Da das Dogma der Dreieinigkeit für den menschlichen Verstand tatsächlich nicht greif- und begreifbar ist, wird die dreieinige Gottheit den Menschen als Mysterium präsentiert, das nicht wirklich verstanden werden kann. Denn es ist ein Geheimnis – ein Mysterium. Im Katholischen Katechismus heißt es:
„Das Mysterium der heiligsten Dreifaltigkeit ist das zentrale Geheimnis des christlichen Glaubens und Lebens. Es ist das Mysterium des inneren Lebens Gottes, der Urgrund aller anderen Glaubensmysterien und das Licht, das diese erhellt.“1
Auf der Katholischen Webseite kathpedia.com ist zu lesen:
„Die heiligste Dreifaltigkeit (Dreieinigkeit, Trinität - lat. trinitas) ist das zentrale Glaubensgeheimnis des christlichen Glaubens und Lebens (KKK-K 44).“
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) schreibt unter dem Begriff Dreieinigkeit:
„Dreieinigkeit (lat.: Trinität) bezeichnet die Offenbarung Gottes und den Glauben an einen Gott in drei Gestalten als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Kaum ein Thema des christlichen Glaubens ist jedoch so rätselhaft (geworden), wie das Bekenntnis der Christen zum dreieinigen Gott.“2
Das ist eine ehrliche Aussage. Wie unlogisch und absurd die Trinitätslehre ist, zeigt auch der Erklärungsversuch von dem bekannten evangelischen Theologen Dr. Lothar Gassmann, der die Dreieinigkeit so formuliert:
„Es existiert ein einziger wahrer Gott (Monotheismus). Dieser wirkt und offenbart sich als Vater, Sohn und heiliger Geist. Der Vater ist Gott, der Sohn ist Gott, der Heilige Geist ist Gott – wesenseins existierend, und doch in drei Personen .“3
Es ist in der Tat ein Mysterium, dass dieser eine „wahren Gott“ aus drei gleichrangigen Götter-Personen besteht und dieser Glaube dennoch monotheistisch ist. Der katholische Theologie-Professor Karl-Heinz Ohlig – der die katholische Trinität sehr kritisch sieht – beschreibt sehr treffend, warum es zu dem in den Kirchen „trinitarischen Formelbestand“ kam, „dessen Ausbildung in den östlichen Kirchen mit dem vierten Jahrhundert, im westlichen Christentum seit der Früh- und Hochscholastik im wesentlichen abgeschlossen“ war:
„Alle weitere Theologie baut auf diesen Grundlagen auf; sie selbst aber bleiben unhinterfragt, werden für alles weitere Nachdenken vorausgesetzt und dann, teilweise von neuen Fragestellungen her, ausgelegt. Die Interpretationen sind ihrerseits natürlich wiederum von den jeweiligen Kontexten, vor allem von den soteriologischen Interessen her bedingt. Von daher versteht es sich von selbst, daß es eine breite ‚abendländische‘ Linie gibt, in der die trinitarische Formel zwar – pflichtgemäß – wiedergegeben wird, in der Sache aber zu Gunsten des einen Gottes zurücktritt: Gott hat die Welt geschaffen, sich offenbart, ist Mensch geworden und hat uns erlöst bzw. gerechtfertigt. In einer anderen Linie tritt die Dreipersonalität – bis hin zur Vorstellung einer innergöttlichen Liebesgemeinschaft – in den Vordergrund; hier wird dann der Monotheismus problematisch.
Noch anders sieht es in den sich allmählich in ihren Konturen abzeichnenden Theologien Afrikas und Asiens aus, die die trinitarischen Formeln von ganz fremden soteriologischen Traditionen her rezipieren und in ihr Denken inkulturieren.
Darüber hinaus spielen alle möglichen geistesgeschichtlichen Einflüsse, von der Philosophie bis hin zur Soziologie, und auch gesellschaftliche Entwicklungen, wie sie sich z.B. in der Befreiungstheologie oder in der Feministischen Theologie spiegeln, eine Rolle. Je nachdem wird die trinitarische Formelüberlieferung mit spezifischen Schwerpunkten angeeignet: Die Trinität als solidarisches Kollegium, die Personen als dialogisch-relationale Größen, der Geist als ‚Geistin“ usf.
Alles das ist recht interessant und wäre eine eigene Untersuchung wert. Allerdings bereichert es zwar die trinitarischen Spekulationen, kann aber nicht das Phänomen selbst, das trinitarische Dogma, begründen und intellektuell sichern. Deswegen stürzen Gebäude dieser Art ein, wenn ihnen das Fundament entzogen wird, auf dem sie so selbstverständlich aufbauen.“4
Weiter schreibt er:
„Im Ergebnis erscheint so die Trinitätslehre als ein Versuch, Monotheismus, Monismus und Polytheismus zu verbinden, also alle wichtigen weltreligiösen und hochkulturellen Gottesvorstellungen. […] Vielleicht erklärt sich die Faszination der Trinitätslehre daraus, daß sie die Vorzüge all der genannten Gottesvorstellungen – auf eine spannungsreiche Weise – zu verbinden sucht: die Wärme und das Hoffnungspotential, das der Monotheismus erweckt, die rationale Plausibilität eines letzten immanenten Prinzips sowie die kommunikative und soziale Lebendigkeit des Polytheismus.“5
Die Ansicht, dass „Gott“ ein „Mysterium“ bzw. ein Geheimnis ist, kommt hauptsächlich von den Gnostikern. Die Gnostik ist ein „religionswissenschaftlicher Begriff verschiedene religiöse Lehren und Gruppierungen des 2. und 3. Jahrhunderts nach Christus, teils auch früherer Vorläufer“ (Wikipedia). Gnosis wird auch als ein religiöses Geheimwissen bezeichnet. Es hat mehr mit Philosophie als mit der Bibel und den ersten Jahuschuah-Nachfolgern zu tun.
„Der Begriff Gnostik wird üblicherweise auf die geistliche Bewegung angewandt, die Seite an Seite mit der unverfälschten Christenheit existierte und aus der sich schrittweise die damalige Katholische Kirche herauskristallisierte, was grob als ein [vom ursprünglichen Christentum] getrennter religiöser Synkretismus definiert werden kann, der die christlichen Einflüsse stark geprägt hat.“6
Sowohl Plato als auch die Gnosis allgemein waren tief verstrickt in fragwürdige Formen von Mystizismus. Dieser mystisch-religiöse Einfluss auf die ersten Christen war enorm, besonders was das Verständnis der Seele und der Trinität betrifft. Origen (185-254 n. Chr.) war neben Augustin wohl derjenige, der den größten Einfluss auf die Theologie jener Zeit hatte. Wie Philo, so verbrachte auch Plato einen Großteil seines Lebens in Alexandria/Ägypten. Die damaligen Christen zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert wurden von Plato, Philo und Origen und deren griechischer Philosophie stark beeinflusst.
„Trinitätsvorstellungen bildeten sich im Christentum erst seit dem 2. Jahrhundert aus, die ‚eigentliche‘ immanente Trinitätslehre erst im 3. Jahrhundert. Hierbei waren kulturelle Mentalitäten wirksam, die diese Entwicklung – dies zeigt auch ein Blick auf vergleichbare frühjüdische Tendenzen – hervorbringen mußten.“7
Die Bibel spricht in der Tat von einem Mysterium, einem Geheimnis – von dem geheimnisvollen Babylon:
„… und auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben: Geheimnis, Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde.“ (Offenbarung 17,5)
Die Trinitätslehre entspringt der Katholischen Kirche – der Mutter aller Huren. Ihre Töchter haben sich heute fast alle wieder zurück in ihren Mutterschoß begeben und sind nun Teil der weltweiten Ökumene, deren Haupt die Katholische Kirche ist. Dieses Dogma von den „drei Götterpersonen, die zusammen ein Gott“ sind, ist das größte „Gräuel der Erde“, denn die Grundlage eines jeden Glaubens ist der Gott, der angebetet wird. Hinter allen faschen Göttern und Götzen steckt einer: der Erzfeind Luzifer – Satan.
Der allmächtige Schöpfer und Ursprung der biblischen Wahrheit wird sicherlich nicht wollen, dass Seine Nachfolger einem falschen Gott folgen. Er möchte, dass wir erkennen, wer Er ist, damit wir genau wissen, wem wir nachfolgen sollen und welchen Gott oder Götzen wir auf keinen Fall folgen sollen. Aber leider:
„… sie wollen Lehrer des Gesetzes sein und verstehen doch nicht, was sie verkünden und als gewiss hinstellen.“ (1. Timotheus 1,7)
Die Wahrheit über den Allmächtigen ist kein Geheimnis. Wer sich nicht auf Traditionen und Theologen verlässt, sondern selbst forscht und Seinen Schöpfer erkennen will, dem gibt JaHuWaH sich auch zu erkennen:
„… weil das von … [JaHuWaH] Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da … [JaHuWaH] es ihnen offenbar gemacht hat; denn sein unsichtbares Wesen, nämlich Seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, sodass sie keine Entschuldigung haben.“ (Römer 1,19-20)
„Und Er sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben, das Geheimnis des Reiches … [JaHuWaHs] zu erkennen, denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen zuteil, »damit sie mit sehenden Augen sehen und doch nicht erkennen, und mit hörenden Ohren hören und doch nicht verstehen, damit sie nicht etwa umkehren und ihnen die Sünden vergeben werden.« [Jesaja 6,9-10]“ (Markus 4,11-12)
„Er [JaHuWaH] tat uns das Geheimnis Seines Willens kund, gemäß Seinem wohlwollenden Ratschluß, den Er gefaßt hat in Ihm [Jahuschuah]“. (Epheser 1,9)
„… das Geheimnis, das vor den Zeitaltern und Geschlechtern verborgen war, nun aber Seinen heiligen geoffenbart worden ist, denen … [JaHuWaH] kundtun wollte, welches der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Völkern sei, nämlich: …. [Jahuschuah] in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.“ (Kolosser 1,26-27)
Das Wissen über unseren Schöpfer ist uns bekanntgegeben. Es ist kein Mysterium oder Geheimnis. Sein göttlicher Sohn Jahuschuah kam auf diese Erde, um Seinen Vater, den allmächtigen Schöpfergott zu offenbaren!
„Niemand hat Gott [JaHuWaH] je gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoße des Vaters ist, der hat uns Aufschluss über Ihn gegeben.“ (Johannes 1,18)
Leider wurde bereits 100 Jahre nach Jahuschuah – nachdem die erste Generation Seiner Nachfolger verstorben war – das Wissen über den Allmächtigen langsam verschleiert und ad absurdum geführt. Und heute folgen fast alle protestantischen Kirchen und Glaubensgemeinschaften dem rätselhaften, mysteriösen Lehrgebäude der Katholischen Kirche. Dies hat nicht nur für die Kirchen als Ganzes ernsthafte Folgen, sondern vor allem für jeden Einzelnen, der weiterhin in diesen Kirchen verbleibt:
„Mein Volk geht zugrunde aus Mangel an Erkenntnis; denn du hast die Erkenntnis verworfen, darum will Ich auch dich verwerfen, dass du nicht mehr Mein Priester seist; und weil du das Gesetz deines Gottes vergessen hast, will auch Ich deine Kinder vergessen!“ (Hosea 4,6)
„Geht hinaus aus ihr, Mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!“ (Offenbarung 18,4)
Weitere Fragen und Antworten zur Trinität/Antitrinität
1 Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 234, 1997, www.vatican.va/archive/DEU0035/_P1E.HTM
2 auf der Webseite der Evangelischen Kirche Deutschland: www.ekd.de/glauben/abc/dreieinigkeit.html
3 Gassmann, Dr. Lothar, zitiert in Ernst-Martin Borst, Dreieinigkeit, 2007
4 Karl-Heinz Ohlig, Ein Gott in drei Personen, 2. Auflage 2000, S. 114
5 Karl-Heinz Ohlig, Ein Gott in drei Personen, 2. Auflage 2000, S. 124
6 Encyclopedia Britannica, 11. Ausg., Bd. 12, S. 152
7 Karl-Heinz Ohlig, Ein Gott in drei Personen, 2. Auflage 2000, S. 117