiten Arbeiter an. Die Ersten, die er früh morgens einstellt, gibt er einen bestimmten Lohn, den sie zuvor vereinbart hatten. Andere, die später kommen, überlassen die Höhe des Lohnes ihrem Arbeitgeber, sie vertrauten ihm, dass er sie gerecht bezahlen würde. Als er alle am Abend entlohnte, gab er denjenigen, mit denen er frühmorgens den Lohn aushandelte, den vereinbarten Silbergroschen. Aber auch den anderen, die später kamen, gibt er einen Silbergroschen. Diejenigen, die länger arbeiteten, beschwerten sich, weil sie es ungerecht empfanden, dass nun die anderen genauso viel bekamen, wie sie selbst.
Der Messias zeigte den Jüngern mit diesem Gleichnis, wie der Allmächtige die Menschen behandelt. Das Ergebnis ist oft ganz anders, als wir Menschen es erwarten. Es geht nicht darum, wie lange wir schon in Seinem Dienst sind und wie viel wir geleistet haben, sondern für JaHuWaH zählt die innere Herzenshaltung. Und so wird Er auch niemanden um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan haben, retten, sondern „nach Seiner Barmherzigkeit“ (Titus 3,5). Die Juden wurden als Erste in den Weinberg JaHuWaHs gerufen, was sie jedoch leider stolz und selbstgerecht werden ließen. Sie waren verbittert, als sie erfuhren, dass den Heiden dieselben Segnungen zuteil werden sollten, obwohl sie schon so viele Jahrhunderte in Seinem Dienst standen.
Wer anderen die Belohnung missgönnt, vergisst, dass er selbst nur aus Gnade gerettet ist. Unser Erlöser will, dass wir uns vollständig auf Ihn verlassen, ohne ständig nach dem Lohn zu fragen. Der Beweggrund der Jahuschuah-Nachfolge sollte nicht die Belohnung sein, sondern die Liebe zu unserem Schöpfer und unseren Mitmenschen. Allerdings ist dieses Gleichnis keinesfalls eine Entschuldigung für die, denen zuerst Arbeit angeboten wurde, die es aber ablehnten, in den Weinberg JaHuWaHs zu gehen. Die Arbeiter hatten ihre Arbeitskraft angeboten, wurden aber nicht eingestellt (Verse 6-7). Das Gleichnis will vielmehr aufzeigen, wie schlecht Eifersucht und Neid sind. Wer eine wahrhaftige Liebe für seine Mitmenschen hat, stellt keine neidischen Vergleiche an. Er kann lediglich die Vollkommenheit des Messias mit seiner eigenen Unvollkommenheit vergleichen.
Wer einmal begriffen hat, worum es hier auf Erden tatsächlich geht, wird nicht mehr an den irdischen Dingen hängen. Er wird nicht mehr eifersüchtig oder neidisch auf das sein, was sein Nächster hat. Er wird nicht mehr danach streben, immer mehr zu wollen und immer mehr an Besitz oder eigener Ehre anzuhäufen.
„Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist; denn Er selbst hat gesagt: »Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen!«“ (Hebräer 13,5)
Jedem wahren Nachfolger des Messias wird bewusst sein, dass er hier auf Erden als Fremdling lebt. Das wusste bereits Abraham, Isaak und Jakob (Hebräer 11,13). Erst im Himmel und auf der uns verheißenen Neuen Erde wird jeder seinen eigenen Platz als sein Zuhause ansehen dürfen. Unser Heiland versprach:
„Im Haus Meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte Ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten.“ (Johannes 14,2)
Er selbst, unser Erlöser, wird einem Jeden eine Wohnung bereiten. Hier auf dieser finsteren Erde, die dem sicheren Untergang entgegen geht, ist jeder Reichtum und jedes Talent sinnlos, wenn es nicht angewandt wird, um anderen Menschen zu helfen, damit auch sie aus der Sklaverei dieser Welt frei werden können.
Bitterkeit und Unversöhnlichkeit
Es wird immer Dinge im Leben geben, die uns tief verletzen. Wenn wir darüber nicht hinwegkommen und demjenigen, der uns verletzt hat, oder auch uns selbst, oder gar unserem Schöpfer, nicht verzeihen können, wird die Wurzel der Bitterkeit in uns wachsen. Und wenn sie lange gehegt und gepflegt wird, kann sie wie ein Tumor wuchern und sogar schlimme Depressionen auslösen.
Groll und Bitterkeit haben verschiedene Ausdrucksformen. Eine Form der Bitterkeit kann sich gegen den Schöpfer selbst richten, weil man z.B. einen geliebten Menschen verloren hat oder weil einen der Ehepartner verlassen hat; oder weil uns gekündigt wurde, usw. Möglicherweise sprechen wir dann in unserem Herzen, „Allmächtiger, warum hast Du das zugelassen? Warum hast Du meine Gebete nicht beantwortet? Du sorgst Dich ja gar nicht um mich, und das macht mich traurig und wütend.“
Um darüber hinwegzukommen, können wir einzig unser Vertrauen in die allmächtige Weisheit unseres Schöpfers setzen. Denn ist unser menschlicher Verstand mit Seinem vergleichbar? Wohl kaum. Die Sünde ist nun mal in der Welt und Satan ist (noch) der „Fürst der Luft“ (Epheser 2,2) bzw. der „Fürst dieser Welt“ (Johannes 14,30). Wir müssen einfach akzeptieren, dass der Allmächtige bestimmte negative Dinge auf dieser Erde zulässt. Er lässt sie geschehen, obwohl Er sie nicht für gut heißt. In Seiner unendlichen Weisheit jedoch wird Er es schließlich zum Guten führen, denn „wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“ (Römer 8,28).
„Denn Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht Meine Wege, spricht … [JaHuWaH]; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind Meine Wege als eure Wege und Meine Gedanken als eure Gedanken.“ (Jesaja 55,8-9)
Bitterkeit kann jedoch auch gegen die eigene Person selbst gerichtet sein. Das heißt, man hat ein Problem sich selbst zu vergeben, obwohl einem JaHuWaH bereits vergeben hat. Man trägt eine Last mit sich herum, weil man denkt, man habe es verdient und muss es nun tragen; man ist ja auch stark genug, es zu ertragen. Auch das ist ein selbstzentrierter Stolz, der eine Vergebung durch den Schöpfer und auch durch andere zurückweist. Es führt zu Selbstmitleid, denn man hegt diese Bitterkeit förmlich, indem man sich einredet, es wäre JaHuWaHs Strafe, weil man das oder jenes nicht hätte tun sollen. Man denkt: „Jetzt verdiene ich diese Strafe und ich werde sie ertragen wie ein Märtyrer“.
Wenn wir die begangene Sünde im Namen unseres Erlösers Jahuschuahs bekannt haben, müssen wir auch an das Versprechen glauben, dass uns auch tatsächlich vergeben ist (1. Johannes 1,9). Wenn ich überzeugt bin, dass JaHuWaH mir vergeben hat, dann kann ich mir auch vergeben. Wenn ich das nicht kann, fehlt mir das Vertrauen, dass Er mir vergeben hat und wir tragen die Schuld ständig mit uns herum. Man bestraft sich so immer wieder, indem man die Sünde ständig wieder ablaufen lässt. Das kann zum einen zu einer falschen Demut führen, wenn wir uns ständig schuldig und bestraft fühlen und nach außen ausdrücken, wie wertlos wir sind. Zum anderen führt dieses Verhalten tatsächlich zu einem Gefühl der Wertlosigkeit, was das Gebetsleben behindert und die Beziehung zu unserem Schöpfer stört. Zudem bringen wir uns mit diesem auf uns selbst gerichteten Geist der Unversöhnlichkeit um die Freude, von der unser Schöpfer möchte, dass wir sie von Herzen haben.
Häufig sind die innere Wut und die Bitterkeit jedoch gegen eine andere Person gerichtet. Jeder von uns wurde in seinem Leben sicher schon mal von einer anderen Person tief verletzt. Oft wird man von denjenigen verletzt, die einem am nächsten stehen; vielleicht gibt es schlimme Kindheitserinnerungen. Diese Verletzungen können so tief sitzen, dass wir uns gar nicht bewusst sind, dass wir immer noch einen gewissen Groll oder Wut in uns gegen die Person tragen, die uns verletzt hat. Eine lang gehegte innere Wut kann in Bitterkeit umschlagen und uns tief unglücklich machen. Das Heilmittel ist Vergebung.
Das Gleichnis vom undankbaren Knecht in Matthäus 18,21-35 zeigt, wie wichtig Vergebung ist. Der Messias erzählte dieses Gleichnis nachdem Petrus Ihn fragte, ob es genug sei, jemanden, der gegen einen gesündigt hatte, sieben Mal zu vergeben. Jahuschuah antwortete darauf: „Ich sage dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmalsiebenmal!“ (Vers 22). Dann machte Er mit dem Gleichnis deutlich, dass es keine Sünde gegen uns gibt, die man nicht vergeben kann, denn JaHuWaH hat uns bereits für weit mehr vergeben, als wir je einem anderen vergeben könnten.
In dem Gleichnis erlässt ein König seinem Knecht eine hohe Geldsumme, weil dieser ihn um Gnade bat, da er sie nicht zahlen konnte. Später traf der Knecht einen Kollegen, der ihm eine viel geringere Geldsumme schuldete. Als der Schuldner um Aufschub der Rückzahlung bat, ließ der Knecht keine Gnade walten und ließ ihn ins Gefängnis werfen. Als der König davon erfuhr, sprach er zu dem Knecht: „Du böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest; solltest denn nicht auch du dich über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe? Und voll Zorn übergab ihn sein Herr den Folterknechten, bis er alles bezahlt hatte, was er ihm schuldig war.“ (Verse 32-34). Während dem bösen Knecht die gesamte Schuld erlassen wurde, bat dessen Mitknecht diesen, nur um Aufschub der Rückzahlung der viel kleineren Schuld. Der Messias erklärte den Jüngern:
„So wird auch Mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn ihr nicht jeder seinem Bruder von Herzen seine Verfehlungen vergebt.“ (Matthäus 18,35)
Unversöhnlichkeit ist eine Form des Stolzes, die JaHuWaHs Geist ablehnt, Satan aber Zutritt gewährt. Unversöhnlichkeit ist eine Sünde, die vom Himmlischen Vater nicht vergeben wird:
„Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“ (Matthäus 6,14-15)
In Epheser 4,26 heißt es, dass wir die Sonne nicht untergehen lassen sollten, bevor unsere Wut nicht verraucht ist. Das heißt, dass wir uns noch am selben Tag mit der Person versöhnen sollten, mit der wir den Ärger hatten. Wenn die Sonne untergeht und wir haben uns nicht versöhnt, wird man die ganze Nacht und den nächsten Morgen ein schlimmes Gefühl haben und man kann sich so hineinsteigern, dass die Wut immer mehr zunimmt.
„Und achtet darauf, dass nicht jemand die Gnade Gottes versäumt, dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwächst und Unheil anrichtet und viele durch diese befleckt werden.“ (Hebräer 12,15)
Wir sollten allezeit den Frieden suchen und ihm sogar nachjagen (1. Petrus 3,11). Denn ohne den Frieden kann niemand JaHuWaH sehen (Hebräer 12,14). Wir müssen unbedingt lernen zu vergeben und auch zu vergessen. Wir können vergessen, wie auch der Allmächtige unserer Sünden „nicht mehr gedenkt“ (Hebräer 8,12). Wir müssen nicht mehr an dem festhalten, was jemand uns angetan hat; es ist nicht mehr von relevant, wir müssen es nie wieder hervorholen, es ist Vergangenheit.
Wenn du einer Person vergeben hast, dann belasse es dabei und bring nicht immer wieder deren Verfehlungen aus der Vergangenheit hoch. Diese negativen Gefühle, wenn man sie über einen längeren Zeitraum zulässt, formen in uns ein äußerst schlechtes Verhaltensmuster und die Vergangenheit beginnt, die Gegenwart zu zerstören. Und so wandelt die mit Bitterkeit beladene Person durchs Leben, einen Groll im Bauch gegen sich selbst, gegen den Schöpfer und gegen andere. Das Leben wird nicht nur für die Person selbst miserabel, sondern färbt auch auf alle Menschen um sie herum ab.
“So tue nun Buße über diese deine Bosheit und bitte Gott, ob dir die Tücke deines Herzens vielleicht vergeben werden mag; denn ich sehe, dass du in bitterer Galle steckst und in Fesseln der Ungerechtigkeit!“ (Apostelgeschichte 8,22-23)
Wir sollten nie in der Vergangenheit verweilen und wir sollten der Vergangenheit nie erlauben, unsere Gegenwart zu bestimmen. Man hat zwar die Erinnerung nicht verloren, aber diese Dinge sind nicht mehr wichtig. Wir sind jetzt eine neue Schöpfung in Jahuschuah, dem Messias. Wir sind keine Opfer der Vergangenheit mehr – ungeachtet dessen, wie schlimm unsere Erfahrung auch war.
„Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe; eines aber tue ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gott [JaHuWaHs] in … [Jahuschuah, dem Messias].“ (Philipper 3,13)
Vergebung kann sehr schmerzhaft sein, weil es nicht einfach ist, sich selbst, unseren Schöpfer und unsere Mitmenschen mit unseren Verfehlungen zu konfrontieren. Es ist viel einfacher, einem anderen die Schuld zu geben und seine eigene „richtige“ Position zu verteidigen, selbst dann, wenn wir dabei immer weiter jemand anderen verletzen. Ein unversöhnlicher Geist durchdringt jedoch unser gesamtes Leben, es trennt uns vom Schöpfer und unseren Verwandten und Freunden. Unversöhnlichkeit macht uns nicht nur unglücklich, sondern kann uns auch krankmachen.
Oft fühlen sich beide Seiten vom anderen schlecht bzw. falsch behandelt. Es kommt auch vor, dass wir nur annehmen, der Andere hat uns etwas angetan, was in Wahrheit gar nicht der Fall ist; wir haben möglicherweise etwas missverstanden. Jeder wartet nun auf den anderen, dass er sich für sein Handeln bei ihm entschuldigt. Dabei kann viel Zeit vergehen, in der die schlechten Gedanken und falschen Verhaltensmuster sich weiterentwickeln. Man sollte den Streit so schnell wie möglich beilegen. Dabei ist es jedoch auch nicht getan, wenn man die verkehrte Handlung oder die Rechtfertigung des Anderen „versteht“, denn das heißt noch nicht, dass wir ihm auch vergeben haben. Es stimmt auch nicht, dass die „Zeit alle Wunden heilt“. Wir müssen jetzt verzeihen, wir dürfen nicht auf die Zeit warten, die es verblassen lässt.
„Ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie der Messias euch vergeben hat, so auch ihr.“ (Kolosser 3,13)
Wir müssen daran denken, dass Vergebung nicht nur für den Anderen wichtig ist, sondern besonders auch für uns selbst. Denn es kann durchaus sein, dass der Andere seine Verfehlungen nie bereut und sein Verhalten auch nicht ändert. Es ist unsere Verantwortung, von der Bürde der Unversöhnlichkeit freizukommen.
Wenn die Bitterkeit in dir hochkriecht, dann fange an zu beten. Bete so lange, bis sie verraucht ist. Darum könnte es auch heißen: „Betet ohne Unterlass“ (1. Thessalonicher 5,17). Denn der ganze Mensch ist bald so ausgefüllt mit Gebet und mit dem Geist JaHuWaHs, dass irgendwann kein Platz mehr für Bitterkeit und Groll ist. Am besten ist es, nicht nur für dich selbst zu beten, die Bitterkeit und der Zorn mögen verschwinden, sondern auch für denjenigen, der dich verletzt hat. Bitte für diese Person, JaHuWaH möge Seine Gnade über sie ausgießen, damit sie ihre Sünde sehen möge und ihr ebenfalls vergeben werden kann.
„Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt.“ (Markus 11,25)
Versuche liebevoll über diese Person zu denken. Du kannst dir alle guten Eigenschaften dieser Person, auf die du ärgerlich bist, vor Augen führen. Du kannst auch versuchen herauszufinden, warum sie so gehandelt und dich damit verletzt hat. Versuche dich in sie hineinzuversetzen. Hättest du unter diesen Umständen anders gehandelt?
„Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan samt aller Bosheit. Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch … [JaHuWaH] euch vergeben hat in … [dem Messias].“ (Epheser 4,31-32)
Wenn wir aus tiefstem Herzen vergeben haben, werden die negativen Gefühle gegenüber einer bestimmten Person verschwinden. Wir werden auch die Menschen, die uns verletzt haben, akzeptieren so wie sie sind, ohne sie verändern zu wollen. Denn ändern wird sich eine Person nur dann, wenn sie selbst erkennt, dass sie falsch handelt und sie sich auch von Herzen verändern möchte.
Auch wenn wir tatsächlich schlimm verletzt wurden, es rechtfertigt nie den Zorn und die Bitterkeit. Unsere eigene Bitterkeit wird mehr Schaden anrichten, als jede Verletzung, die wir von anderen je zugefügt bekommen haben. Unser Erlöser gibt uns den Rat, sogar unsere Feinde zu lieben:
„Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Machen es nicht auch die Zöllner ebenso? Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist!“ (Matthäus 5,44-48)
„Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen; so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein, denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.“ (Lukas 6,35)
Haschen nach Aufmerksamkeit und Anerkennung
Jeder von uns möchte von den anderen akzeptiert und geliebt werden, was nicht verwerflich ist. Allerdings ist das ständige Haschen nach Aufmerksamkeit und die immerwährende Suche nach Anerkennung eine Form des Stolzes, die sich vordergründig nur schwer ausmachen lässt. Damit verbunden ist oft der Wunsch nach Einzigartigkeit bzw. etwas Besonderes sein zu wollen.
Wenn uns die Anerkennung unserer Mitmenschen so wichtig ist, wird das aber nur eine Enttäuschung nach der anderen zeitigen. Solange wir Anerkennung und Ehre durch Menschen brauchen, um glücklich sein zu können, und unseren persönlichen Wert bei den Menschen suchen und nicht bei unserem Schöpfer, jagen wir einem Götzen hinterher. Es ist ein „Haschen nach Wind“ (Prediger 2,11; 4,4).
Manch einer versucht die Anerkennung der Menschen dadurch zu erhalten, dass er sich ständig in den Vordergrund drängt und viel redet, besonders auch über sich selbst. Wo jedoch „viele Worte sind, geht es ohne Sünde nicht ab“ (Sprüche 10,19). Man plustert sich gerne auf, um etwas zu sein, was man nicht ist, und betrügt sich damit nur selbst (Galater 6,3). Andere wieder reden ständig nach dem Mund ihrer Mitmenschen oder schweigen, wo Widerspruch angebracht wäre, damit die Anderen nicht schlecht von einem denken.
Der ständige Fokus darauf, wie man bei anderen Menschen ankommt, wie man bei ihnen Anerkennung und Lob bekommt, ist ein Leben, das sich nur um einen selbst dreht. Es ist ein stolzes Leben. Es gibt Leute, die sich z.B. mit einem bestimmten Job nicht zufrieden geben, weil es ihnen keine Anerkennung bei ihren Freunden und Bekannten einbringen wird. Man fragt sich ständig „Was werden die Leute denken?“ Einem demütigen Menschen ist es egal, was die Menschen denken oder sagen, Hauptsache, die Arbeit wird getan, auch wenn sie die Achtung der Menschen nicht einbringen wird.
Oft weiß der Mensch, welcher Weg der Richtige bzw. was nach Erkenntnis der Wahrheit zu tun wäre. Aber aus Angst vor dem Verlust des Ansehens und der Ehre durch die Menschen schweigt er und geht seinen Weg wie gewohnt weiter. Ein recht trauriges Beispiel, die Anerkennung der Menschen über die des Erlösers zu stellen, zeigt Johannes 12,42-43:
„Doch glaubten sogar von den Obersten viele an Ihn [den Messias], aber wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht, damit sie nicht aus der Synagoge ausgeschlossen würden. Denn die Ehre der Menschen war ihnen lieber als die Ehre Gottes.“
Häufig müssen wir im Leben zwischen der Ehre der Menschen und der unseres Schöpfers wählen. Wir können diesbezüglich nicht beiden gleichzeitig gefallen. Sehr treffend erklärt Paulus:
„Rede ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich allerdings den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich nicht ein Knecht des Messias.“ (Galater 1,10)
Der Wunsch nach Anerkennung liegt in unserer alten sündigen Natur (vgl. Römer 8,1-17). Auch Pastoren und leitende Gemeindepersonen können der Beliebtheit und der menschlichen Ehre zum Opfer verfallen. Der Wunsch nach Ansehen und Anerkennung kann dazu führen, dass sie falsche Lehren einführen (2. Petrus 2,1), und ihre Mission so ausrichten, dass sie ihre übergeordneten Dienstherren sowie den Gemeindemitgliedern mehr gefallen (2. Timotheus 4,1-4), als den „ganzen Ratschluss Gottes“ zu verkündigen (Apostelgeschichte 20,27). Sie sollten Wächter Seines Wortes sein, aber vor lauter Gewinnstreben und Angst vor dem Verlust ihres Ansehens bleiben sie stumm (Jesaja 56,9-12).
JAHSCHUHAH hat das Wort Seines Vaters in jeder Lebenslage verteidigt, kam es gelegen oder ungelegen (Johannes 8,29). Er hat nie zugelassen, dass Stolz aufkam bzw., dass Er die Anerkennung der Menschen suchte. Sie wollten Ihn zum irdischen König krönen (Johannes 12,12-22; vgl. auch Markus 15:16-20), sie wollten Ihn töten (Johannes 11,53); aber Er blieb Seinem Auftrag treu, bis zum Tod (Philipper 2,8).
Wir leben nicht auf dieser sündigen Erde, um uns selbst einen Namen zu machen. Wir sollen vielmehr Seine Zeugen sein (Apostelgeschichte 1,8) und unseren Dienst „in Seinem Namen“ verrichten (Römer 1,5) zu Seiner Ehre (Römer 11,36; Römer 4,20).
Unser Himmlischer Vater ist es, der uns bewertet, Er wird uns wertschätzen, nicht die Menschen. Ob sie uns anerkennen und ehren oder uns verachten, es ist einem wahrhaft Demütigen egal, solange er von seinem Schöpfer wertgeschätzt wird. Er wird nicht weltliche Ehre und Anerkennung anstreben.
„Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.“ (1. Johannes 2,15)
Selbstmitleid, Minderwertigkeitsgefühle, schnell beleidigt und gekränkt
Selbstmitleid ist sehr tückisch. Hier schleicht sich der Stolz über die Hintertür ein und besetzt bzw. bestimmt bald das gesamte Leben. Es führt zu einer verzerrten Sicht auf die Realität. Es beraubt der Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und verhindert, dass Verletzungen heilen können, weil man sich ausschließlich darauf fixiert. Im Stadium des Selbstmitleids hat man keine Energie für den Dienst für unseren Schöpfer und kein Interesse an den Bedürfnissen der Mitmenschen.
Selbstmitleid wirkt höchst zerstörerisch und ist süchtig machend. Ein solches, damit angefülltes Leben ist sehr, sehr schwer. Es führt zu Bitterkeit, Unversöhnlichkeit, Wut, Depression und Hoffnungslosigkeit. Damit infizierte Personen denken oder sagen oft Sätze, wie „Das Leben ist nicht fair!“ oder „Alles geht schief in meinem Leben“ oder „Ich tue so viel, aber bekomme nichts zurück“ oder „Warum können oder wollen mich die Anderen nicht verstehen?“ oder „Ich habe im Leben nie etwas Schönes gehabt, und habe auch nicht die Möglichkeit etwas zu verändern“ oder „Gott, warum muss mir das passieren, nach all dem, was ich für Dich getan habe?“
Jeder, der solche Gedanken hegt, sollte sich unbedingt vor Augen führen, dass er kein Opfer der Lebensumstände ist, sondern ein Opfer seines Stolzes. Die Wurzel des Selbstmitleids ist der Stolz in Höchstform. So wie die Selbstzufriedenheit ein Stadium des Stillstands ist, so ist es mit dem Selbstmitleid. Letzteres ist jedoch viel zerstörerischer. Der Autor John Piper zeigt die erstaunliche Ähnlichkeit des Stolzes der Selbstüberhebung bzw. der Angeberei mit dem Stolz des Selbstmitleids auf:
„Angeberei ist die Antwort auf den Stolz des Erfolgs. Selbstmitleid ist die Antwort auf den Stolz des Leidens. Die Angeberei sagt „Ich verdiene Bewunderung, weil ich soviel erreicht habe‘. Das Selbstmitleid sagt ‚Ich verdiene Bewunderung, weil ich soviel erleiden musste‘. Die Angeberei ist die Stimme des Stolzes im Herzen des Starken. Selbstmitleid ist die Stimme des Stolzes im Herzen des Schwachen. Angeberei klingt nach Eigenständigkeit. Selbstmitleid klingt nach Selbstaufopferung. Selbstmitleid sieht deshalb nicht nach Stolz aus, weil es so bedürftig erscheint. Aber diese Bedürftigkeit kommt von einem verwundeten Ego. Es kommt nicht von einem Gefühl der Unwürdigkeit. Es ist eine Antwort auf einen nicht beachteten Stolz.“ (John Piper, The Dangerous Duty of Delight, 2011, S. 302)
Selbstmitleid kann uns schneller zerstören als irgendetwas anderes. Man sabotiert sich damit ständig selbst. Da man die Probleme nicht angehen will, um etwas zu verändern, deckt man sie mit Selbstmitleid zu. Man hat immer Ausreden, weil man ja gerade wieder so leidet und nichts gegen die Umstände tun kann. Und so wird selbst der Misserfolg in allen Dingen des Lebens einzementiert. Und je mehr wir scheitern, umso mehr bedauern wir uns und verfallen in noch tieferes Selbstmitleid. Das führt wiederum dazu, dass wir uns erlauben, grundsätzlich weniger zu geben, als unser Bestes. Mancher treibt es so weit, dass er gar einen Lustgewinn im Leiden findet und sich das Mitleid seiner Mitmenschen erzwingt.
Gerade wenn wir vorgeben, gläubige Messias-Nachfolger zu sein, wie kann es dann sein, dass wir uns ständig selbst bemitleiden, wenn wir doch Seinen Geist in uns wohnen haben? Wie können wir uns ständig bedauern, wenn es in diesem irdischen Leben nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen, da wir doch die Hoffnung auf das Ewige Leben haben? Sollte unsere Konzentration nicht darauf gerichtet sein? Und auch darauf, unseren Mitmenschen durch unser Vorbild ein zufriedenes, mit dem Heiligen Geist angefülltes, freudiges Leben zu offenbaren? Wie können wir mit einer finsteren Mine, geprägt voller Bitterkeit und Selbstmitleid herumlaufen, wenn doch Jahuschuah das Licht ist, das aus uns scheinen sollte?
“Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit … [JaHuWaHs] im Angesicht … [Jahuschuah, dem Messias].“ (2. Korinther 4,6)
Minderwertigkeitsgefühle sind genauso eine Folge des Stolzes, wie die Überheblichkeit. Es wird gerne mit einer Überbetonung und zur Schaustellung bestimmter Fähigkeiten und Qualitäten kompensiert, die oft gar nicht wirklich vorhanden sind. Das Gefühl der eigenen Minderwertigkeit werde ich haben, wenn ich nicht akzeptieren kann, dass ich nicht so toll, so talentiert, so wohlhabend oder so schön bin, wie ich gerne sein möchte. Ich will aus eigener Kraft das erreichen oder sein, was ich gar nicht vermag. Ich will alles alleine bewältigen. Ich will mich und anderen ständig beweisen, dass ich etwas wert bin, dass ich etwas kann. Dabei verfolge ich grundsätzlich MEINEN Plan und bin dann am Boden zerstört, wenn es nicht klappt. Dann wende ich mich an den Allmächtigen und beklage mich bei Ihm, weil MEIN Plan und das Streben nach Selbstwert misslungen sind.
“Ja, o Mensch, wer bist denn du, dass du mit Gott rechten willst? Spricht auch das Gebilde zu dem, der es geformt hat: Warum hast du mich so gemacht?“ (Römer 9,20)
In unserem Getrenntsein vom Schöpfer und in unserem Stolz versuchen wir ständig, uns selbst zu erhöhen, und vergessen, dass die Demut eine gewaltige Macht darstellt. Wir müssen lernen, IMMER nach SEINEM Willen in unserem täglichen Leben zu fragen und Seine Kraft nutzen, dann werden wir keine Minderwertigkeitsgefühle haben, sondern selbst in der Niederlage Stärke zeigen. Wir müssen unsere Hilfsbedürftigkeit erkennen und uns von unserem Himmlischen Vater durch Seinen Sohn Jahuschuah helfen lassen.
Wir müssen erlauben, dass Jahuschuah ein Teil unserer Entscheidungen und Handlungen unseres täglichen Lebens wird. Nur durch den uns begleitenden heiligenden Geist Jahuschuahs werden wir von Minderwertigkeitsgefühlen frei, da wir niemandem mehr etwas beweisen müssen. Wir haben einen mächtigen Helfer an unserer Seite, der uns führt und leitet. Kein Therapeut oder unsere „Selbstheilungskräfte“ können uns von den psychischen Leiden heilen, die aus einem Teufelskreis aus dem Wunsch nach Ansehen, Selbsterhöhung, Stolz, Minderwertigkeitsgefühlen und Selbstmitleid entstehen. Einzig unser Lebensspender JaHuWaH durch unseren Heiland Jahuschuah können das vollbringen.
„Wie ihr nun … [Jahuschuah, den Messias], angenommen habt, so wandelt auch in Ihm, gewurzelt und auferbaut in Ihm und gefestigt im Glauben, so wie ihr gelehrt worden seid, und seid darin überfließend mit Danksagung.“ (Kolosser 2,6-7)
Sind wir einmal in dem bedauernswerten stolzen Zustand, voller Selbstmitleid und Minderwertigkeitsgefühle, dann werden wir uns auch ganz schnell gekränkt und beleidigt fühlen, wenn uns jemand kritisiert. Wir wollen nicht sehen und hören, dass wir Schwächen haben. Es ist oft ein untrügliches Zeichen nach außen, dass man in Selbstmitleid schwelgt und es einem an Demut fehlt.
„Schon mancher war im Eifer entbrannt,
als er das Werk des Herrn erkannt:
‚Hier kriegen mich keine Pferde mehr fort!‘
– voll Glaubensmut und Überzeugung klang dieses Wort.
Er lernte Glauben, Lieben, Hoffen
und sah von fern schon den Himmel offen.
Er kämpfte mutig gegen den Fürsten der Welt mit Waffen des Geistes
– opferte Zeit und Geld.
Kein Feind konnte ihn erschlagen
– und doch müssen wir ihn jetzt beklagen!
Ein kleines Wort nur hat ihn verletzt,
das war’s, worüber er sich entsetzt.
Ein kleines Wort nur, das ihn erschlug,
weil seine Seele es nicht vertrug.
Wie war es möglich, wie kam es so weit?
Waren die Geisteswaffen nicht mehr bereit?
Ihm fehlte eine, die Demut – die Unverletzbarkeit.“
(Unbekannter Dichter)
Solange das eigene Ego lebt, wollen wir uns vor jeder Kritik, Kränkung oder Beleidigung schützen. Wenn wir aber selbst in, durch und mit dem Messias gestorben sind und unser Leben von Seinem Geist angefüllt ist, werden uns selbst unberechtigte Kritik, Vorwürfe, Spott und Kränkung nichts anhaben können. Wenn wir ein demütiges Herz haben, dann können wir auf Kritik positiv reagieren, ohne dabei gleich in die Verteidigungshaltung gehen zu müssen, egal ob die Kritik berechtigt oder unberechtigt ist. Wir müssen uns nicht immer gleich angegriffen fühlen und emotional reagieren. Und wenn sie berechtigt ist, können wir daraus lernen, was eine Verbesserung in unser tägliches Leben bringt.
Wenn wir auf Golgatha schauen, so sehen wir, wie der Allmächtige Gott JaHuWaH die Sünde sieht, einschließlich der Sünde des Selbstmitleids. Die Folge ist der Tod. Wenn wir den Stolz des Selbstmitleids durch die Augen von Golgatha sehen, werden wir diese Sünde zunehmend verabscheuen. Der einzige Mensch, der tatsächlich ein Recht zu Selbstmitleid gehabt hätte, ist der Messias Jahuschuah, der ohne Sünde war. Er hat jedoch dem Selbstmitleid nie Raum gegeben, vielmehr lobte und pries Er noch vom Kreuz Seinen Himmlischen Vater und war damit beschäftigt, für Seine Feinde und Folterer zu beten (Lukas 23,34).
Der einzige unschuldige, sündenfreie Mensch, der sich selbst bemitleiden könnte, tat es nicht. Er hat für uns gelitten, hat Seine hohe Stellung im Himmel aufgegeben, kam als Mensch in einem von Sünde bereits degenerierten Körper auf die Erde (Philipper 2,7); litt Hunger, Durst und Schmerz; wurde verspottet, verfolgt, verklagt, geschlagen und getötet. Für uns. Wie können wir, als Seine Nachfolger, in Selbstmitleid schwelgen?
„Da nun der Messias für uns im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit derselben Gesinnung; denn wer im Fleisch gelitten hat, der hat mit der Sünde abgeschlossen, um die noch verbleibende Zeit im Fleisch nicht mehr den Lüsten der Menschen zu leben, sondern dem Willen Gottes.“ (1. Petrus 4,1-2)
Wir müssen uns keinesfalls und in keiner Lebenslage, egal wie schlimm sie sein mag, selbst bemitleiden, denn unser Heiland hat das Leid für uns getragen:
“Denn auch … [der Messias] hat einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu … [JaHuWaH] führte; und Er wurde getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht durch den Geist.“ (1. Petrus 3,18)
Die ganze Heilige Schrift hindurch versichert uns unser Himmlischer Vater immer wieder, dass Er möchte, dass wir unsere Schmerzen und Leiden vor Ihn bringen sollen, damit Er uns trösten kann. Wir müssen uns nicht selbst bemitleiden, denn Er hat Mitleid für uns (Psalm 135,14). Durch Seinen Sohn hat Er Vorkehrung getroffen, dass wir unser Leid nicht selbst tragen müssen. Er ist nun unser Hohepriester und hat Mitleid mit all unseren Schwächen, weil Er alles selbst durchlitten hat (Hebräer 4,15). Wenn wir Ihn in unser Herz lassen, dann wird Er uns verteidigen und unsere Kämpfe für uns führen; und Er wird uns zum Sieg führen (Jesaja 61,7):
„Er hat unsere Sünden selbst an Seinem Leib getragen auf dem Holz, damit wir, den Sünden gestorben, der Gerechtigkeit leben mögen; durch Seine Wunden seid ihr heil geworden.“ (1. Petrus 2,24).
Wenn wir einmal begriffen haben, dass JaHuWaH ein liebender, fürsorglicher, rettender und gerechter Gott ist, „der sogar Seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern Ihn für uns alle dahingegeben hat“, und der uns durch Seinen Sohn, UMSONST von unserem Stolz loskaufen will (Römer 8,32), werden wir gelassener durchs Leben gehen und ausrufen:
„Ist … [JaHuWaH] für uns, wer kann gegen uns sein?“ (Römer 8,31)
Wir müssen keine Kritik, keinen Spott, kein Leid, keine Verfolgung und selbst den Tod nicht fürchten, denn „unser Gott wird für uns kämpfen“ (Nehemia 4,14). Paulus gibt ein wunderbares Beispiel für ein selbstloses Leben ohne Furcht vor menschlicher Feindschaft, Urteil und Kritik, sowie Leid aufgrund seiner Messias-Nachfolge:
„Mir aber ist es das Geringste, dass ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtstag beurteilt werde; auch beurteile ich mich nicht selbst. Denn ich bin mir nichts bewusst; aber damit bin ich nicht gerechtfertigt, sondern … [JaHuWaH] ist es, der mich beurteilt.“ (1. Korinther 4,3-4)
Paulus war es völlig egal, ob und wie er von anderen Menschen beurteilt wurde. Er ließ sich in seiner Berufung überhaupt nicht von seiner eigenen Unzulänglichkeit oder den Urteilen anderer über ihn beeinflussen. Er ging einfach seinen Glaubensweg mit Jahuschuah, wissend, dass er aus sich selbst heraus dazu unfähig wäre. Und da er ein tiefes Vertrauen auf Ihn setzte, konnte er ausgeglichen, frei und freudig durchs Leben gehen, ohne sich durch Kritik und Anschuldigungen anderer aus der Bahn werfen zu lassen. Dabei hatte er viele Qualen zu ertragen (siehe 2. Korinther 11,21-33), die für ihn aber auch immer ein Anlass zur Freude und Dank Seinem Schöpfer gegenüber waren (Apostelgeschichte 16,25). Aus dem Gefängnis heraus schrieb er an die Gemeinde in Philippi:
„Freut euch in … [Jahuschuah] allezeit; abermals sage ich: Freut euch! Eure Sanftmut lasst alle Menschen erfahren! ... [Jahuschuah] ist nahe! Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott [JaHuWaH] kundwerden.“ (Philipper 4,4-6)
Paulus war seinem Schöpfer so dankbar und ertrug alles für Ihn, weil er wusste, was Er für Ihn tat. Er sah, was die Sünde anrichtete und welches unendliche Opfer der Himmlische Vater und Sein geliebter Sohn vollbrachten, damit wir davon frei werden können. Wie unser Heiland und Erlöser, sowie seine Nachfolger demütig ihren Glaubensweg gingen, so wird uns Demut befähigen die Berufung für unser Leben zu erkennen, unseren Fokus nicht auf uns selbst zu richten und wird uns von unserem Selbstmitleid, Minderwertigkeit und Unzufriedenheit heilen.
Haben Depressionen etwas mit Stolz zu tun?
In bestimmten Fällen können Depressionen eine Folge des Stolzes sein. In vielen Fällen ist es das aber sicher nicht, wie wir noch sehen werden. Ängstlichkeit, Panik und ständige Sorgen über alles und jeden, sind jedoch Früchte des Unglaubens. Das Vertrauen in unseren Schöpfer ist dabei gestört. Denn die Früchte des Geistes JaHuWaHs sind unter anderem auch „Freude und Friede“ (Galater 5,22).
Wenn der Geist Jahuschuahs in unserem Herzen ist, dann müssen wir uns keine Sorgen dieser Welt machen (Matthäus 6,25-34). Die weltlichen Sorgen können wir auf Ihn legen, der das Leid für uns trägt (Philipper 4,6-7). Durch unseren Erlöser wird der Friede in uns „bewahrt“, wenn wir JaHuWaH vertrauen (Jesaja 26,3-4). So können wir in jeder Lebenslage zufrieden (Philipper 4,11) und selbst im Leid dankbar sein und unseren Schöpfer preisen.
„Alle eure Sorge werft auf Ihn; denn Er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5,7)
Besonders Neurosen, die es in unserer modernen Gesellschaft wie Sand am Meer gibt, können eine Folge des Stolzes sein, müssen es aber nicht. Sie reichen von phobischen Störungen über Angst- und Zwangserkrankungen sowie Anpassungsstörungen bis hin zu multiplen Persönlichkeitsstörungen. Neurosen können verschiedene Ursachen haben, wie Traumen, Vererbung und ja, auch Stolz. Es kann eine Mischung aus allen sein: Aufgrund einer negativen vererbten Veranlagung wird ein Trauma oder auch ein Erlebnis, das für einen Anderen kein Problem darstellt, nicht richtig verarbeitet. Aufgrund des Stolzes bzw. der ständigen Eigenzentriertheit wird die Neurose jedoch weiter gehegt und gepflegt. Eine neurotische Person lebt im Grunde ein Leben der extremen Selbstzentriertheit. Sie ist zum Großteil nur mit sich selbst beschäftigt. Die Neurose ist auf diese Weise untrennbar mit dem Stolz verbunden, auch wenn die Ursache nicht der Stolz ist.
Für psychische Krankheiten als Folge des Stolzes gibt es das biblische Beispiel des babylonischen Königs Nebukadnezars, der von 605-562 v.u.Z. regierte. Er stand an der Spitze einer Weltmacht. Nachdem er Daniel aus dem Käfig des Löwen lebendig herauskommen sah, pries er den Allmächtigen Schöpfergott, dem Daniel diente. Bald wurde er jedoch sehr stolz und prahlte: „Ist das nicht das große Babel, das ich mir erbaut habe zur königlichen Residenz mit meiner gewaltigen Macht und zu Ehren meiner Majestät?“ (Daniel 4,25-30; Vers 27). Sofort erklang die Stimme JaHuWaHs und bestätigte ihm, was ihm bereits durch Daniel vorausgesagt wurde: König Nebukadnezar „wurde von den Menschen ausgestoßen, fraß Gras wie ein Ochse, und sein Leib wurde vom Tau des Himmels benetzt, bis sein Haar so lang wurde wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelkrallen“ (Vers 30). Er hatte buchstäblich den Verstand verloren. Es war eine Folge seiner Überheblichkeit und seines Stolzes. Nach dieser vorhergesagten Zeitspanne bekam er seinen Verstand wieder zurück und er wurde wieder gesund. Nun dankte, pries und lobte er den Allmächtigen für Seine unendliche Weisheit und Macht (Verse 31-34).
Auch König Saul litt an einer psychischen Erkrankung aufgrund seines Stolzes. Saul wurde zum ersten König Israels gekrönt und er war ein angesehener, stattlicher, schöner und großgewachsener Mann (1. Samuel Kapitel 9-13). Aber dann zeigt uns der biblische Bericht einen Mann mit Ängsten und Verstimmungen, der dem Allmächtigen oft nicht vertraute und immer wieder seine eigene Macht demonstrieren wollte und dabei unnötig Blut vergoss (vgl. 1. Samuel 15,13-35). Er „fürchtete das Volk und gehorchte seiner Stimme“ (Vers 24). JaHuWaHs Geist schwand von Saul (1. Samuel 16,14), er schien fortan an Stimmungsschwankungen zwischen Depression und Manie zu leiden. David musste ihn mit seinem Harfenspiel immer wieder aufmuntern (1. Samuel 16,16-23).
Als David Goliath besiegte und das Volk erkannte, dass er der wahre König über Israel sein würde, wurde Saul von Neid übermannt und er „raste“ vor Wut und wollte David umbringen (1. Samuel 18,6-11). Nachdem er wieder bereut hatte, stachelte er später seinen Sohn an, David umzubringen und als dieser sich weigerte, sandte er immer wieder Boten zu David und jagte ihn persönlich (Samuel 19,1-20; 20,33; 23,8-28). Als David die Möglichkeit hatte, ihn zu töten, es aber nicht tat, da bereute Saul seine Handlung (Kapitel 24). JaHuWaH konnte ihn aufgrund seines Ungehorsams und seines Stolzes nicht gebrauchen. Auch David hatte schlimme Dinge getan und gegen JaHuWaH schwer gesündigt, aber er bereute seine Tat aus tiefstem Herzen und wollte Ihm fortan treu sein. Er wurde von Ihm „gedemütigt“ und erkannte darin die Hand JaHuWaHs zu seiner Hilfe.
„Lehre mich rechte Einsicht und Erkenntnis; denn ich habe Deinen Geboten geglaubt. Ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich; nun aber befolge ich Dein Wort. Du bist gut und tust Gutes; lehre mich Deine Anweisungen! Die Hochmütigen haben Lügen gegen mich erdichtet; ich aber befolge von ganzem Herzen Deine Befehle. Ihr Herz ist stumpf wie von Fett; doch ich habe meine Wonne an Deinem Gesetz. Es ist gut für mich, dass ich gedemütigt wurde, damit ich Deine Anweisungen lerne.“ (Psalm 119,66-71)
JaHuWaH lässt das Leid oft zu, damit wir zur Besinnung kommen. Damit wir von unserem Hohen Ross, auf dem wir sitzen und auf andere herabschauen, herunterkommen. Das ist Gnade und Barmherzigkeit. Sehr große Vorsicht ist jedoch geboten, Depressionen grundsätzlich als Folge des eigenen Verhaltens zu sehen oder gar einer Person, die daran leidet, den Glauben abzusprechen. Leider gibt es immer wieder sog. „Experten“ und auch Pastoren, die glauben zu wissen, dass jede Depression ihren Ursprung in der Psyche hat und damit aus einer geistlichen Schwäche resultiert. Das ist unverantwortlich und überheblich. Es ist der Stolz, der so etwas behauptet.
Ja, es gibt sogar Pastoren, die soweit gehen zu behaupten, dass jede körperliche Krankheit, egal ob Diabetes, Krebs oder Schlaganfall, eine psychisch-geistliche Ursache habe. Es kommen dann so dumme Aussagen wie „eine Frau, die Brustkrebs bekommt, hasst ihre Mutter“ oder „Autoimmunerkrankungen werden von Selbsthass verursacht“ oder „Multiple Sklerose ist das Ergebnis einer tief verwurzelten Schuld“. Depressionen sind für solche Personen ein reines Glaubensproblem; das heißt, demjenigen, der daran leidet, fehlt es ganz einfach am Glauben.
Für jeden, der solche Dinge behauptet, wäre es möglicherweise lehrreich, wenn er einmal in eine tiefe Depression stürzt. Denn eine Depression ist eine der schlimmsten Krankheiten, die es gibt. Leidet jemand an Krebs, wird er sich nicht gerade das Leben nehmen wollen; im Gegenteil, er wird alles versuchen, geheilt zu werden. Leidet aber jemand an einer starken Depression, wird er mit dem Gedanken spielen, sein Leben zu beenden. Wenn er jedoch ganz fest auf Seinen Himmlischen Vater vertraut, wird er es nicht tun. Am Beispiel Hiobs werden wir das gleich noch sehen.
Depressionen können sehr viele Ursachen haben. Sie können selbstverständlich auch eine Folge von Unglaube, Selbstüberschätzung, Habsucht, Geiz, Neid, Perfektionismus usw. sein. Besonders auch Menschen, die sich dem Selbstmitleid hingeben, stehen in großer Gefahr, in eine Depression zu rutschen.
Depressionen können aber auch organischen Ursprungs sein. In den meisten Krankheitsfällen ist überhaupt nicht sicher, wo genau die Ursache zu finden ist. Viele Krankheiten werden auch nur schwer diagnostiziert und sind sehr tückisch, wie z.B. Borreliose-Erreger oder Parkinson. Beide können Depressionen auslösen. Genetisch bzw. erblich bedingte Stoffwechselstörungen können ebenfalls Depressionen verursachen. Auch eine falsche Ernährung führt nicht nur zu körperlichen Krankheiten, wie Arteriosklerose oder Diabetes, sondern kann auch Depressionen auslösen. Hier gilt es, den Lebenswandel zu überdenken und besonders die Ernährung umzustellen. Wir sollten nicht sorglos mit unserem Körper umgehen.
Depressionen können auch durch Traumen ausgelöst werden. Mit negativen und oft auch schrecklichen Erlebnissen wird nicht jeder Mensch gleichermaßen fertig. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, kann das beim einen eine Depression auslösen, beim anderen nicht. Das hat nichts mit Stolz oder Selbstmitleid zu tun. Allerdings wird ein von Herzen glaubenstreuer Mensch darüber hinwegkommen. Aber auch Traumen brauchen ihre Zeit zu heilen.
Solchen Menschen zu sagen, sie wären krank, weil sie Stolz sind und keinen tiefen Glauben haben, wäre unbeschreiblich grausam. Der Körper und die Psyche beeinflussen sich auch gegenseitig. Ein lang anhaltendes oder chronisch körperliches Leiden kann Depressionen auslösen, während eine lang anhaltende Depression körperliche Krankheiten hervorbringen kann.
Die Geschichte Hiobs ist für uns ein sehr gutes Beispiel, dass wir nicht über jemanden urteilen können, der krank oder depressiv ist. Ein solcher Zustand hat keinesfalls immer mit unseren eigenen Sünden zu tun. Von Hiob wird gesagt, dass er ein „untadeliger und rechtschaffener Mann“ war, „der Gott fürchtete und das Böse mied“ und er war auch gleichzeitig der reichste Mann des Ostens (Hiob 1,1-3). Satan beschuldigte nun den Schöpfer, dass Hiob nur deshalb so treu sei, weil es ihm im Leben so gut gehe und er alles habe, was man sich vorstellen kann. Würde man ihm das aber nehmen, so würde er sich von JaHuWaH abwenden (Hiob 1,10-11). Satan behauptete damit, Hiob würde dem Schöpfer nur aus egoistischen Zwecken dienen.
Da der Schöpfer Hiob in und auswendig kannte und Er ihm vertraute, erlaubte er dem Satan Hiob zu testen, indem er ihm alles wegnehmen durfte, was er hatte. Er verlor seinen gesamten Reichtum und alle seine Kinder kamen ums Leben. Hiob verlor alles. Aber auch während dieser aufeinanderfolgenden Unglücke „sündigte er nicht und verhielt sich nicht ungebührlich gegen Gott“. Vielmehr ging er auf die Knie und sprach:
„Nackt bin ich aus dem Leib meiner Mutter gekommen; nackt werde ich wieder dahingehen. … [JaHuWaH] hat gegeben, … [JaHuWaH] hat genommen; der Name … [JaHuWaHs] sei gelobt!“ (Hiob 1,21)
Hiob litt völlig unschuldig fürchterliche psychische Qualen, aber er blieb Seinem Schöpfer treu und hörte nicht auf, Ihm zu danken. Satan gefiel das gar nicht und er sprach zu JaHuWaH, dass er sich sicherlich von Ihm abwenden würde, wenn Hiob selbst an seinem Körper Schaden erleiden würde. Der Allmächtige ließ daraufhin Satan gewähren unter der Voraussetzung, dass er ihm nicht das Leben nehme. Daraufhin plagte der Teufel Hiob mit fürchterlichen und schmerzhaften Geschwüren am ganzen Körper. Aber selbst, als seine Frau ihm empfahl, sich von JaHuWaH loszusagen und sich selbst umzubringen, nannte sie Hiob eine „törichte Frau“ (Hiob 2,1-10; Vers 10).
Daraufhin kamen seine Freunde aus allen Teilen des Landes, um ihn zu trösten. Als sie ihn jedoch sahen, waren sie entsetzt, sie erkannten ihn gar nicht mehr. Sieben Tage blieben sie neben ihm und sprachen kein Wort, da sie sahen, dass Hiob sehr große Schmerzen hatte (Hiob 2,11-13). Hiob war mittlerweile so depressiv, dass er nicht mehr leben wollte und er verfluchte den Tag seiner Geburt (Hiob 3). Aber seinem Schöpfer hat er die Treue trotzdem nicht gebrochen.
Wie würde es uns gehen, wenn wir alles verlieren, einschließlich unserer Familie? Wenn wir über Monate fürchterliche Schmerzen erleiden und bis zur Unkenntlichkeit entstellt wären? Zu allem Überdruss kam noch, dass seine Freunde ihm nun Vorwürfe machten: Sie hielten ihm in langen Reden einer nach dem anderen vor, er müsse so leiden, weil er gegen JaHuWaH gesündigt hatte. Hiob wies dies jedoch immer wieder zurück, er war sich keiner Schuld bewusst. Sie aber antworteten ihm, er würde sich selbst für weise halten, JaHuWaH aber würde „niemanden ansehen, der sich selbst für weise hält", usw. (Hiob Kapitel 4-37). Und in der Tat, sie konnten gut reden, denn ihnen ging es gut. Ihre Anschuldigungen Hiob gegenüber und wie sie JaHuWaH selbst im Verlauf ihrer Reden darstellten, waren in den Augen JaHuWaHs nicht in Ordnung, denn Sein „Zorn“ entbrannte über sie, weil sie „nicht recht“ über JaHuWaH geredet hatten (Hiob 42,7).
Hiobs Antworten seinen Freunden gegenüber waren voller Bitterkeit, er verstand nicht, warum ihn der Allmächtige so sehr leiden ließ (was wohl sehr menschlich ist, angesichts seiner Qualen). Daraufhin ergriff JaHuWaH selbst das Wort und sprach zu Hiob „aus dem Gewittersturm“ (Kapitel 38-41). Er zeigte Hiob eindrucksvoll an der Schöpfung auf, wie viel höher Seine Ratschlüsse und Seine Wege sind, als die der Menschen. Hiob antwortete Ihm daraufhin demütig:
„Fürwahr, ich habe geredet, was ich nicht verstehe, Dinge, die mir zu wunderbar sind und die ich nicht begreifen kann! […] Vom Hörensagen hatte ich von Dir gehört, aber nun hat mein Auge Dich gesehen. Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und in Asche!“ (Hiob 42,1-6)
JaHuWaH gebot nun Hiobs Freunden, dass sie bereuen sollen und Er sagte ihnen:
„Mein Knecht Hiob soll für euch bitten, denn nur Ihn werde Ich erhören, dass Ich gegen euch nicht nach eurer Torheit handle; denn ihr habt nicht recht von Mir geredet, wie mein Knecht Hiob!“ (Hiob 41,7-8)
Hiob bat für seine Freunde um Gnade bei JaHuWaH und sie taten Buße und Er erhörte Hiobs Bitte, seinen Freunden zu vergeben. Dem Hiob aber gab der Allmächtige das Doppelte von dem, was er an Besitztümer, Tiere und Ländereien vorher besaß. Er „segnete sein Leben mehr, als sein früheres“. Er wurde Vater von 10 Kindern. Er lebte nach seinem Unglück noch 140 Jahre und sah seine Kinder und Kindeskinder bis in das vierte Geschlecht aufwachsen (Hiob 42,10-17).
Neben dem Propheten Jeremia, der ebenfalls zeitweise mit Depressionen zu kämpfen hatte (Jeremia 15,10-21), gab es auch in Elijas Leben eine Zeit, in der er an Depressionen litt. Elija war ein Prophet, der sich vom Geist JaHuWaHs leiten ließ, der Sein Gesetz hielt und nicht der Götzenanbetung folgte, wie es das ganze Volk Israel tat. Er hatte mit Seinem Schöpfer eine großartige Erfahrung am Berg Karmel (1. Könige 18,16-39), wo JaHuWaH durch Elija Seine große Macht vor dem götzendienerischen Volk demonstrierte. Elija wollte den Menschen über JaHuWaHs großes Wunder erzählen, aber auch er wurde verfolgt und man trachtete ihm nach dem Leben. Irgendwann war Elija mit seinen Kräften am Ende und Depressionen überwältigten ihn. Er setzte sich unter einen Baum und wollte sterben, so depressiv war er (1. Könige 19,4).
Elija war sonst ein sehr mutiger Mann. Er betete zu seinem Schöpfer, es möge nicht regnen und es regnete nicht (Jakobus 5,17), denn sein Gebet war aufrichtig. Sein innigster Wunsch war es, dadurch sein Volk dazu zu bringen, sich zu bekehren. Ohne Regen gab es kein Essen und Elija war dafür sogar bereit, selbst umzukommen, wenn nur das Volk oder auch nur Einige von ihrem bösen Weg umkehren würden. Mutig marschierte Elija mit Hilfe des Allmächtigen in Ahabs Palast, um ihm auszurichten, dass das Gericht JaHuWaHs über ihn kommen würde (1. Könige 17,1), worauf Ahab ihn verfolgte (1. Könige 18,9). JaHuWaH war jedoch mit ihm und sorgte für alle seine täglichen Bedürfnisse (1. Könige 17,1-16).
Warum er später unter solch heftigen Depressionen litt und warum JaHuWaH es zuließ, wissen wir nicht. Vielleicht war er nun völlig erschöpft und entmutigt, weil er dachte, er sei völlig alleine mit seinem Glauben. Er konnte nicht begreifen, dass trotz der mächtigen Demonstration JaHuWaHs und seiner eigenen ständigen Warnungen an sein Volk und dem König, niemand außer ihm übrig geblieben ist und er nun sogar umgebracht werden soll. JaHuWaH versicherte ihm daraufhin, dass noch 7000 weitere Menschen ihre Knie nicht vor Baal gebeugt haben (1. Könige 19,7-18).
Dieser große Glaube, den Hiob und Elija besaßen, ist überwältigend. Es ist für uns ein großer Trost, denn selbst in unserer schlimmsten Depression dürfen wir auf unseren Himmlischen Vater vertrauen. Wir wissen oft nicht, warum wir in dieser oder jener Situation sind. Er weiß es. Alle, die den Himmlischen Vater lieben, dienen alle „Dinge zum Besten“ (Römer 8,28). Wenn wir auf Ihn vertrauen, können wir auch unser Leid hinnehmen und ertragen. Und meist bewirkt dieses Vertrauen schon eine Besserung. Wir leben für die Ewigkeit nicht für das hier und jetzt. Dann werden wir uns „jubelnd freuen, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es sein muss, traurig seid in mancherlei Anfechtungen“ (1. Petrus 1,6).
„Vertraue auf … [JaHuWaH] von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand; erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er deine Pfade ebnen. Halte dich nicht selbst für weise; fürchte … [JaHuWaH] und weiche vom Bösen! Das wird deinem Leib Heilung bringen und deine Gebeine erquicken!“ (Sprüche 3,5-7)
Ein solches Unglück oder Leiden kann zeigen, ob wir Jahuschuah tatsächlich in unserem Herzen haben. Denn wenn alles in unserem Leben perfekt läuft, ist es doch relativ einfach Ihm nachzufolgen. Der wahre Liebestest zeigt sich jedoch in Zeiten der Prüfung und des Leids (vgl. Markus 4,17; Jakobus 1,2-4). Es ist vorhergesagt, dass Seine Kinder auch durch die große Trübsal gehen werden, die kurz vor Jahuschuahs Wiederkunft hereinbrechen wird (Offenbarung 7:14; Matthäus 24,20-22; Offenbarung Kapitel 8-9+16). Wie mit Hiob, so wird auch das eine mächtige Demonstration sein, nicht nur für Satan und all seine Engel und Anhänger, sondern auch für alle Lebewesen auf Erden und im Himmel (1. Korinther 4,9; Hesekiel 28:17), dass Seine Kinder trotz schlimmer Drangsal Ihm vertrauen.
„Denn unsere Bedrängnis, die schnell vorübergehend und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, da wir nicht auf das Sichtbare sehen, sondern auf das Unsichtbare; denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“ (2. Korinther 4,17-18)
„Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt.“ (1. Korinther 10,13)
„Wer will uns scheiden von der Liebe des … [Messias]? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?“ (Römer 8,35)
„Fürchte dich nicht, denn Ich bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn Ich bin dein Gott; Ich stärke dich, Ich helfe dir auch, ja, Ich erhalte dich durch die rechte Hand Meiner Gerechtigkeit!“ (Jesaja 41,10)
Leider hat die Sünde unglaublich viel Leid auf diese Welt gebracht und es wird immer entsetzlicher, immer gewalttätiger, immer liebloser, immer trauriger. Alleine schon das kann einen Menschen deprimieren. Da das Leben aber sehr kurz ist und wir sehr nahe an der Wiederkunft unseres Erlösers stehen, ist die Zeit zu kostbar, um sich auf das Schlechte in dieser Welt zu konzentrieren. Ändern können wir die Schlechtigkeiten aus dieser Welt nicht, deshalb ist es besser, sich nicht mit diesen düsteren Dingen zu beschäftigen. Hilfreicher ist es, aufwärts zu schauen, auf das Gute und Vollkommene, das wir anstreben wollen. Denn unser Leben ist nicht von dieser Welt, sondern in Jahuschuah, dem Messias (Kolosser 3,1-3).
„Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in … [in Jahuschuah, dem Messias]!“ (Philipper 4,6-7)
Es hilft immer, wenn wir JaHuWaH preisen, egal, wie schlecht es auch geht (Psalm 34,2-10). Dieses depressive Gefühl wird nicht immer andauern:
„Lobsingt … [JaHuWaH], ihr Seine Getreuen, und preist Seinen heiligen Namen! Denn Sein Zorn währt einen Augenblick, Seine Gnade aber lebenslang; am Abend kehrt das Weinen ein und am Morgen der Jubel.“ (Psalm 30,5-6)
“Dann werdet ihr euch jubelnd freuen, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es sein muss, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit die Bewährung eures Glaubens (der viel kostbarer ist als das vergängliche Gold, das doch durchs Feuer erprobt wird) Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung .. [Jahuschuah, dem Messias].“ (1. Petrus 1,6-7)
Falsche Demut
„Man ist manchmal demütig aus Stolz.“ Diese Aussage des französischen Philosophen Michael de Montaigne aus dem 16. Jahrhundert trifft durchaus zu. Ja, wer seine (vorgebliche) Demut zur Schau stellt, ist stolz, nicht demütig. Viele haben eine falsche Vorstellung von Demut.
Demut hat nichts mit einem zur Schau getragenen, frommen Gehabe zu tun. So etwas gibt es tatsächlich auch. Dabei zeigt der „Demütige“ oft eine etwas affektierte Sprache und drückt sich auf eine recht salbungsvolle und tief religiöse Art und Weise aus. Auch wer seine eigene „Demut“ betont, ist wohl eher hochmütig. Der Diakon und Schriftsteller Carls Weitbrecht (1847-1904) schrieb:
„Wer laut von seiner Demut spricht, wird wohl in seines Herzens Falten ein schönes Stück Hochmut verborgen halten.“
Es gibt immer wieder Menschen, die sich der vielen Opfer rühmen, die sie auf ihrem Glaubensweg für Gott gebracht haben. Das ist nicht nur eine unechte Demut, sondern zeigt auch, dass sie das unermessliche Opfer auf Golgatha, das der Sohn des Allmächtigen für uns dargebracht hat, gar nicht verstanden haben. Dabei können diese Menschen, die so viele „Opfer“ gebracht haben, auch geringschätzig auf andere herab sehen. Charles Spurgeon schrieb in seinem Kommentar zu Psalm 131 sehr treffend:
„Der Hochmut, der die Demut nachäfft, hat stets darauf Acht, die Augen niederzuschlagen, da jedermann weiß, ohne dass es ihn jemand lehren muss, dass geringschätzige Blicke das sichere Zeichen einer hoffärtigen Gesinnung sind.“
Paulus beschreibt diejenigen, die falsche Demut praktizieren und zur Schau stellen, als „ohne Grund aufgeblasen“ (Kolosser 2,18). Dabei werden auch gerne Gebote und Verbote ausgesprochen und für andere als verbindlich festgesetzt, die JaHuWaH gar nicht befohlen hat (Kolosser 2,20-23).
Demut hat auch nichts mit Schwachheit oder passiver „Unterwürfigkeit“ zu tun. Demut bedeutet nicht, dass man sich alles gefallen lassen muss. Im Gegenteil, wir müssen den Mund aufmachen, wo es angebracht ist; dies jedoch in einer demütigen Haltung.
Die wahre Jahuschuah-Nachfolge heißt keinesfalls, dass der demütig Gläubige sich blind zu unterwerfen hat. In die Fußspuren des Messias zu treten, bedeutet vielmehr, dass wir unseren Verstand einsetzen. „Kommt und lasst uns miteinander rechten, spricht … [JaHuWaH]“ (Jesaja 1,18). Eine erzwungene, kopflose Nachfolge würde uns zu einem willenlosen Opfer machen und den Allmächtigen Schöpfer zu einem Tyrannen.
Wir dürfen nicht schweigen, wo Widerstand angebracht ist. Es gibt Zeiten, wo wir entschieden, jedoch in demütiger Weise für die Wahrheit eintreten sollten. Der Messias war demütig, aber er schmiss die Wucherer und Händler aus dem Tempel (Matthäus 21,12). Es ist keine Demut, wenn wir erkennen, dass in der Gemeinde der Irrtum eingekehrt und gelehrt wird, wir aber um des Friedenswillen nicht dagegen sprechen. Ein demütiger Mensch strebt grundsätzlich nach Harmonie, aber er wird dabei nie die Wahrheit hintenanstellen. Wahre geschwisterliche Verbundenheit in einer Gemeinschaft bzw. Gemeinde kann niemals bestehen, wenn dafür Kompromisse in grundsätzlichen Glaubensfragen eingegangen werden müssen. Wenn es um zwischenmenschliche Probleme, um organisatorische Fragen, etc., geht, sollte jeder immer bereit sein, Zugeständnisse zu machen, aber nicht im geringsten dürfen die himmlischen Grundsätze aufgegeben werden.
In Martin Luther haben wir ein Beispiel eines Mannes, der sich vor JaHuWaH demütigte, bevor er die 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg nagelte. Er – der mutig für die Wahrheit eintrat, wusste sehr genau, dass er von dem Zeitpunkt seines Widerstands an, kein Amt mehr in irgendeiner Kirche oder Kloster bekleiden würde. Er wusste, er würde auch seine Anstellung an der Universität von Wittenberg verlieren, er würde keine Bestätigung mehr bekommen und niemand würde ihn mehr akzeptieren. Und er wusste auch, dass man ihm nach dem Leben trachten würde. Durch ihn konnte der Allmächtige wirken. Seine mutigen Handlungen, die von weiteren Reformatoren in anderen Ländern unterstützt wurden, lösten die Reformation aus. Dadurch wurden die Menschen von den Fesseln des düsteren und grausamen katholischen Zwangsglaubens des Mittelalters befreit.
Auch wenn hier der Allmächtige mächtig gewirkt hat, so bedeutet das natürlich nicht, dass Luther und die Reformatoren ohne Irrtum waren! Leider wird heute jedoch über jeden geurteilt und als Irrlehrer verurteilt, der einmal für die Sache JaHuWaHs eingetreten ist, dabei aber nicht die Erkenntnis hatte, wie wir sie heute haben. Man geht auch davon aus, dass ein solcher Mensch keine menschlichen Fehler und Schwächen gehabt haben dürfte und in der biblischen Lehre alles richtig verstanden haben müsste. Was würde dazu wohl unser Erlöser sagen? „Ihr Heuchler“?
Für jeden, der so spricht, wäre es lehrreich, einmal in das düstere Mittelalter versetzt zu werden. Leider ist das nicht möglich, würde aber sicher heute so manchen anders denken und sprechen lassen. Wir tun uns heute so leicht, über die Gläubigen zu urteilen, die Jahrzehnte und Jahrhunderte vor uns gelebt haben, ohne tatsächlich zu wissen, wie und unter welchen Umständen und Lebenshintergrund sie ihren Glauben gelebt und verteidigten. Es grenzt an ein Wunder, wenn ein Mensch aus jahrhundertelanger geistlicher Unterdrückung, Propaganda und Verfolgung derer, die anders dachten und handelten, als das päpstliche Herrschaftssystem vorgab, zu einer solchen Erkenntnis gelangen konnte, wie sie Luther hatte und wie er sie mit einem solchen Mut verteidigte. Und dabei war er nicht sündenfrei und hatte seine Charakterschwächen, wie jeder von uns auch! Wer ohne Sünde ist und zudem völlig frei von jeglichem Irrtum, „werfe den ersten Stein“ (Johannes 8:7).
Die meisten Prediger, Pastoren und Gemeindeleiter sind heute leider nicht so standhaft und gewissenhaft. Ihnen ist ihr guter Ruf wichtiger, als den Menschen die Wahrheit zu sagen. Die Wahrheit der Reformation wird heute auf dem ökumenischen Markt immer günstiger und bereitwilliger verkauft (Jesaja 59,14; 56,11; Offenbarung 18,3; 6,6). Es wird ein Handel getrieben und keiner traut sich mehr etwas zu sagen oder schweigt aus falscher Demut. Viele Leiter und Pastoren wissen, dass die Wahrheit verkauft wurde und sie diese nicht mehr lehren dürfen, aber feige stecken sie den Kopf in den Sand und schweigen. Auch zur Zeit des Messias gab es viele solche leitende Männer in den Synagogen:
“Doch glaubten sogar von den Obersten viele an Ihn, aber wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht, damit sie nicht aus der Synagoge ausgeschlossen würden. Denn die Ehre der Menschen war ihnen lieber als die Ehre Gottes.“ (Johannes 12,42-42)
JaHuWaH wird einmal von solchen Pastoren und Leitern Rechenschaft fordern, denn sie haben die ihnen anvertrauten Menschen auf Kosten der biblischen Wahrheit verführt mit ihrer Ehrsucht, unechter Demut und falschem Friedensstreben (Jeremia 12,10; 23,1-2; 25,34-36; Offenbarung 18,15).
Eine falsche Vorstellung von Demut ist auch dann vorhanden, wenn man annimmt, Armut oder Untätigkeit hätte damit etwas zu tun. Während der Stolz die Unfähigkeit ist, die eigenen Schwächen zu sehen, verhindert falsche Demut, die eigenen Stärken zu erkennen. Der Schöpfer hat jedem von uns ein Talent mitgegeben und mag es noch so klein sein. Dieses Talent sollte auch genutzt werden (vgl. das Gleichnis von den Talenten, Matthäus 25,14-30). Demut bedeutet auch nicht, dass man sie als Ausrede benutzt, keiner vernünftigen Arbeit mehr nachzugehen:
„Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin; und Seine Gnade, die Er an mir erwiesen hat, ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe mehr gearbeitet als sie alle; jedoch nicht ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist.“ (1. Korinther 15,10)
Arm zu sein, weil man keiner Arbeit nachgeht oder seine Talente nicht nutzt, ist keinesfalls mit Demut gleichzusetzen. Hinter der Faulheit steckt oft Stolz. Ein Fauler hat oft viele Ausreden, warum er diesen oder jenen Job nicht annehmen kann: Arbeitsstelle zu weit entfernt, Konditionen stimmen nicht, Bezahlung nicht genug, usw. Wenn JaHuWaHs Geist durch Seinen Sohn am Herzen eines Demütigen wirkt, wird er Energie und Kraft entwickeln, wo vorher gar keine war. Ein von Herzen demütiger Mensch wird auch eine Arbeit annehmen, die unter seiner „Würde“ ist.
„Die Ameisen — kein starkes Volk, aber sie sammeln im Sommer ihre Speise … Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise: Obwohl sie keinen Anführer hat, weder Vorsteher noch Herrscher, bereitet sie dennoch im Sommer ihr Brot und sammelt in der Erntezeit ihre Speise. Wie lange willst du liegen bleiben, du Fauler? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? (Sprüche 30,25; 6,6-9)
Eine weitere Form von unechter Demut drückt sich in der äußeren Erscheinung aus. Es gibt viele, die sich durch ihre Kleidung oder sonstige Äußerlichkeiten von der Welt abheben wollen. Wo ein Weltmensch mit extravaganter Kleidung, Schmuck, Tätowierung, Piercing, bunt gefärbtem Haar, usw. hervorstechen möchte, kleidet sich der „Demütige“ entweder besonders ärmlich, altmodisch oder mit einer ganz speziellen Kleidung, die für die ganze Gemeinschaft verbindlich sein soll. Damit will man zeigen, dass man jegliche Eitelkeit abgelegt habe. Man scheint hier die „stolze Demut“ genauso zur Schau zu stellen, wie diejenigen, die ständig mit der neuesten Mode auffallen möchten.
Warum glaubt man, sich als Nachfolger des Messias von Anderen in der äußeren Erscheinung abheben zu müssen? Wer stellt den Maßstab für die Kleidungsordnung auf? Niemand sollte einem anderen vorschreiben, was er zu tragen hat. Ein Glaubenstreuer wird sich jedoch nicht sündhaft teuer kleiden, nicht aufreizend und nicht jedem Modetrend hinterher laufen (1. Petrus 3,3-4; 1. Timotheus 2,9-10).
“Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass … [Jahuschuah, der Messias] in euch ist? Es sei denn, dass ihr unecht wärt!“ (2. Korinther 13,5)
Satan - der Inbegriff des Stolzes
Satan ist der Vater des Stolzes, er verkörpert die Selbsterhöhung in höchster Form. Satan ist das hebräische Wort für Widersacher, Gegner, Ankläger oder Verkläger. Es hat die Bedeutung von „sich widersetzen“ oder „sich gegen jemanden stellen“ oder „ jemanden anklagen“. Luzifer, wie der mächtige Engel im Himmel ursprünglich hieß, widersetzte sich seinem Schöpfer und klagt Ihn und seine Geschöpfe seither beständig an (vgl. Sacharja 3,1-3; Offenbarung 12:10). Er möchte demonstrieren, dass Seine Geschöpfe Ihn lediglich aus Angst dienen und Sein Gesetz der Liebe die Menschen nur unterjocht.
Der Name Luzifer bedeutet „Glanzstern“ oder „Lichtträger“. Hesekiel nennt ihn einen „gesalbten, schützenden Cherub auf dem Heiligen Berg Gottes“ (Hesekiel 28,14), was zeigt, dass er ein mächtiger, leitender Engel war, der nahe beim Thron JaHuWaHs diente. JaHuWaH hatte Luzifer mit großer Begabung ausgestattet, er war ein sehr schöner Engel, der große Ehre genoss (siehe Hesekiel 28,1-17).
Doch leider kamen in Luzifer der Stolz und die Selbstverherrlichung auf. Dieser mächtige Engel entwickelte ein ausgeprägtes Machtstreben. Er wollte den höchsten Platz einnehmen. Stolz und Ehrgeiz hatten Luzifer dazu gebracht, sich über seinen Schöpfer zu beklagen und er hatte versucht, die himmlische Regierung und Ordnung zu stürzen.
„Und doch hattest du dir in deinem Herzen vorgenommen: ›Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne [Engel] Gottes erhöhen und mich niederlassen auf dem Versammlungsberg im äußersten Norden; ich will emporfahren auf Wolkenhöhen, dem Allerhöchsten mich gleichmachen!‹“ (Jesaja 14,13-14)
Luzifer wollte von den Engeln gehuldigt werden. Er wollte in allen Ratschlüssen Gottes miteinbezogen werden. Der Stolz auf seine eigene Herrlichkeit ließ ihn nach der Oberherrschaft verlangen. Seine Begabung, seine Schönheit und seine Stellung im Himmel sah er nicht mehr als Geschenk seines Schöpfers, sondern schrieb es seinen eigenen Werken zu. Er wollte sich JaHuWaH gleichmachen und selbst Gott sein. Er war eifersüchtig auf den Sohn des Allmächtigen, der in alle Ratschlüssen JaHuWaHs eingeweiht war (1. Mose 1,26a; Sacharja 6,13; Epheser 1:9-11; Sprüche 8,22-23; Micha 5,1), denn „durch das Wort ist alles entstanden“ (Johannes 1,1-3). Sein Sohn war der Fürst des Himmels, den Sein Vater mit Macht und Gewalt über die Engel ausgestattet hatte (siehe hierzu „Der Erzengel Michael“). Das machte Luzifer über alle Maßen neidisch.
Luzifer verließ sich mehr und mehr auf seine eigene Macht und stiftete die anderen Engel an, ebenso die Gerechtigkeit und Liebe ihres Schöpfers anzuzweifeln (Offenbarung 12,7-9). Genauso wie er es bei Eva im Paradies tat (1. Mose 3,1-6), war er erfolgreich, einen Teil der Engel einzureden, dass ihnen der Allmächtige durch seine Regierung und sein Gesetz nur unnötige Einschränkungen auferlegte. Auch ihnen wird er weisgemacht haben, dass sie selbst eine höhere Daseinsstufe erreichen können. Und so wie er bei Eva damit erfolgreich war, so konnte er auch ein Drittel der Engel auf seine Seite ziehen.
Es verstrich sicherlich einige Zeit von dem Zeitpunkt an, als der Stolz und Neid sich in ihm zu regen begann, bis hin zu seinen Bemühungen auch andere Engel für seine Pläne zu gewinnen. In dieser Zeit muss der Allmächtige ihn mit großer Gnade und Barmherzigkeit getragen haben, denn als allwissender Schöpfer kannte Er bereits die ersten aufkeimenden negativen Gedanken in Luzifer. Er griff aber selbst dann noch nicht ein, als er die anderen Engel von seinem Geist der Selbstsucht und Unzufriedenheit zu überzeugen versuchte. Bestimmt wurde ihm in dieser Zeit immer wieder Vergebung angeboten, wenn er umkehren und sich unter die Macht JaHuWaHs stellen würde.
Da man vorher einen solchen Geist der Unzufriedenheit nicht kannte, wusste Luzifer wohl auch selbst nicht, wohin er sich treiben ließ. Der Allmächtige, Sein Sohn und ein Großteil der Engel haben ihn sicherlich immer wieder vor Augen geführt, dass er sich im Unrecht befand, dass JaHuWaH ein gerechter und liebender Gott sei. Aber Luzifer war zu stolz, um umzukehren. Es entbrannte ein gewaltiger Kampf im Himmel zwischen dem Guten und dem Bösen (Offenbarung 12,7-9). Jeden, den er nicht auf seine Seite ziehen konnte, klagte er an, dass ihnen das Wohl aller Geschöpfe gleichgültig sei. Die Sünde, die er selbst beging, legte er nun Andere zur Last.
Listig verdrehte er die Wahrheit und versuchte so die Bewohner des Himmels zu verwirren und Zweifel in ihnen zu sähen. Er übte eine große Macht der Täuschung aus und kleidete sich in ein Lügengewand, sodass es für viele sehr schwer wurde, seinen wahren Charakter zu durchschauen (vgl. Johannes 8:44; 1. Mose 3,13; 2. Korinther 11,14). Dies sicherlich zum einen deshalb, weil er zuvor sehr geehrt wurde und eine hohe Stellung im Himmel innehatte.
Zum anderen kannte niemand bis zu diesem Zeitpunkt die Natur der Sünde und so war es sehr schwer, deren Bösartigkeit zu durchschauen. Luzifer drehte es nun so hin, dass der entstandene Streit und die Unzufriedenheit im Himmel, eine Folge der Regierung JaHuWaHs sei. Mit seinen listigen Anschlägen konnte er – der ursprüngliche Glanzstern – ein Drittel der „Sterne“ bzw. Engel auf seine Seite ziehen (Offenbarung 12,4.9; Judas 1,6). Sie mussten mit ihm den Himmel verlassen. Der wahre Sohn des Allmächtigen, der ihm so verhasst war, wurde Zeuge seines Falls (Lukas 10,18).
JaHuWaH vernichtete ihn jedoch nicht einfach, weil er das Gesetz des Himmels übertrat. Auch dann nicht, als beschlossen war, dass er nicht im Himmel bleiben konnte. Warum tat Er das nicht? Hätte das nicht verhindert, dass es dieses ganze Elend, das heute auf dieser Welt herrscht, gar nicht geben würde? Oder warum hat der Allmächtige die Engel einschließlich Luzifer nicht gleich so geschaffen, dass sie gar nicht hätten sündigen können?
Hätte Er das getan, dann hätte Er Geschöpfe geschaffen, die keine Entscheidungsfreiheit haben und unfähig zum eigenständigen Denken sind. Es wären keine Intelligenten Wesen, sondern Roboter. JaHuWaH hat intelligente Engel und Menschen erschaffen, die einen freien Willen besitzen. Er wird ihnen nie die Freiheit nehmen zu wählen, was sie wünschen.
Der Schöpfer konnte deshalb nicht einfach jemanden umbringen, der nicht Seinen Anweisungen folgte, obwohl Er das mit einem Wimpernschlag tun könnte. Hätte Er Luzifer sofort getötet, wäre in der Tat Ruhe im Himmel eingekehrt, aber in welchem Licht würden Seine Geschöpfe Ihn nun sehen? Als einen grausamen Gott, der sofort jeden vernichtet, der nicht Seinen Anweisungen folgte. Die Bewohner des Himmels würden Ihm dann nur noch aus Angst dienen, aber nicht aus Liebe.
Luzifers bösartige Gedanken und Handlungen mussten ausreifen. Und zwar bis zu dem Punkt, an dem jeder Himmelsbewohner, jeder Erdbewohner, jeder Ungerechte und jeder Gerechte sehen würde, dass sich die Sünde letztendlich selbst vernichtet (vgl. Hesekiel 28:17; 1. Korinther 4,9). Jeder musste sehen, wie schwerwiegend die auch noch so kleinste Sünde ist. Welche schrecklichen Folgen eine Übertretung des Gesetzes des allwissenden, weisen und allmächtigen Gottes JaHuWaHs hat. Wenn das Böse einmal vollständig ausgereift ist, wird jeder erkennen, dass es ein Gesetz der Liebe und der Freiheit ist und kein Gesetz der Angst und der Knechtschaft. Satans Auflehnung gegen den Schöpfer wird für alle Ewigkeit ein beständiges Zeugnis sein, wie schrecklich die Folge der Sünde ist.
Luzifers Ziel ist es, die Ehre des Allmächtigen Schöpfergottes zu zerstören. Und auf dem Weg dorthin, versucht er, Seine Schöpfung zu zerstören und möglichst viele Menschen mit in den Abgrund zu stürzen (1. Petrus 5,8). Er erreicht es damit, dass er sie zum Sündigen verführt, um den Lohn der Sünde über sie zu bringen – den Tod.
Er benutzt dabei seinen stolzen, verführerischen Geist zusammen mit seinen Helfer-Dämonen, deren Geist ebenso von Hass, Ärger, Neid und Zerstörungswille angefüllt ist (Hesekiel 22,25). Sein Geist, den er im Himmel offenbarte, lebt seit seinem Ausstoß aus dem Himmel auf dieser Erde fort, und so befindet sich die ganze Welt im Bösen (1. Johannes 5,19). Er versucht, bei allen Menschen den Geist des Zweifels und des Ungehorsams zu schüren. Dieser Geist „wirkt jetzt in den Söhnen des Ungehorsams“ (Epheser 2,2). Diese furchtbaren Charaktereigenschaften wohnen in menschlichen Herzen und erzeugen Widerstand und eine Abneigung gegen den Schöpfer und Seinem heiligen Gesetz der Liebe.
Der Stolz ist die größte Sünde, sie ist Satans effektivstes Werkzeug, das die größte Zerstörung anrichtet. Auf Erden im Paradies erschien Luzifer der Eva im Körper eines fliegenden Drachens (vgl. Offenbarung 12,9; Jesaja 30,6), um seinen Stolz schmackhaft zu machen und sie zu verführen. Aufgrund seines Erfolgs wurde das mächtige Drachentier verflucht und wurde zur eine auf dem Boden kriechenden Schlange (1. Mose 3,14).
Arrogant machte Satan Eva weis, dass sie sehr wohl von der verbotenen Frucht essen dürfe, von der der Schöpfer jedoch sagte, sie würden sterben, wenn sie davon aßen. Damit bezichtigte er den Allmächtigen JaHuWaH der Lüge: „Keineswegs werdet ihr sterben, wenn ihr davon esst“ (1. Mose 3,1-5; Vers 4). Das weckte in Eva Zweifel an der Wahrhaftigkeit und Verlässlichkeit des Schöpfers. Luzifer konnte sie dann überzeugen, dass JaHuWaH sie deshalb belog, um sie von den Freuden und dem Glück abzuhalten, wie Gott zu sein und in einen höheren Geistes- und Seins-Zustand aufzustreben. Eva ließ sich von den schmeichelhaften und hinterlistigen Worten Luzifers überwältigen und sie wünschte sich ebenfalls, wie Gott zu sein.
Der Wunsch, eine Position einzunehmen, welche die von unserem Schöpfer Vorgesehene übersteigt, ist die Wurzel des Stolzes. Lässt man einmal aufgrund des Wirkens Satans Zweifel zu, werden der Wunsch nach höherem Machtstreben und die Ablehnung eines persönlichen Gottes, der ALLEIN die Dinge in der Hand hält, immer stärker. Eva sah plötzlich die vom Schöpfer verbotene Frucht in einem neuen Licht. In ihrem verführten und vernebelten Zustand sah sie darin etwas sehr Attraktives und Anstrebenswertes. Durch ihren Zweifel wurde in Eva der Unglaube geweckt. Sie brachte sich damit in eine „Gott-lose“ Situation und wählte für sich einen autonomen und eigenständigen Weg und übertrat JaHuWaHs Anweisung.
In nur wenigen Augenblicken gelang es Satan, Eva in die Sünde zu stürzen, sowie den geistlichen Fall und den Tod über die gesamte menschliche Rasse zu bringen. Und so kann jeder von uns in jeder Situation verführt werden, wenn er die Verbindung zum Schöpfer verliert, weil er seinem eigenen stolzen Streben und Begierden folgt.
„Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und Er selbst versucht auch niemand; sondern jeder Einzelne wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt wird.“ (Jakobus 1,13-14)
Adam und Eva verloren durch ihre Trennung vom Schöpfer ihr Lichtkleid, das weiße Kleid der Gerechtigkeit JaHuWaHs. Es war Seine Herrlichkeit, mit der sie bekleidet wurden. Mit der Trennung von Ihm verschwand auch das sie umgebende Licht. Jetzt waren sie plötzlich nackt und mussten sich nun mit Feigenblättern ihre eigenen Kleider machen, das Werk ihrer eigenen Hände (1. Mose 3,7). Auch heute versuchen wir immer wieder, unsere Sünden mit unserer eigenen Gerechtigkeit zu bedecken.
Wenn wir nicht mehr erkennen, wer unser Gott ist und welches Wesen Er hat, wird geistliche Dunkelheit folgen; Er wird in unseren Augen immer kleiner und das eigene Ego immer größer. Das Zentrum der Welt ist nicht mehr der Schöpfer, sondern wir selbst. Der Allmächtige Schöpfergott wird zur Nebensache, entweder durch völlige Leugnung Seiner Existenz oder durch Entstellung Seines Charakters. Der Mensch erhöht sich selbst über Gott und seinen Mitmenschen. Satan streut ununterbrochen den Samen des Irrtums und der Lüge und versucht so, jeden Menschen unter seine Herrschaft zu bringen. Der Mensch denkt, er wäre nun frei vom weisen Gesetz JaHuWaHs und merkt nicht, dass er nun unter der grausamen Macht Satans dient und er sein Gefangener ist.
Im Buch Hiob wird Satan als Leviathan beschrieben. Der Leviathan scheint das größte und mächtigste Tier der Meere gewesen zu sein (Hiob 40,25-32; Psalm 104,25-26). Gemäß Beschreibung war es eine Mischung aus Krokodil, Drache, Schlange und Wal (Hiob Kapitel 41). Dieses Tier wird als Bild für Satan verwendet, welches eine ungeheuerliche Macht hat und einen großen Einfluss auf die Menschheit ausübt. Der Leviathan ist der „König über alle Stolzen“ (Vers 26). Aber JaHuWaH wird dem Treiben dieses stolzen Königs bald ein Ende setzen:
„An jenem Tag wird … [JaHuWaH] mit Seinem harten, großen und starken Schwert den Leviathan heimsuchen, die flüchtige Schlange, ja, den Leviathan, die gewundene Schlange, und Er wird das Ungeheuer töten, das im Meer ist.“ (Jesaja 27,1)
Alle, die diesem König des Stolzes untertan sind, werden mit ihm umkommen. Ob die Masse seiner Nachfolger davon im Bilde ist oder nicht, sie wird listig und unaufhaltsam in seinen Dienst gezwungen. Er, „der Gott dieser Weltzeit“ hat ihnen „die Sinne verblendet, sodass ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Messias nicht aufleuchtet, welcher ... [JaHuWaHs] Ebenbild ist.“ (2. Korinther 4,4). Die Menschen, die sich dem Geist des Himmlischen Vater entziehen, und Seinen Sohn nicht zu ihrer Rettung annehmen, haben „den Teufel zum Vater“ und was er „begehrt“, wollen sie tun (Johannes 8,44).
Der Stolz und die Eigengesetzlichkeit führten schließlich auch zur Sintflut, weil die Erde zu dieser Zeit bereits vollständigen vom satanischen Geist durchdrungen war. Leider nahm schon bald danach wieder der Stolz überhand und die Menschen sagten:
„Lasst uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, dass wir uns einen Namen machen, damit wir ja nicht über die ganze Erde zerstreut werden!“ (1. Mose 11,4)
Damit die Nachkommen Noahs sich nicht überheben und sie nicht immer mehr Machtstreben entwickeln konnten, bestimmte JaHuWaH, dass sie sich auf der Erde ausbreiten und sich nicht an einer Stelle zentrieren sollten (1. Mose 9,1). Die Menschen ließen sich in Schinear (Babylonien) nieder und unter Nimrod, dem ersten Gewaltherrscher, wollten sie eine Stadt und einen Turm bauen. Zu jener Zeit gab es nur eine einzige Sprache auf der Erde (1. Mose 11,1). Der Allmächtige verwirrte daraufhin ihre Sprache, so dass sie einander nicht mehr verstanden. Er zwang sie auf diese Weise, sich auf Erden auszubreiten und sich nicht in Städten zu konzentrieren (1. Mose 11,6-8). Er handelte in weiser Voraussicht, denn Er wusste, welche Machtkonzentration, Machtmissbrauch, Laster, Elend und Leid große Städte mit sich brachten.
Die Menschen verweigerten JaHuWaH den Gehorsam, indem sie sich nicht auf Erden ausbreiten wollten, wie es JaHuWaH gebot. Sie erhöhten sich selbst, indem sie „sich selbst einen Namen machen“ und einen Turm bis zum Himmel bauen wollten (1. Mose 11,4). Der Städte- und Turmbau waren der äußerliche Ausdruck ihres inneren stolzen Zustandes. Doch der Allmächtige erniedrigte sie, “Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden“ (Lukas 14,11).
JaHuWaHs Wille ist es nicht, dass wir unsere Sicherheit und Wohlergehen in großen Städten finden, sondern in Ihm, der uns alles gibt, wenn wir Seine weisen und vorausschauenden Anweisungen befolgen. Sie nicht zu befolgen, ist unglaublich dumm. Denn sind wir allmächtig, allwissend und allgegenwärtig? Sicher nicht. Das ist nur EINER, der Himmlische Vater und es ist auch Sein Sohn, dem Er diese Macht gegeben hat (Matthäus 28,18) und durch den Er mit Seinem Heiligen Geist in und für die Menschen wirkt (1. Korinther 8,6).
Die Menschheit ist viel zu verdorben, als dass es gut wäre, wenn sie eine Sprache hätten und an einem Ort versammelt wären. Auch am Ende dieser Weltgeschichte wird es wieder sein, „wie in den Tagen Noahs“ (Matthäus 24,37). Die Welt ist so verdorben, dass der Allmächtige nicht länger das Böse zurückhalten wird. Der „Mensch der Gesetzlosigkeit“, wie Paulus den Antichristen nennt (2. Thessalonicher 2,3), oder „das Tier“ wie Johannes es beschreibt (Offenbarung 13,1-10), wird sich über die ganze Welt erheben, als das „große Babylon, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde“ (Offenbarung 17,5).
Babylon ist die stolze und „große Stadt“, die in Offenbarung 14,8 sinnbildlich für Satan und seiner Kirche, der er äußerlich einen biblischen Anstrich verlieh. In der großen Ökumenischen Stadt führt er alle Glaubensgemeinschaften und Kirchen unter Lüge und Verkauf der Wahrheit zusammen. Diese Babylon-Kirche bzw. die „Hure“ ist „berauscht mit dem Blut der Heiligen und dem Blut der Zeugen Jahuschuahs“ (Offenbarung 17,6). Diese Kirche und dessen oberster Repräsentant, der sich stolz als der Stellvertreter Gottes auf Erden ausgibt, wird das Blutvergießen im Mittelalter vor der Wiederkunft des Messias wiederholen. Unter Führung Luzifers wird bereits fieberhaft am modernen Turm zu Babel gebaut.
Zum Schluss werden dieser Turm und die große stolze Stadt Babylon endgültig dem Erdboden gleichgemacht. Denn durch ihre „Zauberei wurden alle Völker verführt“ (Offenbarung 18,23), „ihre Sünden reichen bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht.“ (Offenbarung 18,5). In ihrem Stolz hat sie sich selbst erhöht und wird tief fallen:
„In dem Maß, wie sie sich selbst verherrlichte und üppig lebte, gebt ihr nun Qual und Leid! Denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich throne als Königin und bin keine Witwe und werde kein Leid sehen! […] Wehe, wehe, du große Stadt Babylon, du gewaltige Stadt; denn in einer Stunde ist dein Gericht gekommen! “ (Offenbarung 18,7.10)
„All Könige der Erde, die mit ihr Unzucht getrieben haben” (Offenbarung 18,11; 17,12-13), wie auch alle Menschen, die nicht aus Babylon herausgehen (Offenbarung 18,4) und deren Malzeichen annehmen (Offenbarung 14,9-10), werden mit ihr untergehen und mit der stolzen Stadt und ihrem Anführer Luzifer verbrennen, bis nichts mehr davon übrig bleibt.
Jeder Mensch wäre nach dem Sündenfall – die durch die Täuschung des stolzen abgefallenen Engels Luzifers verursacht wurde – für immer verloren. Aber JaHuWaH bewies Seine unendliche Liebe für die gefallene Menschheit darin, dass Er Seinen geliebten Sohn, der von Anfang an in Seine himmlischen Ratschlüsse eingeweiht war, in den Tod gab. Und der Sohn, der diesen liebenden Geist des Vaters auch in sich hatte, zögerte nicht, Seine mächtige Stellung im Himmel aufzugeben, um als Mensch in einem von Sünde degenerierten Körper auf diese Erde zu kommen (Philipper 2,5-8). Sein Tod kann uns retten, weil er ohne Sünde war. Er starb stellvertretend für uns, um uns wieder in den reinen, sündenlosen und vollkommenen Zustand zu zurückzubringen.
“Auch euch, die ihr tot wart durch Übertretungen und Sünden, in denen ihr einst gelebt habt nach dem Lauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt; unter ihnen führten auch wir alle einst unser Leben in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten; und wir waren von Natur Kinder des Zorns, wie auch die anderen. Gott [JaHuWaH] aber, der reich ist an Erbarmen, hat um Seiner großen Liebe willen, mit der Er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Messias lebendig gemacht — aus Gnade seid ihr errettet!“ (Epheser 2,1-5)
Befreiung durch Demut: Jahuschuah
Wie wir im vorhergehenden Kapitel gesehen haben, hat der Allmächtige Schöpfer JaHuWaH den Aufstand Satans im Himmel keinesfalls mit Gewalt niedergeschlagen. Vielmehr zeigte Er Seine ganze Liebe für Seine Geschöpfe durch Seinen Sohn Jahuschuah, an dem Sein Herz hing und der im Himmel „Tag für Tag Seine Wonne war“ (Sprüche 8,30). JaHuWaH hat mit Seinem Sohn Rat gehalten, damit ein Weg gefunden würde, die gefallene Menschheit aus der Knechtschaft der Sünde zu befreien und den ursprünglich reinen Zustand wieder herzustellen. Damit würden auch der gesamte Himmel, das Weltall und Seine Geschöpfe auf Erden, Seine große Liebe und Gerechtigkeit erkennen können. Der große Lügner und „Vater aller Stolzen“ wird entlarvt werden. Sein Ratschluss – der Rat des Friedens, der zwischen ihnen in alle Ewigkeit bestehen wird (Sacharja 3,16) – sollte durch Seinen geliebten Sohn ausgeführt werden:
„Er hat uns das Geheimnis Seines Willens bekannt gemacht, entsprechend dem Ratschluss, den Er nach seinem Wohlgefallen gefasst hat in Ihm, zur Ausführung in der Fülle der Zeiten: alles unter einem Haupt zusammenzufassen in dem Messias, sowohl was im Himmel als auch was auf Erden ist.“ (Epheser 1,9-10)
Dieser Ratschluss musste sowohl für die Himmelsbewohner als auch für die Erdbewohner so offenbar werden, dass für Satans Vergehen keine Entschuldigung übrig bleibt. Sein wahrer Charakter als Lügner und Mörder muss offen gelegt werden. Seine Behauptung, die Übertretung des Gesetzes JaHuWaHs bringe Freiheit und einen höheren Seins-Zustand (1. Mose 3,1-5), wurde mit dem Ratschluss des Allmächtigen und Seines Sohnes zunichte gemacht. Es zeigte sich, dass Satans Weg in die Knechtschaft führte und Entartung zur Folge hatte. Anstelle Unterjochung, wie es Satan dem Herrscher des Universums vorwarf, brachte dieser ein so unendlich großes Opfer für die Menschen, das nur der Liebe entspringen und nur Liebe hervorbringen konnte.
„Denn so sehr hat Gott [JaHuWaH] die Welt geliebt, dass Er Seinen eingeborenen (= einzigen) Sohn hingegeben hat, damit alle, die an Ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.“ (Johannes 1,16; Menge)
„Das alles aber kommt von Gott [JaHuWaH], der uns mit Sich selbst versöhnt hat durch … [Jahuschuah, dem Messias] und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat; weil nämlich … [JaHuWaH] in … [dem Messias] war und die Welt mit Sich selbst versöhnte, indem Er ihnen ihre Sünden nicht anrechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte.“ (2. Korinther 5,18-19)
Satan nahm an, dass alle Sünder vom Himmel ausgeschlossen wären – wie Er selbst auch – und damit ihm gehören würden. Aber der Tod des schuldlosen und reinen, göttlichen Sohnes JaHuWaHs war der Beweis, dass sie trotz der Gesetzesübertretung Ewiges Leben haben und wieder in den ursprünglichen vollkommenen Zustand zurückgebracht werden können. Denn die Strafe für die Sünde, fiel auf den, „der keine Sünde tat“ (1. Petrus 2,22). Dadurch werden die Menschen, die Ihn annehmen, Seinen Geist in sich aufnehmen, gerechtfertigt.
Dieser Ratschluss zur Errettung und zur Rechtfertigung JaHuWaHs Regierung wurde bereits Adam und Eva nach dem Sündenfall mitgeteilt. Sie wussten, dass sie wieder in den ursprünglich reinen und sündlosen Zustand durch die zukünftige Sühnung des Sohnes des Allmächtigen eingesetzt werden würden.
„Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir [Luzifer] und der Frau, zwischen deinem Samen [die Satan dienen] und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“ (1. Mose 3,15)
Adam und Eva mussten das Paradies verlassen, sie wurden dem wunderbaren Lichtkleid, das ihren vollkommenen Körper umgab, beraubt und lernten nun ein Leben voll Entbehrung, Leid und Tod kennen. Aber der Allmächtige gab ihnen eine wunderbare Verheißung, dass Er durch Seinen geliebten Sohn, mit dem sie sicherlich vor dem Sündenfall auch Gemeinschaft im Paradies hatten, für sie die Sünde und damit den Tod besiegen würde.
Sofort, nachdem Eva und anschließend Adam dem Schöpfer untreu wurden, hat Er sogleich beide auf Seine Seite gezogen und zwischen den Nachkommen Evas und Satans „Samen“ Feindschaft gesetzt. Er würde für sie kämpfen; Er würde sie wieder rausholen aus dieser fürchterlichen Lage, in die sie sich selbst durch ihre Untreue ihrem Schöpfer gegenüber gebracht hatten. Die Folge dieser Übertretung des Worte JaHuWaHs ist der Tod. Aber durch Seinen Sohn Jahuschuah würde ein Weg gebahnt werden, die vor dem ewigen Tod bewahrt. Die Feindschaft, die zwischen Satan und den Glaubenstreue bestehen würde, ist die tiefe Abneigung gegen das Böse, das in den Söhnen Luzifers vorhanden ist. Jahuschuah würde die Versöhnung der menschlichen Familie mit dem Allmächtigen Vater bewirken, bei dem ausschließlich die Gesetze der Liebe und der göttlichen Gerechtigkeit herrscht. Es ist ein Geschenk der Gnade:
„Aber es verhält sich mit der Gnadengabe nicht wie mit der Übertretung. Denn wenn durch die Übertretung des Einen die Vielen gestorben sind, wie viel mehr ist die Gnade Gottes und das Gnadengeschenk durch den Einen Menschen … [den Messias Jahuschuah] in überströmendem Maß zu den Vielen gekommen.“ (Römer 5,15)
Durch die Übertretung des einen kam „der Tod zur Herrschaft“ (Römer 5,17). JaHuWaHs Wort, Gesetz oder Anweisung, wie immer man es nennen mag, ist auf Leben, Liebe und Gerechtigkeit gegründet und davon durchdrungen. Eine klitzekleine Abweichung davon würde entweder bedeuten, dass das gesamte Reich der Liebe beschmutzt wird und damit sich selbst zum Bösen, zur Lüge, Hass und Ungerechtigkeit wandelt, oder dieses Reich wird sofort abgeschottet und das Böse wird ausgeschlossen. Deshalb kam durch die Übertretung Evas und Adams der Tod in die Welt und sie mussten das Paradies verlassen. Beides kann überhaupt nicht zusammen bestehen, denn „was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis“? (2. Korinther 6,14)
Aber dadurch, dass das Heilige, Göttliche und Reine – der Sohn des Allmächtigen – sich so sehr demütigte, das Himmlische Reich Seines Vaters verließ und sich in die Welt des Bösen begab, um dort als Mensch ein vollkommen sündloses Leben zu führen, ist es für den Himmlischen Vater möglich, die Menschen, die Seinen stellvertretenden Opfertod annehmen, zusammen mit Seinem Sohn dem Totenreich zu entreißen und wieder in Sein Reich aufzunehmen. Welche unbeschreibliche Liebestat!
„Wie nun durch die Übertretung des einen die Verurteilung für alle Menschen kam, so kommt auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung, die Leben gibt.“ (Römer 5,18)
Es ist ein großer Kampf, der zwischen dem Messias und Satan tobt. Schritt für Schritt demütigte sich der Sohn des Allmächtigen Schöpfergottes freiwillig bis in den Tod. Als Jahuschuah als verletzlicher und angreifbarer Mensch hier auf Erden lebte, konnte Satan endlich seinen „Erzfeind“ nachstellen und ihn bis aufs Äußerste versuchen. Dabei ist zu beachten, dass der Sohn JaHuWaHs auf Erden GANZ MENSCH war. Er war nicht halb Gott und halb Mensch, wie leider so viele heute behaupten (eine Folge der fürchterlichen Dreieinigkeitslehre). Der Messias gab Seine hohe Stellung als buchstäblicher und leibhaftiger, göttlicher Sohn neben Seinem Allmächtigen Vater auf, und tauschte Seinen vollkommene, makellose Gestalt mit einem bis dahin bereits stark von Sünde degenerierten menschlichen Körper und führte das Leben eines Menschen. Dabei blieb er aber natürlich zu jeder Zeit Sein Sohn; JaHuWaH hat ihm zu keiner Zeit Seine Sohnschaft aufgekündigt.
„Er entäußerte Sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in Seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz“ (Philipper 2,7-8)
“Verachtet war Er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war Er, und wir achteten ihn nicht. 4 Fürwahr, er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. 5 Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf Ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden. 6 Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder wandte sich auf seinen Weg; aber … [JaHuWaH] warf unser aller Schuld auf Ihn. 7 Er wurde misshandelt, aber Er beugte sich und tat Seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut. 8 Infolge von Drangsal und Gericht wurde er weggenommen; wer will aber sein Geschlecht beschreiben? Denn Er wurde aus dem Land der Lebendigen weggerissen; wegen der Übertretung Meines Volkes hat Ihn Strafe getroffen. 9 Und man bestimmte Sein Grab bei Gottlosen, aber bei einem Reichen war Er in seinem Tod, weil er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in Seinem Mund gewesen war.“ (Jesaja 53,3-9)
Es kann sich sicher kein Mensch vorstellen, welche Erniedrigung es sein muss, wenn man als göttlicher Sohn des Allmächtigen Schöpfergottes aus einem vollkommenen, herrlichen Reich, wo ausschließlich Liebe herrscht, als ein Mensch in einem menschlichen Körper auf diese düstere sündenbeladene Erde kommt, wo einem nur Feindschaft, Versuchung, Leid und Tod erwartet. Im Gegensatz zu den Menschen, blieb Jahuschuah jedoch rein und IMMER in Verbindung mit Seinem Vater. Diese Verbindung brach erst in dem Moment ab, als Er in Gethsemane die Sünden der Menschen auf sich lud.
Jahuschuahs furchtbares Leiden geschah nicht erst mit Seiner Festnahme und Seinem Tod am Kreuz. Im Garten Gethsemane begann ein fürchterlicher Kampf in Ihm zu toben. Denn hier war der Punkt erreicht, wo Er die Entscheidung treffen musste, die ganze Sündenlast der Glaubenstreuen Menschen von Adam bis zum letzten Glaubenstreuen auf dieser Erde auf sich zu laden. In diesem Moment war Seine „Seele betrübt bis in den Tod“, und dreimal betete Er zu Seinem Himmlischen Vater, ob es möglich wäre, „diesen Kelch" an Ihm "vorübergehen“ zu lassen (Matthäus 26,36-46). Ihm war bewusst, dass Er von dem Moment an, von Seinem Vater getrennt sein würde. Denn die Sünde bedeutet Trennung vom Allmächtigen Vater. Das muss ein fürchterliches Gefühl sein, in jemandem, der immer, sowohl im Himmel als auch auf Erden, mit Ihm verbunden war. Es war der letze Kampf, den Er mit seinem Erzfeind Luzifer auszufechten hatte.
Heimtückisch versuchte Satan den Messias während Seines Erdenlebens zum Sündigen zu verleiten. Als der Heiland nach Seinem 40-tätigen Fasten in der Wüste müde, hungrig und damit am angreifbarsten war, sah Satan seine Chance. Er wandte seine ganze Macht und Verschlagenheit an, um den Messias zu täuschen. Er versuchte dieselbe Masche bei Ihm anzuwenden, wie er es bereits bei Adam und Eva im Paradies tat. Er wollte Jahuschuah einreden, dass Er selbst allmächtig sein könne, Er alles erhalten würde, was Er sich wünsche, wenn Er ihn (Satan) anbeten würde (Matthäus 4,1-11).
Wie es Satan heute bei den Menschen noch immer macht, missbrauchte er listig die Worte des Himmlischen Vaters, um den Erlöser auf seine Seite zu ziehen, indem er biblische Worte aus dem Zusammenhang reißt. Er gebot dem Messias, dass, wenn Er Gottes Sohn wäre, Er sich doch von den Zinnen des Tempels herabstürzen könne und er zitierte dabei Psalm 91,11-12. Dort heißt es: „Er wird Seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht etwa an einen Stein stößt“. Jahuschuah aber antwortete ihm, indem Er die Worte Seines Himmlischen Vaters aus 5. Mose 6,16 zitierte: „Ihr sollt … [JaHuWaH], euren Gott, nicht versuchen!“ (Matthäus 4,6-7).
Nie war Satan mit seinen Anschlägen auf den Messias auf Erden erfolgreich, weil Jahuschuah durch Gebet und Gedanken in ständiger Verbindung mit Seinem Himmlischen Vater blieb. Er war Ihm stets gehorsam und tat IMMER den Willen Seines Vaters. Die ganze Zeit, in der Seine hasserfüllten Feinde ihn verfolgten, sprach Er:
„Der, welcher Mich gesandt hat, ist mit Mir; der Vater lässt Mich nicht allein, denn Ich tue allezeit, was Ihm wohlgefällt.“ (Johannes 8,29)
„Denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“ (Johannes 6,38)
„Ich kann nichts von mir selbst aus tun. Wie ich höre, so richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen des Vaters, der mich gesandt hat.“ (Johannes 5,30)
„Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin; und ich tue nichts von mir selbst aus, sondern wie Mich Mein Vater gelehrt hat, so rede Ich.“ (Johannes 8,28)
„Gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“ (Matthäus 20,28)
Nichts konnte den Frieden und die Gemeinschaft mit Seinem Vater stören. Der gesamte Hass, Neid und Bosheit brach schließlich auf Golgatha auf den Sohn JaHuWaHs ein. Die Himmelsbewohner mussten diesen Szenen mit großem Entsetzen und Trauer aber gleichzeitig mit Freude beobachtet haben. Mit dem Ausspruch des Messias am Kreuz: „Es ist vollbracht!“ war der Tod besiegt und die Vernichtung Satans besiegelt. Vollkommene Liebe traf hier auf abgrundtiefen Hass und besiegte ihn. Die endgültige Austilgung der Sünde wurde damit sichergestellt. Unser Heiland hat dadurch Seinen unschuldigen Tod, „den außer Wirksamkeit gesetzt, der die Macht des Todes hatte, nämlich den Teufel“ (Hebräer 2,14).
Er ging treu Seinen Weg bis zum Tod – und was für ein Tod! Es war ein schändlicher und grausamer Tod. Er starb nicht als Held in den Augen dieser Welt. Wurde nicht mit Ehren überschüttet, wie ein Soldat in einem Krieg. Nein, Er starb als ein verurteilter Krimineller – für uns. Die Demut und Liebe unseres Erlösers für uns Menschen ließ ihn ertragen, dass Er wie „ein Schaf zur Schlachtbank geführt“ wurde (Jesaja 53,7). Er hat alles über sich ergehen lassen. Er, der Sohn des Allmächtigen, der Fürst über die Engel, hatte keine Widerworte, sondern führte immer den Willen Seines Himmlischen Vaters aus. Sein Motto lautet alle Zeit: „Nicht Mein, sondern Dein Wille geschehe!“ (Lukas 22,42). Demütig dachte Er immer an das Wohl Seiner Nachfolger und Er bat den Vater:
„Vater, Ich will, dass, wo Ich bin, auch die bei Mir seien, die Du mir gegeben hast, damit sie Meine Herrlichkeit sehen, die Du mir gegeben hast; denn Du hast Mich geliebt vor Grundlegung der Welt.“ (Johannes 17,24)
Der Sohn des Allerhöchsten kam im Namen Seines Vaters und vollbrachte alles in dessen Namen. Als Er Seinen Dienst auf Erden siegreich vollendet hatte, erhöhte Ihn der Vater hoch „über jedes Fürstentum und jede Gewalt, Macht und Herrschaft und jeden Namen“ und es wurde alles „Seinen Füßen unterworfen“ (Epheser 1,20-22). Er verlieh Ihm einen Namen, der über alle Namen ist: Jahuschuah (=JaHuWaH rettet).
„Damit in dem Namen Jahuschuah sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, dass Jahuschuah, der Messias der Herr ist, zur Ehre Gott JaHuWaHs, des Vaters.“ (Philipper 2,9-11)
Unsere Gebete steigen deshalb im Namen Jahuschuahs zum Vater auf. Denn nur DURCH IHN kommen wir zum Allmächtigen Vater im Himmel. Seinen eigenen Namen hat der Vater Seinen Sohn verliehen, weil Er uns DURCH IHN Ewiges Leben schenkt.
Jahuschuah ist unser Vorbild (Hebräer 12,1-3), auch wir sollten grundsätzlich und immer nach dem Willen unseres Himmlischen Vaters fragen und nicht unseren eigenen durchsetzen wollen. Unser Wille, das Gute zu tun, wurzelt in der Liebestat des Messias, der durch uns diesen Willen entzündet. Die Demut gründet sich im Evangelium des Messias. Das heißt, dass wir nicht nur Ihn als Vorbild nehmen und dann versuchen ebenso zu leben, sondern wir müssen Ihn in uns aufnehmen, damit Er in uns diese Liebe bewirken kann.
“So zieht nun an als … [JaHuWaHs] Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut; ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie … [der Messias] euch vergeben hat, so auch ihr.“ (4. Kolosser 3,12-13)
Der Mensch, der sich selbst mit seinem Stolz erhebt, wird früher oder später „erniedrigt, und der Hochmut der Männer wird gebeugt werden; … [JaHuWaH] aber wird allein erhaben sein an jenem Tag“ (Jesaja 2,11). Wir dürfen auf Ihn vertrauen, wenn Er verheißt: „demütigt euch vor … [JaHuWaH], so wird Er euch erhöhen“ (Jakobus 4,10).
Luzifers Stolz und sein Verlangen nach Selbsterhöhung ließen ihn sagen: „Ich will mich dem Allerhöchsten gleichmachen!“ (siehe Jesaja 14,13-14). Der Allerhöchste aber bezeugt: „Ins Totenreich bist Du hinab gestürzt (Offenbarung 12,9), Ich werde dich zu Asche machen auf der Erde“ (vgl. Jesaja 14,15; Hesekiel 28,18; Maleachi 3,19).
Wenn Jahuschuah wieder kommt, um Seine treuen Nachfolger von dieser sündigen Erde abzuholen (1. Thessalonicher 4,15-17), werden die Gesetzlosen bzw. Gottlosen von der Herrlichkeit Seiner Erscheinung so geblendet, dass sie sich nur noch den Tod wünschen werden, damit sie Sein Angesicht nicht anschauen müssen. Es bleibt für sie „nur ein schreckliches Erwarten des Gerichts und ein Zorneseifer des Feuers, der die Widerspenstigen verzehren wird“ (Hebräer 10,26-27).
Wenn JaHuWaHs Ratschluss und Sein Erlösungsplan abgeschlossen ist, wird das Böse nie wieder auftreten, denn „die Drangsal wird sich nicht zum zweiten Mal erheben“ (Nahum 1,9). Es wird deshalb nicht wieder geschehen, weil JEDER Himmelbewohner und JEDER Erdenbewohner seit Anbeginn der Welt, sehen wird, wohin auch die noch so (vermeintlich) kleine Sünde führt. Jeder wird erkennen, dass sich die Sünde nicht lohnt. Sie lohnt sich nicht etwa deshalb, weil der Allmächtige einen sofort vernichtet, wenn man Seine Anweisungen nicht befolgt – nein, Er hat bewiesen, dass Er das nicht tut. Sondern vielmehr wird jeder sehen, welch schreckliches und unaussprechliches Leid die Sünde über die gesamte Schöpfung bringt, und die sich letztendlich selbst vernichtet.
Das Heilige Gesetz des Himmels zeigt den Stolz und führt zu Demut
Der Messias kam nicht nur auf die Erde, um durch Seinen Tod die Erlösung aller Glaubenstreuen zu vollbringen, sondern auch, um Seines Vaters Gesetz „groß und herrlich“ zu machen (Jesaja 42,21). Es ist groß und herrlich, weil es ein Spiegel unseres Stolzes ist; es zeigt uns den Stolz in all seinen Formen und es führt zu Demut. Sein Heiliges Gesetz zeigt uns, was selbstlose Liebe ist – selbstlose Liebe unserem Schöpfer gegenüber und selbstlose Liebe für unsere Mitmenschen.
„Denn das ist die Liebe zu Gott [JaHuWaH], dass wir Seine Gebote halten; und Seine Gebote sind nicht schwer.“ (1. Johannes 5,3)
Jahuschuah kam nicht, um das Gesetz Seines Vaters aufzulösen, sondern zu erfüllen:
„Ihr sollt nicht meinen, dass Ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Denn wahrlich, Ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.“ (Matthäus 5,17-18)
Jahuschuah kam, um das Heilige Gesetz der Liebe Seines Vaters seiner vollkommenen Bedeutung zur vollen Fülle zu bringen. Dasselbe griechische Wort für „erfüllen“ kommt ebenso in Matthäus 3,15 vor, wo es heißt: „Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen!“. Wenn das Erfüllen des Gesetzes bedeuten würde, dass es abgeschafft wäre, wäre auch alle Gerechtigkeit abgeschafft. Alle Gerechtigkeit kommt vom Allmächtigen Schöpfergott JaHuWaH,
„Es gefiel … [JaHuWaH] um seiner Gerechtigkeit willen, das Gesetz groß und herrlich zu machen.“ (Jesaja 42,21)
Das herrliche Gesetz des Himmels fasst unser Erlöser in Matthäus 22,37-39 in zwei Gebote zusammen:
"Du sollst …[JaHuWaH], deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand. Dies ist das Größte und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: ‘Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ An diesen zwei Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten" (Matthäus 22,37-40)
Durch den Geist JaHuWschuaHs in uns geht das Gesetz viel tiefer als es die 10 Gebote auf den Gesetzestafeln ausdrücken könnten, die Mose bekommen hatte. Der erste Satz ist eine Zusammenfassung der ersten drei Gebote JaHuWaHs. Es ist der Teil, der die Beziehung eines jeden einzelnen Menschen zu Seinem Schöpfer regelt. Im zweiten Satz werden die restlichen sechs Gebote zusammengefasst. Es sind die Anweisungen, die sich mit dem Zusammenleben der Menschen untereinander befassen.
„Meint ihr denn, nachdem ihr gestohlen, gemordet, die Ehe gebrochen, falsch geschworen, dem Baal geräuchert habt und anderen Göttern nachgelaufen seid, die ihr nicht kennt, dass ihr dann kommen und vor Mein Angesicht treten könnt in diesem Haus, das nach Meinem Namen genannt ist, und sprechen: »Wir sind errettet!« — nur, um dann alle diese Gräuel weiter zu verüben?“ (Jeremia 7,9-10)
Unser Erlöser zählt im Neuen Bund an verschiedener Stelle 9 Gebote auf, erwähnt aber nie dass der Sabbat zu halten ist. Warum? Weil Er nun selbst als die "Sabbatruhe" in das Leben der Menschen getreten ist. Nur durch Ihn können die Gebote gehalten werden. Das heißt, es geht nicht mehr um ein auf Stein geschriebenes Gesetz. Vielmehr wird durch den Sohn des Allmächtigen - durch Seinen Geist - die Gebote ins Herz geschrieben. Das heißt weiter, das nur so ein Leben im Geist des Messias geführt werden kann. Siehe hierzu: "Die Sabbatruhe der (Neu-)Schöpfung".
Jahuschuahs Opfer zeigt, dass Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit die Grundlage der Regierung und des Gesetzes Seines Himmlischen Vaters ist. Es ist der Tod des Messias, welcher verkündigt, dass der Sünde Lohn der Tod ist (Römer 6,23). Deshalb starb Jahuschuah an unserer statt, wegen unserer Gesetzesübertretungen.
Das Gesetz JaHuWaHs - im Neuen Bund JaHuWschuaH in uns - ist eine wunderbare und vollkommene Vorsorge, damit unsere Bedürfnisse erfüllt werden und uns nichts Böses zustoßen kann. JaHuWaH hatte dem Volk Israel unter Mose gezeigt, dass die Übertretung des geschriebenen Gesetzes den Tod bedeutet. Das "Gesetz Mose" (1. Könige 2,3 i.V.m. Apostelgeschichte 13,39) war ein Schutz vor den Anschlägen Satans. Durch den Tod des Sohnes JaHuWaHs und Seiner Auferstehung benötigen wir das "Gesetz Mose" nicht mehr, weil wir nun direkt mit Seinem Geist unser Leben ausrichten können. Er gibt uns das Verständnis für das Himmlische Gesetz und macht es uns möglich, es zu leben.
Die Naturgesetze zeigen uns bei Übertretung, was die Folge auf dieser Erde sein wird. Wenn wir sie übertreten, werden wir krank und können sogar frühzeitig sterben. Es ist eine Folge unseres eigenen unvernünftigen Handelns. Es fällt unter das Gebot: „Du sollst nicht töten“. Es ist also nicht der Allmächtige, der dich frühzeitig ins Grab bringt, weil du rauchst und regelmäßig Alkohol trinkst. Du tötest dich vielmehr selbst. Es besteht kein Zweifel daran, dass ein Mensch mit diesen üblen Gewohnheiten ständig seine Gesundheit schwächt, Herzerkrankungen und Lungenkrebs heraufbeschwört. Es ist sicherlich nicht der Allmächtige Schöpfer, der diese armen Menschen mit Leid und Krankheit heimsucht. Es ist vielmehr eine unvermeidbare Folge der Sünde selbst.
Die Gebote Gottes lehren uns Demut. Demut gegenüber unserem Schöpfer und Demut gegenüber unseren Mitmenschen. Ein demütiges Herz ist bereit, alles für seinen Schöpfer zu tun und wird nicht sagen: „Ich halte mich schon an Deine Anweisungen, aber dieses Gebot … nein, das kann ich nicht einhalten, das ist zu schwer für mich; und überhaupt, es ist ja auch bestimmt nicht mehr für uns gültig.“
„Wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden.“ (Jakobus 2,10)
Das Gesetz der Liebe und der Demut führt dazu, dass wir weniger von uns selbst halten, aber mehr von den anderen (Philipper 2,4). Unser selbst-zentriertes Denken wird sich in ein Leben wandeln, das auf das Wohlergehen unserer Mitmenschen gerichtet ist. Demut ist immer bereit, seine eigenen Schwächen und Fehler zu sehen und sie nicht in den anderen suchen. Demut ist bereit für eine tägliche Überprüfung der eigenen Gedanken, Worte und Handlungen – ob die Anweisungen JaHuWaHs übertreten oder Pflichten nicht ausgeführt wurden.
„Er gibt aber größere Gnade; deshalb spricht Er: ‚Gott [JaHuWaH] widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.‘ Unterwerft euch nun Gott [JaHuWaH]. Widersteht aber dem Teufel, und er wird von euch fliehen. Naht euch Gott [JaHuWaH], und Er wird Sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Wankelmütigen.“ (Jakobus 4,6-8)
Durch JaHuWaHs Gesetz erkennen wir unsere Sünden – aber dies nur, wenn wir geistlich gesinnt sind und nicht mehr fleischlich. Erkennen wir es, dann werden wir uns selbst als „den Größten unter den Sündern“ sehen (1. Timotheus 1,15). Da bleibt kein Stolz übrig, der auf den Anderen pharisäisch herabsieht. Das Gesetz JaHuWaHs lehrt uns Demut.
„Sondern das ist der Bund, den Ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht … [JaHuWaH]: Ich will ihnen Meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen Mein Volk sein.“ (Hebräer 8,10)
JaHuWaH möchte, dass wir diese Zehn Gebote nicht auf Steintafeln geschrieben haben, Er möchte sie vielmehr in unser Herz und Geist schreiben, damit wir uns nicht nur hin und wieder daran erinnern, sondern mit ihnen leben. Es sind Anweisungen der Liebe, die wir im Herzen haben, wenn wir uns durch JaHuWaHs heiligenden Geist durch Seinen Sohn führen lassen. Der Heilige Geist kann den Menschen dazu führen, die wahre Natur und die Liebe des Gesetzes JaHuWaHs zu erkennen. Wenn er sich dafür öffnet, kann er geistliche Wahrheiten empfangen. Wer sich JaHuWaHs heiligenden Geist durch Seinen Sohn jedoch verschließt, kann Er nichts für Ihn tun.
„Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.“ (Römer 7,14)
„Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen.“ (Galater 5,16)
Einem Gerechten ist kein Gesetz auferlegt, aber der Gesetzlose bzw. der Sünder braucht das Gesetz (1. Timotheus 1,9). Ein Mensch, der sagt, er hält immer das Gesetz, hat wohl keine Ahnung, was das Gesetz bedeutet. Er glaubt, dass die Gebote des Allmächtigen nur bestimmte äußerliche Dinge verbieten oder anordnen. Ein solcher Mensch versteht nicht, dass JaHuWaHs Gesetz geistlich ist, das heißt, es muss durch Jahuschuahs Geist in Seinem Herzen fest verankert sein. Er wird dann erkennen, dass er z.B. das Gebot: „Du sollst nicht ehebrechen“, bereits dann gebrochen hat, wenn er seinen Ehepartner das Gefühl gibt, nicht wertgeschätzt zu sein.
„Ich will Mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und Ich will ihr Gott sein, und sie sollen Mein Volk sein“. (Jeremia 31,33)
„O wenn sie doch immer ein solches Herz hätten, Mich zu fürchten und alle Meine Gebote allezeit zu halten, damit es ihnen gut ginge und ihren Kindern ewiglich!“ (5. Mose 5,29)
So ist es mit allen Geboten des Schöpfers. Sie sind geistlich, weitreichend und umfassend. Und wenn ein Mensch dessen wahren Charakter versteht, wird er ausrufen „Mein Schöpfer, ich habe Dein Heiliges Gesetz gebrochen!“ oder wie David ausrief „Öffne mir die Augen, damit ich sehe die Wunder in Deinem Gesetz“ (Psalm 119; Vers 18). Der Psalm 119 ist eine einzige Liebeshymne an JaHuWaHs Anweisungen und Gesetz, denn David war so ein Mensch nach JaHuWaHs eigenem Herzen (Apostelgeschichte 13,22). Er hatte ein solch geistliches Herz, er hatte Seine Anweisungen im Herzen. Nach seiner schweren Sünde, bereute David zu tiefst und er wusste, dass er vollkommen von JaHuWaH abhängig war und dass nur Sein Heiliger Geist ihn umwandeln konnte:
„Verbirg Dein Angesicht vor meinen Sünden und tilge alle meine Missetaten! Erschaffe mir, o Gott, ein reines Herz, und gib mir von Neuem einen festen Geist in meinem Innern!“ (Psalm 51,10-11)
Davids Herz war angefüllt mit dem Wunsch, nach dem Willen Seines Schöpfers durch Seine Anweisungen bzw. Gebote zu leben:
„Hallelujah! Wohl dem, der … [JaHuWaH] fürchtet, der große Freude hat an Seinen Geboten!“ (Psalm 112,1)
„Von ganzem Herzen suche ich Dich; lass mich nicht abirren von Deinen Geboten!“ (Psalm 119,19)
Wir müssen das "Gesetz des Geistes" im Unterschied zum "Gesetz Mose" verstehen (Römer Kapitel 7+8). Es ist das „Gesetz der Freiheit“ (Jakobus 2,11-12) und als den Weg „ins Leben einzugehen“ (Matthäus 19,17). Sie zu halten, zeigt die „Liebe zu JaHuWaH“ (1. Johannes 5,3). Auch der Apostel Paulus zeigt wunderbar die Verbindung der Zehn Gebote mit der Liebe JaHuWaHs auf: „Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.“ (Römer 13,10). Unser Erlöser zeigt unmissverständlich auf:
„Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote! […] Wenn ihr Meine Gebote haltet, so bleibt ihr in Meiner Liebe, gleichwie ich die Gebote Meines Vaters gehalten habe und in Seiner Liebe geblieben bin.“ (Matthäus 19,17; 15,10)
Diese Anweisungen des Schöpfers einfach zu missachten, zeigt den Stolz und eine mangelnde Liebe für JaHuWaH und unsere Mitmenschen. Eine Missachtung dieser Anweisungen bringt früher oder später Leid mit sich – durch Streit, Krankheit, zerrüttete Familienverhältnisse, Neid, Hass, etc.
Die Sünde ist genau das Gegenteil von JaHuWaHs Anweisungen – es ist das Gegenteil zu dem, was der Schöpfer ist, wie Er denkt und wie Er handelt. Es ist kein Mensch ohne Sünde, und damit übertritt jeder Sein Heiliges Gesetz (Römer 3,23; Jakobus 2,10-11). Nur durch JaHuWaHs unendliche Liebe und Gnade wird jedem, der das stellvertretende Opfer Seines Sohnes annimmt, dem ewigen Tod entrissen. Aber bedeutet dieser Liebesbeweis, dass Er uns freie Bahn zum Sündigen gegeben hat?
„Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir bestätigen das Gesetz.“ (Römer 3,31)
„Was wollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde verharren, damit das Maß der Gnade voll werde? Das sei ferne! Wie sollten wir, die wir der Sünde gestorben sind, noch in ihr leben? Oder wisst ihr nicht, dass wir alle, die wir in … [den Messias Jahuschuah] hinein getauft sind, in Seinen Tod getauft sind? Wir sind also mit Ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie … [der Messias] durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln. […] So soll nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leib, damit ihr der Sünde nicht durch die Begierden des Leibes gehorcht; gebt auch nicht eure Glieder der Sünde hin als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin als solche, die lebendig geworden sind aus den Toten, und eure Glieder Gott als Werkzeuge der Gerechtigkeit! “ (Römer 6,1-4.11-12)
Gerade für die letzte Generation auf Erden, bevor unser Messias Jahuschuah wiederkommt, ließ Er durch Johannes ausrichten:
„Hier ist das standhafte Ausharren der Heiligen, hier sind die, welche die Gebote … [JaHuWaHs] und den Glauben … [Jahuschuah] bewahren!“ (Offenbarung 14,12)
Der erste Teil bezieht sich auf die Gebote JaHuWaHs im Herzen der Gläubigen und der zweite Teil bezieht sich nicht nur auf den Glauben an Jahuschuahs, sondern auch auf den „Glauben Jahuschuahs“. Das heißt, wir müssen in demselben Glauben leben, in dem Er selbst auf Erden lebte, immer Seines Vaters Geist und Gebote im Herzen. Er ist unser Vorbild (1. Petrus 2,21-22) und Er hielt die Gebote Seines Vaters allezeit; Er war Gehorsam bis zum Tod (Philipper 2,8).
Wenn wir den aufrichtigen Wunsch verspüren, Ihm mit unserem ganzen Herzen nachzufolgen und wir wahrlich demütig sind, werden wir den Willen und die Anweisungen unseres Himmlischen Vaters mit Jahuschuah im Herzen tun. Wir müssen loskommen von einer falschen Reue, die nicht die Sünde selbst, sondern nur ihre Konsequenzen hasst. Es ist eine „fleischliche“ Reue, der Geist JaHuWaHs ist nicht im Herzen. Man bedauert nicht die Sünde, weil sie schrecklich ist, sondern sich selbst, weil man die Folgen zu tragen hat.
Der erste Schritt auf dem Weg mit unserem Heiland zum Himmlischen Vater ist die Erkenntnis Seines heiligenden Gesetzes, nicht nur als Buchstaben, sondern als eine Sünden überführende Kraft durch Seinen Geist im Herzen.
„So ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut.“ (Römer 7,12)
“Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name »Der Heilige« ist: In der Höhe und im Heiligtum wohne Ich und bei dem, der zerschlagenen und gedemütigten Geistes ist, damit Ich den Geist der Gedemütigten belebe und das Herz der Zerschlagenen erquicke.“ (Jesaja 57,15)
Nachfolgend sollen anhand der 10 Gebote, die JaHuWaH den Israeliten durch Mose gegegeben hatte, das Leben im Geist JaHuWschuaHs näher beleuchtet werden.
Demut gegenüber dem Schöpfer
„So demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gott [JaHuWaHs], damit Er euch erhöhe zu Seiner Zeit!“ (1. Petrus 5,6)
Demut unserem Schöpfer gegenüber ist die Erkenntnis unserer eigenen Schwachheit und Sündhaftigkeit bzw. Gesetzlosigkeit. Unser Himmlischer Vater weiß viel besser als wir, was wir brauchen und was für uns gut ist. Und Er, als der Allmächtige, Allweise und Allwissende Schöpfergott, hat die Macht in uns das zu vollbringen, wozu wir nicht fähig sind. Demut wird uns dazu führen, Ihn zu schätzen, zu vertrauen, Ihm zu danken, zu preisen und zu loben. Ihn, und nicht uns selbst. Er spricht:
„Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums; sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er Einsicht hat und Mich erkennt, dass ich … [JaHuWaH] bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden! Denn daran habe ich Wohlgefallen, spricht … [JaHuWaH].“ (Jeremia 9,22-23)
Mit den ersten vier der Zehn Gebote will uns unser Himmlischer Vater die Beziehung zwischen Ihm und uns Menschen nahe bringen. Diese persönliche Herzensbeziehung mit unserem Schöpfer bezeichnet der Sohn JaHuWaHs als das „größte Gebot“:
„Du sollst … [JaHuWaH], deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken.“ (Matthäus 22,36-37)
Wie es der Messias immer tat, so zitierte Er auch hier die Worte Seines Vaters aus den Schriften des Alten Bundes (5. Mose 6,5). Sehr schnell wird gesagt: „Ich glaube an Gott“. Aber welcher Gott ist es denn, an den wir glauben? Dies ist eine der wichtigsten Fragen, denn es gibt viele „Götter“. Wir sollen unseren Schöpfer nicht nur mit unserem Herzen lieben, sondern auch mit unserem ganzen Denken. Wir müssen unbedingt wissen, welchen Gott wir anbeten.
Der Allmächtige zeigt in den ersten vier der Zehn Gebote wer Er ist, welchen Herrschaftsbereich Er hat, wie Er heißt, wie Er angebetet wird und an welchem Tag Er eine ganz besondere Gemeinschaft mit uns haben möchte. Diese ersten vier Gebote unterscheiden Ihn von allen Göttern bzw. Götzen, die durch Satan ins Leben gerufen wurden. Es sind die Anweisungen, die es den Menschen ermöglichen, Ihn, den einzigen Schöpfergott des Universums, zu erkennen.
Demut ist zuallererst eine Unterordnung unter diese Regierung des Allmächtigen Schöpfergottes JaHuWaH. Das heißt, von Herzen Seinen Willen tun zu wollen und die Hingabe an Ihn, in der Gewissheit, dass Er alles für uns durch Seinen Sohn bewerkstelligen wird. Demut dem Schöpfer gegenüber zeigt sich jedoch auch in Dankbarkeit für alles, was Er für uns tut. Dabei gebührt ihm auch der Dank in schlechten Zeiten, denn wir wissen, dass alles zu unserem Besten dient.
JaHuWaH ist Dein Gott, habe keine anderen Götter neben Ihm (1.Gebot)
„Ich bin … [JaHuWaH], dein Gott, […] Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!“ (2. Mose 20,2-3)
Der Schöpfer des Universums erklärt hier, dass Er unser Gott ist und Er bittet uns, dass wir Ihm unsere Liebe zeigen, indem wir keine anderen Götter dienen. Wir sollten Ihn so sehr lieben und ehren, dass Er unsere einzige übergeordnete Autorität und Vorbild für unser Leben ist. Er alleine ist der allmächtige Schöpfer. Er ist unser Lebensspender.
„Da bildete Gott … [JaHuWaH] den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.“ (1. Mose 2,7)
Es ist Sein Odem, Sein Atem bzw. Sein Geist durch den wir leben! Alles, was wir sind; alles, was wir haben, kommt von einer Quelle: unserem Schöpfer (Jakobus 1,17; Timotheus 6,17). Wenn der Allmächtige Schöpfer einen Menschen nicht durch Seinen Odem erhält, würde dessen Atem sofort stillstehen. Alles gehört Ihm, Alles. Wir müssen uns bewusst sein, dass auch alles wieder zu Ihm zurückgeht (Psalm 104,29). So ist auch der letzte Atemzug, bevor der Tod eintritt, ein Ausatmen – der Mensch haucht das Leben aus, das er vom Schöpfer eingehaucht bekam (1. Mose 2,7).
In Seiner unendlichen Weisheit gibt uns JaHuWaH alles, was wir brauchen, und es ist Sein Wunsch, dass wir Sein Geschenk genießen und schätzen. Gleichzeitig sollen wir verstehen, dass wir Ihn, den Schöpfer anbeten und niemals Seine Geschöpfe oder die Natur, die Er geschaffen hat. Halten wir uns grundsätzlich an Ihn, wird Er uns nach Ablauf dieser Weltzeit Seinen Odem fürs Ewige Leben wieder einhauchen.
„Denn die Liebe ist stark wie der Tod, und ihr Eifer unbezwinglich wie das Totenreich; ihre Glut ist Feuerglut, eine Flamme … [JaHuWaHs]. Große Wasser können die Liebe nicht auslöschen, und Ströme sie nicht ertränken.“ (Hohelied 8,6-7)
Nicht nur in den alten heidnischen Kulturen, auch in unserer modernen Welt wird die Natur verehrt oder es werden die Sterne befragt, was die Zukunft bringt. Man verwechselt den Schöpfer mit der Schöpfung. Auch die Evolutionstheorie in einer materialistischen Welt ist ein Versuch, die Schöpfung als intelligenter zu erklären als den Schöpfer. Auch dürfen keinesfalls Geschöpfe angebetet werden, wie Engel, sogenannte „Heilige“ oder „Maria“.
„Denn obgleich sie Gott erkannten, haben sie Ihn doch nicht als Gott geehrt und Ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in nichtigen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild, das dem vergänglichen Menschen, den Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren gleicht. Darum hat sie Gott auch dahingegeben in die Begierden ihrer Herzen, zur Unreinheit, sodass sie ihre eigenen Leiber untereinander entehren, sie, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf Ehre und Gottesdienst erwiesen anstatt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit.“ (Römer 1,21-25)
Auch Adam und Eva hatten einen anderen Gott an die Stelle Ihres Schöpfers gestellt, als sie den Lügen Satans glaubten. Sie haben damit das erste Gebot gebrochen und haben sich so selbst außerhalb des Schutzes JaHuWaHs begeben. Während sie der Schöpfer warnte, vom „Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen“ nicht zu essen, weil sie sonst sterben würden (1. Mose 2,17), glaubten sie lieber Satan, der ihnen das Gegenteil weismachte. Dieser Baum stand im Paradies, weil nun Satan und damit das Böse ebenfalls auf dieser Erde war, den der gerechte und Allweise Gott JaHuWaH aber nicht einfach vernichten konnte (siehe oben).
Während der „Baum des Lebens“ als Lebensquelle diente, sollte der „Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen“ dem ersten Menschenpaar immer vor Augen führen, was im Himmel geschah und wie sie sich schützen konnten. Sie durften davon auf keinen Fall essen. Dieser Baum steht symbolisch für Luzifer (vgl. Hesekiel 31), während der Baum des Lebens den Sohn JaHuWaHs repräsentiert, der zukünftig das Heil und die Erlösung bringen würde - das Tor zur Quelle des Lebens.
Eva hat sich leider von der Frucht Luzifers verführen lassen und davon gegessen. Die Folge war unausweichlich der Tod. Und tatsächlich starben sie auch am selben Tag, denn der heiligende und lebenserhaltene Geist JaHuWaHs zog sich zurück und wurde durch den bösen Geist Satans ersetzt, dessen Früchte sich sehr bald in Evas Sohn Kain zeigten. Wo vorher Unvergänglichkeit und pures Leben herrschten, traten nun die Degeneration, der Tod und die Verwesung. Von nun an alterten die menschlichen Zellen ab einem bestimmten Alter – eine Folge der Sünde bzw. der Übertretung der Anweisungen JaHuWaHs.
Sein lebensspendender Odem zog sich zurück. Wäre er den Menschen jedoch völlig entzogen worden, wären sie auch sofort gestorben. Aber der Himmlische Vater hatte bereits durch Seinen Sohn einen Weg heraus aus dieser Katastrophe ersonnen. Und so nahm Jahuschuah nicht etwa eine vom Vater auferlegte „Strafe“ auf sich, sondern die Folge, die der Sünder durch die Übertretung des Gesetzes selbst über sich bringt: den Tod. So ist es nicht nur mit der Übertretung des ersten Gebotes, sondern mit allen Zehn.
Leider vermitteln die meisten christlichen Kirchen und Gemeinden ein völlig falsches Gottesbild. Man teilt den einen Allmächtigen Gott JaHuWaH in drei Personen und erklärt die Gottheit als drei gleichmächtige Gottpersonen, die sich jedoch einig sind. Sie seien im Geist eins und damit würde das erste Gebot nicht übertreten. Die Dreieinigkeits- bzw. Trinitätslehre ist die Lehre des Teufels. Wie im Garten Eden schaffte er es, hier als dritte „Gottperson“ neben dem „Gott Vater“ und dem „Gott Sohn“ als „Gott der Geist“ die Anbetung zu erhalten, die er bereits im Himmel anstrebte.
Diejenigen, die nach einer göttlichen Dreieinigkeit oder drei Götterpersonen in der Bibel suchen, werden nirgends eine Definition davon finden (bitte lies hierzu: „Was hat die Trinitätslehre mit dem Heidentum und der Zahl 666 zu tun?“) Allerdings gibt es bereits zahlreiche Hinweise in den Schriften des Alten Bundes, dass der Allmächtige Schöpfergott bereits von Anfang an durch Seinen Sohn wirkte, der eine eigenständige Person ist. Er ist aber nicht der Allmächtige, sondern Sein Sohn, der in jedem Zeitabschnitt von Seinem Vater abhängig ist. Denn nur dieser ist „aus sich selbst heraus lebende von ewigen Zeiten her existente Allmächtige Schöpfer“. (Lies hierzu bitte auch „Fragen zur Gottheit“).
Das Erste Gebot zeigt uns, dass es keine andere Quelle des Lebens gibt außer JaHuWaH. Es gibt keine andere Macht, die über Himmel und Erde und das ganze Universum regiert (5. Mose 10,14). Ihm alleine gebühren Ehre und Anbetung:
“Vom herrlichen Glanz Deiner Majestät sollen sie berichten, und Deine Wunder will ich verkünden. Von Deiner erstaunlichen Gewalt soll man reden, und Deine großen Taten will ich erzählen. Das Lob Deiner großen Güte lasse man reichlich fließen, und Deine Gerechtigkeit soll man rühmen! Gnädig und barmherzig ist … [JaHuWaH], geduldig und von großer Güte! … [JaHuWaH] ist gegen alle gütig, und Seine Barmherzigkeit erstreckt sich über alle Seine Werke“ (Psalm 145,5-9)
Es ist so wichtig, den Charakter unseres Schöpfers zu verstehen, weil Er in uns durch Seinen Sohn denselben heiligen Charakter vollbringen möchte. Damit wir „durch dieselbe göttliche Natur teilhaftig“ werden (2. Petrus 1,4). Er möchte, dass wir so gesinnt sind, wie es Sein Sohn Jahuschuah auch war, der Seine göttliche Stellung im Himmel verließ (Philipper 2,5-6), um auf Erden ein demütiges Leben zu führen.
„Wer nicht liebt, der hat Gott [JaHuWaH] nicht erkannt; denn Gott [JaHuWaH] ist Liebe. Darin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott [JaHuWaH] Seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch Ihn leben sollen.“ (1. Johannes 4,8-9)
Nur durch Seinen Sohn können wir zum Vater kommen. Durch Ihn ermöglicht der Schöpfer es, dass Er uns als Seine Kinder annimmt. Wie der Titel „Himmlischer Vater“ bereits offenbart, möchte der Allmächtige Gott JaHuWaH eine Beziehung mit uns haben, wie die zwischen Kinder und ihrem Vater. Wir sollen deshalb „vollkommen sein, wie unser Vater im Himmel vollkommen ist (Matthäus 5,38), damit wir einmal von Angesicht zu Angesicht mit Ihm Gemeinschaft haben können.
„Und Ich will euch ein Vater sein, und ihr sollt Mir Söhne und Töchter sein, spricht … [JaHuWaH], der Allmächtige.“ (2. Korinther 6,18)
Was ist das für eine Liebe des Allmächtigen. Er möchte uns vollkommen haben wie Er selbst es ist, damit wir Seine Kinder sein können. Diese Vollkommenheit wird Sein Sohn in uns vollbringen, es ist das weiße Kleid der Gerechtigkeit Jahuschuahs. Johannes beschreibt diese ganz besondere Beziehung und er teilt uns zudem mit, dass wir Ihn in Seiner majestätischen Gestalt sehen, wenn unsere Körper ebenfalls umgestaltet werden:
„Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat. Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir Ihm gleichgestaltet sein werden, wenn Er offenbar werden wird; denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist.“ (1. Johannes 3,1-3)
Dieser große Allmächtige Gott möchte uns als Teil Seiner Himmlischen Familie aufnehmen. Dies hat Er durch Seinen geliebten Sohn ermöglicht, der in Seinem Auftrag für uns Menschen starb, damit wir Ewiges Leben haben. Könnte es eine größer Liebe geben? Es ist stolz, wenn wir nicht glauben, dass Er der einzige Allmächtige Gott des Universums ist. Es Stolz, wenn wir Seine Anweisungen nicht befolgen. Er lässt uns allen sagen:
„Ihr aber sollt Meine Gebote halten und sie tun; Ich bin … [JaHuWaH]!“ (3. Mose 22,31)
Es ist Demut, wenn wir anerkennen, dass JaHuWaH sich über Sein Gesetz der Liebe definiert: „Haltet die Gebote, denn Ich bin JaHuWaH“. Es ist ein so barmherziger und liebender Gott, dass Er Seinen Kindern nach der Abkehr von Seinem heiligen Gesetz mitteilen lässt:
„… kehrt ihr aber zu Mir um und befolgt Meine Gebote und tut sie — selbst wenn einige von euch bis ans Ende der Himmel verstoßen wären, so würde Ich sie doch von dort sammeln und sie an den Ort bringen, den Ich erwählt habe, damit Mein Name dort wohnen soll!“ (Nehemia 1,9)
Diese Gebote der Liebe sind so lebensnotwendig, dass JaHuWaHs Sohn hier auf Erden ausrichten ließ, dass keins Seines Vaters Gebote aufgelöst werden darf (Matthäus 5,18-19).
Es ist Stolz, wenn wir nicht glauben können, dass Er unser Schöpfer und ein persönlicher Gott ist, der einen Sohn hat, der direkt von Ihm ausging und der in Seinem Auftrag für unsere Sünden starb.
„Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott [JaHuWaH] und den Menschen, der Mensch … [Jahuschuah, der Messias].“ (1. Timotheus 2,5)
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“ (Johannes 14,6)
Da der Messias der einzige Weg zum Allmächtigen Vater und damit zum Ewigen Leben ist, warnt Er davor, etwas anderes in der Welt lieber zu haben, wie z.B. Arbeit, Geld oder sogar die eigene Familie:
„Wer Vater oder Mutter mehr liebt als Mich, der ist Meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als Mich, der ist Meiner nicht wert.“ (Matthäus 10,37)
Das sagt JAHUSCHAH nicht aus Willkür oder Eigennutz. Er sagt es deshalb, weil Er wie Sein Vater, um jeden einzelnen Menschen aus uneigennütziger Liebe „eifert“ (Joel 2,18), weil Er weiß, dass er sonst verloren geht. Der Sohn repräsentierte den Allmächtigen auf Erden in jeglicher Beziehung, so dass Er sagen konnte, als Er von Philippus gefragt wurde „zeige uns den Vater“: „Wer Mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen“ (Johannes 14,8-9). Immer verwies Er auf Seinen Vater, wenn Er herausgefordert wurde. Als Ihn ein Schriftgelehrter fragte, welches das „Erste Gebot“ sei, zitierte Er die Worte Seines Vaters in den Schriften des Alten Bundes:
„Das erste Gebot unter allen ist: »Höre, Israel, … [JaHuWaH], unser Gott, ist Herr allein…“ (Markus 12,29)
In Demut sollten wir diesen EINEN Allmächtigen Gott anbeten und ehren und keine anderen Götzen neben Ihm haben. Ein demütiger Mensch versteht, dass nur JaHuWaH allgegenwärtig, allwissend, weise, aus sich selbst existierend, voller Gnade, Gerechtigkeit und Liebe ist. Er erkennt, dass er vollständig von Ihm, dem Schöpfer und Quelle des Lebens abhängig ist.
Um einen tieferen Einblick über den Gott der Schöpfung und Seine Handlungen – die oft auf den ersten Blick nicht immer leicht zu verstehen sind – zu erhalten, könnte folgendes Buch eine Anregung und Hilfestellung beim Studium sein: Verstehen wir Gottes Handeln?, Ralf Euerl, 2009
Mach dir keine Bildnis und bete es nicht an (2. Gebot)
„Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, … [JaHuWaH], dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen, der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.“ (2. Mose 20,4-6)
Der Eine und einzige wahre Gott liebt uns so sehr, dass Er um unsere Liebe sogar eifert. Er liebt uns so sehr, dass Er es nicht ertragen kann, dass wir uns vor nichtigen Götzen, die durch Satan ins Leben gerufen wurden, beugen. Er erträgt es deshalb nicht, weil Er weiß, dass diese falsche Anbetung für uns den sicheren ewigen Tod bedeuten würde, wenn wir zusätzlich das Böse erlauben, Teil unseres täglichen Lebens zu sein.
Bereits seit den ersten Jahrhunderten u.Z. haben die Christen ein Problem mit dem zweiten Gebot. Man will „im Fleisch“ anbeten und nicht „im Geist“: Es werden Heiligenbilder, Heiligenstatuen, Kreuze, Talismane und vieles mehr aufgestellt, aufgehängt und um den Hals gehängt, um darüber Gott anzubeten. Dieses Gebot warnt vor dem Niederknien vor Abbildern, die aus materiellen Dingen angefertigt wurden.
„Ihr Land ist voll Götzen; das Werk ihrer Hände beten sie an, und das, was ihre Finger gemacht haben. Da beugt sich der Mensch vor den Götzen, da erniedrigt sich der Mann“ (Jesaja 2,8-9)
Nicht nur in alttestamentlicher Zeit wurden auch die Himmelskörper, besonders die Sterne, nach dem eigenen Schicksal befragt. Sie „dienen dem Baal, der Sonne und dem Mond und den Sternbildern“ (2. Könige 23,5).
„Wenn sie euch aber sagen werden: Befragt die Totenbeschwörer und Wahrsager, die flüstern und murmeln! — so antwortet ihnen: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen, oder soll man die Toten für die Lebendigen befragen?“ (Jesaja 8,19)
Ob es nun Talismane sind, die um den Hals gehängt werden, oder Abbilder, vor denen man sich niederwirft, oder ob man Wahrsager bzw. das Horoskop befragt, dies alles geschieht, weil die Menschen glauben, von diesen Bildnissen Lebenshilfe und Lebenskraft zu bekommen. Es ist stolz, wenn man nicht glauben kann, dass der Schöpfer die einzige Quelle des Lebens ist. Es ist Stolz, wenn man sich vor totem Material beugt oder Figuren als Glücksbringer bei sich trägt. Man missachtet JaHuWaHs Anweisung und Seine Macht wird dadurch in Zweifel gezogen. Man will das Leben nicht mehr bei JaHuWaH, dem allein weisen und Allmächtigen Gott suchen, sondern will es woanders finden.
Wenn ich mich aber von der Lebensquelle abwende, um sie woanders zu suchen, wo sie nicht ist, wird es den sicheren Tod zu Folge haben. Es ist nicht der Allmächtige, der die Menschen „bestraft“, wie wir „Bestrafung“ verstehen, sondern der Mensch schneidet sich damit selbst vom Lebensquell ab. Das zweite Gebot warnt vor einer solchen Verführung Satans. Es ist Götzendienst, anstelle des Allmächtigen Schöpfers, Seine Geschöpfe bzw. Seine Schöpfung anzubeten.
„Betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat!“ (Offenbarung 14,7)
Den Schöpfer sollen wir anbeten und keine „Götzen aus Gold und Silber und Erz und Stein und Holz“ (Offenbarung 9,20). Der Apostel Johannes warnt eindringlich: „Hütet euch vor den Götzen“ (1. Johannes 5,21). Und Paulus versuchte dies den heidnischen Galatern, die zum Glauben an Jahuschuah gekommen waren, zu erklären:
„Damals aber, als ihr Gott [JaHuWaH] nicht kanntet, dientet ihr denen, die von Natur nicht Götter sind. Jetzt aber, da ihr Gott [JaHuWaH] erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wieso wendet ihr euch wiederum den schwachen und armseligen Grundsätzen zu, denen ihr von Neuem dienen wollt?“ (Galater 4,8-9)
Ausschließlich dem Schöpfer gebührt Anbetung durch Seinen Sohn. Kein Objekt, kein geschaffener Engel, kein Mensch darf verehrt und angebetet werden. So wie Satan den Messias nach seiner 40-tägigen Fastenzeit überreden wollte, ihn anzubeten, anstelle Seines Vaters (Lukas 4,6-7), so kleidet er sich auch heute „als Engel des Lichts“ (2. Korinther 11,14), weshalb es so viele „Heilige“, Marienstatuen, Marienerscheinungen, „Christusse“, Talismane und Götzenbilder gibt. Der Teufel selbst spielt sich hier als Mittler auf, und hat auch die Macht, den Menschen das zu geben, was sie sich von ihm wünschen. JaHuWaH handelt nicht gegen den Wunsch der Menschen; Er wird sie dann der dunklen Macht überlassen:
„Darum hat sie Gott [JaHuWaH] auch dahingegeben in die Begierden ihrer Herzen, zur Unreinheit, sodass sie ihre eigenen Leiber untereinander entehren, sie, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf Ehre und Gottesdienst erwiesen anstatt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit.“ (Römer 1,24-25)
Die “Götzendiener und Zauberer” werden im Feuersee nach den 1000 Jahren einmal den “zweiten Tod” sterben (Offenbarung 21,8). Aber nicht nur materielle Götzenbilder, Wahrsager und Sterndeuter fallen unter das 2. Gebot. ALLES, was wir lieber haben, als unsern Himmlischen Vater und Seinen Sohn, ist ein Götze und damit Götzendienst (Kolosser 3,5; Matthäus 10,37).
Dass die „Schuld der Väter“, das heißt, deren Übertreten dieses Gebotes, noch die Kinder bis in die vierte Generation spüren können (2. Mose 20,5), zeigt die enorme Wichtigkeit dieser Anweisung und die schreckliche Folge seiner Missachtung. Denn dieses Gebot zu übertreten bedeutet, dass man meist ganz bewusst bei einem Götzen Hilfe sucht, und damit Seinem Erzfeind Satan die Ehre und Anbetung gibt. Kinder haben leider oft unter den Folgen des Fehlverhaltens der Eltern zu leiden. Schlechte Neigungen und besonders der Hang zum Übersinnlichen und Götzendienst werden genauso vererbt wie Krankheiten. Aber die Kinder werden keinesfalls für deren Schuld zur Rechenschaft gezogen, solange sie nicht selbst Götzendienst betreiben oder darin verharren. Sie haben es jedoch schwerer von solch schlechten Gewohnheiten loszukommen, wie jemand, der nicht durch das Verhalten der Eltern vorbelastet ist.
Durch JaHuWaHs Gnade können wir durch Seinen Sohn von diesen Versuchungen loskommen, wenn wir Ihm voll und ganz vertrauen. Ein demütiger Mensch wird sich keine Götzenbilder in seiner Wohnung aufstellen oder aufhängen, auch wird er sich keine Talismane, wie ein Kreuz, Fisch oder sonstiges um den Hals hängen. Er wird sich nicht verleiten lassen, irgendein Geschöpf anzubeten, zu verehren oder durch eine andere Person, als Jahuschuah alleine, den Weg zum Allmächtigen Vater im Himmel finden wollen. Auch wird eine demütige Person den Worten des Messias gehorchen, der uns sagt, dass wir „niemanden unseren Vater nennen“ sollen, denn nur „einer ist euer Vater, der im Himmel ist“ (Matthäus 23,9); damit wird er z.B. den Papst nicht als den „Ehrwürdigen Vater“ ansprechen oder verehren. Ihm wird auf Erden nichts wichtiger und lieber sein, als der Allmächtige Vater und Sein Sohn.
Verunehre nicht den Namen des Allmächtigen (3. Gebot)
“Du sollst den Namen … [JaHuWaH], deines Gottes, nicht missbrauchen! Denn … [JaHuWaH] wird den nicht ungestraft lassen, der Seinen Namen missbraucht.“ (2. Mose 20,6)
Das dritte Gebot zeigt uns, wie wichtig der Name des Allmächtigen Schöpfergottes ist. Er, der uns erschaffen hat, hat einen ganz spezifischen Namen, der Ihn von allen Götzen unterscheidet. Der hebräische Name für „missbrauchen“ ist שׁוא (schaw), und bedeutet: vergebens, eitel, falsch, nichtig, lügenhaft, wertlos. Damit kann der Name des Allmächtigen in vielerlei Weise missbrauchet werden.
Wir können ihn falsch oder „wertlos“ aussprechen. Das heißt, den Namen entweder durch einen falschen Namen ersetzen oder den Namen gar nicht erwähnen und durch einen nichtssagenden Titel austauschen. Leider wurde der Name aus den Bibeln ausgetilgt und meist steht nun anstelle des Namens nur noch „HERR“. Das ist kein Name, sondern nur ein Titel. Ein Titel, den auch die nichtigen Götzen tragen. „Herr“ ist genauso ein Titel wie „Baal“.
Dabei ist zu beachten, dass auch das hebräische Wort „Elohim“ nur ein Titel ist, der mit dem deutschen Wort „Gott“ wiedergegeben wird. Ob wir nun Elohim oder Gott verwenden, erscheint nebensächlich. Denn Elohim ist ein Titel, der nicht nur für den Allmächtigen und Seinen Sohn benutzt wird, sondern auch für Engel (Psalm 8,6; im Hebräischen steht hier anstelle „Engel“ Elohim; Hiob 1,6; 2,1) und Menschen (2. Mose 4,16; 7,1; Psalm 82,1). Deshalb ist es ebenfalls ein Missbrauch, wenn wir anstelle des Namens des Allmächtigen nur „Elohim“ einsetzen. Es ist kein Name, sondern ein Titel, der für den EINEN Elohim (Gott) JaHuWaH und Seinen Sohn benutzt wird, als auch für falsche Götter. Siehe hierzu: Im Schöpfungsbericht steht "Elohim", die Pluralform von "Gott". Offenbart dies einen dreieinigen Gott?.
Den Namen diesbezüglich zu „missbrauchen“ bedeutet, Seinen Namen und dessen tiefe Bedeutung der Rettung zu ignorieren. Sein Name JaHuWaH (JHWH) bedeutet „Ich BIN DER ICH BIN“ = „der ewig Seiende, aus sich selbst Existierende“ (2. Mose 3,14-15). Auch der Sohn hat diesen Namen von Seinem Vater bekommen (Philipper 2,9-11) mit dem Zusatz „rettet“ = JAHUWschuaH: JaHuWaH rettet. Er hat alles in diesem Namen ausgeführt (2. Mose 23,21; Johannes 5,43; 10,25), Der Name „Jesus“ hat überhaupt nichts mit diesem mächtigen Namen des Allmächtigen Retters zu tun! Es ist ein großer Missbrauch Seines Namens.
„Unser Erlöser — Sein Name JaHuWaH der Heerscharen, der Heilige Israels!“ (Jesaja 47,4)
Der Allmächtige ist ein Erlöser, weil Er uns durch Seinen Sohn Rettung gebracht hat. Deshalb sollten wir grundsätzlich alles Ihm im Namen Seines Sohnes darlegen:
„Und was immer ihr tut in Wort oder Werk, das tut alles im Namen … [Jahuschuah] und dankt Gott [JaHuWaH], dem Vater, durch Ihn.“ (Kolosser 3,17)
Der Sohn JaHuWaHs hat Seine Jünger gelehrt, wie sie beten sollen. Im „Vater unser“ heißt es: „Dein Name ist heilig“ (Matthäus 6,9). Die Übersetzung „geheiligt werde Dein Name“ scheint etwas unglücklich gewählt, denn er wird nicht „geheiligt werden“, sondern ist heilig. Es könnte wohl auch bedeuten: „Deinen Name werde ich immer heilig halten“.
„Denn große Dinge hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist Sein Name.“ (Lukas 1,49)
„Und es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!“ (Apostelgeschichte 4,12)
Für die letzte Generation kurz vor Jahuschuahs Wiederkunft gilt die Verheißung:
„Und es soll geschehen: Jeder, der den Namen … [JaHuWaHs] anruft, wird errettet werden.“ (Apostelgeschichte 2,21; Joel 3,5)
„Preiset mit mir … [JaHuWaH] und lasst uns miteinander Seinen Namen erhöhen!“ (Psalm 34,4)
„Ich danke dir, … [JaHuWaH], mein Gott, von ganzem Herzen und ehre Deinen Namen ewiglich.“ (Psalm 86,12)
Zum Heiligen Namen lies bitte: „Warum wir den Allmächtigen JaHuWaH nennen“.
Zum anderen ist es ein Missbrauch Seines Namens, ihn in einer leichtfertigen, oberflächlichen, flapsigen, profanen oder herabwürdigenden Weise zu gebrauchen, ohne Rücksicht auf seine erhabene Bedeutung. Damit wird die Beziehung, die wir zu unserem Schöpfer haben sollten, verunehrt. In dieser Hinsicht könnte man dazu neigen, es als Schutz des Heiligen Namens zu sehen, dass er für so lange Zeit in Vergessenheit geraten ist. Denn ansonsten wäre er wohl auch genauso missbraucht worden, wie z.B. der Titel „Gott“ in der gesamten Menschheitsgeschichte und besonders heute.
In vielen menschlichen Ausrufen des Entsetzens, in Redewendungen, in Grußformeln und in Witzen wird ständig „Gott“ missbraucht, verunehrt und lächerlich gemacht. Leichtfertig wird ausgerufen „oh Gott!“ oder „um Gottes Willen!“ usw. Im südlichen deutschen Sprachraum wird mehrfach am Tag „Gott“ in leichtfertiger Weise in dem Gruß „Grüß Gott!“ verwendet. Es wäre an sich sicher nicht falsch, in Seinem Namen jemanden anderen zu grüßen, aber das darf dann keinesfalls unbedacht und bedeutungslos getan werden. Da der Name oder Titel im Gruß jedoch viele Male oft an einem einzigen Tag ausgerufen wird, kann das wohl kaum noch von Herzen zu Seiner Ehre erfolgen. Es sollte deshalb unterlassen werden, denn es ist ein Missbrauch des Dritten Gebotes. Auch wenn ich etwas „um Gottes Willen“ bzw. „um JaHuWaHs Willen“ tue, dann ist das grundsätzlich nicht falsch, wenn ich es tatsächlich auch so meine.
Weiter können wir den Heiligen Namen des Allmächtigen missbrauchen, wenn wir uns als Kind JaHuWaHs (Kind Gottes) bezeichnen und gleichzeitig Seine Weisungen bzw. Gebote nicht beachten. Man will zu Ihm gehören, lebt aber nicht in Harmonie mit den heiligen Grundsätzen Seiner Regierung. Paulus bringt diese Art der Lästerung des Namens recht verständlich zum Ausdruck:
„Nun also, du lehrst andere, dich selbst aber lehrst du nicht? Du verkündigst, man solle nicht stehlen, und stiehlst selber? Du sagst, man solle nicht ehebrechen, und brichst selbst die Ehe? Du verabscheust die Götzen und begehst dabei Tempelraub? Du rühmst dich des Gesetzes und verunehrst doch Gott durch Übertretung des Gesetzes? Denn der Name Gottes [JaHuWaH] wird um euretwillen gelästert unter den Heiden, wie es geschrieben steht.“ (Römer 2,21-24)
Auch der Messias warnte vor einer solchen Art der Lästerung des Heiligen Namens Jahuschuah, des Messias (Jesus Christus), wenn er ständig in den Mund genommen, dabei aber das Heilige Gesetz Seines Himmlischen Vaters nicht für notwendig erachtet wird:
„Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in Deinem Namen geweissagt und in Deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in Deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Und dann werde Ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von Mir, ihr Gesetzlosen!“ (Matthäus 7,22-23)
Unser Himmlische Vater JaHuWaH und unser Erlöser und Heiland Jahuschuah möchten von uns viel mehr als einfach nur ein Lippenbekenntnis. Sie möchten mit uns eine Beziehung haben, die von Herzen kommt (Lukas 6,45). Es wird häufig viel vom „Allmächtigen“ bzw. „HERRN“ gesprochen, was man alles für Ihn tut, wie mächtig Er wieder gewirkt hat, was Er einem gesagt hat, usw.. Dabei werden in der täglichen Konversation sehr häufig der Titel „HERR“ verwendet, wie „der HERR hat mir gezeigt“ oder „der HERR möchte“, etc.
Demut heißt, den Namen des Allmächtigen und Seines Sohnes nicht zu missbrauchen. Eine demütige Person, wird diesen Namen nicht ständig in der täglichen Konversation leichtfertig aussprechen. Sie wird jedoch im wahren Namen des Sohnes Jahuschuahs zum Himmlischen Vater JaHuWaH beten, Seinen Namen ehren und in preisen (Psalm 30,5).
„Denn also spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name heilig ist: In der Höhe und im Heiligtum wohne Ich und bei dem, welcher eines zerschlagenen und gedemütigten Geistes ist, auf dass ich belebe den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen erquicke.“ (Jesaja 57,15; Schlachter 1951)
Gedenke an den Sabbat der Schöpfung und halte ihn heilig (4. Gebot)
“Gedenke an den Sabbattag und heilige ihn! Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun; aber am siebten Tag ist der Sabbat … [JaHuWaHs], deines Gottes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt. Denn in sechs Tagen hat … [JaHuWaH] Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag; darum hat … [JaHuWaH] den Sabbattag gesegnet und geheiligt.“ (2. Mose 30,8-11)
Der Sabbat ist nicht nur ein Ruhetag, sondern auch ein Zeichen zwischen Ihm und Seinem Volk, damit es erkennt, dass Er es ist, der es heiligt und dem es dienen soll. Im Alten Bund musste der Sabbat am Siebten Tag der biblischen Woche gehalten werden. Denn schon die kleinste Übertretung, z.B. Holz sammeln, bedeute damals den sofortigen Tod (2. Mose 31,14-15; 35,2; 4. Mose 15,32-34).
Was musstew das Volk Israels lernen? Das vierte Gebot ist eine Art Siegel mitten in den 10 Geboten. Es enthält den Namen des Schöpfers (JaHuWaH), Seine Herrschaftsgebiet (Himmel und Erde) und den Hinweis auf die Schöpfung. Das vierte Gebot innerhalb der 10 Gebote zeigt JaHuWschuaHs zukünftige Erlösung. Symbolhaft und buchstäblich wurde den damaligen Menschen gezeigt, was es bedeutet, die Erlösung durch den Sohn nicht anzunehmen. Das heißt, die Israeliten mussten buchstäblich lernen, was es bedeutet, die eigenen Werke sein/ruhen zu lassen. Er hat ihnen am Sabbat Manna (Himmelsbrot) gesendet ("Ich bin das Brot des Lebens"), welches sie bereits am Vortag sammeln sollten. Das Holzsammeln am Sabbat (worauf die Todesstrafe stand) war deshalb unnötig, weil sie aufgrund des Mannas nichts zubereiten mussten. Sie sollten Ruhen und das am Vortag gesammelte Manna (6. Tag der Woche, an dem der Messias für uns starb) aufnehmen und kein eigenes Werk mit einbringen.
Heute ist es der Geist des wiederauferstandenen Messias, dem wir Einlass in unser Herz gewähren dürfen. Er muss in uns wirken, wir sollen keine eigenen Werke zur Erlösung hinzufügen. Er macht es möglich, dass wir alle 9 (der damaligen 10 Gebote) halten können. Alle 9 Gebote hat der Messias im Neuen Bund mehrfach erwähnt und geboten, nicht aber das buchstäbliche Sabbatgebot. Warum? Weil er als das Siegel JaHuWaHs (des ehemals vierten Gebotes) die SabbatRuhe selbst ist und mitten unter die Menschen getreten war; durch Seinen Geist kann jeder Einzelne von uns leben und Ruhe finden (Matthäus 11,28-29; Apostelgeschichte 7,49; Hebräer 4,1-11).
Die Sabbatruhe möchte nicht nur eine Erinnerung an die Erschaffung einer vollkommenen Welt sein, wie sie es ursprünglich war, und wie sie auf der Neuen Erde wieder sein wird. Die Sabbatruhe ist die geistliche Neuschöpfung (2. Korinther 5,17). JaHuWschuaHs Geist in uns befreit von einem falschen Lebenswandel (2. Petrus 1,4).
„Denn dies alles hat Meine Hand gemacht, und so ist dies alles geworden, spricht … [JaHuWaH]. Ich will aber den ansehen, der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der zittert vor Meinem Wort.“ (Jesaja 66,2)
Weitergehende Information zum Schöpfungssabbat siehe: Der Weg der Erlösung zurück zur Sabbatruhe.
Demut gegenüber den Mitmenschen
“dass ich … [JaHuWaH] diente mit aller Demut, unter vielen“ Tränen und Anfechtungen, die mir widerfuhren durch die Nachstellungen der Juden.“ (Apostelgeschichte 20,19)
Der Messias lässt nach dem „größten“ Gebot“, JaHuWaH von Herzen zu lieben, ein weiteres Gebot folgen, das ihm gleichgestellt ist: „…und deinen Nächsten wie dich selbst!“ (Lukas 10,27). Wie auch das erste Gebot eine Zusammenfassung der ersten vier Gebote ist, so bringt hier unser Erlöser mit dieser Aussage die anderen sechs Gebote auf den Punkt. Treffender können diese Gebote nicht zusammengefasst werden. Denn wenn ich meinen Nächsten liebe, wie mich selbst, so werde ich meine Eltern ehren, auch werde ich nicht ehebrechen, nicht töten, stehlen oder neidisch auf das Hab und Gut meines Nächsten sein.
„Seid niemand etwas schuldig, außer dass ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn die Gebote: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, du sollst nicht begehren« — und welches andere Gebot es noch gibt —, werden zusammengefasst in diesem Wort, nämlich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Römer 13,8-9)
Diese Zusammenfassung Jahuschuahs zeigt, dass in den sechs Geboten der Zweiten Gesetzestafel eine viel tiefere Bedeutung steckt, als man es beim oberflächlichen Lesen annehmen würde. Ehebruch bedeutet nicht nur „Fremdgehen“ und Scheidung, das sind nur die Spitze und die Folge des Ehebruchs. Lasst uns der Reihe nach diese sechs Gebote durchgehen, die uns Demut lehren, damit wir den Zustand erreichen mögen: „den Nächsten zu lieben wie uns selbst“.
Ehre Vater und Mutter (5.Gebot)
„Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, damit du lange lebst in dem Land, das … [JaHuWaH], dein Gott, dir gibt!“ (2. Mose 20,12)
Dieses Gebot steht wohl nicht umsonst gleich am Anfang, denn es betrifft die Familie, das Kernstück der menschlichen Gesellschaft. Während der Kindheit beginnt sich bereits der Charakter fürs Leben zu formen. Bereits hier werden die Weichen für unser Verhalten geprägt in der Weise, wie wir unsere eigenen Wünsche in Beziehung zu den Bedürfnissen unserer Mitmenschen realisieren. Deshalb richtet sich dieses Gebot zuerst einmal an die Eltern. Ihnen obliegt es, die Kinder so zu erziehen, dass diese einen Charakter entwickeln können, der sie dazu bringt, während ihres gesamten Lebens andere Menschen zu achten und respektieren und hier besonders Ältere und natürlich ihre Eltern. Letztere sollten in der Lage sein, ihren Kindern folgende Grundregel beizubringen:
„Erweist jedermann Achtung, liebt die Bruderschaft, fürchtet Gott [JaHuWaH], ehrt den König!“ (1. Petrus 2,17)
Damit die Eltern auch erfolgreich den Kindern diese Werte vermitteln können, ist es unabdingbar, dass sie selbst Vorbilder sind. Das heißt, die Eltern selbst müssen die Anweisungen JaHuWaHs in ihrer täglichen Routine umsetzen. Die Achtung vor JaHuWaH und den Mitmenschen muss für sie eine natürliche und selbstverständliche Grundhaltung sein. Es ist wichtig, dass die Eltern mit aufrichtiger Freude mit und in den Anweisungen ihres Schöpfers leben. Denn die Eltern sind selbst Kinder ihres Schöpfers JaHuWaH. Genau so, wie die Kinder ihre Eltern ehren, so sollen die Eltern ihren Himmlischen Vater ehren. Auf diese Weise sind die Eltern ein Vorbild für ihre Kinder (vgl. 5. Mose 6,5-7; 1. Mose 18,19).
„Gewöhne den Knaben an den Weg, den er gehen soll, so wird er nicht davon weichen, wenn er alt wird!“ (Sprüche 22,6)
Kinder werden diese Prinzipien und Anweisungen JaHuWaHs am besten befolgen lernen, wenn sie das Beispiel ihrer Eltern sehen und erleben. Wenn sie allerdings nur Worte hören, während die Eltern gleichzeitig beständig die Gebote übertreten, streiten, lieblos und achtlos miteinander umgehen, werden sie wohl eher eine Abneigung gegen JaHuWaHs Wort entwickeln. Denn sie verbinden auf diese Weise JaHuWaHs Wort mit negativen Handlungen.
Eltern sollten mit ihren Kindern grundsätzlich über alles reden. Egal, in welchem Alter sich das Kind befindet und welche Frage es stellt, sollten sie eine wahrhaftige Antwort bekommen. Sie sollten nie, auch wenn sie noch so klein sind, mit Antworten abgespeist werden, wie: „Das verstehst Du nicht, da bist Du noch zu jung“. In dem Moment, wo ein Kind in der Lage ist, eine bestimmte Frage zu stellen, ist es auch in der Lage eine aufrichtige und wahre Antwort zu bekommen (vgl. 5. Mose 6,20-21). Bekommt das Kind die Antwort nicht von Vater oder Mutter, wird es sie trotzdem bekommen, dann jedoch durch andere und oft zweifelhafte Kanäle. Die Eltern sollten sich fragen, ob sie da die Antwort bekommen, die ihr Kind zur Nachfolge Jahuschuahs tauglich macht.
Nicht nur in den ersten Kleinkinder- und Kinderjahren ist eine respektvolle, jedoch strikte Erziehung wichtig, sondern besonders auch im Teenager-Alter. Gerade zu dieser Zeit brauchen die Kinder Führung, Unterstützung und Liebe, weil sie anfangen ihren eigenen Platz in der Gesellschaft zu suchen. Die Eltern sollten sie nie lächerlich machen oder sie entmutigen, was immer auch vorfallen mag. Sie sollten ihre Kinder nicht „zum Zorn“ reizen, sondern sie in der „Zucht und Ermahnung JaHuWaHs“ aufziehen (Epheser 6,4).
Das griechische Wort für „Zucht“ ist παιδεία (paideia) und bedeutet soviel wie Unterweisung, Erziehung, Disziplin, Anleitung. Es heißt nicht, dass man das Kind körperlich züchtigt bzw. schlägt. Wenn die Eltern einmal das Schlagen anfangen, dann ist bereits gewaltig etwas schiefgelaufen in der Erziehung. Körperliche Gewalt kann niemals ein Mittel der Wahl sein. Was Kinder erleben und erfahren, geben sie oft an andere weiter oder gehen durchs Leben mit einem unterdrückten Zorn oder Minderwertigkeitsgefühl. Das gilt im Übrigen auch oder sogar noch mehr für psychische Gewaltanwendung.
„Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in allem, denn das ist … [JaHuWaH] wohlgefällig! Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, damit sie nicht unwillig werden!“ (Kolosser 3,20-21)
Nur wenn Vater und Mutter übereinstimmend strikt Grenzen setzen bzw. einhalten und eine disziplinierte Grundhaltung mit Liebe, Geduld, Achtung und Verständnis kombinieren, werden ihre Kinder in der Regel zu einer charakterstarken Persönlichkeit reifen. Werden die Kinder mit Achtung und Würde erzogen, so werden auch die Kinder ihre Eltern ein Leben lang ehren, wie es das Fünfte Gebot verlangt. Paulus zitiert und kommentiert dieses Gebot:
„»Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren«, das ist das erste Gebot mit einer Verheißung: »damit es dir gut geht und du lange lebst auf Erden«.“ (Epheser 6,2-3)
Es ist eine wunderbare Verheißung bereits auf dieser Erde. Vater und Mutter sollen grundsätzlich auch geehrt werden, wenn sie selbst in der Kindererziehung nicht dem Idealbild entsprochen haben. Denn wir müssen bedenken, dass niemand vollkommen ist und die Eltern selbst oft mit großen Problemen zu kämpfen hatten, selbst eine schlimme Kindheit hatte, bzw. im Glauben noch nicht so weit vorangeschritten waren, um die wichtige Aufgabe der richtigen Kindererziehung zu erkennen, um ihr Kind in der rechten Weise erziehen zu können.
Die Eltern zu ehren ist eine lebenslange Verpflichtung und hört keinesfalls auf, wenn man erwachsen ist. Der Messias selbst hat sich immer um Seine irdischen Eltern gekümmert. Sogar in Seinen schlimmsten Stunden am Kreuz gedachte er Seiner Mutter Maria, und sagte ihr, dass nun Sein geliebter Jünger Johannes ihr Sohn sein würde (Johannes 19,25-27). Er wollte, dass sie auch nach Seinem Tod gut versorgt ist (was mit Josef zu der Zeit war, wissen wir nicht). Jahuschuah kritisierte die Juden, die auch diesbezüglich ein eigenes Gesetz aufgestellt haben, das JaHuWaH ihnen nicht aufgetragen hatte:
„Denn Mose hat gesagt: »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!«, und: »Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben!« Ihr aber lehrt so: Wenn jemand zum Vater oder zur Mutter spricht: »Korban«, das heißt zur Weihegabe ist bestimmt, was dir von mir zugutekommen sollte!, dann gestattet ihr ihm auch fortan nicht mehr, irgendetwas für seinen Vater oder seine Mutter zu tun; und so hebt ihr mit eurer Überlieferung, die ihr weitergegeben habt, das Wort Gottes auf; und viele ähnliche Dinge tut ihr.“ (Markus 7,11-13)
„Korban“ war das aus der jüdischen Tradition entstandene Gesetz, das Kinder davon freisprach, für ihre Eltern auch im Alter zu sorgen und zu versorgen, wenn sie Hilfe brauchten. Man musste nur das Wort „Korban“ aussprechen, dann brauchten Kinder ihr Geld nicht für ihre alten oder kranken Eltern ausgeben, sondern es war dann für Gott oder den Tempel bestimmt. Das befreite sie dann vor jeglicher Verantwortung ihren Eltern gegenüber. Im MacDonalds-Kommentar heißt es, dass derjenige, der dieses Wort aussprach, sein Geld unbegrenzt behalten und damit arbeiten konnte. Ob der Tempel es jemals wirklich erhielt, war nicht weiter wichtig. Der Messias verurteilte diese jüdische Tradition, die nichts mit dem Gesetz zu tun hatte, dass Sein Himmlischer Vater Mose überbrachte.
“Wenn aber jemand für die Seinen, besonders für seine Hausgenossen, nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.“ (1. Timotheus 5,8)
Die Familie ist das wichtigste Gut in einer Gesellschaft. Was passiert, wenn Familien zerbrechen, können wir täglich in der Zeitung lesen. Es ist Demut, die Eltern lebenslang zu ehren. Es ist das Gebot, dass bereits hier auf Erden ein gutes Leben verspricht.
Töte nicht (6.Gebot)
„Du sollst nicht töten!“ (2. Mose 20,13)
Dieses Gebot erinnert uns daran, dass JaHuWaH die Quelle des Lebens ist und keiner das Leben eines anderen Menschen nehmen darf. Dieses Gebot bedeutet jedoch weit mehr, als jemanden das physische Leben zu nehmen. Es bedeutet auch, keinen Ärger oder Hass gegenüber unseren Nächsten in uns zu hegen, was Jahuschuah deutlich aufzeigt:
„Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten!«, wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka!, der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr!, der wird dem höllischen Feuer verfallen sein.“ (Matthäus 5,21-22)
„Raka“ ist ein aramäischer Ausdruck, der Verachtung zeigt. Das ins Deutsche übersetzte Wort „Narr“ muss ein bei weitem schlimmeres Schimpfwort gewesen sein, als Raka. Dieses Wort wurde wohl für jemanden angewandt, den man für besonders bösartig hielt. Auch Johannes macht deutlich, dass „töten“ viel früher beginnt, als tatsächlich jemanden umzubringen.
„Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder; und ihr wisst, dass kein Mörder ewiges Leben bleibend in sich hat.“ (1. Johannes 3,15)
Während der Mensch auf das Äußere schaut, sieht unser Himmlischer Vater in unser Herz (Sprüche 15,11; 1. Samuel 16,7; Apostelgeschichte 1,24). So kann es sein, dass ein Mann einen starken Hass in seinem Herzen gegen seinen Nachbarn empfindet. Aus Gründen des sozialen Drucks, von Gesetzen oder seiner Selbstbeherrschung, gibt er dieser inneren Haltung jedoch keinen äußeren Ausdruck. Ein anderer Mensch hat denselben Hass im Herzen, dem es jedoch an Selbstbeherrschung fehlt und sein innerer Hass kehrt sich nach außen und er mordet. Für Menschen ist hier ein sehr großer Unterschied. Für JaHuWaH jedoch, der ins Herz sieht, ist es dasselbe. Beide bedürfen die vollständige Herzensumwandlung, welche nur durch Reue, Reinigung und neuschaffende Macht des Heiligen Geistes JaHuWaHs durch Seinen Sohn möglich ist.
Unser Schöpfer möchte, dass wir auch mit denjenigen die uns hassen, in Frieden und Harmonie leben. Mord beginnt wie jede andere Sünde bereits in Gedanken (Matthäus 15,19; Markus 7,21-22). Es beginnt mit den schlechten Gedanken über eine andere Person, die in Hass ausarten, und schließlich zum Mord führen können.
„Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott [JaHuWaH] versucht. Denn Gott [JaHuWaH] kann nicht versucht werden zum Bösen, und Er selbst versucht auch niemand; sondern jeder Einzelne wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.“ (Jakobus 1,13-15)
Hass gegen eine andere Person und damit verbunden der Wunsch, dass es ihr schlecht gehen möge, ist emotionale Kriegsführung. Mit unserer Zunge und dem Schreibstift attackieren wir unsere Mitmenschen und verletzen sie emotional oft schwer und zerstören ihren Ruf. Wenn wir jedoch wahre Demut in uns haben, werden wir nicht Rache üben wollen.
„Woher kommen die Kämpfe und die Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht von den Lüsten, die in euren Gliedern streiten. Ihr seid begehrlich und habt es nicht, ihr mordet und neidet und könnt es doch nicht erlangen; ihr streitet und kämpft, doch ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden.“ (Jakobus 4,1-3)
Das Gegenteil von Hass ist Liebe. Wir werden aufgefordert, selbst unsere Feinde zu lieben (Matthäus 5,43-48). Die Liebe wird nie nach Rache sinnen, sondern vielmehr versuchen selbst den Feinden zu helfen.
„Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid auf das bedacht, was in den Augen aller Menschen gut ist. Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn … [JaHuWaHs]; denn es steht geschrieben: »Mein ist die Rache; Ich will vergelten, spricht … [JaHuWaH]«. [2. Mose 32,35] »Wenn nun dein Feind Hunger hat, so gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, dann gib ihm zu trinken! Wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.« [Sprüche 25,21-22] Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!“ (Römer 12,17-21)
Viele Christen argumentieren, dass man zwar nicht morden darf, aber töten unter gewissen Umständen oder für einen höheren Zweck durchaus erlaubt sei. Man verweist auf die Schriften des Alten Bundes, wo dies vom Allmächtigen sogar angeordnet wurde.
Ein genaues Studium der alttestamentlichen Schriften zeigt, dass das Töten auch zu jener Zeit nie der Wille JaHuWaHs war. Seine Worte sind wahrhaftig: „Ich, … [JaHuWaH], verändere mich nicht.“ (Maleachi 3,6). Abraham, Isaak, Jakob, Mose, usw. lernten und beherzigten, dass die Kriegsführung mit Waffen nicht der Wille JaHuWaHs war. Ein Beispiel dafür wäre z.B. die Einnahme des verheißenen Landes Kanaan. Bevor das Volk das verheißene Land erreichte, hatte ihnen JaHuWaH mitgeteilt, auf welche Weise sie es einnehmen sollten, und er versprach ihnen, dass Er es vollbringen würde und nicht sie selbst. Lies hierzu bitte 2. Mose 23,27-30 und anschließend 5. Mose 1,19-46. Auch in 4. Mose 14 zeigen sich ihre Untreue und Mangel an Vertrauen und welche schrecklichen Folgen dies zeitigte.
Die Israeliten wären bis ins verheißene Land ohne Gewaltanwendung gekommen, hätten sie diesen Worten JaHuWaHs vertraut und geglaubt. Durch ihren Widerstand jedoch, entfernten sie sich aus Seinem Schutzbereich und Er konnte auch Seine Verheißungen nicht erfüllen. Er hätte die Israeliten direkt in das verheißene Land Kanaan führen können, hätten sie z.B. bei Kadesch Barnea nicht wieder versucht, die Zügel in ihre eigene Hand zu nehmen.
Ein Umstand, warum der Charakter des Allmächtigen Schöpfers oft so sehr missverstanden wird, mag auch an der ursprünglichen alt-hebräischen Sprache liegen. Es ist eine sehr bildhafte Sprache, die sicher nach einigen tausend Jahren nicht ganz einfach zu interpretieren ist. Wer eine oder mehrere Fremdsprachen beherrscht, bzw. eine andere Sprachfamilie in Verbindung mit der Kultur des jeweiligen Landes kennenlernen durfte, wird bestätigen, dass sich das eigene Blickfeld enorm erweitert. Man lernt sehr viel über die Art des Gebrauchs der Sprache einer anderen Kultur. Eine Übersetzung von einer Sprache in eine Andere kann eine große Herausforderung sein. Man kann nicht einfach den Text Wort für Wort übersetzen. Eine Übersetzung ist umso korrekter, je besser man die Kultur, die Mentalität und die Lebensweise des Volkes kennt, deren Sprache man übersetzt. Auch die Geschichte eines Volkes ist wichtig zu kennen, da die Vergangenheit ein Volk prägt und damit auch deren Sprache. Erst wenn man versteht, wie die Menschen denken, deren Sprache man lernt, kann man optimal mit ihnen kommunizieren. Nicht nur die Satzstellung und die Zeichensetzung kann die Bedeutung eines Satzes vollständig verändern, auch Unkenntnis der Sprachkultur eines Volkes können uns übersetzte Aussagen missverstehen lassen. Bestimmte Wörter und Redewendungen aus dem Alt-Hebräisch oder Alt-Griechisch können ursprünglich eine Bedeutung gehabt haben, die wir heute völlig falsch interpretieren.
Aber wie ist das im Neuen Bund, dürfen wir töten und Menschen auf dem Elektrischen Stuhl hinrichten oder in den Krieg ziehen? Nein, sicher nicht (vgl. 2. Korinther 3,4-11). Unter dem Neuen Bund dürfen Menschen nicht andere Menschen für ihre Sünden hinrichten. Denn wie oben gesehen, können wir nicht beurteilen, welche Sünde schlimmer ist, da wir nicht ins Herz sehen können. Das einzige, was wir gegenüber einem Bruder oder Schwester tun dürfen, ist, ihm oder ihr die geschwisterliche Gemeinschaft zu entziehen, bis er oder sie bereut hat (1. Korinther 5,9-13; 2. Thessalonicher 3,14-15) oder ihm “dem Satan übergeben”, damit er geistlich geläutert wird (1. Timotheus 1,18-20). „Dem Satan übergeben“ heißt, dass wir keine Gemeinschaft mit ihm haben, ihn nicht unterstützen, etc. Das heißt weiter, dass der Allmächtige Seine schützende Hand von ihm zurückzieht, sodass Satan walten kann, jedoch nur soweit es JaHuWaH zulässt (vgl. auch 1. Korinther 5,1-5). Das ist auch der „Zorn JaHuWaHs“: Er überlässt einen Menschen ganz oder teilweise Satan, Er zieht Seinen Geist vollständig oder teilweise zurück.
Im Neuen Bund werden auch keine Kriege mehr geführt (die nie erforderlich geworden wären, hätten sich die Israeliten beständig auf ihren Gott verlassen), sondern es geht um eine geistliche Kriegsführung (Johannes 18,36; 2. Korinther 10,1-6; Epheser 6,10-18). Wir sollten keine Kriege führen, sondern Frieden stiften (Matthäus 5,9; Römer 14,19). Wir sollen denen vergeben, die uns schädigen, aber sie nicht töten (Epheser 4,29-32; Kolosser 3,12-14; Markus 11,25-26).
Wer will denn entscheiden, wem und unter welchen Umständen das Leben genommen wird? Leider werden in unserer modernen Gesellschaft bereits Kinder über Fernsehen und Computerspiele mit dem Töten vertraut gemacht. Keiner hat das Recht, sich zu entschließen, einem anderen das Leben zu nehmen. Wir sollten immer Gnade walten lassen, wie auch unser Himmlischer Vater jedem barmherzig ist, der bereut. Denn Er hat „kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern daran, dass der Gottlose umkehre von seinem Weg und lebe!“
„Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Warum wollt ihr sterben“? (Hesekiel 33,11)
Die Juden waren zur Zeit des Messias längst nicht mehr das Volk, das JaHuWaH einst erwählt hatte und durch das Er wirken konnte, um anderen Völkern ein Vorbild zu sein. Sie waren unbarmherzig und lieblos. Sie töteten Menschen, die in ihren Augen große Sünder waren, wie z.B. die Ehebrecherin (Johannes 8,3-11). Der Messias jedoch hat die Sünden, die zum Tod führen, auf sich genommen, damit die Menschen Ewiges Leben haben können.
Die Schriftgelehrten und Pharisäer gingen mit der Ehebrecherin zum Messias, weil sie Ihn herausfordern wollten. Sie brachten die Ehebrecherin vor Ihm und sagten: „Meister, diese Frau ist während der Tat beim Ehebruch ergriffen worden. Im Gesetz aber hat uns Mose geboten, dass solche gesteinigt werden sollen. Was sagst nun du?“ (Johannes 8,4-5) Jahuschuah blickte auf die Szene — auf das schamerfüllte Opfer, auf die harten Gesichtszüge der Pharisäer, die kein menschliches Mitleid besaßen. Er beugte sich nieder und fing an, etwas auf die Erde zu schreiben.
Einerseits ungeduldig, andererseits neugierig kamen die Ankläger näher; und als sie auf den Boden sahen, verstummten sie. Denn vor ihnen standen die strafbaren geheimen Sünden ihres eigenen Lebens. Der Messias erhob sich und schaute die anklagenden Ältesten an, indem Er sagte: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. Und bückte sich wieder nieder, und schrieb auf die Erde.“ (Johannes 8,7-8). Was Er sonst noch auf den Boden schrieb, wissen wir nicht.
Der Messias hatte damit das mosaische Gesetz nicht beiseite gesetzt, wie es sich die Pharisäer wünschten, um Ihn zu verurteilen. Und trotzdem waren die Ankläger geschlagen. Sie standen plötzlich schuldig und verurteilt in der Gegenwart der Sündlosigkeit Jahuschuahs. Sie zitterten davor, dass die verborgenen Sünden ihres Lebens der Menge offenbart werden könnten, und schlichen davon. Die Ehebrecherin jedoch hat bereut und die Worte des Messias „gehe hin und sündige hinfort nicht mehr“ zu Herzen genommen.
Auch die Biographie Paulus zeigt wunderbar die barmherzige Liebe und Vergebung JaHuWaHs. Paulus war ein jüdischer Gesetzesgelehrter, der eifrig für die Synagoge und die Lehre der Schriften des Alten Bundes arbeitet; sein ganzes Leben war damit ausgefüllt. Er war so überzeugt von der Richtigkeit der religiösen Lebensweise der Schriftgelehrten und Pharisäer, zu denen er selbst gehörte, dass er sogar anfing, diejenigen zu verfolgen, die sich dem Messias anschlossen (1. Timotheus 1,13-16).
Als ihm später die Augen aufgetan wurden, erkannte er erst die geistliche Tiefe der Gebote JaHuWaHs. Er hatte sie völlig missverstanden. Er sah es mehr als ein hartes, unbarmherziges Gesetz, das, wenn man es nicht dem Buchstaben getreu einhielt, die Strafe auf dem Fuße folgt. Und so ließ auch er alle andersdenkenden und andershandelnden Juden selbst unbarmherzig foltern, einsperren und töten. Erst nachdem Jahuschuah ihm erschienen war, erkannte er die wahrhaftige Kraft und Liebe des Gesetzes JaHuWaHs, so dass er ausrief:
„Ich lebte einst ohne das Gesetz; als dann aber das Gebot des Gesetzes kam, lebte die Sünde in mir auf, für mich aber kam der Tod; und so erwies sich dasselbe Gebot, das doch zum Leben verhelfen soll, für mich als todbringend.“ (Römer 7,9-10; Menge)
Paulus erkannte, dass das Einhalten des Gesetzes dem Buchstaben nach, ohne die umwandelnde Kraft des Geistes JaHuWaHs, in die Knechtschaft und zum Tod führt. Er sah sich vor seiner Bekehrung sogar als „Gesetzlosen“ (obwohl er ganz streng das Gesetz einhielt und Andere es ebenfalls „aufzwang“). Jetzt aber hat er das Gesetz erkannt als das, was es ist: Es zeigt jede einzelne Sünde auf, und er erkannte seinen sündigen Zustand. Er bereute seine früheren Handlungen aus tiefstem Herzen und kehrte von seinem bösen Weg um (Apostelgeschichte 26,10) und JaHuWaH vergab ihm.
Wir können das Übertreten des Sechsten Gebotes auch in falschen Propheten und religiösen Leitern sehen, die das Volk bzw. ihre Gemeindeglieder in die Irre führen, was schließlich zum Ewigen Tod führen wird. Ein falscher Prophet oder religiöser Leiter kann dem evangelikalen Lager angehören oder auch nicht; er kann offiziell eingesetzt sein oder inoffiziell predigen; er kann der Ökumene angehören oder nicht; er kann einer großen Kirche vorstehen oder eine kleine Gruppe von Gläubigen um sich scharen. Wenn er selbst nicht vom Heiligen Geist JaHuWaHs gelehrt und geführt wird, ist es ein falscher Prophet oder irreführender Leiter.
Auf lange Sicht könnten all diese Menschen als Massenmörder schuldig gesprochen werden. Kein weltliches Gericht wird ihre Taten verurteilen. Im Gegenteil, sie werden eher die Zustimmung und Ehre der Menschen für ihr ehrenwertes Leben bekommen. Über ihre Schutzbefohlenen, Mitglieder und Anhänger bringen sie jedoch den geistlichen Tod. Geistlicher Tod ebnete im Mittelalter den Weg für die Inquisition, die Millionen Menschen auf den Scheiterhaufen brachte, die es wagten, um der Wahrheit Willen ihre Stimme zu erheben.
Wir alle, ohne Ausnahme, übertreten das Sechste Gebot. Wir hegen schlechte Gedanken gegen eine andere Person oder wünschen ihr zumindest nicht das Beste. Oder wir verleiten unseren Nächsten, Dinge zu tun, die ihn von der wahren Nachfolge Jahuschuahs abbringt und damit dem Ewigen Leben verlustig geht. Lasst uns deshalb eine demütige Haltung einnehmen und uns vom Heiligen Geist Jahuschuahs helfen, diese "mörderischen" Gedanken in uns loszuwerden.
„Das Blut des … [Messias], der Sich selbst durch den ewigen Geist als ein makelloses Opfer Gott [JaHuWaH] dargebracht hat, [wird] euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dienen könnt.“ (Hebräer 9,14)
Brich nicht die Ehe (7.Gebot)
„Du sollst nicht ehebrechen!“ (2. Mose 20,14)
Eine Ehe zu führen ist kein Gebot, aber wenn man sie eingeht, soll sie nicht gebrochen werden, „denn was JaHuWaH zusammengeführt hat, soll der Mensch nicht scheiden“ (Matthäus 19,6). Die Ehe ist nach JaHuWaHs Plan eine lebenslange, verbindliche Lebensgemeinschaft zwischen einem Mann und einer Frau, die durch öffentliche Verpflichtung zustande kommt und den einzigen, JaHuWaH wohlgefälligen Rahmen für geschlechtliche Gemeinschaft darstellt. Eine gute Ehe kann ein enormer Segen für ein Paar sein, denn sie ist seit der Schöpfung für die Menschen vorgesehen:
„Und Gott … [JaHuWaH] sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; Ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht!“ (1. Mose 2,18)
Es ist gut jemanden Besonderen zu haben, der unsere Freude und unser Leid teilen kann. Ein Sprichwort sagt „geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude“. Niemand kann diese Rolle besser ausfüllen als ein Lebensgefährte, der mit uns eine tiefe Liebe und lebenslange Verpflichtung der Verbundenheit eingeht. Eine ganze Gesellschaft leidet, wenn diese vom Schöpfer vorgesehene Ordnung missachtet wird. Die Freude und das Vertrauen, das sich aus einer guten ehelichen Beziehung ergibt, können sich positiv auf den sozialen Umgang mit unseren Mitmenschen und besonders auf unsere eigenen Kinder auswirken.
„Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst, alle Tage deines nichtigen Lebens, das Er dir unter der Sonne gegeben hat, alle deine nichtigen Tage hindurch; denn das ist dein Anteil in diesem Leben und in der Mühe, womit du dich abmühst unter der Sonne.“ (Prediger 9,9)
Die Ehe wurde vom Schöpfer eingesetzt. Er schuf sie als „Mann und Frau“ (1. Mose 5,2). Die geschlechtliche Unterscheidung ist damit vom Schöpfer so bestimmt und die gegenseitige Anziehung von Mann und Frau so gewollt. Die Geschlechtlichkeit darf damit nicht verteufelt werden. Sie gehört zu dieser ganz besonderen geistlich und körperlichen Lebensgemeinschaft der Ehe dazu, die – wie auch der Sabbat – bereits vor dem Sündenfall eingesetzt wurde.
Nachdem Der Schöpfer aus der Rippe Adams seine Ehegefährtin erschaffen hatte, rief Adam aus: „Das ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch! Die soll »Männin« heißen; denn vom Mann ist sie genommen!“ (1. Mose 2,23). Nachdem die Pharisäer wieder einmal den Messias herausfordern wollten, indem sie Ihn fragten, ob es einem Mann erlaubt sei, aus irgendeinem Grund seine Frau zu entlassen, wies der Messias auf diese, von Seinem Vater eingesetzte Ehe bei der Schöpfung hin:
„Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie am Anfang als Mann und Frau erschuf und sprach: »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen; und die zwei werden ein Fleisch sein«? [1. Mose 2,24] So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“ (Matthäus 19,4-6)
Hier zeigt der Messias deutlich auf, was geschieht, bevor Mann und Frau „ein Fleisch“ werden. Nachdem sie die Eltern verlassen, werden sie ihrem Ehepartner „anhängen“. Das heißt, dass hier kein Raum für eine voreheliche sexuelle Beziehung zwischen Mann und Frau gegeben ist. Erst wenn sie sich gegenseitig „anhaften“, sind sie auch „ein Fleisch“. Das Wort „anhängen“ bedeutet auch „ankleben“. Es wird auch für die immerwährende Beziehung zu JaHuWaH verwendet, dem wir „anhängen“ sollen und keinem anderen Gott (5. Mose 10,20; 13,5). Es ist eine auf die Dauer des Lebens angelegte Verbindung, die nicht gebrochen werden sollte.
Dieses Gebot „du sollst nicht Ehe brechen“, hat jedoch, wie die anderen Gebote auch, eine viel tiefere Bedeutung, als „nur“ buchstäblich die „Ehe zu brechen“, das heißt, sich scheiden zu lassen. „Du sollst nicht ehebrechen“ richtet sich nicht nur an den bloßen Akt des Ehebrechens, indem ein Partner „fremd geht“ oder die Ehe auflöst, weil sie ihm nicht mehr gefällt. Jede Tendenz hin zu einem anzüglichen Verhalten und jedes lüsterne bzw. unanständige Wort oder Gedanke ist bereits Ehebruch. Der Messias sagt, dass “wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.“ (Matthäus 5,28). Er will damit sagen, dass einem tatsächlichen Ehebruch bereits vorherige verkehrte Handlungen, falsche Beweggründe und ein nicht intaktes Eheleben vorausgehen.
Jede Handlung oder nicht-Handlung innerhalb der Ehe, die zum Ehebruch führen kann, fällt unter dieses Gebot. Liebe ist nicht einfach ein Gefühl. Liebe ist Hingabe an und Verantwortung für eine andere Person. Die Ehe ist kein Vertrag, der gebrochen werden kann, wenn das “Gefühl der Liebe” oder des "Verliebtseins" nicht mehr vorhanden ist. Liebe ist ein heiliger Bund, der nicht gebrochen werden sollte.
Die Ehepartner werden gemäß der Bibel „ein Fleisch“ (Matthäus 19,5) und damit ist der Ehepartner buchstäblich die „andere Hälfte“ von mir und wie man landläufig sagt, sogar die „bessere Hälfte“. Es ist nicht nur eine geschlechtliche Verbindung, sondern sie umfasst den ganzen Menschen und so wird man auch auf geistlicher Ebene „ein Fleisch“. Es ist die innigste Beziehung zwischen zwei Menschen, die es gibt. Wenn ich meinen Ehepartner so betrachte und behandle, als meine bessere Hälfte, werde ich nichts tun, was die Ehe auch nur ansatzweise gefährden würde; „in der Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor!“ (Römer 12,10).
Auf diese Weise verhalte ich mich meinem Ehepartner gegenüber demütig aber nie unterwürfig, denn er oder sie wurde zu „meinem eigenen Fleisch“ in jeglicher Hinsicht. Wir dürfen das Leben mit unserem Ehepartner „genießen, den wir liebgewonnen haben“ (Prediger 9,9). Auf diese Weise werden wir auch den ehelichen Geschlechtsverkehr nie egoistisch oder triebgesteuert missbrauchen.
Allerdings ist der eheliche Verkehr auch nicht ein Geschenk JaHuWaHs ausschließlich zum Kinderzeugen, aber er sollte nie zum Selbstzweck werden und um der geistlichen Dinge Willen, auch nicht alltäglich sein (1. Korinther 7,5; 2. Mose 19,15; 1. Samuel 21,4-5). Wo in der Ehe die selbstlose Liebe herrscht, steht die Sexualität niemals im Mittelpunkt.
„Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern zur Heiligung. Deshalb — wer dies verwirft, der verwirft nicht Menschen, sondern … [JaHuWaH] der doch Seinen Heiligen Geist in uns gegeben hat.“ (1. Thessalonicher 4,7-8)
Die Beziehung zu unserm Schöpfer sollte immer noch über der Beziehung zu unserem Ehepartner stehen. Denn nur wer aus dieser höheren Beziehung zu Ihm lebt, wird auch in der Lage sein, seinem Ehepartner ohne egoistische Motive zu dienen. So wie JaHuWaH Sein treues Volk liebt und es nie aufgeben wird, so sollte es auch zwischen Ehepartnern sein:
„Mit ewiger Liebe habe Ich dich geliebt; darum habe Ich dich zu Mir gezogen aus lauter Gnade.“ (Jeremia 31,3)
Wie ist es, wenn man plötzlich merkt, dass man den falschen Partner geheiratet hat? JaHuWaHs Antwort auf König Davids Frage, könnte auch diesbezüglich hilfreich sein. Sie lautet, dass derjenige „auf Seinem heiligen Berg wohnen“ darf, der „wenn er etwas zu seinem Schaden geschworen hat, es dennoch hält“ (Psalm 15,1.4). Wobei es natürlich immer auch Härtefälle gibt und eine Scheidung unumgänglich ist, auch wenn kein "Fremdgehen" im Spiel ist. Darüber kann eine andere Person wohl kaum urteilen. Die Ehe sollte ein Segen sein und keine Last.
Wenn das „Gefühl der Liebe“ „plötzlich“ einfach nicht mehr vorhanden ist, sollte man alles tun, um nun die echte „erwachsene“ Liebe mit JaHuWaHs Hilfe zu finden und zu leben. Dabei ist Kommunikation das A und O, aber auch gemeinsame Unternehmungen sind sehr wichtig, die oft verloren gegangen sind. Auch gegenseitige Entschuldigung und Vergebung spielen eine große Rolle. Fang aber nie mit Schuldzuweisungen an, sondern bitte deinen Ehepartner um Verzeihung für alles, was von deiner Seite nicht gut gelaufen ist. Und bring auch das auf den Tisch, was dich verletzt hat, versuche dabei jedoch immer in der „ich-Form“ zu bleiben, das heißt, dem anderen nahezubringen, wie du dich in bestimmten Situationen gefühlt hast: „traurig“, „verletzt“, „hintergangen“, usw. Verwende keine Satzanfänge mit „du hast“ oder gar „du bist“ oder „du warst immer schon ….“ . Will man Konflikte mit „du, du, du, du…!“ lösen, wird das nicht gelingen. Im Gegenteil, wenn der andere ebenfalls noch nicht Demut gelernt hat, wird sich noch mehr Wut aufstauen. Ständige Kritik, Nörgelei und Schuldzuweisung werden noch mehr gegenseitige Abneigung zur Folge haben … bis hin zum Ehebruch.
„Bekennt einander die Übertretungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.“ (Jakobus 5,16)
Bitte deinen Ehepartner um Vergebung und verzeih ihm ebenfalls, wofür er dich um Vergebung bittet. Nichts kann so schlimm sein, dass es nicht vergeben werden kann. „Gleichwie auch der Messias die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat“ (Epheser 5,25), so können wir auch unseren Ehepartner lieben, auch wenn schlimme Dinge vorgefallen sind. Denn auch unser Heiland Jahuschuah liebt uns so sehr, dass Er uns trotz unserer Abkehr von Ihm und die Liebe zur Sünde und damit zu Satan, immer wieder vergibt. Er tut alles, um uns wieder zurückzuholen; sogar den Tod hat Er dafür auf sich genommen. Auch in den Worten Ruths ist eine tiefe Demut und Treue zu erkennen:
„Rede mir nicht ein, dass ich dich verlassen und von dir umkehren sollte. Wo du hin gehst, da will ich auch hin gehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.“ (Ruth 1,15; Luther)
Die Juden zur Zeit des Messias haben sich oft sehr leichtfertig von ihren Frauen getrennt. Sie verwiesen den Messias auf die Worte der Schriften des Alten Bundes, wo es an einer Stelle heißt, dass „wer sich von seiner Frau scheidet“, der müsse ihr nur einen „Scheidebrief“ geben (Matthäus 5,27-32; Vers 31). Jahuschuah erwiderte jedoch, dass ihnen das nur erlaubt war, aufgrund „der Härte eures Herzens“ (Markus 10,1-12; Vers 5). Weiter antwortete Er den Juden:
„Ich aber sage euch: Jeder, der seine Frau entlässt, außer aufgrund von Hurerei, bewirkt, dass sie Ehebruch begeht; und wer irgend eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.“ (Matthäus 5,32, Elberfelder)
Mit dieser Aussage des Messias ist nicht ausgesagt, dass eine Scheidung grundsätzlich nicht möglich wäre. Diese Stelle wie auch die alttestamentliche Anweisung eines "Scheidebriefes" besagt, dass eine Scheidung möglich ist, wenn es keine Ehe mehr im Sinne einer liebevollen, hingebungsvollen und verantwortungsvollen gegenseitigen Beziehung ist; wenn sie also nur noch von Kälte und Lieblosigkeit geprägt ist. Dann aber muss offenbar sein, dass es keine Ehe mehr ist. Denn wurde die Ehefrau ohne einen Scheidebrief entlassen, wird die Frau zu einer "Ehebrecherin", wenn sie später mit einem anderen Mann eine Beziehung eingeht. Denn offiziell ist sie nicht geschieden. Dadurch begeht ihr zukünftiger Ehemann auch „Ehebruch“, weil er eine "entlassene" heiratet. Verschuldet wurde es aber vom ursprünglichen Ehemann, der ihr keinen "Scheidebrief" ausstellt. Wenn der Ehemann sie aber wegen "Fremdgehens" entlässt, dann ist es sie selbst die bereits den Ehebruch und damit die Scheidung vollzogen hat. Umgekehrt gilt natürlich dasselbe (in damaliger Zeit hatten die Frauen jedoch kaum Rechte, weshalb der Mann hier angesprochen wird).
"Entlassung" und "Scheidung" haben eine unterschiedliche Bedeutung. Auch im griechischen Neuen Testament werden hierfür zwei unterschiedliche Wörter gebraucht: ἀπολύω (apolyo) bedeutet einfach nur "entlassen, fortsenden, weggehen", während ἀποστάσιον (apostasion) oder χωρίζω (chorizo) Scheidung/Trennung bedeutet. Eine Scheidung ist eine endgültige Abtrennung, die durch einen Scheidebrief bestätigt wurde. Wie aber der Messias aufzeigt, ist eine Scheidung ursprünglich nicht vorgesehen, aber wegen der Sündhaftigkeit und der Herzenskälte wurde es erlaubt. (Ein ähnliches Beispiel haben wir in der Ernährung: Fleischessen war ursprünglich nicht vorgesehen, aber wegen dem fleischlichen Verlangen der Israeliten hat es JaHuWaH ihnen erlaubt, jedoch mit der Einschränkung, kein "unreines" Fleisch zu essen). Der Idealzustand ist eine auf Lebenszeit angelegte Ehe ohne Scheidung - das ist es was der Sohn JaHuWaHs deutlich machen möchte. Durch Jahuschuah können Frau und Mann in Seinem Geist und damit in ein und demselben Geist mehr und mehr zusammenwachsen, anstelle sich immer mehr zu entfernen.
„Und die Pharisäer traten herzu und fragten ihn, um ihn zu versuchen: Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau zu entlassen? 3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten? 4 Sie sprachen: Mose hat erlaubt, einen Scheidebrief zu schreiben und seine Frau zu entlassen. 5 Da antwortete ... [Jahuschuah] und sprach zu ihnen: Wegen der Härte eures Herzens hat er euch dieses Gebot geschrieben. 6 Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau erschaffen. 7 »Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen; 8 und die zwei werden ein Fleisch sein.« So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. 9 Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“ (Markus 10,2-9)
Sehr häufig liegt der Grund des Ehebruchs jedoch tatsächlich in einer außerehelichen Beziehung des Partners, der dem anderen einst „ewige Treue“ geschworen hat. Jedoch ist immer auch dann eine Versöhnung und Vergebung möglich. Und auch der Himmlische Vater verzeiht auch die Sünde des „Fremdgehens“, wie jede andere Sünde auch, wenn sie von Herzen bereut wird. Trotzdem ist es wichtig, sich mit diesem Gebot bereits vor einer Heirat auseinanderzusetzen.
„Kann jemand Feuer in seinem Gewand tragen, ohne dass seine Kleider in Brand geraten? Oder kann einer auf glühenden Kohlen schreiten, ohne sich die Füße zu verbrennen? So ergeht es dem, der zu der Ehefrau seines Nächsten eingeht. Keiner wird ungestraft bleiben, der sie anrührt! Man verachtet den Dieb nicht, wenn er stiehlt, um sein Leben zu fristen, weil er Hunger hat; wird er ertappt, so muss er siebenfach bezahlen und alles hergeben, was er im Haus hat; wer aber mit einer Frau Ehebruch begeht, ist ein herzloser Mensch; er richtet seine eigene Seele zugrunde, wenn er so etwas tut.“ (Sprüche 6,27-33)
Wie aber kommt es überhaupt soweit, dass ein Ehepartner sich eine körperliche und oft auch eine „geistliche“ Nähe zu einem Menschen außerhalb der Ehe sucht? Zum einen liegt es sicherlich auch an einer Ehe, in der Kälte statt Wärme herrscht, in der Stolz statt Demut regiert, und in der der Heilige Geist des Allmächtigen nicht mehr wohnt, weil man meint, Seinen heiligenden Geist durch Seinen Sohn nicht zu benötigen. Die Eheleute haben sich auseinandergelebt und jeder lebt in gewisser Weise sein eigenes Leben.
Eine große Rolle für das „Fremdgehen“ eines Partners liegt aber auch in unserer heutigen freizügigen Gesellschaft, in der alles erlaubt ist und die Menschen mit obszönen und sexistischen Bildern überschüttet werden. So wie es heute die „Fern-Beziehung“ gibt, so gibt es mittlerweile auch den „Fern-Ehebruch“ oder den „Internet-Ehebruch“. Es gibt vor allem genügend verheiratete Männer, die sich stundenlang im Internet nackte Frauen ansehen oder sich gar online mit Frauen „verabreden“, was bis zum „Cyber-Sex“ führen kann. Dabei können sich viele im „Chatraum“ gar nicht mal sicher sein, ob sie sich hier mit einer Frau oder einem Mann vergnügen. Wenn du solche Gewohnheiten hast, spielst du mit dem Feuer.
Eine weitere Art des Ehebruchs ist Pornografie. Vermeide unbedingt, dich mit solchen Bildern oder Filmen zu besudeln. Es ist billig und einfach nur abartig widerwärtig. Es ist eine maßlose Entwürdigung des Menschen. Bereits Jugendliche werden davon versklavt und kommen nur sehr schwer davon frei. Die Achtung und der Respekt vor dem anderen Geschlecht gehen dabei völlig verloren und Sex in jeglicher unmoralischen Form wird zur alles beherrschenden Angelegenheit.
Im Gegensatz zur Ansicht Vieler, sind sexuelle Phantasien alles andere als harmlos. Auch hier sind die Gedanken der Ursprung späterer Handlungen. Denn „wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.“ (Jakobus 1,15). Sexuelle „Tag- und Nachtträume“ machen den Menschen anfällig für tatsächliche Handlungen. Eine Gelegenheit zur Sünde wird kommen. Wir müssen auf die Warnung hören, dass Ehebruch im Herzen und in Gedanken beginnt.
Der Mensch, das höchste Wesen auf dieser Erde und als Ebenbild JaHuWaHs geschaffen, verwandelt sich durch solche Handlungen selbst in ein Tier. Er erniedrigt sich selbst und lässt seinen verderbten Trieben freien Lauf. Jeder, der Jahuschuah ernsthaft nachfolgen möchte, muss unbedingt lernen, diese Leidenschaften zu besiegen. Gebietet man diesen niedrigen Gewohnheiten nicht Einhalt, wird das moralische Empfinden immer mehr abstumpfen.
„Wer aber … [JaHuWaH] anhängt, ist ein Geist mit Ihm. Flieht die Unzucht! Jede Sünde, die ein Mensch sonst begeht, ist außerhalb des Leibes; wer aber Unzucht verübt, sündigt an seinem eigenen Leib. Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören!“ (1. Korinther 6,18-20)
Wir müssen grundsätzlich alles meiden, was das Verlangen nach „Unzucht“ in uns anschürt; jegliche Filme, TV-Kanäle, Magazine, Bücher, Internetseiten. Wenn du dich schwer tust, beim Einschalten des Fernsehers oder des Internets nicht auf bestimmte Kanäle zu schalten oder Seiten anzuklicken, dann ist es besser, das TV-Gerät zu entfernen und das Internet abzuschalten. Wie es Hiob tat, so sollten auch wir „einen Bund mit unseren Augen schließen, nichts Begehrliches anzusehen“ ( Hiob 31,1). Wer Satans Anschlägen nicht zum Opfer fallen will, muss sich hüten, das zu lesen, zu sehen oder zu hören, was unreine Gedanken hervorrufen könnte. Das alles ist Ehebruch und damit Sünde!
„Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.“ (1. Johannes 2,16-17)
Die Sünden, die den Untergang der Menschen in Sodom und Gomorra sowie in der Sintflut herbeiführten (vgl. Judas 1,7), nehmen auch heute immer mehr zu. Leider nicht nur in der Welt, sondern auch immer mehr unter vermeintlichen Messias-Gläubigen. Nicht nur die Vielehe und die Intimgemeinschaft mit einem anderen Partner als dem Eigenen (3. Mose 18,20; Jeremia 5,8-9; Matthäus 5,32), sondern auch all die widernatürlichen sexuellen Handlungen (3. Mose 18:22; 3. Mose 18,23; Römer 1,26-27; 1. Timotheus 1,10; 1. Korinther 5,1-10) riefen den Zorn JaHuWaHs über die vorsintflutliche Welt herab. Aber schon bald danach nahmen diese Praktiken wieder zu. Es ist Satans Werk die Stiftung der Ehe zu zerstören und damit das Ebenbild JaHuWaHs im Menschen völlig zu entstellen.
„Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen!« Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Wenn dir aber dein rechtes Auge ein Anstoß zur Sünde wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn deine rechte Hand für dich ein Anstoß zur Sünde wird, so haue sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.“ (Matthäus 5,27-30)
Diese Warnung richtet sich sowohl an Männer als auch an Frauen, den JaHuWaH „sieht die Person nicht an“ (Apostelgeschichte 10,34). Jahuschuah bestätigt hier die Unauflöslichkeit der Ehe und weist auf die innere Herzenshaltung hin. Schon im Herzen bzw. in Gedanken kann man die Ehe brechen. Er möchte, dass wir unsere Liebe für unseren Partner Ausdruck verleihen, indem wir nicht Ehebruch begehen, auch nicht in Gedanken. Denn auf diese Weise hat man nur noch eine „geteilte“ Aufmerksamkeit für den Ehepartner und zudem führt dies letztendlich meist zu tatsächlichen außerehelichen sexuellen Handlungen.
„Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden und das Ehebett unbefleckt; die Unzüchtigen und Ehebrecher aber wird Gott richten!“ (Hebräer 13,4)
Für unseren Himmlischen Vater ist die Ehe heilig. Die Ehe wird in der Bibel als ein Symbol der Beziehung zwischen dem Messias Jahuschuah und Seiner Gemeinde beschrieben. So wie unser Allmächtige Gott JaHuWaH keine anderen Götter neben sich duldet, und sogar um Sein Volk und jedem Einzelnen „eifert“ (2. Mose 20,1-5; 2. Mose 34:14: Sacharja 8,2; 2. Korinther 11,2), so ist es in der Ehe: Es kann nur einen Ehepartner geben. Es ist ein enges, inniges und vorbehaltloses Vertrauensverhältnis.
„Denn wie ein junger Mann sich mit einer Jungfrau vermählt, so werden deine Söhne sich mit Dir vermählen; und wie sich ein Bräutigam an seiner Braut freut, so wird dein Gott sich an dir freuen.“ (Jesaja 62,5)
Der Vater JaHuWaH hat Sein Volk Seinem Sohn Jahuschuah als „verlobte Braut“ übergeben (2. Korinther 11,2). Diese „Braut“ bzw. Gemeinde soll „rein“ bleiben und nicht „huren“. Paulus findet auch diesbezüglich an die Korinther deutliche Worte:
„Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder des Messias sind? Soll ich nun die Glieder des Messias nehmen und Hurenglieder daraus machen? Das sei ferne! Oder wisst ihr nicht, dass, wer einer Hure anhängt, ein Leib mit ihr ist? »Denn es werden«, heißt es, »die zwei ein Fleisch sein.« Wer aber … [Jahuschuah] anhängt, ist ein Geist mit Ihm.“ (1. Korinther 6,15-17)
„gleichwie auch der … [Messias] die Gemeinde geliebt hat und Sich selbst für sie hingegeben hat, […] ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst.“ (Epheser 5,25.28; vgl. auch Jesaja 54,5)
Eine Abkehr davon – von Deinem Ehepartner genauso wie von Deinem Gott – wird als „Hurerei“ bezeichnet. Wer sich von den Einflüsterungen des Widersachers JaHuWaHs verführen lässt und seinen Maßstäben folgt, wer sich von dem „Wein Babylons“ berauschen lässt bzw. deren Lehren annimmt, begeht Hurerei bzw. ist der Hure verfallen (3. Mose 20:6; Psalm 73,27; Jeremia 3,6-9; Hosea 4,12;9,1; Nahum 3,4; Offenbarung 2,20; 14,8-10; 17,2-6; 18,2-8; 19,7).
„Ihre Taten erlauben ihnen nicht, zu ihrem Gott umzukehren; denn ein Geist der Hurerei ist in ihren Herzen, und … [JaHuWaH] erkennen sie nicht.“ (Hosea 5,3)
Wer gehört zur „Braut des Messias“, Seiner Gemeinde (Ecclesia=Herausgerufene)? Es ist eine „reine Frau“, die sich nicht mit Babylon bzw. falschen Lehren und Götzen verunreinigt hat, das heißt, keine Hurerei betrieben hat. Die schließliche Hochzeit des Bräutigams mit der Braut zeigt Jahuschuah auch in Gleichnissen auf (Matthäus 25,1-13; Lukas 12,35-36). Diese innige Gemeinschaft mit Jahuschuah betrifft nach Seinem Plan auch das Verhältnis von Mann und Frau.
Auch wenn heute viele der Ansicht sind, dass eine sexuelle Beziehung außerhalb der Ehe nicht gegen die Bibel spricht, so ist das ein großer Irrtum. JaHuWaH billigt keine sexuelle Beziehung außerhalb einer legitimierten Ehe, die öffentlich-vertraglich geschlossen wurde. Wer aus welchen Gründen auch immer keinen Partner finden kann bzw. es ihm nicht möglich ist, eine biblische Ehe einzugehen, für den bleibt tatsächlich nur das Zölibat (vgl. die Worte des Messias in Matthäus 19,10-12).
Schon alleine die Tatsache, dass durchgehend im Alten wie im Neuen Testament zwischen der Ehe und Verfehlungen außerhalb unterschieden wird, zeigt auf, dass nur eine öffentlich geschlossene Ehe sexuelle Handlungen legitimiert. Es gibt nur zwei intime Mann-Frau-Beziehungen: Hurerei oder Ehe. Unter Hurerei bzw. Unzucht versteht die Bibel mehr als nur Prostitution (sexuelle Handlung gegen Bezahlung); es ist jedes ungeregelte, unrechtmäßige und außereheliche sexuelle Verhalten. Auch geschlechtliche Beziehung zwischen demselben Geschlecht, da dies eine „Vertauschung des natürlichen Verkehrs mit dem widernatürlichen ist“, wie Paulus es ausdrückt (Römer 1,24-27).
Unzucht bzw. Hurerei war zwar zur Zeit des Alten Bundes weit verbreitet, (1.Mose 38,15; 5.Mose 22,21.22; Richter 19,2; Sprüche 5,1-6; 7,10), wovon eine besondere Form die heidnische Tempelprostitution war (1.Könige 14,24; 15,12; 22,47; 2.Könige 23,7), aber es zeigt sich auch, dass es immer ein eindeutiger Verstoß gegen den Willen JaHuWaHs war und unter Strafe gestellt wurde (1.Mose 38,24; 3.Mose 19,29; 21,9). Zur Zeit des Messias war die Situation nicht anders und die Ablehnung genauso eindeutig (Matthäus 15,19; Markus 7,21; Apostelgeschichte 15,20.29; 21,25; 1.Korinther 6,18; 7,2; 10,8; 2.Korinther 12,21; Galater 5,19; Epheser 4,19; Kolosser 3,5; 1.Thessalonicher 4,3; Hebräer 13,4).
Die Begegnung Jahuschuahs mit der samaritanischen Frau am Jakobsbrunnen macht deutlich, dass mehrfache Ehe und außereheliche Gemeinschaft nicht im Sinne des Schöpfers ist. Fünf Mal war die Frau verheiratet und der jetzige Mann, mit dem sie zusammen war, war nicht ihr Ehemann (Johannes 4,17-18). Es war also keine offizielle Ehegemeinschaft geschlossen worden, was der Messias ihr neben ihren vielen wechselnden Ehepartnern als Sünde vorhielt.
Zudem wäre das Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ sinnlos. Eine Heirat wäre überflüssig und würde einen nur unnötig einschränken. Denn wenn ich außerhalb der Ehe alle Vorzüge einer Ehe genießen kann, aber keine Verpflichtungen eingehen muss, warum sollte ich heiraten? Und tatsächlich heiraten heute viele Paare auch nur, aufgrund der weltlichen Gesetze, weil sie steuerlich im Ehestand begünstigt werden. Das ist heute für viele der einzige Vorteil einer Ehe. Moralische Verpflichtungen muss man trotzdem nicht eingehen, denn man kann die Ehe ja jederzeit auch wieder auflösen.
Der aufgeklärte Mensch behauptet heute stolz: „Ich kann tun was ich will, solange keiner verletzt wird“. Ein solcher Mensch scheint seine Augen vor der Realität zu verschließen und will nicht sehen, was eine sexuelle Beziehung außerhalb der Ehe mit sich bringt: sehr viel Leid für Beteiligte und nicht Beteiligte; für Schuldige und Unschuldige. Kinder werden geboren, die oft überhaupt nicht gewollt und manchmal auch deshalb nicht wirklich geliebt werden. Häufig wird ganz einfach das Ungeborene kleine Lebewesen getötet und abgetrieben. Weiter bringt es oft auch Krankheit mit sich. Ganze Familien werden zerstört. Unmoralität in jeglicher Form wirkt letztendlich immer zerstörerisch.
In unserer Wegwerfgesellschaft werden Partner gewechselt, wie Kleidung, die sich abnützt. Und oft noch schneller. Der Begriff Lebensabschnittspartner hat sich daher bereits als Selbstverständlichkeit eingebürgert. Die Kinder sind dabei die Verlierer. Sie bekommen immer weniger elterliche Führung und immer weniger Halt im Leben. Psychische Erkrankungen nehmen mehr und mehr unter Kindern zu und moralische Werte weiter ab.
Viele sind auch der Meinung, dass man keinen Vertrag brauche, sondern es völlig ausreichend sei, wenn man sich liebe und sich gegenseitige Treue verspricht. JaHuWaH hat grundsätzlich jeden Bund öffentlich und eindeutig geschlossen. Auch wenn in der Bibel nicht eindeutig hervorgeht, wie der Bund der Ehe geschlossen wird, so gibt es doch ausreichend Hinweise, dass die Ehe öffentlich-rechtlich besiegelt wurde. Die Form der Eheschließung bzw. der Hochzeit wird jedoch nicht festgesetzt und ist damit den Gebräuchen und Rechtsverordnungen der jeweiligen Kultur, Zeitalter und Gebräuchen unterworfen.
Die alttestamentlichen Schriften zeigen auf, dass vorehelicher Geschlechtsverkehr nicht geduldet wurde, was 1. Mose Kapitel 34 zeigt. Es wurde als „Unzucht“ oder „Hurerei“ bezeichnet. 2. Mose 22,15 zeigt sowohl, dass der Geschlechtsverkehr alleine nicht der Beginn der Ehe ist und auch, dass Verlobung bereits verpflichtend ist. Wenn ein Mann mit der Verlobten eines anderen Mannes Geschlechtsverkehr hatte, wurde das als Ehebruch gewertet (2. Mose 22,15.23-27). Auch konnte der Mann seine schnelle Entscheidung, eine Frau zu heiraten, nicht so schnell durch Scheidung wieder auflösen (5. Mose 22,28-29). Gemäß der Bibel ist die Ehe
- ein offizieller Bund zwischen Mann und Frau, dessen Zeuge nicht nur die Menschen, sondern JaHuWaH selbst ist (Maleachi 2,14)
- Der Ehe ging auch im Alten Bund die Verlobung (Versprechen der Heirat) voraus und wurde vertraglich besiegelt (2.Mose 22,15-16; 5. Mose 20,7; Richter 14,1-2)
- Die Hochzeit wurde öffentlich und feierlich begangen (Jesaja 61,10; Hohelied 3,11; Richter 14,10-17; Matthäus 25,1-13; Johannes 2,1-12; 3,29)
- Im Alten Bund suchten meist die Eltern des Bräutigams die Braut aus. Das Mädchen, das man für seinen Sohn bestimmte, wurde jedoch grundsätzlich gefragt, ob sie den Mann auch heiraten möchte (1. Mose 24,58); sie konnte natürlich auch ablehnen.
In unserer Kultur wird die Eheschließung beim Standesamt besiegelt. Auch hier verpflichten sich Braut und Bräutigam vor Zeugen vertraglich, für den anderen lebenslang ein Partner zu sein in guten als auch in schlechten Zeiten. Auch vor JaHuWaH ist ein solcher Vertrag damit verbindlich, denn Er ist, wie bei allen Dingen, die wir tun, Zeuge (Maleachi 2,14). Es ist aber auch wichtig, dass die Mitmenschen in der Umgebung eindeutig sehen können, dass zwei Menschen in einer Ehe zusammengehören. Jeder muss erkennen können, dass beide nun nicht mehr zur Verfügung stehen und niemand um sie werben kann. Aus diesem Grund ist auch das Tragen der Eheringe ein nützlicher Brauch. Wenn jetzt ein Mann oder Frau einen Verheirateten „ansieht“, um sie oder ihn „zu begehren“, so wird er oder sie gemäß der Aussage des Messias zum Ehebrecher (Matthäus 5,28). Damit gilt eine standesamtliche Trauung vor JaHuWaH und den Menschen in unserer Kultur als legitime Ehe.
Es muss deshalb nicht noch zusätzlich die „kirchliche Trauung“ vollzogen werden, um als Ehe vor JaHuWaH anerkannt zu sein. Allerdings wird ein Paar, das gemeinsam den Weg des Glaubensgehorsams gehen will, auch feierlich vor JaHuWaH versprechen, alles zu tun, um die Ehe nach Seinem Willen zu führen und Seinen Segen zu erbitten.
Ein feierliches Versprechen bzw. die Trauung in einer Gemeinde oder Gemeinschaft mit dem Segen des Schöpfers ist jedoch fraglich, wenn das Paar sich nicht zivilrechtlich trauen lassen möchte. Denn dies hat für beide eine gewisse rechtsverbindliche Schutzfunktion. So werden z.B. die Verordnungen über die Scheidung nicht erlassen, um Scheidung zu erlauben, sondern um vor Benachteiligung zu schützen, wenn es dazu kommt. Solange das gültige Zivilrecht eines Landes sich nicht mit dem Wort JaHuWaHs widerspricht und die Praxis dem Wohl der Menschen entspricht, wie es Jahuschuahs Gesinnung war, sollte sich niemand darüber hinwegsetzen.
Zudem ist eine öffentlich-rechtliche Trauung auch deshalb wichtig, weil die Ehe nicht nur innerhalb der beiden Vermählten zum Ausdruck kommen soll und auch nicht nur in einer Glaubensgemeinschaft, sondern sichtbar für alle Menschen. Jahuschuah-Nachfolger haben eine Vorbildfunktion und sollten alles vermeiden, was JaHuWaHs Anweisungen in Zweifel zieht. Die Eheschließung war von jeher immer eingebunden in das jeweilig gültige Recht des Landes.
In der biblischen Zeit wurde die Ehe durch die Väter bzw. Familien- oder Stammesoberhäupter geschlossen. Sie verfügten entsprechend der damaligen Sitte über zivilrechtliche Vollmacht. Im Judentum bedurfte es der, durch zwei Zeugen repräsentierten Öffentlichkeit, um eine Ehe zu schließen.
Jahuschuah selbst lehrt uns diese uneigennützige Liebe, die auch zwischen Ehepartnern vorherrschen wird, wenn sie in Seine Fußspuren treten. In einer solchen Ehe wird sich jeder dem anderen gegenüber demütig verhalten und alles tun oder unterlassen, was diese Verbindung gefährden könnte. Dabei wird auch nicht der eine Ehepartner die Erfüllung im anderen erwarten, denn das würde dem anderen eine große Last aufbürden. Sie sollten vielmehr gemeinsam und doch auch jeder für sich persönlich den Weg mit Jahuschuah gehen und gemeinsam ihre ganze Kraft auf das zukünftige Heil ausrichten (1. Petrus 3,7; 1. Korinther 7,3).
Demut gegenüber unseren Mitmenschen diesbezüglich heißt jedoch auch, dass wir unmoralische Handlungen auch außerhalb der Ehe unterlassen, die für beide Partner und oft auch Dritte doch nur ins Verderben führen werden. Liebe und Achtung vor unserem Nächsten sollte grundsätzlich unser Leben beherrschen, welche „Unzucht“ und jegliche sexuelle Handlungen außerhalb bzw. vor der Ehe ausschließt.
„Die Liebe ist langmütig und gütig,
die Liebe beneidet nicht,
die Liebe prahlt nicht,
sie bläht sich nicht auf;
sie ist nicht unanständig,
sie sucht nicht das Ihre,
sie lässt sich nicht erbittern,
sie rechnet das Böse nicht zu;
sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit,
sie freut sich aber an der Wahrheit;
sie erträgt alles, sie glaubt alles,
sie hofft alles, sie erduldet alles.
(1.Korinther 13,4-7)
Stehle nicht (8. Gebot)
„Du sollst nicht stehlen!” (2. Mose 20,15; 5. Mose 5,19; Matthäus 19,18)
Jeder von uns hat sicher schon ein- oder mehrere Male gestohlen. Wir haben etwas genommen, was nicht uns gehört und das uns auch nicht gegeben wurde. Wir haben etwas behalten, was wir zurückgeben sollten oder haben etwas zerstört, was nicht unser Eigentum war.
Dieses Gebot ist ein Schutz vor dem Recht auf eigenem Besitz. JaHuWaH möchte, dass wir das Eigentum anderer ehren und respektieren. Er will nicht nur, dass wir geistlich wachsen, Er möchte auch, dass wir uns an materiellen Segnungen erfreuen. Das Eigentum eines anderen dürfen wir uns nicht unrechtmäßig aneignen.
„Ihr sollt nicht stehlen und nicht lügen noch einander betrügen! […]Du sollst deinen Nächsten weder bedrücken noch berauben. Der Lohn des Tagelöhners soll nicht über Nacht bei dir bleiben bis zum Morgen.“ (3. Mose 19,11.13)
Das Stehlen kann viele Formen annehmen. Die Form des Diebstahls, an die wir zuerst denken, ist sicherlich Ladendiebstahl, Plünderung (vgl. Obadja 1,13), Einbruch, Autodiebstahl, Raubüberfall, usw. Zu dieser Kategorie gehört beispielsweise auch der Überfall auf den Mann, dem vom barmherzigen Samariter geholfen wurde (Lukas 10,30).
Zur Übertretung des Achten Gebotes gehört aber noch viel mehr. So zählt zum Diebstahl auch, das geistliche Eigentum eines anderen als das Eigene auszugeben. Oft werden Texte und ganze Arbeiten besonders im Internetzeitalter kopiert, ohne die Quelle anzugeben. Das Copyright wird besonders auch bei Computerprogrammen, Videos und Musik-Stücke missachtet. Würden viele im Kaufhaus keine Musik-CD, Video oder Buch stehlen, so haben sie im Internet jedoch weniger Bedenken, diese einfach zu kopieren. Wie auch das Betrügen bzw. Abschreiben bei einer Klassenarbeit oder Hausarbeit, Examen, etc., ist dies Diebstahl.
Eine weitere Form des Diebstahls sind unehrliche Geschäftspraktiken. Geschäftsinhaber und Unternehmer werden zu Dieben, wenn sie den Menschen überhöhte Rechnungen ausstellen oder durch irreführende Werbung Waren oder Dienstleistungen versprechen, die ihren Preis keinesfalls wert sind. Aber auch der Arbeitnehmer kann seinen Arbeitgeber bestehlen, indem er die bezahlte Zeit nicht wirklich für den vorgesehenen Zweck nutzt, sondern für private Zwecke missbraucht. Manch Angestellter verlangt einen höheren Preis an der Kasse, als auf dem Etikett angegeben. Wenn der Kunde es bemerkt, behauptet der Verkäufer einfach, es sei ein Versehen gewesen.
„Kann ich rein sein bei unrechter Waage und wenn falsche Gewichtsteine im Beutel sind?“ (Micha 6,11)
„Falsche Waage ist … [JaHuWaH] ein Gräuel, aber volles Gewicht gefällt Ihm wohl.“ (Sprüche 11,1)
Wenn ein Arbeitgeber dem Arbeitnehmer zu wenig Lohn für seine geleistete Arbeit gibt, als auch die Lohnzahlung unnötig hinauszögert, so fällt dies biblisch ebenfalls unter das Achte Gebot (vgl. auch Jakobus 5,2-5). Mächtige Fabrikbesitzer lassen Waren, wie Autos, Möbel und Kleidung von „Billigarbeitnehmern“ im Ausland produzieren und verwenden dabei minderwertiges Material. Sie bestehlen und beuten nicht nur ihre billigen Arbeiter aus, sondern auch die Käufer, von denen sie einen hohen Preis verlangen, von denen die Angestellten nur einen Bruchteil abbekommen. Dabei werden zusätzlich giftige Mittel eingesetzt, die nicht nur die Arbeitnehmer schädigen, sondern auch die Verbraucher. Das ist Diebstahl im Sinne des Achten Gebotes.
„Die ihr sagt: »Wann endlich ist der Neumond vorüber, damit wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, dass wir Korn anbieten, damit wir das Ephamaß verkleinern und das Schekelgewicht erhöhen und die Waage zum Betrug fälschen können, dass wir die Bedürftigen um Geld und den Armen für ein Paar Schuhe kriegen und Spreu als Korn verkaufen können?«“ (Amos 8,5-7)
Sklaverei hat in unserer modernen Gesellschaft generell wieder Hochkonjunktur. Schon Kinder werden verkauft und gestohlen, um für die Herstellung westlicher Industriegüter und Sex-Sklavendienste eingesetzt zu werden. Es ist eine schreckliche Sünde, wofür im Alten Bund die Todesstrafe vorgesehen war (2. Mose 21,16).
Auch die Bosse der Banken und Kreditunternehmen berauben die Menschen. Sie verlangen horrende Zinsen, obwohl die Schuldner bereits in ernsthafte finanzielle Not geraten sind. Diese Reichen bereichern sich auf Kosten der Ärmeren immer mehr. Leider ist es in unserer Welt so, wie es ein Sprichwort besagt: „Die Räuber von Geld werden hingerichtet, die Räuber von Ländern zu Königen gemacht.“ Vor dem allmächtigen Schöpfergott ist jedoch die Ausbeutung der Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika durch die führenden Personen der westlichen Großkonzerne Diebstahl.
Andererseits müssen jedoch Schulden und Leihgaben zurückbezahlt bzw. zurückgegeben werden, ansonsten ist es ebenso Diebstahl. Wenn mir jemand etwas ausleiht, sei es auch nur ein Buch, so habe ich es zeitnah zurückzugeben, ansonsten wird es zum Diebstahl.
“Der Gottlose borgt und zahlt nicht zurück; der Gerechte aber ist barmherzig und gibt.“ (Psalm 37,21)
Auch Fundstücke gehören uns nicht und wir sind verpflichtet, etwas zu unternehmen, damit der Eigentümer es wieder zurückbekommt (5. Mose 33,1-3). Wir können es ins Fundbüro geben oder andere Aktionen durchführen, aber den Gegenstand nicht einfach behalten und hoffen, dass sich der Eigentümer nicht meldet.
Wenn geschuldete Steuern an den Staat nicht gezahlt werden, so ist das ebenfalls Diebstahl. Der Messias machte deutlich, dass „dem Kaiser“ gegeben werden soll, was ihm zusteht und dem Schöpfer was Ihm zu steht (Matthäus 22,21).
“So gebt nun jedermann, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer, Zoll, dem der Zoll, Furcht, dem die Furcht, Ehre, dem die Ehre gebührt. Seid niemand etwas schuldig, außer dass ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt.“ (Römer 13,7-8)
Es ist jedoch auch jede Steuerlast Diebstahl, bei der ein unverhältnismäßig großer Teil des ehrlich erworbenen Gehaltes, für das ein Erwerbstätiger viele Stunden oft hart gearbeitet hat, dem Staat abgegeben werden muss. Ein progressives Steuersystem ist aus diesem Blickwinkel eine Unterdrückung und kommt der Sklaverei sehr nahe. Denn es werden genau die Menschen ausgebeutet, die hart arbeiten und trotzdem mit dem Geld vernünftig haushalten müssen, um nicht bleite zu gehen. Die Reichen werden dabei jedoch besser gestellt, obwohl sie mehr geben könnten.
Menschen in verantwortlichen Stellungen, die solche Gesetze erlassen, werden ebenfalls einmal dafür zur Rechenschaft gezogen werden (vgl. Jesaja 10,13; 1. Samuel 8,10-18, wo nur zehn Prozent dem König zugesprochen wird), ebenso sollte vom Zehnten, wenn davon eine Person im Dienst JaHuWaHs lebt, nicht besteuert werden (Esra 7,23-24). Denn diese Menschen werden vom Geld der Leute bezahlt, die dafür bereits Steuern bezahlt haben. Würde man hier nun nochmals Steuern abführen, würde das bedeuten, JaHuWaH zu bestehlen.
“Und Jesus ging in den Tempel Gottes hinein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle der Taubenverkäufer. Und er sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: »Mein Haus soll ein Bethaus genannt werden!« Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!“ (Matthäus 21,12-13; vgl. auch Jeremia 7)
Menschen in verantwortlichen Positionen stehen grundsätzlich in Gefahr zu stehlen, wenn sie das ihnen anvertraute Geld nicht ordnungsgemäß und gewissenhaft verwalten. Ein Beispiel in der Bibel ist Judas: Unter Vortäuschung einer guten Gesinnung veruntreute er das Geld, dass für die Mission und Hilfe der Menschen vorgesehen war (Johannes 12,6).
“Die Knechte ermahne, dass sie sich ihren eigenen Herren unterordnen, in allem gern gefällig sind, nicht widersprechen, nichts entwenden, sondern alle gute Treue beweisen, damit sie der Lehre Gottes, unseres Retters, in jeder Hinsicht Ehre machen.“ (Titus 2,9-10)
Auch jegliche Form des Glücksspiels fällt unter dieses Gebot. Denn das Glücksspiel ist das Bemühen, Geld zu bekommen, ohne ehrliche Arbeit. Auch hier wird etwas geraubt, was einem eigentlich nicht gehört. Zum Glücksspiel gehört jede Aktivität vom Besuch eines Spielcasinos bis zum Kauf eines Lotterie-Loses. All dies bedeutet ein Streben nach Lust am Gewinn, ohne dafür zu arbeiten. Es bringt viele gar um das eigene tägliche Brot, weil sie süchtig danach werden und teilweise ihr ganzes Hab und Gut verspielen, sowie die eigene Familie aufs Spiel setzen.
„Denn die Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen; etliche, die sich ihr hingegeben haben, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst viel Schmerzen verursacht.“ (1. Timotheus 6,10)
Auch wenn wir grundsätzlich lieber auf Kosten anderer leben, obwohl wir körperlich und psychisch gesund sind, werden wir zu Dieben. Paulus schreibt hierzu:
„Denn als wir bei euch waren, geboten wir euch dies: Wenn jemand nicht arbeiten will, so soll er auch nicht essen! Wir hören nämlich, dass etliche von euch unordentlich wandeln und nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. Solchen gebieten wir und ermahnen sie im Auftrag unseres … [Erlösers Jahuschuah, dem Messias], dass sie mit stiller Arbeit ihr eigenes Brot verdienen.“ (2. Thessalonicher 3,10-12)
„Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern bemühe sich vielmehr, mit den Händen etwas Gutes zu erarbeiten, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe.“ (Epheser 4,28)
Wobei diesbezüglich niemand über einen anderen urteilen darf und kann. Es gibt soviel Leid und wir wissen gar nicht, was eine andere Person durchmacht. Solche Menschen sind auf die Hilfe anderer angewiesen. Die Hilfe ablehnen, hieße auf gewisse Weise ebenfalls den anderen zu berauben. Denn alles was wir haben gehört nicht uns, sondern kommt vom Schöpfer aller Dinge (Psalm 24,1; Jakobus 1,17). Einen Hilfebedürftigen zu unterstützen ist deshalb unsere Pflicht (Sprüche 22,22; 28,27; Lukas 12,33). Unser Erlöser sagt „wer zwei Hemden hat, gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, der mache es ebenso!“ (Lukas 3,11). Diese Gaben sollten jedoch immer von Herzen kommen (2. Korinther 9,7).
„Gib aber jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das deine nimmt, fordere es nicht zurück. Und wie ihr wollt, dass euch die Leute behandeln sollen, so behandelt auch ihr sie gleicherweise!“ (Lukas 6,30-31)
In diesem Sinne ist auch das Zehntensystem nicht nur eine alttestamentliche Anweisung, sondern gilt für alle Nachfolger des Messias. Wir können JaHuWaH direkt bestehlen, indem wir Ihm den “Zehnten” vorenthalten. Wir sollten uns immer in Erinnerung rufen, dass „jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk", von Ihm kommt (Jakobus 1,17). Er möchte, dass wir Seine Segnungen genießen. Er bittet dafür jedoch nur um einen zehnten Teil unseres Einkommens. JaHuWaH hat diese Erde für alle Seine Geschöpfe erschaffen und auch all die Güter auf dieser Erde. Er möchte, dass wir sie mit anderen teilen, die weniger gesegnet sind.
„Darf ein Mensch Gott berauben, wie ihr Mich beraubt? Aber ihr fragt: »Worin haben wir dich beraubt?« In den Zehnten und den Abgaben! Mit dem Fluch seid ihr verflucht worden, denn ihr habt Mich beraubt, ihr, das ganze Volk! Bringt den Zehnten ganz in das Vorratshaus, damit Speise in Meinem Haus sei, und prüft mich doch dadurch, spricht … [JaHuWaH] der Heerscharen, ob Ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen in überreicher Fülle herabschütten werde!“ (Maleachi 3,8-10)
Sehr wenige Christen beachten dieses Gebe-Prinzip des Zehnten. Es zieht sich jedoch durch die gesamte Bibel. Der Schöpfer gibt dem Menschen „die Kraft, Reichtum zu erwerben“ (5. Mose 8,18). Dafür möchte Er jedoch, dass ein Zehntel davon Ihm und damit für die Mission bzw. Erlösung (Galater 6,6) und für die Hilfe Seiner weniger gesegneten Geschöpfe zurückgegeben wird.
Es ist oft eine Herausforderung, den Zehnten Teil des Einkommens für die Mission und Hilfe anderer Menschen abzutreten. Aber der Segen wird immer reichlich und wundervoll sein. JaHuWaH hält sein Versprechen. Er segnet die, die Ihm gehorchen, selbst in finanzieller Hinsicht. Die materiellen Segnungen mögen nicht sofort eintreffen, aber sie werden eintreffen.
„Geben ist glückseliger als nehmen“ (Apostelgeschichte 20,35)
Es ist aber nicht nur unser Hab und Gut, von dem wir Ihm bzw. den Bedürftigen einen Teil abgeben, sondern auch unsere Talente. Ein Nachfolger des Messias ist nicht nur für sein Geld verantwortlich, sondern auch für seine Zeit und seine Talente. Man kann auch dann zum Dieb werden, wenn wir die Zeit die wir haben, nicht für Ihn bzw. unsere Mitmenschen einsetzen. In dem Gleichnis über die Talente wird dies deutlich gemacht (Matthäus 25,14-30; siehe hierzu „Stolz auf Reichtum, Ansehen, Talent und Äußerlichkeit“).
Gemäß der Heiligen Schrift kann man sogar zum Dieb werden, wenn man JaHuWaHs Wort falsch bzw. fehlerhaft den Menschen weitergibt.
„Darum siehe, ich komme über die Propheten, spricht … [JaHuWaH], die Meine Worte stehlen, einer dem anderen; siehe, Ich komme über die Propheten, spricht … [JaHuWaH], die ihre eigenen Zungen nehmen und behaupten: »Er hat geredet!« Siehe, Ich komme über diejenigen, spricht … [JaHuWaH], die Lügenträume weissagen und sie erzählen und mit ihren Lügen und ihrem leichtfertigen Geschwätz Mein Volk irreführen, während Ich sie doch nicht gesandt und ihnen nichts befohlen habe, und sie diesem Volk auch gar nichts nützen!, spricht JaHuWaH.“ (Jeremia 23,30-32)
Es ist deshalb Diebstahl, weil JaHuWaH Menschen Sein Wort gibt, damit sie es in der rechten Weise weitergeben. Tun sie das nicht, halten sie die Wahrheit zurück und berauben so ihre Mitmenschen, die dadurch dem Ewigen Leben verlustig gehen können. Es ist JaHuWaHs Wort; es zurückzuhalten oder falsch weiterzugeben, ist Diebstahl.
„Wer aber Mein Wort hat, der verkündige Mein Wort in Wahrheit!“ (Jeremia 23,28)
Man übertritt auch dann das Achte Gebot, wenn man einen Dieb unterstützt. Wenn man einen Diebstahl beobachtet, den Dieb jedoch nicht zur Rede stellt, so rechtfertigt man in gewisser Weise den Diebstahl.
“Siehst du einen Dieb, so freundest du dich mit ihm an, und mit Ehebrechern hast du Gemeinschaft“. (Psalm 50,18)
“und habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, deckt sie vielmehr auf“ (Epheser 5,11)
Einen Dieb zu schützten heißt, dass wir uns selbst des Diebstahls schuldig machen und so zum „Mittäter“ werden.
“Wer mit Dieben teilt, der hasst seine Seele; er hört die Verfluchung und zeigt es nicht an.“ (Sprüche 29,24; siehe auch 3. Mose 5,1)
Jeder, der das Achte Gebote übertritt, wird nicht in das Reich JaHuWaHs eingehen (1. Korinther 6,9-10). Wie jedoch alle Übertretungen des Heiligen Gesetzes JaHuWaHs, so wird uns auch hinsichtlich des Diebstahls vergeben:
“sodass der Gottlose das Pfand wiedergibt, den Raub zurückerstattet und in den Satzungen des Lebens wandelt, ohne Unrecht zu tun, so soll er gewisslich leben und nicht sterben. Auch soll bei ihm nicht mehr an alle seine Sünden gedacht werden, die er getan hat; er hat Recht und Gerechtigkeit geübt, er soll gewisslich leben!“ (Hesekiel 33,15-16)
Falls wir einen Diebstahl begangen haben, so müssen wir dem Bestohlenen das Gestohlene zurückerstatten oder Ersatz für beschädigte Güter leisten (siehe 2. Mose 22,3-14). Leider haben die Pharisäer und Schriftgelehrten das Prinzip des Achten Gebot zur Zeit des Messias nicht verstanden. Sie haben nicht begriffen, dass jegliche Gute Gabe vom Schöpfer kommt, welches ihnen nicht gehört, sondern sie es vielmehr für Ihren Schöpfer verwalten und die Armen damit unterstützen sollten. Als Jahuschuah bei dem reichen Oberzöllner Zacharias als Gast in dessen Haus einkehrte, lästerten sie, dass er bei einem „Sünder“ einkehrte (Lukas 19,1-7). Zacharias hat jedoch das Gesetz der Liebe JaHuWaHs verstanden; er gab „die Hälfte seiner Güter den Armen“ und wusste, dass wenn er jemanden betrogen hatte, dass er diesem dann „vielfältig“ zurückzugeben habe (Vers 8). Jahuschuah segnete das Haus Zacharias mit den Worten:
„Und … [Jahuschuah] sprach zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist; denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ (Lukas 19,9-10)
Der allmächtige Schöpfer wird jeden reichlich segnen, der das Achte Gebot nicht übertritt, Seine Reichtümer auch für die Bedürftigen und für den Dienst in Seinem Weinberg einsetzt und Gestohlenes in jeglicher Form zurückerstattet.
Lüge nicht (9.Gebot)
„Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten!“ (2. Mose 20,16)
Während das Achte Gebot den Besitz und Eigentum der Menschen schützt, so schützt das Neunte Gebot den Leumund und das Ansehen einer Person, was noch viel wertvoller ist. Im Gegensatz zu materiellen Dingen kann der gute Ruf kaum ersetzt bzw. wieder hergestellt werden. Auch wenn die menschliche Zunge nur ein kleines Organ ist, so kann sie eine ungeheuerliche Macht entfalten. Jakobus vergleicht die Zunge mit dem kleinen Ruder eines großen Schiffes, das gemäß dem Willen des Steuermannes gelenkt werden kann. Obwohl es eines der kleinsten Teile des riesigen Schiffes ist, so kann es dieses doch beherrschen:
„So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich doch großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer — welch großen Wald zündet es an! Und die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit. So nimmt die Zunge ihren Platz ein unter unseren Gliedern; sie befleckt den ganzen Leib und steckt den Umkreis des Lebens in Brand und wird selbst von der Hölle in Brand gesteckt.“ (Jakobus 3,4-6)
Jakobus sieht in der Zunge des Menschen einen viel schlimmeren Feind als alle wilden Tiere zusammen:
„Denn jede Art der wilden Tiere und Vögel, der Reptilien und Meerestiere wird bezwungen und ist bezwungen worden von der menschlichen Natur; die Zunge aber kann kein Mensch bezwingen, das unbändige Übel voll tödlichen Giftes!“ (Jakobus 3,7-8)
Jeder von uns sündigt mit der Zunge. Wir tratschen, verleumden und lügen zum Schaden unserer Mitmenschen. Und solange JaHuWaH durch Sein Wort der Wahrheit (Johannes 17,17) und Seinen heiligenden Geist durch Seinen Sohn uns nicht vollständig führt und leitet, können wir unsere Zunge nicht im Zaum halten. Wir müssen täglich kämpfen und Seinen Geist in uns Wirken lassen, damit wir unsere Zunge nicht zum Schaden, sondern zum Nutzen für andere und uns selbst gebrauchen können.
Wir können ein falsches Zeugnis gegen unseren Nächsten reden, indem wir Worte verwenden, die ihn ungerechterweise in ein falsches Licht rückt und ihm Schaden zufügt. Hinter dem Rücken einer anderen Person tratschen wir und verbreiten Unwahrheiten oder Halbwahrheiten. Es ist immer leichter mit einer dritten Person über einen Menschen zu reden, als mit ihm direkt die Dinge zu besprechen bzw. nachzufragen, ob es sich tatsächlich so verhält, wie es getratscht wird. Dabei werden Dinge ausgeplaudert, die man im Vertrauen erzählt bekommen hat und die nicht für andere bestimmt sind.
„Ein umhergehender Verleumder plaudert Geheimnisse aus; darum, weil er den Mund nicht halten kann, lass dich gar nicht mit ihm ein!“ (Sprüche 20,19)
„Wer Hass verbirgt, hat Lügenlippen, und wer Verleumdungen austrägt, ist ein Tor. Wo viele Worte sind, da geht es ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen im Zaum hält, der ist klug.“ (Sprüche 10,18-19)
Auch Schmeichelei ist eine Art des Lügens. Es hat nichts mit einem aufrechten Kompliment zu tun, sondern hat egoistische Hintergründe.
„Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen; sie dringen ins Innerste des Leibes. Silberglasur über ein irdenes Gefäß gezogen, so sind feurige Lippen und ein böses Herz. Mit seinen Lippen verstellt sich der Hasser, und in seinem Herzen nimmt er sich Betrügereien vor. Wenn er schöne Worte macht, so traue ihm nicht, denn es sind sieben Gräuel in seinem Herzen. Hüllt sich der Hass in Täuschung, so wird seine Bosheit doch offenbar in der Gemeinde. Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; und wer einen Stein auf andere wälzt, zu dem kehrt er zurück. Eine Lügenzunge hasst die von ihr Zermalmten, und ein glatter Mund richtet Verderben an.“ (Sprüche 26,22-28)
Der Schaden, der durch Klatsch und Tratsch angerichtet wird, fällt auch auf den Verursacher selbst zurück. Denn wer wird einen Lügner und Verleumder noch vertrauen? Denn „Tod und Leben steht in der Gewalt der Zunge, und wer sie liebt, der wird ihre Frucht essen.“ (Sprüche 18,21). Lügen haben für alle Beteiligten negative Folgen.
„Eine falsche Zunge hasst den, der sie straft; und ein Heuchelmaul richtet Verderben an.“ (Sprüche 26,28)
Meist ist die Ursache für die Lüge bzw. das falsche Zeugnis gegen einen Mitmenschen Neid und Selbstsucht. Indem über eine dritte Person negativ geredet wird, und damit sein Ansehen herabgesetzt wird, versucht man sein eigenes Ego aufzupolieren und sich dadurch in einem besseren Licht zu präsentieren als den anderen.
„Wenn ihr aber bitteren Neid und Selbstsucht in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit! Das ist nicht die Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, seelische, dämonische. Denn wo Neid und Selbstsucht ist, da ist Unordnung und jede böse Tat.“ (Jakobus 3,14-16)
Leider ist das Lügen zu einer akzeptierten Handlung in allen Bereichen des Lebens geworden. In zwischenmenschlichen Beziehungen und in der Ehe wird gelogen. Es herrscht auch wie selbstverständlich in allen Regierungsebenen, Wirtschaftsbereichen und Religionseinrichtungen vor. Ja, man kann salopp sagen, es wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Selbst im Gericht wird noch gelogen und Menschen werden unschuldig verurteilt (vgl. Jesaja 5,23; 29,21). Auch vor der Hinrichtung des Messias legten die Menschen gegen Ihn ein falsches Zeugnis ab und selbst sein Jünger Petrus log, indem er Ihn verleugnete (Markus 14,56-72).
Der Mangel an Aufrichtigkeit ist so weit verbreitet und akzeptiert, dass in der Gesellschaft das Lügen nicht mehr als etwas nicht Nachahmenswertes angesehen wird, sondern wird eher als ein Mittel des Erfolgs verkauft. Deshalb werden auch Eide geschworen, weil man beim gewöhnlich gesprochenen Wort sich sowieso nicht sicher sein kann, ob es wahr ist. Der Brauch des Schwörens ist ein Zeichen für die Vorherrschaft der Lüge.
„Vor allem aber, meine Brüder, schwört nicht, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch mit irgendeinem anderen Eid; euer Ja soll ein Ja sein, und euer Nein ein Nein, damit ihr nicht unter ein Gericht fallt.“ (Jakobus 5,12)
Wenn wir etwas sagen, sollte es immer die Wahrheit sein. Dies bedeutet allerdings nicht, dass wir immer alles ausplaudern sollen, was wir wissen. Ein Sprichwort besagt: „Die Wahrheit bedarf nicht vieler Worte, die Lüge kann nie genug haben.“ In Wahrheit reden bedeutet auch mit Weisheit sprechen. Die Wahrheit sollte immer mit Taktgefühl und in Liebe gesprochen werden. Im Moment mag die Wahrheit schmerzen, aber auf lange Sicht ist sie ein großer Segen.
Bevor wir zu oder über eine andere Person sprechen, sollten wir uns immer fragen, ob das was wir sagen, tatsächlich wahr ist. Wenn Zweifel bestehen, dann sag es nicht. Denn wie ein weiteres Sprichwort sagt, ist das Gerücht immer größer als die Wahrheit. Wenn es jedoch wahr ist, dann überleg sehr genau, ob es klug ist, es weiterzugeben. Es ist nicht immer nötig und würde nur Schaden anrichten, aber keinen Nutzen bringen. Bevor wir zu oder über eine andere Person sprechen, sollten wir auch immer versuchen, unsere eigenen Motive zu ergründen, warum wir etwas sagen oder über eine andere Person etwas erzählen. Dient es in irgendeiner Weise der Person, über die gesprochen wird bzw. der Person, zu der gesprochen wird? Wenn nicht, dann sollten wir unser Wissen lieber für uns behalten.
„Wenn jemand unter euch meint, fromm zu sein, seine Zunge aber nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt, dessen Frömmigkeit ist wertlos.“ (Jakobus 1,26)
Wir tun uns leider oft auch so schwer, Fehler zuzugeben oder unseren Unzulänglichkeiten ins Auge zu sehen. Da lügen wir lieber; wir belügen nicht nur andere, sondern auch uns selbst. Und selbst wenn wir erkennen, dass wir tatsächlich etwas Falsches geglaubt oder gelehrt haben, so fangen wir lieber an zu lügen, als zugeben zu müssen, dass wir uns getäuscht haben.
Es gibt viele solche irrtümlichen Lehren, die nach wie vor wie selbstverständlich gelehrt werden, obwohl sie überhaupt nicht beweisbar sind und sogar eindeutig widerlegt werden können. Es sind Theorien wie die Evolutionstheorie, an die man sich nach wie vor krampfhaft festhält, um nur nicht zugeben zu müssen, dass es einen Schöpfergott gibt. Auch die Trinitätstheorie ist eine solche Lehre, die in der Bibel nicht zu finden ist. Und doch wird sie besonders in allen der Ökumene zugehörigen Kirchen und Gemeinden gelehrt, welche der Katholischen Kirche untersteht, die wiederum diese Lehre in den ersten Jahrhunderten entwickelt hat. Ebenso hält man an den heidnisch-katholischen Festtagen des von Menschen erschaffenen römischen Kalenders fest, obwohl auch diese die Bibel überhaupt nicht erwähnt, davor vielmehr warnt. Wie im vorherigen Kapitel wird das Wort JaHuWaHs missbraucht und falsch gelehrt. Man belügt lieber die Menschen, als sich unbeliebt zu machen, den Job zu verlieren oder aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Unser Heiland sagt jedoch:
„Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um Meinetwillen!“ (Matthäus 5,11)
Jahuschuah bezeichnete die religiösen jüdischen Leiter und Lehrer Seiner Zeit als Kinder des Satans, weil sie lügen, wie er auch lügt (Johannes 8,44). Er ist der Vater der Lüge und hat die ersten Menschen durch seine Lüge verführt und damit die ganze Welt ins Unglück gestürzt. Er ist der lügenhafte Geist „der in den Söhnen des Ungehorsams wohnt" (Epheser 2,2). Er verführt letztendlich die ganze Welt (Offenbarung 12,9) mit seinen Lügen und seiner Verkleidung „als Engel des Lichts“ (2. Korinther 11,14) und damit alle, die nicht im Buch des Lebens geschrieben stehen (Offenbarung 13,7-8). Er ist es, der solche Lehren wie die Evolutionstheorie oder die Dreieinigkeitslehre den „Söhnen des Ungehorsams“ eingibt und die Wahrheit unterdrückt (Epheser 5,6). JaHuWaHs „Zorn“ wird über all jene kommen, „welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten“ (Römer 1,18).
Jeder muss aufrichtig die Lehren ihrer Kirche, Gemeinde, Leiter, Pastor und Pfarrer an der Bibel prüfen; und wenn falsche Lehren erkannt werden, dann auch den Mund aufmachen. Wir machen uns mitschuldig an der Lüge, wenn wir schweigend den Irrtum und die Sünde hinnehmen. Im Grunde rechtfertigen wir damit die Sünde und den Sünder. Sollte weiter der Irrtum und die Sünde geduldet werden, wird es Zeit diese gefallene Kirche bzw. Gemeinde zu verlassen (Offenbarung 18,4), um nicht weiter diese Lügen zu leben. In der letzten Generation, die den Messias lebend empfangen darf, wird keine Unwahrheit in ihrem Mund gefunden werden (Offenbarung 14,4-5).
„Ein Übeltäter horcht auf die Lippe des Unheils, ein Lügner gibt Gehör der Zunge des Verderbens.“ (Sprüche 17,4)
Wie oft schweigen wir, wo wir hätten sprechen sollen, um Unheil und Irrtum abzuwenden? Wie oft ertappen wir uns dabei, Worte gesprochen zu haben, von denen wir wissen, dass sie lieber nicht hätten ausgesprochen werden dürfen? Warum tun wir es trotzdem?
“Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen? Ich, … [JaHuWaH], erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem Einzelnen zu vergelten entsprechend seinen Wegen, entsprechend der Frucht seiner Taten.“ (Jeremia 17,9-10)
Ja, leider ist das Böse in der Welt und in jedem von uns von Grund auf. Die Versuchung, ein schlechtes Zeugnis über einen anderen abzulegen, ist leider immer präsent. Das Lügen ist eine so schnelle und einfache Weise, sich selbst in einem guten Licht darzustellen und den anderen in einem Schlechten. Zudem kann man sich mit dem Lügen auch eine mögliche Peinlichkeit ersparen und kann sich einem Schuldeingeständnis entziehen. Zu lernen, aufrichtig zu sein, immer die Wahrheit zu sprechen und nie schlecht über unsere Mitmenschen zu sprechen, erfordert deshalb viel Disziplin, Mut und die Hilfe des Heiligen Geistes JaHuWaHs.
„Darum legt die Lüge ab und »redet die Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten«, denn wir sind untereinander Glieder.“ (Epheser 4,25)
Den Messias als Vorbild nehmend, sollen wir immer die Wahrheit aussprechen und ausleben (Johannes 14,6). Er verwies auf das Wort seines Vaters als das Wort der Wahrheit (Johannes 17,17). Der Vater sagt: „Wer Mein Wort hat, der verkündige Mein Wort in Wahrheit!“ (Jeremia 23,28). Wer aufrichtig nach der Wahrheit sucht, “wird die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird ihn frei machen” (Johannes 8,32). Denn JaHuWaH ist kein Mensch der Lüge (4. Mose 23,19), sondern vielmehr der Gott der Wahrheit, der gar nicht lügen kann (Titus 1,2) während Satan grundsätzlich lügt (Johannes 8,44). Paulus bezeichnet die wahre Gemeinde (Ecclesia=Herausgerufene) als „Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit.“ (1. Timotheus 3,15) und deren Mitglieder die Diener des lebendigen und wahren Gott JaHuWaHs (1. Thessalonicher 1,9). Die Mitglieder dieser herrlichen Gemeinde sollten „eifrig danach bestrebt sein“ sich JaHuWaH „als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt.“ (2. Timotheus 2,15).
„Wer die Wahrheit sagt, legt ein rechtes Zeugnis ab,
ein falscher Zeuge aber verkündet Lügen.
Wer unbedacht schwatzt,
der verletzt wie ein durchbohrendes Schwert;
die Zunge der Weisen aber ist heilsam.
Wahrhaftige Lippen bestehen ewiglich,
die Lügenzunge nur einen Augenblick.
Falschheit wohnt im Herzen derer, die Böses schmieden;
die aber zum Frieden raten, haben Freude.
Den Gerechten wird kein Übel treffen,
aber die Gottlosen werden voll Unglück sein.
Falsche Lippen sind … [JaHuWaH] ein Gräuel,
wer aber die Wahrheit übt, gefällt Ihm wohl."
(Sprüche 12,17-22)
Begehre nicht (10.Gebot)
„Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten! Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch sein Rind, noch seinen Esel, noch irgendetwas, das dein Nächster hat!“ (2. Mose 20,17)
Das Zehnte Gebot zielt direkt auf das menschliche Herz und den Verstand ab. Es zeigt weniger auf, was wir nicht tun, sondern was wir nicht denken sollen. Es möchte unsere Gedanken auf unser Innerstes lenken, um zu erforschen, wie unser Herzenszustand tatsächlich ist. Dieses letzte Gebot fasst im Grunde die letzen vier Gebote zusammen. Wenn ich dieses letzte Gebot im Herzen habe, werde ich nicht lügen, nicht stehlen, nicht ehebrechen und nicht töten. Dieses Gebot ist einzigartig, denn es gibt kein menschliches Gesetz, welches vorschreibt, die inwendigen Gedanken im Zaum zu halten; man könnte es auch gar nicht durchsetzen.
Begierde ist das unmittelbare Ergebnis des Sündenfalls des Menschen. Durch die Verführung Satans kam die Begierde in die Welt. Seither versucht er ständig, jeden Menschen durch die verschiedensten fleischlichen Wünsche auf seine Seite zu ziehen. Gerade in den letzten Tagen dieser Erdgeschichte wird er mächtig wüten und gräuliche Zeiten werden kommen, in der die Begierde überhand nehmen wird (2. Timotheus 3,1-5).
“Denn die, welche reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstricke und viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen in Untergang und Verderben stürzen.“ (1. Timotheus 6,9)
Etwas zu „begehren“ ist ein unmoralisches Verlangen, und zwar nach etwas, das uns nicht gehört. Wir möchten etwas, das uns nicht zusteht. Wünsche an sich sind überhaupt nicht verwerflich; Wünsche im Herzen bringen uns auch das Ewige Leben. So war es z.B. der aufrichtige Wunsch Paulus‘, dass die Juden gerettet werden (Römer 10,1); er war selbst Jude und versuchte durch diesen in ihm gehegten Wunsch, alles zu tun, um sie zu Jahuschuah zu führen. JaHuWaH erfüllt das Begehren derer, die Ihm treu sind (Psalm 145,19). Das „Begehren“ im Sinne des Zehnten Gebotes kommt jedoch aus einer inneren negativen Motivation heraus.
„Woher kommen die Kämpfe und die Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht von den Lüsten, die in euren Gliedern streiten? Ihr seid begehrlich und habt es nicht, ihr mordet und neidet und könnt es doch nicht erlangen; ihr streitet und kämpft, doch ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden.“ (Jakobus 4,1-3)
Begierden sind alle Wünsche nach Dingen, die einem wichtiger sind als das Reich JaHuWaHs (vgl. Markus 4,19). Dieses Zehnte Gebot fügt sich damit wieder perfekt an das Erste Gebot an, auf das es hindeutet: „Du sollst keine anderen Götter neben Mir haben“ (2. Mose 20,3). Paulus bezeichnet Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht als „Götzendienst“ (Kolosser 3,5). Alles, was unsere Aufmerksamkeit von JaHuWaH und unsere Zuneigung von Jahuschuah wegzieht, ist Begierde im negativen Sinn. Paulus warnt, dass kein „Götzendiener“ Anteil am Reich JaHuWaHs haben wird (Epheser 5,5).
Wenn wird das Zehnte Gebot brechen, brechen wir auch Andere. Wir werden sie vermutlich ALLE brechen. Denn das Begehren führt zu Götzendienst (1.+2. Gebot) und macht dem Namen des Allmächtigen keine Ehre (3. Gebot). Damit wird auch der heilige Sabbattag entehrt (4. Gebot) und man übertritt die weiteren Gebote (5.-9. Gebot), welche das mitmenschliche Zusammensein regeln. Wenn wir materielle Dinge begehren, dann dienen wir ihnen; sie werden zum Götzen und wir deren Sklaven (Römer 6,16).
“Denn wir haben nichts in die Welt hineingebracht, und es ist klar, dass wir auch nichts hinausbringen können. Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen! Denn die, welche reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstricke und viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen in Untergang und Verderben stürzen. Denn die Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen; etliche, die sich ihr hingegeben haben, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst viel Schmerzen verursacht. Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge, jage aber nach Gerechtigkeit, Gottesfurcht, Glauben, Liebe, Geduld, Sanftmut!“ (1. Timotheus 6,7-11)
Unsere materialistisch eingestellte Gesellschaft ist der Ruin unseres geistlichen Lebens. Kein Mensch wird letztendlich das Glück und den Frieden durch materielle Dinge erreichen. Je mehr nach Besitz und Ansehen in dieser Welt gestrebt wird, desto weniger wird nach dem zukünftigen Heil durch Jahuschuah gesucht. Nur eine lebendige Beziehung mit dem Schöpfer aller Dinge wird uns wahren Frieden und Glück bringen.
“Er sagte aber zu ihnen: Habt acht und hütet euch vor der Habsucht! Denn niemandes Leben hängt von dem Überfluss ab, den er an Gütern hat.“ (Lukas 12,15)
Wir brauchen nicht das Hab und Gut unseres Nächsten zu begehren, den “jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel.“ (Jakobus 1,17). Es ist Sein Wunsch, uns alles zu geben, was wir brauchen und was gut für uns ist. Er will uns das gesamte Universum geben und nicht nur diese Erde! Und so wie unser Himmlischer Vater gibt, sollten wir auch danach streben zu geben, und nicht zu begehren.
„Voll Gier begehrt er den ganzen Tag, aber der Gerechte gibt und hält nicht zurück.“ (Sprüche 21,26)
Manchmal lassen diese Verheißungen auch auf sich warten, aber letztendlich werden sie eintreffen. Wir müssen immer bedenken, dass wir mit unserem begrenzten menschlichen Verstand die göttlichen Dinge nicht wirklich erfassen können. JaHuWaHs Wege und Gedanken sind viel, viel höher als die unseren. Sie sind so viel höher, wie der Himmel über der Erde ist (Jesaja 55,8-9); und dieser ist sehr hoch und weit von der Erde entfernt.
“Euer Lebenswandel sei frei von Geldliebe! Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist; denn Er selbst hat gesagt: »Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen!«“ (Hebräer 13,5; 5. Mose 31,6; Josua 1,5)
In der Bergpredigt versucht unser Heiland genau das nahezubringen. Wir sollen uns keine Sorgen um das tägliche Auskommen machen (Matthäus 6,31-23). Er ist gekommen, damit wir das Leben „im Überfluss“ haben (Johannes 10,10). Anstelle unsere gesamten Anstrengungen auf das Streben nach materiellen Gütern zu verschwenden, sollten wir vielmehr nach geistlichen Reichtümern streben, die uns niemand mehr wegnehmen kann (Matthäus 6,33-34). Die ewigen Dinge, JaHuWaHs Reich und Seine Gerechtigkeit, sollte unser Hauptaugenmerk in diesem Leben sein. Natürlich müssen wir für unser tägliches Leben arbeiten und uns um unsere Familie kümmern, aber dadurch sollte unser Erlöser nicht an die zweite Stelle rutschen oder gar ganz aus unserem Leben verschwinden.
„Wie viel besser ist es, Weisheit zu erwerben, als Gold, und Einsicht zu erwerben ist begehrenswerter als Silber!“ (Sprüche 16,16)
Jede Sünde beginnt bereits in Gedanken; das ist es, was uns das Zehnte Gebot sagen möchte. Wenn wir den Sieg über unsere Gedanken gewinnen, verüben wir die Taten erst gar nicht. Erst die Begierde im Herzen und in den Gedanken bringt uns dazu, unmoralische Dinge zu tun. Das Begehren führt zu einer unkontrollierten Lust und veranlasst den Menschen schließlich zum Ehebruch. Begierde gefährdet das gegenseitige Vertrauen und bringt die Menschen zum Lügen. Lug und Betrug beginnt im Herzen mit dem Wunsch nach mehr Geld, Macht, Ansehen und Ehre.
„Jeder Einzelne wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.“ (Jakobus 1,14-15)
Jegliche andere Sünde kommt von der Begierde. Wenn unsere Wünsche und Gedanken nicht kontrolliert werden, werden sie zur Handlung führen, wie auch folgendes Sprichwort zeigt:
Jeder Gedanke birgt in sich den Samen zur Handlung.
Die Handlungen werden zur Gewohnheit.
Die Gewohnheit prägt unseren Charakter.
Der Charakter bestimmt schließlich unser Schicksal.
(Autor unbekannt)
Sind wir Herr oder Sklave über unsere Wünsche? Wenn wir noch Sklave unserer Begierden sind, ist der einzige Weg, sich völlig Jahuschuah zu übergeben. Wenn wir dahin kommen, dass für uns „das Leben der Messias ist, und das Sterben ein Gewinn“ (Philipper 1,21), weil unser ganzes Verlangen auf Ihn und die zukünftige Welt ausgerichtet ist, dann sind wir Herr über unsere Wünsche. Nur so werden wir „dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist“ entfliehen (2.Petrus 1,4). Das erreichen wir nicht, indem wir versuchen, einen einfachen Weg zu gehen, auf dem uns keine Versuchungen und Schwierigkeiten begegnen, sondern, indem wir in enger Verbindung mit unserem Erlöser bleiben und Ihm die Führung über unser Leben überlassen.
„Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen. Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es … [der Messias Jahuschuah] auch war.“ (Philipper 2,3-5)
Durch das Gesetz können wir erkennen, was Begierde und damit Sünde ist. Durch das Gesetz erkannte auch Paulus seine Sünden und sein fleischliches Denken, das ihn nach Dingen begehren ließ, die ihm nicht zustanden und die nur negative Folgen für ihn hätten. Denn die menschliche Natur ist grundsätzlich auf das eigene “Ich” gerichtet. Wir sind viel mehr darauf aus, was wir haben können, als darauf, was wir geben können. Das Zehnte Gebot zeigt uns, dass wir aufhören sollen, nach unseren eigenen selbstsüchtigen Wünschen zu streben. Wir dürfen uns vielmehr über das Glück und den materiellen Segnungen der anderen erfreuen. So schreibt Paulus:
„Was wollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz; denn von der Begierde hätte ich nichts gewusst, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Du sollst nicht begehren! Da nahm aber die Sünde einen Anlass durch das Gebot und bewirkte in mir jede Begierde; denn ohne das Gesetz ist die Sünde tot. Ich aber lebte, als ich noch ohne Gesetz war; als aber das Gebot kam, lebte die Sünde auf, und ich starb; und eben dieses Gebot, das zum Leben gegeben war, erwies sich für mich als todbringend. Denn die Sünde nahm einen Anlass durch das Gebot und verführte mich und tötete mich durch dasselbe. So ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut.“ (Römer 7,7-12)
Wir dürfen nicht vergessen, dass die Zehn Gebote ein lebendiges, geistliches Gesetz ist. Wenn wir es brechen, wird es uns brechen. Das heißt, unsere Sünden, welche durch das Gesetz aufgedeckt werden, bringen uns den Tod. Die Sünde ist im Menschen und nicht im Gesetz. Wenn wir uns nicht vom Blut Jahuschuahs reinigen lassen und die Sünden, die wir durch das Gesetz erkannt haben, mit Seiner Hilfe lassen, wird uns das Gesetz verurteilen.
Die Sünde tötete nicht das Gesetz, aber sie tötete das begehrliche Denken in Paulus. Der Mensch kann nicht darauf hoffen, durch den Verdienst des Messias schuldlos vor dem Himmlischen Vater zu stehen, solange er das Gesetz übertritt bzw. fortfährt zu sündigen (vgl. Jeremia 7,9-10). Wenn er in den Spiegel des Gesetzes schaut, sieht er sich selbst in seinem verdammten und verdorbenen Zustand. Er weiß aber, dass das Gesetz die Schuld in keiner Weise löschen oder ihm vergeben kann. Das ist erst der Anfang. Er muss weiter gehen. Das Gesetz ist nur der Lehrmeister, der ihn zu Jahuschuah führt. Weil nur Er den Sünder durch Seinen stellvertretenden Tod und Seinem heiligenden Geist reinigen kann.
„Wenn der Messias, unser Leben, offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit Ihm offenbar werden in Herrlichkeit. 5 Tötet daher eure Glieder, die auf Erden sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht, die Götzendienst ist; 6 um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams; 7 unter ihnen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr in diesen Dingen lebtet. 8 Jetzt aber legt auch ihr das alles ab — Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, hässliche Redensarten aus eurem Mund. 9 Lügt einander nicht an, da ihr ja den alten Menschen ausgezogen habt mit seinen Handlungen 10 und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat; […]12 So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut; 13 ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie der Messias euch vergeben hat, so auch ihr. 14 Über dies alles aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist.“ (Kolosser 3,4-14)
Dieses letzte Gebot schließt im Grunde nicht nur die vier vorherigen Gebote mit ein, sondern ist eine Zusammenfassung aller Zehn. Das Befolgen der Zehn Gebote JaHuWaHs öffnet die Tür zum Ewigen Leben – zum Dienst im Reich des Himmlischen Vaters, des Allmächtigen, und im Königreich Seines Sohnes. Auch der mächtige König David begab sich demütig unter die mächtige Hand JaHuWaHs und achtete und befolgte von Herzen Seine Anweisungen:
„Großen Frieden haben, die Dein Gesetz lieben,
und nichts bringt sie zu Fall.
Ich hoffe auf dein Heil, JaHuWaH, und tue Deine Gebote.
Meine Seele bewahrt Deine Zeugnisse und liebt sie sehr.
Ich habe Deine Befehle und Deine Zeugnisse bewahrt;
denn alle meine Wege sind vor Dir.
JaHuWaH, lass mein Rufen vor Dich kommen;
gib mir Einsicht entsprechend Deinem Wort!
Lass mein Flehen vor dich kommen;
errette mich nach Deiner Verheißung!
Meine Lippen sollen überfließen von Lob,
wenn du mich Deine Anweisungen lehrst.
Meine Zunge soll reden von Deinem Wort,
denn alle Deine Gebote sind gerecht.
Deine Hand komme mir zu Hilfe,
denn ich habe Deine Befehle erwählt.
Ich habe Verlangen nach Deinem Heil, o JaHuWaH,
und Dein Gesetz ist meine Lust.
Lass meine Seele leben, damit sie Dich lobe,
und Deine Bestimmungen seien meine Hilfe!
Ich bin in die Irre gegangen wie ein verlorenes Schaf;
suche Deinen Knecht!
Denn deine Gebote habe ich nicht vergessen.“
(Psalm 119,165-176)
Stark aus Gnaden
“Diese Demut aber, die aus der Liebe stammt, die alles erträgt, alles erduldet, sich nicht verbittern lässt […], diese Demut ist der Sinn, der die Helden zeugte, aus dem die Märtyrer hervortraten.“ (Albert Bitzius, Schweizer Schriftsteller und Pfarrer, 1797-1854).
Diese Märtyrer waren stark durch die Gnade durch den Messias Jahuschuah. Diese Stärke erreichten sie jedoch erst dadurch, dass sie ganz klein und demütig wurden. Jeder der erkennt, dass er aus sich selbst heraus nichts, aber auch gar nichts Gutes vollbringen kann, wird wahre Stärke erlangen. Denn dadurch kann der mächtige Arm JaHuWaHs ihn aufrichten. Durch die Gnadengabe Seines heiligenden Geistes durch den Sohn wird der Schwache stark.
JaHuWaH möchte Sein Bild in uns wieder herstellen. Wir sündige Menschen haben die Herrlichkeit, die uns JaHuWaH als Seine Geschöpfe und Ebenbild gegeben hat (1. Mose 1,26), durch die Sünde verloren und durch unser Sündigen verfehlen wir die Herrlichkeit, die wir vor Ihm haben sollen (Römer 3,22-23). Aber ohne Verdienst werden wir durch Seine Gnade aufgrund der Erlösungstat Seines Sohnes gerechtfertigt, wenn wir Seine Gnadengabe auch annehmen.
„Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig, … [JaHuWaH], euer Gott!“ (3. Mose 19,11)
Der Allmächtige Schöpfer ist heilig; und Er möchte, dass wir auch heilig sind, weil Er uns als Seine Kinder annehmen und uns in Sein Reich aufnehmen will! Wie wunderbar! Um das möglich zu machen, hat Er Seinen geliebten einzigen Sohn für uns dahingeben! Sein Sohn Jahuschuah hat willig und demütig die Form eines Dieners angenommen und hat sich für die Menschen sogar bis zum Tod erniedrigen lassen (Philipper 2,3-9). Er, der im Reich der Himmel alle Vorzüge des Sohnes des Allmächtigen genoss, machte sich so klein, nahm Gebrechen, Mühsal, Hunger, Durst, jegliche andere Art von Versuchung, Verschmähung, Verspottung und den Tod in Kauf, um den Glaubenstreuen das Ewige Leben zu schenken. Er kam nicht, um bedient zu werden, sondern um zu dienen (Markus 10,45). Demut ist immer ein Dienen, ein Leben für andere. Der Messias versuchte, dieses Gesetz den Jüngern zu vermitteln:
„Aber … [JAHUSCHAH] rief sie zu Sich und sprach zu ihnen: Ihr wisst, dass diejenigen, welche als Herrscher der Heidenvölker gelten, sie unterdrücken, und dass ihre Großen Gewalt über sie ausüben. Unter euch aber soll es nicht so sein, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener, und wer von euch der Erste werden will, der sei aller Knecht.“ (Markus 10,42-44)
Diese Demut muss jedoch der Messias durch Seinen heiligenden Geist in uns vollbringen, ansonsten werden wir vielleicht dienen, aber dann aus einem falschen Antrieb heraus. Gerade dadurch, dass sich der Sohn des Höchsten auf die niedrigste menschliche Stufe begab, wird es uns ermöglicht, uns völlig Ihm hinzugeben und gehorsam dem Heiligen Gesetz gegenüber zu leben. Charles H. Spurgeon schrieb in „Der Glaube“:
„Der, welcher Glauben hat, hat seiner eigenen Gerechtigkeit gänzlich entsagt. Wenn du noch das geringste Vertrauen in dich selbst setzt, so hast du keinen Glauben; wenn du noch ein Stückchen Vertrauen auf etwas anderes setzt, als was Christus getan hat, so hast du keinen Glauben. Wenn du noch auf deine eigenen Werke vertraust, so sind deine Werke der Antichrist, und Christus und der Antichrist können nie zusammen bestehen. Christus will alles haben oder nichts; Er muss ein ganzer Heiland sein, oder kein Heiland überall.“ (www.chres.de/spu_glau.htm)
Im Messias Jahuschuah haben wir „die Erlösung durch Sein Blut, die Vergebung der Übertretungen nach dem Reichtum seiner Gnade“ (Epheser 1,7). Die Gnade ist ein freiwilliges Geschenk. Sie kommt von unserem Schöpfer aus Liebe. Diese Gabe kann man sich nicht erarbeiten, denn sie ist umsonst (Römer 3,23-24). Keiner von uns kann sich also den Himmel verdienen! Wir können nur dieses Geschenk des Allmächtigen dankbar annehmen (Epheser 2,8-9). Diese Gnade ist überströmend, weil wir trotz der Übertretung des Heiligen Gesetzes JaHuWaHs erlöst werden (Römer 5,20-21).
„Meine Schafe hören Meine Stimme, und Ich kenne sie, und sie folgen Mir nach; und Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus Meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie Mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand Meines Vaters reißen.“ (Johannes 10,27-29)
Im Glauben wird jeder Demütige die Führung in seinem Leben dem großen Hirten überlassen. Er wird Ihn zum Vorbild im täglichen Leben nehmen. Sein Heiliger Geist vollbringt dabei, „sowohl das Wollen als auch das Vollbringen“, „nach Seinem Wohlgefallen“ (Philipper 2,13).
„Nehmt auf euch Mein Joch und lernt von Mir, denn Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn Mein Joch ist sanft und Meine Last ist leicht.“ (Matthäus 11,29-30)
Sein Joch ist für uns deshalb so leicht, weil Er es für uns trägt. JaHuWaHs Gesetz ist dann für uns keine Last, weil es Jahuschuah in uns bewirkt. Wir selber können nicht ein Einziges aus uns selbst heraus durchhalten. Wir müssen uns so weit demütigen, dass wir NICHTS mehr aus unserer Kraft heraus tun. Wir müssen unseren Stolz ablegen und uns ganz von Ihm führen lassen. Auch wenn wir meinen, noch so stark und noch so intellektuell zu sein, wir müssen uns ganz fallen lassen und uns auf Ihn verlassen (Sprüche 3,5-7).
„Denn alles, was aus JaHuWaH geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ (1.Johannes 5,4)
Durch die Annahme des Messias und die völlige Übergabe unseres ganzen Denkens und Handelns an Ihn, werden wir von „JaHuWaH geboren“. Dadurch werden wir „zu einer neuen Schöpfung (2. Korinther 5,17). Wir werden neu erschaffen, in dem Er Seinen heiligenden Geist in uns legt. Man muss sich diese für uns Menschen oft unbegreifliche Tatsache vorstellen: Er, der allmächtige Schöpfergott, nimmt uns durch Seinen Sohn als Sein Kind an! Das ist die „Herrlichkeit Seiner Gnade, mit der Er uns begnadigt hat in dem Geliebten“ Jahuschuah (Epheser 1,5-6). Wie stark können wir als Söhne und Töchter des Allmächtigen Gottes des gesamten Universums sein! Und das aus Gnade.
„Denn ihr alle seid durch den Glauben Söhne … [JaHuWaHs] in … [dem Messias Jahuschuah]; denn ihr alle, die ihr in … [den Messias] hinein getauft seid, ihr habt … [den Messias] angezogen.“ (Galater 3,26-27)
Gnade ist ein Geschenk, das wir uns nicht verdienen können. Aber Gnade ohne Nachfolge ist genauso falsche Demut, wie das Halten des Gesetzes ohne Gnade. Die Gnade wirkt lebensverändernd. Gnade bedeutet nicht, einen Verbrecher einfach laufen zu lassen. Denn das wird ihn nicht verändern, sondern er wird vielmehr weitere Straftaten verüben. Auch durch ein noch so überzeugendes Bekenntnis wird niemand zu einem wahren Nachfolger des Messias, wenn er nicht echte Demut besitzt und sein Herz nicht von Liebe zu JaHuWaH und zu seinen Mitmenschen erfüllt ist. Selbst wenn er einen Großteil seines Besitzes für Bedürftige hergäbe, fände er vor dem Allmächtigen doch kein Wohlgefallen, wenn dies nicht aus echter Liebe, sondern aus einem andern Beweggrund geschähe. Und wenn er den Märtyrertod erlitte, aber ihn dazu nicht die Liebe eines geistgefüllten Glaubens angetrieben hätte, so stünde er vor JaHuWaH doch nur als ein verblendeter Heuchler.
Vergebung ist gleichzeitig auch immer eine Aufforderung zur Umkehr. Wenn auf den Glauben keine Werke folgen, dann ist es kein echter Glaube. Der Messias legt uns nahe, dass wir „in unseren Sünden sterben“ werden, wenn wir nicht an Ihn glauben (Johannes 8,24). Das heißt, dass wahrer Glaube durch die völlige Übergabe an Ihn, die Sünde in uns sterben lässt. Mit Ihm sterben wir, mit Ihm leben wir.
„»Der Gerechte aber wird aus Glauben leben«; doch: »Wenn er feige zurückweicht, so wird Meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben«.“ (Hebräer 10,38; Habakuk 2,3-4)
Der Schreiber des Hebräerbriefes zitiert hier aus dem Buch des Propheten Habakuk, um zu zeigen, dass ein JaHuWaH-gefälliges Leben ein Leben der Glaubenstreue ist. Es ist ein Glaube, der Ihm vollkommen vertraut und Seine Verheißungen annimmt, das Unsichtbare schaut und bis zum Schluss durchhält. Wenn sich ein Mensch aber feige auf Seine eigenen Werke verlässt und damit von der Quelle des Lebens zurückweicht, wird JaHuWaH kein Wohlgefallen daran haben.
„So lasst uns nun mit Furcht darauf bedacht sein, dass sich nicht etwa bei jemand von euch herausstellt, dass er zurückgeblieben ist, während doch die Verheißung zum Eingang in seine Ruhe noch besteht! Denn auch uns ist eine Heilsbotschaft verkündigt worden, gleichwie jenen; aber das Wort der Verkündigung hat jenen nicht geholfen, weil es bei den Hörern nicht mit dem Glauben verbunden war. […]„so bestimmt er wiederum einen Tag, ein »Heute«, indem er nach so langer Zeit durch David sagt, wie es gesagt worden ist: »Heute, wenn ihr Seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht!«“ (Hebräer 4,1-2.7)
Um wahrhaftig stark zu werden, müssen wir Jahuschuah das Ruder vollständig überlassen, damit Er uns sicher in den rettenden Hafen bringen kann. Solange wir versuchen, unsere schlechten Gewohnheiten zu unterdrücken und unsere Sünden vor anderen zu verbergen suchen, obwohl wir innerlich nach wie vor im sündigen Fleisch leben, kämpfen wir vergeblich. Nicht durch Anstrengung gelangen wir zum Sieg, sondern durch das Absterben des eigenen Egos. Wir tun gut daran unseren Himmlischen Vater zu bitten, Er möge diese negativen Charaktereigenschaften und Gewohnheiten von uns nehmen, damit wir mit Seinem Geist angefüllt werden können. So werden wir „Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen“ (Jakobus 1,21).
Allerdings schläft der Feind nicht, und so werden wir bis zum Ende kämpfen müssen. Es ist ein tägliches Sterben (1. Korinther 15,31). Gerade jetzt wo der Mensch mit Jahuschuah den Kampf der Glaubenstreue aufgenommen hat, wird er ganz besonders zum Angriffsziel Satans. Er wird alles versuchen, die erhaltenen Gnadengaben wieder zu vernichten. Hier ist es unsere Anstrengung, dass wir ständig in der Gnade JaHuWaHs bleiben und diese Gabe festhalten. Der Erzfeind hat gewonnen, wenn wir irgendeinen Zweifel an der Macht JaHuWaHs und der Gnadengabe der Erlösung in uns zulassen. Gerade hier müssen wir unserem Erlöser das Kampffeld überlassen. Er wird die Schlacht für uns schlagen. Es ist nicht ein Kampf zwischen uns und Satan, sondern es ist der im Himmel begonnene Kampf zwischen Jahuschuah und Satan. Versuchen wir selbst die Sache in die Hand zu nehmen, werden wir ganz sicher verlieren.
Die „heilbringende Gnade JaHuWaHs“ nimmt uns dabei in „Zucht“, damit wir die „weltlichen Begierden verleugnen“, damit Er uns von all unserer „Gesetzlosigkeit erlösen“ kann und uns Ihm „zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun.“ (Titus 2,11-14). Jahuschuah macht diese wunderbare Tatsache den Jüngern anhand der landwirtschaftlichen Arbeit am Weinstock deutlich:
„Ich bin der wahre Weinstock, und Mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an Mir, die keine Frucht bringt, nimmt Er weg; jede aber, die Frucht bringt, reinigt Er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das Ich zu euch geredet habe. Bleibt in Mir, und Ich bleibe in euch! Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst aus Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in Mir bleibt.“ (Johannes 15,1-4)
„Durch die Gnade Gottes bin ich, was ich bin (1. Korinther 15,10). Gnade machte aus Saulus einen Paulus. Bereits in den Schriften des Alten Bundes begegnet uns diese, ins Herz gehende und den Menschen verändernde Gnade (Joel 2,13; 2. Mose 34,6-7; 1. Könige 3,6; Psalm 36,11; 103,4; Sprüche 3,3-4; Hosea 2,21). Die Glaubenstreuen des Alten Bundes standen genauso unter der Gnade wie wir heute. Sie sehnten die Liebestat des Erlösers herbei, auf den sie hofften. Der Psalmschreiber beschreibt es mit den folgenden poetischen Worten:
„Gewiss ist Seine Rettung denen nahe, die Ihn fürchten, damit die Herrlichkeit in unserem Land wohne. Gnade und Wahrheit sind einander begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküsst.“ (Psalm 85,10-11)
Aus uns selbst heraus sind wir nicht „tüchtig“, sondern alles kommt von JaHuWaH, „der uns tüchtig gemacht hat zu Dienern, nicht des „Buchstabens, sondern des Geistes; denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig (2. Korinther 3,5-6). All unsere Talente und jeder Sieg über die Sünde sind Gnadengaben. Damit kann sich keiner rühmen, denn wenn ich mich selbst rühmen möchte, dann meiner Schwachheit (2. Korinther 11,30), denn „wenn ich schwach bin, dann bin ich stark (2. Korinther 12,10). Nur im Schwachen kann die Kraft des Messias wohnen:
„Lass dir an Meiner Gnade genügen, denn Meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen!“ (2. Korinther 12,9)
Stärke und Demut schließen einander nicht aus. Vielmehr erreichen wir durch Demut Stärke, denn Demut selbst ist Stärke. Eine stolze Person kann kaum Glauben in Jahuschuah haben. Es mag ein kleiner Anteil vorhanden sein, aber der Stolz wird ein Stolperstein sein. Das Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner in Lukas 18,10-14 folgt direkt auf das Gleichnis von der Witwe und dem gottlosen Richter (Lukas 18,1-8). Der Richter hat letztendlich der Witwe zwar das Recht zugesprochen, aber er tat es aus einer falschen Motivation heraus: aus dem Stolz. Am Ende dieses Gleichnisses fragte der Heiland: „Wenn der Sohn des Menschen kommt, wird Er auch den Glauben finden auf Erden?“ (Vers 8). Er sagte dies, weil der wahre Glaube nur durch Demut möglich ist. Jeder Stolz und Selbstgerechtigkeit wird letztendlich dazu führen, dass der Jahuschuah am Ende sagen wird: „Weicht von mir ihr Gesetzlosen, Ich habe Euch nie gekannt!“ (Matthäus 7,23).
Denn «Gott widersteht den Hoffärtigen,
aber den Demütigen gibt er Gnade».
(1.Petrus 5.5)
„Sei stark in der Gnade, die im Messias Jahuschuah ist.“
(2. Timotheus 2,1)
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Ganz aus Gnaden, Charles H. Spurgeon
Bilder vom Reiche Gottes, E.G.White
Gesegnet die “geistlich Armen”, ihrer ist das Himmelreich
„Glückselig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel!“ (Matthäus 5,3)
Man könnte es auch übersetzen mit „Glückselig sind die Demütigen“. Denn mit „geistlich arm“ wird genau dieser Zustand beschrieben, der im vorhergehenden Kapitel behandelt wurde. Es bedeutet, völlig dem eigenen selbstsüchtigen und stolzen Geist abzusterben, damit der Mensch mit JaHuWaHs heiligendem Geist angefüllt werden kann.
Leider haben heute viele eine falsche Vorstellung von dem Ausdruck “arm im Geist” oder „geistlich arm“. Sie sind der Ansicht, dass dieser Ausdruck Schwachheit bedeutet. Spötter der Bibel setzen die damit beschriebenen Personen gar mit „geistig Behinderten“ oder „Minderbemittelten“ gleich.
„Arm im Geist“ bezieht sich keinesfalls auf eine Art geistlich-psychisch schwache Veranlagung eines Menschen, sondern es ist ein bewusst gewählter Zustand derjenigen, die ihre eigene Hilfebedürftigkeit und Abhängigkeit vom Allmächtigen Gott JaHuWaH erkennen und sich vollständig auf Ihn verlassen. Sie spüren ihre geistliche Bedürftigkeit und wissen, dass Er ihren Mangel ausfüllen wird. Solchen demütigen Menschen gehört „das Reich der Himmel“. Es wird dafür auch der griechische Ausdruck moros verwendet, der ins Deutsche auch mit „töricht“ übersetzt wird. Möglicherweise hatte dieses griechische Wort damals eine andere oder mehrere Bedeutungen. Der Zusammenhang lässt jedoch eindeutig erkennen, was gemeint ist. Paulus schreibt:
„Seht doch eure Berufung an, ihr Brüder! Da sind nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme; sondern das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das, was nichts ist, damit Er zunichtemache, was etwas ist, damit sich vor Ihm kein Fleisch rühme.“ (1. Korinther 1,26-29)
Der Messias vergleicht einen solchen Zustand auch mit einem Kind. Er sagt, wenn wir nicht wie die Kinder werden, werden wir in das Königreich der Himmel nicht eingehen (Matthäus 18,2-4). Er meinte damit nicht, dass wir „kindisch“ werden sollen, sondern soviel Vertrauen und Glauben haben sollen, wie ein Kind. Weiter sagt Jahuschuah: „Wer nun sich selbst erniedrigt, wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel.“
Ein Kind ist absolut lernwillig und formbar. Und so formbar sollten wir für JaHuWaH auch werden. Er ist der Töpfer, wir sind der Ton (Jesaja 64,7). Wenn wir absolutes Vertrauen in Ihn haben, werden wir uns so fallen lassen können, wie ein Kind. Wir können dann unseren Stolz loslassen und uns Seiner weisen Führung anvertrauen, und Er wird uns Schritt für Schritt formen, bis wir wieder Seinem Bild entsprechen, das Er ursprünglich für den Menschen vorgesehen hatte. Das ist Heiligung. JaHuWaH offenbart sich den Kleinen, den Schwachen bzw. Demütigen. Sein Sohn pries dafür Seinen Vater:
„Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass Du dies vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast!“ (Matthäus 11,25)
Den „Weisen“ und „Klugen“ ist es deshalb verborgen, weil sie sich selbst für klug und weise halten. Es gibt viele kluge Theologen, Doktoren und große, studierte Männer und Frauen. Aber solange sie nicht klein wie die Kinder und „geistlich arm“ werden, bzw. die Einfachheit des Glaubens verstehen, werden sie zwar viel Wissen haben, gute Taten vollbringen und sich korrekt und fehlerfrei artikulieren, aber der Geist JaHuWaHs bewegt sie nicht. Es ist nicht das Wissen, dass wir uns selbst angeeignet haben, sondern das, was uns der Heilige Geist JaHuWaHs durch Seinen Sohn vermittelt.
„Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch Meinen Geist!, spricht … [JaHuWaH] der Heerscharen.“ (Sacharja 4,6-7)
Wir sind “geistlich arm”, wenn wir uns völlig von unseren eigenen Wünschen, Streben nach Macht, Geld und Anerkennung und unserem Stolz freimachen. JaHuWaHs heiligender Geist kann uns dann ausfüllen. Der „Arme im Geist“ ist jemand, der seine eigene geistliche Unwürdigkeit vor JaHuWaH erkennt und bekennt, und der einsieht, dass er vollkommen von Ihm abhängig ist. Wenn man nicht an diesen Punkt im Leben gelangt ist, aber trotzdem vorgibt, ein Nachfolger des Messias zu sein, der belügt und betrügt sich selbst. Er wird dann ständig versuchen, selbst Herr über die Sünde zu werden, was immer wieder scheitern wird. Denn solange der Mensch selbst Herr über seine Lage bleiben will, wird JaHuWaH auch nicht eingreifen.
„Denn … [JaHuWaH] ist erhaben und sieht auf den Niedrigen, und den Hochmütigen erkennt er von ferne.“ (Psalm 138,6)
JaHuWaH reagiert auf den Stolzen mit Abstand. Er zieht sich selbst mit Seinem Geist zurück, weil der Stolze Ihn nicht wirken lässt, sondern alles selbst in die Hand nimmt. Während der Allmächtige Schöpfergott sich den Demütigen naht, verachtet der Stolze zuweilen den Demütigen. JaHuWaH aber verbindet sich mit dem Schwachen und Bescheidenen, indem Er ihnen Gnade schenkt. Dem Stolzen jedoch wird Er seinen eigenen Weg gehen lassen, selbst bis ins Verderben, wenn er seinen Stolz nicht aufgibt und JaHuWaH die Führung überlässt. Niemand kann von sich selbst heraus erkennen, dass sein Weg in die Irre führt – schon hier braucht es Seinen Geist, um das zu erkennen.
“Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen? Ich, … [JaHuWaH], erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem Einzelnen zu vergelten entsprechend seinen Wegen, entsprechend der Frucht seiner Taten.“ (Jeremia 17,9-10)
Und so kann es auch sein, dass das Eingestehen der eigenen geistlichen Armut nur ein Lippenbekenntnis ist. Das Herz selbst bleibt davon unberührt und ist nach wie vor angefüllt mit Stolz. Um unseren inneren schwachen und fehlerhaften Zustand auch zu erkennen, sollten wir auf unseren Heiland schauen – auf Sein reines und makelloses Wesen. Wie hat Er als vollkommener Mensch auf Erden dieses reine Leben führen können? Durch Seine echte Demut und der ständigen Verbindung mit dem Heiligen Geist Seines Himmlischen Vaters. Wir sehen dann, dass wir lediglich selbstgerecht sind, wie alle anderen Sünder auch. Wir erkennen, dass wir nur durch JaHuWaHs Gnade erlöst werden und nicht durch unsere eigenen guten Taten. Hiob erkannte, was es bedeutet „geistlich arm“ zu sein, nachdem Er Seinen Erlöser „gesehen“ hatte:
"Vom Hörensagen hatte ich von Dir gehört, aber nun hat mein Auge Dich gesehen. Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und in Asche!“ (Hiob 42,5–6)
Und auch Jesaja hat Seinen Schöpfer gesehen und erkannt, wie klein und sündig er doch ist:
“Da sprach ich: Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne unter einem Volk, das unreine Lippen hat; denn meine Augen haben den König, … [JaHuWaH] der Heerscharen, gesehen!“ (Jesaja 6,5)
Unser Heiland und Messias hat sich der Menschheit auf Erden offenbart, um uns Menschen den Himmlischen Allmächtigen Vater zu zeigen, denn durch Ihn können wir den Vater sehen, weil Er und Sein Vater „eins“ sind (Johannes 10,30). Das heißt, sie sind eines Sinnes und eines Geistes. Und so möchte Er, dass auch wir „eins seien“, gleichwie Er und der Vater eins sind (Johannes 17,22). Das ist aber nur möglich, wenn jeder sich entäußert und „geistlich arm“ wird. Und wenn jeder bereit ist, seine eigenen Wünsche hinten anzustellen, um den anderen zu dienen. Abraham ist dafür ein gutes Beispiel, als er Lot die Wahl überließ, welches Land er haben möchte, er selbst sich nur mit dem Zweitbesten begnügte. Er als der Ältere der beiden, hätte das Land aussuchen können; aber demütig, wie er war, überließ er das bessere Land Lot.
„Wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener, und wer von euch der Erste werden will, der sei aller Knecht. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um Sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und Sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“ (Markus 10,43-45)
Wer aber vom Messias gelernt und Seinen Geist in sich hat, wird Schritt für Schritt freier von Selbstsucht, Stolz und Herrschsucht; in ihm kehrt Ruhe ein, denn das Herz wird vom Heiligen Geist bewegt. Wir müssen nicht mehr nach den hohen Stellungen und nach der Anerkennung der Menschen streben, sondern erkennen, dass der vornehmste Platz zu den Füßen unseres Erlösers ist. Wenn wir auch noch so gering, klein und schwach sind, wir haben einen mächtigen Helfer und Führer:
“Denn ich, … [JaHuWaH], dein Gott, ergreife deine rechte Hand und sage dir: Fürchte dich nicht; Ich helfe dir! So fürchte dich nicht, du Würmlein Jakob, du Häuflein Israel; denn Ich helfe dir, spricht … [JaHuWaH], und dein Erlöser ist der Heilige Israels.“ (Jeremia 41,13-14)
Ein Beispiel echter Demut: Mose
“Aber Mose war ein sehr sanftmütiger Mann, sanftmütiger als alle Menschen auf Erden.“ (4. Mose 12,3)
Mose hatte mit so vielen und großen Problemen zu kämpfen, weil das Volk, das er durch die Wüste führen sollte, immer wieder gegen ihn rebellierte, obwohl er grundsätzlich nur das tat, was JaHuWaH von ihm verlangte. Aber er bewies dabei wahre Größe und Demut.
Mose wuchs als Hebräer am pharaonischen Hof Ägyptens als angenommener Sohn der Tochter des Pharaos auf (2. Mose 2,1-10). Er „wurde in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet und war mächtig in Worten und in Werken“ (Apostelgeschichte 7,22). Er war schon als junger Mann sehr hilfsbereit und sensibel, und er konnte es nicht ertragen, wenn einem anderen Unrecht angetan wurde. Allerdings hatte er zu der Zeit noch nicht die Demut besessen, die ihn später auszeichnete. Und so brachte er einen Ägypter um, weil er sah, wie dieser einen Hebräer schlug. Die Sache flog auf, und der Pharao wollte ihn töten lassen, worauf Mose ins Land Midian flüchtete (2. Mose 2,11-15). Er hatte jedoch einen tiefen Glauben, den ihm sicherlich Seine leibliche hebräische Mutter mitgegeben hatte. Sein hohes Ansehen und sein Stand als Enkel des Pharaos waren ihm nicht wichtig, vielmehr lag ihm das Wohl seiner hebräischen Brüder sehr am Herzen.
„Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter des Pharao zu heißen. Er zog es vor, mit dem Volk … [JaHuWaHs] Bedrängnis zu erleiden, anstatt den vergänglichen Genuss der Sünde zu haben, da er die Schmach des … [Messias] für größeren Reichtum hielt als die Schätze, die in Ägypten waren; denn er sah die Belohnung an. Durch Glauben verließ er Ägypten, ohne die Wut des Königs zu fürchten; denn er hielt sich an den Unsichtbaren, als sähe er ihn.“ (Hebräer 11,23-27)
Nachdem er Ägypten verlassen hatte, kam er an einen Brunnen, wo er Zeuge wurde, wie die Töchter des dortigen Priesters von Hirten verjagt wurden. Er kam ihnen zu Hilfe, schöpfte für sie Wasser und tränkte die Schafe ihres Vaters. Als deren Vater das hörte, lud er ihn ein und gab ihm seine Tochter Zippora zur Frau. Sie bekamen ein Kind (später noch ein Zweites) und blieben dort einige Jahre, wo Mose als Schafhirte tätig war (2. Mose 2,11-22).
Als der ägyptische König starb, ging es den dort in der Gefangenschaft lebenden Israeliten schlecht und sie baten um Befreiung und JaHuWaH erhörte ihr Flehen. Durch einen brennenden Dornenbusch sprach Er zu Mose, dass Er ihn dazu bestimmt habe, das Volk aus Ägypten zu befreien. Mose aber konnte es nicht glauben und so fragte er: „Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und dass ich die Kinder Israels aus Ägypten führen sollte?“. Aber der Allmächtige versicherte ihm, dass Er immer an seiner Seite sein werde (2. Mose 2,23-25; 2. Mose 3,1-23).
Als Schafhirte übte sich Mose weiter in Demut und nun konnte ihn JaHuWaH für etwas ganz Großes gebrauchen. Er sollte der Führer des gesamten Volkes Israels werden. Mose hatte ein so großes Verantwortungsbewusstsein für das, ihm von JaHuWaH anvertraute Volk, für das er sich höchstpersönlich verantwortlich und mitschuldig fühlte, als es unter Seiner Führung plötzlich anfing, sich Götzen anzufertigen und sie anzubeten, wie es später am Berg Sinai geschah. Aber Mose wollte, dass keiner umkam. Er wollte jedes verlorene Schaf zurückholen; er konnte die Menschen, für die er verantwortlich war, nicht aufgeben.
„Als nun Mose wieder zu … [JaHuWaH] kam, sprach er: Ach! Das Volk hat eine große Sünde begangen, dass sie sich goldene Götter gemacht haben! Und nun vergib ihnen doch ihre Sünde; wenn aber nicht, so tilge Mich aus deinem Buch, das Du geschrieben hast! … [JaHuWaH] sprach zu Mose: Ich will den aus meinem Buch tilgen, der gegen Mich sündigt!“ (2. Mose 31-33)
Mose war so verbunden mit seinem Schöpfer, dass er wusste, dass nur Er ein guter Führer sein würde. Er verließ sich nie auf sich selbst und so sagte Mose zu JaHuWaH: „Wenn Du nicht selbst mitgehst, so führe uns nicht von hier hinauf!“ (2. Mose 33,15). In allen Kämpfen, die die Israeliten gewonnen hatten, erinnerte Mose sie daran, dass es einzig und alleine der Allmächtige Israels war, der den Kampf für sie führte. Und als der Allmächtige Mose versicherte, dass Er mit dem Volk gehen würde (2. Mose 33,14.17), da war es Mose noch nicht genug. Er bat JaHuWaH, Er möge ihm Seine Herrlichkeit zeigen. Auch das wollte der Allmächtige diesem glaubenstreuen Menschen erfüllen. Allerdings teilte Er Mose mit, dass Er ihm Sein Angesicht nicht zeigen könne, weil jeder Mensch durch die von Ihm ausstrahlende Herrlichkeit sofort tot umfallen würde. So stellte Er Mose in eine Felsenkluft und ließ Seine Herrlichkeit an ihm vorübergehen (2. Mose 33,18-23). Mose selbst wurde dabei so angestrahlt, dass er sein Gesicht verhüllen musste, als er zum Volk zurückkam (2. Mose 34,29-33).
Diese Begebenheit zeigt uns, dass sich JaHuWaH demjenigen naht und zeigt, der demütig ist und sich völlig auf Ihn verlässt. In Seinen Augen ist ein solcher Mensch ganz groß. Je kleiner wir uns selbst einschätzen, umso näher wird Er kommen. Wenn jemand viel von sich selbst hält und meint er wäre schon ohne Sünde, von dem wird Er sich immer weiter entfernen.
„Er leitet die Sanftmütigen im Recht und lehrt die Sanftmütigen seinen Weg.“ (Psalm 25,9)
„Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von … [JaHuWaH], der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von … [JaHuWaH] empfangen wird, ein Mann mit geteiltem Herzen, unbeständig in allen seinen Wegen.“ (Jakobus 1,5-8)
Diese Verheißung gilt jedoch nur denen, die Ihm auch willig in allem nachfolgen. Er wird niemanden führen, der zu stolz ist, sich belehren zu lassen. Auch die Zweifler, Unentschlossenen und Unbeständigen können nichts von JaHuWaH empfangen, wie Jakobus schreibt. Mit Mose sprach der Allmächtige sogar direkt, im Gegensatz zu den Propheten, mit denen Er „nur“ durch Träume oder Visionen sprach (4. Mose 12,7-8). Er redete mit Mose „von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet“ (1. Mose 33,11).
Man könnte sich nun fragen, warum JaHuWaH mit Mose “von Angesicht zu Angesicht” sprach, wo Johannes doch schreibt, dass Ihn niemand je gesehen hat (1. Johannes 4,12). Er könnte auch hier durch Seinen Sohn gesprochen haben, der die Angelegenheiten auf Erden in Seinem Auftrag für Ihn ausführte. Denn häufig wird in den Schriften des Alten Bundes der Name „JaHuWaH“ (HERR) auch für jemanden angewandt, der für den Allmächtigen selbst handelt oder spricht. Dieser „jemand“ kann niemand anderer als Sein Sohn sein, denn nur Er trägt den Namen Seines Vaters und handelt IMMER im Namen Seines Vaters. (Bitte lies hierzu „Der Erzengel Michael“).
Hier könnte der Allmächtige ICH BIN DER ICH BIN aber auch unmittelbar zu ihm gesprochen haben, denn „von Angesicht zu Angesicht“ bedeutet nicht, dass Mose buchstäblich das Gesicht des Allmächtigen sah. „Von Angesicht zu Angesicht“ ist eine Sprachfigur, welche große und unmittelbare Intimität mit dem Gegenüber ausdrückt. Mose sah nicht das buchstäbliche Gesicht des Allmächtigen, aber er konnte direkt und vertraulich mit Ihm sprechen. Mose konnte jedoch eine Gestalt sehen, und so heißt es auch er „schaute die Gestalt JaHuWaHs“ (4. Mose 12,8). Die Gestalt jedoch, die in der Wolkensäule vor den Israeliten herging, konnte nur der Sohn JAHUschuAH gewesen sein (siehe 2. Mose 23,20-21 + 2. Mose 13,21-22). Auch dem Hiob erschien eine „Gestalt“, er „konnte sie jedoch nicht erkennen“ (Hiob 4,16).
Leider hatte es Mose mit dem widerspenstigen Volk, das er nach Kanaan führen sollte, nicht leicht. Sogar seine eigenen Geschwister machten ihm das Leben und seine Führerschaft schwer. Mirjam und auch Aaron wurden auf die Stellung Mose neidisch. Das Verhalten, besonders Mirjams, ist nicht nur ein abschreckendes Beispiel von Streben nach menschlicher Anerkennung, sondern auch eines des Neides und der Kritiksucht. Ihre ungerechtfertigte Kritik richtete sich vorerst gegen Zippora, die Ehefrau Mose, weil diese keine Hebräerin, sondern entweder eine Midianiterin oder Kuschiterin war. Als „Kuschiterin“ (4. Mose 12,1) könnte sie auch aufgrund ihrer dunkleren Hautfarbe genannt worden sein. Sie war zwar keine Israelitin, glaubte jedoch an den wahren und einzigen Schöpfergott JaHuWaH. Nachdem Zippora ihre beiden Söhne und ihr Vater Jethro von Midian zu Mose in die Wüste kamen (Mose hatte sie zuvor von Ägypten zurück nach Midian zu ihrem Vater gesandt, wohl um ihr das ganze Elend, das über Ägypten kommen sollte, zu ersparen), erzählte Mose ihnen alles, was sie in Ägypten und was sie seit dem Auszug erlebt hatten; die Wunder JaHuWaH, wie Er für sie gekämpft hatte und auch die Strapazen.
Moses Schwiegervater und Zippora erkannten jedoch schnell, dass Mose eine riesen Last mit dem Volk trug und dass diese Last schwer an seinen Kräften zehrte. Sie wollten nun Mose unterstützen, Jethro gab ihm Anweisungen, wie er die Last besser verteilen konnte und Mose folgte den Anweisungen seines Schwiegervaters und ernannte siebzig Älteste (2. Mose Kapitel 18). Auch hier können wir wieder sehen, wie demütig Mose war. Er, der direkt mit dem Allmächtigen sprach, nahm dankbar die Ratschläge seines Schwiegervaters an.
Aber hier begannen wohl der Neid und die Abneigung gegen Zippora. Sie und Aaron fühlten sich nun an zweite Stelle gesetzt. Sowohl Aaron als auch Mirjam bekamen von JaHuWaH das Prophetenamt. Sie verstanden deshalb nicht, warum Mose sie nicht in den Ratschluss miteinbezog. Mirjam dachte, dass Moses Frau der Grund dafür war, dass sie Mose davon abgehalten habe, sie um Rat zu fragen. Aaron hätte seiner Schwester Einhalt gebieten müssen, stattdessen hörte er sich jedoch Mirjams Klagen an, und es packte ihn bald selbst die Eifersucht.
Während Mose seine eigene Schwachheit immer vor Augen hatte, schätzte Aaron sich selbst höher ein und vertraute nicht so sehr auf JaHuWaH. Als ihm am Sinai die Verantwortung über das Volk übertragen wurde, versagte er. Aus geistlicher Schwachheit stimmte er dem Götzendienst des Volkes zu. Durch die Ämter, die Aaron und Mirjam von JaHuWaH bekommen hatten, wurden sie überheblich und es kam in ihnen das Verlangen nach mehr Ruhm auf.
Bei der Ernennung der siebzig Ältesten fühlten sie sich deshalb übergangen. Sie glaubten, Jethro habe zu viel Einfluss auf Mose genommen, weil dieser seinen Rat so bereitwillig annahm. Sie schienen damit Mose der Überheblichkeit zu bezichtigen, denn sie waren erbost, dass er die Entscheidungen traf, wenn JaHuWaH doch auch zu ihnen durch Träume und Gesichte sprach. Sie waren zwar an der Führung des Volkes durch die Wüste beteiligt (Micha 6,4), hielten sich aber mit Mose für gleichberechtigt und wollten ebenfalls den Ruhm und Ehre erhalten, die Mose zu Teil wurde. Besonders in Mirjam kam deshalb Unzufriedenheit auf, die Aaron sehr bald mit ihr teilte.
Aaron und Mirjam waren jedoch der Ansicht, dass, wenn doch der Allmächtige auch mit ihnen sprach, dann müssten sie doch auch bezüglich der Entscheidungen etwas zu sagen haben. JaHuWaH hat zwar mit ihnen gesprochen, er hat ihnen jedoch nicht dieselbe Autorität gegeben, das Volk zu führen, wie Er Mose gab.
Moses reagierte jedoch auf diese Anschuldigungen und Kritik Aarons und Mirjams auf eine sehr demütige Art und Weise, denn er „war ein sanftmütiger Mann, sanftmütiger als alle Menschen auf Erden (4. Mose 12,3). Mose war ein großer, mutiger und mächtiger Mann, aber er war demütig. Er hatte nicht den Stolz, den seine Geschwister und das Volk immer wieder zeigten. Nicht nur seine eigene Familie, sondern auch die ihm unterstellten Leiter des Volkes (2. Mose 16) und auch das ganze Volk beschwerten sich immer wieder und griffen seine Autorität an.
Mose versuchte jedoch nie, sich selbst zu rechtfertigen, sondern vertraute ganz auf Seinen Schöpfer, der ihm die führende Stellung gegeben hatte. Und als ein Gericht JaHuWaHs auf seine Gegner fiel, freute Mose sich nicht, sondern trat vielmehr für sie ein und bat um Gnade für sie. So war es auch bei Aaron und Mirjam.
JaHuWaH hörte die Klagen Mirjams und Aarons. Er hörte die Anklage und die Kritik ihrem Bruder gegenüber und damit auch gegen den Schöpfer, der Mose als Anführer bestimmte. Es war Stolz, der Aaron und Mirjam antrieb. JaHuWaH selbst sprach plötzlich zu den Dreien: „Geht ihr drei hinaus zur Stiftshütte!“ (4. Mose 12,4-5). JaHuWaH kam in der Wolkensäule herab und stellte sich an den Eingang der Stiftshütte und gebot Aaron und Mirjam nach vorne zu treten. Er sprach dann zu ihnen:
“Hört doch Meine Worte: Wenn jemand unter euch ein Prophet … [JaHuWaHs] ist, dem will Ich Mich in einem Gesicht offenbaren oder Ich will in einem Traum zu ihm reden. Aber nicht so mein Knecht Mose: Er ist treu in Meinem ganzen Haus. Mit ihm rede ich von Mund zu Mund, von Angesicht zu Angesicht und nicht rätselhaft, und er schaut die Gestalt … [JaHuWaHs]. Warum habt ihr euch denn nicht gefürchtet, gegen Meinen Knecht Mose zu reden?“ (4. Mose 12,6-8)
Nicht Mose rechtfertigt sich, sondern der Schöpfer persönlich machte Aaron und Mirjam deutlich, was so besonders an Mose war, dass Er mit ihm „von Angesicht zu Angesicht sprach, während er mit Aaron und Mirjam nur über Visionen und Träume kommunizierte. Mose war während der 40-jährigen Wüstenwanderung auch in den kleinsten Dingen seinem Schöpfer treu. Mirjam und Aaron hingegen brachten unangebrachte und unwahre Kritik gegen Mose vor. Mose war kein stolzer Mann und seine Frau war eine JaHuWaH-fürchtige Frau. Die Geschwister kritisierten aus reinem Selbstinteresse, weil sie neidisch auf Mose waren.
Nachdem JaHuWaH entschwunden war, hatten beide Zeit, über ihre Taten nachzudenken. Ihrer verkehrten Handlung wurde Nachdruck verliehen, indem der Allmächtige Mirjam mit Aussatz strafte (4. Mose 12,10). Ein solcher Aussatz galt als unheilbar und verunstaltete stark das Aussehen. JaHuWaH zeigte nun äußerlich, wie es in ihrem Herzen aussah. Es muss ein schrecklicher Anblick gewesen sein, denn Aaron wandte sich nun sofort an Mose und bat ihn um Hilfe. Folgte Aaron erst den Anweisungen Mirjams (denn sie schien die führende Rolle in diesen verkehrten Handlungen übernommen zu haben und sie war es, die mit Aussatz gestraft wurde), so wandte er sich nun demütig an Mose, den er nun als „seinen Herrn“ ansprach. Er erkannte ihn nun als den Führer des Volkes an. Sein und Mirjams Stolz war nun in Staub gelegt und sie bereuten ihre Sünden.
Mose hingegen betete inständig zu JaHuWaH, Er möge Mirjam vom Aussatz heilen. Und dies waren die ersten Worte Mose, die wir in diesem Kapitel lesen können. Es war die Bitte um die Heilung der Person, die ihm am meisten schadete. Während der Anschuldigungen seiner Geschwister hatte er kein Wort gesagt. Er wartete die Antwort JaHuWaHs ab, weil er wusste, dass nur Er gerecht urteilen konnte.
Auf die Bitte Mose antwortete Ihm JaHuWaH, dass sie sieben Tage lang aus dem Lager ausgeschlossen werden soll und dann wieder zurückkommen könne, und so geschah es dann auch. Das Volk reiste erst wieder weiter, als sie zurückkehrte (4. Mose 12,14-15). Sie war damit geheilt, weil sie ansonsten nicht ins Lager hätte zurückkommen können, denn der Aussatz (auch Lepra genannt) galt als hoch ansteckend. Sie musste aber sieben Tage lang mit ihrem schrecklichen Aussehen leben und konnte so über ihren inneren Herzenszustand nachdenken (4. Mose 12,11-16). Die Wolke über der Stiftshütte, als Zeichen der Gnade JaHuWaHs, verschwand für diese sieben Tage und kehrte anschließend wieder zurück.
Diese Bestrafung war unbedingt notwendig geworden, denn hätte JaHuWaH dem wachsenden Neid und Unzufriedenheit nicht Einhalt geboten, hätte das schlimme Folgen gehabt. Eifersucht und Neid sind eine der schlimmsten Charaktereigenschaften, die ein Mensch haben kann – sie sind viel schlimmer in ihrer Auswirkung als Zorn und Wut. Neid war der Beweggrund, den Luzifer antrieb, gegen seinen Schöpfer zu rebellieren.
„Grausam ist der Zorn und überwallend der Grimm; aber wer kann vor der Eifersucht bestehen?“ (Sprüche 27,4)
Wir sollten uns grundsätzlich davor hüten, schlecht über andere zu reden oder uns gar als Richter ihres Verhaltens aufzuspielen. Jakobus warnt, dass, wer den anderen richtet, der ist ein Richter über das Gesetz. Denn nur einer wird richten, der Himmlische Vater, der das Gericht dem Sohn übergeben hat (Jakobus 4,11-12; Johannes 5:22). Und selbst wenn wir zu Unrecht beschuldigt und kritisiert werden, ist es das Beste, es einfach JaHuWaH zu übergeben. Auch Sein Sohn, als Er auf Erden misshandelt und verspottet wurde, tat „Seinen Mund nicht auf“ (Jesaja 53,7).
Es verging nicht viel Zeit, nachdem das Gericht JaHuWaHs über Mirjam als Folge ihrer Eifersucht und ihrer Anklage gegen Mose gekommen war, da regten sich bald schon wieder Neid und Eifersucht unter dem Volk. Da war Korah, ein Levith und Vetter Mose. Als Levith stand er im Dienst an der Stiftshütte und war ein einflussreicher Mann. Aber er war mit seiner Stellung nicht zufrieden, er wollte ein höheres Amt einnehmen. Er war eifersüchtig auf Mose und Aaron.
Zusammen mit Datan und Abiram wiegelte Korah das Volk auf und das Volk beteiligte sich am Aufruhr gegen ihre Führerschaft (4. Mose Kapitel 16). Diese drei Männer waren sogar mit Mose auf den Berg Sinai gestiegen und durften die Herrlichkeit JaHuWaHs schauen. Aber langsam regte sich etwas Böses in ihnen, was immer stärker wurde, bis Satan ihre Gedanken beherrschte. Sie vergaßen dabei völlig, dass der Allmächtige selbst sie anführte und Mose unter Seiner Führung stand.
Unter dem Vorwand der Anteilnahme am Wohlergehen des Volkes nährten sie weiter ihre Unzufriedenheit und ihren Neid und stifteten damit schließlich beinah das ganze Volk gegen Mose und Aaron auf. Zum Schluss waren sie so verblendet, dass sie tatsächlich glaubten, alles aus Eifer für die Sache des Allmächtigen zu tun. Solche Menschen, die sich „unbemerkt“ unter Jahuschuahs Gemeinde langsam aber sicher ausbreiten, dabei die Gnade JaHuWaHs verschmähen und JaHuWaH, „den einzigen Herrscher“, und unseren Heiland, Jahuschuah verleugnen (Judas 1,4), gibt es auch heute überall. Weiter schreibt Judas über die heutige Rotte Kains, Bileams und Korahs:
„Diese aber lästern alles, was sie nicht verstehen; was sie aber von Natur wie die unvernünftigen Tiere wissen, darin verderben sie sich. Wehe ihnen! Denn sie sind den Weg Kains gegangen und haben sich um Gewinnes willen völlig dem Betrug Bileams hingegeben und sind durch die Widersetzlichkeit Korahs ins Verderben geraten!“ (Judas 1,10-11)
Der geduldige Mose war entsetzt über diese Verschwörung gegen ihn und Aaron und über soviel Hass, der sich ihm entgegenschlug. Aber auch dann unternahm er selbst nichts, sondern fiel auf sein Angesicht und flehte JaHuWaH um Hilfe an. Als JaHuWaH ihm mitteilte, dass sich Mose und das Volk von „dieser Gemeinde“ trennen sollte, weil Er sie vertilgen würde, da flehte Mose und Aaron, Er möge doch die Gemeinde verschonen, wo doch nur ein Mann so schwer gesündigt hatte. Da ließ JaHuWaH Mose ausrichten, dass sich jeder Einzelne des Volkes von den Zelten dieser anführenden Männer trennen und nichts mehr von ihrem Besitz anrühren sollte, so würde ihnen nichts geschehen. Und so geschah es (4. Mose Kapitel 16).
Aber selbst als nun der Allmächtige einschritt und die Rotte Korahs mit ihren 250 Männern vom Erdboden verschwinden ließ, war der rebellische Geist immer noch unter dem Volk vorhanden und sie beschuldigten Mose und Aaron, dass sie es gewesen seien, die „das Volk JaHuWaHs getötet“ haben (4. Mose 17,6). Aufgrund dieser falschen Anklage gegen die Diener JaHuWaHS kamen Tausende dieser selbstgerechten, arroganten und boshaften Menschen durch eine Plage um (4. Mose 17,14).
Wie Korah, so planen und arbeiten auch heute vermeintliche Nachfolger des Messias für ihre eigene Ehre. Dabei wird die Wahrheit verdreht und die wahren Diener JaHuWaHs verleumdet. Und obwohl eindeutige Beweise vorliegen, dass sie falsch liegen, glauben sie und ihre Anhänger irgendwann aus tiefster Überzeugung, es sei die Wahrheit.
Stolz und Selbsterhöhung ist die Ursache all des Leids auf dieser Erde seit Luzifer im Himmel verkündigte: "Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne JaHuWaHs erhöhen“ (Jesaja 14,13). Er erhöhte sich selbst und fiel tief. Seit dem ist er immer wieder erfolgreich, die Menschen zur Selbsterhöhung anzustacheln und gegen den Schöpfer zu rebellieren.
„… [JaHuWaH], wer darf weilen in Deinem Zelt? Wer darf wohnen auf Deinem heiligen Berg? Wer in Unschuld wandelt und Gerechtigkeit übt und die Wahrheit redet von Herzen; wer keine Verleumdungen herumträgt auf seiner Zunge, wer seinem Nächsten nichts Böses tut und seinen Nachbarn nicht schmäht; wer den Verworfenen als verächtlich ansieht, aber die ehrt, die … [JaHuWaH] fürchten.“ (Psalm 15,1-4)
Demut ist die mutige Entscheidung, sich nicht selbst zu rechtfertigen oder gar mit Gewalt zu nehmen, was einem zusteht, sondern vielmehr in allen Lebenslagen das Vertrauen auf JaHuWaH zu setzen; Er wird einem das Recht verschaffen (Römer 8,27). Von Mose, einem der größten Führer des Volkes JaHuWaHs, können wir diese Demut lernen. Als ein Großteil des Volkes gegen ihn war und selbst seine eigenen Geschwister ihn zu unrecht in den Rücken fielen, unternahm er selbst – außer Gebet und Fürbitte – nichts, sondern ließ den Allmächtigen für ihn kämpfen.
Hoch der Stolz, tief der Fall - Der Allmächtige lehrt Demut
„Stolz kommt vor dem Zusammenbruch, und Hochmut kommt vor dem Fall.“ (Sprüche 16,18)
Wie wir bei Mirjam und der Rotte Korahs gesehen haben, folgt auf Hochmut unweigerlich der Fall. Beim Einen früher, beim Anderen später. Der Mensch denkt, aber JaHuWaH lenkt.
"Alle Wege des Menschen sind rein in seinen Augen, aber … [JaHuWaH] prüft die Geister. […] Alle stolzen Herzen sind … [JaHuWaH] ein Gräuel." (Sprüche 16,2.5; 21,2)
Je höher wir steigen, umso tiefer können wir fallen. Denn die Konsequenz des Stolzes ist Zerstörung. Diese Tatsache wird uns anhand so vieler Beispiele in der Bibel gelehrt. Wenn der Mensch sich überhebt und stolz wird, kommt unweigerlich der Ruin. Denn alle „stolzen Herzen sind JaHuWaH ein Gräuel, sie bleiben nicht ungestraft“ (Sprüche 16,5). Ein Beispiel ist die Gemeinde Laodizea, die meint, sie sei reich und hat alles was sie braucht, dabei aber gar nicht merkt, wie elend, jämmerlich, arm blind und nackt sie ist (Offenbarung 3,16-17). JaHuWaH wird sie ausspeien aus Seinem Mund, wenn sie nicht Buße tut. Dasselbe hat Er über das Israel des Alten Bundes prophezeit, weil „der Hochmut“ ihres Herzens es verführt hat (siehe Obadja 1,3-4; Amos Kapitel 6 und 7).
„Wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle!“ (1. Korinther 10,12)
„Denn es kommt ein Tag des Gerichts von … [JaHuWaH] der Heerscharen über alles Stolze und Hohe und über alles Erhabene, und es wird erniedrigt werden; […] der Hochmut des Menschen wird gebeugt und der Stolz des Mannes gedemütigt werden“. (Jeremia 2,12.17)
Diese Warnung des Messias bezieht sich nicht nur auf das Weltgericht, sondern auch auf die Gnade JaHuWaHs, um den Sünder noch aus dem Morast herauszuziehen, indem er „stolz“ zu versinken droht.
„Denn Du rettest das elende Volk, aber Deine Augen sind gegen die Stolzen — Du erniedrigst sie!“ (2. Samuel 22,28)
Der Stolz, wenn man ihn einmal walten lässt, wird stärker und stärker und infiziert alle Gedanken und Hoffnungen. Und wenn nicht früh genug dagegen angekämpft wird, indem wir JaHuWaH bitten: „Wenn Du willst, kannst Du mich reinigen“ (Matthäus 8,2) von meinem Stolz, dann wird nur noch ein tiefer Fall bzw. eine schlimme Not oder Leid dem Stolz Einhalt gebieten können. Ein Sprichwort aus der Schweiz trifft diese Tatsache recht gut:
Demut hat mich lieb gemacht,
Lieb hat mich zu Ehren bracht,
Ehre hat mir Reichtum geben,
Reichtum thät nach Hoffart streben,
Hoffart stürzt ins Elend nieder,
Elend gab mir Demuth wieder.
Jeder, der aufgrund der Gnadengabe stolz wird, oder „jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden“ (Lukas 14,11). Alles, was wir haben, alle guten Dinge kommen von unserem Schöpfer. JaHuWaH lässt das Leid zu und „demütigt“ uns, weil wir oft nur auf diese Weise klein werden und Seine Hilfe suchen; und auch, um unsere Glaubenstreue zu prüfen, wie echt er tatsächlich ist. So prüfte Er auch Seinen Knecht Mose:
“Und du sollst an den ganzen Weg gedenken, durch den … [JaHuWaH], dein Gott, dich geführt hat diese 40 Jahre lang in der Wüste, um dich zu demütigen, um dich zu prüfen, damit offenbar würde, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht. Und er demütigte dich und ließ dich hungern und speiste dich mit dem Manna, das weder du noch deine Väter gekannt hatten, um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern dass er von all dem lebt, was aus dem Mund … [JaHuWaHs] hervorgeht. Deine Kleider sind nicht zerlumpt an dir, und deine Füße sind nicht geschwollen diese 40 Jahre. So erkenne nun in deinem Herzen, dass … [JaHuWaH], dein Gott, dich erzieht, wie ein Mann seinen Sohn erzieht. Und bewahre die Gebote … [JaHuWaHs], deines Gottes, dass du in seinen Wegen wandelst und ihn fürchtest!“ (5. Mose 8,2-6)
Mose hat JaHuWaHs Gebote bewahrt und wurde nie stolz und überheblich. Er blieb die gesamten 40 Jahre der Wüstenwanderung sehr demütig und verließ sich ausschließlich auf die Worte JaHuWaHs. Es gibt jedoch Glaubensmänner in der Bibel, die dem Stolz nicht widerstanden und die deshalb durch eine Leidensschule gehen mussten, ehe sie wieder voll und ganz JaHuWaH vertrauten und Ihm für alles die Ehre gaben.
So berichtete der weise König Salomon mit derselben Treue über seinen tiefen Fall, wie er über die Tugenden seiner Jugend schrieb. Auf dem Höhepunkt seiner irdischen Größe überhob er sich und nahm die Gnadengaben seines Glücks wie selbstverständlich hin. Er war so mächtig und groß vor den Augen der Menschen, dass er deren Schmeicheleien und den fleischlichen Verführungen bald nicht mehr widerstehen konnte. Aus diesem Grund wurde auch der Tempel JaHuWaHs (1. Könige 8,43) bekannt als der „Tempel Salomons“, und so wird er heute noch genannt. Salomon war jedoch nur das Werkzeug JaHuWaHs, um Sein Haus zu bauen; Salomon aber nahm die ganze Ehre für sich. Seine ihm vom Schöpfer gegebene Weisheit erfüllte ihn nun mit Stolz.
Während seiner Regierungszeit hatte JaHuWaH ihm zweimal zusammen mit der Verheißung von Weisheit und Ruhm, den Rat gegeben, treu, demütig und gehorsam zu bleiben. Leider hat Salomon später „nicht beachtet, was ihm JaHuWaH geboten hatte“. Sein Herz hat sich von Ihm abgewandt (1. Könige 11,9-10). Der weise Salomon war tief gefallen. Er hielt sich nicht mehr an das Gesetz JaHuWaHs, befriedigte seine Lust mit Unmengen an Frauen, er baute nichtigen Götzen-Altäre, und tat alles, was „böse ist in den Augen JaHuWaHs“ (Psalm 51,6). Aber JaHuWaH demütigte ihn und ließ ihn erkennen, wie nichtig und leer sein Leben ohne seinen Schöpfer war. Der Friede und die Lebensfreude verschwanden aus seinem Herzen und die Zukunft erschien ihm nur noch trostlos. Düstere Gedanken plagten ihn bei Tag und Nacht und tiefe Verzweiflung machte sich breit. In Prediger Kapitel 2 beschreibt er die ganze Sinnlosigkeit seines menschlichen Handelns, als er seinen Schöpfer vergessen hatte, und wie depressiv er dabei wurde.
JaHuWaH verließ ihn jedoch nicht, sondern entzog ihm nur Seinen Geist der Fürsorge und des Schutzes, damit er sein sündhaftes Leben erkennen konnte. Und so erweckte JaHuWaH gegen Salomon Feinde, solange er lebte (1. Könige 11,14-28). Da Salomon JaHuWaHs Gebote und Anweisungen gebrochen hatte, wollte Er ihm auch sein Königtum „entreißen und seinem Knecht geben“, aber um seines Vaters Davids willen, verschonte er ihn „zu seiner Zeit“, seinem Sohn aber würde es treffen (1. Könige 11,11-12).
Dieses Urteil weckte Salomon aus seinem Traum eines sündigen und ausschweifenden Lebens auf. Er bereute von Herzen, wandte sich ab von der Welt mit seinen Lüsten und hin zum Schöpfer, der Quelle des Lebens. Er führte von nun an ein Leben der Demut, Treue und Heiligkeit, von dem er so weit abgefallen war. Er schonte sich selbst nicht, und schrieb für spätere Generationen den Bericht seiner vergeudeten Jahre mit Warnungen nieder. Besonders an die Jugend ergeht eine seiner machtvollen Zeugnisse, wie sie in Prediger 12,1-7 bewahrt wurde: „Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen ...“. Aus diesen späteren Jahren stammen auch seine wunderbaren Sprüche und Psalmen. Salomo kam zu der weisen Erkenntnis, die er seinen Nachkommen weitergegeben hat:
„Lasst uns die Summe aller Lehre hören: Fürchte ... [JaHuWaH] und halte Seine Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus.“ (Prediger 12,13)
Auch von König David wird berichtet, wie völlig gesetzlos und falsch er handelte, was soweit ging, dass er sogar einen Mord beging, um die Frau seines Nächsten zu bekommen, was schlimme Folgen mit sich brachte (2. Samuel 11; 12,1-18). Aber er bereute aus tiefsten Herzen, war sehr lernwillig und kehrte von Seinem falschen Weg um.
Wir haben auch in König Nebukadnezar ein Beispiel, wie JaHuWaH den Stolzen demütigt. Nebukadnezar schaffte es bis zum König eines Weltreiches und baute die Weltstadt Babylon. Obwohl es ein heidnischer König war, gab ihm JaHuWaH einen Traum. Es handelte sich dabei um einen großen Baum, indem die Vögel des Himmels Unterschlupf fanden und die Tiere des Feldes nahmen unter ihm Zuflucht. Aber der Baum wurde durch einen Engel umgehauen. Daniel wurde gerufen, um ihm diesen Traum zu deuten. König Nebukadnezar hielt sich die nächsten 12 Monate an das Wort JaHuWaHs, wie ihm im Traum geraten wurde, damit ihm nichts passierte. Aber dann wurde er überheblich, und stolz verkündigte er:
„Ist das nicht das große Babel, das ich mir erbaut habe zur königlichen Residenz mit meiner gewaltigen Macht und zu Ehren meiner Majestät?“ (Daniel 4,27)
Daraufhin schlug JaHuWaH ihn mit Wahnsinn, wie Er es dem König zwölf Monate zuvor durch Daniel ausrichten ließ, falls er sich überheben würde. Der stolze König lebte sieben Jahre lang nicht mehr in seinem Palast, sondern wie ein wildes Tier im Wald. Erst danach kam König Nebukadnezars Verstand wieder zurück und er kam zu der Erkenntnis, dass nicht er selbst der Mittelpunkt der Welt ist, sondern der Allmächtige Schöpfergott alle Dinge in den Händen hält. Jetzt rief er aus:
„Nun lobe und erhebe und verherrliche ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all Sein Tun ist richtig, und Seine Wege sind gerecht; wer aber hochmütig wandelt, den kann Er demütigen!“ (Daniel 4,34)
Nach einem Leben von Hochmut, Stolz und Selbstgerechtigkeit war auch König Nebukadnezar demütiger geworden. In 2. Chronik Kapitel 33 wird uns von dem israelitischen König Manasse ein Bericht der Demütigung durch den Allmächtigen gegeben. Er baute den Götzen Altäre und stellte selbst einen Götzen im Tempel JaHuWaHs auf. Manasse wurde in Ketten nach Babylon gebracht. Erst in der Gefangenschaft bereute er und demütigte sich von Herzen. JaHuWaH erhörte ihn und brachte ihn zurück nach Jerusalem.
Selbst Ahab fand wieder Gnade in den Augen JaHuWaHs. König Ahab war einer der tyrannischsten und gesetzlosesten israelitischen Könige. Als er unter dem Einfluss seiner noch schlimmeren heidnischen Frau Isebel, den Weinberg Nabots zerstörte, teilte ihm der Prophet Elija mit, dass er all das tat, „was böse in den Augen JaHuWaHs“ war (1. Könige 21,20). Man möchte meinen, dass Ahab damit aufgrund seiner fürchterlichen Taten verdammt wäre. Und tatsächlich wurde ihm und Isebel ein schlimmer Tod prophezeit. Während Isebel tatsächlich so starb, wie ihr vorhergesagt wurde (2. Könige 9,36-37), bereute Ahab von Herzen und demütigte sich. Und JaHuWaHs lies das Unheil nicht über ihn kommen, solange er lebte (1. Könige 21:17-29).
Anders war es z.B. mit dem König Ussija. Er war ein Mann, der sich in frühen Jahren an das Gesetz JaHuWaHs hielt, und der Allmächtige war auch mit ihm (2. Chronik 26,1-26). Doch je größer und mächtiger er wurde, umso stolzer und eingebildeter wurde er. Es „überhob sich sein Herz zu seinem Verderben“ (Vers 16). Er setzte sich kurzerhand selbst zum Priester im Tempel JaHuWaHs ein. Die rechtmäßigen Priester warnten ihn, er solle sofort den Tempel verlassen, weil er sich dadurch stark an JaHuWaH versündigte. Er bereute jedoch nicht, sondern wurde zornig gegen die Priester. Er wurde daraufhin mit Aussatz gepeinigt und lebte den Rest seines Lebens aussätzig in einem abgesonderten Haus. Wer sich selbst erhöht, den wird JaHuWaH erniedrigen. Und auch der babylonische König Belsazar starb in derselben Nacht, in der er ausschweifend feierte und JaHuWaH lästerte (Daniel Kapitel 5). Zuvor erschien sein Schicksal durch unsichtbare Hand an der Wand: „Auf der Waage gewogen und zu leicht empfunden“ (Verse 25-28).
“So wird der Mensch gebeugt und der Mann gedemütigt, und die Augen der Hochmütigen sollen erniedrigt werden.“ (Jesaja 5,15)
Wie uns die Geschichten des Alten Bundes zeigen, hat jeder vor dem Allmächtigen die Chance zu bereuen, auch wenn die Sünden noch so schwer sind. Wenn wir rebellieren und sündigen, haben wir darin die einzige Hoffnung, dass JaHuWaH uns demütigt und wir uns selbst. Das heißt, dass wir unsere Sünde aufrichtig bereuen und dass wir uns selbst prüfen; dass wir einen Schritt zurücktreten, damit wir sehen können, wie wir wirklich sind. Wir dürfen Seine Gnadengabe annehmen und Ihn bitten, unsere schlechten Charaktereigenschaften zu korrigieren.
Demut bedeutet auch, dass wir nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass wir von unseren körperlichen Gebrechen oder Leiden, die uns plagen, auch geheilt werden. In charismatischen Kreisen wird dem Gläubigen gerne eingeredet, dass er nur bitten müsse, und seine Krankheit würde dann verschwinden. Viele stehen dadurch so unter Druck, da dem Menschen unterschwellig eingeredet wird, sie hätten nicht genug glauben, wenn sie – besonders in sogenannten „Heilungsgottesdiensten“ – nicht geheilt werden. Das ist alles andere als Demut!
Es zeugt aber von Demut, wenn wir mit gewissen Leiden, die uns plagen, dankbar leben. Paulus beispielsweise hatte ein Leiden, dass JaHuWaH ihm trotz seines dreimaligen Bittens nicht wegnahm (2. Korinther 12,7-10). Aber Paulus verstand, dass er sich aufgrund seiner vielen ihm geschenkten Offenbarungen „überheben“ könnte (Vers 7). JaHuWaH hat ihm auf seine Gebete geantwortet: „Lass Dir an Meiner Gnade genügen, denn Meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen!“ (Vers 9). Und so hat Paulus sogar „Wohlgefallen“ gewonnen an Schwachheit, Misshandlung, Not und Verfolgung um des Messias willen. Er wusste: Wenn er schwach ist, ist er stark (Vers 10). Von dem Schriftsteller Jürgen Köditz (*1939) stammen die Worte:
„Oft fehlt einem der große Mut zur Demut, das Unerträgliche zu ertragen.“
Wir dürfen uns immer vor Augen führen, dass all unsere Talente, alles was wir zustande bringen, Ihm, dem Allmächtigen Schöpfergott JaHuWaH, zu verdanken ist. Geben wir auch immer Ihm die Ehre dafür? Oder werden wir stolz und verlassen uns auf uns selbst in all unserem Tun und unseren Handlungen?
“Wohlan nun, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt reisen und dort ein Jahr zubringen, Handel treiben und Gewinn machen — und doch wisst ihr nicht, was morgen sein wird! Denn was ist euer Leben? Es ist doch nur ein Dunst, der eine kleine Zeit sichtbar ist; danach aber verschwindet er. Stattdessen solltet ihr sagen: Wenn … [JaHuWaH] will und wir leben, wollen wir dies oder das tun.“ (Jakobus 4,13-17)
Es ist eine Form des Stolzes, wenn wir annehmen, alles würde so eintreffen, wie wir es planen. Genauso wenig wie wir wissen können, ob unsere Geschäfte unser geplantes Bauvorhaben oder unsere Reise überhaupt zustande kommen werden, genauso wenig können wir wissen, ob unsere Vorräte und unsere Vorkehrungen „für schlechte Zeiten“- die so mancher mehr oder weniger exzessiv betreibt – überhaupt von Nutzen sein werden. Es kann ein Unwetter kommen und alles ist dahin. Es werden schlimme Zeiten kommen, aber wer kann sicher sein, dass er seinen ganzen Vorrat und Besitz behalten kann?
Demut ist auch in solchen Fällen ein guter Ratgeber. JaHuWaH regiert unseren Herzschlag und gewährt Schutz in all unseren Unterfangen. Und wenn wir nicht das erreichen, was wir uns vorgenommen haben, dann ist es auch nicht JaHuWaHs Wille. Und möglicherweise möchte Er uns auch Demut lehren, damit wir erkennen mögen, dass es „nichtig und ein Haschen nach Wind“ (Prediger 4,4) ist. Wir lernen, dass wir immer erst nach Seinem Willen fragen, bevor wir unsere eigenen selbstsüchtigen Wünsche versuchen zu erfüllen.
Der Stolze weiß, der Demütige lernt
Ein Mensch, der Demut gelernt hat, ist immer ein Lernender. Ein Stolzer hingegen muss nichts lernen, weil er bereits alles weiß. Ein Demütiger wird immer dankbar und offen für konstruktive Kritik sein, weil er weiß, dass der Allmächtige ihm etwas lehren möchte und er die Chance hat, seine Charakterfehler zu korrigieren.
„Weise nicht den Spötter zurecht, damit er dich nicht hasst; weise den Weisen zurecht, und er wird dich lieben!“ (Sprüche 9,8)
„Besser Zurechtweisung, die aufdeckt, als Liebe, die verheimlicht. Treu gemeint sind die Schläge des Freundes, aber reichlich sind die Küsse des Hassers. Eine übersättigte Seele tritt Honigseim mit Füßen, einer hungrigen Seele aber ist alles Bittere süß.“ (Sprüche 27,5-7)
Eine demütige Person weiß, dass sie nicht alles weiß, und sie wird nie ausschließen, dass sie sich auch irren kann. Sie weiß auch, dass JaHuWaH jede Gelegenheit und jeden Menschen nutzen kann, um sie etwas zu lehren. Sogar einen Esel hat Er benutzt, um Bileam eine Lehre zu erteilen (4. Mose 22,21-35). Es gibt Menschen, die sich für weiser halten als „sieben, die verständige Antworten geben“ (Sprüche 26,16). Ein solcher Mensch glaubt, alle Antworten bereits zu kennen und ist recht selbstzufrieden mit seiner Situation.
„Einem Toren ist es nicht ums Lernen zu tun, sondern darum, zu enthüllen, was er weiß.“ (Sprüche 18,2)
Eine demütige Person lenkt nicht die Aufmerksamkeit der Anderen ständig auf sich, um persönlich im Mittelpunkt zu stehen und seine eigenen Interessen durchzusetzen. Sondern sie weiß, dass alles was sie weiß, vom Allmächtigen kommt. Sie handelt oder antwortet auf Zurechtweisung nicht arrogant, sondern nimmt sie hin als eine Zurechtweisung des Allmächtigen. Jakobus bringt es wunderbar auf den Punkt:
„Darum, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn; denn der Zorn des Mannes vollbringt nicht Gottes Gerechtigkeit! Darum legt ab allen Schmutz und allen Rest von Bosheit und nehmt mit Sanftmut das euch eingepflanzte Wort auf, das die Kraft hat, eure Seelen zu erretten!“ (Jakobus 1,19-21)
Als wahre Nachfolger des Messias sollten wir zuhören können. Wir sollten uns geduldig anhören, was der Andere zu sagen hat. Es ist auch immer angebracht, erst nachzudenken, bevor wir sprechen. Niemals aber sollten wir schnell zornig werden, wenn unsere Meinung nicht mit der des Anderen übereinstimmt. Jakobus schreibt allerdings nicht, dass man grundsätzlich nie „zornig“ werden darf. Er schreibt wir sollten „langsam zum Zorn“ sein. Unser Erlöser war grundsätzlich „von Herzen sanftmütig“ (Matthäus 11,29); wenn es allerdings um das Wort Seines Vaters ging, das aus lauter Verstocktheit falsch ausgelegt wurde, dann ließ Er einen gewissen „Zorn“ erkennen (siehe Markus 3,5; Matthäus 21,11-13).
„Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst.“ (Philipper 2,3)
Die Demut ist auch immer offen, über die Lehren der Bibel zu diskutieren, jedoch im positiven Sinn. Das erfordert, dass jeder die Argumente des Anderen auch tatsächlich überprüft und abwägt. Jeder sollte auch für Seine Ansicht biblische Gründe angeben und nicht deshalb daran festhalten, weil es Tradition oder die im eigenen Kopf festgefahrene Meinung ist. Wenn wir nur unsere Ansicht abgeben, ohne dafür überzeugende Gründe anzugeben, dann hat das nichts mit Demut zu tun. Demut wird immer aufrichtig nach der Wahrheit streben und dafür offen sein, auch wenn man dabei eine liebgewordene Ansicht aufgeben muss.
“Durch Übermut entsteht nur Streit; wo man sich aber raten lässt, da wohnt Weisheit.“ (Sprüche 13,10)
Demut bedeutet aber auch nicht, dass wir alles einfach hinnehmen, wie es uns gelehrt wird. Wir müssen alles prüfen, und wenn wir sehen, dass es nicht in Übereinstimmung mit JaHuWaHs Wort ist oder wir denken, dass zu einem Thema noch mehr dort zu finden ist, dann sollten wir auch den Mund aufmachen. Tun wir das nicht, würde das bedeuten, dass wir uns selbst in Schutz nehmen und dabei die Wahrheit verleugnen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass nicht Lehren aufkommen, die nicht mit denen des Messias und der Apostel übereinstimmen. Johannes hat für Geschwister, die plötzlich von den ursprünglichen Säulen der Wahrheit abkommen, um ganz neue Lehren aufzunehmen, recht drastische Worte:
„Seht euch vor, dass wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen! Jeder, der abweicht und nicht in der Lehre des Messias bleibt, der hat Gott nicht; wer in der Lehre des Messias bleibt, der hat den Vater und den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, den nehmt nicht auf ins Haus und grüßt ihn nicht! Denn wer ihn grüßt, macht sich seiner bösen Werke teilhaftig.“ (2. Johannes 1,8-11)
Es ist nicht verwunderlich, dass Johannes so nachdrücklich und drastisch schreibt. Denn in dem Moment, wo eine Irrlehre gelehrt wird und die Brüder nichts unternehmen, um ihr Einhalt zu gebieten, wird sie in den Ohren der Zuhörer nach und nach reale Gestalt annehmen, und langsam aber sicher ist die Tür offen für weitere Irrlehren und Irrtümer. Das geht soweit, dass sich eine Gemeinde zu einer vollkommen anderen Gemeinde wandeln kann, als sie es ursprünglich war. Und so findet auch Paulus diesbezüglich harte Worte:
„Ich habe euch in dem Brief geschrieben, dass ihr keinen Umgang mit Unzüchtigen haben sollt; und zwar nicht mit den Unzüchtigen dieser Welt überhaupt, oder den Habsüchtigen oder Räubern oder Götzendienern; sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen. Jetzt aber habe ich euch geschrieben, dass ihr keinen Umgang haben sollt mit jemand, der sich Bruder nennen lässt und dabei ein Unzüchtiger oder Habsüchtiger oder Götzendiener oder Lästerer oder Trunkenbold oder Räuber ist; mit einem solchen sollt ihr nicht einmal essen. Denn was gehen mich auch die an, die außerhalb der Gemeinde sind, dass ich sie richten sollte? Habt ihr nicht die zu richten, welche drinnen sind?“1. Korinther 5,9-11)
Paulus spricht hier nicht die Weltmenschen an, „sonst müsstet ihr ja aus der Welt ausgehen“, sondern die eigenen Glaubensgeschwister. Wie traurig und schrecklich es für den Einzelnen ist, wenn Er das Evangelium des Messias verlässt und das prophetische Licht und Wort JaHuWaHs missachtet, zeigt auch der Hebräerbrief auf:
„Denn es ist unmöglich, die, welche einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das gute Wort … [JaHuWaHs] geschmeckt haben, dazu die Kräfte der zukünftigen Weltzeit, und die dann abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn … [JaHuWaHs] wiederum kreuzigen und zum Gespött machen!“ (Hebräer 6,4-6)
Das größte Hindernis, die Wahrheit zu erkennen, ist mangelnde Demut und Aufrichtigkeit. Wenn wir unseren Stolz nicht ablegen und von Herzen demütig werden, werden wir JaHuWaHs Willen nicht erkennen und "kräftige Irrtümer" bekommen, "damit wir der Lüge glauben" (2. Thessalonicher 2,8-12; Vers11).
"Den Aufrichtigen geht Licht auf in der Finsternis" (Psalm 112,4)
Wenn wir tatsächlich „geistlich“ sind, so schreibt Paulus, dann werden wir nicht schweigen, wenn ein Bruder oder Schwester eine Sünde begeht. Er oder sie sollte „im Geist der Sanftmut“ wieder zurecht geholfen werden. (Galater 6,1) Dabei ist unbedingt zu beachten, dass derjenige, der den Anderen „zurecht hilft“ auch „geistlich“ gesinnt ist. Wenn nicht, sollte er „zuerst den Balken aus seinem eigenen Auge ziehen“, bevor er den „Splitter“ aus dem Auge des Bruders ziehen will (Lukas 6,42). Dabei ist auch immer oberstes Gebot, das niemand über den Anderen urteilt, verurteilt oder richtet. Keiner kann in das Herz des Anderen sehen.
„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“ (Matthäus 7,1).
„JaHuWaH aber prüft die Herzen“ (Sprüche 17,3)
“… [JaHuWaH] ist der Richter; den einen erniedrigt, den anderen erhöht er.“ (Psalm 75,7-8)
Mit „Sanftmut“ sollten wir das Wort JaHuWaHs aufnehmen. Während ein Stolzer gerne Sein Wort durch seine eigenen Wünsche filtert und damit den Inhalt selektiv aufnimmt, wird der Demütige alles zu Herzen nehmen, was er liest, auch wenn die Umsetzung anfangs nicht leicht erscheint. Mit Jahuschuahs Hilfe wird es möglich. Und mit Seiner Hilfe ist es auch möglich, dass wir geduldig sind im Gespräch und Umgang mit unseren Mitmenschen, “indem ihr mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut einander in Liebe ertragt“ (Epheser 4,2). Wir müssen immer Lernende bleiben und nie glauben, wir hätten nun die ganze Wahrheit und müssten kein neues Licht mehr prüfen oder noch mehr lernen. Grundsätzlich ist auch das Sprichwort „Reden ist Silber und Schweigen Gold“ ebenfalls ein guter Ratgeber.
„Die Zunge der Weisen gibt gute Lehre, aber der Mund der Toren schwatzt viel dummes Zeug.“ (Sprüche 15,2)
Demut – der Weisheit Anfang
„Auf Übermut folgt Schande, bei den Demütigen aber ist Weisheit.“ (Sprüche 11,2)
„Wer ist weise und verständig unter euch? Der zeige durch einen guten Wandel seine Werke in Sanftmütigkeit, die aus der Weisheit kommt!“ (Jakobus 3,13)
Die wahrhaftig weisen Menschen sind auch gleichzeitig die Sanftmütigsten bzw. Demütigsten. Der Grund wird ein paar Verse weiter aufgezeigt:
„Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedfertig, gütig; sie lässt sich etwas sagen, ist voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und frei von Heuchelei.“ (Jakobus 3,17).
Die Weisheit kommt von „oben“. Jede „gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter“ (Jakobus 1,17). Und so ist eine echt demütige Person friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist voll Barmherzigkeit, unparteiisch und frei von Heuchelei. Weisheit und Demut gehören untrennbar zusammen. Jakobus grenzt die Weisheit „von oben“ von der Weisheit, die nicht vom Himmel kommt, noch etwas deutlicher ab:
„Wenn ihr aber bitteren Neid und Selbstsucht in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit! Das ist nicht die Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, seelische, dämonische. Denn wo Neid und Selbstsucht ist, da ist Unordnung und jede böse Tat.“ (Jakobus 3,14-16)
Jakobus hat hier einen weiteren Aspekt der Weisheit, die durch Demut kommt, aufgeworfen: Ein Weiser wird nicht gegen die Wahrheit lügen. Weisheit ist nicht eine bloße intellektuelle Gabe oder ein angeeignetes Wissen. Es ist vielmehr eine Herzenseinstellung und ein Verstand, der sich an die Weisung von „oben“ hält.
„Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden. (Jakobus 1,5)
In Selbsterhöhung und Stolz ist keine Weisheit. Nach außen wird etwas Großes vorgetäuscht und im Herzen ist es leer. Wenn Zeiten kommen, wo der Demütige zu wahrer Größe wächst, ist vom Stolzen kaum noch etwas übrig. Seine Weisheit ist auf Sand gegründet.
“Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor … [JaHuWaH]; denn es steht geschrieben: »Er fängt die Weisen in ihrer List«. Und wiederum: »… [JaHuWaH] kennt die Gedanken der Weisen [die Weisheit „von unten“ beziehen], dass sie nichtig sind«. (1. Korinther 3,19-20)
Der Demütige weiß, dass die Quelle des Lebens nur im Allmächtigen Schöpfer zu finden ist, und dass Er die Vollkommenheit, Weisheit und Liebe verkörpert. Deshalb wird er grundsätzlich die Weisheit von Ihm erbitten und immer darauf bedacht sein, im Einklang mit Seiner weisen Regierung zu leben.
„Die Furcht … [JaHuWaHs] ist der Anfang der Erkenntnis; nur Toren verachten Weisheit und Zucht!“ (Sprüche 1,7)
Und selbst wenn es dem Demütigen hier auf dieser düsteren, kalten und von Sünde belasteten Erde nicht immer gelingt, so wird er wie Paulus dennoch das Ziel nicht aus den Augen verlieren:
„Nicht dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, dass ich das auch ergreife, wofür ich von … [Jahuschuah, dem Messias,] ergriffen worden bin.“ (Philipper 3,12)
Ein Demütiger, der die Weisheit von oben hat, wird dabei aber nicht im Glauben unschlüssig und in der Lehre wanken (Hebräer 10,23; Jakobus 1,6). Er wird wie ein Kapitän auf rauer See auf Kurs bleiben, denn sein Kompass ist ein Himmlischer. Die Weisheit von oben basiert auf Glaube, Hoffnung, Sicherheit und Standfestigkeit, die uns durch Jahuschuah ins Herz gelegt sind. Die Fundamente des Glaubens liegen nicht im Dunkeln, sondern sind dem Demütigen einfach zu erkennen. Seine Überzeugung ist gegründet in der Glaubenstreue Jahuschuahs und im Wort JaHuWaHs (Offenbarung 14,12). Er ist stark in der Gnade, die im Messias Jahuschuahs ist (2. Timotheus 2,1).
„Wer weise ist, der hört darauf und vermehrt seine Kenntnisse, und wer verständig ist, eignet sich weise Lebensführung an“. (Sprüche 1,5)
„Wer ein weises Herz hat, nimmt Gebote an, aber ein Narrenmund kommt zu Fall.“ (Sprüche 10,8)
Jetzt können wir uns fragen: „Bin ich weise?“ Ja, bist du weise? Hast du die Weisheit von oben? Oder speist du dich immer noch mit der Weisheit von unten? Wenn du dir nicht ganz sicher bist, frage dich, ob du Demut hast. Oder bist du ein stolzer Mensch? Auch das ist oft nicht einfach zu beantworten, besonders dann nicht, wenn man tatsächlich ein stolzes Herz hat; denn dann schätzt man sich meist falsch ein. Möglicherweise helfen folgende Fragen, um für dich herauszufinden wie viel Stolz du in dir hast und damit einen Mangel an Weisheit:
- Wenn du Fehler machst, hast du dann grundsätzlich eine Ausrede parat?
- Ist es für dich schwer, Fehler zuzugeben?
- Ärgert es dich, wenn du kritisiert wirst?
- Empfindest du Genugtuung, wenn sich herausstellst, dass du recht hattest und der andere falsch lag?
- Hast du Probleme, Hilfe anzunehmen?
- Tust du dich schwer deine Dankbarkeit zu zeigen?
- Suchst du die Anerkennung der Menschen und fühlst dich gekränkt, wenn du sie nicht bekommst?
- Hast du das Gefühl, dass du mehr verdient hast, als du von deinem Ehepartner, deinen Kindern, deinen Freunden oder grundsätzlich vom Leben bekommst?
- Fühlst du dich im Leben benachteiligt?
- Hast du das ständige Gefühl, dass dich die Menschen in deiner Umgebung nicht verstehen?
- Bist du ständig auf der Suche und lässt dich mal von dieser, mal von jener Lehre begeistern, um die vorherige wieder über Bord zu werfen?
- Fühlst du dich ständig von Mitmenschen, Autoritäten bzw. Behörden angegriffen und fühlst das Bedürfnis, dagegen anzukämpfen?
- Beobachtest du deine Glaubensgeschwister und findest auch gerne äußerliche wie innerliche „Fehler“ an ihnen?
Wenn du eine einzige der obigen Fragen mit „ja“ beantwortest, schlummert immer noch der Stolz in dir. Aber lass dich deshalb nicht entmutigen, denn in uns allen steckt noch in irgendeiner Form der Stolz. Wer etwas anderes behauptet, der belügt sich selbst (Galater 6,3-4) und in einem solchen Menschen schlummert der Stolz nicht nur, sondern kommt in seiner vollen abschreckenden Pracht zum Vorschein. Die Weisheit von oben wohnt in einem solchen Menschen nicht.
"Ein armer, aber weiser junger Mann ist besser als ein alter, törichter König, der sich nicht mehr warnen lässt.“ (Prediger 4,13)
Wer klug ist, erbittet sich von Seinem Himmlischen Allmächtigen Vater in Demut Weisheit. Ein Kluger wird seinen Glauben niemals von seinen Mitmenschen abhängig machen, ob er nun gute oder schlechte Erfahrungen macht. Der Demütige wird sich nicht mit menschlicher Weisheit oder den Reichtümern dieser Welt zufriedengeben.
“Ja, Weisheit ist besser als Perlen,
und alle Kostbarkeiten sind nicht zu vergleichen mit ihr.
Ich, die Weisheit, wohne bei der Klugheit
und gewinne die Erkenntnis wohldurchdachter Pläne.“
(Sprüche 8,11-12)
Unser gesamter Lebenswandel zeigt, ob wir Weisheit von oben haben oder ob wir nur auf die menschliche Weisheit bauen, auf die wir oft so stolz sind. JaHuWaH bringt die Weisheit Seines Volkes mit dem Bewahren und Halten Seiner weisen Worte, der Gebote zum Ausdruck. Mit Israel hat Er ein Volk gesammelt, das dadurch zu einer Leuchte und einem Vorbild für alle Nationen werden sollte:
„So bewahrt sie nun und tut sie; denn darin besteht eure Weisheit und euer Verstand vor den Augen der Völker. Wenn sie alle diese Gebote hören, werden sie sagen: Wie ist doch dieses große Volk ein so weises und verständiges Volk!“ (5. Mose 4,6)
Leider hat das Israel des Alten Bundes immer wieder versagt. Während es sich Jahrhunderte vor dem Messias ständig dem Götzendienst der Heiden nachjagte, so haben sich die Juden zur Zeit des Messias völlig von den Heiden abgeschottet, wurden gesetzlich und konnten auch auf diese Weise kein Licht für die heidnischen Völker sein. Wer heute zu Israel gehören möchte und ein Vorbild für Ungläubige sein will, holt sich Weisheit von oben und hält Seine wunderbaren Gebote im Glauben Jahuschuah (Matthäus 5,17-18; 19,17; 22,36-29; Offenbarung 12,17).
„Die Weisheit ruft draußen laut, öffentlich lässt sie ihre Stimme hören;
auf den Plätzen, im ärgsten Straßenlärm schreit sie,
an den Pforten der Stadttore hält sie ihre Reden:
Wie lange wollt ihr Unverständigen den Unverstand lieben
und ihr Spötter Lust am Spotten haben und ihr Toren Erkenntnis hassen?
Kehrt um zu Meiner Zurechtweisung!
Siehe, ich will euch Meinen Geist hervorströmen lassen,
ich will euch Meine Worte verkünden!“
(Sprüche 1,20-23)
„ Erwirb Weisheit, erwirb Verständnis;
vergiss sie nicht und weiche nicht ab von den Reden meines Mundes!
Verlass du sie nicht, so wird sie dich bewahren;
liebe du sie, so wird sie dich behüten!
Der Anfang der Weisheit ist: Erwirb Weisheit,
und um allen deinen Erwerb erwirb Verstand!
Halte sie hoch, so wird sie dich erhöhen;
sie wird dich ehren, wenn du sie umfängst.
Sie wird deinem Haupt einen lieblichen Kranz verleihen;
eine prächtige Krone wird sie dir reichen.“
(Sprüche 4,5-9)
Der Ehre geht Demut voraus – der Lohn der Demut
„Demütigt euch vor … [JaHuWaH], so wird Er euch erhöhen.“ (Jakobus 4,10)
„Der Hochmut des Menschen erniedrigt ihn; aber ein Demütiger bekommt Ehre.“ (Sprüche 29,23)
„Vor dem Zusammenbruch erhebt sich des Menschen Herz; aber der Ehre geht Demut voraus.“ (Sprüche 18,12)
Bevor JaHuWaH einen Menschen erhöht und ihn zu „Ehren“ verhilft, hat sich dieser zuvor in Demut geübt und ein bescheidenes Leben in Sanftmut geführt. Ein solcher Mensch bleibt auch in der Stunde der größten Trübsal derselbe, der er auch in guten Tagen war. Und wenn ihn die Menschen schmähen und seine Handlungen missverstanden werden, bleibt er standhaft und aufrecht stehen, weil etwas viel Größeres sein Leben ausfüllt. Er bleibt im Glauben an den Unsichtbaren, als sähe er Ihn (Hebräer 11,27), und er schaut nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare, denn nur das ist ewig (2. Korinther 4,18). Dieser Weg mag oft mühsam und schwer erscheinen. Aber durch den Propheten Jesaja lässt uns unser Himmlischer Vater ausrichten:
„Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name »Der Heilige« ist: In der Höhe und im Heiligtum wohne Ich und bei dem, der zerschlagenen und gedemütigten Geistes ist, damit Ich den Geist der Gedemütigten belebe und das Herz der Zerschlagenen erquicke.“ (Jesaja 57,15)
Schließlich wird jeder, der am Glauben festhält und sich an den Heiland klammert, reichlich belohnt werden. Er wird Ehre erhalten, wenn er bald in die weißen Kleider der Gerechtigkeit Jahuschuahs gehüllt wird. Es wird eine große Ehre für ihn sein, wenn er in die Himmlische Familie aufgenommen und Teil der Regierung JaHuWaHs wird. Er wird als Sieger mit der Ehrenkrone gekrönt werden (Jakobus 1,12; Offenbarung 2,10). Denn „der Lohn der Demut und der Furcht JaHuWaHs ist Reichtum, Ehre und Leben“ (Sprüche 22,4).
„Dann werdet ihr euch jubelnd freuen, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es sein muss, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit die Bewährung eures Glaubens (der viel kostbarer ist als das vergängliche Gold, das doch durchs Feuer erprobt wird) Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung … [des Messias Jahuschuah].“ (1. Petrus 1,6-7)
Und schon jetzt auf dieser Erde ist es nicht so, dass uns unser Himmlischer Vater uns jegliche Ehre verbietet. Denn der Demütige sagt nicht, „ich habe kein Talent und keine Gabe“. Vielmehr sagt er: „Ich habe die Gabe und ich werde sie zur Ehre meines Erlösers und meines Himmlischen Vaters einsetzen!“ Ein Demütiger sucht die Ehre nicht für sich selbst, sondern für Seinen Schöpfer, der ihm alles gegeben hat.
„Wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er Einsicht hat und Mich erkennt, dass Ich … [JaHuWaH] bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden! Denn daran habe Ich Wohlgefallen, spricht … [JaHuWaH].“ (Jeremia 9,23)
Demut beginnt, wenn wir unser ganzes Vertrauen in unseren Schöpfer setzen. Für alles was wir haben, danken wir Ihm. In Allem, was wir bitten, vertrauen wir Ihm, dass Er es uns gibt. Und wenn Er es uns nicht gibt, vertrauen wir Ihm, dass es zu unserem Besten dient. Wir vertrauen auf Seine Kraft und Macht und danken Ihm von Herzen für Seine unendliche Gnade und Liebe, die Er uns durch Seinen geliebten Sohn geschenkt hat.
Wir legen all unsere Ängste, unsere Frustration, unsere Pläne unsere Beziehungen, unsere Arbeit, unsere Gesundheit, ja unser gesamtes Leben zu Füßen unseres Erlösers Jahuschuah, damit Er für uns Fürbitte beim Allmächtigen Vater einlegen und in uns die Heilung vollbringen möge. Und wir danken Ihm ehrfurchtsvoll für Seine Liebe zu uns, dass Er den Willen Seines Vaters vollkommen und gehorsam ausgeführt hat und selbst den Tod nicht scheute, um uns zu erretten.
„Denn von Ihm und durch Ihn und für Ihn sind alle Dinge; Ihm sei die Ehre in Ewigkeit!“ (Römer 11,36)
So wollen wir in Bescheidenheit und Demut vor JaHuWaH wandeln und täglich unsere Charakterfehler mit Hilfe Seines heiligenden Geistes durch den Sohn zu verbessern suchen. Wir wollen in uns niemals das hochmütige Gefühl hochkommen lassen, dass wir besser sind als andere. Lasst uns beten und unseren Allmächtigen Himmlischen Vater danken, dass Er uns mit Seinem Heiligen Geist allezeit führt, leitet und begleitet.
„So gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater [JaHuWaH],
von dem alle Dinge sind und wir für Ihn; und einen Herrn, … [Jahuschuah, den Messias],
durch den alle Dinge sind, und wir durch Ihn.“
(1. Korinther 8,6)