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Der Bock für AsaselWar in allen alten Kulturen „Asasel“ als Dämon und Teufel bekannt und wird er heute noch unter Esoterikern und Satanisten als Gott verehrt, so scheinen moderne Christen das vergessen zu haben. Teilweise wird Asasel oder der „Bock für Asasel“ heute fälschlicherweise mit „Christus“ bzw. dem Messias gleichgesetzt.

Asasel wird in der Bibel in 3. Mose 16 erwähnt, wo der Versöhnungstag beschrieben wird. Er tritt in Erscheinung in der abschließenden Versöhnung des jährlichen Dienstes an der Stiftshütte, dem irdischen Heiligtum. Das Heiligtum sowie die Opfer- und Priesterzeremonien sollten für die Israeliten den Erlösungsplan sinnbildlich verdeutlichen. Dabei ist zu beachten, dass durch diesen irdischen Dienst das gesamte Erlösungswerk vorgeschattet ist. Der Erlösungsweg endet nicht auf Golgatha. Wäre dem so, gäbe es das Böse und damit Satan auch nicht mehr.

Für Esoteriker und allen Anhängern der fernöstlichen Religionen gehört das Böse unbedingt dazu und muss angenommen und „integriert“ werden. Gemäß dem Plan des allmächtigen Schöpfergottes ist es nicht so! Das Böse kam durch einen ehemaligen Himmelsbewohner (gefallener "Glanzstern" (Jesaja 14,12) in die Welt. Es musste nun ein Plan ersonnen werden, wie nicht nur die sündigen Menschen trotz des Sündenfalls wieder in den ursprünglich reinen und heiligen Zustand versetzt werden können, sondern es musste auch das Böse vollständig aus dem gesamten Universum entfernt werden. Das geht aber nicht dadurch, dass man das Böse annimmt, um es mit dem Guten zu verbinden, sondern es muss vollständig davon getrennt werden. (Zum besseren Verständnis, wie das Böse in die Welt kam und wie JaHuWaH und Sein geliebter Sohn damit umgehen, lies bitte auch  Satan - der Inbegriff des Stolzes).

Durch den irdischen Heiligtumsdienst wird dieser Erlösungsplan bildlich veranschaulicht: von der großen Liebestat des Sohnes JaHuWaHs auf Golgatha (Opfer im Vorhof der Stiftshütte/Heiligtums), über Seinen täglichen Hohepriesterlichen Dienst im Himmel nach Seiner Himmelfahrt (erste Abteilung der Stiftshütte), sowie Seinem abschließenden Werk als Mittler und Richter kurz vor Seiner Wiederkunft (zweite Abteilung der Stiftshütte, das Allerheiligste) bis hin zur vollständigen Austilgung des Bösen samt der „Wurzel“ Satan nach den Tausend Jahren (außerhalb der Stiftshütte und außerhalb des Lagers der Israeliten). Der letzte Akt außerhalb des Heiligtums wird durch den Bock für Asasel versinnbildet, der beladen mit der Sünde bzw. dem Bösen in der Wüste verendet.

Befürworter der Theorie, dass Asasel, oder zumindest der Bock für Asasel, den Messias ebenso symbolisiert, wie der Bock für JaHuWaH, scheinen zu übersehen, dass sich der Erlösungsweg durch alle Bücher der Bibel zieht und erst mit dem Buch Offenbarung endet. Der irdische Heiligtumsdienst an der Stiftshütte zeigt diesen Weg bis zur endgültigen Entfernung der Sünde komplett auf. So werden auch die allerletzten Kapitel in der Offenbarung bereits in diesem irdischen Opfer- und Priestersystem der Israeliten vorgeschattet.

Man scheint auch zu vergessen, dass Satan, der Ursprung des Bösen, zwar auf Golgatha durch Jahuschuah im Hinblick auf die Erlösung der Menschen besiegt wurde, aber er immer noch in dieser Welt ist und seine Gegenwart immer deutlichere und schrecklichere Züge annimmt. Man möchte auch nicht wahrhaben, dass der Teufel ein persönliches Wesen ist, das ein Heer von Dämonen (gefallene Engel) auf dieser Erde befehligt. Der Versöhnungsdienst ist damit nicht am Kreuz beendet. Die Versöhnung ist erst abgeschlossen, wenn das Böse mit der Wurzel Satan/Asasel vollständig vernichtet ist.

 

INHALT

 

 

Asasel – Wüstendämon, Gott der Esoteriker, Illuminaten, Okkultisten und Satanisten


Baphomet Es hat einen Grund, weshalb der Teufel in allen Kulturen auch als „der Gehörnte“ abgebildet wird und als „Herr der zwei Hörner“ bekannt ist.1 So spielt der Ziegenbock in okkulten Ritualen, in satanischen Sekten und auch in der Freimaurerei eine große Rolle. Und selbst in der Bibel wird ein Ziegenbock sinnbildlich mit dem Bösen bzw. den Sünden beladen, um damit in der Wüste umzukommen.

Der Begriff „Sündenbock“ kommt im entscheidenden Text (3. Mose 16,8) im Hebräischen nicht vor. Hier wird dieser Bock buchstäblich „Bock für Asasel“ genannt (לעזאזל; la‘ăzā’zel). Aus diesem Grund haben viele Bibelübersetzer „Asasel“ nicht übersetzt, sondern diesen hebräischen Namen bzw. Titel belassen. Er kommt nur an vier Stellen in 3. Mose 16 vor. Die Bedeutung für Asasel gehen alle in eine Richtung: Der Begriff kann sowohl „Zerstörung“ als auch „vollständige Entfernung“ bedeuten, wie auch „vollständige Zerstörung“ oder auch: „Bock, der fortgeschickt wird“.2

infoIm Talmud-Traktat Joma 39a.67b wird berichtet, dass der Ziegenbock auf einen Berg geführt und von diesem herabgestürzt wird. Der biblische Text gibt diese Deutung jedoch nicht her. Auch gehen einige rabbinische Juden davon aus, dass der Ort, wo der Bock hinabstürzt, Asasel heißt. Aber auch das ist biblisch nicht belegt. Zudem wäre es eigenartig, wenn ein Ortsname als Parallele zum Namen JaHuWaH stünde (3. Mose 16,8).

In 3. Mose 16 werden zwei Böcke beschrieben, deren Schicksal sich durch ein Los entscheiden sollte. Ein Bock wurde so zum „Bock für JaHuWaH“ und der andere Bock wurde zum „Bock für Asasel“ (3. Mose 16,8). Beide Böcke haben nach dem Werfen des Loses völlig unterschiedliche Bestimmungen und stehen sich gänzlich gegensätzlich gegenüber. Wäre dem nicht so, würde ein Los überhaupt keinen Sinn ergeben. Der „Bock für JaHuWaH“ steht für Reinheit und Heiligkeit, wurde geopfert und dessen Blut bis in das Allerheiligste der Stiftshütte getragen, wo JaHuWaHs Herrlichkeit über der Bundeslade mit den Zehn Geboten thronte.

Der „Bock für Asasel“ hingegen symbolisiert Unreinheit und das Unheilige. Er dient symbolisch der völligen Entfernung bzw. Auslöschung der Sünden, die zuvor durch das Blut des reinen Bockes für JaHuWaH aus dem Heiligtum entfernt wurden. Ins Heiligtum kamen sie durch das Blut der Opfertiere, die tagtäglich das ganze Jahr über geschlachtet wurden, um die Sünden der einzelnen Menschen sowie des gesamten Volkes zu sühnen. Denn diesen Tieren wurden vor der Opferung symbolisch die Sünden der Menschen aufgelegt. Der Priester brachte anschließend das Blut der unschuldigen Opfertiere in die erste Abteilung und sprengte sie an den Vorhang zum Allerheiligsten. Nur einmal im Jahr durfte der Hohepriester ins Allerheiligste hinter den Vorhang. Dort wurde durch das Blut des „Bockes für JAHWUAH“ (dem keine Sünden mehr aufgelegt wurden) das Heiligtum, das täglich symbolisch durch das sündenbeladene Blut der Opfertiere dorthin gebracht wurde, am Gnadenstuhl im Allerheiligsten gereinigt.

Anschließend verließ der Hohepriester das Allerheiligste, schritt durch die erste Abteilung und kam zum Eingang. Vor dem Heiligtum wurden nun die gesamten Sünden, die das gläubige Volk das ganze Jahr über bekannt hatten, auf diese Weise aus dem Heiligtum entfernt und dem „Bock für Asasel“ aufgelegt. Ein Mann wurde bestimmt, der den Bock in die Wüste führen musste, wo er seinem Schicksal überlassen wurde. Anschließend musste sich der Mann reinigen, bevor er wieder zum Volk zurückkehren durfte.

In weiteren Schriften des Alten Bundes werden an ein paar Stellen die „Wüstenbewohner“ beschrieben. Die Wüste einschließlich ihrer Bewohner wird dort immer im negativen, „bösen“ Sinn dargestellt. Dort hausen demnach nicht nur Schakale, Skorpione und Schlangen, sondern auch Ziegenböcke.

Es wird dafür dasselbe hebräische Wort verwendet, wie für die Ziegenböcke in 1. Mose 16: שׂעיר (sa'ir). Die Bibelübersetzer geben dieses Wort in ein paar Bibelversen jedoch als „Dämon“ bzw. „Teufel“ wieder. Neben dem Namen „Asasel“ werden weitere hebräische Ausdrücke für dämonische Wüstenbewohner verwendet. Dämonen im Alten Testament können in Tierform erscheinen, wie Azazel als Ziegenbock oder in menschlicher Form.3

„... Steppentiere werden dort liegen, und ihre Häuser werden voller Eulen sein, und Strauße werden dort hausen und Ziegenböcke [שׂעיר sa'ir] herumhüpfen.“ (Jesaja 13,21; Schlachter 2000)

Der Bibelübersetzer Eugen Schlachter übersetzte das hebräische Wort sa’ir ursprünglich nicht mit Ziegenböcke sondern mit „Gespenster“ (Schlachter 1951). An anderer Stelle in Jesaja übersetzte er dasselbe hebräische Wort שׂעיר (sa'ir) mit „Dämon“. Luther übersetzte das Wort mit „Feldteufel“.

„Wölfe und Marder werden einander begegnen und ein Dämon dem andern rufen; ja, dort wird das Nachtgespenst sich niederlassen und eine Ruhestätte für sich finden.“ (Jesaja 34,14; Schlachter 1951)

„Da werden untereinander laufen Wüstentiere und wilde Hunde, und ein Feldteufel wird dem andern begegnen; der Kobold wird auch daselbst herbergen und seine Ruhe daselbst finden.“ (Jesaja 34,14; Luther 2012)

infoIn diesem Vers wird noch ein weiteres dämonisches Geistwesen genannt: das „Nachtgespenst“ (Schlachter) oder „Kobold“ (Luther). Die meisten Bibelübersetzungen belassen dafür jedoch das hebräische Wort lilith ohne es zu übersetzen. Gemäß dem Biblischen Namen-Lexikon ist lilith ein „weibliches Nachtgespenst, eine Dämonin“.

Das Wort שׂעיר (sa'ir) kommt ebenfalls in 3. Mose 17,7 vor und wird in fast allen Bibeln mit „Dämonen“ übersetzt:

„Und sie sollen von nun an ihre Opfer nicht mehr den Dämonen [sa'ir] opfern, denen sie nachhuren. Das soll eine ewig gültige Ordnung für sie sein in ihren künftigen Geschlechtern.“ (3. Mose 17,7; Schlachter 2000)

Gemäß dem Gaebelein-Kommentar zu 3. Mose 17,7 sind Dämonen gefallene Geistwesen bzw. böse Geister, die Satan anführt. Es gibt nur einen Teufel, jedoch Legionen von Dämonen. In der Elberfelder Fußnote zu 3. Mose 17,7 heißt es: „Dämonen: Eig. 'den Böcken' (die abgöttisch verehrt wurden; vgl. 2. Chronika 11,15)“.

„Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchzieht er wasserlose Stätten und sucht Ruhe und findet sie nicht.“ (Matthäus 12,43; Schlachter 2000)

Asasel mit ZiegenbockDer „Bock für Asasel“ in 3. Mose 16,8 wird beladen mit den Sünden, von denen das Heiligtum durch das zuvor vergossen Blut der Tiere im Vorhof der Stiftshütte gereinigt wurde, in die Wüste gesendet, wo er verendet. Wie wir sehen werden, ist Asasel der Fürst bzw. der Anführer der „Wüstendämonen“; es ist Satan selbst, der sein riesiges Dämonen-Heer befehligt. Die meisten Gelehrten der Schriften des Alten Bundes folgen der Ansicht, dass Asasel zu einer „Klasse von ‚se’irim‘ gehört, ziegenähnliche Dämonen bzw. Dschinn (im Arabischen), die sich in der Wüste herumtreiben und denen die Israeliten opfern wollten (3. Mose 17,7). Diese Sichtweise wird gemäß der Jüdischen Enzyklopädie von Nachmanides (1194-1170; jüdischer Arzt, Rabbiner und Philosoph in Palästina) zu 3. Mose 16,8 übernommen, der davon ausgeht, dass das Wegsenden des Ziegenbockes symbolisch dafür steht, dass

„die Sünden der Menschen und ihre bösen Konsequenzen an den Geist der Zerstörung und des Ruins zurückgesendet werden – der Quelle aller Unreinheit. Die Tatsache, dass die zwei Ziegenböcke Jhwh präsentierten, bevor der eine geopfert und der andere in die Wüste geschickt wurde, war ein Beweis, dass Asasel nicht dargestellt wird, als Jhwh zugehörig, sondern einfach als die Personifikation des Bösen, im Kontrast zur gerechten Regierung Jhwhs.“4

Auch andere jüdisch-rabbinische Schriften sowie auch der berühmte frühchristliche Theologe Origenes (185-240 u.Z.) sahen in Asasel die Personifikation des Bösen, sprich den Teufel. Er schreibt:

„Weil nicht alle, welche äusserlich zum Volke Gottes gehörten, auch wirklich des Herrn seyen und selig würden, vielmehr verdienten, verstossen zu werden in den Abgrund, so sey auch nur Ein Bock durch die Darbringung Gott übergeben, der andere dagegen in die Wüste zum Teufel verstossen worden; das Legen der Sünden Aller auf des letzteren Kopf bedeute nach dem Ausspruch Matth. 13,12, dass denen vom Loos des Asasel auch noch die Sünden der Andern vom Loos des Herrn zur Büssung aufgeladen würden.“5

Es gibt zudem viele Zeugnisse verschiedener Bibelgelehrter des 19. Jahrhunderts, die aufzeigen, dass Asasel für das Böse steht und ein persönliches Wesen ist: Satan. In der Cassell's Extensively Illustrated Family Bible von 1870 heißt es in der Fußnote zu 3. Mose 16:

"Asasel ist eine personifizierte Bezeichnung für den Bösen. […] dass der Hohepriester seine Hände auf seinen Kopf legte und über ihn die Sünden des Volkes sprach, und dann ihn die Wüste führte, wo er freigelassen wurde, war eine wirkliche Anerkennung auf Seiten der Versammlung, dass sie vorbereitet und willig waren, das Böse von ihrem Handeln zu entfernen“.

“Es kann keinen Zweifel geben, dass Asasel ein persönliches, ein übermenschlichen und böses Wesen ist – in der Tat eine böser Dämon […] es wurde von frühen christlichen Schreibern bestätigt, die Asasel mit Satan identifizierten (Origenes, S.Cels. VI. 43, S. 305 ed. Spencer; Iren. Adv. Haer. 1.12; Epiphan. Haeres XXXIV. 11), und bei vielen späteren und modernen Gelehrten.”6

„Die positiven Gründe, welche zu Gunsten dieser Erklärung und gegen jede andere sprechen, sind folgende. 1. Die Art, wie das für Asasel עזאזלל, dem für Jehovah, יהוהל, gegenübersteht, erfordert nothwendig, daß das Asasel ein persönliches Wesen bezeichne, und wenn dieß ist, so kann nur an den Satan gedacht werden. 2. Wird unter Asasel nicht der Satan verstanden, so läßt sich kein Grund für das Lossen angeben. Man sieht dann gar nicht ein, warum Gott die Entscheidung überlassen wurde, warum nicht einfach der Hohepriester den einen Bock zum Sündopfer, den anderen zur Entsendung in die Wüste bestimmte. Die Thatsache des Losens hat zu ihrer Voraussetzung, dass Jehovah ein persönliches Wesen gegenübersteht, in Bezug auf das es darauf ankommt, Jehovas unbedingte Übermacht hervorzuheben, jede Gleichstellung desselben mit Jehova zu beseitigen.“7

“’Und ein Los für Asasel’ (3. Mose 16,8). – Es scheint unmöglich von der Ansicht abzuweichen, dass ‚Asasel‘ nicht ein Name für den „Bock der fortgesendet wird“ [engl.: scapegoat] ist, sondern der Name oder der Titel eines bösen Wesens, das im Gegensatz zu Jahweh steht, zu dem der lebende Bock am großen Versöhnungstag gesendet wurde. Bleibt noch die Bedeutung dieser sehr sonderbaren aber beeindruckenden Zeremonie des Fortsendens des lebenden Bockes zu Asasel zu untersuchen. Nehmen wir an, dass Satan durch Asasel repräsentiert wird – und es ergibt sich nichts anderes, was biblisch angenommen werden kann – so ist es äußerst wichtig zu sehen, dass es hier kein Opfer gibt, welches dem bösen Geist geopfert wird.“8

gefallene EngelAsasel als gefallender Engel findet sich auch in überkommenen Schriften aus dem antiken Babylon: „Satan regiert über einen Staat von Engel. […] Asasel aus der Apokalypse Abrahams und Asmodäus aus dem Buch Tobit werden genauso mit Satan identifiziert, besonders hinsichtlich seiner Liederlichkeit. Als Herr der Satane (einer Ordnung von Engeln) wird er auch Samael genannt.“9.

Das babylonische Wort für „Sonne“ soll ‚Asas‘ gewesen sein, was den Asas-el auch zum Sonnengott macht.10. So soll auch der Turm zu Babel wie auch die Stadt Babylon nach Asas-el benannt sein. Denn Asas-el war auch bekannt unter dem Namen Abab-el, von dem das Wort Babel abgeleitet ist. Man würde nichts Falsches sagen, wenn man den Turm zu Babel auch den Turm Asasels nennt. Abab-el ist auch verwandt mit dem Wort „Baal“. Das Land Assyrien hat in gleicher Weise die Wurzel ihres Namens in dem Gott Assar, der Asasel ist.11

„Asasel ist das Haupt aller bösen Dämonen der Hebräer … Asasel ist Moloch und Samael.“12

Gemäß dem apokryphischen Buch Henoch13 sowie dem Text des Zohar, das als das bedeutendste Schriftwerk der jüdischen Kabbala gilt, war Asasel einer der anführenden gefallenen Engel. Wie Colin Wilson erklärt, ist die Kabbala “der Grundstein des westlichen Okkultismus“.14 Und die Okkultistin Helena Blavatsky schreibt: „Die Kabbala wurde erstmals von Gott selbst an eine ausgewählte Gruppe von Engeln gelehrt, die eine theosophische Schule im Paradies formten.“15 Auch in den Schriftrollen von Qumran erscheint der Name Asasel als der gefallene Engel.16 Gemäß dem Buch Henoch 8,1 lehrte Asasel die Menschen, wie man Schwerter, Schlachtmesser, Waffen, Schilde und Brustpanzer herstellt. Den Frauen bringt er nahe, wie sie sich schminken können, um die Eitelkeit zu fördern. Ein Kommentator schreibt dazu:

„Es fällt auf, dass Asasel der Menschheit Gegenstände bringt, die in ihrer Gesamtheit als Metaphern für Unabhängigkeit und Selbstreflexivität betrachtet werden können: Selbsterkenntnis und Wissen um die eigene Person (Spiegel), Wirkungs- bzw. Handlungsbewusstsein (Werkzeug), Wissen um die Durchsetzbarkeit und die Verteidigung eigener Interessen (Waffen, Schild, Rüstung), Bewusstsein für die Überzeugungskraft des Schönen bzw. die Möglichkeit des Verbergens des Imperfekten (Kosmetik) und nicht zuletzt die Macht von Statussymbolen (Schmuck, Armbänder und kostbare Steine). Metaphorisch könnte man sagen, Asasel brachte den Menschen die Erkenntnis: strategisches soziales Verhalten als die Möglichkeit, eigene Interessen durchzusetzen.17

In der irisch-keltischen Mythologie wird der „König der Goldenen Säulen“ Asal genannt. Er ist Besitzer der sieben Schweine, die jede Nacht geschlachtet und gegessen, am Morgen aber wieder lebendig vorgefunden werden.18

Bei den westafrikanischen Akan-Stämmen heißt die Erdgöttin Asase. Asase ist die Verdoppelung von ase (Unterseite) und bedeutet „Erde“. Asase ist Gebärerin und nimmt die Toten auf. Als Asase Afua regiert sie den fruchtbaren Boden und hat die Acht (Fruchtbarkeit) als heilige Zahl, die Venus als heiligen Stern und die Ziege als heiliges Tier. Als Asase Yaa gehört ihr der unfruchtbare Boden und hat sie die Sechs als Zahl, den Jupiter als Stern sowie Schlange und Skorpion als heilige Tiere.19

Asas (Asasel) war auch als Asis bekannt. Im Arabischen ist Asis von der Wurzel A-s-s abgeleitet und ist verwandt mit dem hebräischen Wort Os. Im Islam ist Al-Asis einer der 99 Namen Allahs.20 Daher kommt wohl auch das magische Märchen „Der Zauberer von Oz“, welches 1900 von dem Theosophen L. Frank Baum geschrieben wurde und esoterisch auf der Geschichte des Asasel basiert. Oz ist einfach eine Abkürzung von „Ozazl“. In diesem Märchen für Kinder werden schwarze und weiße magische Praktiken von der bösen Hexe des Ostens und von der guten Hexe des Westens angewandt.21

Die Anbetung des Götzen „Kaiwan“ (andere Übersetzung „Kijun“) war mit ein Grund, weshalb JaHuWaH die Israeliten „in die Gefangenschaft“ geführt hatte (Amos 5,26-27). Dieser Kaiwan ist ebenso unter dem Namen Saturn oder Asasel bekannt:

„Asasel soll der heidnische Götze Saturn sein, der unter Arabern, Persern und Babyloniern als Kaiwan bekannt ist.“22

Saturn SiegelSo ist auch das Siegel Saturns mit dem Siegel Asasels identisch. Das Siegel Saturns ist ein magisches Symbol, das den Planeten Saturn repräsentiert. Der Saturnstag/Saturday/Samstag ist dem Gott des Planeten Saturn gewidmet. Das Siegel wird seit Jahrhunderten von Magiern, Okkultisten und Hexen verwendet. Der Name des Geistes Saturns ist „Zazel“. Er soll vor dem bösen Anteil Satans beschützen – vor dem Azazel (Asasel), weil dieser auch als der Engel des Todes gilt. Andere Esoteriker bringen jedoch Asasel mit dem Engel des Lichts in Verbindung:

Das Siegel Asasels„In unserem ursprünglichen Selbst, das vergessene Gebiet tief in uns, dort wo die Christenheit nichts pervertieren konnte, bewacht der Leviatan das Eingangstor und bald werden Lilith und Samael auch erscheinen aus dem Licht Asasels, genannt Luzifer, der Lichtbringer.“23

Wie heute viele Christen, so leugnete auch die berühmte Okkultistin, Esoterikerin und Theosophin Helena Blavatsky, dass Asasel der Teufel ist, sondern vielmehr ist die Schlange ein Prototyp von Asasel - der Erleuchtete. Für sie, und wie es scheint auch für Vertreter des Vatikans, ist Asasel ein „heiliger Name“ und war auch der „hebräische Promotheus“, während der "Herr Gott" für alles Leid verantwortlich ist und die Sünde "provozierte:

Blavatsky Helena„Aber Asasel, den das Kirchendogma mit Satan in Verbindung setzt, ist nichts dergleichen. Asasel ist ein Mysterium … so ausgedrückt bei Maimonides ‚In More Nevochim‘ (Kapitel 26, S. 8). 'Es gibt ein undurchdringliches Geheimnis in der Erzählung über Asasel'. Und so wie Lanci, ein Bibliothekar im Vatikan und einer, der es wissen sollte, sagte …, dass „dieser altehrwürdige und heilige Name (nome divino e venerabile) durch die Feder biblischer Gelehrter ein Teufel wurde, eine Wüste, Berg und ein he-Bock“ (Sagra Scrittura). Deshalb erscheint es dumm, den Namen von Ajál (getrennt) und El (Gott) herzuleiten, wie es Spencer macht, und so „der von Gott getrennte“, der Teufel. […] Asasel und sein „Host“ [Heer] sind ganz einfach der hebräische ‚Prometheus‘ und sollte von diesem Standpunkt aus auch betrachtet werden. […] Es ist offensichtlich der Herr Gott, welcher die wahre Ursache all des Leids, der ‚agent provocateur‘ ist; und die Schlange – nur ein Prototyp des Asasel. der Sündenbock für die Sünden des Gottes Israels; der arme Tragos, der die Strafe für die groben Fehler seines Meisters und Schöpfers zu tragen hat.
[…] Die ‚Schlange‘ ist überdies nicht Satan, sondern der strahlende Engel, einer den Elohim in Glanz und Herrlichkeit gekleidet hat; derjenige, der der Frau versprochen hat, dass, wenn sie von der verbotenen Frucht ißt: ‚du wirst sicher nicht sterben‘. Er hat sein Versprechen gehalten und den Menschen in seiner unbestechlichen Natur unsterblich gemacht. Er ist […] der Oberste der androgynen Schöpfer der Menschen. […] und so wird der strahlende Engel (Luzifer) im Licht eines Spenders der Unsterblichkeit gezeigt, und als der ‚Erleuchtende‘.“
24

In bestimmten Satanskulten wird der Teufel als „Asasel“ verehrt.25 Es gibt in den USA sogar eine Satanskirche mit dem Namen „Church of Azazel“26. Moderne Teufelsanbeter zeigen eindeutig auf, wer Asasel ist, denn dieser ist es, den sie anbeten:

„Eine der ersten Manifestationen Satans, der Teufel der Christen, war im judäischen Gedankengut Asasel, ein gehörnter Gott der Hebräer, der mit Dunkelheit und der Einöde der Wüste in Verbindung gebracht wurde. […] Es war Asasel, auch bekannt als Samael (‚giftiger Gott‘), der Adam und Eva mit der Frucht des Wissens in Form der Schlange versuchte. Er war auch derjenige, der die Menschen in Babel zur technischen Kunst inspirierte, den Turm zu Babel zu bauen. […] Asasel ist wie eine Kombination aus Prometheus und dem arkadischen Gott Pan: ein dunkler und wilder gehörnter Gott, der paradoxerweise auch der Lichtbringer und der Überbringer der Zivilisation ist. […] Die Bedeutung des Pfaus, mit dem Asasel in der arabischen Kultur in Verbindung gebracht wird, ist, dass der Pfau ein wunderschöner und stolzer Vogel ist. […] Im Mittelalter gab man Asasel auch den Namen Luzifer. Dies bedeutet “Licht-Bringer” in Latein. Dieser Name wurde ursprünglich von den Römern als Name für den Morgenstern verwendet, der eigentlich der Planet Venus war.“27

Das Gebet der Azazel-Luzifer-Anbeter lautet:

"Hail Azazel-Lucifer!
The Shaitan,
The Melek Ta'us!
O mighty Lord of this World
Who is at once
The Prince of Darkness
And the Angel of Light!
Amen!"

Deutsche Übersetzung:

„Heil Asasel-Luzifer”
der Schaitan,
der Melek Ta’us!
Oh mächtiger Herr dieser Welt
der beides in einem ist.
Der Prinz der Dunkelheit
und der Engel des Lichts!
Amen!“

Der britische Okkultist Nigel Jackson, der sich auf die kommende Herrschaft Asasels vorbereitet, schreibt:

„Der Kult der gehörnten Drachen-Schlange nimmt an Macht zu und wird in Stärke über die Erde eingesetzt werden. Sein Königreich, seine auserwählten Hierarchien, bewegen sich wieder unter Männer und Frauen, die das Orakel der Schwarzen Ziege sprechen und den Weg bereiten für unseren glorreichen Meister, den großartigen Asasel.“28

Es gibt auch ein magisches Buch mit einer limitierten Auflage von 666 Stück mit dem Titel „Azazel“. Es beschäftigt sich mit dem Geist Asasels. Der Autor zeigt dort seine Kommunikation mit diesem Geist auf. Im gesamten Buch werden die Antworten Asasels in rot gedruckt. Der Autor beschreibt, dass er diese Antworten von ihm telepathisch erhält. Das Buch enthält auch eine Liste von Dämonen, die unter Asasel arbeiten. Auch zeigt der Autor Rituale auf, wie man mit den Dämonen zusammenarbeitet sowie eine Reihe von Beschwörungstechniken, die Geister sichtbar zu machen.29 Auch den Illuminaten wird nachgesagt, dass sie sich aus gefallenen Engel und Menschen zusammensetzen, die vom Geist Asasels überschattet wurden und die Welt langsam aber sicher in eine satanische Diktatur führen.

Novo Ordo Seclorum - Die Neue Weltordnung“Asasel und seine Gruppe der gefallenen Engel (zusammen mit deren menschlichen Agenten) sind der mysteriöse Kreis, bekannt als die [… ] esoterischen Orden der Illuminaten, die Bruderschaft der Illuminaten, die Bruderschaft der Schamballa, die Universale Bruderschaft, die Alte Mystische Weiße Bruderschaft, de Große Weiße Bruderschaft (die auch als die Commity of Stars bei einigen bekannt ist), der Hermetische Orden der Goldenen Dämmerung …, die Große Weiße Bruderschaft des Sirius, die Große Bruderschaft des Lichts, die Bruderschaft der Weißen Loge, die Große Weiße Loge …, der Innere Orden des OTO (der innere Kopf, der Asasel ist). Diese gefallenen Engel (unterstützt durch überschattete menschliche Helfer) sind die wahren Anführer der Neuen Weltordnung.“30

Um nun zu verstehen, warum Asasel tatsächlich auch in der Bibel Satan repräsentiert, soll nachfolgend der Erlösungsplan, wie er im alttestamentlichen Opfer- und Priesterdienst versinnbildet ist, aufgezeigt werden. Dort kommt Asasel erst nach der Versöhnung mit den Menschen ins Spiel: Zusammen mit ihm wird die Sünde bzw. das Böse aus dem gesamten Universum für immer und ewig ausgetilgt.

Der Erlösungsplan ist das Ewige Evangelium (Offenbarung 14,6), das der Allmächtige Schöpfer JaHuWaH dem Mose mitteilte, damit er es dem Volk predigen soll. Denn den Israeliten wurde „die Heilsbotschaft zuerst verkündigt“ (Hebräer 4,6). Durch das irdische Heiligtum und dessen Handlungen hat JaHuWaH den Israeliten eine vollständige Darstellung des Erlösungsweges durch den Messias gegeben.

 

Der Erlösungsplan durch den Opfer- und Priesterdienst versinnbildet

"Und sie sollen Mir ein Heiligtum machen,
dass Ich mitten unter ihnen wohne“
(2. Mose 25,8)

Nachdem JaHuWaH die Israeliten aus dem heidnischen Ägypten herausgeführt hatte, musste Er ihnen erst wieder alle himmlischen Dinge geduldig aufzeigen. So verkündigte Er ihnen Sein Heiliges Gesetz der Liebe (die Zehn Gebote), das zum einen aufzeigt, welcher Gott es überhaupt ist, der die Erde und die Menschen erschaffen hat, und wie Er angebetet wird. Zum anderen lehren diese Anweisungen, wie die Kinder Israels miteinander umgehen sollten, damit es keine Selbstsucht, keinen Streit und kein Leid unter ihnen gibt. Es muss ein unvergessliches, beeindruckendes Ereignis gewesen sein, als JaHuWaH vom Berg Sinai mit gewaltiger Stimme, begleitet von Donner und Blitzen die Zehn Gebote verkündigte. Der ganze Berg bebte und rauchte, „weil JaHuWaH im Feuer auf ihn herabstieg“ (2. Mose 19,16-18). Das Volk erschrak sehr und Mose rief aus: „Ich bin erschrocken und zittere!“ (Hebräer 12,21).

Diese Gebote wurden nicht nur einmal verkündigt, sondern später nochmals verlesen; und jedesmal versprachen die Kinder Israels anschließend: „Alles, was … [JaHuWaH] gesagt hat, das wollen wir tun und darauf hören!“ (2. Mose 19,8; 24,3.8). Die Israeliten scheinen jedoch trotzdem sehr wenig über das Prinzip der himmlischen Dinge verstanden zu haben, denn schon kurze Zeit später tanzten sie um das Goldene Kalb – in der Zeit als Mose auf dem Berg verweilte, um die Zehn Gebote, die mit dem Finger JaHuWaHs auf Steintafeln geschrieben wurden, zu empfangen. Sie vergaßen ihr Versprechen und fielen wieder in alte ägyptische Gewohnheiten zurück. Durch das Aufstellen und Anbeten eines nichtigen Götzen übertraten sie die ersten Vier Gebote, die Anweisungen ihres Schöpfers.

Diese Handlungen brachten den Tod über das Volk, denn das Gesetz, dem sie zustimmten, aber sofort wieder übertraten, sprach auch das Urteil über sie. Die Folge war Mut- und Hoffnungslosigkeit. Sie hatten jetzt sicher Angst, überhaupt noch irgendwas zu tun, ohne dafür nicht sofort bestraft zu werden. Aber genau das war die Lektion, die sie lernen mussten: Niemand wird durch das Halten des Gesetzes erlöst und niemand kann das Gesetz vollständig aus sich selbst heraus halten. Und doch war das Himmlische Gesetz unabdingbar, um dem Bösen Einhalt zu gebieten. Aber dieses Gesetz, das sie zum Leben erhielten, brachte ihnen nun den Tod. Es war hoffnungslos. Nun aber zeigte ihnen der Allmächtige JaHuWaH in Seiner unendlichen Weisheit, Gnade und Liebe den Ausweg aus dem Dilemma auf. Damit sie es verstehen konnten, ließ Er ein Heiligtum auf Erden nach dem Himmlischen Vorbild bauen und versicherte ihnen:

„Und ich werde dort mit den Kindern Israel zusammenkommen, und es wird geheiligt werden durch Meine Herrlichkeit. Und Ich werde das Zelt der Zusammenkunft und den Altar heiligen; und Aaron und seine Söhne werde Ich heiligen, dass sie mir den Priesterdienst ausüben. Und ich werde in der Mitte der Kinder Israel wohnen und werde ihr Gott sein. Und sie werden wissen, dass Ich … [JaHuWaH] bin, ihr Gott, der ich sie aus dem Land Ägypten herausgeführt habe, um in ihrer Mitte zu wohnen; Ich bin … [JaHuWaH], ihr Gott.“ (2. Mose 29,43-44)

JaHuWaH zeigte nun sinnbildlich den Israeliten Schritt für Schritt und Abschnitt für Abschnitt den gesamten Erlösungsplan auf, den Er zusammen mit Seinem Sohn ersonnen hatte: Das Himmlische Gesetz muss bestehen bleiben, um das Böse fernzuhalten; dies bedeutete aber, dass nach wie vor jeder sterben musste, der es übertritt. Auch für dieses Problem wurde ein Mittel gefunden. Die erste Lektion jedoch, die JaHuWaH den Israeliten durch den Opferdienst erteilte, war, dass grundsätzlich die Sünde den Tod bedeutet. Denn nur so kann der Himmel und später die Neue Erde und das gesamte Universum rein und heilig gehalten werden. Immer und immer wieder wurde ihnen dies vor Augen geführt. Jeden Tag wurde zum Abend- und zum Morgenopfer ein makelloses Lamm für die Sünden des gesamten Volkes geopfert.

„Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe … [JaHuWaHs] ist das ewige Leben in … [dem Messias Jahuschuah], unserem Herrn.“ (Römer 6,23)

Um trotzdem den Menschen das Leben zu ermöglichen, würde der Sohn JaHuWaHs persönlich an Stelle der Menschen in den Tod gehen, damit sie zusammen mit Ihm wieder zum Ewigen Leben auferweckt werden. Er würde als Mensch auf die Erde kommen, ein sündloses Leben führen (zum Vorbild für uns) und schließlich die gesamte Sündenlast auf sich nehmen. In dem Moment, wo Er sich im Garten Gethsemane durchrang, völlig unschuldig all die Sünden der Glaubenstreuen auf sich zu nehmen, war Sein Schicksal besiegelt: Er musste sterben. Die Sünden der Menschen, die Er auf sich nahm, haben Ihn verurteilt. Aber genau das war der Plan, damit kein Mensch, der diese unendlich große Liebestat, Sein Opfer auf Golgatha, auch annimmt, verloren geht. Dieser Tod an unserer statt ist der Mittelpunkt und höchste Gipfel des Erlösungsweges.

infoViele Jahre zuvor hatte Abraham diesen Plan der Erlösung verstanden. Er wusste, dass der Widder, der sich im Gebüsch verfangen hatte, anstelle seines Sohnes Isaaks starb (siehe 1. Mose 22,7-13). Der Messias erklärte später den Jüngern: „Abraham, euer Vater, frohlockte, dass er Meinen Tag sehen sollte; und er sah ihn und freute sich.“ (Johannes 8,56). Abraham erkannte in dem Widder den Sohn JaHuWaHs, der vom Himmel kommen würde, um die Menschheit durch Seinen freiwilligen Stellvertretertod zu erlösen. Ja, nicht nur über das Leben seines Sohnes, sondern auch über das Sterben und Auferstehen des Sohnes JaHuWaHs war Abraham sehr froh. Die Israeliten haben das Ewige Evangelium nach den vielen Jahren im heidnischen Ägypten jedoch vergessen.

Die Israeliten mussten wieder lernen, wie sie sich dem Allmächtigen nähern konnten. Sie mussten erkennen, wie schrecklich die Sünde ist und was sie bedeutet: dass Sünde den Tod mit sich bringt. Aber im Tod des Lammes JaHuWaHs, Seinem Sohn, würde es einen Ausweg geben - wenn sie daran glaubten und danach handelten (1. Korinther 5,7). Durch Sein Blut konnte die zerstörte Beziehung zum Himmlischen Vater wieder hergestellt werden. Durch den stellvertretenden Mittlerdienst der Priester, welche den Sohn JaHuWaHs vorschattete, hatten sie Zugang zum Heiligtum, wo der Allmächtige wohnte. Durch das Blut Jahuschuahs haben nicht nur diese alttestamentlichen Gläubigen einmal Zutritt zum Himmel, sondern auch wir haben den „Eintritt in das Heiligtum durch das Blut“ Jahuschuahs (Hebräer 10,19; vgl. auch Hebräer 8-9).

Das vergossene Blut JAHUSCHUAHsDies und die Tatsache, dass es daraus nur den Ausweg des stellvertretenden Opfers Jahuschuahs gibt, wurde den Israeliten sehr eindrucksvoll und schrecklich durch das Sterben der unschuldigen Tiere erlebbar gemacht. Es sollte ihnen zeigen, wie hoch der Preis der Erlösung werden würde. Die Erlösung ist viel mehr, als nur das Hinwegsehen von Fehlern oder Sünden. Es kostet ein Leben: das Leben des göttlichen Sohnes des Allmächtigen JaHuWaH.

Genau diese Lektion sollten sich auch heute viele vor Augen führen, die meinen, dass dieser Tod des Messias für die Erlösung der Menschen gar nicht notwendig gewesen wäre. Für sie könnte dieser Opferdienst möglicherweise ein gutes Zeugnis sein, damit sie daran glauben können. Denn wer nicht daran glaubt, wird für ewig verloren sein. Nicht umsonst verwies der Heiland immer wieder auf Mose und die Propheten (Lukas 24,25-27; 18,31; 16,16.31). Diese waren die Grundlage, und Jahuschuah der Eckstein (Epheser 2,20). Philippus kannte diese Schriften des Alten Bundes sehr gut, denn er verkündigte Nathanael:

„Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, … [Jahuschuah], den Sohn Josephs, von Nazareth.“ (Johannes 1,45)

Auf Golgatha ist dieser Plan jedoch noch nicht zu Ende. Denn nach Seinem Tod und Auferweckung durch den Vater ging der Messias ein in das Himmlische Heiligtum, in dem Er seitdem das hohepriesterliche Mittleramt zwischen den Menschen und JaHuWaH übernommen hat. Denn die Sünde bzw. das Böse, das durch Satan in die Welt gekommen ist, ist nach wie vor vorhanden. Jeder Mensch sündigt und braucht deshalb einen göttlichen Priester und Mittler im Himmlischen Heiligtum.

Der Weg geht aber noch weiter. Jahuschuah hat Seinen Nachfolgern versprochen, dass Er wiederkommen würde, Seine Getreuen nach Hause holen und Satan vernichten wird. Kurz vor diesem Ereignis aber, wird der Messias nicht nur als Hohepriester seines himmlischen Amtes walten, sondern wird jetzt auch anfangen, das Richteramt zu übernehmen. Dies geschieht noch vor Seiner Wiederkunft, denn dann muss klar sein, wer errettet und wer verloren ist. „Die Bücher werden aufgetan“ (Daniel 7,10; Offenbarung 20,12), das heißt das Verzeichnis des Glaubens und der Werke jedes einzelnen Menschen von Adam an, werden untersucht. Gemäß dem Erlösungsweg gibt es einen genauen Zeitplan, wann Jahuschuah die zweite Abteilung des Himmlischen Heiligtums betritt und wann dort, wo das Gesetz der Zehn Gebote in der Bundeslade liegt, die endgültige Aussöhnung zwischen Seinem Vater und den Menschen beginnt. Anschließend folgt das Gericht über Satan, seine Engel und die Ungerechten, die ihm nachgefolgt sind.

Zum Schluss wird das ganze Universum vom Bösen völlig frei sein. Das Himmlische Gesetz steht gerechtfertigt und heilig da, ohne dass auch nur ein kleines Strichlein davon entfernt wurde (vgl. Matthäus 5,17-18). Das Schauspiel für die gesamten Himmelsbewohner ist abgeschlossen. Der Erlösungsplan ist ausgeführt. Es gibt von nun an kein Leid und keinen Tod mehr. Das gesamte Universum hat gesehen, wohin die Sünde führt und dass es von einem liebenden, gerechten und gnädigen Gott regiert wird. Das Gesetz wird nicht mehr übertreten, sondern aus Liebe und einem tiefen Verständnis der göttlichen Dinge gehalten.

Diesen Erlösungsplan zeigte der Himmlische Vater den Israeliten. In bildlicher Anschauung des Opfer- und Priesterdienstes an der Stiftshütte, dem irdischen Heiligtum, brachte Er ihnen mittels des Blutes von Opfertieren nahe, dass Erlösung ausschließlich durch das zukünftige einmalige stellvertretende Opfer Seines Sohnes möglich ist. Er gab Mose ganz genaue Anweisungen, wie und mit welchen Materialien diese heilige Hütte gebaut werden sollte. Zudem auch Anweisungen hinsichtlich der Priester, deren Kleidung, Ordnung, und Handlungen.

Dieser Priester- und Opferdienst an der Stiftshütte und später im Tempel war selbst jedoch nur ein Sinnbild auf das Zukünftige. Dieser Dienst und die Tieropfer konnten niemanden erlösen, „denn unmöglich kann das Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnehmen!“ (Hebräer 10,4).

„Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, in welcher Gaben und Opfer dargebracht werden, die, was das Gewissen anbelangt, den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst verrichtet, der nur aus Speisen und Getränken und verschiedenen Waschungen besteht und aus Verordnungen für das Fleisch, die bis zu der Zeit auferlegt sind, da eine bessere Ordnung eingeführt wird.“ (Hebräer 9,9-10)

Der Priesterdienst vor und in der Stiftshütte sowie die Stiftshütte selbst dienen als ein symbolisches Abbild von den Ereignissen, die teils auf Erden (Kreuzigung/Auferstehung) und teils im Himmel stattfinden. JaHuWaH gibt Mose ganz genaue Anweisung, wie Er es ihm auf dem Berg Sinai gezeigt hatte:

„Diese dienen einem Abbild und Schatten des Himmlischen, gemäß der göttlichen Weisung, die Mose erhielt, als er die Stiftshütte anfertigen sollte: »Achte darauf«, heißt es nämlich, »dass du alles nach dem Vorbild machst, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist!«“ (Hebräer 8,5)

Die beiden Abteilungen der Stiftshütte waren „Abbilder der himmlischen Dinge“ (Hebräer 9,23) und Mose baute die Stiftshütte nach diesem „Vorbild, das er gesehen hatte“ (Apostelgeschichte 7,44). Denn Jahuschuah, unser Hohepriester ist „ein Diener am Heiligtum und an der wahren Stiftshütte, welche Gott aufgerichtet hat und kein Mensch“ (Hebräer 8,3). Der irdische Heiligtumsdienst ist ein Schattenbild vom tatsächlichen Heilsgeschehen und den entsprechenden Ereignissen im Himmel.

Die Bundeslade mit den Steintafeln der Zehn GeboteDer Jünger Johannes bekam in einer Vision einen Einblick in den Himmlischen Tempel JaHuWaHs, wo er „sieben Fackeln mit Feuer vor dem Thron“ brennen sah (Offenbarung 4,5). Er sah auch einen Engel, „der hatte ein goldenes Räucherfass; und ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, damit er es zusammen mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar darbringe, der vor dem Thron ist.“ (Offenbarung 8,3). Johannes schaute hier die erste Abteilung des himmlischen Heiligtums. Er schaute aber auch bei einer weiteren Vision in die zweite Abteilung, dem Allerheiligsten, wo er „die Lade Seines Bundes“ sah (Offenbarung 11,19). In dieser Bundeslade lagen die Zehn Gebote JaHuWaHs.

Das irdische Heiligtum hatte auch einen Vorhof. Der Vorhof hat keinen Typus im Himmel, sondern auf Erden: Im Vorhof wurden die reinen Tiere geschlachtet. Im Himmel gibt es kein Blutvergießen. Jahuschuah selbst hat auf Erden Sein Blut für uns vergossen und ging selbst, als Opfer und nun auch als Hohepriester, ins Himmlische Heiligtum ein. Der Vorhof, die erste Abteilung und die zweite Abteilung der Stiftshütte versinnbilden das Werk des Messias in drei Phasen.

 

Der Messias im Vorhof – Das stellvertretende Schlachtopfer

 

Der erste Schritt im großen Erlösungsplan war die Vergebung durch das Opferblut der Tiere, auf die die Sünden gelegt wurde. Denn wenn „jemand vom Volk des Landes aus Versehen sündigt, indem er etwas tut, von dem … [JaHuWaH] geboten hat, dass man es nicht tun darf, und Schuld auf sich bringt, und seine Sünde wird ihm bewusst, die er begangen hat, so soll er eine makellose Ziege, ein weibliches Tier, zum Opfer bringen für seine Sünde, die er begangen hat“ (3. Mose 4,27-28). Es konnte auch ein weibliches makelloses Lamm sein (Vers 23; vgl. auch 3. Mose 5,1-6). Darauf deutet auch Paulus hin, wenn er schreibt, dass „ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst!“ (Römer 12,1). Wir selbst sollen möglichst vollkommen sein, JaHuWaH erwartetet von uns nicht weniger als unser Bestes.

infoEs ist zu beachten, dass bevor überhaupt die levitische Priesterschaft ihren Dienst im irdischen Heiligtum, der Stiftshütte, begann, der Vorhof, beide Abteilungen und alle dazugehörigen Geräte mit Salböl gesalbt wurden, damit alles geheiligt wurde (2. Mose 40,9-11; 30,23-29; 3. Mose 8,10; 4. Mose 7,1).

 

 

Ein makelloses Tier stirbt stellvertretend für den Sünder


Der Sünder musste durch das Tor mit vier Säulen in den Vorhof gehen. Im Vorhof befand sich der kupferne Brandopferaltar. An ihm opferten die Priester alle Tiere, die von den Menschen Tag für Tag gebracht wurden (2. Mose 27). Dieser Altar war quadratisch auf einer Anhöhe mit einem stufenlosen Zugang. An allen vier Ecken waren Hörner angebracht (2. Mose 20,26). Beides, sowohl Opfer als auch Altar, weisen auf den Messias hin, der Sein eigenes Leben für die reuigen Sünder opferte, damit sie Ewiges Leben haben (Johannes 1,29; Jesaja 53,7; Hebräer 13,10).

infoSündopfer wurden unter vier verschiedenen Voraussetzungen dargebracht: für die Sünde des gesalbten Priesters (4. Mose 3, 3-12), die Sünde des gesamten Volkes (Verse 13-21), die Sünde der weltlichen Führer (Verse 22-26) und die Sünde der einzelnen Menschen (Verse 27-35). Bei der Sünde des Priesters und die des gesamten Volkes sollte ein Stier dargebracht werden, dessen Blut man ins Heilige trug. Ein weltlicher Führer musste einen Ziegenbock opfern und der einzelne Sünder eine Ziege oder Lamm. Beim weltlichen Führer und beim einzelnen Sünder wurde das Blut jedoch nur an die Hörner des Brandopferaltars gestrichen. In allen Fällen aber wurden das Fett und die Eingeweide von den Tieren entfernt und auf dem Altar verbrannt. Das Fleisch selbst wurde in allen vier Fällen nicht als Opfergabe auf dem Altar benutzt. Das Fleisch aßen die Priester und so gingen sie ins Heiligtum. Wenn jedoch das Blut des Tieres ins Heiligtum gebracht wurde, durften sie das Fleisch nicht essen, es wurde aus hygienischen Gründen außerhalb des Lagers verbrannt. Mose gibt dazu eine Erklärung: „Siehe, sein Blut ist nicht in das Innere des Heiligtums hineingebracht worden; ihr hättet es im Heiligtum essen sollen, wie ich es geboten habe!“ (3. Mose 10,18). Man kann sagen, dass das Essen des Fleisches wohl gleichbedeutend war, wie mit dem Blut, das man ins Heiligtum brachte.

Wie es auch immer geschah, der Hohepriester musste auch für sich selbst Opfer bringen, dessen Blut ins Heiligtum getragen wurde. Er musste sich vollständig mit dem Volk identifizieren. Seine Handlungen galten so, als wären sie diejenigen des Volkes, und umgekehrt. Auch Adam stand stellvertretend für alle Menschen. Durch ihn ist die „Sünde in die Welt gekommen“ (Römer 5,12). Und so ist auch der Messias stellvertretender Mensch geworden (vgl. 1. Korinther 15,47). Dieser „zweite Adam“ machte wieder gut, wo der erste Adam fehlte. „Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten gemacht.“ (Römer 5,19).

TieropferDer Sünder musste also mit dem Lamm oder der Ziege zum Brandopferalter gehen, und „soll seine Hand auf den Kopf des Sündopfers stützen und das Sündopfer schächten an der Stätte des Brandopfers.“ (3. Mose 4,29). Der Sünder musste über dem Tier seine Sünde bekennen und es dann eigenhändig töten. Durch das Handauflegen ging die Sünde auf das unschuldige Tier über. Der Messias konnte für uns nur deshalb freiwillig und stellvertretend sterben, weil Er selbst rein war, Er hatte keine Sünden. Wäre Er nicht für uns gestorben, müssten wir sterben und zwar für immer; niemand würde zum Ewigen Leben auferstehen. Denn das Heilige Gesetz fordert den Tod für dessen Übertretung. Das ist absolut verständlich, wenn man bedenkt, dass der heilige Himmel rein gehalten werden muss. Wenn es aber kein Problem wäre, das Gesetz zu übertreten, würde es Chaos geben. Denn „nur“ Vergebung verunreinigt den ganzen Himmel. Es kann KEIN Unreiner (=Sünder) in die Gegenwart des Heiligen treten.

infoIm Neuen Testament gehört das Handauflegen zur grundlegenden „Lehre“ der Gemeinde (Hebräer 6,2). Jahuschuah legte den Kindern die Hände zum Segen auf (Markus 10,16). Auf diese Weise heilte Er auch Kranke (Markus 6,5). Neugetaufte erhielten damit den Heiligen Geist (Apostelgeschichte 19,6). Mose segnete Josua so in sein Amt ein (4. Mose 27,18) und Stephanus wurde zum Diakon geweiht (Apostelgeschichte 6,6). Das Handauflegen hat eine hohe Bedeutung und so wird gleichzeitig gewarnt, nie voreilig jemanden die Hände aufzulegen (1. Timotheus 5,22).

 

 

Blutige Sündenstempel auf dem Altar


Der Priester nahm dann mit dem Finger etwas von dem Blut und strich es an die Hörner des Brandopferaltars. Den Rest musste er an den Fuß des Altars gießen. Das Fett des Tieres wurde auf dem Altar verbrannt. Auf diese Weise wurde dem Sünder die Sünde vergeben (3. Mose 4,30-35). Der Prophet Jeremia schreibt über diese Zeremonie:

„Die Sünde Judas ist aufgeschrieben mit eisernem Griffel und eingegraben mit diamantener Spitze auf die Tafel ihres Herzens und auf die Hörner eurer Altäre“. (Jeremia 17,1)

Das Opfertier musste wegen der Sünde sterben und sein vormals reines Blut war nun sündenbeladen. Dieses kontaminierte Blut, das auf die Hörner des Altars gestrichen wurde, war damit ein Fingerabdruck, der wie mit einer "diamantenen Nadel" eingraviert wurde. Die Sünde wird mit dem Blut des Opfers niedergeschrieben. Dem Gesetz wurde Rechnung getragen, denn der Lohn der Sünde ist der Tod (Römer 6,23). Mit dem „aufstempeln“ des Blutes an die Hörner des Altars wurde aber gleichzeitig mit der Sünde auch die Sühnung niedergeschrieben.

Diese Sünden „aufgeschrieben mit eisernem Griffel“ und gestrichen „auf die Hörner“ des Altars versinnbilden auch die himmlischen Aufzeichnungen in „den Büchern“, die später (dritte Phase des Erlösungsplanes) geöffnet und untersucht werden (Daniel 7,10; Offenbarung 20,12). Der Altar wurde durch das sündige Blut verunreinigt. Das zeigt auch, dass das Gesetz der Zehn Gebote dabei eine Rolle spielt. Denn wo kein Gesetz ist, ist auch keine Vergebung notwendig, weil es dann keine Übertretung gibt. Der Sünder muss zuerst das Gesetz anerkennen und im zweiten Schritt die Übertretung (= Sünde) bereuen, um von ihr frei zu werden.

infoWenn jemand nicht in der Lage war, ein Schaf oder eine Ziege zu opfern, konnte er auch zwei Tauben bringen, deren Blut an die Seiten des Altars gesprengt wurden (3. Mose 5,7-9). Wenn jemand auch das nicht aufbringen konnte, dann reichte auch ein Epha feines Mehl. Allerdings durfte es nicht mit Öl oder Weihrauch dargebracht werden, weil es ein „Sündopfer“ ist und kein Dankopfer. Eine Handvoll des Mehls musste der Priester dann auf dem Brandopferaltar verbrennen (3. Mose 5,11-13). Das ist eine Ausnahme eines Sündopfers ohne Blut. Das ist es auch, was Hebräer 9,22 aussagt: „Denn nach dem Gesetz wird "fast" alles mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.“

Auch mit der „rötlichen Kuh“ in 4. Mose 19,9 fand ein Reinigungsprozess statt, bei dem nur mittelbar Blut verwendet wurde, zur Reinigung aber nur Asche und Wasser. Diese Handlung nehmen nun einige als „Beweis“, dass der Tod des Messias nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Das ist aber ein völlig falscher Schluss. Grundsätzlich geht es ohne das stellvertretende Blut des Messias nicht! Aber im irdischen Schattendienst war diese Sündenvergebung ohne Blutvergießen vorgesehen.

Die Opferhandlung der rötlichen Kuh, die ebenfalls ein „Sündopfer“ war, könnte sinnbildlich für all jene stehen, die nie den Messias und seinen freiwilligen Tod an unserer statt kennengelernt haben, aber gemäß ihrer Erkenntnis und ihres Gewissens ein JaHuWaH wohlgefälliges Leben geführt haben. Es gibt im Laufe der Jahrtausende sicherlich viele Menschen, die den Namen des Sohnes des Allmächtigen nie kennengelernt haben, aber trotzdem durch Seinen Geist auch geführt wurden, was deren Früchte offenbaren.

Denn das Besondere der rötlichen Kuh ist, dass sie außerhalb des Lagers geschlachtet wurde und nicht im Vorhof der Stiftshütte. Der Priester musste vom Blut lediglich von dort sieben Mal in Richtung Stiftshütte sprengen und anschließend musste sie verbrannt werden. Der Priester war daraufhin bis zum Abend „unrein“. Die Asche sollte draußen vor dem Lager an reiner Stätte aufbewahrt werden als Reinigungswasser für die Israeliten, wenn jemand zum Beispiel einen Toten berührt hatte (4. Mose 19,4-19). In Hebräer 9,13-14 heißt es: „Denn wenn das Blut von Stieren und Böcken und die Besprengung mit der Asche der jungen Kuh die Verunreinigten heiligt zur Reinheit des Fleisches, wie viel mehr wird das Blut des Messias, der sich selbst durch den ewigen Geist als ein makelloses Opfer Gott [JaHuWaH] dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dienen könnt.“

Grundsätzlich wurde jedoch auch jeden Morgen und jeden Abend jeweils ein einjähriges Lamm mit einem angemessenen Speisopfer auf dem Altar verbrannt (4. Mose 28,1-8). Es versinnbildete die tägliche Hingabe des Volkes an JaHuWaH und seine ständige Abhängigkeit vom Versöhnungsblut des Messias. Dem Lamm-Opfer durfte ebenfalls kein Makel anhaften, was die Priester genau überprüfen mussten. Wenn es auch nur einen kleinen Fehler hatte, musste es zurückgewiesen werden. Nur ein Lamm ohne Fehler konnte ein Symbol für die vollkommene Reinheit des zukünftigen wahren Lammes JaHuWaHs sein (vgl. 1. Petrus 1,19).

 

Die Reinigung der Priester

Das Waschbecken im Vorhof
Zwischen dem Brandopferaltar und dem Eingang in die Stiftshütte stand das Waschbecken. Die Priester mussten sich dort die Hände und Füße waschen, bevor sie ihren heiligen Dienst begannen. Sie durften sich nicht im Becken, sondern seitlich an den Wasserhähnen unter fließendem Wasser waschen. Wären sie dieser Anweisung nicht nachgekommen, hätte es den Tod für sie bedeutet, was die geistliche hohe Bedeutung dieses heiligen Dienstes zeigt (2. Mose 30,18-21). Jahuschuah war der Einzige unter den Menschen, der diese Reinheit besaß, die JaHuWaH von einem Mittler verlangt. Deshalb kann nur Er alleine für die gefallene Menschheit einstehen (Hebräer 7,26; Matthäus 27,4; 1. Petrus 2,22).

Das Waschbecken bestand ebenfalls aus Kupfer. Der Unterschied zu den anderen Geräten bestand darin, dass es aus polierten Kupferspiegeln gefertigt wurde. Es bestand aus den Spiegeln der Frauen, die vor dem Eingang zum Heiligtum „Dienst taten“ (2. Mose 38,8). Die Frauen trennten sich von ihren Spiegeln als Symbol ihrer Absage von der Eitelkeit. Andererseits zeigt der Spiegel auch Unvollkommenheit und Unreinheit auf (vgl. Jakobus 1,23-25). Das Wasser symbolisiert das Begräbnis des Messias und Seine Auferstehung. Mit der Wassertaufe gehen wir sinnbildlich mit Ihm ins Grab und stehen mit Ihm wieder auf (Römer 6,4-6; Epheser 4,22-24).

Die Priester mussten jedoch nicht nur die Hände am Waschbecken waschen, sondern auch die Füße. Es ist ein Hinweis auf die Fußwaschung, die der Messias kurz vor Seinem Tod eingesetzt hat (Johannes 13,12-17).

„Er ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist, … [Jahuschuah, der Messias]; nicht durch Wasser allein, sondern durch Wasser und Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis gibt, weil der Geist die Wahrheit ist.“ (1. Johannes 5,6).

Blut weist auf den Opferalter, Wasser auf das Waschbecken der Reinigung. Als Jahuschuah starb, kam Blut und Wasser aus Seiner Seite (Johannes 19,34). JaHuWaHs „Lamm, dass der Welt Sünde trägt“ (Johannes 1,29) wurde nun auf Golgatha „geschlachtet“ – stellvertretend für uns. Denn so müssen wir nicht den ewigen Tod erleiden, sondern können mit Ihm wieder auferstehen.

Mit Wasser gereinigt und mit dem Blut des Opfers ging nun der Priester in die erste Abteilung des Heiligtums. Jahuschuah ging selbst ins Himmlische Heiligtum ein und diente dort als Hohepriester und Fürsprecher für die Menschen (Hebräer 4,19-20; 9,24).



Satan besiegt – aber nicht vernichtet


Mit dem Tod des Messias auf Golgatha – das Ereignis, das jahrhundertelang durch die Lammopfer zu Passah vorgeschattet war – wurde Satan besiegt. Das heißt jedoch nicht, dass der Teufel vorher dieselbe oder gar größere Macht hatte, als der Sohn JaHuWaHs! Nein, der „Sieg“ bezieht sich rein auf den Sieg über den Tod des Sünders oder anders ausgedrückt: „Der Tod ist verschlungen im Sieg“ (1. Korinther 15,54a).

„Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg?“ (1. Korinther 15,55)

Das heißt, Satan konnte in gewissem Sinn bis zu diesem Zeitpunkt den Tod des Gesetzesübertreters (=Sünder) fordern, weil es das himmlische Gesetz so verlangt. Wie wir bereits weiter oben gesehen haben, ist der Lohn der Sünde der Tod, und die Sünde ist die Gesetzesübertretung (Römer 6,23; 1. Johannes 3,4). Da gibt es kein Rütteln. Denn wäre dem nicht so, würde der Himmel und JaHuWaHs heilige Regierung der Liebe und der Gerechtigkeit beschmutzt. Die Folge wäre Chaos im gesamten Weltall. Das Gesetz wäre dann null und nichtig. Ja, es wäre lächerlich, wenn in Seinem Gesetz steht: „Du sollst nicht töten“, aber der Mensch könnte ohne Konsequenzen töten. Es wäre lächerlich, wenn da steht, bete JaHuWaH an und keinen anderen Götzen, aber der Mensch könnte sich ohne Konsequenzen eigene Götzen machen. Was wäre das für ein Gott und für eine Regierung? Man könnte töten und betrügen wie es beliebt; Selbstsucht und Habsucht wäre allgegenwärtig. Eine schreckliche Welt – wir sehen sie auf Erden, wo „der Fürst dieser Welt“ herrscht (Johannes 14,30).

„Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz. Gott [JaHuWaH] aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren … [Erlöser Jahuschuah, dem Messias]!“ (1. Korinther 15, 56-57)

Der Mensch wäre verloren, hätte sich nicht der Sohn des Allmächtigen Himmlischen Vaters angeboten, als unschuldiger, sündenloser Mensch selbst stellvertretend für die Menschen in den Tod zu gehen. Dies war die einzige Möglichkeit, den Menschen vom Tod zu befreien. Wenn nun Menschen JaHuWaH als ihren Gott und Seinen Sohn als stellvertretendes Opfer anerkennen, würden sie leben, trotz ihres Todesurteils durch die Übertretung des Gesetzes (Fluch des Gesetzes). Er würde sie durch Seinen eigenen Tod von ihrem (ewigen) Tod freikaufen. Satan hat dann über diese gläubigen Menschen überhaupt keine Forderung mehr. Er war besiegt. Jahuschuah erklärte:

„Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so bleibt sein Besitztum in Frieden. Wenn aber der, welcher stärker ist als er, über ihn kommt und ihn überwindet, so nimmt er ihm seine Waffenrüstung, auf die er sich verließ, und verteilt seine Beute.“ (Lukas 11,21-22)

Durch Seinen Tod hat Jahuschuah „den außer Wirksamkeit“ gesetzt, „der die Macht des Todes hatte, nämlich der Teufel“ (Hebräer 2,14). Seit Jahuschuahs Tod ist Satan außer Wirksamkeit gesetzt hinsichtlich der Forderung der Sünder, die den Tod verdient haben. Aber durch den Tod des Messias kann er dies bei den daran Glaubenden nicht mehr. Und trotzdem ist er noch in der Welt und verführt die Menschen. Aber dieser „Vater der Lüge“, von dem ursprünglich die Sünde und der Tod ausgingen, wird sie zum Schluss der Weltgeschichte zurückerhalten und dafür zur Rechenschaft gezogen“, wie wir noch sehen werden. Der Kopf der Schlange wurde durch den Samen der Frau (der Messias) zertreten. Der starke Mann mit der „Waffenrüstung“ (Satan) wird von einem „Stärkeren“ (den Messias) entwaffnet. Weiter führt der Messias aus:

„wie kann jemand in das Haus des Starken hineingehen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuerst den Starken bindet? Erst dann kann er sein Haus berauben.“ (Matthäus 12,29)

Erst durch den Tod und die damit verbundene Auferstehung Jahuschuahs, konnte Er jetzt alle Nachfolger im Glauben an Sein teuer vergossenes Blut dem Satan entreißen. Er hat keine Macht mehr über sie, sie wurden ihm „geraubt“. Und so ist auch „unser Glaube der Sieg, der die Welt überwunden hat“. (1. Johannes 5,4)

Allerdings ist Satan und damit das Böse damit noch nicht vernichtet. Das Unkraut, das der Feind (Satan) gesät hat, wird bis zur Wiederkunft des Messias zusammen mit dem Weizen wachsen, bis es gesammelt und in die Scheune gebracht und das Unkraut in Bündel für das Feuer aufbewahrt wird (Matthäus 13,24-43). Wenn Jahuschuah dann kommt, wird Er einen ewigen Segen über Sein wartendes Volk sprechen und sie werden in die heilige Stadt Jerusalem, die sich im Himmel befindet, gebracht werden. Die Ungerechten werden mit der letzten alles vernichtende Plage umkommen. Nachfolgend wird dieser weitere Weg der Erlösung im irdischen Heiligtum dargestellt.

 

Die Erste Abteilung – Der Hohepriesterliche Mittlerdienst

 

Das Innere der Stiftshütte

Bei seinem täglichen Dienst nahm der Priester Blut vom Opferdienst mit in den ersten Raum der Stiftshütte – dem „Heiligen“. In diesem Raum hatte er tagtäglich die von JaHuWaH angeordneten Aufgaben genauestens zu erfüllen. Dort in der ersten Abteilung standen der Schaubrottisch, der Leuchter und der Rauchopferaltar.

  

Schaubrottisch, siebenarmige Leuchter und Räucheraltar


Der Schaubrottisch an der Nordseite des Heiligen war mit reinem Gold überzogen. Auf diesen Tisch mussten die Priester an jedem Sabbat zwölf in zwei Schichten angeordnete Brote legen und mit Weihrauch besprengen. Die alten Brote wurden entfernt und sollten von den Priestern gegessen werden, weil sie als heilig galten (3. Mose 24,5-9; 2. Mose 25,30; 4. Mose 4,7).

Das Brot symbolisiert Jahuschuah, denn Er ist das „Brot des Lebens“, das vom Himmel herab kam (Johannes 6,32-38.63). Zugleich verweisen sie auch auf das Abendmahl, dass Jahuschuah kurz vor Seiner Hinrichtung einführte (Johannes 6,53-56). Es wird uns zudem mitgeteilt, dass auf dem Schaubrottisch auch Schüsseln, Schalen, Kannen und Becher standen, „mit denen man die Trankopfer ausgießt; aus reinem Gold sollst du sie machen“ (2. Mose 24,29; 4. Mose 28,7). Dieser Schaubrottisch schattet den Wein und das Brot des Abendmahls vor: Das Brot ist sein Leib, der für uns gebrochen wurde und der Kelch ist der Neue Bund in Seinem Blut (1. Korinther 11,24-25).

„Denn sooft ihr dieses Brot esst und diesen Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des … [des Messias], bis Er kommt.“ (1. Korinther 11,26)

Der Siebenarmige LeuchterAn der Südseite stand der siebenarmige Leuchter mit den sieben Lampen. Er bestand ebenfalls aus purem Gold. Seine Arme waren mit fein gearbeiteten Mandelblüten geschmückt. Es war der Hohepriester Aaron, der die Lampen anzündete (4. Mose 8,3); und so muss auch Jahuschuah das Licht in uns anzünden. Sowie immer Brote auf dem Schaubrottisch lagen und der Weihrauch beständig aufstieg, so brannten alle Lampen Tag und Nacht. Auch dieser Leuchter symbolisiert den Messias als „das Licht der Welt“ (Johannes 8,12). So gilt auch für Seine Nachfolger: „So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Matthäus 5,16).

Dicht vor dem Vorhang, der das Heilige vom Allerheiligsten und damit von der unmittelbaren Gegenwart der Herrlichkeit JaHuWaHs trennte, stand der goldene Räucheraltar. Darauf verbrannte der Priester jeden Morgen und Abend Räucherwerk (2. Mose 30,1-10). Das Feuer auf diesem Altar hatte JaHuWaH selbst entzündet und wurde deshalb heilig und brennend gehalten. Von ihm ging beständig ein wohlriechender Duft aus, der sich über die gesamte Stiftshütte und Vorhof verbreitete. Auch hatte dieser Räucheraltar Hörner, die ebenfalls mit dem Blut des Sündopfers bestrichen wurden.

Während der Kupferaltar im Vorhof Jahuschuah als das Opfer auf Erden symbolisiert, so sehen wir im goldenen Altar Seinen Dienst im Himmlischen Heiligtum, wo Er für uns Fürbitte einlegt (Hebräer 7,25). „Er hat sich, nachdem Er die Reinigung von unseren Sünden durch Sich selbst vollbracht hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt.“ Unsere Gebete steigen zu Ihm auf und wie der Rauch des Altars beständig aufsteigt, so heißt es für uns: „Bete ohne Unterlass“ (1. Thessalonicher 5,17).

infoWenn es heißt: „hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe“, so bedeutet es nicht, dass Er sich nun rechts neben Seinen Vater gesetzt hat und während Seines gesamten Mittlerdienstes dort sitzt. Das griechische Wort ekathisen ist vielmehr im Sinne von „sein Platz einnehmen, um ein Amt auszuführen“ zu verstehen, nicht als ein „Hinsetzen“. Jahuschuah wurde offiziell nach Seiner Himmelfahrt in Sein Amt als Hohepriester „nach der Ordnung Melchisedeks“ (Hebräer 5,10) eingesetzt. Das Wort ekathisen beinhaltet den Anfang eines bestimmten Amtes – Jahuschuah wurde mit Vollmacht für Sein himmlisches Priesteramt ausgestattet.

Wir können uns im Vertrauen und im Glauben an unseren Hohepriester Jahuschuah wenden, der für uns unsichtbar im himmlischen Heiligtum als Mittler tätig ist. Der Weihrauchduft stellt diese vermittelnde Fürsprache des Messias und Seine vollkommene Gerechtigkeit dar, die im Glauben Seinen Nachfolgern zugerechnet wird. Die Gebete der Gläubigen „in SEINEM Namen“ (Johannes 1,14,13) steigen zum Himmel auf, benötigen jedoch einen Mittler, weil sie von unreinen Menschen kommen. Jahuschuah reinigt sie durch Sein vollbrachtes Opfer. Deshalb betete auch David:

„Mein Gebet steige vor Dir auf wie Räucherwerk…“ (Psalm 141,2a)

Das himmlische Amt des Hohepriesters Jahuschuah

All diese Geräte und Handlungen versinnbildet den Hohepriester Jahuschuah, der nach der Himmelfahrt nun selbst als Opfer und als Hohepriester in das Heiligtum eingegangen ist.

„Als aber der … [Messias] kam als ein Hoherpriester der zukünftigen Heils- Güter, ist Er durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, auch nicht mit dem Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit Seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt.“ (Hebräer 9,11-12)

Jahuschuah erschien so nach Seiner Himmelfahrt vor Seinem Allmächtigen Vater, um Sein vergossenes Blut für die Übertretungen der Gläubigen darzubieten (Hebräer 9,24). Paulus nennt es „die Hauptsache“, dass wir einen solchen Hohepriester haben, „der da sitzt zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel und ist ein Diener am Heiligtum und an der wahren Stiftshütte, welche Gott [JaHuWaH] aufgerichtet hat und kein Mensch. Denn ein jeglicher Hohepriester wird eingesetzt, zu opfern Gaben und Opfer. Darum muss auch dieser etwas haben, was Er opfere“ (Hebräer 8,1-3). Jahuschuah bringt SICH SELBST mit ins Heiligtum und ist gleichzeitig der Hohepriester!

 

Das vergossene Blut wäscht rein


Das Blut, das der irdische Priester ins Heilige brachte, war nach wie vor sündenbeladenes Blut. Das vormals reine Blut und nun sündenbeladene Blut wurde gegen den Vorhang gesprengt, der das Heilige vom Allerheiligsten trennte. Diese Handlung sollte den reuigen Sünder von der Verurteilung durch das Gesetz befreien. Die Sünde selbst aber ist mit diesem Akt im Heiligen noch nicht ausgelöscht. Bis zur endgültigen Versöhnung bleibt es dort wie ein Fingerabdruck bestehen, so wie auf dem Brandopferalter an den Hörnern vor der Stiftshütte.

Sowohl in Daniel 7 als auch in den letzten zwei Kapiteln der Offenbarung können wir sehen, dass auch im Himmel die Werke der Menschen in „Bücher“ geschrieben werden, die zum Ende hin „geöffnet“ sprich untersucht werden (Daniel 7,10; Offenbarung 20,12). Diese „Bücher“ zeigen, dass Berichte über die Menschen geführt werden, die JaHuWaH befähigen zu zeigen, warum die Erlösten erlöst sind und die Verlorenen verloren. Die Namen der Erlösten werden dann gemäß Offenbarung 21,27 im „Buch des Lebens“ verzeichnet sein. Am Versöhnungstag laufen Gericht und Versöhnung parallel (dazu ausführlicher weiter unten).

Man kann sich nun fragen, warum es Blut sein musste, dass dort ins Heiligtum gebracht wurde. Dies geschieht deshalb, weil das Blut das Leben des Opfers repräsentiert.

Denn das Leben des Fleisches ist im Blut, und Ich habe es euch auf den Altar gegeben, um Sühnung zu erwirken für eure Seelen. Denn das Blut ist es, das Sühnung erwirkt für die Seele.“ (3. Mose 17,11)

Und so macht uns im Typus das vergossene Blut Jahuschuahs rein von aller Sünde (1. Johannes 1,7). Das Blut, das in die erste Abteilung des Heiligtums gebracht wurde, war jedoch jetzt durch Sünde verunreinigtes Blut. Im übertragenen Sinne machen die Sünden den Menschen unrein (Matthäus 15,19-20). Und nicht nur der Mensch selbst, der die Sünde (=Gesetzesübertretung) begeht, wird verunreinigt, sondern alles, was mit ihr in Berührung kommt.

„Denn sie haben Ehebruch getrieben, und Blut ist an ihren Händen; ja, mit ihren Götzen haben sie Ehebruch getrieben, und für sie sogar ihre eigenen Kinder, die sie Mir geboren haben, durchs Feuer gehen lassen, sodass sie verzehrt wurden! Überdies haben sie Mir auch das angetan: Sie haben an demselben Tag Mein Heiligtum verunreinigt und meine Sabbate entheiligt. Denn wenn sie ihre Kinder ihren Götzen geschlachtet hatten, so kamen sie noch am selben Tag in Mein Heiligtum, um es zu entweihen. Siehe, das haben sie mitten in Meinem Haus getrieben!“ (Hesekiel 23,37-39)

Weiter wird uns berichtet, dass Mord und Totschlag das Land entweihen und verunreinigen (4. Mose 35,33-34). Die Entheiligung des Sabbats verunreinigte auch das Heiligtum (Hesekiel 23,28). Und ebenso verunreinigte die Anbetung falscher Götter das Heiligtum (3. Mose 20,3). Es ist immer die Sünde, die den Sünder selbst und alles um ihn herum beschmutzt – das Land, die Stiftshütte, das Heiligtum und das eigene Herz.

Die Sühnung wurde durch Blut erreicht, „denn das Leben ist im Blut“ (3. Mose 17,11). Aber dieses Blut, das für das Leben stand, war nur nach dem Tod des Opfers wirksam. Es konnte kein Blut von einem lebenden Tier abgezapft werden, was durch aus möglich gewesen wäre, wie es z.B. heute beim Blutspenden geschieht. Das Blut des Tieres wurde erst benutzt, nachdem das Tier tot war. Und so musste auch der Messias sterben. Sein Leben auf Erden alleine, ohne Seinen Tod, reicht nicht für die Sühnung der Sünden der Menschen, wie leider heute viele behaupten.

„Denn wenn wir mit Gott [dem Vater JaHuWaH] versöhnt worden sind durch den Tod Seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, wie viel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch Sein Leben!“ (Römer 5,10)

Das Blut des Sündopfers nahm zwar vom reumütigen Sünder die Sünde hinweg, doch das Blut mit der Sünde selbst blieb bis zum Versöhnungstag in der ersten Abteilung der Stiftshütte. Und so wird auch das Blut des Messias den bußfertigen Sünder vom Fluch des Gesetzes befreien, doch ist die Sünde noch nicht endgültig ausgelöscht. Sie bleibt auch noch im himmlischen Heiligtum in den „Büchern“ verzeichnet bis zu dem Zeitpunkt, wenn „die Bücher aufgetan“ und untersucht werden.

So wie der sinnbildliche Priesterdienst im Alten Bund in zwei Abschnitten bzw. Phasen geschah, dem täglichen und jährlichen Dienst, so geschieht auch der Dienst des Messias als Hohepriester im Himmel in zwei Phasen. Denn die Sünde ist ein schrecklicher Schmutz- und Schandfleck im gerechten Universum JaHuWaHs. Die Sünde ist nichts, was man einfach so übersehen könnte. Wenn es vollständig von den Gerechten entfernt ist, so existiert sie aber in der Welt immer noch.

Sowie im levitischen Dienst der Priester täglich Sündopfer darbrachte und täglich seinen Dienst in der ersten Abteilung verrichtete, so starb der Messias ein einziges Mal an Stelle des Sünders und ging ein für alle Mal ins Heiligtum im Himmel ein. So wie einmal im Jahr im levitischen Dienst das Heiligtum gereinigt und die Menschen, als auch das Heiligtum von der Sündenverunreinigung vollständig und für immer entfernt wurde, so wird das Himmlische Heiligtum ein einziges Mal auf dem Weg zur vollständigen Erlösung der durch Sünde entweihten Erde gereinigt, wie wir im nachfolgenden Kapitel sehen werden.

Die zweite Abteilung – Die Versöhnung und das Gericht



Durch diesen wichtigen und alles entscheidenden Dienst am Versöhnungstag wurden dem Volk bedeutsame Lehren erteilt. Am Sinnbild der Sündopfer, die das ganze Jahr hindurch dargebracht wurden, zeigte JaHuWaH, dass Er ein stellvertretendes Opfer an Stelle des Sünders angenommen hatte. Doch das Blut von Opfertieren konnte keine völlige Versöhnung bewirken. Die Sünden waren nur auf das Heiligtum übertragen. Einmal im Jahr wurde die Aufmerksamkeit der Israeliten auf jene künftigen Schlussereignisse in dem großen Kampf zwischen Jahuschuah und Satan gelenkt, wenn die Reinigung der Erde und der Himmel von Sünde und Sündern vollbracht wird.

Viele verbinden den Versöhnungstag ausschließlich mit dem Zeitpunkt des Todes Jahuschuahs auf Golgatha. Das ist aber eine sehr oberflächliche Sichtweise. Golgatha wird durch Passah vorgeschattet und nicht durch den Versöhnungstag. Der Versöhnungstag lehrt uns natürlich nicht, dass die Versöhnung auf Golgatha nicht ausreichend war. Im Gegenteil, er zeigt uns, wie es der Tod Jahuschuahs am Kreuz möglich macht, die Sünde für immer und ewig vollständig aus der Welt zu schaffen, ohne dass JaHuWaHs Gnade und Liebe auf Kosten der Gerechtigkeit geht.

Der Versöhnungstag sollte zeigen, wie JaHuWaH letztendlich mit der Sünde umgeht. Die Sünden der Leute konnten jeden Tag durch die Tieropfer im Vorhof des Heiligtums vergeben werden. Jeden Tag wurden diese Sünden von den Sündern auf das Opfer übertragen. Jeden Tag wurden diese Sünden dann als symbolischer Akt in die Erste Abteilung des Heiligtums getragen. Es lehrt, wie es JaHuWaH möglich macht, gleichzeitig gerecht zu sein, als auch gnädig. Er zeigt damit, wie Er Sünder rettet, ohne dass der Himmel mit der Sünde infiziert wird, und ohne dass Sein Heiliges Gesetz, auch nicht im Geringsten, angetastet wird.

 

Der Gnadenthron über der Bundeslade


Hinter dem zweiten Vorhang war das Allerheiligste, der Mittelpunkt des sinnbildlichen Versöhnungs- und Mittlerdienstes, das Bindeglied zwischen Himmel und Erde. Außer dem Hohepriester war es niemandem erlaubt, in die zweite Abteilung des Heiligtums zu treten oder hineinzuschauen. Auch der Hohepriester durfte nur einmal im Jahr diesen heiligen Raum betreten, und dies auch erst nach eingehender Vorbereitung und Reinigung.

„Da nun dies so eingerichtet ist, betreten zwar die Priester allezeit das vordere Zelt zur Verrichtung des Gottesdienstes; in das zweite Zelt aber geht einmal im Jahr nur der Hohepriester, und zwar nicht ohne Blut, das er für sich selbst und für die Verirrungen des Volkes darbringt.“ (Hebräer 9,6-7)

Dieser heilige Raum war völlig rein, weil hier nie ein Blut hineingebracht wurde, das zuvor mit Sünden beladen worden war. Er musste so rein bleiben, weil hier die Herrlichkeit JaHuWaHs über der Bundeslade mit den Zehn Geboten ruhte. Die Bundeslade war aus Akazienholz, das innen und außen mit Gold überzogen und oben mit einer Kronenleiste aus purem Gold versehen war. Sie wurde „Lade des Bundes“ (4. Mose 10,33; Hebräer 9,4) bezeichnet, weil die darin liegenden Zehn Gebote die Grundlage des Bundes JaHuWaHs mit dem Volk war und ist. Diese „Zehn Worte“ wurden von JaHuWaH persönlich auf Steintafeln eingraviert (2. Mose 32,16).

Bei der Versöhnung übersehen viele, dass auch die Zehn Gebote dabei eine Rolle spielen. Der gesamte Heiligtumsdienst ist auf das Gesetz hin ausgerichtet. Nimmt man es weg, ist keine Vergebung mehr notwendig. Denn wo nichts ist, kann nichts übertreten werden. Das in der Bundeslade verwahrte Gesetz ist die Richtschnur für Gerechtigkeit und Gericht. Es verurteilt dem Übertreter zum Tod.

Über dem Gesetz jedoch befand sich der „Gnadenstuhl“, der auch als „Sühnedeckel“ bezeichnet wird. Er war aus massivem Gold hergestellt und repräsentierte den Thron JaHuWaHs, wo wir durch das Opfer und den Dienst des Messias Gnade erlangen können.

Durch Gnade befestigt Er Seinen Thron.“ (Sprüche 20,28)

Die Herrlichekeit JAHUWAHs über der BundesladeRechts und links auf dem Gnadenthron stand jeweils ein prächtiger Engel aus massivem Gold gefertigt. Diese „Cherubim“ waren der Lade zugewandt, als würden sie diese bewachen. Dabei zeigte jeweils ein Flügel nach oben und einer verhüllte den Körper. Es zeigt die Ehrfurcht vor dem heiligen Gesetz sowie die Anteilnahme der Engelwelt (Himmelsbewohner) am Erlösungsgeschehen. Diese beiden Engel könnten auch die beiden Engel repräsentieren, die im Grab des Messias saßen, wo Er lag (Johannes 20,12). Über den beiden Cherubim ruhte die „Herrlichkeit JaHuWaHs“; ein helles gleißendes Licht.

„Der Du thronst über den Cherubim, leuchte hervor!“ (Psalm 80,1)

„…dass ich Deine Macht und Herrlichkeit sehen darf, gleichwie ich Dich schaute im Heiligtum.“ (Psalm 63,3)

Dort über der Bundeslade tat JaHuWaH Seinen Willen durch Mose dem Volk kund.

„Dort will Ich mit dir zusammenkommen und mit dir reden von dem Sühnedeckel herab, zwischen den beiden Cherubim, die auf der Lade des Zeugnisses [Zehn Gebote] sind, über alles, was Ich dir für die Kinder Israels befehlen will.“ (2. Mose 25,22)

„Und wenn Mose in die Stiftshütte ging, um mit Ihm zu reden, so hörte er die Stimme zu ihm sprechen vom Sühnedeckel herab, der auf der Lade des Zeugnisses ist, zwischen den beiden Cherubim; und Er redete zu ihm.“ (4. Mose 7,89)

Der Prophet Jesaja sah JaHuWaH „sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron, und seine Säume erfüllten den Tempel“ (Jesaja 6,1). Johannes durfte ebenfalls ins Himmlische Heiligtum schauen, wo er den „goldenden Altar vor dem Thron“ (Offenbarung 8,3) stehen sah. Im irdischen Heiligtum stand der goldene Altar dicht vor dem Thron, jedoch mit einem Vorhang getrennt. Dort hinter dem Vorhang trafen Gnade und Gesetz aufeinander.

„Gnade und Wahrheit sind einander begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküsst.“ (Palm 85,11)

Ein Tag der Reinigung und des Gerichts


Der große Versöhnungstag war im Alten Bund gleichzeitig der Gerichtstag. Denn wer an diesem Tag nicht Buße tat und sich reinigen ließ, der wurde aus dem Volk ausgerottet. In diesem Raum, dem Allerheiligsten, fand ein Teil der Zeremonie dieses Gerichts- und Versöhnungstages statt. Hier wurde das Heiligtum von der Sünde gereinigt, die tagtäglich mit dem Blut der Tiere dort hineingebracht wurde. Der Versöhnungstag wird durch den „Sabbat des Blasens“ (Posaunentag) am ersten Tag des siebten Monats eingeleitet.

Zehn Tage lang sollten die Posaunen diesen wichtigen, ernsten von Fasten begleiteten Tag des Gerichts ankündigen. Denn mit dem Gericht geht die Versöhnung einher. Wer im Laufe des Jahres seine Schuld nicht bekannt hatte, indem er ein Opfer im Vorhof des Heiligtums darbrachte, dessen Blut dann der Hohepriester ins Heiligtum trug, war nicht mit JaHuWaH versöhnt. Das heißt, Seine Sünden trennten ihn weiterhin von seinem Schöpfer und Himmlischen Vater. Er wurde damals aus dem Volk Israel ausgestoßen. Auch wer diesen Tag selbst nicht ernst nahm und sich demütigte, wurde verstoßen (3. Mose 23,29).

Es war ein Tag der Sühne – eine alles umfassende Sühne. Das heißt, es wurde nicht nur das Volk und die Priesterschaft, sondern auch das Heiligtum selbst wurde gereinigt bzw. gesühnt. Und das ist das Besondere daran: die Sühne des an sich leblosen Heiligtums. Bevor dem Volk die Heiligung durch Sühne vermittelt werden konnte, musste erst der Vermittler- oder Priesterstand selbst gesühnt, sprich geheiligt bzw. gereinigt sein. Deshalb das Opfer des Stieres (Verse 14 und 15). Ist dies geschehen, wurde anschließend das Heiligtum selbst „gereinigt“, „gesühnt“, „geheiligt“ (Vers 16.18).

Die StiftshütteSo wie im Vorhof der Stiftshütte jeden Tag Sündopfer geschlachtet wurden und das Blut in die erste Abteilung der Stiftshütte getragen wurde, so ist der Messias EINMAL als „Lammopfer“ gestorben und hat Sich selbst und damit Sein Blut symbolisch ins himmlische Heiligtum getragen (Hebräer 1,3). Er ist dort tagtäglich als unser Hohepriester tätig um unsere bekannten Sünden reinzuwaschen, denn niemand ist auch nach seiner Bekehrung ohne Sünde. So wie nun EINMAL im Jahr der Hohepriester ins Allerheiligste ging, um Sühnung für das Volk zu erwirken und gleichzeitig das Heiligtum zu sühnen/reinigen, so hat JaHuWschuaH die Sühnung auf Golgatha erwirkt.

Als himmlischer Hohepriester übt der Messias den Mittlerdienst aus, so wie es auch der Hohepriester Aaron im Alten Bund tat.: Die täglichen Morgen- und Abendopfer wurden auch in gleicher Weise am Versöhnungstag durchgeführt, wie sonst auch. Er wird am Ende als Richter kommen und als König die gesamte heilige Schöpfung wieder herstellen.

infoMit der Wiederkunft des Messias wird diese Erde samt der Sünde und dem Urheber der Sünde vernichtet werden.  Wie es einmal am Versöhnungstag geschah, so wird die Sünde und das Böse für immer vernichtet werden. In einer ersten Phase wird der Sohn JaHuWaHs als Hohepriester tätig sien. Die zweite Phase Seines Amtes beginnt, wenn Er als Richter im Auftrag des Vaters die Welt richten wird, wenn der "Zorn des Lammes" (Offenbarung 6,16) die sündige Erde treffen wird.  Kurz vor der Steinigung Stephanus blickte dieser zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit JaHuWaHs und zu Seiner Rechten Seinen Sohn, er sprach: „Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes [des Vaters JaHuWaH] stehen!” (Apostelgeschichte 7,56) Hier sieht Stephanus den Messias “stehend” neben dem Vater. Das “Sitzen” oder “Stehen” zur Rechten des Vaters bedeutet, dass Er die rechte Hand „der Macht des Vaters" ist (Matthäus 26,64; Markus 14,62; Lukas 22,69).

Das Blut der Opfertiere, das die Priester tagtäglich für ihre Sünden opfern mussten, wurde durch die Sünden verunreinigt und so auf den Altar und vor den Vorhang des Allerheiligsten gesprengt. Es versinnbildet alle aufgezeichneten Sünden, die im Namen des Sohnes Jahuschuah vor dem Himmlischen Vater bekannt wurden. In "Die Biblischen Altertümer“ von Adolf Kinzler31 ist zu lesen:

„Beachtenswert ist hinsichtlich der Bedeutung der Opfer dieses Tages noch, daß durch sie nicht allein die Menschen, die Gemeinde des Herrn, ihrer Missethaten entledigt, sondern auch das gesamte Heiligtum und seine heiligen Geräte entsündigt werden sollten (V. 16.20). Wohl ist des Herrn Wohnung geweiht und heilig; aber sie steht inmitten eines sündigen, unreinen Geschlechts, in einer unreinen Atmosphäre, und die in ihr besonders ein- und ausgehen, sind nicht minder unrein als das Volk, für das sie Gottesdienst thun, in ihrer Natur schon und ihrem täglichen Wandel, und eben so manigfach auch in ihren hl. Dienstverrichtungen selbst. Daher setzt sich an die hl. Wohnung auch Unreinigkeit an, die zu sühnen ist. Nachdrücklicher kann man nicht mehr von der Größe und Stärke des menschlichen Sündenverderbens predigen.“32

Damit jedoch die Bundeslade mit den Zehn Geboten und dem Gnadenthron JaHuWaHs nicht verunreinigt wurde, durfte das ganze Jahr über niemand, auch nicht der Hohepriester, das Allerheilige betreten. JaHuWaH selbst heiligt Seine Kinder durch das vormals vergossene Blut Seines Sohnes und löscht JEDE Sünde und selbst zum Schluss den Sünder, der sich nicht davon trennte, samt ihrem Anführer Satan (Asasel) endgültig aus. Das Allerheilige ist JaHuWaHs Ort Seiner sich offenbarenden, heiligenden Heiligkeit mitten unterm Volk.

 

Vorbereitende Handlungen


Am Versöhnungstag musste sich der Hohepriester erst baden und anschließend eine spezielle Kleidung nur für diesen Tag anlegen, nicht seine gewöhnliche Amtskleidung. Die Kleidung bestand nicht wie üblich aus acht, sondern nur aus vier Teilen: ein leinener Leibrock, ein leinenes Unterkleid, ein leinener Gürtel und ein leinener Kopfbund (3. Mose 16,4-7; siehe auch Hebräer 9,7). Alle Teile bestanden aus weißem Leinen einschließlich des Gürtels. Das weiße Leinenkleid zeigt auf Jahuschuah selbst, wenn Er sowohl als Hohepriester als auch als Richter tätig ist:

„Und ich hob meine Augen auf und schaute und siehe, da stand ein Mann, in Leinwand gekleidet und die Lenden mit Gold von Uphas umgürtet.“ (Daniel 10,5)

„und mitten unter den sieben Leuchtern Einen, der einem Sohn des Menschen glich, bekleidet mit einem Gewand, das bis zu den Füßen reichte, und um die Brust gegürtet mit einem goldenen Gürtel.“ (Offenbarung 1,13)

„Zu jener Zeit wird sich der große Fürst Michael erheben, der für die Kinder deines Volkes einsteht; denn es wird eine Zeit der Drangsal sein, wie es noch keine gab, seitdem es Völker gibt, bis zu dieser Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk gerettet werden, jeder, der sich in dem Buch eingeschrieben findet. […] Und einer sprach zu dem in Leinen gekleideten Mann, der oberhalb der Wasser des Flusses stand: Wie lange wird es dauern, bis diese unerhörten Zustände zu Ende sind?“ (Daniel 12,1.6)

Das weiße Leinenkleid Aarons am Versöhnungstag ist ein Schatten für die Herrlichkeit des kommenden, vollkommenen Mittlers zwischen JaHuWaH und den Menschen sowie Seines Amtes als Richter. Die Sühnung der Priester, des Volkes und des Heiligtums oblag ausschließlich dem Hohepriester. Während der Hohepriester in der Stiftshütte für sich selbst ebenfalls Sühnung erwirken musste, so muss dies Jahuschuah nicht, denn Er war und ist ohne Sünde. Er bewirkt jedoch Sühnung bzw. Heiligung für Sein Volk.

Mose musste im Namen JaHuWaHs den Hohepriester Aaron nochmals erinnern, „dass er nicht zu allen Zeiten in das Heiligtum hineingehen soll, hinter den Vorhang, vor den Sühnedeckel, der auf der Lade ist, damit er nicht stirbt“. Denn JaHuWaH selbst wird „auf dem Sühnedeckel in einer Wolke erscheinen“(3. Mose 16,2). Das zeigt, wie heilig dieser Raum war; er durfte keinesfalls unbedacht betreten werden.

 

Die Sündopfer und das Los der Böcke


Nun musste der Hohepriester erst einmal ein Opfer für seine eigenen Sünden und die seiner Familie bringen und anschließend für das ganze Volk. Die Gemeinde brachte ihm zwei Ziegenböcke „zum Sündopfer“ (3. Mose 16,5) und einen Widder zum Brandopfer, die er JaHuWaH gemeinsam mit seinem eigenen Sündopfer, einem Stier, opfern musste (3. Mose 16, 3.4.11).

infoBitte beachte: Die Mittel der Sühnung waren Sündopfer, welche wie immer von Brandopfern begleitet waren. Der Stier für die Priester als auch der Bock für das Volk. Die beiden Böcke, die gebracht wurden, sollten beide für ein Sündopfer tauglich sein. Aus diesem Grund wurde auch gelost. Denn wären sie von vornherein unterschiedliche Tiere gewesen, das heißt, nicht für ein Sündopfer gedacht, würde das Los keinen Sinn gemacht haben. Erst ein Los entscheidet, welches von zwei gleichwertigen und gleichgearteten Dingen für welchen Zweck benutzt wird.

Beide Böcke dienten zur „Sühnung“ (dieser Ausdruck wird in einem späteren Kapitel noch aufgegriffen), aber nur ein Bock konnte von der Sünde reinigen.

Der Bock für Asasel, der vormals für ein SündOPFER gedacht war, wurde durch das Los zu einem Instrument der Schuldentfernung aber eben nicht mehr zu einem Opfer! Nur der jetzt bestimmte Bock für JaHuWaH wurde geopfert und das Blut sogar an den Gnadenstuhl – das höchste und vollkommenste Sühnegerät im irdischen Heiligtum – gesprengt.

zwei Ziegenböcke Noch bevor der Stier geschlachtet wurde, wurde das Los über die zwei Ziegenböcke geworfen, um zu sehen, welcher der beiden völlig gleichen Böcke „für JaHuWaH“ sein würde und welcher als „Bock für Asasel“ dienen sollte (3. Mose 16,8). Während des Opferdienstes mit dem Stier waren diese beiden Böcke am Eingang der Stiftshütte angebunden, sie wurden so „vor JaHuWaH gebracht“ (Vers 7).

Der Stier wurde geschlachtet, aber noch bevor das Blut versprengt wurde, musste der Priester „eine Pfanne voll Feuerkohle“ vom Räucheralter der ersten Abteilung der Stiftshütte nehmen und sie hinter den Vorhang ins Allerheiligste bringen, „damit die Wolke des Räucherwerks den Sühnedeckel verhüllt, der auf dem Zeugnis ist, und er nicht stirbt.“ (3. Mose 16,11-13).

Nach der Räucherung trat der Hohepriester wieder aus dem Allerheiligsten heraus und ging zum Brandopferalter, um von dem dort geschlachteten Stier das Blut zu holen und ins Allerheiligste zu bringen, um es gegen die Bundeslade zu sprengen (Vers 15). Anschließend wurde der Bock, auf den das Los „für JaHuWaH“ fiel, als Sündopfer geschlachtet. Der Priester ging dann ebenfalls mit dem Blut ins Allerheiligste und sprengte es sieben Mal auf den Sühnedeckel/Gnadenthron über den Gesetzestafeln und vor den Sühnedeckel/Gnadenthron, genauso wie es mit dem Blut des Stieres geschah (Vers 15). Der Hohepriester bewirkte so die Entsühnung des Heiligtums, das wegen „der Verunreinigung der Kinder Israels und wegen ihrer Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben“ (Vers 16), notwendig war. Das Siebenmalige Besprengen galt der Entsündigung des von dem mit Sünde beladenen Blut, dass das ganze Jahr über an den Vorhang des Allerheiligsten gesprengt wurde (Verse 16 und 17). Die Forderung des Gesetzes wurde damit erfüllt. Beachte, es war reines, sündenfreies Blut, denn darüber wurde keine Sünde bekannt - Es diente zur Reinigung. Anschließend wurde ein Teil des reinigenden Blutes noch auf die Hörner des Räucheraltars gestrichen.

„Das soll symbolisch zeigen, dass die wahre Versöhnung nur vom Thron Gottes selbst ausgehen kann, dass der Sünder nur dann wahrhaft mit Gott versöhnt und in die volle Lebensgemeinschaft des Friedens mit Gott versetzt wird, wenn er unmittelbar zum Throne der Gnade gelangen kann, nicht nur bis zu der Stätte, wo der Herr ihm zwar seine Gnade zuwendet, aber doch noch durch einen Vorhang von ihm geschieden bleibt.“33

infoVers 17 teilt uns zudem mit: „kein Mensch soll in der Stiftshütte sein, wenn er hineingeht, um die Sühnung zu erwirken im Heiligtum, bis er wieder hinausgeht“. Mit „Heiligtum“ ist in diesem Fall das „Allerheiligste“ gemeint, wo nur der Hohepriester einmal im Jahr hineingehen darf. Mit „in der Stiftshütte“ ist hier nur das „Heilige“, die erste Abteilung gemeint, den dort konnten sich auch gewöhnliche Priester aufhalten, wenn sie ihren täglichen Dienst verrichteten. Es kann sein, dass am Versöhnungstag der Vorhang, der das Heilige vom Allerheiligsten trennte, beiseitegeschoben war und man so eine freie Sicht auf die Bundeslade und dem Gnadenthron mit der "Herrlichkeit JaHuWaHs" hatte. Keiner, außer dem dafür ausgewählten Hohepriester durfte diese Herrlichkeit sehen. Denn jeder andere wäre in große Gefahr geraten, wenn er unvorbereitet, ungereinigt und sündig in die Gegenwart JaHuWaHs getreten wäre. Diese Herrlichkeit hätte ihn sofort vernichtet, da die Sünde nicht vor dem absolut Reinen und Heiligen bestehen kann. „Denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.“ (Hebräer 12,29). So wird es im Übrigen auch am Ende sein: die Herrlichkeit JaHuWaHs – das verzehrende Feuer – wird jeden Sünder, der sich nicht durch das reinigende Blut des Messias hat heiligen lassen, vernichtet.

 

Das Feuer vom Altar


Für den Dienst am Räucheraltar, der sehr eng mit dem Allerheiligsten verbunden war, denn er stand unmittelbar vor dem Vorhang, hinter dem die Bundeslade und JaHuWaHs Gnadenthron stand, wurden verschiedene Feuerpfannen aus Kupfer gebraucht (4. Mose 16,39). Aber am Versöhnungstag, und nur dann, wurde ein goldenes Räuchergefäß verwendet, dass „hinter dem Vorhang“ zur Weihrauchdarbietung an der Bundeslade gebraucht wurde (Hebräer 9,3-4; 3. Mose 16,12-13). Nicht nur im Schattendienst füllte der Hohepriester am Versöhnungstag das goldene Räucherfass mit glühenden Kohlen vom Altar und brachte es zusammen mit Weihrauch ins Allerheiligste, sondern auch im wirklichen himmlischen Dienst verrichtet Jahuschuah diese Aufgabe in der Zeit des Untersuchungsgerichts:

„Und als es das siebte Siegel öffnete, entstand eine Stille im Himmel, etwa eine halbe Stunde lang. Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott standen; und es wurden ihnen sieben Posaunen gegeben. Und ein anderer Engel [Jahuschuah] kam und stellte sich an den Altar, der hatte ein goldenes Räucherfass; und ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, damit er es zusammen mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar darbringe, der vor dem Thron ist. Und der Rauch des Räucherwerks stieg auf vor Gott [JaHuWaH], zusammen mit den Gebeten der Heiligen, aus der Hand des Engels.“ (Offenbarung 8,1-4)

Dass es sich hierbei genau um die Zeit der letzten Gnaden-, Gerichts- und Versöhnungszeit handelt, zeigen die bereitstehenden "Engel" mit den Posaunen (Posaunen blasen zum Gericht. In Israel fand der Posaunentag zehn Tage vor dem Versöhnungstag statt). Vergleiche auch Jesaja Kapitel 6, wo Jesaja in einer Vision denselben Sachverhalt und Zeitabschnitt der Versöhnungs- und Gerichtsphase am Ende der Zeit sieht. Beachte dort besonders die Verse 6-7, wo mit der Kohle vom Altar die Lippen Jesajas berührt wurden und der Engel dabei zu ihm sagte: „deine Schuld ist von dir genommen und deine Sünde gesühnt!“.

Nachdem der Hohepriester das Werk im Allerheiligsten vollbracht hatte, entsühnte er auch den Altar in der zweiten Abteilung in gleicher Weise (Vers 18). Einige Kommentatoren schreiben, dass dieser Altar in Vers 18 der Brandopferaltar vor der Stiftshütte sei. Aber es heißt in diesem Vers ausdrücklich, dass der Priester zum Altar „der vor dem HERRN (JaHuWaH) steht“ gehen soll. In Vers 12 wird dieser „Altar, der vor JaHuWaH steht“ ebenfalls erwähnt, hier aber ausdrücklich als den Altar, von dem die Feuerkohle geholt wird, um sie hinter den Vorhang des Allerheiligsten zu bringen. Der Brandopferaltar wird nicht als der „Altar, der vor JaHuWaH steht“ genannt. Sowohl das Blut des Stieres als auch das Blut des Bockes sollte auf die Hörner dieses Weihaltars gestrichen werden, damit auch dieser entsühnt werde. Damit hatte der Hohepriester das gesamte Heiligtum und damit auch das Volk (Vers 30) entsühnt.

„Da antwortete er mir: Die Sünde des Hauses Israel und Juda ist überaus groß! Das Land ist voll Blut und die Stadt voll Unrecht; denn sie sagen: Der HERR [JaHuWaH] hat das Land verlassen!« und »Der HERR [JaHuWaH] sieht es nicht!« So soll auch Mein Auge sie nicht verschonen, und Ich will Mich nicht erbarmen, sondern ihren Wandel will Ich auf ihren Kopf bringen! Und siehe, der Mann, der das leinene Gewand trug und das Schreibzeug an seiner Hüfte hatte, brachte eine Meldung und sprach: Ich habe getan, wie Du mir befohlen hast!“ (Heskiel 9,9-11)

„Und ich schaute, und siehe, auf der Himmels-Ausdehnung, die über dem Haupt der Cherubim war, befand sich etwas wie ein Saphirstein; etwas, das wie das Gebilde eines Thrones aussah, erschien über ihnen. Und er redete mit dem Mann, der das leinene Gewand trug, und sagte: Geh hinein zwischen das Räderwerk unter dem Cherub und fülle deine Hände mit glühenden Kohlen, die zwischen den Cherubim sind, und streue sie über die Stadt! Da ging Er vor meinen Augen hinein.“ (Hesekiel 10,1-2)

Der Hohepriester im AllerheiligstenBei diesem Dienst am Versöhnungstag ist zu beachten, dass, bevor der Hohepriester das Blut des Bockes für JaHuWaH ins Allerheiligste brachte, er sich selbst und Seine Familie erst durch dieses Stieropfer reinigte. Wenn er aus dem Heiligtum herauskam, war er frei von der Sünde und gereinigt, und so gereinigt steht er auch symbolisch für das Volk. Der Ziegenbock (Bock für JaHuWaH) jedoch, dessen Blut anschließend im Allerheiligsten und dem Räucheraltar versprengt wurde, symbolisiert das einmal dargebrachte Opfer auf Golgatha des sündlosen Sohnes JaHuWaHs: Während des ganzen Jahres über auf den Tieropfern die Sünden bekannt wurden (auch stellvertretend für Jahuschuah), so blieb am Versöhnungstag dieser Ziegenbock rein. Den Jahuschuah hat EINMAL die Sünden auf sich genommen und ist gestorben. Jetzt, am Ende der Versöhnung, bietet Er Sein reines, schuldloses Blut dar, um damit das gesamte Heiligtum zu reinigen.

Viele Christen glauben heute nicht an einen himmlischen „Versöhnungsdienst“, der getrennt vom normalen hohepriesterlichen Dienst stattfindet. Man behauptet, dass es im Himmel keine Unterscheidung gäbe, sondern der Himmel ist das Heiligtum und damit beide Abteilungen zugleich. Es wird nicht, wie auf Erden, zwischen einem Heiligen  und einem Allerheiligen unterschieden. Es wird nicht unterschieden, dass der Sohn JaHuWaHs auch im Himmel die zwei Phasen der Versöhnung verrichtet.

Dann kann man sich aber fragen, welchen Sinn dann dieser ganze Aufwand mit der Stiftshütte bedeuten sollte. JaHuWaH hatte Mose ausdrücklich angewiesen, er solle „ein Abbild“ bzw. „ein Schatten“ der Himmlischen Dinge machen (Hebräer 8,5). Es ist ein sehr oberflächliches Bibelstudium, wenn beide irdischen Abteilungen und Dienste einfach im Typus, das heißt, in der Wirklichkeit, zusammengeworfen werden.

Man kann sich aber natürlich generell fragen, warum ist denn das Heiligtum überhaupt in zwei Abteilungen und damit in zwei Phasen des hohepriesterlichen Dienstes aufgeteilt. Der Hebräerbrief gibt uns darauf eine Antwort:

„Hätte man sonst nicht aufgehört, Opfer darzubringen, wenn die, welche den Gottesdienst verrichten, einmal gereinigt, kein Bewusstsein von Sünden mehr gehabt hätten? Stattdessen geschieht durch diese Opfer alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden. Denn unmöglich kann das Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnehmen!“ (Hebräer 10,2-3)

Das heißt, JaHuWaH vergibt dem Sünder. Aber Seine Vergebung ist nicht unabhängig vom zukünftigen Verhalten des Sünders. Jahuschuah heilte und vergab den Menschen ihre Sünden, aber er sagte ihnen auch immer: „Sündige hinfort nicht mehr“ (Johannes 5,14; 8,11). Wenn die Erlösung am Kreuz enden würde, dann wäre es völlig egal, wie ich mein Leben lebe, Hauptsache ich glaube, dass der Messias für mich gestorben ist und lasse mich taufen. Der Prophet Hesekiel zeigt jedoch deutlich auf, dass das ein Irrtum ist:

„Wenn dagegen der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht tut und nach allen Gräueln handelt, die der Gottlose verübt hat, sollte er leben? Nein, sondern es soll an alle seine Gerechtigkeit, die er getan hat, nicht gedacht werden; wegen seiner Treulosigkeit, die er begangen hat, und wegen seiner Sünde, die er getan hat, soll er sterben!“ (Hesekiel 18,24)

Und Johannes schreibt: „Seht euch vor, dass wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen!“ (2. Johannes 1,8). Es wird deutlich, dass alle guten Taten der Vergangenheit, wie auch die Annahme des Messias an einem gewissen Punkt in der Vergangenheit eines Menschen nichts mehr wert sind, wenn er jetzt und zukünftig diesen Weg mit Jahuschuah wieder verlässt. Allerdings hat jeder auch die Möglichkeit wieder umzukehren (Buße tun). Und so schreibt Hesekiel auch:

„Wenn aber der Gottlose umkehrt von allen seinen Sünden, die er begangen hat, und alle meine Satzungen bewahrt und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er gewiss leben; er soll nicht sterben. An alle seine Übertretungen, die er begangen hat, soll nicht mehr gedacht werden; er soll leben um seiner Gerechtigkeit willen, die er getan hat!“ (Hesekiel 18,21-22)

 

„Die Bücher werden geöffnet“


Deshalb muss auch ein Gericht stattfinden – und zwar nicht bereits für den Gläubigen in dem Moment, wo Er den Messias in seinem Leben als Erlöser annimmt, sondern kurz bevor Jahuschuah wiederkommt, „um einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird“ (Offenbarung 22,12; vgl. auch Jeremia 32,18-19).

Die Sünde ist seit der Hinrichtung des Messias nach wie vor in der Welt und die Sünden der Menschen sind immer noch in den himmlischen Büchern verzeichnet. Wie der Gerichts- bzw. Versöhnungstag einmal im Jahr im Alten Bund, so gibt es kurz vor Abschluss dieser Weltgeschichte und kurz bevor Jahuschuah wieder kommt, um Seine Glaubenstreuen Nachfolger zu sich zu holen, ein Gericht. Es ist ein Gericht, das für die Glaubenstreuen genauso tagt, wie für die Untreuen. Bevor der Messias die Seinen von der von Sünde besudelten Erde abholen kann, muss es ein Gericht über diese Menschen geben. Denn wenn Er kommt, muss klar sein, wer errettet ist.

Um das Werk der Versöhnung zu vollenden, war es notwendig, dass alle Sünden der reuigen Sünder, die tagtäglich wie ein Fingerabdruck am Altar und am Vorhang zum Allerheiligen angebracht waren, zu löschen. Diese Blutabdrucke sind im übertragenen Sinne „die Bücher“ im Himmel, die mit Beginn des Gerichts „aufgetan“ und untersucht werden. Der Prophet Daniel schreibt:

„Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter sich setzte. Sein Gewand war schneeweiß, und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle; sein Thron waren Feuerflammen und dessen Räder ein brennendes Feuer. Ein Feuerstrom ergoss sich und ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten Ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm; das Gericht setzte sich, und die Bücher wurden geöffnet.“ (Daniel 7,9-10)

Es werden uns in der Bibel von verschiedenen Büchern berichtet, die in den "Archiven" des himmlischen Heiligtums aufbewahrt werden. Eines dieser Bücher wird als „das Buch des Lebens des Lammes“ bezeichnet, „das geschlachtet worden ist, von Grundlegung der Welt an“. In diesem Buch stehen alle, die das Opfer Jahuschuahs angenommen haben und die auch nicht „das Tier“ angebetet haben (Offenbarung 13,7-8). Der Prophet Maleachi beschreibt auch ein „Gedenkbuch“, in dem die Berichte und guten Werke derjenigen verzeichnet sind, „die JaHuWaH fürchten und Seinen Namen hoch achten“ (Maleachi 3,16). Diese Taten werden vor JaHuWaH niemals vergessen werden (siehe auch Philipper 4,3).

Engel mit Buch und SanduhrDie Propheten Daniel und Johannes berichten noch von anderen „Büchern“ (Daniel 7,10; Offenbarung 20,12). Es wird auch als "ein anderes  Buch“ beschrieben und Mose berichtet von einem Buch, dass Jahuschuah geschrieben hat. Dieses „Buch“ oder „Bücher“ stehen im Gegensatz zum „Lebensbuch des Lammes“, denn die dort aufgezeichneten Berichte, können auch wieder ausgelöscht werden:

„Als nun Mose wieder zum HERRN [JaHuWaH] kam, sprach er: Ach! Das Volk hat eine große Sünde begangen, dass sie sich goldene Götter gemacht haben! Und nun vergib ihnen doch ihre Sünde; wenn aber nicht, so tilge Mich aus deinem Buch, das du geschrieben hast! Der HERR [JaHuWaH] sprach zu Mose: Ich will den aus Meinem Buch tilgen, der gegen Mich sündigt! So geh nun hin und führe das Volk an den Ort, von dem ich zu dir geredet habe. Siehe, mein Engel soll vor dir hergehen. Aber am Tag Meiner Heimsuchung will ich ihre Sünde an ihnen heimsuchen!“ (2. Mose 32,31-34)

Im himmlischen Allerheiligsten im Thronsaal des Himmels sind „die Bücher“ jetzt vor dem Himmlischen Hohepriester und Richter im letzten Abschnitt der Weltgeschichte „aufgeschlagen“, und ein jeder einzelne wird „untersucht“. Wenn dieses Untersuchungsgericht beendet ist, werden alle ungerechten Taten der Gerechten ausgelöscht werden, es wird nie mehr daran gedacht werden (Offenbarung 20,12; Jesaja 65,17). Diese Namen werden im „Lebensbuch des Lammes“ stehen, während die Ungerechten, die das „Blut des Lammes“ nicht angenommen haben, in den „Büchern“ stehen bleiben und ins Endgericht müssen, um den zweiten Tod zu erleiden.

Mit dem „Hochbetagten“ in Daniel 7,9 ist der Vater gemeint, der den Vorsitz führt und den Auftrag des Richteramtes an Seinen Sohn übertragen hat, „denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat Er dem Sohn übergeben“ (Johannes 5,22). Und so sieht Daniel auch den Sohn, wie Er das Richteramt übernimmt:

„Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht.“ (Daniel 7,13)

Jahuschuah kommt hier zu dem „Hochbetagten“ (andere Übersetzung „Alten an Tagen“), um das Richteramt zu empfangen und am Ende des untersuchenden Gerichts empfängt er Ehre, Herrschaft und Königreich (Daniel 7,14). Der große Hohepriester geht in das himmlische Allerheiligste, um das Gericht zu eröffnen.

info    Es gibt zahlreiche Bibelstellen, die klar und deutlich aufzeigen, dass auch über die Gläubigen, das heißt, „Sein Volk“ ein Gericht (Untersuchungsgericht: Bücher werden untersucht) geben wird:

„Denn die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen?“ (1. Petrus 4,17)

Gott wird den Gerechten und den Ungerechten richten, denn es gibt eine Zeit dort für jedes Vorhaben und für jedes Werk.“ (Prediger 3,17)

„Wenn wir aber von vom Herrn gerichtet werden, so werden wir gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt verurteilt werden.“ (1. Korinther 11,32)

„Mir aber ist es das Geringste, dass ich von euch oder von einem menschlichen Gerichts-Tag beurteilt werde; ich beurteile mich aber auch selbst nicht. Denn ich bin mir selbst nichts bewusst, aber dadurch bin ich nicht gerechtfertigt. Der mich aber beurteilt, ist der Herr [Jahuschuah]. So verurteilt nichts vor der Zeit, bis der Herr [Jahuschuah] kommt, der auch das Verborgene der Finsternis ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbaren wird! Und dann wird jedem das Lob von Gott zuteil werden.“ (1. Korinther 4,3-4)

„Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden.“ (Römer 14,10)

„Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus [des Messias] offenbar werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib vollbracht, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses.“ (2. Korinther 5,10)

„Nach deiner Störrigkeit und deinem unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, der einem jeden vergelten wird nach seinen Werken: denen, die mit Ausdauer in gutem Werk Herrlichkeit und Ehre und Unvergänglichkeit suchen, ewiges Leben; denen jedoch, die von Selbstsucht bestimmt und der Wahrheit ungehorsam sind, der Ungerechtigkeit aber gehorsam, Zorn und Grimm.“ (Römer 2,5-8)

Paulus schreibt bezüglich des Gerichts in der Zukunftsform.

„Denn siehe, bei der Stadt, über der Mein Name ausgerufen ist, beginne ich Unheil zu wirken, und ihr, solltet ihr etwa ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht ungestraft bleiben; denn ein Schwert rufe ich herbei über alle Bewohner der Erde, spricht der HERR [JaHuWaH] der Heerscharen.“ (Jeremia 25,29)

„Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie, in Sack und Asche sitzend, Buße getan. Doch Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen im Gericht als euch.“ (Lukas 10,14)

„Das Endergebnis des Ganzen lasst uns hören: Fürchte Gott und halte Seine Gebote! Denn das soll jeder Mensch tun Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in ein Gericht über alles Verborgene bringen.“ (Prediger 12,14)

„Ich sage euch aber, dass die Menschen von jedem unnützen Wort, das sie reden werden, Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts; denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.“ (Matthäus 12,26)

„Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun sollen, weil Er einen Tag festgesetzt hat, an dem Er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und Er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass Er Ihn auferweckt hat aus den Toten.“ (Apostelgeschichte 17,30-31)

Der HERR [JaHuWaH] lässt sich nieder auf immer, er hat Seinen Thron aufgestellt zum Gericht. Und Er, Er wird richten die Welt in Gerechtigkeit, wird über die Völkerschaften Gericht halten in Geradheit.“ (Psalm 9, 8-9)

Der HERR [JaHuWaH] richtet die Völker. Richte mich, der HERR [JaHuWaH], nach meiner Gerechtigkeit und nach meiner Lauterkeit, die auf mir ist.“ (Psalm 7,9)

Wenn Jahuschuah, der Messias ein zweites Mal kommt, dann kommt er für die Gläubigen zur Hochzeit und nicht zum Gericht. Deshalb muss das Untersuchungsgericht für die Gläubigen vor der Wiederkunft Jahuschuahs stattfinden. In diesem Sinne sieht auch Daniel, wie im himmlischen Gericht die Bücher geöffnet werden. In den Büchern des Himmels steht nicht nur die Tatsache verzeichnet, dass wir in Jahuschuah unserem Retter gläubig geworden sind, sondern darin steht auch die lange Reihe unserer Verfehlungen. Doch im himmlischen Gericht gilt das Evangelium der Bibel: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ (1. Johannes 1,9)

Das Gericht (Jesaja 5,16)Jahuschuah ist im Himmlischen Heiligtum sowohl als unser Anwalt (Hohepriester) als auch als unser Richter tätig. Das ist außergewöhnlich und mit keinem weltlichen Gericht vergleichbar. Der Messias ist nicht nur Richter, sondern Er verteidigt uns auch. „Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden ist in ähnlicher Weise wie wir, doch ohne Sünde.“ (Hebräer 4,15). Und so ist auch der Thron des Himmlischen Vaters ein Gnadenthron:

„Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, so groß ist Seine Gnade über denen, die Ihn fürchten; so fern der Osten ist vom Westen, hat Er unsere Übertretungen von uns entfernt. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR [JaHuWaH] über die, welche Ihn fürchten“. (Psalm 103,13)

Wir können also beruhigt sein, dass unser Richter und Anwalt Jahuschuah „die ganze Erde“ gerecht und mit Liebe richten wird (1. Mose 18,25). Er wird auch die Umstände, in die jeder hineingeboren wurde, berücksichtigen (vgl. Psalm 87,2-7). JaHuWaH sieht den Menschen anders als wie wir ihn sehen: „Denn der HERR [JaHuWaH] sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR [JaHuWaH] aber sieht das Herz an!“ (1. Samuel 16,7). Und trotzdem verlangt Seine Gerechtigkeit, dass Er keine Missetat, Übertretung und Sünde” ungestraft lässt, wenn sie nicht durch das Blut Seines Sohnes reingewaschen wurden (2. Mose 34,6-7; Galater 6,7).

Auch gibt Paulus die Warnung, dass es eine Grenze für diejenigen gibt, die „einmal erleuchtet worden sind“ durch den heiligen Geist, und dann abfallen, denn sie würden Jahuschuah „wiederum kreuzigen und zum Gespött machen“ (Hebräer 6,6). Und so ist es sehr traurig, dass einige Namen, die einst im Lebensbuch verzeichnet waren, wieder ausgelöscht werden müssen (vgl. Hesekiel 18,24-32; Matthäus 10,22; 24,13; Galater 5,4; Hebräer 3,12-14; 2. Petrus 2,4.20-21). Diese Tatsache wurde im irdischen Versöhnungstag mit dem „Austilgen aus Israel“ versinnbildet.

Auch die Taten und der Glaube der Gerechten müssen vor dem gesamten zuschauenden Universum gerechtfertigt werden. „Bis der kam, der uralt war, und Recht schaffte den Heiligen des Höchsten und bis die Zeit kam, dass die Heiligen das Reich empfingen.“ (Daniel 7,22)

„Denn wir sind ein Schauspiel geworden der Welt und den Engeln und den Menschen.“ (1. Korinther 4,9)

Gott wird seinen Heilsplan nicht abschließen, ohne in Gegenwart des ganzen Universums die Geschichte der Auflehnung, die im Himmel begann, für alle sichtbar zu machen und aufzuzeigen, wie gerecht der Herrscher dieses ewigen Reiches richtet. Diese Demonstration geschieht besonders auch in diesem untersuchenden himmlischen Gericht. Da mit Ende dieses Untersuchungsgerichtes auch die Gnadenzeit endet, muss in diesem Gericht endgültig entschieden werden, wer zu Jahuschuah gehört und wer nicht.

„Bis zu 2300 Abenden und Morgen; dann wird das Heiligtum gereinigt werden!“ (Daniel 8,14)

„Du sollst wissen, Menschensohn, dass das Gesicht sich auf die Zeit des Endes bezieht!“ (Daniel 8,17)

„Was aber über das Gesicht von den Abenden und Morgen gesagt worden ist, das ist wahr; und du sollst das Gesicht verwahren, denn es bezieht sich auf fernliegenden Tage!“ (Daniel 8,26)

„Und so gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, so wird … [der Messias], nachdem Er sich einmal zum Opfer dargebracht hat, um die Sünden vieler auf sich zu nehmen, zum zweitenmal denen erscheinen, die auf ihn warten, nicht wegen der Sünde, sondern zum Heil (Hebräer 9,27-28)

Der HERR [JaHuWaH] wird SEIN Volk richten.“ (Hebräer 10,30, 5. Mose 32,36)

Nochmal: Bevor Jahuschuah wiederkommt, muss ein Gericht stattfinden, indem untersucht wird, wer durch das Opfer des Messias Vergebung seiner Sünden erhalten hat und wer nicht (vgl. Matthäus 13,24-30). Während dieses Untersuchungsgericht im Himmel stattfindet, werden die Menschen dazu aufgerufen, Ihn, JaHuWaH, den Schöpfer des Himmels und der Erde, anzubeten, „denn das Gericht ist gekommen“ (Offenbarung 14,6-7). Wir wissen nicht, wie lange dieses Gericht tagen wird, aber wir haben die Verheißung, dass der Messias bald kommt. Und selbst wenn Sein Kommen und Sein „Recht schaffen“ sich hinauszögert, so gibt Jahuschuah mit dem Gleichnis des Richters und der Witwe in Lukas 18,1-8 die Verheißung, dass Er Seinen Auserwählten dennoch „schnell Recht schaffen“ wird. Aber gleichzeitig fragt der Messias:

„Doch wenn der Sohn des Menschen kommt, wird er auch den Glauben finden auf Erden?“ (Lukas 18,8)

 

Eingeschrieben im Buch des Lammes?


Diejenigen, die nicht freigesprochen sind, werden auch nicht ins „Buch des Lammes“ eingetragen werden. Sie werden bei der Wiederkunft des Messias mit der Siebten Plage umkommen. Jahuschuah erklärte den Jüngern:

Zeit des Gerichts„Verwundert euch nicht darüber! Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, Seine Stimme hören werden, und sie werden hervorgehen: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.“ (Johannes 5,28-29; siehe auch Thessalonicher 4,15-17)

Die Auferstehung zum Gericht der Ungerechten wird jedoch erst nach den 1000 Jahren stattfinden (Offenbarung 20,5-6), wie wir in einem späteren Kapitel noch sehen werden. Paulus sagt, dass „die Sünden mancher Menschen … allen offenbar“ sind und sie vorher ins Gericht kommen. „Manchen aber folgen sie auch nach“ (1. Timotheus 5,24).

Nachdem der Hohepriester das Heiligtum durch das Blut des Bockes für JaHuWaH entsühnt und gereinigt hatte, war das Werk im Allerheiligsten damit erfüllt. Wenn der Messias das hohepriesterliche Amt niederlegt, wird die Gnadenzeit zu Ende gehen. Die letzte Handlung am Räucheraltar und vor dem Thron JaHuWaH wird sein, wenn Er das Räuchergefäß mit Feuer vom Altar füllen und es auf die Erde schütten wird (Offenbarung 8,5). Dieses Feuer kann nur der Geistesregen sein, der die gesamte Erde kurz vor Seiner Wiederkunft mit JaHuWaHs Herrlichkeit erleuchtet, wie es in Offenbarung 18,1-4 berichtet wird. Es ergeht dann der allerletzte Aufruf an ALLE Erdbewohner: „Geht hinaus aus ihr [Babylon], Mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!“ (Vers 4).

Danach wird Jahuschuah Sein Mittleramt beenden. Die Plagen werden über die Erde hinwegfegen – so wie sie in den Vorankündigungen (Posaunen) in Offenbarung 8-9 und in der weiteren Beschreibung der Plagen selbst in Offenbarung 16 beschrieben sind. So wie im irdischen Dienst die Priester zehn Tage vor dem großen Versöhnungstag zur Warnung auf das kommende Gericht in die Posaunen bliesen, um jeden zu warnen bereit zu sein, so geschieht das auch im Gegenbild. Die Verkündigung der Gerichtsbotschaft hat längst begonnen: “Die Stunde Seines Gerichts ist gekommen!“ (Offenbarung 14,6-7). Dies ist auch eine Erfüllung des Propheten Joel:

„Heiligt ein Fasten, beruft eine allgemeine Versammlung, versammelt die Ältesten, alle Bewohner des Landes, zum Haus des HERRN [JaHuWaHs], eures Gottes, und schreit HERR [JaHuWaH]! Ach, was für ein Tag! Ja, der Tag des HERRN [JaHuWaHs] ist nahe, er kommt als eine Verwüstung vom Allmächtigen!“ (Joel 1,14-15)

Gemäß dem Propheten Hesekiel wird JaHuWaHs Volk vor der Ausgießung der Plagen durch einen Mann versiegelt, „der trug ein leinenes Gewand und hatte ein Schreibzeug an seiner Hüfte; diese gingen hinein und stellten sich neben den ehernen Altar“ (Hesekiel 9,2). Weiter spricht JaHuWaH zu dem in Leinen gekleideten Mann: „Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem und mache ein Zeichen auf die Stirn der Leute, die seufzen und jammern über all die Gräuel, die in ihrer Mitte verübt werden!“ (Hesekiel 9,4-5). Der Mann im leinenen Gewand ist kein anderer als Jahuschuah als Hohepriester während der Versöhnungs-Gerichtszeit. Auch der Hohepriester im Alten Bund trug ausschließlich am Versöhnungstag leinene Kleider.

„Zu jener Zeit wird sich der große Fürst Michael erheben, der für die Kinder deines Volkes einsteht; denn es wird eine Zeit der Drangsal sein, wie es noch keine gab, seitdem es Völker gibt, bis zu dieser Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk gerettet werden, jeder, der sich in dem Buch eingeschrieben findet.“ (Daniel 12,1)

Wenn das Untersuchungsgericht endet, werden die Sünden der erlösten Kinder des wahren Israel für immer ausgetilgt sein, nicht sinnbildlich, sondern in Wirklichkeit. Diejenigen, die keine Reue über ihre Sünden zeigen und sich nicht durch Jahuschuahs Blut reinigen lassen, werden für ewig aus den Büchern des Lebens ausgelöscht werden.

„Und es wird geschehen: Jeder Übriggebliebene in Zion und jeder Übriggelassene in Jerusalem wird heilig genannt werden, jeder, der zum Leben eingeschrieben ist in Jerusalem.“ (Jesaja 4,3)

„… freut euch aber lieber darüber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.“ (Lukas 10,20; vgl. auch Offenbarung 17,8; Offenbarung 21,27, 22,19)

Die Versöhnung der Glaubenstreuen und des Heiligtums ist nun abgeschlossen. Für den irdischen israelitischen Hohepriester blieb nur noch eine Sache zu tun, bevor das gesamte Werk zur Vollendung kam. Das Blut des reinen Sündopfers (es wurden keine Sünden über ihn bekannt), das er ins Allerheiligste brachte und vor die Bundeslade mit dem Gesetz sprengte, löschte die Sünde, die in Beziehung mit dem Sünder stand. Aber sie waren durch diesen Akt noch nicht völlig vernichtet. Jetzt musste der Hohepriester das Heiligtum verlassen und mit ihm alle Sünden, die sich im Heiligtum befanden und nun im Allerheiligsten am Thron und Gesetz JaHuWaHs entsühnt wurden, draußen vor dem Heiligtum auf den Bock für Asasel bekennen. (Vers 21).

 

Das Los des „Bocks für Asasel“

Der Bock für AsaselErst NACHDEM das Heiligtum und das gesamte Volk durch das Blut des Bockes für JaHuWaH gereinigt und versöhnt war, ging der Hohepriester wieder vor die Stiftshütte und legte die Hände auf den Bock für Asasel und bekannte die gesamte Sündenschuld des Volkes des gesamten Jahres über ihn. Der Priester legte ihm damit alle Sünden auf, die die Israeliten im Vorhof tagtäglich über die Opfertiere bekannten. Er wurde anschließend durch einen bereitstehenden Mann aus dem Volk in die Wüste geführt, weit weg vom Heiligtum und dem Lager der Israeliten. Dort wurde er zurückgelassen (3. Mose 16,21-22).

infoDer Mann, der den Bock für Asasel in die Wüste geführt hat, durfte erst wieder ins Lager, wenn er sich und seine Kleidung außerhalb des Lagers gereinigt hatte (3. Mose 16,26). Auch der Hohepriester musste sich reinigen, jedoch „am heiligen Ort waschen“ und seine leinene Kleidung dort gegen seine gewöhnliche Amtstracht eintauschen. Anschließend brachte er ein gewöhnliches Brandopfer dar (Verse 23-24; der priesterliche tägliche Mittlerdienst wurde ebenfalls an diesem Tag ausgeübt).

Bitte beachte: Dem ersten Bock für JaHuWaH wurden keine Sünden auferlegt, aber er wurde geopfert. Nur so konnte es ein abschließendes reinigendes Blut sein, dass nicht nur die Menschen, sondern auch das Heiligtum reinigte. Dem zweiten Bock für Asasel wurden die Sünden, die durch das reine Blut es ersten Bockes aus dem Heiligtum „ausgefegt“ wurden, aufgelegt; der Bock wurde aber nicht geopfert!

Damit galt alle Sündenschuld als für immer vom Volk entfernt. Der Bock trug diese Sünden zu Asasel, das heißt, zu Satan. Keinesfalls bedeutet dies, dass der Bock die bekannten Sünden des Volkes stellvertretend trug. Es bedeutet vielmehr, dass Asasel die gesamte Verantwortung dafür übernehmen muss. Denn Satan ist der Hauptschuldige in diesem ganzen Drama. Wenn z.B. Eltern ihre Kinder nicht richtig erziehen und die Kinder stellen irgendwas an, dann werden die Eltern zur Rechenschaft gezogen. So ist es mit Satan, der hinterlistig die ersten Menschen verführte und das Elend über die Erde brachte.

„Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.“ (Johannes 8,44)

Deshalb muss Satan nicht nur seine eigene Schuld und Strafe tragen, sondern auch noch diejenigen, die Menschen begangen haben, aber durch das Loskaufopfer des Messias gereinigt sind. Diese Sünden fallen nun als Schuld wieder auf Satan zurück. Wenn Sünde grundsätzlich bestraft wird, kann Satan dem nicht entgehen. Seine Schuld und Strafe ist aber weitreichender, als nur seine persönliche Sünde. Egal ob ein Mensch vorsätzlich oder versehendlich sündigt, ob er gläubig oder ungläubig ist, immer ist Satan der Anstifter.

Jeder wird selbst zur Verantwortung gezogen, der sich vom Teufel hat verführen lassen. Dieser Mensch muss seine Sünden selbst mit in den eigenen Tod nehmen. Derjenige aber, der das stellvertretende Todesopfer des Messias annimmt, hat sich von den Sünden durch Ihn, dem großen Himmlischen Hohepriester, reinwaschen lassen; die Sünden wurden von ihm getrennt. Er muss die Strafe – den ewigen Tod – nicht erleiden. Die Strafe fällt auf Asasel/Satan zurück. Die Sündenschuld sollte nie wieder zum Volk zurückkehren. Das Böse bzw. die Sünde war damit vollständig ausgetilgt. Ebenso wird Satan auf ewig aus der Gegenwart des Allmächtigen und seines Volkes verbannt und bei der endgültigen Vernichtung der Sünde und der Sünder vertilgt werden. Im Bibellexikon auf Bibelwissenschaft.de wird unter „Sündenbock/Asasel“ ein recht gute Erklärung dazu gegeben:

„In Lev 16 handelt es sich nicht um einen individuellen Übergang, sondern um den Übergang eines ganzen Volkes – und zwar die Rückkehr in einen postulierten ursprünglich sündlosen Zustand. Zuerst werden beide Böcke durch die Präsentation vor JHWH und das Losverfahren ausgesondert, d.h. einem rite de séparation (Trennungsritus) unterzogen. Nachdem dies geschehen ist, wird die Übertragung der Sünden auf den lebendigen Bock vollzogen.“

Weiter heißt es:

„Mit Hilfe der Handauflegung wird die als materia peccans oder als ‚Sündenschmutz‘ verstandene Schuld auf den lebendigen Bock übertragen und so 'das stofflich verstandene Böse räumlich entfernt'.34

Wie es dort auch richtig erkannt wird, wird der Bock für Asasel „von außen herbeigebracht“ und „wieder der Welt außerhalb des Kultbereichs übergeben“. Die Stiftshütte ist der Ort, wo JaHuWaHs Herrlichkeit gegenwärtig ist und sich offenbart. Die Wüste hingegen ist der öde Aufenthaltsort unreiner, unheiliger Geister. Wenn nun die Sünden aus dem Angesicht JaHuWaHs entfernt werden, so konnte das nicht besser symbolisiert werden, als durch das Wegtragen der Sünde in die Wüste.

„Als Bild des Todes und der Verödung entspricht die Wüste der Natur der bösen Geister, die von dem Urquell des Lebens abgefallen in ihrer Feindschaft wider Gott die gutgeschaffene Welt verwüsten und Tod und Verderben in ihrem Gefolge haben.“35

Unmittelbar nachdem der Messias die Arbeit als Hohepriester im Allerheiligsten beendet hat, wird Er das Gericht über die Erde ergehen lassen: Die Sieben Plagen werden die Erde heimsuchen.

Es ist auch wichtig zu sehen, dass der Ziegenbock nicht vom Hohepriester in die Wüste gesendet wurde, sondern durch die Hand einer gewöhnlichen Person. Wie auch die Wüste, so wird die Erde zu der Zeit ebenfalls ein unbewohntes und ödes Land sein. Diese wüste Erde ist der „Abgrund“, ein Ort der Dunkelheit, der Öde und des Todes.

„Und der fünfte Engel stieß in die Posaune; und ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war, und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlund des Abgrunds gegeben. Und er öffnete den Schlund des Abgrunds, und ein Rauch stieg empor aus dem Schlund, wie der Rauch eines großen Schmelzofens, und die Sonne und die Luft wurden verfinstert von dem Rauch des Schlundes.“ (Offenbarung 9,1-2)

Römer 10,7 bringt den Abgrund mit dem Grab und dem Tod in Verbindung. Die Erde wird wieder so wie im Urzustand, bevor der Allmächtige darauf Leben erschuf: „Die Erde aber war wüst und leer, und es lag Finsternis auf der Tiefe …“ (1. Mose 1,2). Dazu mehr im letzen Kapitel.

ErdbebenDieser ursprünglich wüste und leere Zustand zeigt Offenbarung 20,3 wieder auf. Mit der letzen Plage wird Hagel vom Himmel fallen und ein großes Erdbeben wird alles dem Erdboden gleichmachen (Offenbarung 16,17-21). Die letzten Sieben Plagen werden ihre zerstörerischen Spuren in der gesamten Natur und den menschlichen Errungenschaften hinterlassen. Beachte, dass in Offenbarung 20 Ereignisse NACH den Sieben Plagen beschrieben werden:

„Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist, und band ihn für 1 000 Jahre und warf ihn in den Abgrund und schloss ihn ein und versiegelte über ihm, damit er die Völker nicht mehr verführen kann, bis die 1 000 Jahre vollendet sind. Und nach diesen muss er für kurze Zeit losgelassen werden.“ (Offenbarung 20,1-3)

Wenn die Tausend Jahre beginnen, wird es wüst auf der Erde aussehen. Die Ungerechten wurden dahingegeben ohne Schutz und ihre Körper liegen unbegraben und unbeweint über die ganze Erde verstreut (Jeremia 9,21; Amos 8,3; Jesaja 66,16.24). Die Erde wurde in ihren ursprünglich leeren und wüsten Zustand zurückgebracht – einem Stadium des Chaos. Der Prophet Jeremia beschreibt diese Szenen der letzten Erdentage so:

„Ich schaute zur Erde — doch siehe, sie war wüst und leer! und zum Himmel — aber sein Licht war verschwunden! Ich schaute die Berge an — doch siehe, sie erbebten und alle Hügel schwankten! Ich schaute — und siehe, da war kein Mensch mehr, und alle Vögel des Himmels waren verschwunden! Ich schaute — und siehe, das fruchtbare Land war zur Wüste geworden, und alle seine Städte waren zerstört vor dem HERRN [JaHuWaH], vor der Glut Seines Zorns.“ (Jeremia 4,23-26)

Welcher Ausdruck für diesen schrecklichen dunklen, öden und menschenleeren Zustand der Erde zu der Zeit könnte besser gewählt sein, als “Abgrund”? Wir sehen darin die lebensfeindliche und unbewohnte Wüste, wo nur Satan und Seine Engel/Dämonen hausen. Wir sehen darin den antitypischen Bock für Asasel. Inmitten der Ruinen werden Asasel und seine Dämonen für 1000 Jahre hausen. Er hat niemanden mehr, den er verführen könnte, denn die Getreuen sind im Himmel (1. Thessalonicher 4,15-17; Offenbarung 19,1-10) und die Untreuen sind tot (2. Thessalonicher 1,8-10; Offenbarung 19,11-21). Er ist hoffnungslos verdammt zur Untätigkeit, und das für den, der 6000 Jahre lang damit beschäftigt war, die Menschen zu verführen. Es ist ihm nicht möglich von dieser Wüstenbehausung zu fliehen oder sein Elend, das er sich selbst geschaffen hat, zu mindern.

infoDas Fortsenden des Bockes für Asasel erinnert auch an das Wegsenden des Ephas in der Vision Sacharja 5. Nachdem der Prophet in einer Vision eine „fliegende Buchrolle“ gesehen hat, sah er noch ein Epha (Gefäß, dass knapp 40 Liter fassen konnte), aus dem eine Frau herauskam (Verse 6-7). Der Engel teilte Sacharja mit, dass dies die Gesetzlosigkeit sei. Daraufhin wurde das Gefäß wieder mit einem Bleideckel verschlossen. Anschließend kamen „zwei Frauen“ mit Flügel die packten das Gefäß mit der Frau und flogen davon. Auf Sacharjas Frage, wohin das Epha mit der Frau gebracht wird, teilte ihm der Engel mit, dass Ihr ein Haus in „Sinear“ (=Babylon) gebaut würde und dort würde man es absetzen. Die Sünden (=Gesetzlosigkeit; 1. Johannes 3,4) wird wieder zum Ursprung zurückgebracht. Die „fliegende Buchrolle“, die Sacharia am Anfang der Vision sah, können nur die „Bücher“ (Daniel 7,10; Offenbarung 20,12) symbolisieren, die untersucht werden, gemessen am Gesetz. Denn die Erklärung des Engels dafür ist, dass jeder „hinweggefegt“ wird, entsprechend dem Inhalt dieser Buchrolle (Vers 3).

Satan, als Urheber der Sünde und Anstifter der Menschen zur Sünde – die letztendlich den Tod des Sohnes JaHuWaH nötig machte, um sie wieder aus der Welt zu schaffen, verlangt Gerechtigkeit. Gerechtigkeit, die Satan schließlich die endgültige Strafe für sein Handeln zuteilt. Die durch ihn verursachten Sünden werden ihm nun zurückgebracht – auf dem Kopf des Bockes für Asasel. Zudem wird Satan während der 1000 Jahre mit seinem bösen Engelsheer auf der dann von den letzten sieben Plagen vollständig zerstörten Welt mit den Auswirkungen seines Handelns konfrontiert – eine völlig zerstörte Erde (Offenbarung 20,1-6; dazu mehr in einem späteren Kapitel).

Erst nachdem der Versöhnungstag vorüber war, konnten die Israeliten ein Freudenfest feiern, das Laubhüttenfest. Es war nicht nur ein Erntefest, sondern auch ein großes Freudenfest, weil man nun wieder mit dem Himmlischen Vater im Reinen war. So wird auch nach der Vereinigung mit Jahuschuah ein Freudenmahl im Himmel gefeiert werden: Das Hochzeitsmahl des Lammes (Offenbarung 19,9).

 

Der Unterschied und die Notwendigkeit der zwei Böcke



Die beiden Böcke – so gleich sie vor dem Los auch waren – bekamen durch das Los eine völlig entgegengesetzte Bestimmung. Im Gegensatz zum Bock für JaHuWaH wurde der Bock für Asasel nicht getötet und konnte daher in keiner Weise irgendeine stellvertretende Versöhnung bewirken. Auch wurde überhaupt nichts im Zusammenhang mit diesem Bock ins Heiligtum gebracht. Zudem wurde das Verfahren mit dem Bock für Asasel erst durchgeführt, nachdem die Versöhnung mit dem Volk und dem Heiligtum bereits abgeschlossen war.

„Die beiden Böcke in Lev 16 stehen für zwei einander entgegengesetzte Konzepte: Während der Bock „für JHWH“ (zur Reinigung der Kulträume und des Altars) Reinheit und Heiligkeit repräsentiert, verkörpert der lebendige Bock „für Asasel“ (zur Elimination der Sünden) Unreinheit. Die Zuweisung „in Bezug auf Asasel“ bestimmt Asasel in einem weiteren Sinne als einen Vertreter einer Antiwelt. Asasel verkörpert das, was JHWH nicht ist, nämlich Unreinheit und den Ort, der vom Kultus abgeschnitten ist, d.h. also die gegengöttliche, gegenkultische Welt.“36

Der erste Bock für JaHuWaH symbolisiert das Opfer des Messias, das stellvertretend für den reuigen Sünder dargebracht wurde. Der zweite Bock für Asasel symbolisiert die Sünden, die dem Asasel zur Last gelegt werden, weil er als Urheber der Sünde die Verantwortung dafür tragen muss. Asasel ist ein persönliches Wesen, der Gegenspieler und Feind des Schöpfers. So wie der Allmächtige Schöpfergott JaHuWaH und Sein Sohn Jahuschuah persönliche Wesen sind, so ist es auch Satan. In Adolf Kinzlers Werk „Die Biblischen Altertümer“ heißt es:

„Die Worte: ‚ein Los für Jehova und eines für Asasel‘ fordern unbedingt, Asasel für ein persönliches Wesen zu halten, welches dem Jehova gegenübersteht. Man kann dabei nur an den Herrscher im Reiche der Dämonen, an Satan, denken. […] Als Bild des Todes und der Verödung entspricht die Wüste der Natur der bösen Geister, die in ihrer Feindschaft wider Gott, den Quell des Lebens, am Verwüsten und Verwüsteten ihre Freude haben.“37

Lüge und VerwirrungDer wahre Grund, das heißt, der eigentliche Verursacher der Sünde ist Satan (Johannes 8,42-44; Epheser 2,2). Satan ist schuldig, die Menschen zur Sünde verleitet zu haben. Jahuschuah bezahlte die Strafe für jede Sünde, die wir begangen aber bereut haben. Er bezahlte jedoch nicht für Satans Anteil an den Sünden der Menschen, die nicht zu Ihm kommen, um sich von Ihm reinigen lassen, oder den Sünden der anderen gefallenen Engel. Am Versöhnungstag werden deshalb all diese durch Satan inspirierten Sünden symbolisch zurück auf Satan gebracht, wo sie hingehören.

Und so wurden zwei Böcke am Versöhnungstag benötigt. Denn es gibt eine zweifache Verantwortlichkeit für die Sünden: Erstens die persönliche Verantwortung des Einzelnen als Ausführender, Helfer oder Werkzeug der Sünde bzw. Satans; und zweitens die Verantwortung Satans als Verführer oder Anstifter. In ihm hat die Sünde ihren Ursprung. Als Satan unsere ersten Eltern verführte, von der verbotenen Frucht zu nehmen und zu essen, trugen sowohl er wie auch sie eine Verantwortung: er als Anstifter und sie als die Ausführenden. Und so ist Satan in jeder Sünde des Menschen als Mitverantwortlicher beteiligt. Weiter heißt es in „Die Biblischen Altertümer“:

„Zum Verständnis der sinnbildlichen Handlung mit dem Bock ist zu beachten: nach den klaren Worten V. 5 [3. Mose 16] sollen beide Böcke zum Sündopfer dienen, beide haben also ein und dieselbe Bestimmung, und zwei werden genommen, weil es eine physische Unmöglichkeit war, das was mit diesem Sündopfer dargestellt werden sollte, an einem Exemplar vollständig darzustellen. […] An ein dem Asasel dargebrachtes Opfer ist selbstverständlich nicht zu denken; ein Sündopfer hat ja nur Sinn gegenüber von dem, der die Sünde haßt; und wie kann durch ein Gesetz Gottes vollends auf diesen Tag ein Opfertier für den Satan zum Geschenk bestimmt werden, zu geschweigen [sic!], daß jede Opfergabe für die Dämonen aufs strengste verboten wird?“38

Was nun die persönlichen Sünden des Einzelnen betrifft, so ist der Messias für diese Sünden gestorben (Römer 5,8.) Er wurde um unserer Missetat willen verwundet und trug unserre Sünden, durch Seine Wunden sind wir geheilt (Jesaja 53,5). Er nahm meine eigene Verantwortung für die Sünde auf sich; Sein Blut allein reinigt mich von aller Sünde (1. Johannes 1,7). Die Versöhnung meiner Sünde geschieht allein durch das reinigende Blut Jahuschuahs.

Für die Sünde Satans, seine Verantwortlichkeit als Anstifter und Versucher gibt es keine Erlösung. Er muss dafür die volle Strafe tragen. Die Sühnung über diesen Bock hat nicht der Bock selbst oder Asasel vollzogen, sondern der Hohepriester, NACHDEM er bereits das Volk als auch das Heiligtum gesühnt und gereinigt hatte. Einzig und allein in diesem Sinne sind die Worte „dass er über Ihm Sühne vollziehe“, in 3.Mose 16,10 über Asasel zu verstehen. Die Gerechtigkeit macht es erforderlich, dass, wenn der Messias für meine Schuld leidet, Satan als ihr Urheber bestraft werden muss.

„Der zweite Bock erfährt eine Transformation zum „Bock für Asasel“, zum Sündenbock, der mit den Übertretungen und Sünden der Gemeinschaft beladen in die Wüste geschickt wird und das Volk gereinigt zurücklässt. Damit wird einem einzelnen Tier symbolisch die Schuld für einen komplexen sozialen Konflikt eines Kollektivs aufgebürdet.“39

Satan wird am Ende die auf ihn zurückfallende Strafe auf Grund seiner Verantwortung für die Sünden aller Menschen — der Gerechten wie auch der Ungerechten — auf sich nehmen müssen.

 

Der Bock für Asasel

Ist kein Sündopfer


Das Wort „Sündenbock“ kommt im hebräischen Originaltext in 3. Mose 16,8 selbst nicht vor. Das hebräische Wort עזאזל (asasel) wird aber nach wie vor fälschlicherweise von manchen Bibelübersetzern als „Sündenbock“ übersetzt. So auch die Schlachter 2000, während Eugen Schlachter dieses Wort in seiner ursprünglich Bibelübersetzung nicht übersetzte, sondern das hebräische Wort stehen ließ.

„Der hebräische Begriff עזאזל [‘ăzā’zel] wurde in der griechischen Übersetzung zu apopompaios und später zu tragos apoluomenos, das „wegschicken, freilassen, entlassen“ bedeutet.[…] ‘Sündenbock‘ kommt als eigenes Wort im deutschen Sprachraum etwa seit dem 18. Jahrhundert auf und wurde möglicherweise von der englischen Übersetzung in der King-James-Bibel durch Tyndale aus dem 16. Jahrhundert beeinflusst.“40 Trotzdem ist das Wort „Sündenbock“ nicht wirklich falsch, denn dem Bock für Asasel werden ja die Sünden NACH dem Abschluss der Versöhnungshandlungen aufgelegt. Aber durch diese Übersetzung geht das Wort Asasel unter und man läuft Gefahr das Wort „Sündenbock“ in 3. Mose 16,8 völlig falsch auszulegen.

Dass beide Böcke rein waren, als das Los über sie geworfen wurde, tut überhaupt nichts zur Sache. Bevor das Los über die beiden Böcke geworfen wurde, waren sie beide „Sündenböcke“, weil sie für gewöhnlich dafür bestimmt waren. Aber durch das Los bekam der zweite Bock eine völlig andere Bestimmung. Er war nicht „Sündenbock“ in dem Sinne, wie sonst die Böcke das ganze Jahr über als stellvertretendes Opfer für die Sünden verwendet wurden. Auch der Bock für JaHuWaH bekam eine etwas andere Bestimmung, als die Böcke das ganze Jahr über, denn ihm wurden jetzt keine Sünden mehr auferlegt.

Während auf den „Bock für Asasel“ die Sünde gelegt wurde, wurde sie jedoch nicht auf den „Bock für JaHuWaH“ gelegt, es wurde ein reines Blut ins Heiligtum getragen. Warum? Weil Jahuschuah bereits ein und für alle Mal für die Sünde geopfert wurde. Am Versöhnungstag musste das nicht nochmal geschehen. Und so symbolisiert der Bock für JaHuWaH nur mittelbar das Opfer auf Golgatha, denn das wurde ein für alle Mal auf Erden (im Vorhof) vollbracht. Im irdischen Heiligtumsdienst geschah dies jeden Tag im VORHOF des Heiligtums. Warum sollte es zum selben Zweck nochmal am Ende des Jahres geschehen? So ist es mit dem großen Versöhnungstag: Jahuschuah muss nun keine Sünde mehr auf sich nehmen, das hatte Er bereits siegreich 2000 Jahre zuvor gemacht. Jetzt, am großen Gerichtstag=Versöhnungstag jedoch, übernimmt Er selbst im Allerheiligsten das Priester- und Richteramt.

War der Bock „für JaHuWaH“ geschlachtet und sein Blut vor die Lade des Bundes im Allerheiligsten versprengt worden (Vers 15), so ließ der Hohepriester (im Übertragenen Sinne jetzt der Hohepriester Jahuschuah) den Bock „für Asasel“ hinaus in die Wüste führen, damit er die Sünde des Volkes fortträgt (3. Mo 16,20-22). Hinterher musste sich der Mann besonderen Waschungen unterziehen (3. Mo 16,26). Der erste Bock galt „für JaHuWaH“, der zweite „für Asasel“ (3. Mo 16,8). Wie kann man da behaupten der „Asasel“ symbolisiere den Messias? Der Bock für Asasel symbolisiert nur den Satan unmittelbar, denn Satan selbst ist Asasel, zu dem dieser Bock für Asasel geführt wird.

Die Handlung des Händeauflegens und der Sündenbekennung ist keine Opferung! Dem Bock für Asasel wurden die Sünden auferlegt, aber er wurde nicht zum unschuldigen Opfer, denn er wurde nicht anstelle des Sünders geschlachtet. Er bekommt einfach wieder die Sünden zurück, für die er auch tatsächlich schuldig ist. Für ein stellvertretendes Opfer ist aber unbedingt der Tod des Opfertieres notwendig. Ansonsten wäre unser Erlöser in der Tat umsonst gestorben, wie leider heute viele annehmen. Satan ist KEIN Opfer! Er wird aber zum Abschluss der Weltgeschichte für seine und die Sünden, die aus dem Heiligtum herausgenommen werden bzw. aus den Büchern gestrichen werden, büßen. Er muss sein Todesurteil genauso hinnehmen, wie alle Sünder die den stellvertretenden Tod des Messias nicht anerkennen.

Zu beachten ist auch, dass Blutvergießen grundsätzlich nie im Heiligtum geschah, sondern vor der Stiftshütte, im Vorhof. Im Heiligtum wurde niemals ein Tier geschlachtet. Und so musste auch der Messias „außerhalb des Tores“ leiden (Hebräer 13,11-12); Golgatha lag vor den Toren Jerusalems. Nur das Blut der Tiere wurde ins Heiligtum getragen. Der zweite Bock vergoss für die Sünden der Menschen nicht nur kein Blut, sondern hatte mit dem Blut des ersten Bockes auch überhaupt nichts zu tun, sondern nur mit den Sünden der Menschen, die er angezettelt hat und die schließlich wieder auf ihn zurückfallen.

Der ägyptische Gott SethEs war nicht nur so, dass der Bock für Asasel KEIN Opfer war, es war gleichzeitig auch eine Lehre für die Israeliten. Es ist bekannt, dass die Ägypter solche Opfer ihrem Gott Seth geopfert haben. Auch die Israeliten lebten in Ägypten mit diesen Bräuchen und der ein oder andere hat selbst Opfergaben diesem „bösen Gott“ dargebracht. Seth verkörperte das Böse. Er war bekannt als „Wüstengott“, der mit Stürmen und Unwettern in Verbindung gebracht wurde. Deshalb galt er auch als der Gott des Chaos und des Verderbens. Auch negative Aspekte wie Aufwiegelei, Rebellion, Tobsucht, Jähzorn und Unausgeglichenheit wurden Seth zugeschrieben. Er wurde u.a. auch als Seth-Tier dargestellt mit langer gebogener Schnauze, aufrecht stehende, oben eckig beschnittene Ohren sowie einen erhobenen, an der Spitze gespaltenen Schwanz.41

Ihre zahlreichen Götter selbst würden sich niemals für die Menschen opfern, sondern man musste ihnen Opfer (Gegenstände, Nahrungsmittel, Tiere und auch Menschen) darbringen, um sie gnädig zu stimmen und sie zu besänftigen. Zudem sollten bei der Übergabe des Opfers an den Empfängergott im Geber Kräfte und Mächte aktiviert werden. Auch wurden die „heiligen Tiere“, die als Symbol der jeweiligen Gottheit (Inkorporationsexemplar) galten, nicht geopfert. Diese wurden vielmehr verehrt. Man opferte nur die Tiere (z.B. Schweine), die keinen Gott symbolisierten und eher als minderwertig galten.42. Carl Bähr beschreibt in seinem Werk „Symbolik des Mosaischen Cultus“ 1829 welch großer Unterschied hinsichtlich der „Sühnung“ zwischen den Opfer-fordernden Gottheiten der heidnischen Völker und dem barmherzigen und gerechten Allmächtigen Schöpfergott herrscht; und dass erstere gar kein Verständnis dafür haben, wie schrecklich und schwerwiegend die Sünde tatsächlich ist:

„Wie kein heidnisches Volk das Wesen der Gottheit in die absolute Heiligkeit setzte, so hatte auch keines Erkenntnis der menschlichen Sünde und Sündhaftigkeit; […] Ganz falsch wird dann auch die Sühne selbst aufgefasst, wenn man sie als eine ‚Versöhnung mit dem zürnenden Jehova‘ darstellt. Sie wurde immer und namentlich auch … als ein … Zudecken, Bedecken der Sünden gedacht, und konnte eben deshalb niemals Jehova selbst oder seinen Zorn zum Objekt haben; sie ist nicht eine menschliche Veranstaltung, Gott zu besänftigen und zu befriedigen, sondern eine Institution des Heiligen selbst, der um sein Volk zu heiligen, auch Mittel getroffen hat, die Sünde zu bedecken und wegzuschaffen, was eben allein in seiner, des Heiligen, nicht aber in irgend eines Menschen Kraft und Befugnis liegt. Es ist eine leidige Manier, den Mosaischen Institutionen erst allerlei Irrtümer späterer Zeiten unterzulegen und dann daraus wieder den späteren Ursprung dieser Institutionen zu beweisen. 43

Satan ist kein Opfer, er stirbt nicht stellvertretend für die Menschen für ihre Sünden. Nein, er muss zusammen mit diesen Sünden sterben, seine Existenz wird bald vollständig ausgelöscht werden. Was könnte passender sein, als dass die Sünde wieder auf den Ursprung aller Sünde zurückfällt? Und wie könnte das Binden Satans für 1000 Jahre besser versinnbildlicht werden, als die alttestamentliche Zeremonie mit dem Fortsenden des Bockes in die Wüste zu Asasel/Satan?

Indem nun der eine Bock für JaHuWaH geopfert wurde und der Bock für Asasel durch den Auftrag JaHuWaHs mit den Sünden beladen in die Wüste gesendet wurde – in die Wüste, wo nach ägyptischem Glauben ihr Gott und Teufel hauste – zeigt einen direkten Gegensatz zur heidnischen Opferpraxis. Der eine Allmächtige Gott JaHuWaH hat nicht nur sein eigen „Fleisch und Blut“ (Sein Sohn) gegeben, das durch das Opfer für JaHuWaHs symbolisiert wird, sondern dieses Opfer war einzig und allein „für JaHuWaH“ und nicht für den Zerstörer Satan (Asasel, Seth, usw.). Nachdem der Messias das große FREIWILLIGE Opfer auf Golgatha vollbracht hatte (symbolisch durch das jährliche Schlachten des reinen Passah-Lammes), ging Er zurück zu Seinem Vater, wo Er nun als Vermittler zwischen Ihm und den Menschen dient. Einen krasseren Gegensatz zu den heidnischen Opferhandlungen kann es nicht geben. Und so heißt es im nächsten Kapitel nach dem Bericht zum Versöhnungstag:

„Und sie sollen von nun an ihre Opfer nicht mehr den Dämonen opfern, denen sie nachhuren.“ (3. Mose 17,7)

Wäre es nicht sehr eigenartig, wenn es in all den Symbolen des alttestamentlichen Opfersystems nicht eine einzige Andeutung der Existenz des Teufels gäbe? Er ist es doch, der dieses unendliche große Liebesopfer des Messias überhaupt erst erforderlich machte. Er ist es doch, der damit besiegt und zum Schluss beseitigt werden wird. Denn das Böse wird nicht für immer in der Welt sein. Und wo sollte es besser symbolisiert werden als an dem großen Tag des Versöhnungsdienstes, dem letzten Tag vor dem großen Freudenfest des Laubhüttenfestes, das heißt im wahren und übertragenen Sinne des Hochzeitsfestes des Lammes?

 

Symbolisiert nicht den Messias


Es herrscht eine recht irrige Annahme, dass der erste Bock für JaHuWaH das vergossene Blut des Messias symbolisiert, während der zweite Bock das Leiden des Messias darstellt. Der zweite Bock, der in die Wüste zu Asasel geschickt werden sollte, soll demnach die Fortsetzung des ersten Opfers sein. Man kann dazu nur sagen: welch ein Unsinn.

Warum aber verbinden hZiegenbock mit rotem Bandeute so viele Christen den Bock für Asasel mit dem Messias? Es mag daran liegen, weil es heißt, dass über ihn „Sühne vollzogen“ werden soll. Was das in diesem Zusammenhang bedeutet, wird im nächsten Kapitel erklärt. Es kann aber auch nur ein Vermächtnis aus dem sog. Barnabasbrief sein, der irgendwann zwischen dem ersten und zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung entstand. Dieser Brief sieht in den beiden Böcken zwei Typen des Messias. Für einige Kirchenväter galt er zum Kanon (Bücher der Bibel) gehörig. Im Zusammenhang mit dem Bock, der in die Wüste gesendet wird, findet sich auch die unbiblische Legende mit dem roten Band um den Ziegenbock, wie es im Rabbinischen Judentum oft bildlich dargestellt wird.44 Diese Zusätze stammen entweder bereits von rabbinischen Juden oder sind Zusätze der Bischöfe Roms.

Auch Tertullian und Justin der Märtyrer deuten den Bock für Asasel auf diese Weise.45 Tertullian vergleicht beide Böcke mit dem Leiden Jesu Christi, der einerseits verhöhnt, verspottet und durchbohrt und andererseits am Kreuz geopfert wird.46

Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, wie man den so deutlichen Gegensatz der Wüste, in die der Bock gesendet wird, und dem Heiligtum der Wohnung JaHuWaHs so sehr übersehen kann. Auch ist völlig unverständlich, wie man gerade den Bock, der von dem Hohepriester selbst, der ja Jahuschuah versinnbildlicht, weggesendet wird, als Bild für Jahuschuah selbst halten kann.

Auch heute glauben einige, dass die Aussage in Johannes 1,29: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!“, der Bock für Asasel ist, weil dieser die Sünden in die Wüste trägt. Man kommt wohl zu einem solch oberflächlichen Schluss, weil man den tiefen Sinn der symbolischen Stiftshütte und dem dazugehörigen Opfer- und Priesterdienst nicht versteht. Eine solche Annahme ist schon aus folgenden Gründen falsch:

Wenn der Messias hinsichtlich des Tragens der Sünden der Welt der Antitypus des Bockes für Asasel sein soll, dann hätte er diese Aufgabe bereits auf Golgatha erfüllt, wie 1. Petrus 2,24 zeigt: „Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf dem Holz“. Das ist der einzige Zeitpunkt und die einzige Art, wann und wie Er die „Sünden der Welt trägt“. Im Typus aber trägt der Bock für Asasel die Sünden erst fort, NACHDEM das Heiligtum gereinigt und das Volk gesühnt wurde. Der Bock für JaHuWaH repräsentierte an diesem Versöhnungstag jedoch das Opfer des Messias, der bereits ZUVOR im Vorhof als das Passah-Lamm geschlachtet wurde. Das Passahlamm weist symbolisch auf das wahre Opfer auf Golgatha. Man kann deshalb unmöglich diese Handlung mit dem Bock für Asasel symbolisch mit der Kreuzigung in Verbindung bringen.

  1. Der Tod auf Golgatha geschah, BEVOR Jahuschuah als Hohepriester im himmlischen Heiligtum anfing zu dienen. Symbolisch wird es dargestellt mit den täglichen Tieropfern im Vorhof der Stiftshütte. Der jährliche Versöhnungstag jedoch zeigt zum einen durch den Bock für JaHuWaH auf, dass durch das vergossene, reine Blut nun das Heiligtum von der Macht der Sünde gereinigt wird. Dies bewerkstelligt jetzt der Hohepriester. Das heißt, das vormalige Opfer Jahuschuah, ging jetzt selbst als Hohepriester mit Seinem vergossenen Blut (symbolisch) ins Allerheiligste, um es damit ein für alle Mal von der Sündenunreinheit rein zu waschen. Das Heiligtum selbst wurde gesühnt.

  2. Der Bock für Asasel wurde vom Hohepriester mit Sünde beladen und in die Wüste gesendet. Wenn der Hohepriester den Messias symbolisiert, kann der Asasel-Bock oder gar Asasel selbst nicht auch den Messias darstellen. Dieser Bock muss also ein Bild für jemand anderen sein, dem der Hohepriester Jahuschuah die Sünden, die Er aus dem Heiligtum entfernte, auflegt.

  3. Der Ziegenbock für Asasel wurde weit weg vom Heiligtum und vom Volk Israel gesendet, in ein lebensfeindliches Land, der Wüste, wo er zwangsläufig umkommen musste. Wenn der Messias dafür der Antitypus wäre, müsste Er ebenfalls weggesendet werden, weit weg vom Himmlischen Heiligtum. Denn der Asasel-Bock wurde LEBENDIG fortgesendet. Im Gegensatz zu diesem in der Wüste umkommenden Bock, thront Jahuschuah aber zur Rechten Seines heiligen Allmächtigen Vaters inmitten des heiligen Himmels.

  4. Während der Asasel-Bock alle Ungerechtigkeiten und Sünden der Kinder Israels empfängt, NACHDEM das Heiligtum gereinigt sein wird, wird Jahuschuah „ohne Sünde“ sein, wenn Er wiederkommt.

  5. Es ist völlig unmöglich, dass, wenn JaHuWaH selbst zwei gleiche Böcke bestimmt und darüber das Los werfen lässt, mit dem Ergebnis, dass der eine die Bestimmung „für JaHuWaH“ erhält, und der andere eine völlig andere Bestimmung, dass diese beiden Böcke dann ein und dieselbe Partei symbolisieren. Der eine Bock wurde als Sündopfer geschlachtet und wurde „Bock für JaHuWaH“ genannt. Der andere Bock wurde nicht geopfert, sondern lebendig fortgesendet und „Bock für Asasel“ genannt. Das sind zwei völlig gegensätzliche Bestimmungen.

Der Bock für Asasel oder gar Asasel selbst tätigte überhaupt keine Handlung im Erlösungsplan. Es ist immer der Hohepriester, der über den Bock die Sünden des Volkes bekannte und es ist ein Mann, der ihn in die Wüste führte. In die Wüste zu Asasel. Ein Symbol für Satan, der, nachdem die Erde durch die Sieben letzten Plagen vollständig zerstört worden ist, dort in dieser Menschen-leeren, öden und zerstörten Welt für 1000 Jahre leben muss, bevor er schließlich vollständig mit Feuer vernichtet wird. Der Widersacher, Engel des Abgrunds, Belial, Belzebub, Schlange, Drache, Feind, Vater der Lügen, Mörder, Fürst des Bösen, Versucher und Verführer, wird 1000 Jahre über die schrecklichen zerstörerischen Auswirkungen seiner Taten brüten müssen.

 

Bewirkt keine „Versöhnung“ oder „Sühnung“

Asasel wird in die Wüste gesendetViele Christen gehen irrtümlich davon aus, dass, wenn die Sünden der Israeliten zum Schluss auf Satan gelegt werden würden, er bei der Versöhnung dann eine Rolle spielen müsste. Das ist aber völlig falsch. Satan hat überhaupt keinen Anteil an der stellvertretenden Aussöhnung. Seine Übernahme von Schuld für die Vergehen der Menschen sowie die ganze Art und Weise der Übertragung der Sünde auf den Bock für Asasel zeigt, dass es nicht im Geringsten etwas mit Erlösung zu tun hat.

Der Priester opferte das Tier nicht, es kam überhaupt nicht in Berührung mit dem Heiligen und schon gar nicht mit dem Allerheiligen. Selbst das Wegbringen des Bockes wurde nicht durch den Priester bewerkstelligt, sondern durch einen Mann, „der bereitstand“, der erst wieder ins Lager zurückkommen durfte, wenn er seine Kleider gewaschen hatte (3. Mose 16,26).

Das einzig Widersprüchliche mag deshalb auftauchen, weil das Wort „Sühnung“ auch für den Bock für Asasel angewandt wird. Das heißt aber nicht, dass dieser „Sündenbock“ die Sünden „trägt“ in dem Sinne, wie es Jahuschuah auf Golgatha tat (Johannes 3,16), sondern vielmehr muss er nun die Verantwortung für die Sünden der Menschheit übernehmen.

Das hebräische Wort für „Sühne“ ist mit dem Wort kippurim verwandt, das „eliminatorisches Verfahren“ bedeutet. Etymologische Parallelen finden sich im Arabischen mit dem Ausdruck „etwas bedecken“ und dem Babylonischen „reinigen oder wegfegen“.47

Das hebräische Wort kaphar wird in der Regel mit „sühnen“ oder „Sühnung tun" übersetzt, kann aber auch für „reinigen" oder „versöhnen" verwendet werden. Es kann aber auch „bedecken“ bedeuten. Das Wort kasah heißt „zudecken“, wie es in Psalm 32,1 heißt, wo „die Sünde zugedeckt ist“. In diesen Bedeutungen des Wortes ist jedoch noch nicht wirklich der letztendliche Gedanke der Sühnung bzw. Versöhnung enthalten. Nur am Versöhnungstag durfte der Hohepriester das Allerheilige betreten. Denn dort befand sich die Bundeslade mit dem heiligen Gesetz JaHuWaHs, die Zehn Gebote. Dieses Gesetz macht Seine Regierung aus. So ruhte auch über der Bundeslade die Herrlichkeit JaHuWaHs. Auf der Bundeslade befand sich der „Gnadenstuhl“. Es ist das hebräische, von kaphar abgeleitete Wort kapporeth. Aus diesem Grund übersetzen viele Bibelübersetzer dieses Wort mit „Sühnedeckel“.

Das Opfer auf Golgatha hat eine vollständige Sühnung bzw. eine Versöhnung an den, an das stellvertretende Blut glaubenden Menschen bewirkt. Aber jetzt musste noch die Sünde und damit das Böse vollständig beseitigt werden – es musste das verunehrte heilige Gesetz JaHuWaHs im Heiligtum versöhnt werden. Es ist durch die Sünde in Unehre geraten. Deshalb muss an diesem Tag nun Sühnung für das Heiligtum erbracht werden. Auch für den Altar, wo die Tieropfer, über die die Menschen ihre Sünden bekannten, verbrannten, musste der Priester Sühnung erwirken, vgl. 2. Mose 29,37:

„Sieben Tage sollst du für den Altar Sühnung [kaphar] erwirken und ihn heiligen, und der Altar wird hochheilig sein. Alles, was mit dem Altar in Berührung kommt, das wird heilig.“ (2. Mose 29,37)

Sühnung bedeutete also nicht nur den Opfertod auf Golgatha anstelle des Sünders. Das Wort „Sühnung“ wird für jede Handlung gebraucht, die einen Menschen oder einen Gegenstand von der Verunreinigung der Sünde reinigt und ihn „heilig“ macht.

„… Das Opfertier ist nicht Gegenstand, sondern immer nur Mittel der Sühnung … kann also hier nur in der abgeleiteten Bedeutung: eine Sühnung an ihm vollziehen, gebraucht werden. Die durch Handauflegung und Bekenntnis auf das Haupt des zweiten Bockes gelegten Sünden sind aber die Sünden Israels, welche durch die Opferung des anderen Bockes bereits gesühnt waren.“48

Wenn es nun in 3. Mose 16,10 heißt:

„Aber den Bock, auf welchen das Los Asasels fällt, soll er lebendig vor dem HERRN [JaHuWaH] stellen, dass er über ihm die Sühne vollziehe und ihn zum Asasel in die Wüste jage.“ (Schlachter 1951)

Wer bewirkt hier die Sühnung? Ist es der Bock für Asasel? Nein! Es ist der Hohepriester, der VOR JaHuWaH die Sühnung über ihn vollbringt. Trotzdem werden sich einige fragen: „Wie kann es sein, dass der Bock für Asasel das Böse oder Satan repräsentiert, wenn doch eine Sühnung über ihm vollbracht wurde“. Hier muss gefragt werden, ob Satan irgendeinen Anteil an der Versöhnung bzw. der Sühnung hat. Sicher nicht. Es wird in dem Text nicht ausgesagt, dass der Bock eine Sühnung vollbringt oder in irgendeiner Weise bei der Sühnung assistiert. Nicht der Bock kommt zu JaHuWaH, um sich zu präsentieren, sondern er wird durch den Hohepriester vor JaHuWaH gebracht. Im letzten Akt der Versöhnung bzw. der Sühnung benutzt der Hohepriester im Auftrag JaHuWaHs diesen Bock, um ihm nun letztendlich mit der schrecklichen Sünde zu beladen, um ihn dorthin zu senden, wo sie den Ursprung hat: zu Asasel, dem Teufel.

Satan hat selbst keinen Anteil an der Versöhnung. Den letzten Akt der Versöhnung vollbringt ebenfalls der Hohepriester (Jahuschuah), um das Böse, das sündhafte, den Ursprung der Sünde schließlich zu eliminieren (ebenfalls "Sühnung"), damit das Heiligtum wieder völlig rein ist, das heißt das Universum ist frei von irgendwelchen Flecken der Sünde und mögen sie auch noch so klein sein. Und dabei bleibt gleichzeitig JaHuWaHs herrliches Gesetz und himmlische Regierung völlig unangetastet.

Erst mit der Vernichtung des Bösen einschließlich der Wurzel Satan ist die Versöhnung in diesem weiteren Sinne abgeschlossen. Bevor irgendwas oder irgendwer der Vernichtung ausgeliefert wird, muss ein Gericht gerecht aufzeigen, warum der eine verloren geht und der andere gerettet ist. Auch das gehört zur endgültigen Versöhnung unter einem gerechten Gott dazu.

“so wird der … [Messias], nachdem Er sich einmal zum Opfer dargebracht hat, um die Sünden vieler auf sich zu nehmen, zum zweiten Mal denen erscheinen, die auf Ihn warten, nicht wegen der Sünde, sondern zum Heil.“ (Hebräer 9,28)

 

 

Asasel in der Wüste – Das Ende des Urhebers der Sünde

 


Der Hohepriester am VersöhnungstagNachdem die Versöhnung im Schattendienst an der Stiftshütte für Israel vollbracht war, trat der Hohepriester wieder aus dem Heiligtum heraus und segnete die Gemeinde. So wird auch Jahuschuah nach Beendigung Seines hohepriesterlichen Mittleramtes erscheinen, „nicht um der Sünde willen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil“ (Hebräer 9,28). Er wird wieder kommen und „Sein Lohn mit Ihm“, „um einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird“ (Offenbarung 22,12).

Wie einst der Hohepriester die aus dem Heiligtum entfernten Sünden auf das Haupt des noch lebenden Bocks für Asasel bekannte, so wird der Messias die von Seinem Volk bekannten Sünden auf Satan, den Urheber und Anstifter der Sünde, legen. So wie der Asasel, beladen mit den Sünden Israels „in die Wildnis“ geführt wurde, so wird auch Satan Tausend Jahre lang in der Wildnis der, durch die Plagen zerstörten Erde gefangen sein.

Beim Kommen des Messias werden die Heiligen Ihm in der Luft entgegengerückt (1. Thessalonicher 4,15-17) und zu den Wohnungen gebracht, die Er für sie bereitet hat (Johannes 13,33-36; 14,1-3). Die Ungerechten werden zu der Zeit umkommen (2. Thessalonicher 1,7-10; Offenbarung 19,11-21). Im Hebräerbrief heißt es, dass die Stimme JaHuWaHs vom Himmel gehört werden wird (Hebräer 12,25-26). Johannes berichtet, dass dies kurz vor der Wiederkunft des Messias stattfindet. Joel teilt mit, dass es der große Tag der Schlacht sein wird und das Treten der Weinkelter des „Zorns JaHuWaHs“ (Joel 3,9-16); siehe auch Offenbarung 14,14-20). Jeremia warnt, dass alle Nationen vom Wein des Zorns trinken werden und alle „Ungerechten“ dem Schwert übergeben werden (Jeremia 25,15-38).

Mit dem Wegsenden des Bockes für Asasel am Versöhnungstag des Alten Bundes wird sich Offenbarung Kapitel 20 erfüllen. Ein Kapitel vorher, in Offenbarung 19,1-10, können wir lesen, dass die Gerechten erlöst und im Himmel sind und Lieder zur Ehre JaHuWaHs und des Lammes singen und am Hochzeitsmahl des Lammes teilnehmen. Die Verse 11-21 haben die Zerstörung der Nationen zum Inhalt. Anschließend wird in Offenbarung Kapitel 20 der Zustand und die Ereignisse der 1000 Jahre erklärt.

Der Drache, die alte Schlange, welche ist der Teufel, wird so, nachdem die Siebte Plage über die Erde ergangen ist, für Tausend Jahre auf dieser verwüsteten Erde gebunden sein (Offenbarung 20,1-3). Mit dieser letzten Plage wird die Stimme JaHuWaHs vom Himmel her ertönen, die von einem gewaltigen weltweiten Erdbeben begleitet wird, „wie es dergleichen noch nie gegeben hat, seit es Menschen gab auf Erden“, und es wird zentnerschwerer Hagel vom Himmel fallen (Offenbarung 16,17-21). Mit dieser letzten Plage werden die restlichen Bewohner der Erde, deren Namen nicht im „Buch des Lammes“ stehen, umkommen.

Satan kann „die Völker“ während der Tausend Jahre „nicht mehr verführen, bis die 1000 Jahre vollendet sind“ (Offenbarung 20,3). Er kann sie deshalb nicht mehr verführen, weil die Gerechten im Himmel sind (siehe 1. Thessalonicher 4,15-17; Offenbarung 7,9-17; 19,1; Johannes 14,3) und die Ungerechten tot. Nun wird der Engel „mit der Kette in der Hand“ (Offenbarung 20,3) seines Amtes walten und Asasel „binden“. Der Engel ist eine Parallele zu dem Mann, der Asasel in die Wüste führt. Denn auch der Engel wird Satan regelrecht in eine unbewohnte Wüste bannen: die Erde, denn sie ist jetzt zerstört und menschenleer.

“Ich will gegen sie aufstehen, spricht der HERR [JaHuWaH] der Heerscharen, und von Babel ausrotten Namen und Überrest, Spross und Schössling!, spricht der HERR [JaHuWaH]. Und ich will es zum Besitztum der Igel machen und zu Wassersümpfen und will es wegfegen mit dem Besen des Verderbens!, spricht der HERR [JaHuWaH] der Heerscharen.“ (Jesaja 14,22-23)

Wenn nun die Gerechten von der Erde hinweg getragen und all die Ungerechten umgekommen sind, wird die Erde wüst, leer und ohne Einwohner sein. Deshalb bezieht sich die folgende Schriftstelle in Jeremia 4,19-29 auf diese Zeit. In Vers 23 heißt es:

„Ich schaute zur Erde — doch siehe, sie war wüst und leer! und zum Himmel — aber sein Licht war verschwunden!“

Erde in KettenIn demselben chaotischen Zustand war die Erde, bevor Leben auf ihr erschaffen wurde. Das Wort „Abgrund“, in den der Engel mit der Kette in der Hand Satan bindet, ist dasselbe griechische Wort ἄβυσσος (abyssos) das die Septuaginta (erste griechische Übersetzung des Alten Testaments) auch in 1. Mose 1,2 benutzt. Auch einige Bibelübersetzungen haben dieses Wort mit „Abgrund“ wiedergegeben:

„Die Erde aber war wüst und leer. Finsternis lag über dem Abgrund und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.“ (Herder-Bibel 2005)

„Die Erde war wüst und öde. Finsternis lag über der abgrundtiefen Flut. Gottes Geist schwebte über den Wassern.“ (Henne-Rösch-Bibel/Paderborner Bibel 1934)

„Und die Erde war eine Leere und Öde, und Finsternis war auf den Angesichten des Abgrunds; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.“ (Tafelbibel 1998)

„Und die Erde war öde und leer; und Finsternis war über dem Abgrunde; und es webte Gottes Geist über den Wassern.“ (Leander van Ess 1859)

Aber auch die Schlachter, Elberfelder und Lutherbibel geben das hebräische Wort תּהום (tehom) richtigerweise mit „Tiefe“ wieder. Gemäß der Konkordanz der Elberfelder von 1905 kann dieses hebräische Wort auch „Abgrund“ oder „Abgrund, dem Grab“ bedeuten. Die Erde, nach der Siebten letzten Plage und zu Beginn der Tausend Jahre, ist in der Tat ein einziges Riesengrab. Diese Tatsache wird uns auch vom Propheten Jesaja bestätigt:

„Grauen, Grube und Garn kommen über dich, du Bewohner der Erde! Und es wird geschehen, wer vor der grauenerregenden Stimme flieht, der wird in die Grube fallen, wer aber aus der Grube heraufsteigt, wird im Garn gefangen werden; denn die Fenster der Höhe werden sich öffnen und die Grundfesten der Erde erbeben. Die Erde wird krachend zerbersten, die Erde wird reißen und bersten, die Erde wird hin- und herschwanken.  Die Erde wird hin- und hertaumeln wie ein Betrunkener und schaukeln wie eine Hängematte; ihre Missetat lastet schwer auf ihr; sie fällt und steht nicht wieder auf. Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der HERR [JaHuWaH] das Heer der Höhe in der Höhe heimsuchen und die Könige der Erde auf Erden; und sie werden eingesperrt, wie man Gefangene in die Grube einsperrt, und im Kerker werden sie eingeschlossen; aber nach vielen Jahren werden sie heimgesucht werden.“ (Jesaja 24,17-22)

Die Erde „wird hin- und hertaumeln wie ein Betrunkener und schaukeln wie eine Hängematte“. Das zeigt dieses enorme Erdbeben, das mit der Siebenten Plage die Erde trifft. Die Menschen werden „in die Grube fallen“, was hier auch mit „eingesperrt, wie Gefangene“ umschrieben wird. Die Menschen sind tot und liegen im „Abgrund“. Auch Satan und seine Dämonen sind während dieser „vielen Jahre“ (Tausend Jahre) an „Ketten gefesselt“ – aber nicht tot, sondern einfach handlungsunfähig, weil keine Menschen mehr da sind, die sie verführen könnten. Weiter schreibt Jesaja, dass „die Messschnur der Verwüstung“ über die Erde gespannt „und das Richtblei der Verödung“ angelegt wird (Jesaja 34,11b). Im Hebräischen steht hier für das Wort „Verödung“ ebenfalls „tohu wa bohu“, dieselben Worte wie in 1. Mose 1,2 für „wüst und leer“. Es ist die verwüstete und leblose Erde auf der Asasel/Satan gebunden ist. Der Prophet Zefanja zeigt diesen schrecklichen „Tag des Zorns“ und der Verwüstung der Erde ebenfalls auf:

„Ich will alles vom Erdboden gänzlich wegraffen!, spricht der HERR [JaHuWaH]. 3 Ich will wegraffen Menschen und Vieh, Ich will wegraffen die Vögel des Himmels und die Fische im Meer und die Ärgernisse mitsamt den Gottlosen; und Ich will die Menschen vom Erdboden vertilgen!, spricht der der HERR [JaHuWaH]. 4 Und ich will Meine Hand ausstrecken gegen Juda und gegen alle Bewohner von Jerusalem und will von diesem Ort den Überrest des Baal-Kultes ausrotten, den Namen der Götzendiener samt den Priestern; 5 auch die, welche auf den Dächern das Heer des Himmels anbeten, samt denen, die den HERRN [JaHuWaH] anbeten und bei Ihm schwören, zugleich aber auch bei ihrem König schwören; 6 und die, welche abweichen von der Nachfolge des HERRN [JaHuWaHs] und weder den HERRN [JaHuWaH] suchen noch nach Ihm fragen. 7 Seid still vor dem Angesicht des HERRN [JaHuWaHs]. Denn nahe ist der Tag der HERRN [JaHuWaHs]“. (Zefanja 1,2-7)

Jesaja prophezeit zudem, dass JaHuWaH „das Land entvölkern und verwüsten“ wird, das „Angesicht“ der Oberfläche wird „umgekehrt“ (Jesaja 24,1). Weiter schreibt er:

„Das Land wird gänzlich entvölkert und ausgeplündert werden; ja, der HERR [JaHuWaH] hat dieses Wort gesprochen! Es trauert und welkt das Land; der Erdkreis verschmachtet und verwelkt; es verschmachten die Hohen des Volkes im Land. Denn das Land liegt entweiht unter ihren Bewohnern; denn sie haben die Gesetze übertreten, die Satzungen abgeändert, den ewigen Bund gebrochen!“ (Jesaja 24,3-5)

Ja, die Erde „liegt entweiht unter ihren Bewohnern“, weil sie JaHuWaHs Gesetz übertreten und Seinen ewigen Bund gebrochen haben. In der Fußnote zur Schlachter 2000 heißt es: „Am Anfang deutet einiges an dieser Weissagung auf ein Gericht über das Land Israel; später wird die ganze Erde angesprochen“. Die Erklärung der Elberfelder zu diesen Versen ist ähnlich: „Die Prophezeiung beginnt, wie es scheint, mit dem Land Israel u. geht nachher auf die ganze Erde über“.

Die biblischen Aussagen zeigen auf, dass das Binden des Teufels, wie auch das Schattenbild des Bockes für Asasel, auf die Zeit kurz vor, während und kurz nach den Tausend Jahren hindeuten. Die biblischen Tatsachen lassen ebenfalls unwiderlegbar erkennen, dass die Erde während der Tausend Jahre wüst, zerstört und menschenleer sein wird. Der Bock für Asasel ist in der Wüste bei Asasel angekommen.

Das Gericht des LammesWährend der Tausend Jahre werden die Ungerechten gerichtet, und zwar durch Jahuschuah zusammen mit den auferstandenen Heiligen im Himmel (Offenbarung 20,4.6; Lukas 22,30). Es folgt auch hier im darauffolgenden Vers 5 in Offenbarung 20 die Erklärung, dass „die Übrigen der Toten“ erst wieder nach den Tausend Jahren „lebendig“ werden. Es werden in dieser Zeit nicht nur die Menschen, sondern auch Satan und seine Engel gerichtet:

„Denn wenn Gott die Engel nicht verschonte, die gesündigt hatten, sondern sie in Fesseln der Finsternis in den Abgrund warf, um sie zum Gericht aufzubewahren …“ (2. Petrus 2,4)

„Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden?“ (1. Korinther 6,3a)

„Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? (1. Korinther 6,2a)

infoSatan und die Dämonen (gefallene Engel) kennen ihr Schicksal. Deshalb fährt ihnen der Schreck in die Glieder bei dem Gedanken. Als sich der Messias einem Mann näherte, der von einem Dämon besessen war, schrie dieser „Lass ab! Was haben wir mit Dir zu tun, Jesus [Jahuschuah], du Nazarener? Bist Du gekommen, um uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes [JaHuWaH]!“ (Markus 1,24). Das griechische Wort hier für “verderben” ist apollymi und bedeutet wörtlich: “vollständig zerstören, umkommen, sterben“. Einen weiteren Hinweis für das vollkommene Sterben der Dämonen gibt uns Psalm 82:

„Ich habe gesagt: Ihr seid Götter und allesamt Söhne des Höchsten; dennoch sollt ihr sterben wie ein Mensch und fallen wie einer der Fürsten!“ (Psalm 82,6-7)

Wenn der Messias mit den Gerechten das Gericht nach den Tausend Jahren über die Ungläubigen (Offenbarung 20,12), die Engel und Satan beendet haben, müssen die Ungerechten aus ihren Gräbern aufstehen. Die Aussage in Offenbarung 20,6: „Glückselig und heilig ist, wer Anteil hat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht“, in Verbindung mit 1. Thessalonicher 4,15-17 zeigt, dass kein Gerechter auf dieser Erde während der Tausend Jahre lebt. Zudem offenbaren diese Verse auch, dass die Gerechten bereits VOR den Tausend Jahren auferstanden und gen Himmel aufgefahren sind.

Mit der Auferstehung der Ungerechten (Offenbarung 20,13) wird Satan „von seinem Gefängnis losgelassen“ (Offenbarung 20,7). Die Gesetzlosen werden tatsächlich zum Leben erweckt werden. In welchem physischen Zustand sie sein werden, wissen wir nicht. Sie werden aber so aus den Gräbern hervorkommen, dass sie ihr Urteil verständlich entgegen nehmen können. Der Teufel wird „losgelassen“ deshalb, weil er jetzt wieder etwas zu tun hat. Er schart die jetzt Auferstandenen um die heilige Stadt Jerusalem (Offenbarung 20,9), die vom Himmel herunterkommt (wohl etwas über der zerstörten Erde schwebend), in der die Heiligen während dieser Zeit leben. Die Stadt ist für die Ungerechten jedoch nicht erreichbar. Im Grunde ist ein Angriffsversuch völlig sinnlos, aber Satan, der jetzt wieder Menschen verführen kann, wird sie anstacheln und ihnen weismachen, dass sie die Stadt einnehmen können. (Offenbarung 20,8-9). Sie werden nichts ausrichten können. Satan selbst, wie auch seine Helferengel und seine menschlichen Nachfolger müssen nun ihr Urteil entgegennehmen. Feuer kommt vom Himmel und zerstört sie alle – Die Wurzel und die Zweige – Satan und seine Nachfolger (Offenbarung 20,14). Der Messias warnte:

„Wenn jemand nicht in Mir bleibt, so wird er weggeworfen wie die Rebe und verdorrt; und solche sammelt man und wirft sie ins Feuer, und sie brennen.“ (Johannes 15,6)

Die Ungerechten erleiden die Strafe zum Teil aufgrund ihrer eigenen Sünden, die sie bewusst nie durch das Blut Jahuschuahs reinwaschen ließen. Satan muss eine angehäufte Last an Sünden aller Gerechten erleiden, die vor Beginn der 1000 Jahre auf ihn gelegt wurden, nachdem Jahuschuah das Himmlische Heiligtum mit Seinem eigenen Opfer gereinigt hat, aber wohl auch seinen Anteil der Anstiftung der Ungläubigen.

In Offenbarung 20,11 stellt Johannes eine weitere Szene vor, die in Verbindung mit dem Gericht und der Vernichtung der Gottlosen zusammenhängt. Es ist der große weiße Thron des Gerichts, bevor die auferstandenen Toten versammelt werden, um ihr schreckliches Urteil, den Tod, entgegenzunehmen. Vor diesem Thron werden Himmel und Erde entweichen. Diese Szene reflektiert die Aussage Petrus', die besagt, dass die Himmel und die Elemente sich durch die gewaltige Feuerhitze auflösen:

„Die jetzigen Himmel aber und die Erde werden durch dasselbe Wort aufgespart und für das Feuer bewahrt bis zum Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen. […] Es wird aber der Tag des HERRN [JaHuWaHs] kommen wie ein Dieb in der Nacht; dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen.“ (2. Petrus 3,7.10)

Paulus spricht von einem „flammendes Feuer“, durch das alle, die JaHuWaH „nicht anerkennen“ und „die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus [Jahuschuah, der Messias] nicht gehorsam sind“, ewiges Verderben erleiden werden (2. Thessalonicher 1,8-9). Der Prophet Jesaja schaut diese schreckliche Szenerie ebenfalls und beschreibt mit folgenden Worten, wer dieser Feuerglut entgehen wird:

“Die Sünder in Zion sind erschrocken, Zittern hat die Heuchler ergriffen: »Wer von uns kann bei einem verzehrenden Feuer wohnen? Wer von uns kann bei der ewigen Glut bleiben?« — Wer in Gerechtigkeit wandelt und aufrichtig redet; wer es verschmäht, durch Bedrückung Gewinn zu machen; wer sich mit seinen Händen wehrt, ein Bestechungsgeschenk anzunehmen; wer seine Ohren verstopft, um nicht von Blutvergießen zu hören; wer seine Augen verschließt, um Böses nicht mit anzusehen — der wird auf Höhen wohnen, Felsenfesten sind seine Burg; sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser versiegt nie.“ (Jesaja 33,14-16)

Jesaja spricht hier von einem „verzehrenden Feuer“, vor dem der nicht gerecht Gesprochene nicht bestehen kann. Ja, „unser Gott ist ein verzehrendes Feuer“ (Hebräer 12,29). Wenn Er in Seiner Herrlichkeit erscheinen wird, dann handelt es sich um eine verzehrende Herrlichkeit, die alles Böse und alle verbrennt, die mit der Gesetzlosigkeit verbunden sind. Diese Herrlichkeit ist für diejenigen, die nicht „durch das Blut des Lammes“ rein und gerecht gesprochen worden sind, eine verzehrende Herrlichkeit.

Für die Gerechten ist die Erscheinung JaHuWaHs tatsächlich Herrlichkeit. Aber solange der Mensch noch mit Sünde behaftet ist, ist diese Herrlichkeit wie ein verzehrendes Feuer. Der glaubenstreue Mose bat JaHuWaH: „Lass mich doch Deine Herrlichkeit sehen“ (2. Mose 33,18). Und JaHuWaH gewährte es ihm. Aber er schützte ihn vor Seinem Angesicht, damit nicht Seine Herrlichkeit ihn verzehre:

„Wenn dann Meine Herrlichkeit vorübergeht, so stelle Ich dich in die Felsenkluft und will dich mit Meiner Hand so lange bedecken, bis Ich vorübergegangen bin. Wenn Ich dann Meine Hand zurückziehe, so darfst du hinter Mir hersehen; aber Mein Angesicht soll nicht gesehen werden!“ (2. Mose 33,22-23)

Wenn aber Jahuschuah in Seiner Herrlichkeit wieder kommt, dann sind die Glaubenstreuen mit Seinem Kleid der Gerechtigkeit bekleidet. Die Gerechten wurden am großen Versöhnungstag/Gerichtstag gereinigt und gerecht gesprochen. Seine Herrlichkeit wird wunderbar sein. Sie ist es, die die vom Himmel kommende Stadt Jerusalem beleuchten wird, sodass die Sonne als Leuchte nicht mehr benötigt wird:

„Und die Stadt bedarf nicht der Sonne, noch des Mondes, dass sie in ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.“ (Offenbarung 21,23)

Für die Ungerechten ist diese Versöhnungs- bzw. Gerichtsphase jedoch ihr Todesurteil. Diese Herrlichkeit wird sie wie Feuerflammen verzehren; ja, Seine „Augen sind wie eine Feuerflamme“ (Offenbarung 2,18). Unser Heiland und Erlöser wird den „Gesetzlosen“ selbst „durch den Hauch Seines Mundes“ verzehren; alleine durch Sein Erscheinen wird er umkommen (2. Thessalonicher 2,8). Wenn Jahuschuah in Seiner Herrlichkeit erscheint, werden die Ungerechten die Berge bitten: „Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!“ (Offenbarung 6,16). Der König von Tyrus in Hesekiel 28 ist ein weiteres Bild für Satan, der zum Schluss mit Feuer vernichtet wird:

„Mit deinen vielen Missetaten, durch die Ungerechtigkeit deines Handels, hast du deine Heiligtümer entweiht; da ließ Ich ein Feuer von dir ausgehen, das dich verzehrte, und ich habe dich zu Asche gemacht auf der Erde, vor den Augen aller, die dich sahen.“ (Hesekiel 28,18)

In Hesekiel wird das Ende Satans/Asasel beschrieben. Petrus (2. Petrus 3,10-13) beschreibt diesen großen Tag: Wenn der Teufel vernichtet wird, die Elemente der Himmel zerbersten und eine neue Schöpfung – neue Himmel und eine neue Erde - geschaffen werden, wo die Gerechten wohnen werden.

Hier können wir auch sehen, dass diese Strafe keine ewige Pein ist, die nie vergeht, sondern eine völlige Vernichtung und “Auflösung” der Elemente. Der Himmel über der Erde, die Galaxien werden durch das „Feuer“ vernichtet. In dieser Feuerbrunst werden der Teufel, seine Engel und all die Ungerechten zu einem „Nichts“ reduziert. Es bleibt nicht mal mehr Asche übrig. In dem großen Feuergericht wird der große Zerstörer selbst zerstört. Die volle Verantwortung für die Sünde wird auf Satan zurückfallen – dem Ursprung und Anstifter der Sünde. Mit der Versöhnung durch das Gericht wird ein vollständig versöhntes und harmonisches Universum wiederhergestellt sein, indem der gerechte Allmächtige JaHuWaH und Sein Sohn in Liebe regieren. 

Das Feuer ist deshalb „ewig“, weil es kein entkommen gibt. Es ist ein Feuer, das für immer und ewig die Menschen vernichtet. Sie werden für alle Ewigkeit nicht mehr sein.

“Und sie werden in die ewige Strafe hingehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.“ (Matthäus 25,46)

Die „ewige Strafe“ ist der ewige Tod. „Der Lohn der Sünde ist der Tod“ (Römer 6,23). Das Feuer wird nicht ewig brennen, sondern das Ergebnis (der Tod) wird ewig sein. Niemand wird mehr auferstehen. Als ein Beispiel für das „ewige Feuer“ zum Schluss wird uns Sodom und Gomorra gegeben (Judas 7). Sodom und Gomorra in der Nähe des Toten Meeres sind völlig abgebrannt – zerstört für ewig. Es ist immer noch zerstört, ödes Wüstenland.

Durch die giftigen Gase und die Flammen werden die Gottlosen vernichtet. Das ist das Feuer der Gehenna, das in den Bibeln mit „unauslöschlichem Feuer“ oder „Hölle“ übersetzt wurde. Es ist ein Feuer, das niemand löschen kann, bis alle Elemente durch die enorme Hitze völlig zerstört und aufgelöst sind. Die Erde wird nicht völlig vernichtet, sondern komplett von dem Fluch der Sünde durch das Feuer gereinigt. Darüber schwebt die Heilige Stadt wie die Arche Noah auf dem Wasser trieb.

“Dann wird Er auch denen zur Linken sagen: Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist!“ (Matthäus 25,41)

Dieses Feuer ist ursprünglich nur für den Teufel und seinen Engeln bereitet. Denn JaHuWaH gibt jedem Menschen die Chance, dem „Vater der Lüge“ nicht zu glauben. JaHuWaH hat alles getan, dass sie dieses Feuer niemals erleiden müssen. Er gab Seinen geliebten Sohn, und Sein Sohn ging freiwillig in den Tod, damit niemand durch das Feuer vernichtet würde (Johannes 3,16; Philipper 2,5-8). Der barmherzige Vater möchte nicht, dass auch nur einer verloren geht. Aber Er kann den ungeheiligten Menschen nicht den heiligen Himmel und die Gesellschaft der heiligen Engel bringen, weil die Sünde dann dort wäre – das Heilige würde beschmutzt.

„So wahr ich lebe, spricht der HERR [JaHuWaH], ich habe kein Gefallen am Tode des Gesetzlosen, sondern dass der Gesetzlose von seinem Wege umkehre und lebe! Kehret um, kehret um von euren bösen Wegen! Denn warum wollt ihr sterben, Haus Israel?“ (Hesekiel 33,11; Elberfelder 1905)

Rebellion und AblehnungDie Menschen hatten die Chance, aber sie haben „der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden an der Ungerechtigkeit.“ (2. Thessalonicher 2,12). Sie haben „die Liebe zur Wahrheit“ nicht angenommen (Vers 10). Diese Menschen wussten die Wahrheit, der Geist JaHuWaHs hat sie ihnen dargelegt. Es ist ihr eigenes Gewissen, das die ganze Wahrheit bestätigt. Aber sie verdrängten es, weil sie lieber in Ungerechtigkeit leben wollen. Das Blut des Messias konnte sie nicht reinwaschen, weil sie es gar nicht erst annahmen und auch den Weg, den Er beschritten hat, nicht gegangen sind. Viele sagen zwar, dass sie den Messias kennen und daran glauben, „aber in ihren Werken verleugnen sie Ihn“ (Titus 1,16). Jahuschuah wird zu diesen Leuten einmal sagen:

„Nicht jeder, der zu Mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen Meines Vaters im Himmel tut. Viele werden an jenem Tag zu Mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in Deinem Namen geweissagt und in Deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in Deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Und dann werde Ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von Mir, ihr Gesetzlosen!“ (Matthäus 7,21-23)

Ungerechtfertigt und ungeheiligt wird sie deshalb das „verzehrende Feuer“ umkommen lassen. Dem Wohlgefallen JaHuWaHs entspricht das sicherlich nicht. Sein „Zorn“ richtet sich gegen die schreckliche Sünde, die soviel Leid hervorgebracht hat. Der Ungerechte verbindet sich bewusst mit der Sünde (=Gesetzesübertretung) und wird mit ihr deshalb untergehen. So wird JaHuWaHs verzehrendes Feuer auch erst den Anstifter der Sünde treffen. Er lässt „das Feuer von ihm ausgehen“ (Hesekiel 28,18). Von Satan ausgehend wird es alle erfassen, die sich nicht von ihm und den Sünden getrennt haben. Der Mensch wird sich selbst richten, indem er die Worte des Sohnes des Allmächtigen nicht geglaubt hat.

„Und wenn jemand meine Worte hört und nicht glaubt, so richte Ich ihn nicht; denn Ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern damit Ich die Welt rette. Wer Mich verwirft und Meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das Ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag.“ (Johannes 12,47-48)

Wer Sein Wort verwirft, verwirft das Ewige Leben, denn seine Worte sind das Ewige Leben (Johannes 6,68). Der Ungerechte hat immer seine Wahl gehabt, er konnte wählen zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Finsternis. Aber er wählte die Finsternis. Wer Jahuschuahs Worte, die Er im Auftrag Seines Vaters gesprochen hat, verwirft, verwirft das Ewige Leben; er wird den ewigen Tod sterben. Als Paulus und Barnabas in Antiochien von den Juden verlästert wurden (sie widersprachen dem Evangelium, das die beiden den Heiden brachten), da sagten sie zu den Juden:

„Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündigt werden; da ihr es aber von euch stoßt und euch selbst des ewigen Lebens nicht würdig achtet, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden.“ (Apostelgeschichte 13,46)

Die Ungerechten selbst halten sich „des ewigen Lebens nicht würdig“. Damit haben sie den Tod selbst gewählt, sie brachten ihn selbst über sich. Die Vernichtung der Sünde und die Trennung durch den stellvertretenden Tod Jahuschuahs ist die einzige Möglichkeit der Erlösung. Denn „der Lohn der Sünde ist der Tod“ (Römer 6,23). Der Sünder, der sich nicht durch das Blut des Messias reinigen lässt, diesen unendlich hohen Preis, den Er und der Ewige Vater für den Sünder bezahlt hat, annimmt, wird diesen ewigen Tod sterben.

Was soll JaHuWaH da noch tun? Er hat das Unvorstellbare durch Seinen Sohn vollbracht und der Sohn hat unvorstellbares erlitten, um uns zu retten. Mehr kann JaHuWaH und Sein geliebter Sohn nicht tun.

“So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn [JaHuWaHs] kommen und Er den sende, der euch zuvor verkündigt wurde, Jesus Christus [Jahuschuah, der Messias], den der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon der HERR [JaHuWaH] durch den Mund aller Seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat.“ (Apostelgeschichte 3,19-21)

Der Versöhnungstag zeigt nicht nur die vollständige Erlösung durch das Opfer des Messias auf Golgatha, sondern symbolisiert auch den Weg bis zum abschließenden Gericht über Satan, seine Engel und der ihm nachfolgenden Ungerechten und der vollständigen Vernichtung des Bösen mit Zweig und Wurzel: Asasel.

Asasel, Satan, Teufel, Verführer, Luzifer, Fürst dieser Welt, Anstifter zum Bösen, Belzebub, Drache, die alte Schlange, ist für immer vernichtet. Das Böse gibt es nicht mehr. Und damit wird es auch den Tod nicht mehr geben, denn „als letzter Feind wird der Tod beseitigt“ (1. Korinther 15,26). Der Sünden des Volkes JaHuWaHs wird nie mehr gedacht. Satan, der sie verursachte, wird sie zurückerhalten und mit ihnen in den ewigen Tod gehen – Asasel wird nicht mehr sein.

Der Erlösungsplan ist vollendet. Versöhnt!

 

„Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten
werde Ich nie mehr gedenken“
(Hebräer 10,17)

„Er wird sich wieder über uns erbarmen, unsere Missetaten bezwingen.
Ja, du wirst alle ihre Sünden in die Tiefe des Meeres werfen!“
(Micha 7,19)

„Denn ich werde gnädig sein gegen ihre Ungerechtigkeiten,
und an ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken.“
(Hebräer 8,12)

„Die Drangsal wird sich nicht zweimal erheben.“
(Nahum 1,9)




1 Egyptian Book of the Dead Plate XXXI, in: John of the Gentiles, The False Prophet Azazel, 2015, S. 202 Up

2 Judit M. Blair, De-Demonising the Old Testament, 2008 S. 17-18; die Autorin gibt hierfür die Ansicht verschiedener Gelehrter des Alten Testaments wieder. Up

3 W. Oesterley/T. H. Robinson, Hebrew Religion: Its Origin and Development, 1947, S. 117; in: Judit M. Blair, De-Demonising the Old Testament, 2008 S. 3 Up

4 Jüdische Enzyklopädie, 1906, zu 'Azazel'; http://jewishencyclopedia.com/articles/2203-azazel Up

5 Origenes contr. Cels. 6, 48; in: Karl C. Bähr, Symbolik des Mosaischen Cultus, Bd. II, 1839, S. 691 Up

6 Dr. M.M. Kalisch, A Historical and Critical Commentary on the Old Testament, Bd. II; 1858, S. 328-329 Up

7 E.W. Hengstenberg, Die Bücher Mose's und Aegypten, 1841, S. 167. Bitte beachte: Es handelt sich um die alte deutsche Rechtschreibung des 19. Jahrhunderts. Up

8 J.B. Rotherham, The Emphasized Bible, Bd. III, 1902, S. 918 Up

9 Wikipedia unter "Satan"; https://de.wikipedia.org/wiki/Satan; abgerufen am 29.06.2015 Up

10 S.F. Dunlap, Vestiges of the Spirit – History of Man, S. 48; in: John of the Gentiles, The False Prophet Azazel, 2015, S. 203 Up

11 S.F. Dunlap, Vestiges of the Spirit – History of Man, S. 80-82; in: John of the Gentiles, The False Prophet Azazel, 2015, S. 206 Up

12 S.F.Dunlap, Vestiges oft he Spirit History of Man, 1858, S. 299; in: John of the Gentiles, The False Prophet Azazel, 2015, S. 49 Up

13 Das Buch Henoch, das heute zirkuliert, wird zu Recht nicht zum biblischen Kanon gezählt. Duch das gesamte Buch zieht sich ein esoterischer Faden. In Grundlegenden Dingen widerspricht es der Bibel. Das „Erste Buch Henoch“ wurde zwischen 250 v.u.Z. und 50 u.Z. von unterschiedlichen Autoren zu verschiedenen Zeitabschnitten geschrieben. Es stammt sicherlich nicht von Henoch des Alten Testaments. Henoch hat eine Schrift geschrieben (siehe Judas 1,14), was jedoch nicht mehr erhalten ist. Das zweite Buch Henoch wurde irgendwann zwischen dem ersten Jahrhundert vor unserer Zeit und dem 10. Jahrhundert unserer Zeit verfasst. Up

14 Colin Wilson, Aleister Crowley: The Nature of the Beast, 1987, S.49 Up

15 Helena Blavatsky, The Secret Doctrine, Bd. II, 1888, S. 284 Up

16 Tempelrolle 4Q203 in Zeile 6, Das „Buch der Rießen“; zudem Hinweise in den Rollen 11QT26,13 und 4Q180I,7 Up

17 C. Viertmann, Der Sündenbock in der öffentlichen Kommunikation – Schuldzuweisungsrituale in der Medienberichterstattung, 2015, S. 40 Up

18 Shepard, Leslie (Hg.): Encyclopedia of Occultism & Parapsychology, 1. Bd., 1984; www.igw-resch-verlag.at/lexikon/a/as.html; abgerufen am 29.06.2015 Up

19 Werner F. Bonin, Die Götter Schwarzafrikas / M.e. Liste afrikanischer Gottesnamen von John S. Mbiti u. e. Erzählung v. Niitse Akufo Awuku, 1979; www.igw-resch-verlag.at/lexikon/a/as.html Up

20 S.F.Dunlap, Vestiges of the Spirit-History of Man, S. 75; in: John of the Gentiles, The False Prophet Azazel, 2015, 207 Up

21 John of the Gentiles, The False Prophet Azazel, 2015, S. 282 Up

22 Rinehard and Winston, Justice and Mercy – Documentary of the Liturgy of the New Year and of the day of atonement, 1963, S. 237 Up

23 Michael W. Ford, The Beholders of Night - An exploration of the Shadow Luciferian Path, 2002, S. 2 Up

24 Helena Blavatsky, Secret Doctrine, Bd. II, 1888, S. 376-377 Up

25 www.esotericonline.net/group/teachings-of-helena-petrovna-blavatsky/page/lucifer-the-review-of-the-theosophical-society; abgerufen am 27.06.2015 Up

26 http://theisticsatanism.com/CoAz/index.html; abgerufen am 27.06.2015 Up

27 Geifodd ap Pwyll, Azazel: The Scapegoat, 2006; http://theisticsatanism.com/geifodd/azazel.html; abgerufen am 27.06.2015 Up

28 Nigel Jackson, Masks of Misrule, 1996, S. 12; in: John of the Gentiles, The False Prophet Azazel, 2015, S. 223 Up

29 http://balkansarcanebindings.blogspot.com/2013/11/the-book-of-azazel-grimoire-of-damned.html; abgerufen am 27.06.2015 Up

30 John of the Gentiles, The False Prophet Azazel, 2015, S. 137 u. 142 Up

31 Adolf Kinzler (1841-1926) war Theologe und Ehrendoktor der Universität Greifswald. Er sprach fließend griechisch, lateinisch und hebräisch. Er war als Pfarrer im Württembergischen tätig. Später wurde er Lehrer an der Evangelischen Missionsanstalt in Basel. Up

32 Adolf Kinzler, Die Biblischen Altertümer, 1884, S. 180 Up

33 Biblischer Kommentar über das Alte Testament, Carl Friedrich Neil und Franz Delitzsch (Hrsg.), erster Teil: Die Bücher Mose’s, Zweiter Band: Leviticus, Numerus und Deuteronomium, 1874,S. 118 Up

34 www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/suendenbock-asasel/ch/83aa811ddd31ffe78bcf8a6a32e01477/; abgerufen am 30.07.2015 Up

35 Biblischer Kommentar über das Alte Testament, Carl Friedrich Neil und Franz Delitzsch (Hrsg.), erster Teil: Die Bücher Mose’s, Bd. II: Leviticus, Numerus und Deuteronomium, 1874,
S. 116 Up

36 Das Bibellexikon online unter Sündenbock/Asasel; www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/suendenbock-asasel/ch/83aa811ddd31ffe78bcf8a6a32e01477/ abgerufen am 30.06.2015 Up

37 Adolf Kinzler, Die Biblischen Altertümer, 1884, S. 181 Up

38 Adolf Kinzler, Die Biblischen Altertümer, 1884, S. 181-182 Up

39 E.Th. Haas, Das Rätsel des Sündenbocks: Zur Entschlüsselung einer grundlegenden kulturellen Figur, 2009, S. 17; in: Christine Viertmann, Der Sündenbock in der öffentlichen Kommunikation – Schuldzuweisungsrituale in der Medienberichterstattung, 2015; S. 39 Up

40 C. Viertmann, Der Sündenbock in der öffentlichen Kommunikation – Schuldzuweisungsrituale in der Medienberichterstattung, 2015 Up

41 Bibelwissenschaft.de unter „Seth“; www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/seth/ch/c353cfd7a45b4882f95f657287b3edc8/ abgerufen am 30.06.2015 Up

42 Eberhard W. Helck, Lexikon der Ägyptologie, Band 4; 1982 unter “Opfer”; Friedrich Zimmermann, Der ägyptische Tierkult nach der Darstellung der Kirchenschriftsteller und die ägyptischen Denkmäler, 1912 Up

43 Karl C. Bähr, Symbolik des Mosaischen Cultus, Bd. II, 1839, S. 697-698 Up

44 siehe Barnabasbrief: www.glaubensstimme.de/doku.php?id=autoren:b:barnabas:barnabasbrief Up

45 Justin Maryr. Dial. Cum Tryph. Jud. Cp. 40; Tertullian contra Jud. Cp. 14 contra marc. 3,7; in Karl C. Bähr, Symbolik des Mosaischen Cultus, Bd. II, 1839, S. 689 Up

46 Bibelwissenschaft.de unter „Sündenbock Asasel“; www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/suendenbock-asasel/ch/83aa811ddd31ffe78bcf8a6a32e01477/; abgerufen am 30.06.2015 Up

47 S.B. Perera, The Scapegoat Complex, 1986, S. 11; in: Christine Viertmann, Der Sündenbock in der öffentlichen Kommunikation – Schuldzuweisungsrituale in der Medienberichterstattung, 2015, S. 38 Up

48 Biblischer Kommentar über das Alte Testament, Carl Friedrich Neil und Franz Delitzsch (Hrsg.), erster Teil: Die Bücher Mose’s, Zweiter Band: Leviticus, Numerus und Deuteronomium, 1874, S. 120 Up