Die Zählung bis zum Fest der Wochen (Shavout)
Die Zählung bis Pfingsten hat bis heute bei Vielen für Verwirrung gesorgt. Einige glauben, es sollte jedes Jahr an einem Sonntag gehalten werden; andere sind überzeugt, es müsse jedes Jahr an einem anderen Datum und Wochentag stattfinden. Teilweise wird davon ausgegangen, dass der Startpunkt der Zählung ein Siebenter-Tag-Sabbat ist, der innerhalb des 7-tägigen Festes der Ungesäuerten Brote vorkommt. Einige behaupten, es sei der erste jährliche Festsabbat des Festes der Ungesäuerten Brote. Wieder andere sehen überhaupt keine Verbindung zwischen dem Fest der Ungesäuerten Brote und dem Fest der Wochen (Pfingsten). Was ist nun richtig?
Das Hauptproblem ist sicherlich, dass wir die biblische Zeitrechnung aus den Augen verloren haben und nun irgendwie versuchen, diesen Kalender mit dem modernen Gregorianischen Sonnenkalender bezüglich der Berechnung der jährlichen biblischen Feste in Einklang zu bringen. Es wird angenommen, dass die biblische Zeitbestimmung zwar hinsichtlich der Monate und Jahre dem Mondzyklus folgt, jedoch die Woche davon unabhängig sei. Damit wird ein falsches Pfingstdatum zwangsläufig die Folge sein.
„Aufgrund der schwerwiegenden Folgen der verschiedenen Kalender war die primäre Frage – unabhängig davon, welcher Kalender benutzt wurde – an welchem Tag des Monats Pfingsten gefeiert werden sollte. Dies war von jeher das umstrittene Thema innerhalb des Judentums und wurde, wie wir gesehen haben, eine Quelle bitterer Trennung zwischen jüdischen Sekten und dem normativen Judentum im letzten Abschnitt zur Zeit des Zweiten Tempels.“ (aus dem Englischen: Yigael Yadin, The Temple Scroll, 1985, S. 87; Yadin war beteiligt bei der Ausgrabung der Qumran-Rollen und deren Übersetzung.)
Es sind die folgenden Bibelverse, welche seit Jahrhunderten für Verwirrung hinsichtlich der Zählung bis Pfingsten sorgen:
„Danach sollt ihr euch vom Tag nach dem Sabbat, von dem Tag, da ihr die Webegarbe darbringt, sieben volle Wochen abzählen, bis zu dem Tag, der auf den siebten Sabbat folgt, nämlich 50 Tage sollt ihr zählen…“ (3. Mose 23,15-16, Schlachter)
Weil sich der Streitpunkt besonders darum dreht, welche Sabbate hier jeweils gemeint sind und welche Bedeutung hier der Ausdruck „volle Wochen“ hat, hier nochmal dieselben Verse in anderen Übersetzungen:
„Und ihr sollt von dem Tag an zählen, der dem Sabbat folgt, dem Tag, an dem ihr die geweihte Garbe gebracht habt. Sieben volle Wochen sollen es sein. Bis zum Tag nach dem siebten Sabbat sollt ihr zählen, fünfzig Tage….“ (3. Mose 23,15-16; Zürcher)
„And you shall count unto you from the day after the sabbath, from the day that you brought the sheaf of the wave offering; seven sabbaths shall be completed: Even unto the day after the seventh sabbath shall you number fifty days…” (King James und Interlinear-Übersetzung)
Wortwörtliche Übersetzung:
“Und ihr sollt euch von dem Tage nach dem Sabbat zählen, von dem Tag, an dem ihr die Webegarbe dargebracht habt; sieben Sabbate sollen komplett sein: Selbst bis zu dem Tag nach dem siebten Sabbat sollt ihr 50 Tage zählen…“
Diesen Text hat man auch in einer der Qumran-Rollen am Toten Meer gefunden. Interessant ist, dass der Übersetzer hier „fünfzig“ in eckigen Klammern gesetzt hat. Es scheint als wäre dieses Wort ursprünglich nicht enthalten gewesen. Nachfolgend eine wortwörtliche Übersetzung aus dem Englischen:
„…Ihr sollt sieben komplette Sabbate zählen, von dem Tag, an dem ihr die Webegarbe dargebracht habt. Ihr sollt bis zum Tag nach dem siebten Sabbat zählen. Ihr sollt [fünfzig] Tage zählen. Ihr sollt ein neues Getreideopfer darbringen … es ist das Fest der Wochen und das Fest der Erstlingsfrüchte, ein ewiger Gedenktag.“ (ins Deutsche aus: The Temple Scroll -- 11QT -- XVIII-XXI. Übersetzung von The Complete Dead Sea Scrolls In English, by Geza Vermes)
Zunächst ist die Frage, wie man mit den beiden unterschiedlichen Angaben von “sieben vollen Wochen” und “fünfzig Tagen” umgehen soll. Bevor wir nun die weiteren Angaben in diesen Versen näher untersuchen, lasst uns vorher die Funktionsweise des Biblischen Kalenders betrachten, sowie das biblische Konzept der Woche und die Bedeutung der Zahl 7; dadurch können wir die Anordnung „zähle sieben volle Wochen“ besser verstehen, womit die Bestimmung des Pfingstdatums klarer wird.
Das Biblische Kalendersystem
Der Gregorianische Kalender ist ein reiner Sonnenkalender, der dem Mond für den Beginn des Jahres, der Monate und Tage keine Beachtung schenkt. Dadurch folgt dieser Kalender einem ununterbrochenen Wochenzyklus. Das heißt, die Wochen reihen sich unendlich ohne Unterbrechung aneinander. In der Biblischen Zeitrechnung werden aber nicht nur die Monate, sondern auch die Wochen nach dem Mond bestimmt. Die Monate geben den Wochen ihr Gerüst, d. h. sie sind darin eingebettet. Der Monat beginnt in diesem Zeitsystem mit jedem Neumond von Neuem und gibt den Startschuss für die Abfolge von vier Wochen.
In der Bibel werden drei verschiedene Arten von Tagen beschrieben: der Neumondtag, der Siebenten-Tag Sabbat und die Werktage. Zu einer „vollen Woche“ (3. Mose 23,15) zählen ausschließlich sechs Werktage und der Siebente-Tag Sabbat. Der Neumondtag zählt nicht zu einer Woche. Der Neumondtag als erster Tag des Monats konnnte gemäß den nachfolgenden Bibelstellen kein Siebenter-Tag Sabbat oder ein Werktag gewesen sein:
„Und es wird geschehen: Neumond für Neumond und Sabbat für Sabbat wird alles Fleisch kommen, um vor Mir anzubeten, spricht JAHUWAH. (Jesaja 66,23)
„und sagt: Wann ist der Neumond vorüber, dass wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, dass wir Korn anbieten; um das Efa zu verkleinern und den Schekel zu vergrößern und die Waage zum Betrug zu fälschen“. (Amos 8,5)
„So spricht der Herr, JAHUWAH: Das Tor des inneren Vorhofs, das nach Osten weist, soll die sechs Werktage hindurch geschlossen sein; aber am Sabbattag soll es geöffnet werden, und am Tag des Neumondes soll es geöffnet werden.“ (Hesekiel 46,1)
Legt man jedoch den heutigen Gregorianische Kalender als reinen Sonnenkalender zugrunde, würde der Neumondtag durch die Tage wandern und immer mal wieder auf einen Siebenten-Tag Sabbat fallen oder meist auf Werktage. Dies zeigt einen großen Widerspruch in der Annahme, die Monate und Jahre würden in der Bibel zwar nach einem Mond-Sonnenkalender bestimmt, jedoch nicht die Wochen. Wäre man zu der Zeit, als der Neumondtag als Feiertag gehalten wurde, einem ununterbrochenen Wochenzyklus gefolgt, wäre dieser fast immer auf einen Werktag gefallen oder die sechs Arbeitstage der Woche wären verkürzt worden.
„Der Neumond ist noch und der Sabbat war ursprünglich abhängig vom Mondzyklus … Der Neumondtag wurde in der gleichen Weise gehalten, wie der Sabbat; er wurde immer unwichtiger, während der Sabbat mehr und mehr ein Tag der Religion und der Menschlichkeit, der religiösen Meditation und Unterweisung, des Friedens und Freude der Seele wurde.“ (Universal Jewish Encyclopedia, "Holidays", S. 410).
Aufgrund der Tatsache, dass sehr viele Bibelverse vom Neumondtag sprechen und dass die Jahre und Zeiten nicht NUR nach der Sonne bestimmt werden, zeigt sich, dass es ein Zyklus ist, der mit jedem Neumond unterbrochen wird. Es wird ein 7-Tage-Rhythmus ersichtlich, der aber KEINEM ununterbrochenen Zyklus unterworfen ist.
Das Konzept der Biblischen Woche
Auf die Art und Bedeutung der biblischen Woche soll an dieser Stelle deshalb etwas näher eingegangen werden, damit zum einen der Ausdruck in 3. Mose 23,15 „Sieben Volle Wochen“ besser verstanden werden kann; zum anderen, weil es Leute gibt, die behaupten, dass, wenn es in der Bibel heißt „am ersten der Woche“, es sich eigentlich um den Siebenten-Tag Sabbat handle und damit „der erste Sabbat“ sei. Man nimmt nicht nur an, dass der „erste der Woche“ (Markus 16,2.9; Lukas 24,1), nicht der erste Tag der Woche sei, sondern ein Siebenter-Tag, an dem JAHUSCHUAH von den Toten auferstand. Weiter wird deshalb angenommen, dass auch der „Tag nach dem Sabbat“ aus 3. Mose 23,16 der Siebente Tag Sabbat sei und der Tag zuvor ein jährlicher Festsabbat.
Zu dieser Schlussfolgerung kommt man deshalb, weil der deutsche Ausdruck „erster der Woche“ im Grundtext, sowohl im griechischen Neuen Testament als auch im hebräischen Alten Testament, tatsächlich als „ersten der Sabbate“ bezeichnet wird. Warum? Ist dies korrekt oder falsch?
Es ist völlig korrekt und zeigt, welche Bedeutung der Siebente-Tag Sabbat zur Zeit der Bibel hatte. Alle Wochentage wurden auf diesen Tag hin gezählt und danach benannt. Und so steht auch im Hebräischen in 3. Mose 23,15 anstelle von „Sieben volle Wochen“ der Ausdruck „Sieben komplette Sabbate“. In der englischen King James Bibel wurde dieser Wortlaut direkt so übersetzt. Alle anderen Bibelübersetzer haben es aber ebenfalls korrekt mit „sieben volle Wochen“ übersetzt.
Das hebräische Wort für Woche ist shâbûwa. Es ist ein Wort, das dem Wort Shabbat sehr ähnlich ist. Auch im Neuen Testament steht im Griechischen „Sabbaton“ wo im Deutschen „Woche“ steht. Im gesamten Neuen Testament kommt das Wort hebdomas (griechisch für „Woche“) kein einziges Mal vor.
Die Strong’s Konkordanz übersetzt dieses Wort schabuwah als „sevened“; Im deutschen könnte man es mit „multipliziert mit Sieben“ ausdrücken. Es ist Partizip Vergangenheit des Wortes schabuwah mit der Bedeutung von „komplett sein“, von dem Wort scheba, „sieben, siebenmal, was auf eine Woche schließen lässt“. Gesenius Hebrew-English Lexicon definiert das Wort schabuwah wie folgt: „ein hebdomad“ – d. h. „eine gruppe von Sieben“.
Wikipedia erklärt es unter „Sabbat“ folgendermaßen: „Die hebräischen Substantive šabbat und šabbaton (š wird sch ausgesprochen) werden vom Verb šbt für „aufhören, nachlassen, beenden“ abgeleitet. In Verbindung mit Objekten nimmt es die Bedeutung „(mit etwas) aufhören = (von etwas) ruhen“ sowie „feiern“ an. Kausativ kann es auch „aufhören lassen“ bedeuten.“
Das hebräische Wort für Woche bedeutet also „vollständig/komplett sein“. Es leitet sich von dem Wort „scheba“ oder „schaba“ ab, was „Sieben“ bedeutet. Die biblische Woche basiert auf der Zahl „Sieben“ oder ist davon abgeleitet. Der Sabbat hat somit die buchstäbliche Bedeutung von „sieben werden“ oder „vollkommen werden“. Sowohl das Wort scheba/schaba als auch das Wort Schabbat zeigt, dass es sich dabei um eine ganz besondere Vorstellung der Woche handelt.
„Aber die Hebräer widmeten dem Ausdruck ‚Sabbat‘ dem gesamten Wochenzyklus, weil dieser durch den Sabbat gekennzeichnet ist; und so sprachen sie von den verschiedenen Tagen der Woche von „erster Tag im Sabbat“, „zweiter Tag im Sabbat“, „dritter Tag im Sabbat“, etc. Diese Ausdrücke bedeuten und wurden verstanden als erster Tag, zweiter Tag, etc. der Woche. Die Schreiber des Talmud schrieben die Tage der Woche in dieser Weise, gemäß Lightfoot und Ideler, wie in Robinson in seinem griechischen Lexikon unter Sabbaton zitiert.“ (Uriah Smith, A Greek Falsehood, S. 18)
Auch unter den Syriern, Arabern, christlichen Persern und Äthiopier bedeutet das Wort Sabbat ebenso Woche. Nachfolgend ein antiker Syrischer Kalender, der zeigt, wie man damals die Tage der Woche abzählte und wie man sie bezeichnete (von der Webseite des Kalifornischen Instituts für antike Studien):
Wie man sehen kann, ist das biblische Konzept oder die damalige Vorstellung der Woche die, dass sich alles um den Siebenten-Tag Sabbat drehte. Man zählte die Tage immer zum finalen Siebenten-Tag Sabbat hin. Deshalb ist die Bedeutung von Woche auch Sieben. Der Siebte dieser Sieben Tage ist der Sabbat. Das ist der zentrale Tag, um den sich die anderen Tage gruppieren. Die anderen Tage haben keinen eigenen Namen, sie werden einfach nur „erster, zweiter, dritter… im oder zum Sabbat“ oder „erster, zweiter, dritter… der Woche“ genannt. Die Bedeutung ist dieselbe.
Während das Konzept der Sieben-Tage Woche im hebräischen Volk stark verwurzelt war, war es in der griechischen Gesellschaft zur biblischen Zeit in der Weise nicht bekannt. Deshalb gab es in der griechischen Sprache in der Zeit des Neuen Testaments kaum ein Wort für dieses Konzept einer Sieben-Tage Woche. Erst zu späterer Zeit wurde in der griechischen Sprache das Hauptwort hebdomas, hebdomados geprägt, was „eine Woche“ bedeutet. Im modernen Griechisch hat sich das Wort für „Woche“ leicht verändert zu hebdomada. Im Lateinischen gab es auch nicht wirklich ein Wort für „eine Woche“, und so wurde es später mit dem Ausdruck „septem dies“ bezeichnet, was „sieben Tage“ bedeutet.
In späterer Zeit wurde das Wort für „eine Woche“ im Griechischen und Lateinischen auch hergeleitet von dem Wort mit der Bedeutung „Sieben“. Aber diese Worte waren noch nicht geprägt zu der Zeit, als das Neue Testament geschrieben wurde. Aus diesem Grund wurde das Konzept von „einer Woche“ im griechischen Neuen Testament durch das Wort „Sabbaton“ ausgedrückt, welches einfach von der hebräischen Sprache geliehen wurde.
„Die griechischen Schreiber des Neuen Testaments adoptieren dieses hebräische Konzept und drückten die Woche immer auf diese Weise aus. Sie benutzten nie den Ausdruck hebdomas.“ (Uriah Smith, The Greek Falsehood, S. 19)
Wie erkennt man nun wann der Ausdruck sabbaton „Woche“ bedeutet und wann der „Siebente-Tag der Woche“ gemeint ist?
“Es bedeutet Woche wann immer eine Zahlenwert vorangestellt ist. Sie ist vorangestellt in allen Fällen, wo der Ausdruck, erster Tag der Woche auftaucht, und auch in Lukas 18,12, wo der Pharisäer zweimal in der Woche (sabbatou, Genitiv, Einzahl) fastete. Folglich übersetzen wird das Wort sabbaton, so wie es zuerst in Matthäus 28,1 auftaucht, mit dem Wort Sabbat, weil dem kein Zahlenwert vorangestellt ist; und im zweiten Fall übersetzten wir es mit Woche, weil der Nummernwert mian vorangestellt ist.“ (Uriah Smith, Sabbaton, S. 11)
Tage, in einem Zyklus von Tagen, muss gemäß dem biblischen Konzept der Woche immer als ein „Teil eines Ganzen“ oder „Teil von etwas Vollkommenen“ verstanden werden. Der letzte Tag des Siebentage-Zyklus wird mit dem Zyklus selbst gleichgesetzt. Wenn es nun heißt, dass man bis zum Fest der Wochen (Pfingsten) sieben „komplette Sabbate“ abzählen soll, so bedeutet das nichts anderes, als das Abzählen von sieben Wochen. die jeweils mit dem ersten Tag der Woche beginnen und mit dem Siebten Tag enden. Diese Wochen oder komplette Sabbate können nicht mitten in der Woche anfangen.
Der 4-Wochenzyklus in einem Mond-Monat
Wie wir oben gesehen haben, wurden nicht nur der Monat durch den Mond angezeigt, sondern auch die Wochen, die im Monat eingebettet sind. JAHUWAH “hat den Mond gemacht für die bestimmten Zeiten [mo’ed].” (Psalm 104,19). Wie in 3. Mose 23,2-3 gezeigt wird, gehörte zu den „bestimmten Zeiten“ auch der Siebente-Tag Sabbat.
Der Zyklus von jeweils vier Mal sieben komplette Sabbate in einem Monat entspricht den vier Phasen des Mondes innerhalb des Monats. Der Sabbat fällt in der Bibel immer auf den 8., 15., 22. und 29. Tag des Monats.
Wenn wir nun Sieben Sabbate (Wochen) zählen, dann zählen wir im Grunde den vierten Sabbat (4. Woche), vom 29. Tag, bis zum 1. Tag des nächsten Monats als eine Einheit. Denn ansonsten würden wir nicht „Sabbate“ oder „Wochen“ zählen, sondern einfach nur Solar-Tage, einschließlich des Translationstages und des Neumondtages, die den siebten Sabbat (siebte Woche) bis Pfingsten verkürzen würden. Denn es heißt in 3. Mose 23,16: „bis zu dem Tag, der auf den siebten Sabbat folgt“; es sind 4 volle Wochen plus 1 Tag. Zur Pfingstberechnung siehe auch: Die Anweisung der Zählung bis zum Fest der Wochen (Pfingsten).
Dies zeigt, dass nicht einfach nur Tage abgezählt werden können, sondern immer volle Wochen. In gewisser Weise kann man sagen, dass die 7 vollen Wochen den Neumondtag und Translationstag als reine Solar-Tage enthielten. Sie tauchen aber in der Zählung nicht separat auf, sondern verlängern nur den zweiten „Sabbatzeitraum“ oder „Wochenzeitraum“.
Die Encyclopedia Biblica gibt folgende Erklärungen zur Verbindung des Monats als auch der Wochen mit den Mondphasen:
„Die vier Viertel des Mondes zeigen eine offensichtliche Einteilung des Monats … höchst bedeutungsvoll ist, dass in den älteren Teilen der hebräischen Schriften der Neumondtag und der Sabbat schon fast unteilbar zusammen erwähnt werden. Der [Lunar] Monat ist ohne Zweifel eine alte heilige Einteilung der Zeit, die unter allen Semiten gängig war; selbst die Araber, die die Woche zu einer eher späten Zeitperiode von den Syrern übermittelt bekamen, hießen den Neumond mit religiöser Akklamation willkommen. Wir können nicht [genau] sagen, wann der Sabbat vom Monat getrennt wurde.“ (Encyclopedia Biblice, 1899, S. 4178.4179)
“Der hebräische Monat ist ein Lunar-Monat und das Viertel dieser Periode – eine Phase des Mondes – scheint die Woche von sieben Tagen bestimmt zu haben.“ (Encyclopedia Biblica, 1899, S. 4780)
„Der hebräische Sabbathon wurde entsprechend dem Wechsel der Mondphasen in Intervallen von sieben Tagen gefeiert …“ (Encyclopedia Biblica, 1899, S. 4180)
Philo von Alexandria, ein jüdischer Zeitgenosse des Messias, wusste:
„[Der Mond] erhält seine perfekte Form in Perioden von sieben Tagen - der Halbmond in der ersten Siebentagesperiode nach seiner Konjunktion mit der Sonne; der Vollmond in der Zweiten …“ (The Works of Philo, The Special Laws, I, XXXV (177), S. 550)
Huttson Webster schreibt in seinem Buch “Rest Days” auf S. 254:
„Die Hebräer benutzten Lunar-Siebentagewochen, die mit einer besonderen Beobachtung am siebten Tag endeten, die jedoch nichtsdestotrotz mit dem Kurs des Mondes verbunden waren.“
Die Bedeutung der Zählung der Sieben Wochen bis Pfingsten
Warum musste denn überhaupt bis zum Fest der Wochen (Pfingsten) gezählt werden? Warum hat JAHUWAH nicht einfach ein Datum dafür angegeben, wie bei den anderen Festen? Zunächst aber noch die Frage: Was wurde überhaupt gezählt? Waren es sieben Wochen oder sollten 50 Tage gezählt werden?
„Danach sollt ihr euch vom Tag nach dem Sabbat, von dem Tag, da ihr die Webegarbe darbringt, sieben volle Wochen abzählen, bis zu dem Tag, der auf den siebten Sabbat folgt, nämlich 50 Tage sollt ihr zählen…“ (3. Mose 23,15-16)
Sollen nun „sieben volle Wochen“ abgezählt werden oder 50 Tage? Oder sind sieben volle Wochen 50 Tage? Wie wir oben bereits gesehen haben, gibt es im biblischen Zeitsystem nicht nur die sechs Arbeitstage und den Siebenten-Tag Sabbat, sondern auch Neumondtage. Diese Tage ebenso wie die Translationstage (Monatskomplettierungstage) können nicht Teil einer vollen Woche von sieben Tagen sein. Ein Widerspruch?
Im Alten Testament ist dies die einzige Stelle, wo diese 50 Tage erwähnt werden. Zudem wird das Fest dort nie „Pfingsten“ oder „Fünfzigster“ genannt. Dies taucht erst im Neuen Testament in der griechischen Sprache auf. Im Alten Testament wird dieses Fest Shavuot genannt, was soviel bedeutet wie „Wochen“, daher der Name „Fest der Wochen“. Es werden Wochen gezählt:
„Sieben Wochen sollst du dir zählen; von da an, wo man beginnt, die Sichel an das Getreide zu legen, sollst du anfangen, sieben Wochen zu zählen. Und du sollst dem JAHUWAH, deinem Gott, das Fest der Wochen feiern …“ (5. Mose 16,9-11)
Hier haben wir also einen weiteren Zeugen im Alten Testament, der gleich zweimal bezeugt, dass „sieben Wochen“ bis zum Fest der Wochen abgezählt werden sollen. Damit werden nicht Tage abgezählt, sondern einfach sieben volle Wochen oder sieben komplette Sabbate. Der Tag nach dem siebten Sabbat ist dann der fünfzigste Tag dieser Zählung. Diese Zählung schließt lediglich die sieben vollen Wochen plus einen Tag ein. Die Neumondtage und Translationstage sind nicht Gegenstand dieser Zählung.
Das hebräische Wort „câphar“, das mit „zählen“ übersetzt wurde, kann gemäß verschiedener Bibel-Konkordanzen auch folgende Bedeutung haben: erzählen, verkündigen, kundtun. In der Elberfelder Bibel von 1905 wird das Wort câphar, das im hebräischen Text insgesamt 161 Mal vorkommt, 58 x mit „erzählen“ übersetzt, 41 x mit „Schreiber“, 27 x mit „zählen“, 9 x mit „Schriftgelehrte“, 3x mit „verkündigen“ und jeweils 1x mit „aufzählen, kundtun, melden, sagen, schriftkundig, vorzählen, zurechnen“ usw.
Wenn man sich vor Augen führt, was damals während des Auszugs der Israeliten aus dem heidnischen Ägypten geschah, bekommt man eine Ahnung, weshalb JAHUWAH anordnete, sie sollen Sieben Wochen bis zum Shavuot (Fest der Wochen) „zählen“. Es sollte die Israeliten an diesen Auszug erinnern. Sie waren jahrhundertelang Gefangene in Ägypten, wo sie den heidnischen Götzen dieses Landes ausgesetzt waren. Sie haben JAHUWAHs Gesetz und Seine Festtage vergessen. Der Allmächtige hat sie aus diesem heidnischen Land und damit aus der Sünde befreit. 7 Wochen nach dem Auszug sollte das Volk am Berg Sinai dem Schöpfer persönlich begegnen, der vom Himmel kam, um Ihnen das Gesetz mit mächtiger Stimme unter Donner, Feuer, Blitz, Erdbeben und Posaunenschall zu verkündigen (2. Mose 19,16-19).
Ebenso geschah im Neuen Testament die Ausgießung des Heiligen Geistes JAHUWAHs in Begleitung von einem Brausen und „Zungen wie von Feuer“ (Apostelgeschichte 2,1-4). Siehe hierzu den Artikel „Das Fest der Wochen“. Auch dieses Fest musste sich „erfüllen“ (Apg. 1,3; 2,1). Kurz bevor der Messias gen Himmel zu Seinem Vater auffuhr, befahl Er Seinen Jüngern, dass sie in Jerusalem warten und sich nicht entfernen sollen, bis „die Verheißung des Vaters“ kommen würde (Apostelgeschichte 1,4).
Die Anweisung der Zählung bis zum Fest der Wochen (Pfingsten) ist damit eine Fortsetzung und Verbindung mit Passah und Fest der Ungesäuerten Brote. Denn JAHUSCHUAH starb als Passahlamm für unsere Sündenschuld und stand am zweiten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote von den Toten auf. Nach vierzig Tagen fuhr Er gen Himmel und nach den restlichen Tagen der 7 vollen Wochen + 1 Tag kam der Heilige Geist über die Jünger zu Pfingsten.
Auch in der Erntesaison, von der ersten Gerstenernte bis zur ersten Reife des Weizens, ist diese Zählung ein wichtiger Bestandteil, nicht nur der buchstäblichen Ernte, sondern auch der Seelenernte. Siehe auch hierzu „Das Fest der Wochen“. Es ist die freudige Erwartung des Kommenden, welches den Anlass zur „Zählung“ gibt.
Sind Sieben volle Wochen buchstäbliche 49 Tage?
Ja, sie sind es in dem Sinne, als ausschließlich die Tage der „vollen Woche“ gezählt werden. Zu einer vollen Woche zählen nicht die Neumondtage und Translationstage. Dass dies den biblischen Tatsachen entspricht, zeigt nicht nur das Konzept der biblischen Woche, wie oben bereits aufgezeigt, sondern es verhält sich ebenso mit der Zählung der Sabbatjahre bis zum Jubeljahr.
Die Zählung bis zum Jubeljahr (3. Mose 25) zeigt ebenfalls, dass „volle“ Jahre gezählt werden sollen. Das hebräische Wort in 3. Mose 23,15 das mit „voll“ oder „komplett“ übersetzt wurde, ist genau dasselbe hebräische Wort „tamyam“ das in 3. Mose 25,30 benutzt wird. Auch hier soll ein „volles Jahr“ gezählt werden. JAHUWAH zeigt uns mit der Zählung zum Jubeljahr, dass die Zählung bis zum Fest der Wochen nach demselben Muster erfolgt:
„Und du sollst dir sieben Sabbatjahre abzählen, nämlich siebenmal sieben Jahre, sodass dir die Zeit der sieben Sabbatjahre 49 Jahre beträgt. Und du sollst im siebten Monat, am Zehnten des Monats, den Posaunenschall ergehen lassen; an dem Versöhnungstage sollt ihr die Posaune ergehen lassen durch euer ganzes Land. Und ihr sollt das Jahr des fünfzigsten Jahres heiligen und sollt im Lande Freiheit ausrufen für alle seine Bewohner. Ein Jubeljahr soll es euch sein, und ihr werdet ein jeder wieder zu seinem Eigentum kommen, und ein jeder zurückkehren zu seinem Geschlecht.“ (3. Mose 25,8-10)
Es sollen also auch hier einfach nur „sieben Sabbatjahre“, welche aus jeweils „sieben Jahren“ bestehen (7x7), abgezählt werden. Der „Fünfzigste“ ist auch hier das Jahr nach den Sieben Sabbatjahren. Dieses „fünfzigste Jahr“ wurde nicht als das erste Jahr des nächsten Zyklus von Sieben Sabbatjahren gezählt. Im 50. Jahr, dem Jubeljahr wurde nicht gesät und nicht geerntet (3. Mose 25,2-5), es war damit nicht Teil der Sieben Jahre davor und auch nicht der Sieben Jahre danach. Auch hier sieht man, dass der Zyklus von 7 Sabbatjahren (7x7 Jahren) mit dem Jubeljahr unterbrochen wird. Ebenso ist es mit dem Zyklus von vier Wochen in einem Monat. Er wird mit dem Neumondtag unterbrochen. Und beginnt anschließend wieder von Neuem.
Das Jubeljahr, auch als Halljahr oder Erlassjahr wurde mit Posaunenschall am Versöhnungstag, am 10. des siebten Monats, ausgerufen. Das Jubeljahr bedeutete das Jahr der Freiheit oder Befreiung. Es sollte deutlich machen, dass das Land dem Schöpfer gehört. JAHUWAH ordnete an, dass im Jubeljahr jeder wieder zu seinem Besitz kommt und dass Schulden erlassen werden. Menschen, die für andere gearbeitet haben, um ihre Schulden zu begleichen, wurden davon in diesem Jahr befreit und es wurde ihnen gestattet, wieder zu ihren Familien zurückzukehren. Auch sollte während des gesamten Jubeljahres die Feldarbeit ruhen. Ebenfalls sollten im Sabbatjahr, alle Sieben Jahre, die Felder ruhen (3. Mose 25,3-4).
Das Jubeljahr, das Sabbatjahr, der Neumondtag und der Siebente-Tag Sabbat erinnern uns daran, dass der der Allmächtige ICH BIN der Schöpfer ist. Genauso wie es damals den Glauben der Israeliten erforderte, nicht am Sabbatjahr und Jubeljahr das Feld zu bestellen, so brauchen auch wir heute Glauben, damit wir Ihm vertrauen, dass unsere Nahrung gewiss ist. Der Mensch ist nicht der Eigentümer der Erde und er hält den Besitz nur als Verwalter für JAHUWAH, dem Schöpfer (3. Mose 25,23). Uns gehört nichts, denn wie das Volk Israel, so sind auch wir Sklaven des geistlichen Ägyptens (5. Mose 15,15). Aus Dankbarkeit zum Allmächtigen Schöpfer für unsere Befreiung, so liegt es auch an uns, unseren Schuldnern Freiheit zu gewähren.
Der Neumond unterbricht den Wochenzyklus in derselben Weise, wie das Jubeljahr den Zyklus der Sabbatjahre unterbricht. Da nach sechs Jahren ein Sabbatjahr folgte, an dem nicht gesät und nicht geerntet wurde, und da nach sieben dieser Sabbatjahre das Jubeljahr folgte, wo ebenfalls nicht geerntet und gesät wurde, gab es zwei Ruhejahre hintereinander. So wie es der Fall am Ende jeden Monats ist:
Das Jubeljahr ist in wunderbarer Harmonie mit dem Schöpferkalender und dem Sabbat, bestimmt nach dem Mond. Zudem zeigt es uns auf, wie wir bis zu Fest der Wochen zählen müssen.
Die Zählung bis zum Fest der Wochen
„Und ihr sollt an eben diesem Tag ausrufen lassen: ‚Eine heilige Versammlung soll es euch sein, und keine Werktagsarbeit sollt ihr verrichten!‘ Das ist eine ewige Ordnung in allen euren Wohnsitzen für eure künftigen Generationen.“ (3. Mose 23,21)
Da das Fest der Wochen (Pfingsten) ein sehr wichtiger Festtag ist, sollten wir auch wissen, an welchem Tag er stattfindet.
„Sieben Wochen sollst du dir abzählen; wenn man anfängt, die Sichel an die Saat zu legen, sollst du anfangen, sieben Wochen zu zählen. Dann sollst du JAHUWAH, deinem Elohim, das Fest der Wochen halten und ein freiwilliges Opfer von deiner Hand geben, je nachdem JAHUWAH, dein Elohim, dich gesegnet hat.“ (5. Mose 16,9-10)
Die Zählung beginnt also mit dem Tag der Webegarbe, wenn man anfängt, die Sichel an die Saat zu legen. Die Frage ist nun, an welchem Tag die Webegarbe dargebracht wurde und welche Ernte gemeint ist. Des Rätsels Lösung gibt uns das 3. Buch Mose, 23. Kapitel. Hier wird deutlich, dass das Fest der Wochen (Pfingsten) in engem Zusammenhang mit dem Fest der Ungesäuerten Brote steht und dass die Zählung an einem bestimmten Tag innerhalb dieses Festes beginnt.
„Im ersten Monat, am vierzehnten Tag des Monats, zur Abendzeit, ist das Passah JAHUWAHs. Und am fünfzehnten Tag desselben Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote für JAHUWAH. Da sollt ihr sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen. Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung halten; da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten, und ihr sollt JAHUWAH sieben Tage lang ein Feueropfer darbringen. Am siebten Tag ist eine heilige Versammlung, da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten. … Rede zu den Kindern Israels und sage ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, und seine Ernte einbringt, so sollt ihr die Erstlingsgarbe von eurer Ernte zum Priester bringen. Der soll die Garbe weben vor JAHUWAH, zum Wohlgefallen für euch; am Tag nach dem Sabbat soll sie der Priester weben.“ (3. Mose 23,5-8.10-11)
„Und ihr sollt von dem Tag an zählen, der dem Sabbat folgt, dem Tag, an dem ihr die geweihte Garbe gebracht habt. Sieben volle Wochen sollen es sein. Bis zum Tag nach dem siebten Sabbat sollt ihr zählen, fünfzig Tage. (3. Mose 23,15-16; Zürcher)
Wir sehen aus diesen Bibelstellen, dass das Passah am Abend des 14. Abib (erster Monat) stattfand. Weiter heißt es, dass das Fest der Ungesäuerten Brote am Tag darauf, den 15. Abib beginnt. Wir müssen also vom „Tag nach dem Sabbat“ zählen. Welcher Sabbat ist hier gemeint? Einige gehen davon aus, dass hier der jährliche Sabbat, der erste Tag der Ungesäuerten Brote, gemeint ist, nicht jedoch der wöchentliche Sabbat. Andere gehen davon aus, dass hier der wöchentliche Sabbat gemeint ist aber nicht der erste Tag des Festes der Ungesäuerten Brote. Wer hat Recht?
Wie weiter oben bereits dargelegt, ist dieser Sabbat, der hier erwähnt wird, sowohl der Siebente-Tag Sabbat als auch der erste Tag des Festes der Ungesäuerten Brote. Es ist der 15. des ersten Monats Abib/Nisan. Der 15. ist gemäß dem Schöpferkalender immer ein Siebenter-Tag Sabbat.
Während der 15. Tag immer ein wöchentlicher Sabbat ist, zeigt uns JAHUWAH in 3. Mose 23 Vers 6, dass der erste Tag des Festes der Ungesäuerten Brote am 15. Abib stattfinden soll. Somit wissen wir, dass die Webegarbe am 16. Abib dargebracht wurde. Bei der ausschließlichen Nutzung eines Mond-Sonnenkalenders, wie ihn die Bibel vorgibt, wird jegliche Spekulation hinfällig.
Dies wird uns nicht nur an vielen Stellen im Alten Testament bestätigt, sondern auch im Neuen Testament durch den Bericht der Kreuzigung und Auferstehung.
AT: Das Lamm als Vorschatten auf den Messias (1. Korinther 5,7) wurde jedes Jahr am 14. Tag des ersten Monats geschlachtet (3. Mose 23,5).
NT: Der Messias wurde am Rüsttag (6. Tag der Woche; nicht der heutige Freitag!) gekreuzigt, am 14. Tag des ersten Monats (Johannes 19,31; Markus 15,42-44).
AT: Erster Tag des Festes der Ungesäuerten Brote am 15. des ersten Monats.
NT: JAHUSCHUAH ruht an diesem Tag im Grab. Gemäß Johannes 19,31 war dies ein „Hoher Sabbat“. Es war deshalb ein Hoher Sabbat, weil es beides war, der Siebente-Tag Sabbat als auch der erste Tag des Festes der Ungesäuerten Brote.
AT: Darbringung der Webegarbe am Tag nach dem Sabbat (3. Mose 23,9; 1. Korinther 15,23).
NT: Auferstehung des Messias am Tag nach dem Sabbat am ersten Tag der Woche, am 16. Abib (Matthäus 28,1-2; Markus 16,1-3).
Im Gegensatz zu vielen populären Ansichten und Traditionen der Menschen, sehen wir hier, dass der Messias JAHUSCHUAH von den Toten am 16. des ersten biblischen Monats auferstand. Dieser Tag war zugleich der Tag nach dem Siebenten-Tag Sabbat und der zweite Tag des Festes der Ungesäuerten Brote. Flavius Josephus, ein römisch-jüdischer Historiker und Zeitgenosse der Apostel schreibt:
„Aber am zweiten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, welcher der sechzehnte Tag des Monats ist, essen sie zum ersten Mal von den Früchten der Erde, denn vor diesem Tag rühren sie sie nicht an. Und da sie es als angemessen ansehen, Gott zu ehren, von dem sie diese reichliche Speise eigentlich erhalten, bringen sie die Erstlingsfrucht der Gerste dar; dies in der folgenden Weise: Sie nehmen eine Handvoll Ähren und trocknen sie; dann zerstoßen sie sie und trennen sie von der Kleie; dann bringen sie ein Zehntel zum Altar, zu Gott: und werfen eine Handvoll davon ins Feuer, den Rest lassen sie zum Gebrauch für den Priester übrig und erst danach können sie öffentlich oder privat ihre Ernte einbringen.“ (Flavius Josephus, Atiquities, 3. Buch, Kap. 10, Abs. 5, S. 79-80)
Paulus zeigt immer wieder auf, dass der Messias der „Erstling der Entschlafenen“ ist. Die Darbringung der Erstlingsgarbe im Alten Testament als Vorschatten auf den Messias kann damit an keinem anderen Tag als dem 16. Abib stattgefunden haben.
„Nun aber ist der Messias aus den Toten auferweckt; er ist der Erstling der Entschlafenen geworden. Denn weil der Tod durch einen Menschen kam, so kommt auch die Auferstehung der Toten durch einen Menschen; denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch im Messias alle lebendig gemacht werden. Ein jeder aber in seiner Ordnung: Als Erstling der Messias; danach die, welche dem Messias angehören, bei Seiner Wiederkunft.“ (1. Korinther 15,20-23)
Getreide repräsentiert die Auferstehung der Toten (siehe Verse 35-38). Die erste Getreideernte des Jahres war die Gerstenernte. Die Gute Nachricht Bibel gibt die Getreideart an: „Vom Tag nach dem Sabbat, an dem ihr … [JAHUWAH] die erste Gerstengarbe gebracht habt …“ (3. Mose 23,15). Sieben volle Wochen danach reifte der erste Weizen. Gemäß 2. Mose 34,22 ist Shavuot (Pfingsten) die Feier der Erstlingsfrüchte der Weizenernte. Auch von diesem musste JAHUWAH eine „Garbe“ dargebracht werden, bevor das Volk davon aß.
Das Wort das im Deutschen mit „Garbe“ wiedergegeben ist, ist das hebräische Wort Omer. Ein Omer war ein Zehntel eines Epha (2. Mose 16,36) und fasst ca. 3,6 Liter. Gemäß 2. Mose 16,16-18 entsprach das Omer einer Tagesration Getreide.
Nun haben wir den Tag, an dem die Webegarbe Gerste dargebracht wurde. Es ist der 16. Abib, der Tag nach dem wöchentlichen Sabbat, der Zugleich der erste Tag des Festes der Ungesäuerten Brote ist. Von diesem Tag werden nun Sieben volle Wochen gezählt.
Beginne vom 16. Tag des ersten Monats Abib, welcher der Tag nach dem Sabbat ist, zu zählen. Zähle „sieben volle Wochen“ / „sieben komplette Sabbate“ und zähle einen Tag dazu. Pfingsten fällt jedes Jahr auf den 9. des Dritten biblischen Monats. Da der Schöpferkalender mit den Mondphasen verbunden ist, wird der 9. Tag des Dritten Monats immer der 1. Tag der Woche sein, was den 15. Tag desselben Monats wiederum zu einem Siebenten-Tag Sabbat macht. Siehe hierzu: Die Anweisung der Zählung bis zum Fest der Wochen (Pfingsten).
Alle Feste JAHUWAHs fallen immer auf das gleiche Datum, wenn man nach Seinem Kalender rechnet; denn es handelt sich um einen feststehenden Kalender und somit sind auch die Festtage fixiert.
Andere Daten für Pfingsten
Die Verse in 3. Mose 23,15-16 sorgen vor allem deshalb für Verwirrung, weil innerhalb des Zeitraumes, in dem von einem bestimmten Tag die Sieben Wochen gezählt werden müssen, zwei Festsabbate enthalten sind. Man ist nun verwirrt, welcher Sabbat der wöchentliche Sabbat ist und welcher davon ein jährlicher Festsabbat. Im Folgenden drei unterschiedliche Pfingstdaten die unter Christen populär sind, jedoch nicht mit dem Biblischen Zeitsystem und den Angaben in 3. Mose 23 übereinstimmen.
Pfingstsonntag
Die katholische und dieser folgend die überwiegend protestantische Welt geht davon aus, dass Pfingsten immer auf den siebten Sonntag nach dem Ostersonntag fällt. Es hängt also davon ab, auf welches Datum Ostern fällt. Der Ostersonntag ist der ranghöchste Feiertag im Kirchenjahr. Der jährliche Ostersonntag ist so bedeutend, dass die Katholische Kirche in den ersten Jahrhunderten daraus auch die Notwendigkeit und Heiligkeit des wöchentlichen Sonntags konstruierte.
Ostern ist aber ein durch und durch heidnisches Fest. Die Katholische Kirche hat einen Tag zu Ehren des heidnischen Sonnengottes in einen christlichen Deckmantel gepackt.
„Um die Heiden mit dem Namenschristentum zu versöhnen, ergriff Rom, das seine gewöhnliche Politik verfolgte, Maßnahmen, um die christlichen und heidnischen Feste miteinander zu verschmelzen. Durch eine komplizierte, aber geschickte Anpassung des Kalenders war es im allgemeinen nicht schwierig, Heiden- und Christentum – das jetzt tief im Götzendienst versunken war – dazu zu bringen, sich die Hände zu reichen.“ (Alexander Hislop, Von Babylon nach Rom, S. 95)
Lies bitte hierzu die Artikel „Vom biblischen Passah zum heidnischen Ostern“ und „Durch Rom verfälscht“.
Die Heiden feierten ca. einen Monat nach Ostern ein Fest zu Ehren der Göttin Flora. Sie ist in der Mythologie die Göttin der Blüte, insbesondere der Getreideblüte. Ihre Verehrung soll durch den Sabinerkönig Titus Tatius in Rom eingeführt worden sein. Flora hatte in Rom zwei Tempel, einen auf dem Quirinal, den anderen in der Nähe des Circus Maximus. (Wikipedia)
Möglicherweise gibt es den Ostermontag deshalb, weil dieses Fest ein paar Tage dauerte und nicht nur einen Tag, wie die Bibel vorschreibt. Nicht nur Ostern sondern auch das „christliche Pfingsten“ kommt ursprünglich aus dem Heidentum.
„Das Heidentum überlebte in moralischem Sinne eines freudigen, ausschweifenden natürlichen Appetits; als Religion blieb es in der Form der antiken Riten und Bräuche erhalten, die geduldet oder akzeptiert, und die von einer oft ausschweifenden Kirche transformiert wurden. Eine persönliche und vertrauensvolle Anbetung Heiliger ersetzte die Anbetung heidnischer Götzen und stellte den entgegenkommenden Polytheismus einfacher Gemüter zufrieden. Isis- und Horus-Statuen wurden umbenannt in Maria und Jesus; die römischen Lupercalien und das Reinigungsfest der Isis wurden zum Fest der Geburt Marias; das Fest der Saturnalien wurde durch Weihnachten ersetzt, das Fest der Floralien durch Pfingsten, ein antikes Fest der Toten durch Allerseelen, die Auferstehung des Attis durch die Auferstehung Christi.“ (Will Durant, The Age of Faith, Bd. 4, S. 75)
Da bereits Ostersonntag, von dem die Katholische Kirche bis Pfingsten zählt, heidnischen Ursprungs ist und nach einem heidnischen Kalender bestimmt wird, ist auch das Datum des Pfingstsonntags zwangsläufig unbiblisch und falsch.
Pfingsten am 6. Sivan
Die Befürworter des 6. Sivan (dritter biblischer Monat) als Pfingstdatum sind hinsichtlich der Bestimmung des Tages der Webegarbe, von wo aus man die sieben vollen Wochen zählen muss, korrekt. Denn es wird erkannt, dass der 15. Abib ein Siebenter-Tag Sabbat ist und der darauffolgende 16. damit der erste Tag der Woche.
Leider wird hier jedoch der ununterbrochene Wochenzyklus des heidnischen Gregorianischen Kalenders zugrundegelegt und damit der Sonntag als Ausganspunkt der Berechnung. Der Tag nach dem Sabbat ist der erste Tag der Woche, wie richtig erkannt wird. Wenn man nun aber nach einem ununterbrochenen Wochenzyklus einfach 50 Tage abzählt, kommt man zum 6. Sivan. Hier wird aber ein Mond-Sonnenkalender mit einem heidnischen, reinen Sonnenkalender gemischt. Das Jahr und die Monate werden nach dem Biblischen Kalender bestimmt, die Wochen jedoch nach dem ununterbrochenen Wochenzyklus des Julianisch-Gregorianischen Sonnenkalender. Diese Zählung ist deshalb abzulehnen.
„Niemand kann zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht JAHUWAH dienen und dem Mammon!“ (Matthäus 6,24)
Erster Sonntag nach Passah plus 50 Tage
Die Befürworter dieser Zählung gehen davon aus, dass mit dem „Tage nach dem Sabbat“ (3. Mose 23,11) als Termin für die Darbringung der Webegarbe, der Sonntag gemeint ist, der irgendwann während der Tage der Ungesäuerten Brote auftaucht. Demnach wäre der Wochentag für das Pfingstfest immer ein Sonntag, aber mit wechselndem Kalenderdatum. Das heißt, dass die Webegarbe nach einem wöchentlichen Sabbat (Samstag) dargebracht wird, aber nicht am Tag nach dem 15. Abib.
Damit ist man scheinbar in Übereinstimmung mit dem „Tag nach dem Sabbat“ als den ersten Tag der Woche (Sonntag ist nicht der biblische erste Tag der Woche). Man erfüllt damit auch das Erfordernis, dass man immer „bis zum Tag nach dem siebten Sabbat“ zählt.
Diese Sichtweise ist jedoch nicht mehr in Übereinstimmung mit der Bedeutung als Vorschatten von Passah, Fest der Ungesäuerten Brote und Tag der Webegarbe auf die Kreuzigung und Auferstehung des Messias (siehe oben). Geht man vom 31 n. Chr. als Kreuzigungsjahr aus, wäre der 14. Abib/Nisan ein Mittwoch und der Donnerstag wäre der erste Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, 15. Abib/Nisan. Für die Befürworter dieser Zählweise ist der darauffolgende Sonntag schließlich der Tag der Webegarbe, also der 18. Abib.
Das Jahr 31. n. Chr. ist tatsächlich das korrekte Jahr der Kreuzigung. Geht man jedoch vom Jahr 33 n. Chr. aus, wie die Katholische Kirche und viele Protestanten, wäre der Kreuzigungstag ein Montag gewesen und kein Freitag. Auch der Auferstehungstag ist strikt nach dem Gregorianischen Kalender in beiden Fällen (31 und 33 n. Chr.) kein Sonntag!
Ein sorgfältiges Studium besonders des 2. Buches Mose zeigt jedoch, dass der 15. IMMER auch ein Siebenter-Tag Sabbat war. Weiter zeigt das Alte Testament, dass der Monat mit einem Neumondtag beginnt, gefolgt von vier aufeinanderfolgenden Sieben-Tage-Zyklen, indem der Siebente-Tag Sabbat jeden Monat und alle Monate seit der Schöpfung auf den 8., 15., 22. und 29. fällt. Jeder neue Monat beginnt mit dem astronomischen Neumond (Konjunktion) von Neuem. Es ist unmöglich, den Siebenten-Tag Sabbat und die Feste ohne des vorhergehenden Signals des Neumondes zu bestimmen.
Alle biblischen Propheten und Schreiber des Alten wie des Neuen Testaments haben dieses Himmlische Zeitsystem eingehalten. Sie haben keinen, von Menschen kreierten Sonnenkalender benutzt, um die Heiligen Festtage zu bestimmen. Der römisch-Julianische Kalender wurde Israel erst nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n. Chr. aufgezwungen.
Das erste Buch Mose zeigt im Schöpfungsbericht nur sieben besondere Tage auf: einen Wochenzyklus, auch „kompletter Sabbat“ genannt. Wir werden aber in diesem Buch im Dunkeln gelassen über weitere Einzelheiten der Zeitbestimmung. So wissen wir daraus z.B. nicht, wann das Jahr beginnt. Wir wissen aber, dass die Festtage nicht nur nach der Sonne, sondern auch nach dem Mond bestimmt werden (1. Mose 1,14; siehe Der Schöpferkalender). Was wir aus diesem Buch jedoch nicht erfahren, ist, wie z.B. die Wochen in dem gesamten Zeitsystem angeordnet sind.
Im zweiten Buch Mose und weiteren Büchern der Bibel können wir aber erkennen, wann ein Jahr beginnt, wann ein Monat beginnt, wann eine Woche beginnt und wann der Tag beginnt. Beim Studium wird klar und deutlich, dass die Biblische Woche keinem ununterbrochenen Zyklus folgt. Es gibt keinen einzigen Bibelvers, der von einem „ununterbrochenem Wochenzyklus“ spricht, und doch halten ihn viele als eine grundlegende Lehre der Heiligen Schrift.
Die Bibel zeigt jedoch ein völlig anderes Konzept der Woche auf. Ein wichtiger Schlüssel, der das Verständnis für den biblischen Wochenzyklus öffnet, ist der Neumondtag, der in der Bibel grundsätzlich kein Werktag ist, sondern ein Feiertag. Wird dies beachtet, kann es keinen ununterbrochenen Wochenzyklus geben.
Man kann niemals einen heidnischen Kalender zur Berechnung der biblischen Festtage verwenden. Zur Zeit JAHUSCHUAHs benutze das jüdische Volk noch ihren eigenen Mond-Sonnenkalender und nicht den Römischen-Julianischen Kalender, der erst um diese Zeit bei den Römern eingeführt wurde. Gleichzeitig war um die Jahrtausendwende immer noch der römische 8-Tage Kalender der Römischen-Republik in Gebrauch.
Der biblische Erste Tag der Woche ist nicht mit dem römisch-heidnischen Sonntag in Übereinstimmung! Der erste Tag der Woche war ebenso wenig ein Sonntag, wie der Samstag ein Sabbat war. Damit ist jede Bestimmung des Pfingstdatums, welche nach dem Gregorianischen Kalender vorgenommen wird, falsch und nicht in Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift.
Zum weiteren Studium: Das Zeitsystem des Schöpfers: In Ägypten vergessen – beim Auszug wieder hergestellt