"Die Weisheit des Klugen ist es,
seinen Weg zu begreifen,
aber die Narrheit der Toren
ist Täuschung."
(Sprüche 14,8)
Bisher haben Christen fälschlicherweise angenommen, der Sabbat der Bibel sei identisch mit dem Samstag des heutigen Gregorianischen Sonnenkalenders. Es wird ebenfalls geglaubt, dass der Sonntag der biblische erste Tag der Woche sei, an dem unser Erlöser von den Toten auferstand. Man nimmt weiter an, dass sich diese Tage im Wochenrhythmus nie verändert haben. Dies ist jedoch eine gewaltige Täuschung!
Diese Täuschung - dass kontinuierliche Wochenzyklen seit der Schöpfung nie unterbrochen wurden - hat in unseren Köpfen Wurzeln geschlagen. Da die Menschheit jahrhundertelang mit dieser Täuschung lebt, ist es für uns heute sehr schwer, sich in ein anderes Kalendersystem hineinzudenken.
Der ursprüngliche Kalender der Bibel hat nichts gemeinsam mit dem heutigen römisch-heidnischen Sonnenkalender. Den "Sonntag" hat die katholische Kirche im 4. Jahrhundert zum 1. Tag der Woche und zum "Tag des Herrn" erklärt. Zudem wurden alle Kalendersysteme verboten, mit Ausnahme des, aus Ägypten eingeführten und von Rom angepassten Julianischen Sonnenkalenders.
Im Neuen Bund steht der Sohn JaHuWaHs, unser Erlöser, im Mittelpunkt aller Anbetung durch Seinen Geist in uns. Die Festtage, die JaHuWaH dem Volk Israel am Sinai gab, sind Schatten (Typus) der zukünftigen wahrhaftigen "Dinge" sind (Kolosser 2, Galater 4, siehe hierzu: "Die Sabbatruhe der (Neu-)Schöfpung"). Die nachfolgenden Aussführungen sind deshalb speziell an Christen gedacht, die den Sonntag oder den Samstag als ein Gebot betrachtet wird, dass es auch heute noch unbedingt einzuhalten gilt.
Rom selbst hatte noch zur Zeit des Messias einen Kalender mit einer 8-Tage-Woche: den Kalender der Römischen Republik. Kaiser Julius Cäsar führte im Jahr 45 v.u.Z. den ägyptischen Sonnenkalender mit seinem ununterbrochenen Wochenzyklus von sieben Tagen ein. Unsere heutigen Namen der Wochentage haben dort ihren Ursprung.
Die Ägypter verehrten und bezeichneten ihre Götter nach den sieben Planeten. Danach waren auch die Wochentage benannt. An jedem Tag wurde ein besonderer Gott verehrt. Der wichtigste und erste Tag der Woche war der Saturnstag, der heutige Samstag (engl. Saturday). An diesem Tag wurde ihr mächtigster Gott Saturn verehrt. Als Menschenopfer fordernder Gott war er der Blutrünstigste von allen (die Darstellung rechts zeigt Gott Saturn mit einem Kinderopfer). Der Sonntag oder Sonnentag kam an zweiter Stelle, es war der zweite Tag der Woche.
Im Laufe der Zeit wurde dieses heidnische Planetenanbetungssystem von Rom angepasst. Der erste Tag wurde nun zum Sonntag und der Samstag wurde zum siebten Tag. Roms alter 8-Tagekalender, der Kalender der Römischen Republik, wurde aufgegeben.
Zudem wurden alle anderen Kalender, die zu dieser Zeit existierten unter Androhung von Strafen verboten. Besonders die Juden und die ersten Messias-Nachfolger, die sich noch nicht unter das Joch Roms einspannen ließen, hatten darunter zu leiden. Viele Christen jedoch hatten sich bis zu diesem Zeitpunkt vom "römisch-heidnischen Christentum" bereits einfangen lassen und haben sich angepasst.
Die Heiden selbst konnten kaum noch einen Unterschied zwischen dem Christentum und ihres eigenen Mitraskults feststellen. Ein Zitat des Kirchenvaters Tertullian ist diesbezüglich sehr aufschlussreich. Tertullian war der Anwalt und Verteidiger der Sonntag-haltenden Christenheit. Er starb 220 u.Z. Er konvertierte zum "christlichen Glauben" in Rom ca. 192 n.Chr. Eins seiner bemerkenswertesten Werke ist eine Entschuldigung, die er auf Latein an die Heiden richtete, um seinen Glauben zu verteidigen. Denn die Heiden warfen den Sonntag-haltenden Christen vor, sie seien Verehrer des Sonnengottes. Darauf antwortete Tertullian mit folgenden Worten:
„Sicher, andere mit mehr Kultur und Wahrhaftigkeit glauben, dass die Sonne unser Gott ist. Vielleicht sollten wir als Perser [Mithraisten] betrachtet werden, obwohl es nicht erlaubt ist, die Sonnenscheibe überall abzubilden. Der Grund dafür ist, denke ich, weil bekannt ist, dass wir nach Osten, dem Aufgang der Sonne beten. Auch die meisten von euch richten ihre Lippen gen Aufgang der Sonne bei der Anbetung der Himmelskörper. Genauso, wenn wir uns am Tag der Sonne versammeln (aus einem ganz anderen Grund als der Sonnenanbetung), sind wir auf dem zweiten Platz unter denen, welche am Tag des Saturn [Samstag] Gottesdienst halten, die selbst so auch von einem Jüdischen Brauch abgewichen sind… (aus dem Englischen übersetzt: Tertullian, Apology, Kap. 16, in J. P. Migne, Patrologia Latina, Bd. 1, cols. 369-372, standard Englisch Übersetzung in Ante-Nicene Fathers, Bd. 3, S. 31.)
Weitere geschichtliche Hinweise gibt uns die Jüdische Enzyklopädie:
„Unter der Herrschaft Konstantins (337-362) erreichte die Verfolgung der Juden ein solches Ausmaß, dass … die Berechnung des Kalenders unter Androhung schwerer Strafe verboten wurde.“ (Auszug aus "The Jewish Encyclopedia", unter "Calendar")
Die Juden und die apostolischen Christen, bis auf wenige Ausnahmen, gaben ihren Kalender auf und lösten sich damit vom biblischen Siebenten-Tag Sabbat, der ursprünglich nach dem Mond bestimmt wurde. Die Jüdische Enzyklopädie spricht sich auch dazu deutlich aus:
„Der Neumond ist noch und der Sabbat war ursprünglich abhängig vom Mondzyklus … Der Neumondtag wurde in der gleichen Weise gehalten, wie der Sabbat; er wurde immer unwichtiger, während der Sabbat mehr und mehr ein Tag der Religion und der Menschlichkeit, der religiösen Meditation und Unterweisung, des Friedens und Freude der Seele wurde.“ (Universal Jewish Encyclopedia, unter "Holidays", S. 410).
Die Encyclopedia Biblica bestätigt dies:
„Diese vertraute Verbindung zwischen der Woche und dem Monat wurde bald aufgehoben. Es ist sicher, dass die Woche bald einer eigenen Entwicklung folgte und es wurde zur Gewohnheit – ohne irgendwelche Beachtung der Tage des Monats (des Mond-Monats) zu schenken … sodass der Neumond nicht mehr länger mit dem ersten Tag des Monats übereinstimmte. ... Die Einführung … des Brauches, den Sabbat jeden 7. Tag zu feiern, ungeachtet der Beziehung der Tage zu den Mondphasen, führte zu einer kompletten Trennung von der damaligen Sicht des Sabbats…“ (The MacMillan Company, 1899. S. 5290)
Der Biblische Kalender richtete sich nicht nur nach der Sonne, sondern vor allem auch nach dem Mond. Wird dies beachtet, dann gibt es keinen ununterbrochenen Wochenzyklus. Der Wochenzyklus von jeweils vier Mal sieben Tagen wird mit jedem Neumond unterbrochen. Jeder Wochentag in jedem Monat wird auf dasselbe Datum fixiert. Durch diese Tatsache zeigt es sich, dass sich der Wochenzyklus verändert hat.
Die ganze Welt wurde so geschickt getäuscht, dass nicht nur die Katholiken und Protestanten einen Tag halten, der nicht in der Heiligen Schrift zu finden ist - der Sonntag ist nicht der biblische Sabbat und ist auch nicht der biblische erste Tag der Woche! Sondern auch Juden, Siebente-Tags-Adventisten und andere Samstag-haltende Christen beachten nicht den biblischen Sabbat, denn auch der Samstag ist nicht der Siebente-Tag Sabbat, den das Volk Israel am Sinai angewiesen wurde zu halten. Auch ist der Freitag (ursprünglich der Venustag, der später zum heidnischen Friger's Tag wurde) nicht der sechste Tag der biblischen Woche.
Weitere Artikel zum Thema: Der Lunar-Sabbat und das biblische Zeitsystem
Artikel zur Sabbatruhe des Neuen Bundes: Die Sabbatruhe der (Neu-)Schöpfung