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Jahresbeginn Biblischer Kalender„Dieser Monat soll für euch der ersten Monat des Jahres sein …“ (2. Mose 12,2)1. Welcher Monat ist hier gemeint? Um das zu bestimmenn, muss der biblische Jahresanfang bekannt sein.

Der Januar kann es kaum sein, denn dieser ist der römischen Gottheit „Janus“ gewidmet. Er wird nicht nur mit zwei Gesichtern dargestellt, sondern gilt auch als der Gott des Anfangs und des Endes mit vielen Türen und Toren, Ein- und Ausgängen. Während zu diesem Götzen für jeden eine Tür offen steht, kommt man zum Allmächtigen Gott JaHuWaH nur über eine einzige Tür: Seinem geliebten Sohn. Wir sollten also nicht jeden beliebigen Eingang nehmen, sondern weise wählen, wohin wir gehen wollen, denn Er sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch Mich!“ (Johannes 14,6).

 

 
INHALT



Einleitung


Der Jahresbeginn im Januar wurde 153 v.u.Z.2 durch den römisch-heidnischen Kaiser festgesetzt und von den römisch-katholischen Päpsten im Laufe der Jahrhunderte bis heute bestätigt. Wie auch der Tagesbeginn um Mitternacht, so ist von diesen heidnischen Mächten der Jahresbeginn in die Mitte des kalten, dunklen Winters verlegt worden. In der Bibel beginnt sowohl der Tag als auch das Jahr mit dem Licht, der Sonne. Wenn die Sonne am Morgen am Horizont aufsteigt, beginnt der Tag. Und wenn die Sonne den Frühlingspunkt erreicht hat, an dem die Tage wieder länger als die Nächte werden, gibt sie das Signal an den Mond, den „Ersten Monat des Jahres“ einzuleiten.

Allerdings gehen die Meinungen bezüglich des exakten Monats für den Beginn des Jahres im Frühling auseinander. Die einen nehmen an, dass das Jahr mit dem Neumond beginnt, der sich AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche zeigt (jüdisch-rabbinische Praxis), während andere (unter anderen auch von Bibel-Offenbarung vertreten) davon ausgehen, dass es grundsätzlich der erste Neumond NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche zur Zeit Mose gewesen sein musste. Wieder andere sehen den Jahresbeginn unabhängig von der Frühlings-Tagundnachtgleiche; er wird vielmehr ausschließlich nach der Gerstenernte in Israel bestimmt (vor allem karäische Juden).

 

Bitte beachte: Dieser Artikel ist für all diejenigen wichtig, die davon ausgehen, dass im Neuen Bund ein buchstäblicher Sabbattag noch so zu halten ist, wie er zur Zeit Mose galt und ihn die Juden auch noch zur Zeit des Messias bestimmten. Nach meinem Verständnis ist dies nicht mehr der Fall, siehe: "Der Weg der Erlösung zurück zur Sabbatruhe".

 

Vertreter der ersten als auch der letzten Ansicht kommen eigenartigerweise immer zum selben Ergebnis. Eigenartig deshalb, weil in beiden Fällen der erste Monat des Jahres alle zwei bis drei Jahre noch VOR der Frühlings-Tagundnachtgleiche im März beginnt und man sich fragt, wie die Gerste zu diesem frühen Zeitpunkt überhaupt bis Mitte des biblischen Monats Abib (Passah) reifen konnte. Dies ist auch tatsächlich nicht der Fall, wie später noch zu sehen sein wird.

Durch diese Unterschiede feiern diejenigen, die den Neumond AM NÄCHSTEN zur Frühling-Tagundnachtgleiche festsetzen, sowie ein Großteil derjenigen, die ausschließlich die reife Gerste für den Beginn des Jahres gelten lassen, alle zwei bis drei Jahre die Feste des biblischen Jahreslaufs einen Monat vor denjenigen, die das Neue Jahr mit dem ersten Neumond NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche beginnen lassen.

Wie will man wissen, welche Berechnungsart für den ersten Monat des Jahres richtig ist? Die gelehrten Rabbiner und die Juden generell sollten doch wissen, wann das biblische Jahr beginnt, oder nicht? Nein. Deren Kalenderbestimmung beruht auf mündlichen Gesetzen (Mischna) und der Neugestaltung durch den jüdischen Patriarchen und Sanhedrin Hillel II. im vierten Jahrhundert. Zudem beginnt für das Judentum das Jahr im Herbst, von dem aus man die Feste im Frühling bestimmt (dazu mehr in „Exkurs: Der Jahresbeginn im Herbst“). Wie also soll man da noch wissen, wie zu biblischer Zeit der Jahresbeginn bestimmt wurde?

BibelZuallererst sollte versucht werden, alle Hinweise, die man diesbezüglich aus den Schriften des Alten Bundes erhält, zu studieren und zusammenzutragen. Dabei darf sich nicht eine Stelle einer anderen widersprechen. Hebräische Begriffe müssen im Lichte anderer Bibelverse ausgelegt werden. Es darf nicht einfach eine Bedeutung hineingelegt werden, nur weil ein hebräischer Ausdruck seit Jahrhunderten traditionell so geprägt bzw. ausgelegt wird.

Des Weiteren ist zu beachten – wird jedoch immer wieder übersehen – dass nicht erst mit Hillel II. im vierten Jahrhundert eine Veränderung, der ursprünglich biblischen Zeitbestimmung stattgefunden hat. Bereits nach der Zerstörung Jerusalems 70 u.Z. gab es eine einschneidende Veränderung, weil nicht mehr die Sadduzäer den Tempeldienst und damit die Festzeitenbestimmung innehatten, sondern die Pharisäer gewannen ihre Macht diesbezüglich zurück und übernahmen dann diese Aufgabe (dazu mehr im Kapitel „Die Verdunkelung der biblischen Zeitmessung im 1. Jahrhundert“). Die Sadduzäer waren die Partei, die zur Zeit des Messias den Jahresbeginn, die Monate und die darin fallenden Festtage bestimmten. Der Messias Jahuschuah lässt nirgends in den Schriften des Neuen Bundes erkennen, dass die Festtage zu falschen Zeitpunkten gehalten wurden. Der heutige rabbinische Erste Monat baut jedoch auf der pharisäischen Berechnung auf.

Der heutige jüdische Kalender mit der Festlegung des Ersten Monats AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche, sowie alle „Biblischen Kalender“, die dieser Praxis folgen, folgen einer rabbinischen Tradition mit heidnischen und katholischen Elementen, aber nicht den biblischen Vorgaben. 

 

 

Biblische Anhaltspunkte für den Beginn des Neuen Jahres


Wie es der Schöpfungsbericht bereits andeutet, wird die Zeit durch den Umlauf von Sonne und Mond bestimmt. Der dadurch verbundene Wechsel der Jahreszeiten mit Saat und Ernte gibt weitere Anhaltspunkte den biblischen Jahresbeginn festzulegen.

Bereits am vierten Tag der Schöpfungswoche hat unser Schöpfer Anweisungen gegeben, auf welche Weise die Zeit gemessen werden soll, damit Seine Geschöpfe am richtigen Tag die Festtage halten können, die Er für sie eingesetzt hat.

„Und ... [Elohim] sprach: Es sollen Lichter an der Himmelsausdehnung sein, zur Unterscheidung von Tag und Nacht, die sollen als Zeichen dienen und zur Bestimmung der Festzeiten und der Tage und Jahre.“ (1. Mose 1,14)

Die Lichter am Himmel sollen zur Bestimmung sowohl der Festzeiten (hebräisch moe‘dim = Festzeiten/Verabredungen) als auch der Tage und der Jahre dienen. Dazu sind insbesondere die Sonne und der Mond auserkoren:

"Und Gott machte die beiden großen Lichter: das größere Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht und die Sterne." (1. Mose 1,16)

Diese Himmelskörper arbeiten harmonisch zusammen, um im Jahreszyklus die Monate, Wochen und Tage nacheinander ablaufen zu lassen, sowie die Feste zu ihrer bestimmten Zeit anzuzeigen. Die Sonne ist das „größere Licht“ am Himmel und so macht es Sinn, dass es das Jahr regiert, während der Mond als das „kleinere Licht“ die darin eingebetteten Monate bestimmt:

„Er hat den Mond gemacht zur Bestimmung der Festzeiten." (Psalm 104,19)

Der Mond ist zuständig für die Bestimmung der Festzeiten. Da in der Bibel der Monat grundsätzlich vom Umlauf des Mondes vorgegeben wird, sind die jährlichen Feste (3. Mose 23), die monatlichen Festtage (Neumondtag; Jesaja 66,23; Hesekiel 46,1; Amos 8,5) und der wöchentliche Festtag (Siebente-Tag-Sabbat; 1. Mose 2,2-3; 2. Mose 20,8-11; 31,13-17; Jesaja 66,23), die in den Mond-Monaten eingebettet sind, ebenfalls vom Mond abhängig. Ein neuer Monat beginnt mit dem Neumondtag, der auf den Tag des astronomischen Neumondes (Konjunktion) folgt. Zur Neumondbestimmung lies bitte „Konjunktion oder sichtbare Neumondsichel - Wann beginnt der biblische Monat?“.

Sonne, Mond und ErdeDer Mond bestimmt den Monat und damit auch den ersten Monat des Jahres. Es ist jedoch die Sonne, die zu einem bestimmten Zeitpunkt das Signal für den ersten Monat des Jahres gibt. Das hebräische Wort für Jahr (שנה ‘schana’) bedeutet buchstäblich „wiederholen“ oder „wieder beginnen“. Das Sonnenjahr beginnt, wenn die Sonne ihren Lauf beendet hat und einen neuen Umlauf startet. Die einzigen astronomisch wichtigen Punkte eines Sonnenumlaufs des Jahres sind die beiden Tagundnachtgleichen im Frühling und Herbst sowie die zwei Sonnwenden im Sommer und im Winter. Aufgrund der Anweisungen, die der Allmächtige JaHuWaH Mose und Aaron für den ersten Monat des Jahres gegeben hat, wissen wir, dass nur die Frühlings-Tagundnachtgleiche dafür verantwortlich sein kann:

„Dieser Monat soll euch der Anfang der Monate sein, er soll für euch der erste Monat des Jahres sein.“ (2. Mose 12,2)

„Dieser Monat“, von dem JaHuWaH hier spricht, ist der Monat des Auszugs aus Ägypten. Er gibt hier Mose Anweisungen, wann das Volk Passah sowie das daran anschließende Fest der Ungesäuerten Brote und die Erstlingsgarbe (am zweiten Tag des Festes) feiern soll (3. Mose 23). Sie finden im ersten Monat statt.

„Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten: Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen zur bestimmten Zeit im Monat Abib, so wie Ich es dir befohlen habe; denn in diesem Monat bist du aus Ägypten ausgezogen. Und man soll nicht mit leeren Händen vor Meinem Angesicht erscheinen.“ (2. Mose 23,15)

Das Passah soll am 14. Tag des Ersten Monats Abib gehalten werden und am 15. Tag beginnt das Fest der Ungesäuerten Brote. Am 16. Tag, dem „Tag nach dem Sabbat“, sollte die Webegarbe JaHuWaH dargebracht werden. Es musste eine Handvoll Gerste als Erstlingsgarbe für JaHuWaH sein. Gerste ist das erste Getreide, das in Israel reif wird. Es durfte niemand von der ersten Ernte etwas essen, bevor es nicht JaHuWaH als Erstling dargebracht wurde (3. Mose 23,5-14). Es ist ein Typus auf die Auferstehung des Messias (1. Korinther 15,20.23).

Die Frühlings-Tagundnachtgleiche ist die Grenze zwischen Winter und Frühling/Sommer. Der erste, darauffolgende Neumond ist der Beginn des Ersten Monats des Jahres, der Abib genannt wird. Es ist grundsätzlich die Sonne, die zuerst das Signal des Frühlings/Sommers geben muss, bevor der Mond den Ersten Monat dieses Jahres bestimmt.  

Wenn man immer den ersten Neumond NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche (Beginn des Frühlings) nimmt, taucht automatisch alle 2-3 Jahre ein 13. Monat (Schaltmonat) auf, ohne dass der Mensch einen Monat „einschalten“ muss. Es gewährleistet zudem, dass der erste Monat des Jahres immer in den Frühling fällt.

infoWenn nachfolgend von "Neumond" nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche gesprochen wird, so ist damit genau genommen der "Neumondtag" gemeint. Denn es ist nicht die Neumondkonjunktion (astronomischer Neumond), sondern der Neumondtag, welcher der ersten Tag eines jeden Monats ist. In den meisten Jahren liegt sowohl die Neumondkonjunktion als auch der Neumondtag entweder vor oder nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche.

In seltenen Fällen – wie beispielhaft im Jahr 2015 – ist es jedoch so, dass die Neumondkonjunktion VOR der Frühlings-Tagundnachtgleiche liegt, der Neumondtag jedoch danach. In diesem Fall reicht es aus, wenn der Neumondtag NACH der Tagundnachtgleiche liegt. Denn ebenso wie der Frühlingspunkt nur das Signal für das Neue Jahr gibt, so ist der astronomischen Neumond nur das Signal für den Neuen Monat aber nicht der Beginn des Monats selbst. Der Beginn des ersten Tag des Neuen Monats ist immer der Morgen, der auf den Zeitpunkt des astronomischen Neumonds folgt: der Neumondtag (siehe Kalender für 2015).

Da am zweiten Tag des Festes die Gersten-Erstlingsgarbe dargebracht werden sollte, denn „man soll nicht mit leeren Händen vor [JaHuWaHs] Angesicht erscheinen“ (2. Mose 23,15), muss gewährleistet sein, dass die Gerste bis dahin reif zum Ernten war. Wichtig ist dabei zu erkennen, dass die Reifung der Gerste sich nach den Mondphasen richtet, und als Folge davon vom Spätregen abhängig ist. Das Neue Jahr richtet sich nicht nach der Gerste, sondern die Gerste richtet sich nach den Himmelsgestirnen und dem dadurch beeinflussten Spätregen (nähere Angaben hierzu im Kapitel "Die Gerstenernte - Anhaltspunkt aber nicht Voraussetzung").

Der einfache Satz: „Dieser Monat soll euch der Anfang der Monate sein, er soll für euch der erste Monat des Jahres sein“ (2. Mose 12,2), drückt eine einfache und logische Tatsache aus. Es ist der Mond, der den Beginn des Ersten Monats vorgibt. Es muss aber grundsätzlich erst die Sonne ihren Umlauf an einem bestimmten Punkt beendet haben, bevor der Mond den ersten Monat dieses Jahres anzeigen kann. Der Mond bestimmt den ersten Monat des Jahres, aber er ist es nicht, der das Jahr vorgibt. Schon aus dem Grund ist es sehr unlogisch, wenn man erst den Frühlingspunkt, das Ende des Sonnenjahres, bestimmt und dann den Ersten Monat des Jahres VOR diesem Punkt festlegt, wie es traditionell im Judentum seit spätestens dem 4. Jahrhundert u.Z. getan wird.

Dasselbe Prinzip ist uns mit den Monaten und Wochen gegeben. Erst muss der Neumond bestimmt werden; mit dem Neumond beginnt jedoch noch nicht die Woche. Erst mit dem Tag nach dem Neumondtag beginnt der Zyklus der vier aufeinanderfolgenden Sieben-Tage-Wochen.

Das Problem, warum das nur so schwer verstanden wird, ist sicherlich unser heutiger gregorianischer Sonnenkalender, mit dem wir so tief verwurzelt sind. Denn mit dem ersten (falschen) Tag des Jahres beginnt gleichzeitig der erste Tag des Monats. Das biblische Zeitsystem ist jedoch ganz anders, weil es neben der Sonne auch den Mond zur Zeitbestimmung nutzt. Der Mond spielt aber in einem reinen Sonnenkalender überhaupt keine Rolle. „Monate“ haben dort nichts mehr mit dem Mond zu tun.

Es ist sicherlich nicht richtig, erst den Frühlingspunkt zu bestimmen, dann zu sehen, welcher Neumond Am NÄCHSTEN zum Frühlingspunkt ist, wobei immer gewährleistet sein muss, dass Passah DANACH fällt, wie es von den Vertretern dieser Jahresbestimmung betont wird. Das alles Entscheidende ist also demnach, dass Passah NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche fällt, der erste Tag des Ersten Monats kann jedoch noch DAVOR beginnen. Das ist eine Logik, die nur sehr schwer verständlich ist. Auf diese Weise wird erst das Passah in Verbindung mit dem Frühlingspunkt bestimmt und dann erst der erste Tag des Ersten Monats Abib.

Es ist fast schon scheinheilig, wenn Passah nach einer solchen Neujahrsbestimmung keine Minute VOR der Frühlings-Tagundnachtgleiche stattfinden darf, weil es sonst zwei Passah-Tage in ein und demselben Jahr gäbe (so heißt es), aber der erste Teil des ersten Monats des Jahres darf zweimal im selben Sonnenumlauf des Jahres stattfinden. Wenn die Frühlings-Tagundnachtgleiche keine Bedeutung für den Beginn des Ersten Monats des Jahres hat, dann sollte es auch keinen Unterschied machen, ob Passah davor oder danach fällt, solange die Gerste bis zu diesem Zeitpunkt reift (was sie nicht tut, wenn der erste Monat vor der Tagundnachtgleiche beginnt).

Nicht nur Passah, sondern der erste Tag des Ersten Monats muss in den Frühling fallen, nachdem die Sonne ihren Umlauf beendet hat. Auch der Prophet Hesekiel gibt uns einen Hinweis, dass der Beginn des Ersten Monats mit dem ersten Neumond (Neumondtag) NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche anfängt:

“Im fünfundzwanzigsten Jahr unserer Wegführung, am Anfang des Jahres, am zehnten Tag des Monats, im vierzehnten Jahr …“ (Hesekiel 40,1a)

Der “zehnte Tag des Monats” folgt grundsätzlich dem “Anfang des Jahres”. Er kann also nicht VOR dem Jahresanfang liegen, denn sonst wäre es das Ende des vorhergehenden Jahres. Was bei einer Bestimmung des Neuen Jahres mit dem Neumond am NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche auch nicht beachtet wird, ist, dass die Gerste im März noch gar nicht reif sein konnte, um sie am zweiten Tag des Festes (16. Tag des Ersten Monats) dem Schöpfer zu weihen.

Im Neuen Testament gibt es Hinweise, dass in der Woche, in der Messias hingerichtet wurde, der Erste Monat Abib nicht bereits im März beginnen konnte – wie es aber der Fall sein müsste, würde man für den Jahresbeginn den Neumond am NÄCHSTEN zur Tagundnachtgleiche verwenden.

Neumond und Passah 30-33 u.Z.In der nebenstehenden Tabelle finden sich die Neumondkonjunktionen der Jahre 30-33 u.Z. jeweils von März und April. Vier Jahre deshalb, weil das Kreuzigungsjahr von verschiedenen Kirchen und Glaubensorganisationen unterschiedlich festgesetzt wird. Der Passah-Termin in der rechten Spalte wird nur dann einmal angegeben, wo es unstrittig ist, das heißt, wo beide Bestimmungsarten (VOR und AM NÄCHSTEN zur Tagundnachtgleiche) zum selben Ergebnis kommen.

Anhand der Neumondkonjunktionen um die Frühlings-Tagundnachtgleiche und der nachfolgenden biblischen Aussage kann man zwei Dinge erkennen: zum einen, dass nur das Jahr 31 infrage kommen kann, und zum Anderen, dass im Jahr der Kreuzigung der Erste Monat des Jahres erst Ende April begann und damit Passah/Kreuzigung erst in den Anfang der vierten Aprilwoche fiel und nicht bereits in den März.

Während der Kreuzigungswoche wird uns berichtet, dass die Feigen noch nicht reif waren, „es war nicht die Zeit der Feigen“ (Markus 11,13). Der Feigenbaum, vor dem der Messias mit den Jüngern stand, hatte Blätter, aber keine Feigen. Jahuschuah verfluchte diesen Feigenbaum, weil er keine Früchte trug (Vers 14) und er verdorrte daraufhin von den Wurzeln an (Vers 20). Das Ereignis mit dem Feigenbaum, der keine Früchte trug, sollte ein Bild für die Menschen sein, die nur vorgeben, Ihm zu dienen; die mit großen Worten „ihren Glauben“ posaunen und Andere anweisen, was sie zu tun haben, letztendlich jedoch täuschen sie nur etwas vor, was gar nicht vorhanden ist. Es wird aber oft nicht verstanden, warum der Messias diesen Feigenbaum verfluchte, wenn er doch noch gar keine Feigen haben konnte, da „die Zeit der Feigen“ noch nicht gekommen war. Warum war er also zu dem Zeitpunkt bereits nutzlos?

Die Feigenbäume in Palästina tragen grundsätzlich erst Feigenknospen ohne Blätter. Die Blätter schlagen erst später aus, wenn die Feigenknospen bereits vorhanden sind. Die Blüten und Feigenknospen selbst erscheinen Mitte März, während die kleinen Blätterspitzen erst einige Zeit später ausschlagen. Wenn der Feigenbaum erst einmal Blätter hat, muss er auch Feigen tragen, auch wenn diese noch nicht ganz reif sind. Die Feigenbäume bekommen erst ca. Anfang April ihre Blätter. Diese Tatsache wird durch die Aussagen biblischer Wörterbücher und Enzyklopädien bestätigt:

„Die Blumen liegen in einer fleischigen Hülle verborgen, welche an den alten Zweigen (in Palästina Mitte März) hervorkommt und eher zur Frucht reift als die Blätter erscheinen.3

Die Früchte erscheinen immer vor den Blättern. […] Der gewöhnliche Sommerertrag der Früchte wird nicht vor Mai oder Juni geerntet. In den sonnigen Tälern des Ölbergs könnten die Feigenbäume ein paar Wochen früher reife Früchte hervorbringen.“4

„Der Feigenbaum wirft seine Blätter im Winter ab, an dessen Ende – sogar noch bevor der Baum mit Blättern bedeckt wird – beginnen die paggim (‘grünen Feigen’) sich zu entwickeln in der Form kleiner Früchte, winzige Blüten, die mit einer weichen Haut überzogen sind und die während der Sommermonate wachsen.“5

Feigenbaum Wachstumsphasen„Die großen, fünflappigen Blätter fallen zu Beginn des Winters ab, und während des größten Teiles der Regenzeit ist der Baum kahl, bis er Anfang April wieder neu ausschlägt und damit den Sommer ankündigt (Mt 24,32). […] Die erste Ernte aus Blütenanlagen des Vorjahres ist bereits im Frühling. Wenn im April die Endknospen der Zweige die neuen Jahrestriebe formen und dort die ersten Blätter sprießen, sitzen unter diesen Trieben kleine junge Feigen, die sog. Vorfeigen (paggim). Sie zeigen an, dass der Winter vorbei ist (Hld 2,13). Sie sind nicht saftig, werden aber trotzdem gegessen, da es zu dieser Zeit keine anderen Früchte gibt. Wo sie fehlen, ist der Baum unfruchtbar, darum verfluchte Jesus den F., dessen Blätterkleid Fruchtbarkeit nur vortäuschte (Mt 21,18ff; Mk 11,12ff). Ungefähr an der gleichen Stelle, wo die Vorfeige gewachsen ist, entwickeln sich dann im Vorsommer die Frühfeigen […] Etwa Ende Mai/Anfang Juni sind sie reif und werden um ihrer besonderen Saftigkeit willen gern gegessen (Jes 28,4). […] Die Triebe, die sich im frühen Vorhjahr zu entwickeln begannen, sind inzwischen ausgewachsen und tragen nun die sog. späten Feigen (tena). Diese Früchte sind die besten und werden im August geerntet.“6

“In Israel und in anderen warmen Klimazonen werfen die Feigenbäume zweimal jährlich einen Ertrag ab – ein früherer, ungefähr im Juni, […] und ein Wichtigerer, im August. Bis Dezember haben die Feigenbäume in den Bergregionen Israels all ihre Blätter abgeworfen und bleiben blätterlos bis ungefähr Ende März, wenn sie anfangen, ihre zarten Blattknospen auszutreiben …“7

Kleine Feigenknospen tragen die Feigenbäume bereits Mitte März, aber erst Ende März beginnen die Blätter kleine zarte Blattknospen auszutreiben. Ein Feigenbaum ist damit erst im vollen Blätterkleid ab Mitte April. Wenn der Feigenbaum dann jedoch keine Feigen trägt, wird er auch keine mehr bekommen, er bleibt fruchtlos und nutzlos. Der Glaubenstreue jedoch sollte sein, „wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und alles, was er tut, gerät wohl“ (Psalm 1,3).

Wäre eine Neujahrsbestimmung mit dem Neumond AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche korrekt, wäre der Messias, umgerechnet auf die gregorianische Zeit, am 25. März (31 u.Z.) hingerichtet worden (die Neumondkonjunktion fand am 11. März statt). Ein paar Tage zuvor, erzählte der Messias Seinen Jüngern dieses Gleichnis mit dem Feigenbaum, der Blätter hatte, aber keine Feigen. Wäre es tatsächlich die Zeit Ende März gewesen, hätten die Feigenbäume noch gar keine Blätter haben dürfen. Aber auch in den anderen angenommen Kreuzigungsjahren wäre diese Begebenheit zu früh. Zu weiteren Ausführungen, warum nur das Jahr 31 in Betracht kommt, siehe: „Wann fand die Kreuzigung des Messias statt“.

Diese Begebenheit ist ein Zeugnis, dass das Passah zu jener Zeit einen Monat später stattgefunden hat und die damaligen Verantwortlichen (Sadduzäer) den Jahresbeginn mit dem Neumond NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche festsetzten. Jahuschuah bestätigt dies noch mit der Aussage: „Wenn ihr sie schon ausschlagen seht, so erkennt ihr von selbst, dass der Sommer jetzt nahe ist.“ (Lukas 21,30). Als er das sagte, war es sicherlich nicht mehr die Zeit im März.

Ein weiteres Indiz für ein Passah erst Ende April zur Zeit des Messias zeigt die galiläische Fischereisaison. Es gibt viele Hinweise, dass die Fischereisaison am See Genezaret von Mitte Dezember/Januar bis in den April dauert.8 Während dieser Zeit hätte ein Fischer ohne Probleme Fische aus dem See holen können (Matthäus 17,27). In der zweiten Woche nach der Hinrichtung des Messias jedoch, als Petrus und seine Freunde fischen gehen wollten, fingen sie die ganze Nacht keinen Fisch (Johannes 21,3), erst am nächsten Morgen, auf Anweisung des Messias, nochmals auf den See hinauszufahren, waren sie erfolgreich. Die Fischereisaison war zu dieser Zeit bereits zu Ende.

Hätte der Erste Monat, in dem die Kreuzigung stattfand, bereits Anfang März begonnen, hätten sie Ende März keine Probleme gehabt, nachts Fische zu fangen. Ein weiterer Hinweis, dass Passah und damit die Mitte des Ersten Monats nicht im März, sondern im letzten Viertel des Aprils stattfand.

Es ist traurig, dass immer wieder alles verkompliziert wird, dabei wäre es so einfach: Sobald die Sonne den Frühlingspunkt erreicht hat, beginnt mit dem darauffolgenden Neumond der „Erste Monat des Jahres“ (2. Mose 12,2), mit dem anschließenden Passah am 14. dieses Ersten Monats Abib. Wird das beachtet, muss man sich nicht einmal um sog. „Schaltjahre“ oder „Schaltmonate“ kümmern, denn die erscheinen auf diese Weise ganz von selbst alle zwei bis drei Jahre. Der Allmächtige Schöpfergott JaHuWaH lenkt die Gestirne und wir sollten darauf achten. Aber wir sollten nicht eigene Regeln aufstellen, die gar nicht in seinem Wort zu finden sind. Denn „kennst du die Gesetze des Himmels, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde?“ (Hiob 38,33)

“Es ist ein Land, um das sich … [JaHuWaH], dein Gott, kümmert, auf das die Augen … [JaHuWaHs], deines Gottes, allezeit gerichtet sind, vom Anfang des Jahres bis zum Ende des Jahres.“ (5. Mose 11,12)

 


Die Frühlings-Tagundnachtgleiche - heute und in biblischer Zeit


Da unser Schöpfer uns bereits bei der Erschaffung des Lebens auf der Erde mitgeteilt hat, dass Sonne und Mond die Zeit regieren und die Feste bestimmen sollen (1. Mose 1,14-16), muss der „Erste Monat des Jahres“ (2. Mose 12,2) durch diese Himmelskörper bestimmt werden können. Es ist die Himmlische Uhr des Allmächtigen, die kein Mensch beeinflussen kann. So wussten auch sicherlich Adam und Eva vor dem Sündenfall als auch nach diesem, wie sie diese Uhr zu lesen hatten. Ebenfalls Henoch, Noah, Abraham und Mose. Sie hatten mit Sicherheit die astronomische Kenntnis, um den „Ersten Monat des Jahres“ zu bestimmen, ohne sich auf den Erntekreislauf verlassen zu müssen.

TagundnachtgleicheAstronomen können den Beginn des Frühlings auf die Sekunde genau mit einer ganz bestimmten Konstellation der Himmelskörper messen. Sie findet immer zwischen dem 19. und 21. März statt: es ist die Frühlings-Tagundnachtgleiche (Äquinoktium). Zu diesem Zeitpunkt erreicht die Sonne den sogenannten „Frühlingspunkt“. An diesem Punkt wandert die Sonne (vom Erdmittelpunkt aus gedacht) von der Südhälfte des Himmels kommend auf die Nordhälfte und überschreitet dabei den Himmelsäquator (Projektion des Erdäquators an den Himmel). Es ist der Moment, in dem die Sonne auf ihrem scheinbaren Weg um die Erde (Ekliptik) den sogenannten Himmelsäquator kreuzt. Die Erde erreicht bei ihrem jährlichen Umlauf um die Sonne zweimal einen Punkt der Tagundnachtgleiche. Der eine markiert den Beginn des Herbstes, der andere steht für den Frühlingsanfang.

Warum die Frühlings-Tagundnachtgleiche an drei verschiedenen gregorianischen Kalenderdaten stattfinden kann, liegt an der Abweichung des Gregorianischen Kalenders von wenigen Sekunden zum eigentlichen Umlauf der Sonne in einem Jahr (365 Tage, fünf Stunden und 54,26 Sekunden). Diese geringe Abweichung reicht jedoch bereits aus, um das Datum der tatsächlich astronomischen Frühlings-Tagundnachtgleiche im Gregorianischen Kalender wandern zu lassen. Fand sie im Jahr 2012 noch am 21. März statt, so ist es seit 2013 der 20. März. Ab Mitte des 21. Jahrhunderts wird es der 19. März sein, was zuletzt 1796 der Fall war.

infoAnalemmaDer Umlauf der Sonne während eines Jahres projiziert eine interessante Form an den Himmel, wenn man sie vom selben Standpunkt auf der Erde aus einmal täglich fotografiert. Wenn man diese Bilder in einer Fotomontage überlagert, zeigt sich eine langgestreckte Acht. Dieses Phänomen wird als Analemma bezeichnet (auch der Sockel einer Sonnenuhr wird so genannt). Dies ist das sichtbare Ergebnis der elliptischen Bahn der Erde und der Abweichung der scheinbaren Bahn der Sonne vom Himmelsäquator. Die Sonne weicht während eines Jahres von diesem Äquatorpunkt ab und wandert einmal durch eine Figur mit der Form einer „8“.9

Genau an diesem Frühlingspunkt ist der Tag und die Nacht gleich lang. Ab diesem Zeitpunkt werden die Tage wieder länger als die Nacht. Nicht nur dadurch wird es auf der Erde kontinuierlich wärmer, sondern auch aufgrund der Neigung der Erdachse. Dadurch entstehen die Jahreszeiten. Im Sommer ist die Nordhalbkugel der Sonne zugeneigt, während sie im Winter abgeneigt ist. Ab dem Frühlingspunkt treffen deshalb die Sonnenstrahlen in einem immer steileren Winkel auf die Erde.

“Die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter; und sie eilt an ihren Ort zurück, wo sie wieder aufgehen soll. Der Wind weht gegen Süden und wendet sich nach Norden; es weht und wendet sich der Wind, und zu seinen Wendungen kehrt der Wind wieder zurück.“ (Prediger 1,5-6)

Die Sonne geht zwar Tag für Tag am Osthimmel auf und am Westhimmel unter, aber nur an den Tagen der Äquinoktien geht sie überall auf der Erde fast genau im Osten auf und fast genau im Westen unter.

Sonnenwenden und Tagundnachtgleiche

Mit dem Frühling beginnen die Bäume und Blumen zu blühen und in Israel konnte zu biblischer Zeit bereits die Gerste reifen. Das neue Jahr beginnt mit dem Neumondtag nach dem Frühlingspunkt, dort, wo die Sonne ihren Umlauf beendet hat und einen neuen Umlauf beginnt. In den Psalmen wird dieser Umlauf der Sonne recht poetisch beschrieben:

„Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündigt das Werk Seiner Hände. … Ihre Reichweite erstreckt sich über die ganze Erde, und ihre Worte bis ans Ende des Erdkreises. Er hat der Sonne am Himmel ein Zelt gemacht. Und sie geht hervor wie ein Bräutigam aus seiner Kammer und freut sich wie ein Held, die Bahn zu durchlaufen. Sie geht an einem Ende des Himmels auf und läuft um bis ans andere Ende, und nichts bleibt vor ihrer Glut verborgen.“ (Psalm 19,2.5-7)

Der Ährenmonat (Abib), der Erste Monat des Jahres, kann erst beginnen, wenn die Sonne ihren vollen Umlauf beendet hat: im Frühling, wenn die Gerstenähren für die Erstlingsgabe an JaHuWaH am 16. Abib reif zur Ernte ist. Diese Reifung der Feldfrüchte wird jedoch durch den Spätregen vollendet. Und dieser wiederum wird vom Mond beeinflusst. (Hierzu mehr im Kapitel „Die Gerstenernte – Anhaltspunkt aber nicht Voraussetzung“).

Durch den Mondumlauf und seinen Einfluss auf die Erde ergibt sich auch die Länge des biblischen Durchschnittsjahres von 360 Tagen innerhalb von 19 Sonnenjahren. Das heißt, die Sonne bestimmt zwar die Länge des Sonnenjahres, aber der Mond gibt an, mit welchem Monat das biblische Jahr beginnt. 12 Monate sind 11 Tage kürzer als das Sonnenjahr. Diese Differenz wird jedoch alle 19 Jahre vollständig ausgeglichen – wenn das sog. Mondjahr das Sonnenjahr wieder einholt. Es wird deshalb ausgeglichen, weil der Mond alle zwei bis drei Jahre einen zusätzlichen Mondumlauf absolviert, und so den Beginn des biblischen Jahres um einen Monat verschiebt.

Dieser Zyklus von 19 Jahren wird nach seinem Entdecker, dem Astronomen Meton von Athen (5. Jahrhundert v.u.Z.) Meton-Zyklus genannt. Nach genau 19 Jahren wird dieser Mondumlauf-Zyklus wiederholt. Dieser 19-Jahres-Zyklus sieht wie folgt aus:

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19


Der 19-jährige Meton-Zyklus ist in absoluter Übereinstimmung mit dem Mond-Sonnenkalender der Bibel und den Festbestimmungen, wie sie auf Bibel-Offenbarung.org vorgenommen werden. Im Jahr 2015/2016 (21.03.2015 bis 07.04.2016) befinden wir uns im 17. Jahr des Meton-Zyklus; d. h., es handelt sich um ein Schaltjahr (ein zusätzlicher Monat am Ende des Biblischen Jahres = Frühling 2016).

Man muss diesen Zyklus aber nicht kennen, um den Jahresbeginn zu bestimmen; er kann jedoch als Bestätigung bzw. „Gegenrechnung“ der festgesetzten Neujahrsdaten des Neumondes NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche herangezogen werden. Durch die Festsetzung des Neumondes NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche als den „Ersten Monat des Jahres“ wird durch die Eigenart des Mondumlaufs ganz automatisch alle zwei bis drei Jahre ein zusätzlicher Monat erscheinen – und zwar exakt und im selben Intervall, wie es Meton berechnet hat.

Meton lebte ungefähr zur Zeit des Propheten Daniels, fünfhundert Jahre vor dem ersten Kommen des Messias. Es zeigt, welches ungeheure Wissen diese Menschen damals hatten, ohne moderne, Computer-gesteuerte Messinstrumente. All die alten Kulturen, besonders die Sumerer, Babylonier und Ägypter hatten ein sehr ausgefeiltes Wissen über Astronomie, welches durch archäologische Ausgrabungen immer wieder bestätigt wird.10

So fand man 4500 Jahre alte babylonische Tafelwerke, sog. Ephemeriden, welche die Positionen von Sonne, Mond und Planeten äußerst detailliert vorhersagten. Sie enthielten beispielsweise Anweisungen, wie man 50 Jahre im Voraus Mondfinsternisse berechnen konnte.11

Antikythera UhrIm Frühling 1900 wurde in der Ägäis nahe der griechischen Insel Antikythera aus einem Schiffswrack sogar ein präzises astronomisches Uhrwerk gefunden, das man in die Jahre 70-80 v.u.Z. datiert. Das Alter der astronomischen Uhr konnte aufgrund der dort ebenfalls an Bord des Schiffes befindlichen Münzen aus Pergamon (datiert zwischen 86 und 67 v.u.Z.) und Ephesus (zwischen 70 und 62 v.u.Z.) bestimmt werden. Nachdem man das Uhrwerk rekonstruiert hatte, zeigte sich, dass es sich bei diesem Räderwerk um ein kompliziertes mechanisches Kalendarium handelt. Es hatte mehr als 30 Räder, die ineinandergriffen, es gab ein Zifferblatt auf der Vorderseite und zwei auf der Rückseite. Die Zeiger auf diesen Zifferblättern zeigten aber nicht die Stunden und Minuten an, sondern den Stand der Sonne, des Mondes und der übrigen Planeten. Die Maschine beinhaltete einen Mondkalender, der das Datum, des auf der Vorderseite befindlichen Sonnenkalenders wiedergab, und einen Eklipsenkalender mit den Monaten der Sonnen- und Mondfinsternisse, auf denen Tag und Stunde der Finsternis vermerkt waren. Zusätzlich war noch ein Olympiadenkalender eingebaut, der die beiden jährlichen Austragungsorte der panhellenischen Spiele anzeigte. Mit diesem Kalender-Rechner konnte man z.B. Datum und Uhrzeit der nächsten Sonnen- und Mondfinsternisse berechnen.12

„Da die Übersetzungen der Zahnräder Rechenoperationen (Multiplikationen und Divisionen) durchführen, handelt es sich um einen Analogrechner. Damit ist der Mechanismus von Antikythera der älteste erhaltene Analogrechner der Welt. Ferner konnten die Forscher auf dem Räderwerk über 2000 bisher unlesbare Schriftzeichen aufspüren und zum größten Teil entschlüsseln. Besonders bemerkenswert ist, dass sich darunter ägyptisches Kalendervokabular befindet, welches in griechischen Buchstaben geschrieben ist. Außerdem fanden sich Beschreibungen zum Gebrauch des Räderwerkes.“13

Zur Frühlings-Tagundnachtgleiche hatte in neuerer Zeit auch Johann Kepler im 16./17. Jahrhundert Beobachtungen und Berechnungen der Himmelskörper angestellt. Seine Ergebnisse wurden 2013 mit modernen Computerberechnungen überprüft. Dabei konnte der korrekte Gang der Kepleruhr bewiesen werden.14. Kepler war deutscher Astronom, Mathematiker und evangelischer Theologe, der bestimmte Gesetzmäßigkeiten erkannte, nach denen Planeten um die Sonne kreisen. Er selbst allerdings nannte sie nie „Gesetze“; sie waren in seinen Augen vielmehr Ausdruck der Weltharmonie, die der Schöpfer seinem Werk mitgegeben hat.15 Auch zu seiner Zeit gab es noch keine stromgespeisten Rechner. Tausende von Jahren wurden ganz einfache Hilfsmittel benutzt, um die Zeit und ihre Himmelsereignisse zu messen.

In der Bibel werden immer wieder die Handspanne und die Ellenlänge als Messinstrument erwähnt.

„Wer hat die Wasser mit der hohlen Hand gemessen? Wer hat den Himmel mit der Spanne [Handspanne] abgegrenzt und den Staub der Erde in ein Maß gefasst? Wer hat die Berge mit der Waage gewogen und die Hügel mit Waagschalen?“ (Jesaja 40,12)

Nicht nur die Größe Goliats wird mit den Messinstrumenten der Handspanne und der Elle angegeben (1. Samuel 14,4), auch der Altar im Tempel wird mit diesen menschlichen Messinstrumenten vorgegeben (Hesekiel 43,13), und auch das Brustschild des Hohepriesters wird mit „einer Spanne“ Länge und „einer Spanne“ Breite angegeben (2. Mose 28,16; 39,9)

Handspanne„Spanne“ oder „Handspanne“ wird mit dem hebräischen Wort zeret (Strong’s Nummer 2239) oder tephach (2947) ausgedrückt. Biblische Wörterbücher erklären diese Ausdrücke mit der „Spreizung der Finger als Messinstrument“.16

Seit Jahrtausenden werden auch in der Astronomie ungefähre Abstände von Objekten am Sternenhimmel mithilfe dieser Maßeinheit gemessen. Dabei entspricht der Abstand dem Ausschnitt, den eine Handspanne am ausgestreckten Arm am Himmel abdecken kann, was ungefähr 20° entspricht. Die Spanne zwischen gespreiztem Zeigefinger und Daumen ca. 15° und eine Faustbreite ca. 8°. Die Sonne bewegt sich ungefähr 15° pro Stunde über den Himmel 24 Stunden sind so 360° ein ganzer Tag von Sonnenaufgang bis zum nächsten Sonnenaufgang.

„Siehe, nur Handbreiten lang hast Du meine Tage gemacht, und die Dauer meines Lebens ist wie nichts vor Dir.“ (Psalm 39,6)

Wir können durchaus annehmen, dass sich auch unter JaHuWaHs Volk immer wieder himmelskundige Menschen befanden. Nicht nur dem Abraham wird nachgesagt, dass er ein hohes astronomisches Wissen besaß,17 auch Mose musste die Himmelskonstellationen sehr genau gekannt haben, um durch Beobachtung und daraus abgeleitete Berechnung den Jahresbeginn und die Festtage bestimmen zu können.

Mose ist am ägyptischen Königshof aufgewachsen. Er wurde in allen Wissenschaften wie auch Mathematik und Astronomie unterrichtet. Als JaHuWaH das Volk aus Ägypten herausführte, musste Er ihm nur noch die Anweisung geben: „dieser Monat ist der erste Monat des Jahres“ (2. Mose 12,2). Zum astronomischen Sonnen- und Mondumlauf, zu den Tagundnachtgleichen, zu den Sternenkonstellationen, usw. musste der Schöpfer ihm nichts sagen, denn Mose hatte dieses astronomische Wissen am ägyptischen Königshof erlernt.

„Und Mose wurde in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet und war mächtig in Worten und in Werken.“ (Apostelgeschichte 7,22).

Und trotzdem konnte er unterscheiden zwischen der Anbetung und astrologischer Deutung von Sonne, Mond und Sterne und der astronomischen Beobachtung dieser Himmelskörper. Wie der Prophet Daniel schreibt, setzt JaHuWaH auch die heidnischen Könige ein und setzt sie ab und hat die zeitlichen Dinge in der Hand (Daniel 2,21). Er kann auch durch diese Könige an Seinem Volk wirken. Als der Schöpfer Sein Volk aus Ägypten führte, konnte Er Mose aufgrund seines großen Glaubens aber auch aufgrund seines, in Ägypten erlangten Wissens als Führer des Volkes durch die Wüste einsetzen.

Mose kannte die astronomischen Himmelskonstellationen und deren Beobachtung und Berechnung. Allerdings wusste das Volk nicht mehr, wann SEINE heiligen Festtage in diesem Himmelskalender gehalten werden müssen. Sie hatten es im heidnischen Ägypten verlernt, wo man an anderen Tagen und Monaten die Feste ihrer Götzen feierte.

Heute haben wir dieses Wissen nicht mehr, weil diese die Computer-gesteuerten Messinstrumente übernehmen. Da unsere neuzeitliche Kultur die sichtbaren Ereignisse des jährlichen Sonnen- oder Mondlaufs nicht mehr für die Zeitmessung benötigt, ist dieses Wissen, mit einfachen Mitteln den Himmelskalender zu lesen, verlorengegangen. Dieser Wissensverlust wird auch in der Zeitschrift für Astronomie „Sterne und Weltraum“ vom Februar 2009 bedauert:

„Mit dem Verlust der Notwendigkeit elementarer Horizontbeobachtungen ist aber neben dem Bewusstsein für diese Jahrtausende alte Kulturtätigkeit auch das sinnstiftende Element einer bewussten Gestirnsbeobachtung und die damit verbundene lehrreiche Erfahrung verloren gegangen. Dieser Kulturverlust geht mit einer weitgehenden Unkenntnis der Öffentlichkeit über grundlegende astronomische Erscheinungen einher. Das Wissen über den Lauf von Sonne, Mond und Sternen am Firmament ist heutzutage leider nicht sehr stark ausgeprägt, und auch die Schule hat die astronomische Basiserziehung nicht an zentraler Stelle im Lehrplan verankert.“18

Der Autor des Artikels stellt dort ein Projekt der Horizontastronomie auf der Halde Hoheward bei Herten und Recklinghausen vor, das der astronomischen Allgemeinbildung und die Möglichkeit für Hobby-Astronomen bietet, selbst bestimmte Himmelsereignisse, wie z.B. die Frühlings-Tagundnachtgleiche durch Beobachtung und mithilfe einfacher Mittel ohne Computer zu berechnen. Der Artikel kann unter www.schattenblick.de aufgerufen werden. Auf folgenden Webseiten gibt es weitere lehrreiche Unterrichtsmaterialien für Schüler, wie man mit einfachen Mitteln Himmelsbeobachtungen und Berechnungen anstellen kann: www.wissenschaft-schulen.de; www.planetarium-hamburg.de; www.brgkepler.at.

Ebenso wie der Jahresbeginn nicht von der Gerstenernte abhängig war, aber diese in Übereinstimmung mit dem Sonnen- und Mondumlauf sein musste, so ist es mit der Frühlings-Tagundnachtgleiche: Sie war zu biblischer Zeit nicht der erste Tag des Jahres, aber sie war ein Signalgeber, um zu wissen, wann der erste Tag „des ersten Monats des Jahres“ stattfindet.


Der biblische Erntezyklus


Ernteerzeugnisse Israels“… ein Land, in dem Weizen, Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel gedeihen, ein Land voller Olivenbäume und Honig“. (5. Mose 8,8)

Das tägliche Leben im antiken Israel war geprägt von Saat und Ernte, welche durch die Jahreszeiten Sommer und Winter und den damit verbundenen Früh- und Spätregen ihren bestimmten Zeitrahmen gaben. Es ist aber wiederum die Sonne und der Mond, der sowohl die Jahreszeiten als auch den Regen zu seiner Zeit auslöst.

„Die Natur befindet sich in einem sich ständig wiederholenden Kreislauf. Die Sonne zum Beispiel geht im Osten auf, um nach ihrem Tageslauf im Westen unterzugehen. Sie eilt dann um die andere Hälfte unseres Planeten und geht erneut im Osten auf. … Die Windströmungen ändern ihren Verlauf mit derselben Regelmäßigkeit wie die Jahreszeiten. Im Winter fegt ein Nordwind über Israel bis zur Wüste Negev im Süden, und im Sommer bringt der Südwind, der nach Norden strömt, Wärme ins Land. Mit beinahe eintöniger Präzision folgt der Wind diesem Kreislauf und verschwindet wieder von der Bildfläche, ohne die Welt des Menschen zu beachten.“ (MacDonalds-Kommentar)

Nach der Sintflut, als Noah und seine Familie wieder festen Boden auf der Erde betraten, kündigte JaHuWaH die Jahreszeiten an, wie sie von der Zeit an das Leben auf der Erde beeinflussen und beherrschen werden:

„Von nun an soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht, solange die Erde besteht!“ (1. Mose 8,22)

JaHuWaH hat diese Jahreszeiten eingeteilt, um Seinen Geschöpfen zu lehren, dass Er es ist, der die Kontrolle über die Zeit hat.

„Du hast alle Grenzen des Landes festgesetzt; Sommer und Winter hast du gemacht.“ (Psalm 74,17)

„… im Sommer und im Winter wird es geschehen.“ (Sacharja 14,8)

infoEs scheint so, als gäbe es nur diese beiden Jahreszeiten; und tatsächlich ist in dem Breitengrad, wo sich Israel befindet, der Übergang zwischen Frühling und Sommer und Sommer und Herbst sehr fließend und nicht so ausgeprägt wie bei uns. Die vier Jahreszeiten können demnach biblisch übertragen werden als Frühling-Sommer und Herbst-Winter.

Der Allmächtige Schöpfergott verknüpft das Gedeihen der Früchte und des Getreides immer auch mit dem Einhalten Seines Gesetzes:

“Wenn ihr nun in Meinen Satzungen wandelt und Meine Gebote befolgt und sie tut, so will Ich euch Regen geben zu seiner Zeit, und das Land soll seinen Ertrag geben, und die Bäume auf dem Feld sollen ihre Früchte bringen. Und die Dreschzeit wird bei euch reichen bis zur Weinlese, und die Weinlese bis zur Saatzeit, und ihr werdet euch von eurem Brot satt essen und sollt sicher wohnen in eurem Land.“ (3. Mose 26,3-5)

Der Schöpfer sendete den Früh- und Spätregen zu seiner Zeit, damit der Samen im Herbst sprossen konnte und im Frühling die Ernte reifte.

Bach “Du suchst das Land heim und bewässerst es und machst es sehr reich; der Strom Gottes hat Wasser in Fülle. Du lässt ihr Getreide gut geraten, denn so bereitest du das Land zu;  Du tränkst seine Furchen, feuchtest seine Schollen; mit Regenschauern machst Du es weich und segnest sein Gewächs.“ (Psalm 65,10)

Der Frühregen fiel in Judäa nach der Herbst-Tagundnachtgleiche zur Saatzeit (ca. Anfang November). Der Spätregen am oder nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche, damit das Getreide reifen konnte, zwischen Mitte März und Mitte April.19

„Denn siehe, der Winter ist vorüber, der Regen hat sich auf und davon gemacht; die Blumen zeigen sich auf dem Land, die Zeit des Singvogels ist da, und die Stimme der Turteltauben Lässt sich hören in unserem Land; am Feigenbaum röten sich die Frühfeigen, und die Reben verbreiten Blütenduft.“ (Hohelied 2,11-13)

Meist wird im Zeitraum des Vollmonds geerntet, weil der Regen wahrscheinlicher in der Phase des Neumonds fällt. In Israel kam der Spätregen am Ende des Winters. Zur Zeit des Frühlingsbeginns, am astronomischen Frühlingspunkt, hörte der Regen auf. Der Spätregen dürfte demgemäß mit dem Neumond an oder nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche gefallen sein, was bis zum Passah-Vollmond die Gerste zum Reifen brachte.

Der Monat in dem die Gerste reif (Abib) wird, beginnt zu dieser Zeit unmittelbar nach dem Winter (nach dem Frühlings-Punkt) in der Zeit zwischen Ende März und Mitte April. Der erste Monat Abib war der grünste Monat und die Fruchtbäume trieben ihre Knospen aus.

Die Gerstenernte begann am Tag der Webegarbe, am Tag nach dem Sabbat (3. Mose 23,9-14) mit der Erstlingsgarbe für JaHuWaH, danach wurden die Felder innerhalb der darauffolgenden Tage und Wochen abgeerntet (5. Mose 16,9; Josua 5,10-12).

Diese Erntezeit erstreckte sich bis in den Mai. Etwa einen Monat später, nach der letzten Gerstenernte erfolgt die Weizenernte. Im August/September wurde mit der Fruchternte begonnen. Die Trauben und Feigen wurden für den Winter getrocknet und die Granatäpfel reiften aus. Im Oktober war die Traubenernte abgeschlossen und die Oliven wurden von September bis Dezember geerntet, eine der längsten Ernteperioden. Ende Oktober/Anfang November begann der Frühregen zu fallen.20

„Die Ernte beginnt im April mit dem Schnitt der Gerste und schließt im Juni mit der Weizenernte.“21

„Bringt man die Zeiten in Anschlag, zu denen Gerste, Korn und Trauben in Palästina reif werden, kann man im ganzen annehmen, dass der Jahresanfang in der Regel am ersten, manchmal auch am zweiten Neumond nach der Frühlings-Tag - und Nachtgleiche gewesen sein wird; damit fiel Passah von der ersten Dekade des April bis zur ersten des Mai, das Wochenfest und das Ende der Getreideernte von der letzten Dekade des Mai bis zur letzten des Juni, das Fest der Herbstlese meist in den Oktober. Die Weinlese geschieht in den kältern Orten Palästinas gegen Ende September.“22

Um alle Kriterien zu erfüllen, muss das Laubhüttenfest stattfinden am oder nach der Herbst-Tagundnachtgleiche, es muss Vollmond sein, nachdem die Haupt-Fruchternte vorüber war und vor dem im November einsetzenden Frühregen. Nachfolgend eine Tabelle der heutigen Landwirtschaft in Israel:

Erntezeiten in Israel

Alle drei Feste (3. Mose 23,14-17; 34,21-22) sind gemäß dem landwirtschaftlichen Zyklus ausgerichtet. Das Fest der Ungesäuerten Brote mit der Erstlingsgarbe am zweiten Tag des Festes fand mit Beginn der Gerstenernte statt, nicht mit dem Ende. Ebenso verhielt es sich mit Fest der Wochen zu Beginn der Weizenernte. Denn es waren die Erstlinge des Getreides, welche am Fest für JaHuWaH geweiht wurden. Das Laubhüttenfest jedoch fand am Ende der Ernte statt, wenn die Hauptfrüchte, besonders die Traubenernte, bereits eingebracht waren.

 

 

… ein Bild für die „Menschenernte“ am Ende der Zeit

 

„Horch! das laute Geschrei der Tochter Meines Volkes aus einem fernen Land: »Ist denn … [JaHuWaH] nicht in Zion, ist ihr König nicht bei ihr?« — Warum haben sie Mich mit ihren Götzenbildern erzürnt, mit den nichtigen Götzen aus der Fremde?»Die Ernte ist vorüber, der Sommer ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet!«„ (Jeremia 8,19-20).

Im Alten Bund steht die Zeit der Ernte häufig für die Heimsuchung seines vorgeblichen Volkes, dass sich dem Götzendienst zugewendet hat (Jeremia 51,33; Hosea 6,11; Joel 4,13) und Jahuschuah greift die Worte im Alten Bund immer wieder auf, um auf das Gericht am Ende der Zeit auf dieser sündigen Erde hinzuweisen (Matthäus 9,37-38; 13,30-39; Markus 4,29; Johannes 4,35).

Die dreifache Erntezeit zieht sich durch die gesamte Bibel. Auch die Offenbarung kennt drei Erntephasen, hier geht es jedoch um die „Menschenernte“ am Ende dieser Erdzeit, wie Offenbarung 14 zeigt.

Die ersten 5 Verse deuten auf die erste Erntephase hin, als die Erstlingsfrüchte für JaHuWaH und Jahuschuah, dem Lamm (Jakobus 1,18). Es sind die 144.000, welche die, in den nachfolgenden Versen 6-12 aufgezeigte dreifache Engelsbotschaft der Welt verkündigen, um die Menschen zu warnen, damit eine noch viel größere Ernte eingebracht werden kann. Denn die Erstlingsernte deutet immer den Beginn einer Ernte an und heiligt die gesamte Ernte (Römer 11,16).

„Da sprach Er zu Seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in Seine Ernte aussende!“ (Matthäus 9,37-38)

Bestärkt werden diese „Arbeiter in Seiner Ernte“ noch durch den mächtigen Engel aus Offenbarung 18,1-4, den JaHuWaH mit „großer Vollmacht“ ausstattet und der die gesamte Erde „mit Seiner Herrlichkeit“ erleuchtet. Dies ist der, durch die alttestamentlichen Propheten und von Petrus im Neuen Bund vorhergesagte „Spätregen“:

„dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: »Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht ... [JaHuWaH], da werde Ich ausgießen von Meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure jungen Männer werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben;  ja, auch über Meine Knechte und über Meine Mägde werde ich in jenen Tagen von Meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen. Und Ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf;  die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt.“ (Apostelgeschichte 2,16-20)

infoDiese Zeit ist noch nicht gekommen, steht aber nahe vor der Tür. Man kann annehmen, dass die Zeichen und Wunder, die jetzt rund um den Globus geschehen und die in ihrer Heftigkeit noch zunehmen werden, nicht von oben, sondern von unten kommen. Auch Satan verkleidet sich als ein „Engel des Lichts“ (2. Korinther 11,14), auch ihm wird es erlaubt sein, große Zeichen und Wunder zu vollbringen (Offenbarung 13,14; Markus 13,22), damit er die Menschen, die nicht „nüchtern“ bleiben (1. Thessalonicher 5,6-8; 1. Korinther 15,34; 2. Timotheus 2,26; 4,5) und die sich vom charismatischen Geist betrinken, anstelle sich fest auf die Worte der Heiligen Schrift zu gründen, noch mit ihm in den Abgrund reißen kann. Er weiß, dass er nicht mehr viel Zeit hat und geht deshalb „umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann“ (1. Petrus 5,8). Jetzt ist die Zeit, wo jeder lernen muss, die Geister zu unterscheiden, denn es wird soweit kommen, dass, wenn Satan könnte, er sogar die Auserwählten verführen“ würde (Matthäus 24,24).

Die zweite Erntephase wird in den Versen Offenbarung 14,14-16 aufgezeigt. Es ist die Ernte, die auf die Erstlingsernte (144.000) folgt. Hier wird der Menschensohn beschrieben, der eine scharfe Sichel in der Hand hält, um auf dem Befehl eines Engels, der aus dem (himmlischen) Tempel kommt, mit der Ernte zu beginnen, „weil die Ernte der Welt überreif geworden ist“ (Vers 15). Die Erde wird „abgeerntet“ (Vers 16), das heißt, dass Jahuschuah, als „der Menschensohn“, Sein Volk, die Erstlinge der 144.000 zusammen mit der großen Schar (Weizen), wie sie in Offenbarung 7,9-14 beschrieben ist, zu Sich holt, bevor nun die Traubenernte (Gesetzlosen) beginnt. Paulus beschreibt sehr deutlich, dass beide Gruppen zusammen in den Wolken des Himmels dem Menschensohn entgegengerückt werden. Es sind die zu der Zeit Lebenden, zusammen mit den verstorbenen Glaubenstreuen von Adam bis heute, die nun aus den Gräbern hervorgehen (1. Thessalonicher 4,15-17).

Getreidebündel und SichelDie dritte Erntephase beginnt mit der Ernte der Trauben ab dem Vers 17. Hier wird ein weiterer Engel beschrieben, der ebenfalls eine scharfe Sichel hat (beachte, es ist nicht der Menschensohn, der diese Sichel trägt, wie bei der vorherigen Ernte). Ein weiterer Engel, der „die Vollmacht über das Feuer“ hat, gibt dem Engel mit der Sichel den Befehl nun die Trauben des Weinstocks abzuernten, „weil seine Beeren reif geworden“ sind (Vers 18). Die Trauben werden geerntet und in die „Kelter des Zornes JaHuWaHs“ geworfen (Vers 19). Im darauffolgenden Vers 18 wird erwähnt, dass die Kelter „außerhalb der Stadt getreten“ werden. Dies deutet ebenfalls an, dass diese letzte Ernte, im Gegensatz zu den ersten beiden, nicht „Jerusalem“ betrifft. Jerusalem steht in den Schriften des Neuen Bundes für JaHuWaHs treues Volk, als auch für das „neue Jerusalem“, die Stadt die nach den 1000-Jahren des Gerichts über die Gesetzlosen (Offenbarung 20) vom Himmel auf die Neue Erde kommen wird (Offenbarung 3,12; 21,2). Mit dem Feuer, das die Erde von Sünde und Sünder reinigt, geht die dritte Erntephase zu Ende.

„Der Feind, der es sät, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Weltzeit; die Schnitter sind die Engel.“ (Matthäus 13,39)

Zu dieser dritten Erntephase werden auch die fünf törichten Jungfrauen gehören, die in dem Gleichnis in Matthäus 25 beschrieben sind. Sie haben den Bräutigam bei der ersten und zweiten Erntephase verpasst, weil sie kein Öl in den Gefäßen hatten. Jahuschuah wird ihnen auf die Bitte „Herr, Herr, tue uns auf!“ traurig sagen müssen: „Wahrlich, Ich sage euch: Ich kenne euch nicht!“ (Matthäus 25,11-12) Warum kennt Er sie nicht? Der Messias gibt darauf an anderer Stelle die Antwort:

„Ich habe euch nie gekannt; weicht von Mir, ihr Gesetzlosen!“ (Matthäus 7,23)

Das sind harte Worte. Er sagt es zu denen, die zu Ihm sagen “Herr, Herr, haben wir nicht in Deinem Namen geweissagt und in Deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in Deinem Namen viele Wundertaten vollbracht?“ (Matthäus 7,22)

Sie bekennen Ihn mit den Lippen, aber Seines Vaters Gesetz bzw. Seine Anweisungen zu einem geheiligten Leben wollen sie nicht annehmen und halten. Wenn der Messias von der Notwendigkeit des Gesetzes spricht, scheinen sie taub zu sein:

„Denn wahrlich, Ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.“ (Matthäus 5,18)

Sie haben eine Art „Heiligen Geist“ empfangen und können dadurch sogar Dämonen austreiben und Wunder vollbringen. Aber es ist der Geist Luzifers. Den wahren Geist JaHuWaHs (das ÖL in den Lampen) haben sie nicht, der ihnen die Liebe zum Schöpfer einpflanzen und sie dadurch befähigen würde, Seine Gebote zu halten, sowie auch der Sohn allezeit die Gebote Seines Vaters gehalten hat (Johannes 15,10).


 

Die Bedeutung des Wortes „Abib“

 


Der hebräische Ausdruck „Abib“ (אביב) ist vorrangig nicht der Name des ersten Monats, denn die Monate im alten Israel wurden grundsätzlich nur mit einem Zahlenwert benannt, wie „Erster Monat“, „Zweiter Monat, „Dritter Monat“, etc. Erst später bekamen sie Namen, die jedoch mit Ausnahme von „Abib“, wohl babylonische Namen sind, welche die Israeliten nach dem babylonischen Exil angenommen haben. Aus diesem Grund wird seit dieser Zeit der erste Monat auch „Nisan“ genannt (Nehemia 2,1; Esther 3,7) und kaum noch Abib.

GetreidehalmWarum der Erste Monat mit Abib bezeichnet wird, liegt daran, dass im Ersten Monat das Getreide ein bestimmtes Stadium erreicht hat: Abib. Es ist das Stadium, in dem die Gerste „die volle Größe“23 erreicht und bereits eine gewisse starre angenommen hat, aber noch nicht vollständig getrocknet ist. Das heißt, es ist der Monat, in dem die Gerste das “Abib-Stadium” erreicht hat, in der die Gerstenstängel steif und hohl werden und die Ähren eine gelbliche Farbe annehmen.

Abib steht jedoch auch für die Frühlingszeit, die mit der Frühlings-Tagundnachtgleiche beginnt. Die moderne israelische Stadt Tel Aviv wurde 1910 als solche bezeichnet und bedeutet „Frühlingshügel“.24 Einen Ort mit Namen Tel Abib gab es auch zur Zeit des Alten Testaments, wo Hesekiel eine Woche mit den gefangenen Juden verweilte (Hesekiel 3,15). Im Biblischen Namenslexikon wird es mit „Ährenhügel“ übersetzt. Abib ist der „Ährenmonat, in welchem das Passah und der Beginn der Gerstenernte fallen“.25 Auch in den meisten Bibelübersetzungen wird Abib mit „Ähre“ übersetzt (2. Mose 9,31; 3. Mose 2,14).

Einige gehen nun davon aus, dass Abib „grüne Ähre“ bedeutet und die Gerste nicht reif sein musste, um sie JaHuWaH am zweiten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote darzubringen. Besonders im englischen Sprachraum ist diese Annahme sehr verbreitet. Man verwendet dafür beispielsweise die Angabe in der englischen „Brown-Driver-Briggs“, einem Hebräischen Wörterbuch, wo es heißt, Abib bedeute “frisches, junge Gerstenähren” und sei der Monat, in dem die “Ähren sich herausbilden" und die Pflanzen „zu grünen beginnen”. Diese Angabe verwendet man deshalb gerne, um den ersten Teil des Ersten Monats Abib des Jahres noch VOR die Frühlings-Tagundnachtgleiche legen zu können, wie es im Judentum Brauch ist. Aber besonders selbstunterhaltende Gruppen, die die Feste nach dem Biblischen Kalender feiern, geben diese Erklärung. Man sagt, Abib stehe nicht für „reif“. Man behauptet: Wenn Mose vom Abib-Stadium der Gerste spricht, drückt er damit aus, dass die Gerste noch jung und gerade erst aufgegangen sei. Auf diese Weise hat man kein Problem, den „ersten Monat des Jahres“ noch im Winter beginnen zu lassen, wo die Gerste tatsächlich noch grün ist.

Grüne GerstenährenDies ist zum einen mit den biblischen Angaben (wie wir gleich noch sehen werden) nicht in Übereinstimmung. Es wäre aber auch schon bar jeglicher Logik, wenn JaHuWaH die Erstlinge der Gerstenernte als Erstlingsgabe verlangt (bevor das Volk davon essen darf), Ihm dabei aber völlig unreife Gerste dargebracht würde. Die Erstlingsgabe der Gerste ist ein Sinnbild auf die Auferstehung des Messias. Er hat Sein Leben auf Erden geduldig und aufopfernd für die Menschen verbracht und starb schließlich für uns, damit unsere Gesetzesübertretung gesühnt würden. Bevor Er sein Leben aushauchte, kamen die Worte „es ist vollbracht“ (Johannes 19,30) über Seine Lippen. Sein Leben und Wirken auf Erden war vorüber, die Zeit war reif für Sein Opfer. Als „Erstling der Entschlafenen“ (1. Korinther 15,20-23) erweckte Ihn der Himmlische Vater von den Toten. Seine treuen Nachfolger – die nicht mehr „Milch genießen“ und nicht „unerfahren im Wort der Gerechtigkeit“ sind, sondern „feste Speise der Gereiften“ zu sich nehmen und „deren Sinne durch Übung geschult sind zur Unterscheidung des Guten und des Bösen“ (Hebräer 12,13-14), werden dem Erstling Jahuschuah folgen.

Ein weiterer Hinweis, dass Abib nicht „grüne Ähre“, die gerade erst „gesprosst“ ist, bedeuten kann, ist das Wort „grün“ selbst, das man dem hebräischen Wort Abib zuschreibt. Grundsätzlich jedoch, wenn das Wort „grün“ in der Bibel tatsächlich grün bedeutet, dann ist es das Wort „jerek“. So heißt es z.B. „grünes (jerek) Kraut“ (Psalm 37,2) oder „grünes (jerek) Hälmchen“ (Jesaja 15,6) oder „alles Grüne (jerek) auf dem Felde“ (4. Mose 22,4), usw. Das Wort Abib hat nichts mit „grün“ zu tun. Abib wird grundsätzlich mit „Ähre“, oder als Monatsangabe gar nicht übersetzt.

In einem gewissen Sinne könnte man Abib jedoch tatsächlich als „grüne Ähre“ übersetzen, dann aber nicht für die Gerste, sondern für den Weizen, denn der ist tatsächlich noch grün, wenn die Gerste bereits reif ist. Der Weizen reift erst ca. zwei Monate später. Im Monat Abib stand die Gerste in voller Reife auf dem Feld und gleichzeitig wuchs der Weizen heran, der noch grün war. Zudem sprossten zu dieser Zeit weitere grüne Knospen auf den Bäumen und Sträuchern.

„Aber ein Mann von Baal-Schalischa kam und brachte dem Mann Gottes Erstlingsbrote, 20 Gerstenbrote und Jungkorn in seinem Sack. Er aber sprach: Gib es den Leuten, dass sie essen!“ (2. Könige 4,42)

Gerstenbrote werden mit reifer Gerste gebacken. Während zur Zeit der reifen Gerste der Weizen noch nicht reif war, der mit „Jungkorn“ gemeint sein dürfte. Dieser war noch „jung“ und grün. Aus dieser Sichtweise mag die Aussage, dass Abib die „grüne“ Ähre bedeutet, richtig sein. Das ist es aber nicht für die Gerste. Der Bericht über Ruth und Naomi bestätigt die Tatsache, dass das landwirtschaftliche Stadium „abib“ die reife Gerste bedeutet:

„So kehrte Naomi zurück, und mit ihr Ruth, die Moabiterin, ihre Schwiegertochter, die sich vom Land Moab abwandte; und sie kamen am Anfang der Gerstenernte nach Bethlehem.“ (Ruth 1,22)

Hier wird vom „Anfang“ der Gerstenernte gesprochen. Die Gerstenernte begann, nachdem die Erstlingsgarbe der Gerste JaHuWaH dargebracht worden war. Die Gerstenernte begann zwischen Mitte April und Mitte Mai, je nachdem wann der Spätregen fiel, der wiederum vom Mondumlauf abhängig war. Eine weitere klare und sehr eindeutige Aussage in der Bibel, dass Gerste bereits zur Zeit des Passah reif war, während der Weizen noch im unreifen Stadium war, belegt 2. Mose 9,31-32:

Es waren aber der Flachs und die Gerste zerschlagen; denn die Gerste hatte Ähren [Abib] und der Flachs Knospen [givol] getrieben. Aber der Weizen und der Spelt [Dinkel] waren nicht zerschlagen; denn die wachsen später.“

Dieses Ereignis fand während der 7. Plage in Ägypten statt, kurz bevor die Israeliten das Land verließen. Der Hagel fiel und hat die Gerste und den Flachs zerstört. Es war der Monat, von dem JaHuWaH Mose mitteilte „dieser Monat sei euch der erste Monat des Jahres“ (2. Mose 12,2). In diesem Monat fand das Passah, das Fest der Ungesäuerten Brote und die Erstlingsgarbe am zweiten Tag des Festes statt.

Beides, die Gerste und der Weizen wurden im Herbst nach dem Laubhüttenfest noch vor dem Winterregen (Frühregen) gesät. Die Gerste jedoch reifte ca. 5-7 Wochen früher als der Weizen. Um zu verstehen, warum nun die Gerste zerstört wurde, der Weizen jedoch nicht, muss beachtet werden, wie Getreide sich im Wachstum entwickelt. In ihrem frühen Entwicklungsstand ist das Getreide biegsam und hat eine dunkelgrüne Farbe. Wenn es reif wird, nehmen sie eine helle gelbliche Farbe an und werden unbiegsam. Da zur Zeit des Hagels (im Ersten Monat Abib) die Gerste bereits in der Ähre (Abib) stand, der Weizen jedoch noch „grün“ und biegsam, wurde die Gerste durch den Hagel zerstört, weil die hohlen starren Stängel brechen, wenn der Hagel sie trifft. Sie waren nicht mehr biegsam und weich wie der Weizen. Der Weizen und der Dinkel konnten sich deshalb wieder vom Hagel erholen.

 

 

Die Gerstenernte – Anhaltpunkt aber nicht Voraussetzung


In der Bibel wird nirgendwo berichtet, dass das biblische Jahr mithilfe der Gerstenernte bestimmt wurde. Es ist umgekehrt: Die „Lichter am Himmel“, Sonne und Mond, (1. Mose 1,14-16) waren die bestimmenden Faktoren für den Beginn des Neuen Jahres und für die Feste. Diese Himmelskörper lösten zur rechten Zeit den Spätregen für die Reife der Gerste aus. Es wird uns auch überhaupt nichts davon berichtet, dass zur Bestimmung des Jahresbeginns weltweit, die Gerste in Jerusalem reifen muss.

Arche NoahWürde der Beginn des Neuen Jahres nur von der Gerstenernte abhängen, wie hätten die Israeliten während der 40-jährigen Wüstenwanderung die Feste halten können? Wie hätten Noah und seine Familie auf der Arche die Zeiten gewusst? Auch sie konnten keine Gerste anbauen. Nachdem Elija betete, der Regen möge ausbleiben, regnete es drei Jahre und 6 Monate nicht mehr (Jakobus 5,17). Auch der Prophet Joel spricht über Zeiten, wo es keine Gerste und keinen Weizen gab (Joel 1,9-11). Zudem wurde während des Sabbatjahres nichts gesät und nichts geerntet (3. Mose 25,1-24). Und selbst wenn Pflanzen ohne menschliches Zutun wachsen, so sollten sie nicht geerntet werden (3. Mose 25,7.11).

Und heute, wo Gläubige auf der ganzen Welt die biblischen Feste halten, wie sollen sie sicher sein, dass heute noch die Gerste zur richtigen Zeit reif wird und ob es nicht die reife Gerste im eigenen Land sein sollte? Würde aber jeder im eigenen Land Gerste anbauen, um zu sehen, wann sie reif ist, gäbe es überhaupt keine Übereinstimmung bezüglich des Datums der Feste. Das ist eine der Gründe, warum die Befürworter der Gerstenernte zur Bestimmung des Neuen Jahres nach der reifen Gerste in Jerusalem Ausschau halten.

Die Gerstenernte wird in der Bibel nicht als bestimmender Faktor für den Beginn des Neuen Jahres angegeben. Allerdings sollte die Gerste tatsächlich bis Mitte des ersten Monats reif sein, sonst hätte sie im Alten Bund nicht am zweiten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote als Erstlingsgarbe für JaHuWaH dargebracht werden können (3. Mose 23,15 & 5. Mose 16,9). Es ist jedoch ein großer Unterschied, ob man reife Gerstenähren für das Fest im Ersten Monat des Jahres hat, oder ob die reife Gerste als ein Instrument benutzt wird, den Jahresbeginn zu bestimmen.

Hinzukommt, dass viele Juden (Karäer) als auch Christen, die die Feste halten und einen Jahresbeginn ausschließlich nach der reifen Gerste festsetzen, eigenartigerweise ebenfalls meist die Zeit im März als den Ersten Monat nehmen. Bevor weiter unten aufgezeigt wird, dass weder in biblischer Zeit noch heute die Gerste bereits im März reif ist, soll erst noch auf das geniale Himmelsuhrwerk eingegangen werden, das die Himmelskörper mit der Erde so präzise abstimmt, dass zur richtigen Zeit der Regen (Früh- und Spätregen) fällt und die Ernte zum Reifen bringt.

„… so will Ich den Regen für euer Land geben zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen, dass du dein Korn, deinen Most und dein Öl einsammeln kannst.“ (5. Mose 11,13)

„Er hat den Mond gemacht zur Bestimmung der Zeiten; die Sonne weiß ihren Untergang.“ (Psalm 104,19)

Es ist Sonne und Mond, welche die Jahreszeiten vorgeben; es ist aber der Mond, der den Regen zu seiner Zeit auslöst. Durch den Regen wiederum kann die Ernte reifen. Im Frühjahr ist es der sogenannte Spätregen, der die Gerste im letzten Stadium zum Reifen bringt. Bleibt der Regen aus, verzögert sich die Ernte. Der Regen bleibt aus, wenn der Umlauf des Mondes länger ist als gewöhnlich und der Neumond sich verzögert. Dies geschieht jedoch nach einer regelmäßig wiederkehrenden Gesetzmäßigkeit, wie der antike Astronom Meton im 5. Jahrhundert v.u.Z. feststellen durfte.

Dieser regelmäßige Zyklus des Mondes über Jahre hinweg, verursacht, dass in einem Jahr der Spätregen früher fällt und im nächsten Jahr später. Der Regen wiederum ist zuständig für das Reifen des Getreides. Aus diesem Grund müssen wir nicht nach einer reifen Gerste Ausschau halten, sondern nach der „Reife“ der Sonne und Mondes, das heißt, ob die Sonne bereits ihren Umlauf beendet hat (Frühlings-Tagundnachtgleiche), denn die Sonnenstrahlen fallen dann wieder in einem steileren Winkel auf die Erde; und wann danach der erste Neumond erscheint, denn um diese Zeit herum fiel der Spätregen. Der Jahresbeginn richtet sich nicht nach der Gerste, sondern die Gerste richtet sich nach den Himmelsgestirnen und dem dadurch beeinflussten Spätregen.

Ebbe und FlutUm zu verstehen, welchen großen Einfluss der Mond auf das Wetter bzw. den Regen hat, kann man sich die Wirkung von Ebbe und Flut vor Augen führen. Jeder kennt das Anheben und Abflauen des Meeresspiegels an den Küsten und Stränden, auch als „Gezeiten“ bekannt. Der Mond ist (neben der Sonne) der Hauptverursacher der Gezeiten. Ebbe und Flut entstehen durch die Erdrotation und Anziehungskraft des Mondes. Auf der dem Mond zugewandten Erdseite überwiegen die Anziehungskräfte, die die Wassermassen zu einem Flutberg zusammenziehen. An der mondabgewandten Seite sinkt der Meeresspiegel. Diese Flutberge und Ebbetäler „wandern“ täglich mit dem Mond um die Erde.

Zur Zeit des Vollmondes und des Neumondes sind die Flutberge besonders hoch, es sind die sog. Springfluten. Zu diesen Zeiten liegen Erde, Mond und Sonne auf einer Linie; die Anziehungskräfte von Sonne und Mond addieren sich, und der dadurch verursachte Flutberg wird höher. Stehen Sonne, Mond und Erde im rechten Winkel zueinander, so löschen sich die Anziehungskräfte von Sonne und Mond teilweise aus, und es kommt zu schwächeren Ausprägungen von Ebbe und Flut.“26. Im März und September zur Zeit der Tagundnachtgleiche fallen diese sogar noch heftiger aus.

Dieser Schwerkrafteffekt bzw. die Massenanziehungskraft zwischen Erde und Mond betrifft jedoch nicht nur das Wasser der Meere, sondern wirkt auch auf die freie Atmosphäre und sogar auf die Erdkruste und bewirkt, dass sich die Erdoberfläche hebt und senkt (um ca. 30 cm). Da die Bewegung sehr großräumig verläuft, wird sie von den Menschen nicht bemerkt.27 Da dieser Schwerkrafteffekt auch auf die freie Atmosphäre wirkt, wird es verständlich, dass der Mond auch für den Früh- und Spätregen verantwortlich ist, der die Gerste zur rechten Zeit zum Reifen bringt, mal etwas früher, mal etwas später. Auch eine Bauernregel besagt, dass es die heftigsten Regenfälle unmittelbar nach Neu- und Vollmond gibt.

Warum heute trotzdem so viele nach der reifen Gerste in Jerusalem Ausschau halten, um den Jahresbeginn zu bestimmen, ist schon aus dem Grund rätselhaft, weil es scheint, als tun sie das, um einen Jahresbeginn zu beweisen, der so früh wie möglich stattfindet, sogar noch vor der Frühlings-Tagundnachtgleiche im Winter. Und man sucht bereits Anfang März in der Gegend um Jerusalem – mehr oder wenig verzweifelt -, ob nicht doch schon irgendwo – wenn auch wild – ein paar Getreidehalme den Reifezustand haben, um den Ersten Monat des Jahres auszurufen. Und das ist tatsächlich dann immer im März, spätestens Anfang April. Das ist erstaunlich. Nachfolgend Aussagen zur Reife der Gerste aus verschiedenen biblischen Wörterbüchern, Lexika und Enzykliken:

“Die Erntezeiten haben sich seit dieser Zeit [biblischer] nicht verändert. Zwischen dem Reigen der Gerste im April und dem Weizen im Juni, reifen die meisten Getreidesorten. Die Trauben beginnen im August zu reifen, die Einbringung der Ernte, um den Wein und die Molasses zu erzeugen und das Speichern der getrockneten Feigen und Rosinen findet Ende September statt.“28

“Die erste Gerste war Mitte April für die Ernte zur Passahzeit bereit.”29

“Gerste wird immer nach dem ‘Frühregen’ im Herbst gesät und die Gerstenernte beginnt […] in der Nähe von Jericho im April – oder selbst im März – aber im Hügelland von Israel ist sie bis Ende Mai oder Anfang Juni nicht abgeschlossen.30

“Die Erntezeit begann mit der Gerstenernte ca. Mitte April. […] Gerste wird im April im Süden und im Mai im Norden geerntet. Weizen und Dinkel kommt später, Ende Mai/Juni.“31

„Der Anbau von Getreide war schon im Altertum sehr wichtig: Funde von Gersten- und Weizenkörnern in Jericho stammen aus dem 8. Jt. v. Chr. […] Gerste ist ein frühes Getreide: Es wurde im November gesät und im April geerntet, Weizen jeweils einen Monat später.“32

„Die Erntezeit war im Nisan (April) für die Gerste, Siwan (Anfang Juni) für Weizen, Tishri (September) für die Früchte.“33

“Die Gerste reifte zuerst, von April bis Anfang Mai, Weizen einen Monat später.”34

Archäologen fanden 1908 bei Ausgrabungen in Tel Gezer eine Steintafel aus dem 10. Jahrhundert v.u.Z. der Amtszeit Salomos. Gezer ist eine biblische Stadt ca. 50 km nordwestlich von Jerusalem. Es ist ein Art Kalender, der der von den Israeliten für Ernte und Saat benutzt worden sein soll. Er enthält eine Auflistung in Paleo-Hebräisch der Monate der Ernte, die im Jahresverlauf in Israel durchgeführt wurde. Folgende Inschrift ist auf dieser Steintafel gegeben, in englischer Übersetzung, wie sie von William F. Albright in seinem Artikel „Der Gezer Calendar“ wiedergegeben wird:

Gezer Tontafel"His two months are (olive) harvest:                [Sept - Nov.]
his two months are grain planting:                   [Nov. - Jan.]
his two months are late planting:                      [Jan. - March]
his month is hoeing up of flax:                          [March - Apr.]
his month is barley harvest:                                [April - May]
his month is (wheat) harvest and festivity:       [May - June]
his two months are vine-tending:                       [June - Aug.]
his month is summer-fruit:                                      [Aug. - Sept.]"35

Die dementsprechenden heutigen Monatsnamen in Eckigen Klammern sind vom Autor in den Anmerkungen hinzugefügt worden. Deutsche Übersetzung:

“davon zwei Monate (Oliven) Ernte:                            [Sept - Nov.]
davon zwei Monate Getreideaussaat:                           [Nov. - Jan.]
davon zwei Monate Spätaussaat*:                                 [Jan. - März]
davon (einen) Monat Flachsschnitt:                              [März - April]
davon (einen) Monat Gerstenernte:                              [April - Mai]
davon (einen) Monat (Weizen)Ernte und Festzeit:    [Mai - Juni]
davon zwei Monate Beschneiden von Wein               [Juni - Aug.]
davon (einen) Monat Sommerfruchternte*:                [Aug. - Sept.]“

*Die Spätaussaat beinhaltete vor allem Hirse, Sesam, Linsen, Kichererbsen, Melonen, Gurken, etc. Die Sommerfruchternte bestand hauptsächlich aus Trauben, Feigen und Granatäpfel. Bis November wurden noch Datteln geerntet.

Es ist hier zu beachten, dass diese Auflistung der Monate mit dem Herbst beginnt. Die Traubenernte geht bis in den September und bis Ende Oktober/Anfang November fand die Olivenernte statt.

Indem die Israeliten in biblischer Zeit den ersten Neumond (Neumondtag) NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche für den Jahresbeginn festsetzten, waren sie immer in Harmonie mit den Jahreszeiten und hatten ausreichend Gerste für die Darbringung der Erstlingsfrucht am Tag nach dem Sabbat des Festes der Ungesäuerten Brote.

Wie ist es heute? Reift die Gerste heute früher als zu biblischer Zeit in Israel? Nein, wie sich unter anderem aus folgendem Inhalt eines Briefes ergibt, den der Leiter der Abteilung für Feldanbau des Beratungsdienstes des Landwirtschaftsministeriums des Staates Israel, Herr N. Nar-Droma, aufgrund einer Anfrage zur Gerstenreife in Israel 1983 schrieb:36

„Tatsächlich ist die Gerste in unserem Land in den letzten 10-15 Jahren stetig zurückgegangen und deckt heute nicht mehr als ca. 10% der gesamten Getreideproduktion ab. […] Die Hauptregion für den Gerstenanbau ist im Negev (Süden) zwischen Beer Sheban und dem Gazastreifen. Im Jordantal gibt es heute kaum noch Gerste. Unter den arabischen Landwirten in der Umgebung von Jericho kann man noch einige kleine Flecken Gerste finden. Dieses Jahr [1983] war aus klimatischer Sicht außergewöhnlich. Wir hatten einen extrem nassen und kalten Winter und deshalb verzögerte sich die Reife des Weizens und der Gerste stark. Beide werden in der Regel im November gesät und die Ernte beginnt gegen Ende April bis Anfang Mai. Wie gesagt, dieses Jahr wurde Weizen und Gerste nicht vor Mitte Mai im Jordantal geerntet. […] In antiker Zeit, und selbst mit einfachen Methoden heute, wurde Gerste und Weizen mit einer Sichel geerntet und auf dem Feld in Bündel zum weiteren trocknen belassen. Aus diesem Grund konnte das Getreide ein paar Wochen früher geerntet werden, selbst wenn Gerste noch 20% Feuchtigkeitsgehalt gehabt hätte.“

Der Angestellte der Beratungsstelle des Landwirtschaftsministeriums schreibt, dass heute die Gerste erst Ende April beginnt, und das auch nur, wenn das Wetter normal ist. Ansonsten sogar erst Mitte Mai. Er schreibt weiter, dass es in antiker Zeit etwas früher geerntet werden konnte, weil man es ein paar Wochen zum trocknen bereits geschnitten auf dem Feld ließ. Das zeigt, dass es auch dann nicht früher als Anfang April geerntet wurde, auch wenn es dann noch nicht essbar war, aber möglicherweise bereits als Erstlingsgarbe auf dem zweiten Tag des Festes (16. des Ersten Monats Abib) dargebracht werden konnte.

Die Gerste wird also grundsätzlich nicht vor April reif, nicht heute und nicht in biblischer Zeit. Jeder, der den Jahresbeginn noch VOR der Frühlings-Tagundnachtgleiche festlegt und damit das Passah oft noch im März feiert, folgt einer Berechnungsmethode, die den biblischen Angaben und dem natürlichen Jahres-Ernte-Kreislauf völlig zuwiderläuft.

 

 

Tekufah – das Ende der Erntezeit (2. Mose 34,22)

 

Nachdem die Ernte des gesamten Erntezyklus im Spätsommer/Herbst eingebracht war, fand das Laubhüttenfest statt, das auch als ein Erntedankfest gefeiert wurde. Es dauerte sieben Tage lang. Der „Achte Tag“, ein Siebenter-Tag Sabbat, schließt den Erntezyklus am 22. des biblischen 7. Monats ab. Das Laubhüttenfest ist damit das Ende des Erntejahres:

Traubenernte„Das Fest der Laubhütten sollst du sieben Tage lang halten, wenn du den Ertrag deiner Tenne und deiner Kelter eingesammelt hast.“ (5. Mose 16,13)

Das heißt, dass zum Laubhüttenfest bereits die vollständige Traubenernte eingebracht sein musste. Die Traubenernte ist jedoch erst ca. Ende September /Anfang Oktober abgeschlossen je nachdem, ob der Frühregen rechtzeitig kam, oder sich verzog, was der Mond bewerkstelligte. Denn je nach Mondzyklus gibt es im vorherigen Jahr einen Monat mehr (Schaltmonat). Ein paar Verse weiter heißt es nun, dass das „Fest der Einsammlung“ (Laubhüttenfest) „an der Wende des Jahres“ oder „am Umlauf des Jahres“ gehalten werden soll:

“Und du sollst das Fest der Wochen halten mit den Erstlingen der Weizenernte, und das Fest der Einsammlung an der Wende des Jahres.“ (2. Mose 34,22)

Das hebräische Wort, das hier mit „Wende“, „Umlauf“ oder „Ende“ des Jahres in allen deutschen Bibeln übersetzt wurde, ist tekufah. Es markiert das Ende des landwirtschaftlichen Erntezyklus, an dem das Laubhüttenfest stattfindet. Die Ernte ist dann eingebracht und man konnte ein Ernte- und Dankesfest feiern.

infoIn der griechischen Septuaginta-Übersetzung des Alten Testaments wird das Wort tekufah mit „Mitte“ übersetzt und man könnte annehmen, es wäre die korrektere Übersetzung. Es heißt dort:

„Das Fest der Wochen sollst du mir halten, den Anfang der Weizenernte; und das Fest des Einsammelns in der Mitte des Jahres.“(2.Mose 34,22, Septuaginta)

Die „Mitte des Jahres“ wäre dann ebenfalls der 7. Biblische Monat, an dem das Laubhüttenfest stattfindet; in diesem Fall jedoch auf das ganze Jahr bezogen, begonnen mit dem Ersten Monat im Frühling (ca. April).    

Tekufah, als Ende oder Umlauf eines Zyklus, kann jedoch durchaus auch bedeuten, dass ein gewisser Zeitraum bzw. Saison damit gemeint ist. Es kann damit zweimal im Jahresumlauf angewendet werden. Es könnte der Zeitraum zwischen der Frühlings-Tagundnachtgleiche und der Herbst-Tagundnachtgleiche sein: Frühling-Sommer; und der Zeitraum zwischen Herbst-Tagundnachtgleiche und Frühlings-Tagundnachtgleiche: Herbst-Winter. Im Fall 2. Mose 34,22 ist es die Saison, die auf die Herbst-Tagundnachtgleiche folgt: der Herbst. Das Laubhüttenfest kann damit nie VOR der Herbst-Tagundnachtgleiche stattfinden. Was auch mit einer Übersetzung „Mitte des Jahres“ nicht passiert.

Die meisten christlichen und jüdischen Theologen setzen jedoch wie selbstverständlich voraus, dass tekufah gleichzusetzen sei mit Tagundnachtgleiche bzw. Äquinoktium. Das heißt, dass es genau dieser Zeitpunkt ist, ein bestimmter Tag. Auch wenn es hier sicherlich einen Bezug zur Herbst-Tagundnachtgleiche gibt, so lässt das Wort selbst und auch die biblischen Angaben zum Erntezyklus eine solche enge Auslegung nicht zu!

Die Herbst-Tagundnachtgleiche fällt immer auf den 22. oder 23 September. Oft ist die Traubenernte zu dem Zeitpunkt noch gar nicht abgeschlossen. Zudem, wie oben gesehen, können das Passah und die Erstlingsgarbe nicht bereits im März stattfinden. Passah und das anschließende Fest der Ungesäuerten Brote wird immer erst frühestens Anfang April beginnen, wenn der Spätregen gefallen und die Gerste gereift ist. Der siebte Monat von diesem Zeitpunkt führt uns bis frühestens Ende September, und spätestens bis Anfang November, je nachdem, ob ein 13. Monat im Vorjahr vorhanden ist oder nicht. Das kommt auf den Mondzyklus an, der bewirkt, dass entweder der Spätregen bereits Anfang März oder erst Ende März fällt.

infoDie Bedeutung als Zeitpunkt der Tagundnachtgleiche haben pharisäische Juden, aus denen sich das rabbinische Judentum entwickelte, in den ersten Jahrhunderten u.Z. geprägt. Aber selbst die Aussagen von Flavius Josephus oder Philo des ersten und zweiten Jahrhunderts u.Z., die häufig als Beweis für diese Ansicht angeführt werden, müssen nicht auf diese enge Auslegung schließen lassen, wie weiter unten noch zu sehen sein wird.

Es ist immer bedenklich, einen einzigen Vers (2. Mose 34,22) als Beweis anzuführen, um eine ganze Lehre oder Glaubenspunkt aufzustellen, indem man das dort enthaltene hebräische Wort (hier: tekufah = Herbst-Tagundnachtgleiche) eine ganz bestimmte und einzige Bedeutung zuschreibt. Zieht man andere Bibelverse zurate, wo dieses Wort auch vorkommt, wird deutlich, dass mit tekufah in 2. Mose 34,22 keinesfalls der exakte Zeitpunkt der Tagundnachtgleiche gemeint ist. Es zeigt sich, dass dieses hebräische Wort, wenn man es mit anderen Versen vergleicht, einzig die Bedeutung von „Ablauf“, „Umlauf“ oder „Ende eines Zyklus“ hat. Es wird für verschiedene Ereignisse als Ablauf oder Ende dieses jeweilige Ereignis gebraucht. Nachfolgend werden die einzigen weiteren drei Bibelstellen untersucht, wo das Wort tekufah vorkommt.

Psalm 19,5-7

“Er hat der Sonne am Himmel ein Zelt gemacht. Und sie geht hervor [jaza] wie ein Bräutigam aus seiner Kammer und freut sich wie ein Held, die Bahn zu durchlaufen. Sie geht an einem Ende des Himmels auf und läuft um [tekufah] bis ans andere Ende, und nichts bleibt vor ihrer Glut verborgen.“

In diesem Vers wird der Lauf der Sonne von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang beschrieben. Hier wird der Tageszyklus oder der Tageslichtzeitraum der Sonne gemeint, der „endet“, wenn die Sonne untergeht. Die Aussage in Vers 6, dass nichts vor „ihrer Glut verborgen“ bleibt, deutet auf die Tageslichtstunden hin.

Interessant ist hier ein Vergleich mit Mose 23,16, wo ebenfalls das Laubhüttenfest beschrieben wird, als stattfindend „am Ausgang des Jahres“. Aber in diesem Vers steht dafür nicht das hebräische Wort tekufah, sondern jaza (יצא),. Es ist dasselbe Wort, das in obigen Vers für das „Hervorgehen der Sonne“ verwendet wird.

„Sodann das Fest der Ernte, wenn du die Erstlinge deiner Arbeit darbringst von dem, was du auf dem Feld gesät hast; und das Fest der Einbringung am Ausgang [jaza] des Jahres, wenn du den Ertrag deiner Arbeit vom Feld eingebracht hast.“ (2. Mose 23,16)

Auch hier ist die Bedeutung von „am Ausgang des Jahres“ nicht die Herbst-Tagundnachtgleiche. Es wird nicht einmal das Wort tekufah benutzt, die Aussage ist aber dieselbe, wie in 2. Mose 34,22! Wie die Sonne ihre Bahn am Himmel morgens beginnt und abends beendet, so ist es mit dem Erntezyklus, der im Frühling beginnt und im Herbst mit dem abschließenden Laubhütten- oder Erntefest endet.

infoEin weiteres hebräisches Wort für „hervorgehen“ oder „aufgehen“ ist moza (מוצה) und wird in Psalm 75,6 verwendet. Es wird dort in vielen Bibelübersetzungen mit „Osten“ übersetzt, was zum einen ein Hinweis für den Sonnenaufgang aber auch für die Frühlingszeit ist. In einem weiteren Sinn wird moza auch für den Advent (Zeit vor der Wiederkunft) des Messias in Hosea 6,3 verwendet, wo Sein „Hervorgehen“ als „so sicher wie die Sonne“ beschrieben wird. Er kommt „wie ein Spätregen“. Der Spätregen in der israelitischen Erntezeit kam im Frühling, der die Ernte zum Reifen brachte. Der Frühregen kam im Herbst.

2. Chronik 24,23

“Und es geschah um die Jahreswende [tekufah; andere Übersetzung „Umlauf des Jahres“], da zog das Heer der Aramäer gegen ihn herauf, und sie kamen nach Juda und Jerusalem und vertilgten alle Obersten des Volkes aus dem Volk und sandten alle ihre Beute zu dem König von Damaskus.“

Es gibt weitere Verse, wo die Zeit des Jahres, in der man vorzugsweise in den Krieg zog, aufgeführt ist, jedoch dafür ein anderes Wort benutzt wird:

„… denn der König von Aram wird gegen dich heraufziehen, wenn das Jahr vorbei [teschuba] ist! … Als nun das Jahr vorbei [teschuba] war, musterte Benhadad die Aramäer und zog herauf nach Aphek, um gegen Israel zu kämpfen.“ (1. Könige 20,22b.26)

„Und es geschah bei der Rückkehr [teschuba] des Jahres, zur Zeit, wenn die Könige ausziehen…“ (2. Samuel 11,1a)

Das Wort teschuba (תּשׁוּבה) kann auch buchstäblich „Rückkehr“ bedeuten. Die Elberfelder übersetzt es auch dementsprechend: „Es geschah bei der Rückkehr des Jahres“ (Vers 26).

Die Sonne kehrt nach ihrem Lauf bei Jahresbeginn im Frühling wieder dorthin zurück, wo sie ihren Lauf begonnen hat. In diesem Fall ist es der erste Monat des Jahres im Frühling. Was aber nicht bedeutet, dass genau an diesem Punkt ein gewisses Ereignis stattfindet, sondern im Falle des Jahresbeginns ist die Rückkehr der Sonne zu ihrer Ausgangsstellung die Grenze, ab der ein bestimmter Zeitraum folgt. In diesem obigen Vers ist somit die Frühlingszeit gemeint, wo es einfacher ist, in den Krieg zu ziehen als im Winter.

1. Samuel 1,20

„Und es geschah, dass Hanna schwanger wurde; und als die Tage um waren [tekufah], gebar sie einen Sohn; und sie gab ihm den Namen Samuel, denn — sagte sie —ich habe ihn von … [JaHuWaH] erbeten.“

Hier geht es um die Schwangerschaft Hannas und die Geburt Samuels am Ende ihrer Schwangerschaft. Hier wird das Ende des Schwangerschaftszyklus mit tekufah bezeichnet.

Korb mit Früchten Das hebräische Wort tekufa steht in keinem dieser vier obigen Verse für die Tagundnachtgleiche. Tekufa bezieht sich grundsätzlich immer auf das Ende eines Zyklus. Es könnte natürlich auch das Ende des Zyklus von der Frühlings- bis zur Herbst-Tagundnachtgleiche sein. Aber die Aussage in 2. Mose 34,22, die zusätzlich von 2. Mose 23,16 bestätigt wird, wo anstelle des Wortes tekufa „jaza“ steht, sowie 5. Mose 16,13 zeigt eindeutig, dass es sich hierbei um das Ende des Erntezyklus oder des Erntejahres handelt. Nachfolgend nochmals alle drei Verse:

„Und du sollst das Fest der Wochen halten mit den Erstlingen der Weizenernte, und das Fest der Einsammlung an der Wende des Jahres.“ (2. Mose 34,22)

„Sodann das Fest der Ernte, wenn du die Erstlinge deiner Arbeit darbringst von dem, was du auf dem Feld gesät hast; und das Fest der Einbringung am Ausgang [jaza] des Jahres, wenn du den Ertrag deiner Arbeit vom Feld eingebracht hast.“ (2. Mose 23,16)

„Das Fest der Laubhütten sollst du sieben Tage lang halten, wenn du den Ertrag deiner Tenne und deiner Kelter eingesammelt hast.“ (5. Mose 16,13)

Es geht hier um den Zyklus oder Ablauf der landwirtschaftlichen Erntesaison. Diese hat einen Anfang und ein Ende. Den Anfang markiert der BEGINN der Gerstenernte mit der Darbringung der Erstlingsgarbe dieser ersten Ernte. Das Ende dieses landwirtschaftlichen Kreislaufs markiert das ENDE der Fruchternte mit dem daran anschließenden Laubhütten- bzw. Fest der Einsammlung. Und dieser Kreislauf beginnt jedes Jahr aufs Neue:

„Von nun an soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht, solange die Erde besteht!“ (1. Mose 8,22)

Das Laubhüttenfest ist ein Erntefest und kein Fest der Tagundnachtgleiche. Es wird NACH der Erntesaison gefeiert. Es fällt in die Zeit des Herbstes und nicht noch in den Sommer, wie das ca. alle drei Jahre der Fall ist, wenn dieses Erntefest an der Herbst-Tagundnachtgleiche festgelegt wird.

Die "Wende" oder die "Rückkehr" des Jahres bezieht sich auf einen Punkt im landwirtschaftlichen Jahreskreislauf, der die Wende von einer Landwirtschaftssaison in die nächste herbeiführt: die Saatsaison und die Erntesaison, Sommer und Winter.

infoUm besser zu verstehen, warum der Beginn des Jahres einerseits mit dem Frühling angegeben wird und andererseits vom „Ausgang“, „Ende“ oder „Wende“ des Jahres für den Herbst gesprochen wird, ist auch ein Vergleich mit dem biblischen Tag hilfreich. Sowie die Tageslichtstunden anders gezählt werden als die Nacht, so ist es mit dem Jahr. Es wird aufgeteilt in den Sommer – die Erntesaison, indem auch alle (Ernte-)Feste JaHuWaHs stattfinden und dem Winter (1. Mose 8,22). Der Sommer schließt den Frühling und sicher auch einen Teil des Herbstes mit ein. So wie die Menschen während der Tageslichtstunden aktiv sind, so ist es mit dem Erntehalbjahr. So wie der Sabbat grundsätzlich nur die Tageslichtstunden ausmacht, so finden alle Feste und Feierlichkeiten im Frühling bis Herbst (Sommer) statt, jedoch nicht im Winter. Für den Winter werden den Israeliten keinerlei Anweisungen gegeben. In diesen Monaten ruhen die Felder. Und ebenso wie sich die Nachtstunden zum Tag verhalten, so sind die Wintermonate die kälteren dunkleren Monate des gesamten Jahres, wo die Arbeit in der Landwirtschaft fast zum Erliegen kommt.

Es ist der Talmud, die schriftlich niedergeschriebenen Traditionen der Juden, die tekufah mit der Tagundnachtgleiche verbinden. Aber man muss bedenken, dass der Talmud sehr viel später als die Schriften des Alten Bundes geschrieben wurde. Es ist immer bedenklich, wenn man versucht, eine spätere Ansicht rückwirkend in einen Text hineinzulesen. Jede Sprache verändert sich im Laufe der Jahrhunderte. Um hebräische Texte des Alten Testaments richtig zu interpretieren, ist es deshalb wichtig, immer die fraglichen Aussagen und deren Ausdrücke mit dementsprechend anderen Bibelversen zu vergleichen.

Wenn man nun den Jahresbeginn mit dem Neumond AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche festsetzt, beginnt häufig der erste Teil des ersten Monats noch im Winter. Es verschiebt so den gesamten Erntezyklus nach vorne, was zur Folge hat, dass die Gerste zu biblischer Zeit so früh meist gar nicht reifen konnte und das Laubhüttenfest oft noch im Sommer beginnt, wo die Ernte noch nicht abgeschlossen sein konnte.


 

Exkurs: Ein Jahresbeginn im Herbst?


Zu Recht kann man sich nun fragen, warum die Juden grundsätzlich ein Neujahr-Fest im Herbst feiern: das Rosch ha-Schana. Es bedeutet soviel wie ‚Haupt des Jahres‘, ‚Anfang des Jahres‘ und ist der jüdische Neujahrstag. Dieser jüdische Neujahrstag ist jedoch nicht biblisch. Er wird in der Mischna festgelegt. Die Mischna ist die wichtigste Sammlung religiöser Überlieferungen des rabbinischen Judentums. Die Juden feiern das Fest zwei Tage lang am 1. und 2. Tag des Siebten biblischen Monats. Zu dieser Zeit werden auch Glückwünsche zum Neuen Jahr versendet.

Es gibt tatsächlich Anhaltspunkte in der Bibel, die auf einen Jahresanfang im Herbst schließen lassen. Aber dabei handelt es sich nicht um den Anfang des Jahres, von dem an die biblischen Feste zu berechnen sind. Zudem wäre dem so, dürfte es nicht der erste Tag des Siebten Monats sein, sondern müsste in der Mitte des Monats beginnen, wie gleich noch gezeigt wird. Die biblischen Hinweise eines Jahresanfangs im Herbst betrifft das zivile Jahr – der Beginn der geschichtlichen Jahreszählung.

Da z.B. sowohl das Jubeljahr als auch das Sabbatjahr zusammen in 3. Mose 25,9-10 genannt werden und im Siebten Monat enden, kann man annehmen, dass auch die neue Periode oder das neue Jahr in der Mitte des Siebten Monats (Tischri) beginnt. Jedoch keinesfalls am 1. Tag des Siebten Monats, sondern am Laubhüttenfest:

„… Nach Verlauf [andere Übersetzung „am Ende“] von sieben Jahren, zur Zeit des Erlassjahres, am Fest der Laubhütten …“ (5. Mose 31,10)

Der Siebente-Tag-Sabbat ist nach dem Ende des Festes der „Achte Tag“ und der Abschluss der Woche. Das Sabbatjahr ist das siebte und letzte Jahr eines siebenjährigen Zyklus. Dieser „Achte Tag“ als letzter Sabbat, scheint der abschließende Sabbat-Tag des Erntejahres zu sein. Damit ist das Erntejahr vorüber und es beginnt das zivile Jahr.

infoDieser „achte Tag“ scheint eine gewisse Bedeutung zu haben. Es könnte sein, dass dieser Siebente-Tag-Sabbat (der Achte) der Abschluss des Laubhüttenfestes im Siebten Monat ebenso einen Abschluss des Erntejahres brachte, wie der Siebente-Tag Sabbat für die Woche.

Die sieben Sabbatjahre münden in das Jubeljahr: das 50. Jahr. Wenn nun das 50. Jahr in der Mitte des Siebten Monats beginnt, müssen demzufolge auch die 49 Sabbatjahre im Herbst beginnen.

Auch die Berichte in Esra und Nehemia 1,1 und 2,1 lassen auf einen Jahresbeginn im Herbst schließen. In Nehemia 1,1 wird der Monat „Kislew“ angegeben „im 20. Jahr“ der Regierung Artaxerxes. In Nehemia 2,1 wird ein weiteres Ereignis beschrieben, ein paar Monate später. Dort wird „Nisan“ als ebenfalls im 20. Regierungsjahr angegeben. Wenn diese Zeitrechnung der Regierungsjahre von Frühling zu Frühling gehen würde, müsste hier das 21. Regierungsjahr stehen. Dies zeigt, dass in den Tagen Esras und Nehemias im Siebten Monat der Beginn zur Zählung der Regierungsjahre angesetzt wurde.

Auch der erste Regen, der auf diese Erde fiel, könnte im Herbst begonnen haben. Der Beginn der Sintflut wird in 1. Mose 7,11 mit dem „2. Monat” angegeben. Es könnte sein, dass es der 8. Monat nach dem Frühlingsbeginn ist. Es wäre der Monat „Bul“. Dieser Name für den Monat nach dem 7. Erntemonat wurde von den Babyloniern übernommen. Interessant ist jedoch, dass dieser Name buchstäblich “Regen” bedeutet. Der Name kommt einmal in 1. Könige 6,38 vor. In der Strong’s Konkordanz heißt es unter Nr. H945: „dieselbe Bedeutung wie H944 im Sinne von Regen“. Es gibt noch ein Wort im Alten Testament, das damit im engen Zusammenhang steht: mabul“. Dieses Wort bedeutet „Flut“ (Strong’s Nr. H3999), siehe 1. Mose 6,17 und 1. Mose 7,6-7.10.17; 9,11.15.28; 10,1.10). Es könnte durchaus sein, dass der Name Bul dem 8. Monat gegeben wurde, weil in diesem Monat die Sintflut kam. Dieser „zweite Monat“ könnte also vom Herbst ab gezählt worden sein und nicht vom Frühling.

Landkarte ElephantineMan fand auch Hinweise für einen Herbst-zu-Herbst-Kalender für das zivile Jahr bei Ausgrabungen auf der ägyptischen Nil-Insel Elephantine. Viele Hebräer flohen vor und nach dem Babylonischen Exil nach Ägypten. Man fand auf dieser Insel mehrere Papyrus-Dokumente, die auf das 5. Jahrhundert v.u.Z. zurückdatiert werden konnten. Diese über 100 Schriftstücke sind auf Aramäisch geschrieben und 22 davon sind doppelt datiert, d.h., sie sind nach den Regierungsjahren der persischen Könige datiert, geben jedoch Tage und Monate sowohl im semitischen Mondkalender als auch im ägyptischen Sonnenkalender wieder. Der Papyrus, der den Nachweis für die Existenz eines Herbst-zu-Herbst-Kalenders unter den Juden von Elephantine bietet, ist das Dokument Kraeling Nr. 6, das in der frühen Regierungszeit von Darius II. geschrieben wurde. Die Professoren für Archäologie Lynn H. Wood und Siegfried Horn behandeln dieses Thema ausführlich in dem Buch „Die Chronologie von Esra 7“.37

Ebenso lässt der, bei Ausgrabungen gefundene Gezer-Kalender (siehe weiter oben) aus dem 10. Jahrhundert v.u.Z. eine Jahresrechnung von Herbst zu Herbst erkennen, weil er mit dem Monat der Aussaat beginnt.

Diese Hinweise und der Bibelvers in 2. Mose 34,22 „… und das Fest der Einsammlung der Ernte am Ende des Jahres“ veranlasst das Judentum den 1. Tag des 7. Monats als Neujahrstag (Rosch ha-Schana) zu feiern, der in der Bibel als „Posaunentag“ bezeichnet wird. Der Posaunentag wird in der Bibel nicht als Neujahrsfeier beschrieben, sondern hat dort eine ganz andere Bedeutung. Der Posaunentag kommt vor dem Versöhnungstag und dem Laubhüttenfest am Ende der Erntesaison oder, im übertragenen Sinne, am Ende dieser Weltzeit. Der Posaunentag steht bildlich für einen ernsthaften Aufruf, Babylon zu verlassen und sich auf die baldige Wiederkunft des Messias vorzubereiten (Lies hierzu bitte: "Der Posaunentag - Ein lauter Weckruf geht um die Welt").

JaHuWaH gab uns zum einen überhaupt keine Anweisungen, dass wir das neue Jahr, egal, ob um oder nach der Tagundnachtgleiche im Frühling oder Herbst, feiern sollen. Eine solche Neujahrsfeier hat ihren Ursprung in den heidnischen Religionen. In all diesen Kulturen spielt tatsächlich der Tag am, um oder sehr nahe zur Frühlings-Tagundnachtgleiche als Feiertag eine große Rolle.

Zudem ergibt sich ein großer Widerspruch, wenn man den 1. Tag des Jahres am 1. Tag des Siebten Monats (Posaunentag) feiert. Denn dann würde das Jahr noch VOR dem Laubhüttenfest beginnen, das jedoch erst am 15. Tag des siebten Monats stattfindet. Dieses Fest wird mit dem Ende des Erntejahres in 2. Mose 34,22 angegeben: „… und das Fest der Einsammlung der Ernte am Ende des Jahres“ (siehe auch 2. Mose 23,16). Dieses Fest markiert auch das Ende der Sabbatjahre (siehe oben). Der zivile Jahresbeginn dürfte damit also nicht der 1. des Siebten Monats sein, sondern unmittelbar nach dem Ende des Laubhüttenfestes beginnen.

JaHuWaHs Festkalender orientiert sich am „Erntejahr“. Dieser beginnt grundsätzlich mit dem Ersten Monat im Frühling. Es sind einfach zwei verschiedene Jahresläufe, die nebeneinander laufen. Das zivile Jahr und das Festzeiten- bzw. Erntejahr. Und so ist der Erste Monat dieses Festjahres immer im Frühling, egal ob man gleichzeitig das zivile Jahr mit dem Herbst beginnen lässt oder nicht.



 

Das Siebengestirn (Plejaden) – Ein möglicher zusätzlicher Himmelsanzeiger


In 1. Mose 1,14-16, wo von den zwei „großen Lichtern“ (Sonne und Mond) als Zeitmesser gesprochen wird, hängt der Schreiber noch drei Wörter an: „dazu die Sterne“. Die Sterne funkeln nicht nur schön am Nachthimmel, sie hatten besonders in antiker Zeit eine große praktische Funktion als eine Art Zifferblatt für die Himmelsuhr in der die Sonne und der Mond als Zeiger dienten.

In den Schriften des Alten Bundes werden neben den Sternbildern des Großen Bären und seiner Jungen (kleine Bär), Orion und die Kammern des Südens, auch die „Bande“ des Siebengestirns (Plejaden) erwähnt. Dieses Sternbild hat in der Antike – noch vor dem von Babylon festgesetzten Tierkreis im 5. Jahrhundert – eine bedeutende Rolle bei der Bestimmung der Frühlings-Tagundnachtgleiche gespielt.

Im Buch Hiob werden die Sternkonstellationen, die für den Menschen von der Erde aus als so klein wahrgenommen werden, als mächtige Himmelsgiganten beschrieben, die im Zaum gehalten und geführt werden müssen:

„Knüpfst du die Bande des Siebengestirns, oder kannst du die Fesseln des Orion lösen? Kannst du die Sterne des Tierkreises [mazzararot] herausführen zu ihrer Zeit, und leitest du den Großen Bären samt seinen Jungen? Kennst du die Gesetze des Himmels, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde?“ (Hiob 38,31-33)

infoDie Deutung einzelner hebräischer Ausdrücke scheint nicht ganz einfach. So deuten manche das hebräische Wort mazzarot als „Tierkreis“, andere einfach nur als „Sternenkonstellation“, in welche der von Babylon im 5. Jahrhundert v.u.Z. festgelegte Tierkreis mit eingeschlossen ist. Wieder andere deuten mazzarot als das Sternbild der Hyaden. Diese Auslegung macht am meisten Sinn, denn es handelt sich hier um eine Aufzählung von Sternbilder am Sternenhimmel; es wäre eigenartig, wenn zwischendurch die übergeordnete, allgemeine Bezeichnung „Sternbilder“ oder „Sternenkonstellation“ eingeschoben wäre. „Tierkreis“ ist auch nicht wirklich sinnvoll, weil er erst durch die Babylonier viel später als solcher geprägt wurde. Siebengestirn, Orion und Hyaden werden als besonders wichtige „Standortgestirne“ bezeichnet, die mit ihren heliakischen Aufgängen eine Art Jahresuhr für die Landwirtschaft und das irdische Leben darstellten.38

„Er machte den Großen Bären, den Orion und das Siebengestirn, samt den Kammern des Südens.“ (Hiob 9,9)

„… der das Siebengestirn und den Orion geschaffen hat.“ (Amos 5,7)

Zu Beginn sei hier erwähnt, dass der Schöpfer die Sonne, den Mond und auch die Sterne als Zeichen am Himmel und als Zeitmessinstrumente für den Menschen erschaffen hat. Gleichzeitig jedoch verurteilt Er auf das schärfste jegliche Anbetung oder Deutung in Bezug auf das menschliche Schicksal:

„dass du deine Augen auch nicht zum Himmel hebst und die Sonne und den Mond und die Sterne und das ganze Heer des Himmels anschaust und dich verführen lässt, sie anzubeten und ihnen zu dienen, die doch … [JaHuWaH], dein Gott, allen Völkern unter dem ganzen Himmel zugeteilt hat.“ (5. Mose 4,19)

Bereits in der zweiten Anweisung Seiner Zehn Gebote wird ein solches Verhalten als schreckliche Sünde dargestellt:

„Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, … [JaHuWaH], dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen, der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die Mich lieben und Meine Gebote halten“ (2. Mose 20, 4-6)

Pendel über den TierkreiszeichenWahrsagerei, Sternendeuterei und Anbetung der Geschöpfe anstelle des Schöpfers, sind deshalb so tragisch, weil hier Sein Erzfeind und große Lügner Satan um Rat gefragt wird und nicht der Schöpfer, der auch Luzifer erschaffen hat. Wer sich durch Wahrsager, Tarot-Kartenleger, Bilderverehrung und Anbetung von geschaffenen Wesen (Heiligenanbetung) Hilfe erwartet, befragt und betet zu Satan. Von demjenigen, an den wir unsere Bitte richten, von dem werden wir auch Antworten erhalten. Der Schöpfer drängt sich niemandem auf. Wenn der Ratschlag Satans mehr erwünscht ist, als Sein göttlicher Rat, wird Er auch keinen geben (siehe 5. Mose 18,10; 2. Könige 17,17; 21,6; 1. Samuel 15,23; 2. Chronik 33,6).

„darum sollt ihr künftig keinen Trug mehr schauen und keine Wahrsagerei mehr treiben, sondern Ich will Mein Volk aus eurer Hand erretten, und ihr sollt erkennen, dass ich … [JaHuWaH, der Allmächtige, ewig Seiende Schöpfer] bin!“ (Hesekiel 13,23)

In Babylon vereinte sich großes Wissen über Mathematik, Astronomie und sonstige Künste mit Überheblichkeit und Stolz. Die Menschen haben dieses Wissen missbraucht und Astrologie und Sterndeuterei damit betrieben. Und so schreibt der Prophet Jesaja:

„Deine Weisheit und dein Wissen haben dich verführt, dass du bei dir selbst gedacht hast: »Ich bin's und sonst niemand!« Darum wird ein Unglück über dich kommen, das du nicht wegzaubern kannst; und ein Verderben wird dich überfallen, das du nicht abzuwenden vermagst; plötzlich wird eine Verwüstung über dich kommen, von der du nichts ahnst. Tritt doch auf mit deinen Beschwörungen und mit der Menge deiner Zaubereien, mit denen du dich abgemüht hast von Jugend auf! Vielleicht vermagst du zu helfen; vielleicht kannst du Schrecken einflößen. Du bist müde geworden von der Menge deiner Beratungen. So lass sie doch herzutreten und dich retten, die den Himmel einteilen, die Sternseher, die jeden Neumond ankündigen, was über dich kommen soll!“ (Jesaja 47,10-13)

Der Allmächtige Schöpfergott weist immer wieder daraufhin, dass die Gestirne und deren Lauf Seinem Befehl unterworfen sind:

„Hebt eure Augen in die Höhe, und seht: Wer hat die (Sterne) dort oben erschaffen? Er ist es, der ihr Heer täglich zählt und heraufführt, der sie alle beim Namen ruft. Vor dem Allgewaltigen und Mächtigen wagt keiner zu fehlen.“ (Jesaja 40,26)

Deshalb dürfen auch wir erkennen, zu welchem Zweck JaHuWaH die Sterne erschaffen hat und wie Er sie „herausführt“. So wurden in antiker Zeit, wo es noch keine modernen Rechenmaschinen gab, neben Sonne und Mond auch die Sterne als „Navigationshilfe“ für den landwirtschaftlichen Kreislauf bei Saat und Ernte zu Hilfe genommen.

„Schon viele Jahrhunderte vor Christus wurde in der antiken Welt eine Methode verwandt, die ein recht treffsicheres und wenig aufwändiges Verfahren zur Bestimmung ausgezeichneter Tage im Jahr darstellt: man benutzte die sogenannten Sternphasen, die den erst- bzw. letztmaligen sichtbaren Auf- bzw. Untergang eines Sterns vor oder nach einer gewissen Unsichtbarkeitsspanne bezeichnet. Bereits Hesiod beschrieb um 700 v.Chr. in „Werke und Tage“, wie man anhand von Sternphasenerscheinungen die richtigen Zeitpunkte für Aussaat, Ernte, Seefahrt etc. finden kann. Dabei fanden vor allem die Plejaden, Arkturus, Sirius, Orion und die Hyaden als Zeitsterne bzw. -sternbilder Verwendung.39

SiebengestirnBesonders große Bedeutung für die Bestimmung der Jahreszeiten scheint das Siebengestirn bzw. die Plejaden gehabt zu haben. Es handelt sich dabei um einen offenen Sternhaufen, von denen man sieben sehr gut mit bloßem Auge sehen kann. Der Größte ist Alkyone. Sie gehen am Abendhimmel gegen 22:00 Uhr im Osten auf und sind von ca. Mitte November bis Mitte März am besten zu beobachten. Mitte/Ende April gehen sie unmittelbar nach der Sonne unter. Wie das Siebengestirn als Signalgeber für den Frühlingsbeginn dienen kann, zeigt deren Verhältnis zum Mond während dieser Zeit:

„Unser Mond gibt uns mehrere Hinweise auf den Jahreszeitenwechsel. Am 2. – einen Tag nach Neumond – taucht er erstmals über dem Westhorizont als schmale Sichel auf. Diese ist so weit gekippt, dass sie an ein Schiffchen erinnert, so wie man es von südlichen Ländern her kennt. In unseren Breiten zeigt diese Stellung, dass wir uns kurz vor oder nach dem Frühlingsanfang befinden. Einen weiteren Hinweis auf den Frühlingsanfang gibt uns die Sichelform des Mondes bei seiner Passage vorbei am Siebengestirn im Sternbild Stier. Diese Passage kann man am 6. betrachten. Der Mond ist dann sechs Tage alt und zeigt uns mit seiner Gestalt, dass der Frühlingsanfang bevorsteht. Ist der Mond, während er das Siebengestirn passiert, älter und seine Sichel dadurch dicker, befinden wir uns mindestens einen Monat vor dem Jahreszeitwechsel. Ist sie dagegen schmaler, ist der Frühling bereits angebrochen.40

Die Plejaden hatten wegen ihres regelmäßigen Auf- und Untergangs im Frühling und Herbst in vielen alten Kulturen als Kalendersterne für den landwirtschaftlichen Kreislauf eine große Bedeutung. Im Gegensatz zum Tierkreis findet das Siebengestirn in viel früherer Zeit Eingang in die Geschichte. Erstmals wird es von den Sumerern ca. 2300 v.u.Z. schriftlich als Sternbild erwähnt. Es ist die Zeit des Patriarchen Abrahams in Ur. Ur in Chaldäa wird für diese Zeit das „Zentrum der Zivilisation“ genannt. Flavius Josephus schreibt im 1. Jahrhundert u.Z. gar, Abraham habe den Sumerern das astronomische Wissen vermittelt. 41.

Siebengestirn auf akkadischDas Siebengestirn wird in gefundenen Keilschrift-Tafeln der Summerer als „Mul.Mul“ bezeichnet. Das heißt soviel wie „Stern der Sterne“. Später bei den Babyloniern spielte dieses Sternbild nur noch eine untergeordnete Rolle, es wurde in deren Tierkreis (Zodiak) nicht mit aufgenommen oder umgedeutet. Der Aufgang und Untergang des Siebengestirns war ein Hinweis auf den Jahresbeginn im Frühling.

Diese sog. MUL.APIN-Tontafeln reichen in einen Zeitraum von 2300 v. Chr. bis 687 v.u. Z. zurück und enthalten die Auflistungen der „heliakischen Aufgänge“ der Sternbilder am Himmel. Das heißt, entweder der gemeinsame Aufgang mit der Sonne in der Morgendämmerung oder der Aufgang mit der gleichzeitig untergehenden Sonne in der Abenddämmerung. 42

Friedrich Ginzel lässt in seinem Chronologie-Werk den Dichter Hesiod aus dem 8. Jahrhundert v.u.Z. zu Wort kommen, der über die Verknüpfung der landwirtschaftlichen Tätigkeit mit den Aufgängen der Sterne in antiker Zeit schreibt:

„Das Früh­jahr fängt mit dem Spätaufgange (akronychischen Aufgange) des Arktur 60 Tage nach der Winterwende an; die Erntezeit beim Frühaufgang (heliakischen Aufgang) der Plejaden, 40 Tage nach deren Spätuntergang (heliakischem Untergang); dann folgt der Be­ginn der Dreschzeit beim Frühaufgang des Orion; der Frühsommer (ϑέρος) läuft 50 Tage nach der Sommerwende ab; es beginnt die Weinlese mit dem Frühaufgang des Arktur; der Winter (die Winter­saatzeit) setzt mit dem Frühuntergang (kosmischen Untergang) der Plejaden, der Hyaden oder des Orion ein.“43

Die Griechen und Römer betrachteten den Frühuntergang des Siebengestirns Anfang November als das Zeichen der Feldbestellung und das Ende der Schifffahrt. Die Plejaden galten als Signalgeber für die beginnende Ernte. Flavius Josephus erwähnt, dass beim Niedergang des Siebengestirns um die Zeit des Laubhüttenfestes im November der einsetzende Regen dem Wassermangel ein Ende macht. Die Massai in Afrika benutzen sogar heue noch die Plejaden als Regenzeitsignalgestirn.“44

Himmelsscheibe von NebraDass den Menschen selbst in der Bronzezeit viel komplexere Zusammenhänge der Himmelsmechanik bekannt waren, als bisher angenommen, zeigt die Himmelsscheibe von Nebra, die im Juli 1999 in Mittelberg bei Nebra/Sachsen-Anhalt gefunden wurde. Das Alter der 2 kg schweren Scheibe wird auf 3700 bis 4100 Jahre geschätzt. Sie ist damit die älteste konkrete Himmelsdarstellung.45

Es wurde seither unter Astronomen und Archäologen viel geforscht und diskutiert, was die einzelnen Objekte auf der Scheibe bedeuten könnten und welchem Zweck sie dienten. Unstrittig ist, dass es sich dabei nicht nur um ein kultisches Objekt (möglicherweise in späteren Jahren, bevor die Scheibe vergraben wurde) handelte, sondern als astronomisches Messinstrument diente. Zudem ist unstrittig, dass es das Siebengestirn ist, das mit den sieben Kreisen im rechten oberen Quadranten dargestellt wird und dass es sich um die Darstellung rechts um den Sichelmond handelt. Man geht davon aus, dass die runde aufgebrachte kupferne Scheibe entweder den Vollmond oder die Sonne darstellt, möglicherweise beides. Als die Himmelsscheibe vor 3600 Jahren vergraben wurde, war sie schon ca. 400 Jahre in Gebrauch und wurde auch mehrfach etwas verändert, wie die Wissenschaft feststellen konnte. In ihrer ursprünglichen Form zeigte sie nur die 32 Punkte für die Sterne, den Sichelmond und den Vollmond bzw. die Sonne. Die anderen Teile wurden etwas später hinzugefügt.46

Der Astronom Rahlf Hansen vom Planetarium Hamburg fand heraus, dass diesem Bild exakt einer aus Babylon bekannten Schaltregel entspricht, die es möglich macht, das Sonnenjahr (365 Tage) und das Mondjahr (354 Tage) in Einklang zu bringen. Hansen stieß im babylonischen Keilschrifttext des MUL.APIN, der tausend Jahre jünger ist als der Fund von Nebra, auf die Regel, dass die Stellung des Mondes zu den Plejaden wie eine kosmische Uhr funktioniert: Sonnen- und Mondjahr sind synchron, wenn im Frühlingsmonat eine dünne Sichel bei den Plejaden erscheint. Ist sie aber so dick wie die Sichel auf der Scheibe, ist ein Schaltmonat einzufügen.47 Hansen erklärt:

„Die Babylonier hatten erkannt, dass die Stellung des Mondes zu den Plejaden wie der Zeiger einer kosmischen Uhr funktioniert. Sonnenlauf und Mondjahr sind synchron, wenn im Frühlingsmonat eine dünne Sichel bei den Plejaden erscheint. Wird sie zu dick, ist der Kalender außer Takt. Ein Schaltmonat muss eingefügt werden. [ … ] Und tatsächlich dienten die 32 goldenen Punkte als Zählhilfe: Wenn der Mond erst nach 32 statt 30 Tagen nach dem Beginn des Vormonats bei den Plejaden erscheint, ist dies ein zusätzliches Schaltsignal. […] Die Schaltregel ist also zweifach verschlüsselt auf der Scheibe: einerseits durch die Dicke der Mondsichel und andererseits durch die 32 Punkte.“ 48

Zudem zeigt es sich, dass in 32 Sonnenjahren 33 Mondjahre vergehen. Deutet man den großen runden Kreis auf der Scheibe als Sonne, beziehen sich die 32 Goldpunkte auf die Sonne. Rechnet man aber die Sonne zu den Punkten, kommt man auf die Zahl 33, die sich nun auf die goldene Mondsichel bezieht. Diese Erkenntnis scheint in Übereinstimmung mit den babylonischen Schaltregeln, wovon eine besagt:

„Wenn am 1. Nissanu Mond und Plejaden in Konjunktion stehen, so ist dies Jahr normal, wenn erst am 3. Nissanu, so ist dieses Jahr ein Schaltjahr.“49

Das heißt, dass eine schmale Neulichtsichel in der frühen Abenddämmerung neben den Plejaden steht. In den darauffolgenden Tagen sind sie jedoch nicht mehr in der Dämmerung zu sehen, was zur Zeit des Gebrauchs der Himmelsscheibe vor 1600 v.u.Z. zwei Wochen vor Frühlingsanfang war. Diese Konstellation leitete den Frühlingsmonat Nissanu ein. Die zweite Bedingung der Schaltregel besagt, dass zwei Tage nach dem Beginn des Monats Nissanu (also am dritten Nissanu) der Mond in der späten Abenddämmerung neben den Plejaden steht. Der Mond ist jetzt entsprechend „dicker“ und steht weiter von der Sonne entfernt. Dies zeigt an, dass die Plejaden noch etwa einen Monat von ihrem Verschwinden in der Abenddämmerung entfernt sind. Der Frühlingsanfang erfolgt noch nicht in diesem laufenden Monat, sondern erst einen Monat später. Deshalb soll jetzt ein Monat eingefügt werden, damit Mond- und Sonnenlauf wieder harmonisiert werden.50. Da sich die Lage der Tierkreissternbilder (zu der Zeit noch mit dem Siebengestirn) aufgrund der Päzession zu den Jahreszeiten ändert, zeigt Rahlf Hansen auf, wie es um das Jahr 1600 v.u.Z. funktioniert hat:

„Um den 25. Marz (julianisch, Frühlingsanfang war damals der 5. April) herum waren die Plejaden das letzte Mal in der Abenddämmerung zu beobachten. Dies wird in vielen Jahreskalendern als wichtige Marke genutzt. Sieht man kurz zuvor in der Abenddämmerung mit den Plejaden eine schmale Mondsichel, so zeigt dies an, dass der Mond im Monatslauf noch dicht bei der Sonne weilt oder, im Umkehrschluss, dass die Sonne schon nahe bei den Plejaden steht und diese demnächst in der Abenddämmerung verschluckt. Diese Position wurde in Babylon im ersten Monat des Jahres, genannt Nissanu, erreicht. Der Nissanu war der Frühlingsmonat. In diesem Monat erreicht die Sonne den Frühlingspunkt am 5. April (um 1600 v.u.Z), knapp zwei Wochen nachdem die Plejaden am Abendhimmel verschwanden. […] In dem Fall, dass der Mond um den 3. Nissanu als dicke Sichel bei den Plejaden steht, soll ein Schaltmonat eingefugt werden.“51

Fernrohr Himmel SterneDiese Art der Bestimmung des Jahresbeginns im Frühling erforderte eine genaue Beobachtung der Stellung des Siebengestirns und des Mondes zur Sonne. Man benötigte dafür aber keine genauen numerischen Schaltregeln wie beim Meton-Zyklus. Da nur die Beobachtung entscheidend war, konnte es passieren, dass 5 Jahre kein Schaltmonat eingefügt wurde, weil es jedesmal um diese Zeit schlechtes Wetter gab und die Gestirnkonstellationen nicht zu sehen waren. Dann gab es darauffolgend zwei Schaltjahre hintereinander.

Da jedoch spätestens seit dem 6. Jahrhundert astronomisch exakt das kürzere Mondjahr alle 19 Jahre mit dem Sonnenjahr in Einklang gebracht werden kann, ist eine solche Beobachtung der Sternbilder nicht mehr notwendig, zumal sie grundsätzlich der Präzession unterliegen, das heißt der scheinbaren Wanderung der Sternbilder in entgegengesetzte Richtung zur Sonnenbahn (siehe hierzu Kapitel „Die Sterne des Tierkreises (Zodiak) für den Jahresbeginn ausschlaggebend?“).

Wie jedoch Paul W. Puckett 2010 herausgefunden haben will,52 stand auch 2010 das Siebengestirn am 16. April sehr nahe am Neumond. Er führt weiter aus, dass es bei einem Jahresbeginn mit dem Neumond AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche am 20. März 2010 nicht der Fall war, die Plejaden waren nicht in der näheren Umgebung des Neumondes zu sehen.

Wie aber bereits weiter oben angesprochen, ist selbst der Meton-Zyklus nicht notwendig, um den Jahresbeginn zu bestimmen und das kürzere Mondjahr mit dem längeren Sonnenjahr exakt alle 19 Jahre in Einklang zu bringen, wenn grundsätzlich der erste Neumondtag NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche als der „Erste Monat des Jahres“ angesetzt wird. Man kann davon ausgehen, dass bereits Abraham 2000 v.u.Z. eine genaue Kenntnis hatte, diesen Frühlingspunkt exakt zu bestimmen.

 

 

Verdunkelung der biblischen Zeitmessung im 1. Jahrhundert


Der Kalender, den die Juden heute benutzen, ist das Ergebnis einer Kalenderreform, die bereits in den 70er Jahren u.Z. nach der Zerstörung Jerusalems begann und die erst im vierten Jahrhundert mit dem rabbinischen Kalender des Patriarchen und Sanhedrin Hillel II. abgeschlossen war. Dem Ergebnis dieser Kalenderreform gingen Jahre des Streites mit der Katholischen Kirche voraus, dem sog. Osterstreit, der nicht nur zwischen der Römischen und der Ostkirche geführt wurde, sondern auch zwischen der Römisch-Katholischen Kirche und den Juden, wie im nächsten Kapitel noch zu sehen sein wird.

In der Zeit des Messias war das Judentum in viele Gruppen, Parteien und Sekten unterteilt und jede hatte ihre eigenen Glaubenspunkte, ihren eigenen Kalender und ihre eigenen Vorschriften. Es gab die Pharisäer, die Schriftgelehrten, die Sadduzäer, die Zeloten, die Herodianer und die Essener. Die bekanntesten und einflussreichsten Parteien waren die Pharisäer und die Sadduzäer. Die mengenmäßig größere und unter dem Volk beliebtere Partei bildeten jedoch die Pharisäer, die die Synagogen und Schulen unter Kontrolle hatten.

Hohepriester Aus historischen Quellen geht hervor, dass zur Zeit des Messias auf Erden nicht die Pharisäer den Tempeldienst in Jerusalem und die damit verbundene Kalenderberechnung innehatten, sondern die Sadduzäer, die auch in politischen Angelegenheiten einflussreicher waren. An diesen, von den Sadduzäern festgesetzten Festtagen, nahm der Messias teil, Er äußerte sich jedoch nie über den Kalender und der daraus möglicherweise falsch hergeleiteter Festtage.53

“Die Sadduzäer kristallisierten sich als Gruppe kurz nach der Makkabäischen Revolte (167-160 v.Chr.) heraus. … Deren Einfluss herrschte bis zum Ende Alexander Jannaeus‘ Regierung (67 v.Chr.). Unter Königin Alexandra (76-67 v.Chr.) verloren die Sadduzäer ihre Macht und ihre Anzahl wurde stark reduziert. Unter Herod dem Großen (37-4 v.Chr.), der der einheimischen jüdischen Aristokratie stark misstraute, ging es ihnen etwas besser. Unter der direkten Regierung der Römer (6 n.Chr.) wendete sich das Schicksal für sie wieder zum Guten. Zwischen 6 und 66 n. Chr. wurden die Sadduzäer nicht nur zu einer wesentlichen Macht innerhalb des Sanhedrin [rabbinischer hohe Rat], sondern es war ihnen auch für viele Jahre möglich, den hohen Priesterdienst zu kontrollieren. Die Revolte von 66-70 n.Chr. bedeutete das Ende für die Sadduzäer. Obwohl sie gedacht hatten, die Revolte verhindern zu können, so hatten die Römer keine Verwendung für eine gescheiterte Aristokratie. Mit der Zerstörung des Tempels und der Auflösung der Nation gerieten die Sadduzäer in Vergessenheit.“54

Man geht mit großer Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die Sadduzäer auf den Hohepriester Zadok zurückgeht, der zu Davids und Salomos Zeit den Dienst im Tempel verrichtete (1. Könige 2,35; Hesekiel 40,46). Die Sadduzäer erkannten nur die schriftliche Thora, die fünf Bücher Moses, als verbindlich an und verwarfen die gesamte im Laufe der Jahrhunderte durch die Schriftgelehrten und Pharisäer ausgebildete traditionelle Auslegung und Weiterbildung des Gesetzes.55. Wie Heinrich Grätz schreibt, könnte die pharisäische Partei den Namen „Pharisäer“ von ihren sadduzäischen Gegnern erhalten haben, weil sie „das Schriftwort eigentümlich auslegte und aus dieser Auslegungsart neue Gesetze folgerte.“56

Dass die Sadduzäer mehr die politische Partei des damaligen Judentums war, wird auch in den Schriften des Neuen Bundes deutlich. Der Messias wies während Seines Wirkens hauptsächlich die Pharisäer scharf zurecht, denn diese waren es, die vorgaben, den Glaubens Abrahams zu haben und doch dem Volk „Menschenlehren“ (Kolosser 2,22) lehrten und anstelle „Abraham zum Vater“ zu haben, wie sie dachten, sagte Ihnen der Messias, sie hätten „den Teufel zum Vater“ (Johannes 8,44). Sie waren diejenigen, die für die Synagogen zuständig waren und meist auch diesen vorstanden. Mit den Sadduzäern stieß der Messias erst am Schluss Seines Dienstes zusammen, weil sie sich für religiöse Belange weniger zuständig sahen.

infoAber nicht nur die Pharisäer verbreiteten zu Jahuschuahs Zeit Lehren, die nicht in den Schriften des Alten Bundes zu finden waren. Auch die Sadduzäer legten diese Schriften recht eigentümlich aus. So glaubten sie z.B., dass die freien Handlungen der Menschen bloß durch deren eignen Willen bedingt seien, und Glück oder Unglück des Menschen hänge somit rein von seinem eignen Verhalten ab, während nach der pharisäischen Lehre die göttliche Vorsehung alles zuvor geordnet hat. Gewisse theologische Grundsätze dieser religiös-politischen Partei lebten später unter den Karäern wieder auf.57 Sie leugneten die Existenz von Engeln (Apostelgeschichte 23,8). Auch lehnten sie die leibliche Auferstehung und ein künftiges Gericht ab und machten sich darüber lustig, indem sie hinterlistige Fragen stellten (Lukas 20,27-40; Markus 12,18-27; Matthäus 22,23-33). In den Schriften des Alten Bundes werden jedoch die Existenz von Engeln und Geistern sowie einer Auferstehung deutlich gelehrt (1. Mose 19,1; Hiob 14,14; Hesekiel 37,1-14; Daniel 12,1-3; 6,22). Möglicherweise haben sie deshalb diese grundlegenden Lehren abgelehnt, weil die Pharisäer daran festhielten; denn die Sadduzäer waren im beständigen Streit mit den Pharisäern.

Was die Zeit- und die Festberechnung all dieser Gruppen zur Zeit Jahuschuahs betrifft, so hatten nicht nur die Pharisäer und die Sadduzäer jeweils ihre eigene Sicht bezüglich des Kalenders, sondern auch die verschiedenen anderen Gruppen, wie z.B. Die Essener, die durch die Schriftrollen vom Toten Meer bekannter wurden; sie haben für die letzten zwei Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung einen Sonnenkalender angenommen. Und selbst nach der Zerstörung Jerusalems sind die Juden bestimmter Gemeinschaften nicht immer den Kalenderregeln der Rabbiner gefolgt:

„So feierten z.B. die syrischen Juden von Antioch von 328 bis 342 u.Z. immer das Pesach oder Passah im März unabhängig von den rabbinischen Kalenderregeln in Israel. Innerhalb Israels selbst folgten die Karäer [andere Bezeichnung: Karaiten] der muslimischen Praxis und kehrten zur Beobachtung und Bestimmung nach dem [sichtbaren] Neumond zurück. Diese Praxis wurde von den Karäern bis ins 11. Jahrhundert durchgehalten, bis ein Zweig der Karäer, die Krim-Karäer, beschloss, mathematische Regeln für die Berechnung ihres Kalenders zu adaptierten, die ähnlich angewandt wurden, wie im rabbinischen Kalender. Diese Berechnungen waren mehr eine Ergänzung, als ein Ersatz, da der karäische Kalender nach wie vor auf Beobachtung beruhte.“58

Zerstörung JerusalemsNach der Zerstörung Jerusalems und der Bar Kochba Revolte (132-135 u.Z.) gab es ein schreckliches Durcheinander und die ursprüngliche Festbestimmung konnte von den Juden nicht mehr eingehalten werden. Mit dem Verschwinden der Tempelriten geriet auch der religiöse Tempelkalender in Vergessenheit bzw. ging verloren. Die Pharisäer kamen an die Macht und aus historischen Quellen geht hervor, dass sie zumindest nicht denselben Kalenderberechnungen folgten wie die Sadduzäer zur Zeit des Messias.

Das Rabbinische Judentum kam an die Macht nach dem Jahr 70 n.Chr. [Zerstörung Jerusalems] und sehr bald versorgten sie sich mit sinaitischen Befugnissen und begannen zu beweisen, dass deren Anschauungen immer schon existierten. … 18 Unterschiede zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern werden in den rabbinischen Quellen aufgezeigt. … Unter diesen Differenzen waren die Kalender- und Reinheitsgebote die wichtigsten.59

Wir können davon ausgehen, dass die Bestimmung des Jahresbeginns für die Festlegung der Feste bereits nach der Zerstörung Jerusalems nicht mehr eingehalten wurde. Historiker bestätigen, dass die Zeitepoche, die auf die Zerstörung Jerusalems folgte, eine der schwierigsten, sowohl für die Juden als auch die ersten Nachfolger des Messias war. Unter den Juden gab es viele Aufstände die mit Gegenmaßnamen von den heidnischen Römern beantwortet wurden, die ursprünglich gar nicht zwischen Juden und Jahuschuah-Nachfolgern unterschieden. Die ersten apostolisch Gläubigen scheinen bis ins zweite Jahrhundert die ursprünglichen Passahtermine noch eingehalten zu haben:

„Die Loslösung der Christen von den jüdischen Fast- und Gottesdiensttagen geht in sehr frühe Zeit zurück. Im Termin ihrer Passafeier jedoch sind die Christen den Juden länger treu geblieben. Noch am Ende des zweiten Jahrhunderts feierte ein großer Teil der Christen der römischen Provinz Asia Passa am 14. Nisan, also am Tag des jüdischen Passafestes. Es handelt sich dabei jedoch nicht nur um eine Gleichheit des Termins."60

Allerdings ist bei diesen Christen am Ende des zweiten Jahrhunderts auch nicht wirklich sicher, ob diese noch den richtigen Jahresanfang für den Passahtermin hatten. Denn die ersten „Christen“ und deren reine, von Irrtümern freie biblische Lehre, verschwanden aus der Geschichte noch vor der Zerstörung Jerusalems. Es ist interessant und zugleich sehr traurig, zu lesen, wie schnell die ersten glaubenstreuen Nachfolger des Messias und der Apostel von der geschichtlichen Bildfläche verschwunden waren:

„Nach der Kreuzigung Jesu bildete sich aus seinen Anhängern und Jüngern die christliche Urgemeinde, die Gemeinde der Apostel. Alle waren sie fromme Juden und hielten sich streng an die Gesetze, heiligten den Sabbat und die jüdischen Feiertage. In einem unterschieden sie sich jedoch. Während die übrigen Juden in der Erwartung des Messias lebten, waren die Christen der Überzeugung, der Messias habe in der Gestalt Jesu bereits unter ihnen geweilt, sei gekreuzigt worden und am dritten Tage wieder auferstanden, um am nahe bevorstehenden Ende der Tage zurückzukehren. Die urchristliche Gemeinde feierte das Passahfest zeitgleich mit den Juden. […]

Noch vor dem jüdischen Aufstand und der Zerstörung des zweiten Tempels im Jahre 70 hatte diese jüdisch-christliche Urgemeinde Jerusalems, die den Glauben an Jesus Christus als wiedererstandenen Messias mit der Einhaltung der Gebote der Thora verbanden, verlassen und ist nach Pella im Ostjordanland ins Exil gegangen. Sie spielen für die weitere Geschichte des Christentums keine Rolle mehr, nur vereinzelt werden ihre Reste in den folgenden Jahrhunderten als unbedeutende Sekte erwähnt.“61

Sie verließen deshalb bereits vor der Zerstörung Jerusalems die Stadt, weil es ihr Lehrer und Erlöser Jahuschuah ihnen befohlen hatte:

„Wenn ihr aber Jerusalem von Kriegsheeren belagert seht, dann erkennt, dass seine Verwüstung nahe ist. Dann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist; und wer in Jerusalem ist, der ziehe fort aus ihr; und wer auf dem Land ist, der gehe nicht hinein in sie.“ (Lukas 21,20-21)

Die wahren Nachfolger des Messias hatten Ihren Erlöser beim Wort genommen, und sobald die ersten Soldaten vor der Stadt standen, haben sie die Flucht ergriffen, von ihnen kam keiner ums Leben, während die Menschen, die in der Stadt blieben, grausam zu Tode kamen. Allerdings mussten auch die aufrichtig Glaubenstreuen während und nach der Bar-Kochba-Aufstände Verfolgung erleiden, wo sich ihre Spuren dann ganz verlieren.

„Die Jerusalemer Gemeinde hatte im Jahre 66 [u.Z.], als die Widerstandsbewegung den Krieg eröffnete, die Stadt verlassen, und ihre Glieder wurden während des Bar-Kochba-Aufstandes unter Hadrian von 133 bis 135 wieder als potentielle Verräter verfolgt.“62

Spätestens seit dieser Zeit herrscht eine totale Verdunkelung was den Kalender betrifft, der in Jahuschuahs Tagen vorherrschte. Bei allen jüdischen und christlichen Festtagsbestimmungen danach, die uns aus historischen Quellen überliefert sind, können wir keinesfalls sicher sein, dass sie biblisch sind. Wer heute ausschließlich nach den biblischen Angaben die Feste feiern möchte, darf sich deshalb nicht auf den heutigen jüdischen Kalender verlassen und auch nicht nach den Festtagsbestimmungen, welche sich nach der jüdischen Tradition seit der Zeit ab dem 2. Jahrhundert richten.

 

 

Der Erste Neumond AM NÄCHSTEN zur Tagundnachtgleiche: ein Zugeständnis an Rom


Da sehr bald nach der Zerstörung Jerusalems das rabbinische Judentum – das sich aus der Pharisäer-Partei entwickelte – für die Kalenderbestimmung zuständig war und nicht mehr die Sadduzäer, wird sowohl das religiöse Jahr im Frühling als auch der zivile Jahresbeginn im Herbst AM NÄCHSTEN zu den Tagundnachtgleichen festgelegt.

Dabei bezieht man sich auf 2. Mose 34,22 und geht davon aus, dass tekufah „Tagundnachtgleiche“ bedeute und das Laubhüttenfest genau AM NÄCHSTEN zu diesem Punkt gefeiert werden sollte. Weil dem scheinbar so ist, wird daraus geschlossen, dass auch das Passah AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche stattfinden müsse. Viele christliche Gemeinden und Sabbat- bzw. Feste-haltenden Gruppen folgen dieser jüdischen Tradition. Sie beginnen damit das Neue Jahr sehr oft noch im Winter VOR der Frühlings-Tagundnachtgleiche auch wenn Passah selbst in den Frühling fällt. Es dürfe demnach keinesfalls sein, dass die Feste mehr als 4 Wochen NACH der jeweiligen Tagundnachtgleiche fällt, wie gerne betont wird.

Jüdischer JahreskreisDabei werden die so deutlichen biblischen Angaben zum Erntezyklus und den daran gebundenen Festen völlig übersehen. Wie im Karäischen Judentum, so wird auch von den Befürwortern dieser Berechnungs-methode einfach behauptet, dass die Gerste im März bereits reif gewesen sei oder gar nicht reif sein müsse, und dass die Traubenernte bereits vollständig im September eingebracht war. Dies ist jedoch heute nicht der Fall und war es auch zur Zeit Moses nicht (siehe Kapitel „Der Erntezyklus“ und „Die Gerstenernte – Anhaltspunkt aber nicht Voraussetzung“). JaHuWaH zeigt so deutlich auf, dass die Gerste reif sein muss, um sie am zweiten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote Ihm weihen zu können:

„Danach sollt ihr euch vom Tag nach dem Sabbat, von dem Tag, da ihr die Webegarbe darbringt, sieben volle Wochen abzählen […]; wenn man anfängt, die Sichel an die Saat zu legen, sollst du anfangen, sieben Wochen zu zählen.“ (3. Mose 23,15 + 5. Mose 16,9)

Dies zeigt, dass die Gerste reif sein muss, denn es heißt „wenn man ANFÄNGT die Sichel an die Saat zu legen“. Der moderne jüdische Kalender zieht dieses Erfordernis nicht in Betracht. Bei einer Bestimmung des Neuen Jahres mit der Neumondkonjunktion AM oder NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche ist jedoch gewährleistet, dass die Gerste immer für die Darbringung auf dem Fest reif sein würde. Im März ist dies meist noch nicht der Fall. Manche geben gar den Mai als Beginn der Ernte an, was durchaus bei Schaltjahren der Fall ist, wenn der Mond den Spätregen verzögerte, ansonsten ist sie mit unserem gregorianischen April anzusetzen.

„Die Ernte begann im Mai / Juni, nachdem der Spätregen (Jak 5,7) die Fruchtreife ermöglicht hatte, zuerst mit der von Hülsenfrüchten, darauf folgten Flachs, Gerste und Weizen (Rut 2,23). In Tälern wurde früher, auf (kälteren) Berglagen später geerntet.“63

„Die Ernte beginnt im April mit dem Schnitt der Gerste und schließt im Juni mit der Weizenernte.“64

infoSeit dem babylonischen Exil, wird der Monatsname meist nicht mehr mit „Abib“ bezeichnet, sondern mit „Nisan“. Interessant ist, dass Nisan im heutigen Türkisch und in arabisch-sprachigen Ländern (Libanon, Syrien, Jordanien, Irak, Palästinensische Autonomiegebiete) und in der kurdischen Sprache für den Monat April des gregorianischen Kalenders verwendet wird.65 Das zeigt, dass ist ein weiterer Hinweis darauf, dass der erste Frühlingsmonat nicht im März stattgefunden hat.

Obwohl JaHuWaH den Beginn des Ersten Monats im Frühling zur Zeit des Abib (Ährenzeit) befohlen hatte (2. Mose 12,1; siehe Kapitel: ), wird gemäß dem modernen Jüdischen Kalender der Jahresbeginn vom Siebten Monat an zurückgerechnet, um Passah zu bestimmen. Und solange demnach Passah nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche fällt, ist es kein Problem, wenn der erste Tag des Monats noch davor fällt, obwohl diese Tage dann noch zum vorhergehenden alten Jahr gehören. Alle Befürworter dieser Praxis folgen damit der Tradition der rabbinischen Neujahrsbestimmung des Tischri im Siebten Monat, wie es im Babylonischen Talmud unter Sanhedrin 11b niedergeschrieben ist:

„Sollte Tekufah des Tammuz sich bis nach dem Laubhüttenfest erstrecken, oder das Tekufah des Tebeth bis in den sechzehnten Nisan, wird ein Monat eingeschaltet, damit die Feste in ihre richtige Saison fallen, Passah im Frühling, das Laubhüttenfest im Herbst.“66

Bevor die Rabbiner jedoch diese Regel aufstellten, hielten sie auch das Passah alle zwei bis drei Monate noch VOR der Frühlings-Tagundnachtgleiche. Nach der Zerstörung Jerusalems und nach dem Verschwinden der Sadduzäer aus der Geschichte herrschte große Verwirrung bezüglich des Kalenders, weshalb diese irrige Bestimmung zustande kam. Es herrschte aber sehr bald ein heftiger Streit unter jüdischen Gelehrten und auch zwischen diesen und den Christen, die dieser Bestimmung für die Festtage folgten, weil man sie für falsch hielt. Dies geht aus zahlreichen Stellen der jüdischen Historiker Philo, Flavius Josephus und Eusebius hervor. Selbst Kaiser Konstantin machte den Juden den Vorwurf, dass sie auf diese Weise zwei Mal Passah in einem Jahr feiern würden:

“Bei dieser gänzlichen Nichtbeachtung des Sonnenlaufes konnte es durchaus nicht fehlen, dass das Fest der Nachtgleiche nicht eben so oft voranging, als ihr folgte. Recht gut konnte es sich deshalb treffen, dass für ein Jahr das Fest nach der Nachtgleiche fiel, für das nächste davor, und dann wieder danach: so waren zwischen zwei Nachtgleichen zwei Feste, und dann zwischen zweien keins. Wird die Nachtgleiche als Jahresanfang gesetzt: so ist der Vorwurf begründet, welchen Constantin der Jüdischen Paschafeier macht, sie hätten oft zwei Pascha in einem Jahre, während das nächste desselben ganz entbehrte.67

Diesen Vorwurf ließ man dann doch nicht auf sich sitzen, und man zog „aus den Angriffen der Christen die Konsequenzen und führten eine neue Passaberechnung ein.“ 68 Man stellte die obige Regel auf, dass zwar der Erste des Monats VOR der Nachtgleiche fallen darf, aber nicht das Passah. Es war grundsätzlich eine Verbesserung, aber nach wie vor unlogisch. Denn jetzt fällt zwar Passah nur ein Mal im selben Jahr und es kommt damit auch nicht vor, dass in einem anderen Jahr gar keins fällt, aber dasselbe passiert nach wie vor mit dem ersten Teil des Ersten Monats: Fällt in einem Jahr der erste Tag des Ersten Monats NACH der Tagundnachtgleiche und am Ende desselben Jahres noch vor der Tagundnachtgleiche, gibt es den ersten Teil des ersten Monats zweimal im selben Sonnenjahr.

Neujahr am nächsten zum Aequinoktium

 

Die Verschiebung des Jahresbeginns in den März, oft noch vor der Frühlings-Tagundnachtgleiche und das Fest der Ungesäuerten Brote ausschließlich an diese zu binden, könnte unter anderem auch daran liegen, weil man es ganz bewusst von der landwirtschaftlichen Ernte abkoppeln wollte. Es sollte ausschließlich ein Erinnerungsfest des Auszuges aus Ägypten sein:

„Das alte kanaanäische Mazzot [Ungesäuerte Brote]-Erntefest wird […] zu einem VOR der Ernte zu feiernden WALLFAHRTSFEST uminterpretiert. […] Wenn die Getreidefelder reif und die Ernte geplant wird, soll in Israel vor der Ernte im Frühjahr eine Woche festgesetzt werden, in der Israel sich beim Essen ungesäuerten Brotfladen daran erinnert, wie es in dieses Land kam, wem dieses Land gehört und wem es die neue Ernte verdankt: Dieses siebentägige Erinnerungsfest soll Israel aus dem naturgebundenen Zeitablauf des agrarischen Monatsrhythmus einfach ‚herausschneiden‘, um Distanz zu gewinnen von der [vgl. 2. Mose 23,16!] Bindung an Ernte und Boden und um sich sein besonderes Verhältnis zum Geber dieses Landes und des Brotes einzuschärfen … Es soll Israel erinnern, dass sein Gott nicht der des Kulturlandes, sondern der Gott des Exodus und des Sinai ist.“ 69

Und auf diese Weise beginnt der Erste Monat des Abib in einem Jahr im Frühling und im nächsten Jahr noch im Winter. Die Feste sollen aber in ihrer „bestimmten Zeit, Jahr für Jahr“ eingehalten werden (2. Mose 13,10). 5. Mose 16,1; 2. Mose 23,15 und 34,18 zeigen auf, dass dieses Fest in der Zeit der Ähren (Abib) stattfinden soll, und nicht davor. Es muss reife Gerste für die Webegarbe vorhanden sein (3. Mose 23,11). Die völlige Abkoppelung von diesem vom Allmächtigen vorgegebenen Erntekreislauf und die Konzentration alleine auf die Tagundnachtgleichen ist sicherlich auch von heidnischen Kulturen beeinflusst.

„Der jüdische Kalender wurde in seiner Entwicklung sowohl von eigenen, israelitischen Traditionen geprägt als auch von Elementen fremder Kulturen, besonders während des babylonischen Exils. Die Systematik des heutigen jüdischen Kalenders beruht im Wesentlichen auf Festlegungen des Patriarchen Hillel II. aus dem Jahr 359.“70

infoEine Feier am oder nahe zur Tagundnachtgleiche im März korrespondiert mit vielen heidnischen Festen, die den Beginn des Sonnenlaufs feiern. Im Nahen Osten wird unter anderem bei den Assyerern, Persern und Arabern jedes Jahr ein Fest zu Beginn des 21. März gefeiert. Nowruz ist das Iranische Neujahrsfest während der Frühlings-Tagundnachtgleiche, das in der Tradition des Zoroastrianismus wurzelt. Der nationale Feiertag in Tunesien findet am 20. März statt. Der „Erd-Tag (Earth Day) findet ebenfalls am 20. März statt. (Am „Erd-Tag“ sollen alle Nationen, Religionen und Kulturen ihre Gemeinsamkeiten feiern, dabei soll auch die Umwelt geschützt werden. Man pflanzt dann Bäume und reinigt die Umgebung; es gibt ihn seit 1970). Auch das Neue Jahr der Baha’i Religion wird am 21. März gefeiert. Ebenfalls das Hindi Holi Fest.

OstaraEines der wichtigsten heidnischen Feste, welches am 21. März zur Frühlings-Tagundnachtgleiche oder am Vollmond, der darauf folgt gefeiert wurde, ist „Ostara“. Da die römischen Bischöfe und Kaiser die verbreiteten heidnischen Bräuche nicht ausmerzen konnten, gingen sie stets so vor, dass sie diesen einfach einen christlichen Anstrich verliehen. Bei der Ostara-Feier war es besonders leicht: Man verband es einfach mit dem jüdischen Passah und nannte es fortan „Ostern“. Von der Katholischen Kirche wird der 21. März bis heute als Tagundnachtgleiche beibehalten, obwohl sie astronomisch zwischen dem 19.-22. liegt.

infoIm Neuheidentum bzw. Neo-Paganismus wird das Ostara-Fest ebenfalls am 21. März oder an dem darauffolgenden Vollmond gefeiert, wobei die gesamte Zeit vom 22. März bis 25. April als Festzeit gilt. Ostara leitet sich demnach auch von der aufgehenden Sonne im „Osten“ ab. Auf einer Info-Webseite für Kinder wird zwischen Ostern und Ostara gar kein Unterschied gemacht, was der Wahrheit sehr nahe kommt: www.kindernetz.de/infonetz/jahreskreisfeste/ostara/-/id=56794/nid=56794/did=56806/cwbrti/.

Die Ostertermine der römisch-katholischen Kirche sind mit dem jüdischen Passah vom Datum her deshalb fast deckungsgleich, mit der Ausnahme, dass dieser Tag bei der Katholischen Kirche auf den, auf den Vollmond folgenden Sonntag verlegt wurde, während das Passah direkt am ersten Vollmond nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche stattfindet. In beiden Fällen darf das Fest frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April fallen. Nur aus diesem Grund gibt sich oft eine Abweichung um ein paar Tage. Ansonsten ist die Berechnung dieselbe wie beim rabbinischen Judentum und allen christlichen Gruppen, die deren Berechnung folgen.71

„Aus dieser Feier der ersten Christen, die das jüdische Passahfest mit dem Gedenken an Kreuzigung und der Feier der Auferstehung verbanden, entwickelte sich die quartadecimanische Osterfeier. Der Name leitet sich davon ab, dass diese Feier mit dem Ende des 14. Tages des Frühlingsmonats begann. [...] Die Osterfeier der Quartadecimanier fand also zeitgleich mit der Passahfeier der Juden statt. Sie war eine Eintagesfeier, die das Gedenken an das Letzte Abendmahl, die Kreuzigung und die Auferstehung miteinander verband. Verbreitet war sie vor allem in vom Judenchristentum geprägten Gemeinden, so in den jüdischen Stammlanden Palästina und Syrien, in der römischen Provinz Asia, in Kleinasien und in Mesapotamien. […] Bereits Mitte des 2. Jahrhunderts waren die Quartadecimanier eine Minderheit. 72

Dabei muss angemerkt werde, dass hier mit „ersten Christen“ bereits diejenigen des 2. Jahrhunderts gemeint sind. Denn das Leben der unmittelbaren Nachfolger des Messias und deren Glaubenslehren haben sich bereits vor 70 u.Z. in der Geschichte verloren (siehe vorheriges Kapitel). Wie auch auf Wikipedia zu lesen ist, lag es daran, „dass der Jüdische Kalender nach der Zerstörung Jerusalems durcheinander geriet, der Frühlingsanfang nicht mehr hinreichend beachtet wurde.73

Aus Eusebius Schriften wird auch deutlich, dass zu der Zeit, als er bereits Bischof war (seit 314 n.Z.), die christlichen Gemeinden in Asien noch am 14. des Ersten Monats das Passah hielten.74 Auch gab es vor dem vierten Jahrhundert immer noch Juden als auch Christen, die nach wie vor die Neumondtage feiern wollten. Kaiser Konstantin I. hat jedoch versucht, dies zu unterbinden, damit die Juden nicht mehr von diesem Zeitpunkt aus ihre Feste berechnen konnten:

„Die Annahme liegt nahe, dass, bei dem damals heftig entbrannten Osterstreit innerhalb der christlichen Kirche, jene Partei, welche das Osterfest unabhängig von der Festsetzung des Nissanneumondes seitens des jüdischen Patriarchen machen wollte, alle Hebel in Bewegung setzte, um die ganze jüdische Kalenderbestimmung zu beseitigen. […] Die Religionsbedrückung [bestand] darin, dass die Neumondsheiligung damals verboten wurde, und so war es unmöglich, den Versöhnungstag richtig zu feiern, da ja zur Bestimmung der Feiertage die vorherige Bestimmung des Monatsbeginns notwendig ist.“ 75

Gemäß Eusebius gab es in dem Osterstreit zwei christliche Parteien, deren Ansichten zu den Differenzen führten. Dabei wird auch deutlich, dass er davon ausging, dass selbst die Juden nicht mehr die richtige Passahbestimmung hatten:

„Die einen sagten, man müsse der Sitte der Juden folgen, die anderen, es sei notwendig, den Zeitpunkt genau einzuhalten und nicht irrend denen zu folgen, die der Gnade des Evangeliums entbehren.“76

Kaiser Konstantin I. und die Bischöfe in Rom wollten unbedingt einen einheitlichen Ostertermin erreichen. Damit kam man auch dem Wunsch Eusebius nach einer allgemeinen Vereinigung aller Christen zu einer gleichzeitigen Osterfeier entgegen. Auf der Kirchenversammlung zu Nicaea 325 u.Z, und nachdrücklicher auf der zu Antiochia 341 n.Z. wurde versucht, dies zu erreichen. Es wurde festgesetzt, dass dieses Fest am Sonntage und nicht mehr an dem, auf jeden anderen Wochentag fallenden, jüdischen Osterfest gefeiert werden solle.“77

Konzil von Nicea 325 u.Z.Dieser Beschluss richtete sich besonders gegen die Quartadecimanier, die Ostern unabhängig vom Wochentag zeitgleich mit dem jüdischen Passahmahl in der Nacht vom 14. auf den 15. Nisan feierten. Trotzdem sollen alle Anhänger dieser Passahbestimmung dem Ergebnis des Konzils zugestimmt haben. 78 Es wurde weiter festgelegt, dass die Christen Passah nach den Angaben des Alten Testament selbständig berechnen und sich nicht mehr nach der Bestimmungsmethode der Juden richten sollen. Das Konzil einigte sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, auf die Forderung, Ostern müsse von allen am gleichen Tag begangen werden und man dürfe nicht mit den Juden feiern.79

Damit dies auch in allen Jahren so ist, sollte man in denjenigen Jahren jedoch, in denen der Frühlingsvollmond auf einen Sonntag fällt, erst am darauffolgenden Sonntag Ostern feiern, um einen deutlichen Abstand zum Passahfest der Juden sicherzustellen.

„Die Tücken des Beschlusses aber lagen im Detail: Im Julianischen Kalender lag der (angenommene) Termin der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche am 25. März; nach den Beobachtungen der Ägypter und Alexandriner jedoch (richtiger) am 21. März. In Rom schließlich wurde als Frühjahresbeginn der Eintritt der Sonne in das Sternbild Widder am 18. März angenommen. Daraus ergaben sich verschiedene Ansetzungen der möglichen Ostertermine christlicher Gemeinden: nach alexandrinischer Rechnung vom 22. März bis 25. April, nach römischer Berechnung jedoch schon vom 20. März bis zum 21. April. Letztendlich setzte sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte die alexandrinische Berechnung des Ostertermins durch.“80

Unter den Nachfolgern Kaiser Konstantins I. nach 337 u.Z. hatten besonders die Juden schreckliche Verfolgungen zu erleiden (die Masse der Christen hatten sich zu dieser Zeit bereits den heidnischen Bräuchen angepasst). Konstantins Sohn Konstantius II.81, der für das oströmische Reich zuständig war, ging besonders hart vor. Sein Credo lautete: „Mein Wille ist Kirchengesetz, ist Religion“. Er verbot unter Androhung der Todesstraße die Ausübung der religiösen Praktiken und auch die Kalenderberechnung.82

Nach Konstantius wendete sich das Schicksal der Juden unter dem neuen Kaiser Julius (*331 †363 u.Z) jedoch wieder, der der Verfolgung der Juden ein Ende setzte und ihnen sogar in vielen Belangen sehr entgegenkam. Er war den Juden aber auch nur deshalb wohlgesinnt, weil er dem „Christenglauben“ entsagte und sich wieder völlig offen dem Heidentum zuwandte. Hillel II. war unter Kaiser Julian jüdischer Patriarch zwischen 350 bis 365 u.Z. Hillels konstanter Kalender kam während der Regierung des römischen Kaisers Julius zustande und man kann annehmen, dass er einen gewissen Einfluss auf das Ergebnis hatte.

363 u.Z. beschloss Julian „das Wohlwollen der Juden zu gewinnen“ weil er einen Feldzug gegen die Perser plante und die jüdische Bevölkerung entlang seiner Marschroute zahlreich sein würde. „Außerdem war sich Julian, der für die Juden wenig mehr als Verachtung übrig hatte, genau bewußt, dass der Vorschlag, in einem neu errichteten Tempel in Jerusalem die Opfer wiederherzustellen, die Christen an einer empfindlichen Stelle treffen würde.“83

“Julian betrachtete das Christentum – das innerhalb einer Generation aufgehört hatte eine verfolgte Gruppe zu sein, und zu einer offiziellen Religion wurde, die andere verfolgte – als eine Krankheit innerhalb des politischen Gefüges und er fühlte ihm gegenüber eine tiefe Abscheu von einem ethischen-religiösen Standpunkt aus. Obwohl er ein Edikt erließ, das eine universale religiöse Toleranz zum Inhalte hatte, gab er doch Seiner Feindlichkeit dem Christentum gegenüber praktischem Ausdruck, indem er einen heidnischen Kult einführte, in welchem er als Pontifex Maximus diente. Er erließ Verordnungen, welche den Dienst der heidnischen Priester regelten … und verbot Bücher mit feindlichem Inhalt dem Heidentum gegenüber. […] Er rügt die Christenheit für deren Adaption der schlimmsten Aspekte des Heidentums und des Judentums und dass sie vom Judentum abgefallen sind.“84

Dieser heidnisch-römische Kaiser Julius „erwies sich als besonders wohlwollend Hillel II. gegenüber, den er bei vielen Gelegenheiten ehrte“, wie aus der Jüdischen Enzyklopädie hervorgeht.

„In einem eigenhändig geschrieben Brief an ihn [Hillel II.] versicherte er ihm seine Freundschaft und versprach, die Situation der Juden weiter zu verbessern. Bevor er zum Krieg mit Persien aufbrach, schrieb Julian einen Rundbrief an die Jüdischen Gemeinden, indem er sie informierte, dass er ‚die jüdischen Steuerlisten den Flammen übergeben‘ hatte, und um ihnen ‚noch größer Gefallen erweisen möchte, habe er seinen Bruder, den ehrbaren Patriarchen Julos [gemeint ist Hillel II.], angewiesen, das abzuschaffen, was ‚Send-Steuer‘ [Steuern von den Juden durch Sendboten eingesammelt wurde] genannt wird‘“85

Kaiser Julius nennt Hillel II. seinen Bruder und sichert ihm zu, dass er die Steuern, die den Juden unter Kaiser Konstantin I. auferlegt wurden, wieder abschaffen würde. Als Gegenleistung hat Hillel II. möglicherweise nicht nur Unterstützung im Krieg gegen die Perser zugesichert, sondern auch in der Zeit davor, seinen Jüdischen Kalender mit Ihm abgesprochen. Die Kirche in Rom hatte das Passah/Ostern bereits auf den Sonntag verlegt, der auf den ersten Vollmond nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche fällt. Hillels Passah sollte keinesfalls auf denselben Tag fallen. Bis auf ein paar Tage Unterschied beruhen beide Kalender jedoch auf dieselbe Berechnung: Der Neumond AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche kommt auf dasselbe Ergebnis wie der Kalender der Katholischen Kirche mit einem Vollmond nach der Tagundnachtgleiche. Beide Kalender, sowohl der Katholische als auch der Jüdische, sind bis heute dieselben geblieben, was die Passah/Osterberechnung betrifft. Nachfolgend die Passahtermine des Judentums,86 christlicher Gemeinden und Gruppen sowie der Ostertermin der Katholischen Kirche 87 zum Vergleich:

Passahtermine und Ostertermin

info


Hillel II. legte im vierten Jahrhundert in seinem rabbinischen Kalender auch die sog. „Aufschieberegeln“ fest, die bis heute im Judentum Gültigkeit haben.88

Erste Regel (Jach): Tritt das Neulicht des Tischri (Siebter Monat) erst nach 18.00 Uhr jüdischer Zeit ein, so ist Rosch ha-Schana auf den folgenden Tag zu verschieben. Dies ist in etwa zwei von fünf Jahren der Fall.

Zweite Regel (Adu): Fällt das Neulicht des Tischri auf einen Mittwoch, Freitag oder Sonntag, so ist Rosch ha-Schana ebenfalls auf den folgenden Tag zu verlegen. Diese Regel findet in etwa drei von sieben Jahren Anwendung.

Dritte Regel (Jach-Adu): Würde nach Anwendung der Jach-Regel Rosch ha-Schana auf einen Mittwoch, Freitag oder Sonntag fallen, so muss zusätzlich die Regel Adu zur Anwendung kommen, das Neujahr also um einen weiteren Tag verschoben werden.

Vierte Regel (Gatrat): Tritt das Neulicht des Tischri in einem Gemeinjahr an einem Dienstag nicht vor 9 Uhr und 204 Halakim jüdischer Zeit ein, so muss Rosch ha-Schana um zwei Tage verschoben werden. Diese Regel findet in etwa drei von 100 Jahren Anwendung.

Fünfte Regel (Betutakpat): Fällt das Neulicht des Tischri in einem Jahr, das auf ein Schaltjahr folgt, auf einen Montag nicht vor 15 Uhr und 589 Halakim jüdischer Zeit, so wird Rosch ha-Schana auf den folgenden Tag verschoben. Dieser sehr seltene Fall tritt nur in etwa einem von 200 Jahren ein.

 

In der Bibel finden sich weder Regeln, einen Schaltmonat einzufügen noch „Aufschieberegeln“. Sie wurden nur deshalb nötig, weil man den Sabbat vom Biblischen Mond-Sonnenkalender abkoppelte und ihn an den ununterbrochenen Wochenzyklus des Römischen Sonnenkalenders anpasste. Der Sabbat wurde zum Samstag in der heidnischen Planetenwoche. Da man aber die Feste nach wie vor nach dem Luni-Solarkalender berechnete, musste man Regeln einführen, damit sich die Wochentage nach dem Sonnenkalender nicht mit den in der Bibel festgesetzten jährlichen Festtagen in die Quere kommen.

Auch Regeln, einen 13. Monat einzuschieben, erübrigen sich, wenn man strikt IMMER den ersten Neumondtag NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche für den ersten Monat und damit dem Jahresbeginn nimmt. In diesem Fall verlängert sich das Jahr ganz automatisch alle zwei bis drei Jahre um einen Monat. Da die Konjunktion von Erde, Mond und Sonne zum Zeitpunkt der Frühlings-Tagundnachtgleiche völlig unabhängig von menschlichen Eingriffen geschieht, darf sich der Mensch nicht anmaßen, irgendwelche Regeln aufzustellen und diese natürlichen Himmelsereignisse zu verschieben. Wird dies beachtet, ist dieser Kalender mit seinen Mond- und Sonnenumläufen in absoluter Harmonie mit dem 19-Jahreszyklus des Meton. Man muss jedoch den Meton-Zyklus nicht kennen und ihn auch nicht für Bestimmung des Jahresbeginns anwenden.

 

Die Sterne des Tierkreises (Zodiak) für den Jahresbeginn ausschlaggebend?


Jüdische Quellen sowie einige christliche Gruppen und Organisationen, die dieselbe Ansicht bezüglich des Jahresbeginns, wie das rabbinische Judentum angenommen haben (erster Neumond AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche), versuchen diese Ansicht mit einer Aussage des römisch-jüdischen Gelehrten Flavius Josephus des 1. Jahrhunderts zu bekräftigen. Er schrieb, dass das Jahr dann beginnt, wenn sich die Sonne im Sternzeichen des Widders befindet.

„Im Monat des Xanthicus [Monat des Makedonischen Kalenders], welcher bei uns Nisan heißt und der Beginn unseres Jahres ist, am vierzehnten Tag des Mond-Monats, wenn die Sonne im Widder ist, (denn es war in diesem Monat, dass wir aus der Gefangenschaft unter den Ägyptern befreit wurden) ordnete das Gesetz an, dass wir jedes Jahr dieses Opfer darbringen sollen, wovon ich zuvor erzählt habe, als wir aus Ägypten kamen, und welches das Passah genannt wurde...“89

Zu Beginn ist darauf hinzuweisen, dass solche Aussagen, wie in vielen antiken Texten, nicht immer eindeutig zu deuten sind; besonders nicht von Laien, wenn sich sogar Historiker über die Bedeutung solcher Aussagen streiten. Es stellen sich hier z.B. die Fragen: Muss nur am 14. des Mond-Monats die Sonne im Widder sein? Oder soll diese Konstellation bereits zum Monatsbeginn vorherrschen? Gilt diese Aussage „Sonne im Widder“ grundsätzlich, oder nur für die Zeit des Auszuges aus Ägypten? Denn Josephus schreibt, als wäre er selbst beim Auszug dabei gewesen „als wir aus Ägypten kamen“.

Und so werden die verschiedenen Aussagen von Josephus tatsächlich sowohl von Befürwortern eines Jahresbeginns noch VOR der Frühlings-Tagundnachtgleiche verwendet, als auch von der Gegenseite. Dies vor allem auch aus dem Grund, weil das Tierkreisbild, das zur Zeit Mose im Zeitpunkt der damaligen Frühlings-Tagundnachtgleiche vorherrschte, heute nicht mehr dasselbe ist. Heute wäre es, aufgrund der astronomischen Präzession, nicht mehr das Sternbild des Widders, sondern das der Fische. Beide Parteien (Jahresbeginn AM NÄCHSTEN ZUR und NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche) versuchen deshalb mit astronomischen Computerprogrammen, wie z.B. Redshift, ihre jeweilige Ansicht zu beweisen, kommen dabei jedoch bei der Darstellung desselben Datums zu unterschiedlichen Ergebnissen. Ein Laie kann den jeweils entsprechenden Graphiken und (teils) unzureichenden Erklärungen dazu jedoch kaum folgen.90

Erdkugel PräzessionDie Präzession ist dafür verantwortlich, dass sich der Frühlingspunkt auf der Ekliptik (scheinbare Sonnenbahn) langsam, aber fortwährend in rückläufigem Sinn bewegt, das heißt, Richtung Ost-West in entgegengesetzte Richtung der scheinbaren Sonnenbahn. Dadurch wandert der Frühlingspunkt (Tagundnachtgleiche) einmal durch alle Tierkreissternbilder alle 72 Jahre um ein Grad in rückläufiger Richtung. Annähernd sind es 2160 Jahre vom Übergang eines Tierkreisbildes in das nächste am Frühlingspunkt. Am Frühlingspunkt bzw. der Zeitpunkt der Tagundnachtgleiche im Frühling (Überschneidung der Sonnenbahnlinie mit der Äquatorlinie) zeigt sich im Hintergrund ein bestimmtes Sternbild.

infoDie zur Ekliptik (Sonnenbahn) schräg stehende Erdachse rotiert (präzediert, daher der Ausdruck Präzession) in diesem Zeitraum einmal um die senkrecht auf der Ebene der Ekliptik stehenden Achse durch den Erdmittelpunkt. Eine der Hauptursachen der Präzession ist die Anziehungskraft von Mond und Sonne auf den Äquatorwulst. In nebenstehender Graphik 91 zeigen die kurzen Pfeile die Rotation der Erde Richtung West-Ost um ihre eigene Achse (rote Linie durch die Erdkugel). Der lange Pfeil Richtung Ost-West zeigt die Präzession. Man kann sich diese „Taumelbewegung“ vorstellen, wenn man am oberen Ende der roten Linie für die Erdachse eine Kreisbewegung durchführt, während das untere Ende feststeht.

Der Tierkreis nahm zur Zeit des Messias eine andere Position im Verhältnis zur Frühlings-Tagundnachtgleiche ein, als zur Zeit Moses. Und heute, 2000 Jahren nach dem Messias hat sich der Tierkreis nochmals verschoben. Zu Moses Zeit befanden sich die Sonne, der Mond und die Frühlings-Tagundnachtgleiche im Sternbild des Widders. Zur Zeit Abrahams fand es noch im Sternbild des Stieres statt. Zur Zeit der Kreuzigung des Messias 31 n.u.Z., ca. 1500 Jahre nach Moses und dem Auszug aus Ägypten, ist die Frühlings-Tagundnachtgleiche bereits ein wenig aus dem Sternbild Widder aus- und in das Sternzeichen der Fische eingetreten.

Tierkreis

Um die obigen Graphik92 besser zu verstehen, muss man sich vorstellen, dass die beiden Zeitpunkte der Tagundnachtgleichen sich westwärts gegen den Urzeigersinn bewegen, während sich die der Ekliptik (Sonnenbahn) scheinbar in östliche Richtung mit dem Uhrzeigersinn bewegt.

Fraglich ist weiter, ob wir aufgrund der Aussage eines römisch-jüdischen Geschichtsschreibers sicher sein können, dass es tatsächlich mit der Zeit Mose und der Bibel übereinstimmt. Dort gibt es diesbezüglich keinen Hinweis. Seine Schriften verfasste er erst nach der Zerstörung Jerusalems Anfang der 90er Jahre. Zu dieser Zeit hatten nicht mehr die Sadduzäer das Sagen über den Tempeldienst und der Festzeitbestimmung, sondern die Pharisäer. Das pharisäische (später rabbinische) Judentum war zu der Zeit bereits stark hellenistisch angehaucht. Seit der Babylonischen Gefangenschaft wurden die Juden bereits mehr oder weniger stark zerstreut (Diaspora). Viele Juden blieben in Babylon und gründeten dort ihre Gemeinden. In der Zeit der Herrschaft der Feldherren des Alexanders des Großen nach seinem Tod (Diadochenreich) kam es immer wieder zu Konflikten zwischen den Juden mit ihrem Autonomiestreben und den hellenistischen Herrschern, was immer wieder auch zu Judenverfolgungen führte. Diese verstreuten sich im ganzen Mittelmeerraum und gründeten dort Gemeinden. Während des Großreichs Alexanders des Großen kam es nicht nur im Orient zur verstärkten Hellenisierung93 des Orients, sondern auch die Juden wurden von der griechischen Kultur und Philosophie geprägt und strebten diese teilweise sogar an.

„Seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. wuchs die Diasporagemeinde in Ägypten stark an. Eines der wichtigsten Zentren wurde Alexandria im Nildelta. Die Juden fühlten sich wie die Griechen als Kolonisten und strebten daher auch nach den Bürgerrechten der Griechen, um an den städtischen Privilegien zu partizipieren. […] In Alexandrien versuchte das Judentum, seine Weltanschauung in griechischer Sprache und im Rahmen griechischer Philosophie auszuformulieren.“94

Als ein wichtiger Vermittler zwischen dem jüdischen Gesetz und dem griechischen Denken stellte sich unter anderem besonders Flavius Josephus heraus.

„Seine ‚Geschichte des Judentums von seinen Anfängen bis zu seiner Gegenwart‘ [Antiquitates Judaicae, aus dem die eingangs zitierte Aussage stammt] verfasste er im Sinne einer hellenistisch-aufgeklärten Denkweise.“95

Die Schilderung der jüdischen Geschichte in griechischer Sprache schrieb Josephus für seine „nichtjüdischen Förderer“.96 Flavius Josephus war nicht nur von der griechischen Philosophie und Denkweise geprägt, sondern er hatte auch römische Förderer, die ihn zu einem angesehenen Bürger Roms machten. Sein hebräischer Namen von Joseph ben Mathitjahu wurde später zu Titus Flavius Josephus.97 Die griechische Denkweise wiederum war geprägt von der babylonischen Kultur und Religion. Das hellenistische Judentum, nicht zuletzt auch aufgrund der langen Zeit in Babylon, war von beidem geprägt. So scheint es, dass der Brauch, den Beginn des Neuen Jahres AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche festzusetzen, aus Babylon stammt. In diesem Zusammenhang soll hier noch einen etwas genaueren Blick auf die Stierkreissternbilder geworfen werden. Der New Testament Chronoloy ist folgende Aussage zu entnehmen:

„Ein großer Unterschied zwischen dem Exodus-Kalender und dem Babylonischen Kalender lag darin, dass der Jüdische Kalender noch VOR der Frühlings-Tagundnachtgleiche beginnen konnte. Das spätere babylonische Neujahr begann jedoch [ebenfalls] manchmal VOR der Frühlings-Tagundnachtgleiche. Warum hat sich das geändert? Die Babylonier waren der Astrologie sehr zugeneigt und ihre Beobachtungen der Himmelskörper führten zum präzisesten der antiken Kalender [=Astronomie (im Unterschied zur Astrologie)]. Die Babylonier entwickelten eine Einteilung der himmlischen Sphären in 30-Grad-Inkremente, die den Nachthimmel in zwölf Abschnitte unterteilte. Die Hauptsternenkonstellation in jedem dieser Abschnitte ist die Grundlage der Namen der Sternzeichen. Das erste Zeichen war der Widder. Vor dem fünften Jahrhundert v.u.Z. könnten die Babylonier sowohl die Position der Sonne im Sternbild Widder als auch die Frühlings-Tagundnachtgleiche benutzt haben, um ihr Neues Jahr zu bestimmen. […] Im fünften Jahrhundert v.u.Z. trat die Sonne in den Abschnitt der Sternkonstellation des Widders, ca. 14. März, ein.98

Als die Babylonier ursprünglich den Tierkreis für den Jahreslauf bestimmten und das Sternbild des Widders als den ersten Monat festsetzten, war dies der Zeitpunkt VOR der Frühlings-Tagundnachtgleiche. Das Jahr begann damit, wie heute im rabbinischen Judentum, teilweise noch im Winter, März nach gregorianischer Zeit. Die Babylonier wussten jedoch sehr wohl um das Triften der Sternbilder rückläufig zum Lauf der Sonne, wie aus den verschiedenen Quellen hervorgeht. Das Wandern der Sternbilder des Tierkreises wurde jedoch in der Julianisch-Gregorianischen Zeitrechnung nicht berücksichtigt, weshalb wohl viele Quellen angeben, dass die Babylonier grundsätzlich das Neue Jahr NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche beginnen ließen. Obwohl dieser Punkt noch immer auf den Widder als Anfangspunkt bezogen wird, befinden wir uns in Wirklichkeit seit etwa 60 v.u.Z. im Sternbild der Fische, und langsam geht es über in das Sternbild des Wassermanns.

infoDie Anhänger des Aberglaubens der Astrologie mit ihrer Sternzeichendeutung müssten diesbezüglich ebenfalls umdenken, denn in unserer heutigen Zeit steht die Sonne am 21. März im Sternzeichen der Fische und nicht im Widder! Erst am 15. April ist sie am Widderpunkt. So ist also der „Widder-Geborene“ vom Sternzeichen ein Fisch. Und der Skorpion ist eine Waage, usw. Hier zeigt sich einmal mehr, wie die Astrologie die Menschen für dumm verkauft. Bitte beachte, dass Astronomie etwas völlig anderes ist als Astrologie! Astronomie ist eine Wissenschaft, die den Lauf und die Position der Gestirne und die Planeten, Sterne, Sonne und Mond zueinander erforscht; während die Astrologie auf reinem Aberglauben beruht und versucht, aus diesen Stellungen der Himmelskörper das Schicksal des Menschen abzuleiten. In der Bibel wird eine solche Praktik aufs Schärfste verurteilt und als „Gräuelsünde“ bezeichnet. Denn man fragt nicht den allmächtigen Schöpfer um Rat, sondern Luzifer, der Urheber der Lüge und damit der „Wahr“sagerei.

Der eigentliche, ursprünglich von den Babyloniern definierte Tierkreis, ist damit also weder der populär gewordene moderne astrologische (tropische = von einem Beobachter auf der Erde ausgehend), noch der moderne astronomische, sondern der siderische (nicht subjektiv von einem individuellen Beobachtungsort auf der Erde abhängig) Tierkreis, der ursprünglich von babylonischen Astronomen erforscht und von deren Astrologen heidnisch-religiös definiert wurde. Leider ist dies die Grundlage für Bibelgläubige, die den biblischen Jahresbeginn gemäß der angeblichen Anweisung Josephus bestimmen. Wie nachfolgend dargelegt wird, ist diese babylonische Tierkreis nicht nur im Laufe der Geschichte scheinbar „gewandert“, sondern aufgrund späterer astronomischer Forschungen hat sich der Tierkreis im Größenverhältnis der einzelnen Tierkreisbilder zueinander grundsätzlich etwas verändert.

Die antiken Griechen, die ebenfalls bekannt sind für ihr enormes astronomisches Wissen, haben angefangen, den Tierkreis nicht mehr in 12 gleiche Abschnitte einzuteilen, sondern nahmen eine Einteilung unterschiedlicher Längen vor, so wie es eher der Realität entspricht. Dies geschah durch Claudius Ptolemäus im 2. Jahrhundert u.Z, zu einer Zeit, in der Flavius Josephus nicht mehr lebte.

„Ptolemäus legte in seinem Sternenkatalog im Unterschied zu der babylonischen Einteilung des Tierkreisgürtels in zwölf Zeichen von gleicher Länge, eine Einteilung des Tierkreises in zwölf ungleiche Sternbilder fest, welche als der astronomische Tierkreis bekannt ist. [...] Das Auftauchen des Tierkreises von Ptolemäus im 2. Jahrhundert u.Z. war die Kulmination einer langen Geschichte der Unterteilung des Tierkreisgürtels, welche wie folgt grob nachgezeichnet werden kann: Ausgehend vom System der Normalsterne (7. Jhr. v.Chr.), führte der Weg über den babylonischen Tierkreis (erste Hälfte des 5. Jhr.. v.Chr.) und den Tierkreis des Hipparchos (2. Jh. v.u.Z.) zu dem von Ptolemäus erstellten Sternkatalog (2. Jh. u.Z).“99

Weitere Sternbilder sind seit der Katalogisierung des Ptolomäus im zweiten Jahrhundert u.Z. hinzugekommen. Endgültige Grenzen zwischen den einzelnen Sternbildern wurden auf der Konferenz der Internationalen Astronomischen Union (IAU) 1928 festgelegt. Bezüglich des Tierkreises ist jedoch

„eine einfache Einteilung in zwölf Tierkreiszeichen aufgrund der IAU-Definitionen kaum mehr möglich, da sich einige Sternbilder überschneiden, z.B. Steinbock und Wassermann. Außerdem soll gemäß der Grenzen der IAU-Sternbilder Ophiucus [Schlangenträger] in Betracht gezogen werden, der gewöhnlich ignoriert wird bei der Betrachtung des Tierkreises.“100

Auf nachfolgender Abbildung kann man die Verschiebung zumindest der ursprünglichen 12 Sternbilder sehen. Es wird der moderne astronomische Tierkreis mit dem babylonischen Tierkreis verglichen. Dieser Vergleich stammt aus dem Jahr 1983. 101 Man beachte, dass das 13. Sternbild des Schlangenträgers hier nicht berücksichtigt wurde; es würde jedoch das Verhältnis der einzelnen Sternbilder nochmals etwas verändern.

Tierkreis zu antiker Zeit und heute

Auf dieser Graphik zeigt der innere Kreis die zwölf Sternbilder ungleicher Länge des astronomischen Tierkreises, wie er aus Forschungen in den 1920 zusammengestellt wurde. Außen befindet sich der babylonische Tierkreis mit seinen zwölf gleichen (30°) Fixsternzeichen.101

Die Tatsache, dass sich der, von babylonischen Astronomen vor ca. 2500 Jahren festgesetzte Tierkreis von 12 gleichen Abschnitten, im Laufe der Jahrhunderte in Beziehung zur Tagundnachtgleiche verändert, wird von den meisten Befürwortern eines Jahresbeginns AM NÄCHSTEN zur Tagundnachtgleiche berücksichtigt. Aber dass diese babylonische Einteilung aus einem heidnisch-astrologischen Hintergrund heraus konstruiert wurde, die nicht den modernen astronomischen Erkenntnissen aus rein astronomischer Sicht entspricht, wird übersehen.

Zudem ist sowieso sehr fraglich, ob man die Tierkreisbilder als Faktor für die biblische Jahresbestimmung verwenden sollte, wenn dieser dermaßen astrologisch besetzt ist und es darüber keinen Hinweis in der Bibel gibt. Des Weiteren könnten viele andere Sterne als mitbestimmender Faktor zu biblischer Zeit, als man noch nicht die modernen Messinstrumente hatte, zur Messung der Tagundnachtgleiche hinzugezogen worden sein, wie z.B. das Siebengestirn (siehe Kapitel "Das Siebengestirn"), der Orion oder auch Sirius.

Man fand heraus, dass Sirius ein zuverlässigerer Kandidat für astronomische Berechnungen sein kann, weil er sich nicht in derselben Weise zur Präzession verhält, wie der Sternkreis. Dies besonders deshalb, weil er sich näher an der Ebene des Sonnensystems bzw. des Himmelsäquators befindet. Zudem ist er der hellste Stern am Nachthimmel. Wissenschaftler haben seine Position über Jahre hinweg aufgezeichnet, und dabei keine Veränderung in seiner relativen Lage zur Präzession messen können.

"Sirius verbleibt etwa in der gleichen Entfernung von der Tagundnachtgleiche – und so auch von den Sonnenwenden – in all diesen vielen Jahrhunderten, trotz Präzession" 103

Viele alte Kulturen haben Sirius als Marker für den Zeitverlauf verwendet, was durch wissenschaftliche Untersuchungen ans Licht kam. Es zeigt sich bei diesbezüglichen Forschungen zudem, dass bestimmte himmlische Bewegungen nicht durch das heliozentrische Model (Erde kreist um die Sonne) erklärt werden kann. Gerade die Präzession ist mit diesem Model nicht ganz zu erklären.104

Den biblischen Jahresbeginn in unserer Zeit an einem Sternbild des uns geläufigen Tierkreises festzumachen, weil es Flavius Josephus für die Zeit Mose erwähnt, ist bedenklich. Es mag durchaus sein, dass sich eine bestimmte Sternkonstellation des Tierkreises zu Mose und Flavius Zeit um die Tagundnachtgleiche gezeigt hat und es auch heute noch – in einem anderen Sternbild – so ist; aber es gibt zusätzliche Faktoren, die beachtet werden müssen. Zudem sind Flavius' Aussagen nicht eindeutig genug und wir wissen nicht, wie viel hellenistisch-heidnische Anteile in seinem Denken und seinen Überlegungen stecken, die seine Geschichtsschreibung beeinflussten. Auch hier ist jeder gut beraten, sich ausschließlich an biblischen Angaben zu orientieren.

 

 

Bischof Anatolius‘ Osterberechnung in Einklang mit dem Biblischen Jahresbeginn?


Es soll in diesem Kapitel bezüglich des Sternkreises im Zusammenhang mit dem Beginn des Jahres AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche noch auf eine Aussage des jüdischen Philosophen Aristobul († ca. 160 v.u.Z.) eingegangen werden. Denn auch seine Aussage bezüglich der Jahresberechnung wird als Beweis hinzugezogen, dass das biblische Jahr noch VOR der Frühlings-Tagundnachtgleiche beginnen kann. Dabei wird Aristobul von Bischof Anatolius (ca. 230-283 u.Z.) in seinem Osterkanon zitiert, den wiederum Eusebius, Bischof von Cäsarea († 338 u.Z.) in seinem Werk zitiert:

Briefmarke der Deutschen Bundespost mit dem Tierkreis"Aus dem Osterkanon des Anatolius: 'Er hat also im ersten Jahre den Neumond des ersten Monats, der der Anfang des ganzen neunzehnjährigen Zyklus ist, nach den Ägyptern am 26. Phamenoth, nach den Monaten der Mazedonier aber am 22. Dystros, wie die Römer sagen würden, elf Tage vor den Kalenden des April. <s 366> Die Sonne erscheint an dem erwähnten 26. Phamenoth nicht nur in das erste Zeichen des Tierkreises eingetreten, sondern bereits den vierten Tag ihre Bahn darin zurücklegend. Dieses Zeichen pflegt man erstes Zwölfteil, Tagundnachtgleiche, Anfang der Monate, Haupt des Tierkreises und Ausgang des Planetenlaufes zu nennen, das vorhergehende aber letzten Monat, zwölftes Zeichen, letztes Zwölfteil und Ende des Planetenlaufes. Wir behaupten daher, dass diejenigen, welche in dieses letzte Zwölfteil den ersten Monat verlegen und demgemäß den 14. Tag des Osterfestes berechnen, einem nicht unbedeutenden oder kleinen Irrtum verfallen. Diese Aufstellung stammt aber nicht von uns. Schon den alten Juden vor Christus war sie bekannt und wurde von ihnen aufs genaueste beobachtet. Man kann das aus Worten des Philo, des Josephus und des Musäus ersehen, und nicht allein aus diesen, sondern auch aus den noch älteren beiden Agathobulen, welche den Beinamen ‚Lehrer’ führen, und dem vortrefflichen Aristobul, der zu den Siebzig gehört, welche die heiligen und göttlichen Schriften der Hebräer für Ptolemäus Philadelphus und dessen Vater übersetzten, und der Erklärungen zu dem Gesetze des Moses den gleichen Königen widmete. In Erläuterung der Fragen in betreff des Buches Exodus sagen diese Männer, daß alle das Osterlamm in gleicher Weise nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche in der Mitte des ersten Monats schlachten müßten. Dieser Termin aber sei gegeben, wenn die Sonne durch das erste Zeichen des Sonnen- oder, wie einige aus ihnen sich ausdrückten, des Tierkreises gehe. Aristobul setzt noch hinzu, daß am Osterfeste nicht nur die Sonne, sondern auch der Mond durch das Zeichen der Tagundnachtgleiche gehen müsse.105

Liest man diesen Abschnitt sorgfältig durch, dann wird man sehen, dass darin kein eindeutiger Hinweis gegeben wird, dass das Jahr und damit der erste Monat noch VOR der Tagundnachtgleiche beginnen soll. Lassen nicht schon diese beiden nochmals folgenden Sätze darauf schließen, dass der erste Monat grundsätzlich erst AM oder NACH der Tagundnachtgleiche als Monatsbeginn gilt?

  • „Dieses Zeichen pflegt man erstes Zwölfteil, Tagundnachtgleiche, Anfang der Monate, Haupt des Tierkreises und Ausgang des Planetenlaufes zu nennen, das vorhergehende aber letzten Monat, zwölftes Zeichen, letztes Zwölfteil und Ende des Planetenlaufes.“Er setzt das „erste Zwölftel“ mit der „Tagundnachtgleiche“ und den „Anfang des Monats“ gleich.
  • „Wir behaupten daher, dass diejenigen, welche in dieses letzte Zwölfteil den ersten Monat verlegen und demgemäß den 14. Tag des Osterfestes berechnen, einem nicht unbedeutenden oder kleinen Irrtum verfallen.“

Fraglich ist jedoch grundsätzlich, ob Laien der Historie und der Astronomie diese Aussagen des Eusebius bzw. Anatolius bzw. Aristobul aus den ersten Jahrhunderten vor und nach unserer Zeit überhaupt richtig interpretieren können. Und so zeigt sich auf verschiedenen (besonders englischsprachigen) Webseiten, dass sie völlig unterschiedlich ausgelegt werden. Diejenigen, die überzeugt sind, dass das biblische Jahr auch VOR der Frühlings-Tagundnachtgleiche beginnen kann, nutzten diese Aussage um ihre Ansicht zu stützen, und diejenigen, die diese Ansicht verneinen, nutzen sie, um zu beweisen, dass das Jahr niemals vor der Frühlings-Tagundnachtgleiche beginnen kann. Dass gemäß Bischof Anatolius – der den jüdischen Philosophen Aristobul zitiert und ihn für seine Osterberechnung heranzieht – die Tagundnachtgleiche als Maßstab zur Bestimmung des Passah/Ostern ansetzt, kann nicht bestritten werden und ist mit den biblischen Angaben, dass das Passah im Frühling stattfindet, in Übereinstimmung. Welchen Tag er allerdings als den Jahresbeginn festsetzt, ist selbst unter Geschichtswissenschaftlern umstritten:

„Diese Stellen wurden und werden heftig diskutiert. Eindeutig ist, dass Anatolius den Eintritt der Sonne in das Zeichen des Widders auf den 19. März setzt, das ist ein Tag später als im Kalender der Römer.“106

Der Historiker Eduard Schwartz hat versucht, die Ostertabelle des Anatolius zu rekonstruieren, dessen Ergebnis jedoch auch umstritten ist. Schwarz stellt seine Ostertabelle der kanonischen Ostertabelle gegenüber. Es ist zu sehen, dass Anatolius Passah bzw. Ostertermin nur um einen Tag vom kanonischen Ostertermin abweicht. Die Gegenüberstellung beider Tabellen kann hier eingesehen werden: www.nabkal.de/osterstreit/anhang/zyklanatol.html. Demnach scheinen auch die heutigen katholischen Ostertermine bis auf einem Tag identisch zu sein mit der Berechnung des Aanatolius.

„In Alexandrien hatte man schon frühe, ohne Zweifel mit Anlehnung an die jüdische Art, eine Berechnungsweise ersonnen, die einen auf der Beobachtung des Atheners Meton (432 vor Chr.) beruhenden 19jährigen Mondcyklus, wonach 19 Sonnenjahre = 235 Mondmonaten sind, zur Grundlage machte. Für die christliche Osterfixierung wurde sie nachweislich zuerst in ein bestimmtes System gebracht vom hl. Anatolius, Bischof von Laodicäa (um 260 — 282).“107

Der 19-jährige Mond-Zyklus nach Meton ist in Übereinstimmung mit dem Mond-Sonnenkalender der Bibel zur Zeit Mose. Es muss jedoch nicht dieser Zyklus zur Bestimmung verwendet werden; er kann aber als Bestätigung bzw. „Gegenrechnung“ der festgesetzten Neujahrsdaten des Neumondes NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche herangezogen werden.

infoDer Meton-Zyklus lässt sich auf beide Bestimmungsarten des Neuen Jahres anwenden: sowohl auf die Festsetzung des Jahresbeginns AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche als auch zur Bestimmung des Ersten Monats NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche. Ein und dasselbe Jahr findet sich an unterschiedlichen Stellen im 19-Jahreszyklus. So befindet sich nach der ersten Berechnungsmethode das Jahr 2015 (ab dem Frühlingspunkt) im 5. Jahr des Zyklus, während nach der zweiten Methode dasselbe Jahr in das 17. Jahr des 19-Jahreszyklus fällt.

Auch wenn Anatolius den 19-jährigen Mondzyklus des antiken Astronomen Metons als Grundlage für die Bestimmung des Ostertermins verwendete, so zeigt sich doch, dass er ihn möglicherweise auf die Weise anwendete, um der römisch/orthodox-katholischen Sichtweise zu genügen.

Folgender Satz Eusebius‘ ist aber dennoch bedeutungsvoll und lässt eher darauf schließen, dass ebenso der Neumond den Frühlingspunkt durchschritten haben muss, bevor das Neue Jahr beginnen kann: „Aristobul setzt noch hinzu, dass am Osterfeste nicht nur die Sonne, sondern auch der Mond durch das Zeichen der Tagundnachtgleiche gehen müsse.“

Wenn man ihn dahingehend interpretiert, dass der hier angegebene „Mond“ nicht der Vollmond ist, sondern der Neumond, dann zeigt sich klar und deutlich, dass Anatolius NICHT den Neumond AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche als Jahresbeginn annahm, sondern dass der Neumond des ersten Monats grundsätzlich auf die Frühlings-Tagundnachtgleiche folgen muss. Diese Interpretation ist auch naheliegend, denn es kann wohl kaum der Vollmond sein, denn der Vollmond ist ja mit dem Passah selbst gleichzusetzen, da an Passah/1. Tag FUB, dem 14./15 des Monats, grundsätzlich Vollmond ist, und Anatolius dies ein paar Sätze vorher ja ausdrücklich schreibt. Zudem muss diese im Zusammenhang mit den ersten Sätzen seiner Aussage gesehen werden.

Warum Anatolius bzw. Aristobul und Josephus schrieben, dass das Passah nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche stattfinden, und oft nicht zusätzlich erwähnten, dass auch der Neumond danach stattfinden muss, liegt einfach daran, weil die Juden zu der Zeit anfingen, Passah noch VOR der Frühlings-Tagundnachtgleiche zu feiern. Findet Passah noch vorher statt, so gibt es zwei Passah-Tage in einem Sonnenjahr, was die meisten Gelehrten als falsch ansahen.

Man kann davon ausgehen, dass Befürworter einer Jahresbestimmung AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche Anatolius bzw. Aristobul falsch interpretieren. Es ist jedoch grundsätzlich äußerst fragwürdig und bedenklich, die Aussagen von Menschen, wie Josephus, Aristobul oder Anatolius – die unter Laien wie unter Experten – dermaßen umstritten sind, als Beweis für die „biblische“ Bestimmung des Jahresbeginns heranzuziehen, von dem in der Bibel gar nichts zu finden ist. Da ist jeder auf der sicheren Seite, der ausschließlich die gegebenen, biblischen Hinweise gelten lässt.

 

 

Philo von Alexandrien und seine Angaben zum Jahresbeginn


Die Bedenken zu der Anwendung der Aussagen Josephus und Eusebius/bzw. Anatolius gelten im Grunde auch für Philo von Alexandrien (*um 15/10 v.u.Z, † nach 40 u.Z.). Trotzdem ist es bezüglich dieser Thematik wichtig, auch noch auf die Aussagen von Philo einzugehen. Denn Philos Leben und Wirken war vor der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 u.Z. Während Josephus Wirken erst danach begann und Anatolius‘ und Eusebius‘ Wirken erst 100 bzw. ca. 300 Jahre später.

Philo war ein hellenistisch-jüdischer Philosoph aus Alexandria/Ägypten. Und es muss auch bei ihm bedacht werden, dass er versuchte, die jüdisch-religiösen Traditionen mit der griechischen Philosophie zu verbinden. Es wird gesagt, dass mit Philo die Jüdische Philosophie begann. 108 Seine Werke wurden vom Judentum seiner Zeit nicht akzeptiert,109, was erst einmal nicht ungewöhnlich oder dafür spricht, dass er grundsätzlich falsch lag. Denn wie oben gesehen, gab es die verschiedensten religiösen Strömungen und damit einhergehenden Streitigkeiten in Israel zu der Zeit.

JerusalemDa Philo jedoch noch vor den Wirren nach der Zerstörung Jerusalems und der Zerstreuung der Juden lebte, und er auch ein Zeitzeuge des Messias war, spricht auch nichts dagegen, seine historischen Aussagen hinzuzuziehen, wenn sie sich nicht mit der Bibel widersprechen.   Aber leider werden auch seine Aussagen bezüglich der Tagundnachtgleiche von beiden Parteien (Jahresbeginn AM NÄCHSTEN zur, und NACH der Tagundnachtgleiche) verwendet, um den jeweiligen Standpunkt zu untermauern. Allerdings scheint man Philo diesbezüglich wohl kaum missverstehen zu können. Folgende Aussagen von Ihm werden angeführt:

“Den Anfang der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche bezeichnet Moses als den ersten Monat im Jahresumlauf (2 Mos. 12,2) […] In diesem Monate nun, am 14. Tage, wenn die Mondscheibe ihr volles Licht zu erhalten im Begriff ist, wird das Ueberschreitungsfest gefeiert, ein allgemeines Volksfest, das in chaldäischer Sprache sogenannte Pascha …“.110

Diese Aussage lässt zweierlei erkennen:

  1. Für Philo ist die Bezeichnung „Frühlings-Tagundnachtgleiche“ nicht nur ein bestimmter Zeitpunkt, sondern auch ein Zeitabschnitt, sonst würde er nicht schreiben: „den Anfang der Frühlings-Tagundnachtgleiche“. Den Anfang bildet immer der Zeitpunkt, wo sie astronomisch stattfindet, worauf ein gewisser Zeitabschnitt folgt.
  2. Am „Anfang der Frühlings-Tagundnachtgleiche“ beginnt der erste Monat, und in diesem Monat beginnt das Passah.

Wie kann man das denn anders verstehen? Es ist tatsächlich so, dass Philo an mehreren Stellen seiner Werke den Begriff „Tagundnachtgleiche“ dahingehend verwendet, dass nicht nur der astronomische Zeitpunkt der Kreuzung der Sonnenlinie mit der Äquatorlinie (Zeitpunkt der Tagundnachtgleiche) gemeint ist, sondern ein Zeitabschnitt: die Frühlingszeit und die Herbstzeit. Das wäre in völliger Harmonie mit dem Erntezyklus und den dementsprechend festgelegten Festen in der Bibel. Weitere Aussage von ihm, die seine Einteilung in Frühlings-, Sommer und Herbstzeit erkennen lassen, in die die Feste fallen:

„In der „ersten Festzeit" aber — als solche bezeichnet Moses die Frühlingszeit und die Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche, ordnete er ein Fest von sieben Tagen an, das sogenannte Fest der ungesäuerten Brote …“ 111

Hier setzt Philo – wie nach ihm auch Josephus und Anatolius – die Frühlingszeit mit der Frühlings-Tagundnachtgleiche gleich. Philo scheint nicht nur der Vorreiter der Jüdischen Philosophie zu sein, sondern auch der erste, der den hebräischen Begriff „tekufah“ (2. Mose 22,34) mit dem Wort „Tagundnachtgleiche“ prägte. J.B. Segal, Professor der semitischen Sprachen an der Universität London, macht deutlich, dass der Begriff „Tagundnachtgleiche nicht in der Bibel bestätigt wird – auch in jüdischen Dokumenten vor der Zeit Philos nicht.“112 Wenn Philo nun anschließend die folgende Aussage macht, muss diese grundsätzlich im Licht seiner anderen Aussagen ausgelegt werden:

“Denn er [Mose] glaubte, dass der Neumond sich zum Monat ebenso verhalte wie die sieben Festtage zu den jeweils im siebenten Monat²) eintretende Tag- und Nachtgleiche; daher erklärte er den Beginn eines jeden Monats für heilig und als Anfang jeder siebenmonatigen Periode die sieben Tage, deren Zahl der der Neumonde gleichkommt.“113

Altes BuchDer Herausgeber der deutschen Übersetzung von Philos Werke aus dem Griechischen erklärt in der Fußnote unter der Nummer ²) den Ausdruck „siebenter Monat“. Und hier ist der springende Punkt, denn genau dieser Ausdruck „im siebenten Monat eintretende Tagundnachtgleiche“ wird ca. 60 Jahre später von Flavius Josephus und weitere ca. 300 Jahre später von Eusebius von Cäsarea wieder aufgegriffen. Und dieser Ausdruck ist es auch, der von den Befürwortern eines Jahresbeginns AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche dafür angeführt wird, dass die Feste grundsätzlich in den ersten bzw. in den siebten Monat fällt. Damit wäre das Passah/Fest der Ungesäuerten Monate fast immer zwischen Anfang März und Anfang April (anstelle von Anfang April/Anfang Mai) und das Laubhüttenfest immer in der zweiten Hälfte des Septembers und alle zwei bis drei Jahre Anfang Oktober (anstelle von Anfang Oktober bis Ende Oktober/Anfang November. Was aber wollte Philo mit dieser Aussage „im siebten Monat“ vermitteln? Cohn schreibt in der Fußnote:

„Wir würden sagen: ‚alle sechs Monate‘; die Eigentümlichkeit des griechischen Ausdrucks ermöglicht Philos Deutung …“.

Philo selbst gibt an anderer Stelle desselben Kapitels diese Erklärung:

„Außerdem werden am Sabbat auf den heiligen Tisch zwölf Brote hingelegt (2 Mos. 25,30. 39, 36. 3 Mos. 24,5 ff.), deren Zahl derjenigen der Monate des Jahres gleich ist, und zwar in zwei Schichten zu sechs Broten, die beide den Tag- und Nachtgleichen entsprechen; denn deren gibt es ja zwei in jedem Jahre, eine im Frühling und eine im Herbst, und sie treten nach je sechs Monaten ein. Aus welchem Grunde die Bestimmung getroffen wurde, soll gleich angegeben werden: zur Zeit der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche reifen alle Saatfrüchte, während gleichzeitig die Bäume zu blühen beginnen, zur Zeit der Herbstgleiche aber ist auch die Frucht der Bäume gereift, gleichzeitig mit dem Wiederbeginn der Aussaat.114

„Zur Zeit der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche“ kann auch hier nur bedeuten, die Zeit ab der Tagundnachtgleiche, wie eine weitere seiner Aussagen: „…dass zu jener Zeit — ich meine, in der Frühlingszeit, in der das Fest begangen wird …“.[Die Werke Philos von Alexandria, Hrsg. Leopold Cohn, 1909, II. Buch, § 163, S. 152] Die Encycopaedica Judaica gibt genau diese Erklärung zu “Tekufah”:

Die vier Jahreszeiten des jüdischen Jahres werden als tukufot bezeichnet. Noch genauer, ist es der Beginn einer jeden Jahresszeit – gemäß der gängigen Sicht.“115

Die Frühlingszeit beginnt erst mit der Frühlings-Tagundnachtgleiche. Sie kann nicht noch im Winter beginnen. Philos folgende Worte bestätigen dies. Wiewohl er hier wie in seiner Jüdischen Philosophie üblich, den jüdischen Jahresbeginn dem des griechisch astronomisch-philosophischen Jahresbeginns gegenüberstellt:

"(Die Bibel) hält es für angemessen, den Lauf der Monate von der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche an zu berechnen. Darüber hinaus hält man (diesen Monat) sowohl für den 'ersten', als auch inhaltlich gleich für den 'Anfang', da diese (Ausdrücke) sich gegenseitig erklären, denn er heißt der erste, sowohl in Reihenfolge, als auch an Macht;“ 116

Philo erklärt hier den jüdischen Jahresbeginn. In den darauffolgenden drei Sätzen zeigt er jedoch, wie es die Griechen verstehen:

„gleichermaßen erscheint auch die Zeit, welche der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche vorausgeht, als Anfang, sowohl in Reihenfolge, als auch an Macht, in derselben Art und Weise, wie das Haupt (der Anfang) eines lebendigen Wesens ist. Und somit haben diejenigen, welche in der Astronomie bewandert sind, der zuvor erwähnten Zeit diesen Namen gegeben.Denn sie nennen den Schafsbock [Widder] das Haupt des Tierkreises, denn darin erscheint die Sonne, um die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche hervor zu bringen."

In den anschließenden Sätzen setzt Philo den Beginn des ersten Monats ab dem Zeitpunkt der Frühlings-Tagundnachtgleiche fest:

„Und dass (die Bibel) voraussetzt, dass die Frühlings-Tagundnachtgleiche der Beginn des Monatszyklus sein soll wird aus der Vorstellung der Zeit deutlich, die in den Anordnungen und Traditionen der verschiedenen Nationen vorherrscht. Und man kann sich darin aufgrund der Webegarbe und der Erstlingsfrüchte, die uns (die Bibel) befiehlt am zweiten Tag des Festes darzubringen, sicher sein.“

Juden beim Gebet Was meint Philo: den Ersten Tag des Monats am oder nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche oder davor? Das bleibt dem Leser zu entscheiden. Mit Philos Werken sollte man schon deshalb etwas vorsichtig umgehen, weil die meisten von uns viel zu wenig Wissen über die damalige Zeit haben; mit welchen religiösen Gruppen oder Menschen hatte er es zu tun? Welche Streitpunkte waren zu der Zeit unter Juden vorherrschend? Auf welche Strömungen bzw. Parteien geht Philo in seinen jeweiligen Aussagen ein? Zudem ist teilweise nicht ganz klar, wann er eine Aussage zu einer zu der Zeit herrschenden Situation macht und wann er „philosophiert“, d.h., wie es seiner Meinung nach sein sollte.

Wenn Aussagen von Philo biblische Anhaltspunkte finden, macht es durchaus Sinn, sie näher zu studieren und sie auch als historische Untermauerung der Bibelauslegung zu verwenden. Wenn es aber soweit geht, Philo dafür zu verwenden, biblisch nicht vorhandene Aussagen als biblisch hinzustellen, dann sollten wir wohl auch von Philos Werken besser die Finger lassen.

 

Zusammenfassung


In den Wirren und Revolten nach der Zerstörung Jerusalems 70 u.Z. ging die Kalenderberechnung, die noch zur Zeit des Messias auf Erden in Israel gebräuchlich war, verloren. Waren zu jener Zeit noch die Sadduzäer für die Kalenderbestimmung zuständig, so waren es ab 70 u.Z. die Pharisäer, die die Macht wieder an sich reißen konnten und die auch bezüglich der Festzeitenberechnung teilweise anderer Ansicht, als die Sadduzäer waren. Die ersten Messias- und Apostelnachfolger verlieren sich ebenfalls bereits zu dieser Zeit aus der Geschichte.

Jegliche Werke, Schriften und Diskussionen, die uns bezüglich der Kalenderbestimmung nach dieser Zeit überliefert wurden, sind bereits von pharisäischen, römisch-heidnischen und hellenistisch Strömungen durchzogen. Wir können deshalb nicht sicher sein, ob in den zwei bis drei Jahrhunderten vor der Kalenderreform des jüdischen Sanhedrin Hillel II. im vierten Jahrhundert die richtige Kalenderbestimmung benutzt wurde. Hillels II. festgesetzter Kalender, mit seinen vielen Regeln ist keinesfalls mit den biblischen Angaben in Übereinstimmung, ist jedoch im Judentum bis heute gültig.

Der einzig sichere Weg, die ursprüngliche biblische Kalender- und Festzeitenbestimmung herauszufinden, ist deshalb nur der Gebrauch der diesbezüglichen biblischen Angaben. Diese sind völlig ausreichend und lassen sich vom Schöpfungsbericht sowie weitere Stellen, wo Sonne und Mond als Zeitmesser angegeben werden, ableiten. Bestätigt wird dieses Himmlische Uhrwerk durch die Angaben des biblischen Landwirtschaftsjahres, deren Erntezeiten sich ebenfalls nach dem Gang der Himmelskörper richtet und die als Bild für die „Menschenernte“ am Ende der Zeit verwendet werden. Diese Erntezeiten korrespondieren jeweils mit einer von Sonne und Mond bestimmten Festzeit und müssen in die jeweilige Jahreszeit fallen.

Die jüdische Tradition der Kalenderbestimmung ist damit abzulehenn. Für die Berechnung der Festtage und damit für den dafür notwendigen Jahresbeginn sollte der erste Neumond(-Tag) NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche verwendet werden, da mann nur so allen biblischen Angaben gerecht werden kann. Die einzige Voraussetzung hierfür ist das Wissen um den Zeitpunkt des Frühlingspunktes und des astronomischen Neumondes. Für diese Bestimmung der Festtage nach Sonne UND Mond, einschließlich der wöchentlichen Sabbattage, sind keine weiteren Regeln erforderlich. Auch muss der Meton-Zyklus nicht bekannt sein, denn auf diese Weise erscheint automatisch alle zwei bis drei Jahre ein 13. Monat, ohne dass ihn der Mensch "einschalten" muss.

All diese Streitigkeiten um den richtigen Zeitpunkt der Festtage und vor allem des Sabbattages müsste aber gar nicht mehr geführt werden. Ich habe erkannt, dass im Neuen Bund eine buchstäbliche Sabbatbestimmung keine Rolle mehr spielt. JaHuWschuaH ist nach dem weisen Ratschluss mit Seinem Himmlischen Vater zu unserer Sabbatruhe geworden. Siehe hierzu:  Der Weg der Erlösung zurück zur Sabbatruhe.



„Wer verfinstert da den Ratschluss mit Worten ohne Erkenntnis?
Wo warst du, als Ich den Grund der Erde legte?
Sprich es aus, wenn du Bescheid weißt!
Wer hat ihre Maße bestimmt? Weißt du das?
Oder wer hat die Messschnur über sie ausgespannt?
Wer hat das Meer mit Schleusen verschlossen,
als es hervorbrach, heraustrat wie aus dem Mutterschoß,
als Ich es in Wolken kleidete
und Wolkendunkel zu seinen Windeln machte;
als ich ihm seine Grenze zog und Riegel und Tore einsetzte.
Hast du, solange du lebst, jemals den Sonnenaufgang angeordnet
und dem Morgenrot seinen Platz angewiesen,
dass es die Enden der Erde erfasse,
damit die Frevler von ihr verscheucht werden?
Bist du auch bis zu den Quellen des Meeres gekommen,
oder hast du den Urgrund der Meerestiefe durchwandelt?
Sind dir die Tore des Todes geöffnet worden,
oder hast du die Pforten des Todesschattens gesehen?
Hast du die Breiten der Erde überschaut?
Weißt du das alles, so sage es Mir!
Bist du auch bis zu den Vorratskammern des Schnees gekommen,
und hast du die Speicher des Hagels gesehen,
die ich aufbehalten habe für die Zeit der Drangsal,
für den Tag des Kampfes und der Schlacht?
Auf welchem Weg verteilt sich denn das Licht,
und wie verbreitet sich der Ostwind über die Erde?
Wer hat der Regenflut ein Bett gewiesen
und dem Donnerstrahl einen Weg,
damit es regne auf ein menschenleeres Land,
auf die Wüste, wo kein Mensch ist,
um die Einöde und Wildnis zu sättigen,
um das junge Grün hervorsprießen zu lassen?
Knüpfst du die Bande des Siebengestirns,
oder kannst du die Fesseln des Orion lösen?
Kannst du die Sterne des Tierkreises herausführen
zu ihrer Zeit, und leitest du den Großen Bären samt seinen Jungen?
Kennst du die Gesetze des Himmels,
oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde?“

(Auszüge aus Hiob 38)




1 Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bibelverse der Schlachter 2000 oder der Elberfelder CSV entnommen Up

2 Durchgehend wird in diesem Artikel (außer in Zitaten) folgende Art der Abkürzung für Zeitangaben verwendet: "v.u.Z." = vor unserer Zeitrechnung; "u.Z." = unserer Zeitrechnung, anstelle von „v.Chr.“ und „n.Chr.“ Up

3 Georg B. Winer, Biblisches Realwörterbuch zum Handgebrauch für Studirende, Kandidaten, Gymnasiallehrer und Prediger, Band I, 1833, S. 428 Up

4 William Smith, Smiths Bible Dictionary, unter “Fig/Fig tree, 1901; www.bible-history.com/smiths/ Up

5 Jewish Virtual Library, unter “Fig”; www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/Environment/fig.html Up

6 Fritz Rienecker/Gerhard Maier, Lexikon zur Bibel, 2006, S. 463 Up

7 James Orr, International Standard Bible Encyclopedia, unter Fig/Fig tree", 1915; www.bible-history.com/isbe/ Up

8 P. Franz Dunkel, "Die Fischerei am See Gennesareth und das Neue Testament, Biblica 5, 1924, S. 381; E.W. Gurney Masterman, Studies in Galilee, 1909, S. 37-39, https://archive.org/details/studiesingalile02mastgoog Up

9 Info und Grafik von Wikipedia unter „Analemma“ Up

10 Zu den Messinstrumenten der antiken Kulturen siehe Wikipedia unter „Geschichte der Zeitmessgeräte“; https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Zeitmessger%C3%A4te Up

11 Zecharia Stitchin, Das erste Zeitalter, 2004, S. 326; weitere Infos über diese astronomische Listen der Babylonier auf Wikipedia unter „Ephemeriden“, http://de.wikipedia.org/wiki/Ephemeriden Up

12 Christoph Seidler, Antikythera-Mechanismus: Geheimnis des antiken Computers, Spiegel online, 2009; www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/antikythera-mechanismus-geheimnis-des-antiken-computers-a-617069.html; Neues vom Computer von Antikythera, Bild der Wissenschaft, 31.07.2008; www.wissenschaft.de/kultur-gesellschaft/archaeologie/-/journal_content/56/12054/1006259/Neues-vom-Computer-von-Antikythera/; Wikipedia zu „Mechanismus von Antikythera“; https://de.wikipedia.org/wiki/Mechanismus_von_Antikythera Up

13 Prof. Dr. Wolfram-M. Lippe , Die Geschichte der Rechenautomaten von der Antike bis zur Neuzeit, Vortrag an der Universität Kassel am 22. November 2013; http://kgkw.de/Vortrags-Skripte/Lippe/Vortrag_Lippe_2013.pdf, S. 17 Up

14 http://kepleruhr.at/?start=5 Up

15 https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Kepler Up

16 So z.B. im Ancient Hebrew Lexicon of the Bible von Jeff A. Brenner, 2005, S. 116 Up

17 Siehe hierzu: Flavius Josephus, Altertumskunde (Antiquitates Judaicae), S. 166, http://egora.uni-muenster.de/ijd/pubdata/Antiq_I-II.pdf; S. 23 Up

18 Burkard Steinrücken, Die Zyklen des Himmels entdecken, in: Sterne und Weltraum 2/09 (Zeitschrift für Astronomie), Februar 2009 Up

19 www.bible-history.com/geography/seasons_months_israel.html Up

20 http://www.bible-history.com/geography/seasons_months_israel.html; http://bible.gen.nz/amos/culture/agriculture.htm; abgerufen am 15.11.2014 Up

21 Bernhard Stade, Geschichte des Volkes Israel, Erster Band, 1887, S. 24 Up

22 Giovanni Schiaparelli, Die Astronomie im Alten Testament, 1904, S. 66 Up

23 Wikipedia (englich) unter „Aviv“; https://en.wikipedia.org/wiki/Aviv Up

24 Jewish Virtuall Library; www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/Society_&_Culture/geo/tahist.html Up

25 Abraham Meister, Biblisches Namen-Lexikon, 1991, S. 18+328 Up

26 Werner Gitt, Signale aus dem All – Wozu gibt es Sterne?, 2004, S. 168-169 Up

27 www.astrowetter.com/mond/mondwetter.php; abgerufen am 03.12.2014 Up

28 James Orr, International Standard Bible Encyclopedia, 1915, unter “Harvest”, www.bible-history.com/isbe/ Up

29 Matthew G. Easton, Easton’s Bible Dictionary, 1897, unter “Barley”; www.bible-history.com/eastons/ Up

30 James Orr, International Standard Bible Encyclopedia, 2015, unter “Barley”; www.bible-history.com/isbe/ Up

31 www.bible-archaeology.info/agriculture.htm; abgerufen am 25.11.2014 Up

32 www.bibelwerk.de/Materialpool.12795.html/Material+zu+biblischen+Themen.87483.html; abgerufen am 05.11.2014 Up

33 Jewish Enzyclopedia, 1906, unter „Agriculture“; www.jewishencyclopedia.com/articles/910-agriculture Up

34 http://bible.gen.nz/amos/culture/agriculture.htm; abgerufen am 22.11.2014 Up

35 William F. Albright, "The Gezer Calendar", in: Bulletin of the American Schools of Oriental Research, Nr.92, Dezember 1943, S. 23 Up

36 Die Anfrage wurde brieflich von einem Interessierten aus Kanada gestellt. Der Antwortbrief des Leiters der Beratungsdienstes des Landwirtschaftsministeriums Tel-Aviv/Israel ist auf den 8. Juni 1983 datiert und trägt die Refferenz-Nummer 35/24. Der Brief ist auf der Webseite von Frank W. Nolte abgedruckt, der Originalbrief liege ihm, seinen Angaben zufolge, vor: www.franknelte.net/article.php?article_id=43&print=yes Up

37 Siegfried Horn und Lynn H. Wood, Die Chronologie von Esra 7, 2004, S. 82-88 Up

38 Matthias Albani, Der eine Gott und die himmlischen Heerscharen, Arbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte Bd. 1, 2000, S. 62, zitiert in: Gottfried Glaßner, Sterne in der Bibel, in: Ethica Themen - Institut für Religion und Frieden, Beiträge zum Seminar „Astronomie und Gott?“, 2009, S. 38 Up

39 Daniel Ahrens, Uhr und Kalender am Himmel - Die Messung kosmischer Zyklen im Rahmen von offenem Unterricht in der Sek I; www.wissenschaft-schulen.de Up

40 von der Webseite der des Astronomischen Vereins der Volkssternwarte Papenburg; www.astronomie-papenburg.de/sth1403.pdf Up

41 Flavius Josephus, Altertumskunde (Antiquitates Judaicae), S. 166, http://egora.uni-muenster.de/ijd/pubdata/Antiq_I-II.pdf; S. 23 Up

42 Wikipedia zu „Astrolab B“; https://de.wikipedia.org/wiki/Astrolab_B; aufgerufen am 01.12.2014 Up

43 Friedrich Karl Ginzel, Handbuch der Mathematischen und Technischen Chronologie, Das Zeitrechnungswesen der Völker, Band II, 1911, S. 182 Up

44 Wikipedia unter „Plajaden“; https://de.wikipedia.org/wiki/Plejaden Up

45 Graphik: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Juraj Lipták; www.lda-lsa.de/himmelsscheibe_von_nebra/ Up

46 Die genauen Schritte der Veränderung der Himmelsscheibe kann auf Wikipedia unter „Himmelsscheibe von Nebra“ nachgelesen werden: https://de.wikipedia.org/wiki/Himmelsscheibe_von_Nebra Up

47 Astronomie – Vom Logos zum Mythos, Zeit Online, 22. Mai 2008; http://www.zeit.de/2008/22/A-Arch-ologiemuseum Up

48 Himmelsscheibe von Nebra Eine komplexe astronomische Uhr, Frankfurter Allgemeine, Nr. 45, 21.02.2006, S. 9; http://www.faz.net/aktuell/wissen/weltraum/himmelsscheibe-von-nebra-eine-komplexe-astronomische-uhr-1302040.html Up

49 Aus dem MUL.APIN, zitiert in: Rahlf Hansen und Christine Rink, Kalender und Finsternisse – einige Überlegungen zur bronzezeitlichen Astronomie, in: Prähistorische Astronomie und Ethnoastronomie, Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften, Band 8, S. 135 Up

50 Rahlf Hansen und Christine Rink, Kalender und Finsternisse – einige Überlegungen zur bronzezeitlichen Astronomie, in: Prähistorische Astronomie und Ethnoastronomie, Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften, Band 8, S. 135 Up

51 Rahlf Hansen und Christine Rink, Kalender und Finsternisse – einige Überlegungen zur bronzezeitlichen Astronomie, in: Prähistorische Astronomie und Ethnoastronomie, Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften, Band 8, S. 137f. Up

52 Paul W. Puckett, Moses, the Pleiades, and the Nebra Sky Disk, 2010; www.hope-of-israel.org/pdf/pleiades.pdf, abgerufen am 01.12.2014 Up

53 http://members.tripod.com/~osher_2/html_articles/Samaritan_Calendar.htm Up

54 S. Taylor, Elwell Evangelical Dictionary, in: http://members.tripod.com/~osher_2/html_articles/Samaritan_Calendar.htm; abgerufen am 3. 12.2014 Up

55 Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 409 Up

56 Heinrich Graetz, Die Geschichte der Juden, Band III,1905, S. 83 Up

57 Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17, 1909, S. 409 Up

58 Jewish (Hebrew) Calendar – Origin and History; www.angelfire.com/pa2/passover/jewish-calendar-hebrew.html Up

59 John Bowman, The Samaritan Problem, Studies in the relationships of Samaritanism, Judaism, and Early Christianity, S. 73, (1975) , in: http://members.tripod.com/~osher_2/html_articles/Samaritan_Calendar.htm Up

60 Wolfgang Huber, Passa und Ostern, Beiheft zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und Kunde der älteren Kirche, Nr. 35, 1969, S. 1 Up

61 Nikolaus A. Bär, Chronologie und Kalender, unter „Osterterstreit“; http://www.nabkal.de/osterstreit/cap_04.html Up

62 Henry Chadwick, Die Kirche in der antiken Welt, 1969, S: 19 Up

63 www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/ackerbau-3/ch/db0c7a2481c916199aa59d3e45bdb58a/; abgerufen am 27.11.2014 Up

64 .Bernhard Stade, Geschichte des Volkes Israel, Erster Band, 1887, S. 24 Up

65 Wikipedia zu „Nisan“; https://de.wikipedia.org/wiki/Nisan_%28Monat%29; abgerufen am 28.11.2014 Up

66 Babylonischer Talmud, Sanhedrin 11,b; www.come-and-hear.com/sanhedrin/sanhedrin_11.html Up

67 Friedrich Wilhelm Rettberg, Der Paschastreit der alten Kirche in seiner Bedeutung und seinem Verlaufe, in: Zeitschrift für historische Theologie, II. Band, 1832, S. 11 Up

68 Wolfgang Huber, Passa und Ostern, Beiheft zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und Kunde der älteren Kirche, Nr. 35, 1969, S. 87 Up

69 E. Zenger, Israel am Sinai, 1985, S. 191f, zitiert in: Das Bundesbuch, (Ex 20,22-23,33): Studien zu seiner Entstehung und Theologie von Ludger Schwienhorst-Schönberger, Beiheft zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, 1990, S. 404 Up

70 Wikipedia unter „Jüdischer Kalender“; https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Kalender Up

71 siehe Ostertermine: https://de.wikipedia.org/wiki/Osterdatum Up

72 Nikolaus A. Bär, Chronologie und Kalender unter „Ostertermin“; http://www.nabkal.de/osterstreit/cap_04.html Up

73 Wikipedia zu „Osterstreit“; http://de.wikipedia.org/wiki/Osterstreit Up

74 Wolfgang Huber, Passa und Ostern, Beiheft zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und Kunde der älteren Kirche, Nr. 35, 1969, S. 50 Up

75 J. Bondi, Rabbi Jochanan, 1904,S. 30, Sonderabdruck aus dem Jahrbuche der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft, 1903, S. 28f; aufzurufen unter https://archive.org/stream/rabbijochanan00bondiala/rabbijochanan00bondiala_djvu.txt Up

76 Eusebius zitiert in: Wolfgang Huber, Passa und Ostern, Beiheft zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und Kunde der älteren Kirche, Nr. 35, 1969, S. 74 Up

77 Johann Samuel Traugott Gehler’s Physikalisches Wörterbuch, 5. Band, 1830, S. 821 Up

78 Es dauerte trotzdem lange, bis die Quartadecimanier ausstarben. Diese Gruppe bestand noch im neunten Jahrhundert trotz energischer Missbilligung durch kirchliche Konzilien. (Henry Chadwick, Die Kirche in der antiken Welt, 1969, Ss 93) Up

79 Nikolaus A. Bär, Chronologie und Kalender unter „Ostertermin“; www.nabkal.de/osterstreit/cap_102.html Up

80 Thomas Vogtherr, Zeitrechnung: von den Sumerern bis zur Swatch, 2006, S.63 Up

81 Konstantius ist nicht zu verwechseln mit Konstantins Sohn Konstantin II., der ab 337 u.Z. das weströmische Reich regierte. Up

82 Heinrich Graetz, Geschichte der Juden, Band 4, 1865, Geschichte der Juden, S. 310f. Up

83 Henry Chadwick, Die Kirche in der antiken Welt, 1969, S: 179 Up

84 Encyclopaedia Judaica, 2. Ausgabe, 2007, unter „Julian the Apostate“, S. 573 Up

85 Jewish Encyclopedia, 1906, unter “Hillel II.”; http://jewishencyclopedia.com/articles/7699-hillel-ii Up

86 www.bernhardpeter.de/Feste/passahdatum.htm Up

87 https://de.wikipedia.org/wiki/Osterdatum Up

88 Wikipedia unter „Jüdischer Kalender“; http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Kalender Up

89 ins Deutsche übersetzt aus: Flavius Josephus, Antiquities of the Jews, 3. Buch, Kapitel 10, § 5, http://www.ccel.org/ccel/josephus/complete.ii.iv.x.html Up

90 Beispiel auf englischsprachigen Webseiten hierzu für den Jahresbeginn AM NÄCHSTEN zur Frühlings-Tagundnachtgleiche: www.worldslastchance.com/yahuwahs-calendar/biblical-calendation-reckoning-the-new-year.html; Beispiel für den Jahresbeginn NACH der Frühlings-Tagundnachtgleiche (die wohl eher den Tatsachen entspricht, denn sie bezieht mit ein, dass auch der Neumond die Tagundnachtgleiche überschreiten muss): http://yahwehstruelunarsabbathcalendar.blogspot.com.es/2010/03/vernal-equinox-out-of-place-in-heavens.html Up

91 aus Wikipedia zu „Zyklen der Präzission“; http://de.wikipedia.org/wiki/Zyklus_der_Pr%C3%A4zession, abgerufen am 22.11.2014 Up

92 Graphik aus: Zecharia Sitchin, Das erste Zeitalter, 2004, S. 31 Up

93 Geschichtliche Epoche vom Regierungsantritt Alexanders des Großen von Makedonien 336 v. Chr. bis zur Einverleibung des ptolemäischen Ägyptens, des letzten hellenistischen Großreiches, in das Römische Reich 30 v. Chr. Up

94 aus Wikipedia zum Hellenistischen Judentum; https://de.wikipedia.org/wiki/Hellenistisches_Judentum, abgerufen am 23.11.2014 Up

95 ebenda Up

96 Wikipedia zu „Jüdische Altertümer“; https://de.wikipedia.org/wiki/Antiquitates_Judaicae; abgerufen am 22.11.2014 Up

97 Wikipedia unter Flavius Josephus; https://de.wikipedia.org/wiki/Flavius_Josephus; abgerufen am 22.11.2014 Up

98 Kenneth Frank Doig, New Testament Chronology, 1990; http://www.nowoezone.com/NTC01.htm; abgerufen am 22.11.2014 Up

99 Robert Powell, Geschichte des Tierkreises, 2006, S. 207 Up

100 Robert Powell, Geschichte des Tierkreises, 2006, S. 209 Up

101 Robert Powell, Geschichte des Tierkreises, 2006, S. 210 Up

102 Robert Powell, Geschichte des Tierkreises, 2006, S. 210 Up

103 Jed Z. Buchwald, Egyptian Stars under Paris Skies, in: Engineering and Science, Nr. 4, 2003, S. 30; www.binaryresearchinstitute.org/srg/Docs/Egyptian%20Stars%20under%20Paris%20Skies%20by%20Jed%20Buchwald.pdf Up

104 http://stevenblack.wordpress.com/2012/03/30/a-sirius-revolution/; abgerufen am 22.11.2014 Up

105 Eusebius von Cäsarea, Ausgewählte Schriften Band II: Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica), Siebtes Buch, Kapitel 32, aus dem Griechischen übersetzt von Phil. Häuser, München 1932, Bibliothek der Kirchenväter, 2. Reihe, Bd. 1, S. 187f; generiert von der elektronischen BKV von Gregor Emmenegger / Uwe Holtmann Up

106 Chronologie und Kalender, Der Osterstreit - Die Geschichte der Osterfeier von den Anfängen bis ins 9. Jahrhundert; www.nabkal.de/osterstreit/cap_091.html Up

107 Joseph Bach, Die Osterfestberechnung in Alter und Neuer Zeit, 1907, S. 16 Up

108 Wikipedia zu Jüdische Philosophie; http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdische_Philosophie Up

109 Jewish Encyclopedia, 1906, unter PHILO JUDÆUS; www.jewishencyclopedia.com/articles/12116-philo-judaeus Up

110 Philo von Alexandrien, Über das Leben Mosis, 1909 Buch II, §§ 222 und 224, Hrsg. Leopold Cohn; http://de.wikisource.org/wiki/Ueber_das_Leben_Mosis; abgerufen am 25.11.2014 Up

111 Die Werke Philos von Alexandria, Hrsg. Leopold Cohn, 1909, I. Buch,, §181, S. 61 Up

112 J.B. Segal, The Hebrew Passover from the Earliest Times to A.D.70, 1963, S. 127 Up

113 Die Werke Philos von Alexandria, Hrsg. Leopold Cohn, 1909, I. Buch, § 181, S. 62 Up

114 Die Werke Philos von Alexandria, Hrsg. Leopold Cohn, 1909, II. Buch, § 172, S. 59 Up

115 Encycopaedica Judaica, 2. Ausgabe, 2007; unter “Calendar” Up

116 Questions and Answers on Exodus, Exodus, Buch I, S. 2; aufzurufen in der Online-Bibliothek von Harvard University Press, Loeb Classical Library: www.loebclassics.com/view/philo-judaeus-questions_answers_exodus/1953/pb_LCL401.3.xml Up