In diesem Abschnitt der Artikelserie „Wer ist Jesus Christus“ wollen wir herausfinden, wie der Name bzw. Titel Christus im ersten und zweiten Jahrhundert zustande kam und woraus er sich entwickelte. Die Reise geht über die griechische Philosophie bis zum Götterkult Ägyptens. Dabei drängt sich ein Vergleich mit Bräuchen in der christlichen bzw. katholischen Kirche förmlich auf.
Teil 5 der Artikelserie "Wer ist Jesus Christus?"
Inhaltsverzeichnis der gesamten Artikelserie
- Einleitung (1. Teil)
- Die ersten „Christen“ in Antiochia... (2. Teil)
- ... und der Hindu-Erlöser Krishna (3. Teil)
- Exkurs: Wer ist „Isa“ im Koran? (4. Teil)
- Chrestus, der „Gute Gott“ (5. Teil)
- Vom „Guten Gott“ zum Gesalbten (Teil 6)
- Der Gesalbte Christ und der ägyptische Totenkult KRST (Teil 7)
- Die Entwicklung der „Nomina sacra“ zu „Iesus Christus“ (Teil 8)
- Die Endung „sus“ - Gott Dionysus, Sohn des Zeus (Teil 9)
- Der Dionysus des Nordens: Hesus (Teil 10)
- Von Sol invictus zu Jesus Christus (Teil 11)
- Das Christogramm, das Kreuzzeichen und das Malzeichen des Tieres (Teil 12)
- Schluss
Chrestus, der „Gute Gott“
Das Wort Christos (griechisch: χριστόϛ) war im vorchristlichen Griechischen kaum bekannt.1 Der Name Chrestos (griechisch χρηστὸς) jedoch war im gesamten Römischen Reich in regem Gebrauch. Menschen und Götter gab man diesen Namen lange vor der christlichen Ära. Die Namen Chrestos und Chrestoi (plural) wurden zur Beschreibung von Göttern, Orakel, Philosophen, Priestern und Helden benutzt. Beachte, der Name wird mit „e“ geschrieben und nicht mit „i“, wie in Christus. Zeitweise, besonders bei dem antiken griechischen Dramatiker Euripides (gelebt von ca. 480 bis 406 v.u.Z.) wurde dieser Titel als rein moralischer Begriff für „tugendhaft“ verwendet.2
Chrestos bedeutet: Gut, ausgezeichnet, freundlich, nützlich. Dieser Name wurde sowohl Neugeborenen oberer Gesellschaftsschichten als auch ganz normalen Bürgern gegeben. Wohl auch Sklaven und Freigelassene erhielten ihn.3 Viel zitiert wird in diesem Zusammenhang der Schriftsteller und Verwaltungsbeamte Sueton (ca. 70 bis 122 u.Z.), der über einen gewissen Chrestos berichtet, der zusammen mit seinen Anhängern unter Claudius (41 bis 54 u.Z.) aus Rom vertrieben wurde.4
Einige Jahre später berichtet Tacitus5 von demselben Ereignis, schreibt aber von den „Christiani“. Sueton ordnet die Chrestiani den ‚Iudaei‘ zu, von denen er die ‚Christiani‘ (nicht ‚Chrestiani‘!) wohl zu unterscheiden weiß. Er hielt Chrestus also für einen bekannten römischen Juden.6 Viele Historiker sind sich einig, dass es sich hierbei nicht um einen Nachfolger des Messias handelte, sondern vielmehr um einen jüdischen Radikalen, der das Königreich Gottes durch Gewalt herbeiführen wollte.7 Es könnte sich dabei möglicherweise um jüdische „Messianisten“ gehandelt haben, die inspiriert durch das Buch Henoch und ähnlicher apokalyptisch-gnostischer Bücher mit der begeisterten und leidenschaftlichen Hoffnung auf den Zusammenbruch des Römischen Reiches infiziert wurden und die Errichtung des „Königreiches der Erwählten“ erzwingen wollten.8
Andere Forscher hingegen gehen davon aus, dass sich die Suetonstelle sehr wohl auf die Christusnachfolger bezieht.9 Für unser weiteres Studium zu den Ursprüngen des Namens Jesus Christus ist es jedoch völlig irrelevant, ob diese Juden nun „Christen“ oder „Chresten“ waren, denn beide Namen/Titel entspringen einer zweifelhaften Quelle als Namen für den Messias.
Eines der wohl ältesten von Heiden übermittelten Zeugnisse über den Messias wird uns von dem syrischen Stoiker Mara Bar Sarapion (Lebensdaten unbekannt) übermittelt, der jedoch keine Namen wie Chrestos, Christus oder Jesus erwähnt. Es handelt sich um einen Privatbrief, den dieser aus römischer Gefangenschaft an seinen Sohn schrieb. Die Abfassung des Originals wird auf eine Zeit zwischen 70 und 165 u.Z. datiert. Enthalten sind Mahnungen an seinen Sohn Mara Bar Sarapion, dem eine mögliche Hinrichtung bevorstand. Er schreibt über die Weisheit und erwähnt als Vorbilder dabei neben Sokrates und Pythagoras auch einen „Weisen König“, den die Juden hinrichten ließen.10
Der Staatsmann, Armeeführer und Philosoph Phocion (gelebt von ca. 402 bis 318 v.u.Z.), ehemals ein Schüler Platons, bekam den Beinamen Chrestos (Phocion ho Chrestos/Phocion der Gute). Er hatte in Athen einen sehr guten Ruf und war für seine Unbestechlichkeit und seine Unbescholtenheit bekannt.11 Auch der Politiker Dionysius von Herakleia (gelebt von 360 bis 305 v.u.Z.), der ca. zwei Jahre die Stadt Herakleia am Schwarzen Meer regierte, bekam den Beinamen Chrestos (der Gute). Dies deshalb, weil er im Gegensatz zu seinen Vorgängern seine Macht moderat und gnädig ausführte, immer darauf bedacht, die bürgerlichen Ehren nicht an sich zu reißen.12
Es gibt weitere zahlreiche griechische und lateinische Inschriften sowie griechische Papyrusfunde mit dem Namen Chrestus bzw. Chrestos, die zeigen, dass dieser Name ein ganz gewöhnlicher Name im Römischen Reich war.13 Zu jener Zeit war es auch allgemeiner Brauch, an Grabsteinen von Verstorbenen eine Inschrift zu verfassen wie: „Lebewohl, Chrēste!“ oder bei weiblichen Verstorbenen „Lebewohl Chrēstē!“14
Der jüdische Philosoph und Theologe Philo (10/15 v.u.Z. bis 40 u.Z.), ein Zeitzeuge des Messias, benutzt das Wort chrestus im Sinne von „brauchbar“, „hilfreich“ und „gut“. Er bringt es in Verbindung mit der Güte Gottes, die die Gerechten anstreben sollen. Bei dem jüdisch-römischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus (37/38 bis 100 u.Z.) bedeutet der Ausdruck chrestos „moralisch gut“, aber auch „freundlich“, „gütig“ und „gutgesinnt“.15 Im Neuen Testament erscheint das Wort chrestos in Lukas 5,39 und im Zitat in 1. Korinther 15,33. Es wird an sieben Stellen für „gütig“ und „gut“ und „sanft“ gebraucht.
Wie eingangs schon erwähnt, wurden nicht nur “gute Menschen” als Chrestos bezeichnet, sondern auch Götter. Auf der griechischen Insel Delos wurde eine Inschrift auf Tafeln gefunden mit dem Inhalt: „Gewidmet der Isis Chreste“ (ΙΣΙΔΙΧΡΗΣΤΗ).16 In einem „spirituell mystischen Sinn“ schrieben die Griechen das Wort Χρηστόϛ (Chrestos) lange Zeit vor unserer Zeitrechnung auf die Gräber der Verstorbenen.17 In Ägypten war der Ausdruck neter nefer (guter Gott) ein gewöhnlicher Beiname (Epithet), der sowohl auf Osiris und andere mythische Götter wie auch auf die Pharaonen angewandt wurde.18 Der spätantike römische Philosoph Macrobius (gelebt von ca. 385/390 bis ca. 430 u.Z.) hat uns überliefert, dass Χρηστόϛ (Chrestos) sowohl die gebräuchliche als auch die akkurate Wiedergabe des ägyptischen Ausdrucks nofri (nefer) war, wie er auf Isis und Osiris angewandt wurde.19
Das Wort „Guter“ (nefer, griechisch: chrestos) für die Götter ist einer der zentralen ägyptischen Ausdrücke, die mit deren Religion der Wiedergeburt zu tun hat. Der Gott Atum beispielsweise wurde „Nefertem“ genannt, wenn man ihn als den wiedergeborenen Atum, der aus dem Urwasser auftaucht, bezeichnen wollte. Denn aus dem Wasser kam er als der Gute, als der Reine. Das heißt, Neter im Sinne von das „Gut-sein“, das „Richtig-sein“, im Einklang sein mit seinem eigenen inneren Wesen (Seele) – die innere Wahrheit.20
Besonders Osiris war ein Neter nefer (guter Gott), wie auch sein Sohn Horus. Eine Inschrift, die auf der Südseite des Wadi in einer kleinen Felsenhöhle gefunden wurde, besteht aus den Hieroglyphen eines Falken und dem nefer-Symbol. Der Name könnte Hor-nefer gelautet haben.21
Einige Jahrhunderte später bekam der König fünf königliche Titel. Der erste Titel war das Bild des Horus (Hieroglyphe eines Falken und war als „Horusname“ bekannt). Der zweite Titel war nbty/nebti und bekannt als „die zwei Damen“. Dieser Name setzte den König unter den Schutz der Geiergöttin Nekhbet (für Oberägypten) und der Kobragöttin Wadjet (für Unterägypten). Der dritte Name wurde „Horus aus Gold“ genannt. Der vierte und fünfte Name wurde innerhalb ovaler Kreise geschrieben oder eingeritzt. Diese zeigten die universale Herrschaft des Königs und schützten magisch den königlichen Namen auf Monumenten. Der fünfte Name war der Geburtsname, wie z.B. Tuthmosis. Gewöhnlich folgt darauf der Titel „Sohn des Re“, der den König mit dem Sonnengott identifiziert. Auf Monumenten erscheint auch ein weiterer Titel: „Herr der zwei Länder“ (Ober- und Unterägypten) und „Der gute Gott“ (netjer-nefer).22
Aber auch die Pharaonen wurden als Götter auf Erden als Inkarnationen des Gottes Horus angesehen. Der erste menschliche König war als „Nachfolger Horus“ bekannt und seit ca. 3000 v.u.Z. wurden alle Könige als „der lebende Horus“ begrüßt. Der König galt als der göttlich ordinierte Regierende und war zugleich Gott auf Erden. So lautet beispielsweise eine königliche Inschrift:
„Jahr 19 [der Regierung der] Majestät des Guten Gottes, Herr der zwei Länder Nema’re, Sohn des Reh, Amenehmeht III.“23
Jeder König bzw. der Pharao selbst ist ebenfalls ein „guter Gott“ (Neter nefer) auf Erden. Neter steht für ein Wesen von göttlichem Charakter.24 Osiris war das Vorbild eines jeden ägyptischen Herrschers. Dafür muss man den Mythos des Osiris verstehen. Er galt als ein König, der zwar von den Göttern abstammt, aber dennoch ein Mensch war. Er wird immer menschlich dargestellt und trägt nur weltliche Machtsymbole, wie den Krummstab, aber nie das Anch-Kreuz☥.25 Osiris wird auch als der „große Schwarze“ dargestellt, was an den indischen Krishna erinnert. Schwarz deshalb, weil er im Nilschlamm ertrinkt, aber wieder aufersteht. Als Totengott steht er für Tot und Wiedergeburt und ist für das Gericht über die Menschen zuständig. Osiris hat im Jenseitsgericht den Vorsitz und spricht das Urteil über die Verstorbenen.26
Die ägyptischen Kleriker haben später die Kaiser als Nachfolger der Pharaonen anerkannt. So ist der römische Kaiser Augustus (gelebt von 63 v.u.Z. bis 14 u.Z.) der ägyptische Hohepriester par excellence, der die göttliche Macht auf Erden innehat. Darstellungen in allen Tempeln, in denen noch Betrieb herrschte, zeigten den Kaiser in derselben Amtskleidung und denselben Aktivitäten wie seine ägyptischen Vorgänger. Im Tempel von Philae in Oberägypten wird Augustus dargestellt, wie er den Göttern Isis, Amun oder Hathor opfert. Opfert er dem Osiris, wird er als „der gute Gott“ (chrestos Gott) bezeichnet.27
Nach der heidnischen Vorstellung überlebt die Seele den körperlichen Tod. Und so musste sich jeder Verstorbene vor dem Gericht Osiris verantworten, stellvertretend durchgeführt durch die irdische Priesterschaft. Nachdem die Toten ihre letzte Reise angetreten sind und im Gericht des Osiris gerechtfertigt wurden, nahmen sie den Namen Χρηστοί (Chrestoi) an. Χρηστόϛ (Chrestos) wurde in Verbindung mit der geläufigsten Kombination des Bittgebetes: HPΩΣ XPHΣTE XAIPE verwendet. Zu deutsch bedeutet dies in etwa: „Erlöste(r) Chreste sei gegrüßt“! Der Ausdruck „ήρωοί Χρηστοί“ (erlöste Christen) stand tatsächlich für die erlösten Seelen der heidnischen Heiligen.28
Das Nefer-Amulett wurde sowohl von den Lebenden als auch von den Toten getragen, um Glück und ein gutes Leben zu haben – auch nach dem Tod. Die Nefer-Hieroglyphe steht auch für „Haus des Guten“ und damit für „Haus Chrestos“ und ähnelt sehr christlichen Kirchen. Der Ausdruck der Hieroglyphen pr-nfr steht für “Balsamierungsstätte” und nfrw (plural von nefer) bezieht sich auf das Herz/Kern des Grabes.29 Die Totenverehrung und das Erfordernis von Reliquien unter älteren katholischen Kirchen lässt den heidnisch-mythischen Ursprung erkennen – eine Praxis, welche der Bibel fremd ist.
Gemäß der Bibel ist der Tod die Folge der Sünde und damit nicht verehrungswürdig. Das heißt, es darf daraus kein Kult gemacht werden. Ein Toter galt im Alten Bund als „unrein“. Jeder der einen Toten berührte musste sich rituell reinigen (vgl. 4. Mose Kapitel 19). Wegen eines Toten durften auch keine Rituale am eigenen Körper durchgeführt werden, wie das Tätowieren oder die Haare abschneiden, wie es bei den Heiden üblich war (5. Mose 14,1; 3. Mose 19,28; 21,5). Verstorbene haben keinen Anteil mehr, weder in dieser Welt noch in der Jenseitigen (Prediger 9,5.10; Psalm 88,6; Jeremia 22,10; Matthäus 22,31-32; Markus 12,26-27; Lukas 20,38; vgl. auch Matthäus 8,22). Der Tod ist wie ein Schlaf (Psalm 115,17; Offenbarung 14,13), von dem die Gerechten bei Jahuschuahs Wiederkunft zum ewigen Leben auferweckt werden und die Ungerechten zur ewigen Vernichtung (Jesaja 26,19; Johannes 5,21-25; 1. Korinther 15,29.42; 1. Thessalonicher 4,16-17; Offenbarung 11,18; 20,5.12-13). Das heißt, sie werden nicht mehr existieren. Auch der Tod, welcher durch die Sünde zustande kam, wird schließlich „als letzter Feind“ beseitigt (1. Korinther 15,26).
Die Hieroglyphe Nefer mit dem Herz und dem Kreuz darüber, erinnert auch sehr stark an das heilige Herz Jesu. Dieser katholische Kult des heiligen Herzens Jesu entwickelte sich bereits in der frühen Kirche30
Im Mittelalter formte sich der Kult des heiligsten Herzens Jesu weiter aus. Einen Aufschwung bekam er durch Visionen der Nonne Margareta Maria Alacoque im Juni 1675. Christus habe ihr sein göttliches Herz enthüllt und unter anderem mitgeteilt, dass „am ersten Freitag nach der Oktav des Fronleichnamsfestes31 ein eigenes Fest zur Verehrung“ seines Herzens begangen und die heilige Kommunion empfangen werden soll. Alacoque wurde dabei von ihrem Beichtvater, dem Jesuiten Claude de la Colombière (1641-1682) unterstützt.32 Mitte des 19. Jahrhunderts sorgten die Jesuiten für die weitere systematische Verbreitung des Herz-Jesu-Kultes in den Pfarrgemeinden. Die Mittel der Kultpropaganda waren die Literaturproduktion, die der Volksmission und der Erziehung des Klerus. 1889 setzte Papst Leo XIII. das Herz-Jesu-Fest in den höchsten liturgischen Rang eines Kirchenfestes.
Zehn Jahre später weihte Papst Leo XIII. 1899 die gesamte Menschheit dem Herzen Jesu. Dieser Weiheakt wurde politisch genutzt und kann als „absoluter kirchlicher Herrschaftsanspruch“ gedeutet werden. Durch seine Enzyklika Annum Sacrum verkündigte Papst Leo XIII., dass das Herz Jesu dieselbe Funktion hat, wie damals das Kreuz zur Zeit Konstantins. Es sei „Verheißung und zugleich die Ursache des baldigen glänzenden Sieges“.33
Und so wurde der Herz-Jesus-Brauch zum „zentralen Kult der katholischen Kirchen“ in Deutschland und Frankreich im Ersten Weltkrieg.34 Der Propagandaspruch der Jesuiten lautete: “Mit Jesu Herz durch Krieg und Sieg!“35 1915 wurden in beiden Ländern nationale Herz-Jesu-Weihen durchgeführt. Magische Praktiken, wie das Verteilen von Herz-Jesu-Abzeichen und –Medaillen durch die Pfarrer gehörten bald zum Kriegsalltag.36 Der Kult wurde als Nutzen für das Seelenheil der Sterbenden dargestellt.37
Papst Pius XI. erkannte in der Andachtsübung des Heiligsten Herzen Jesu den „ganzen Gehalt der Gottesverehrung“ und verknüpft sie mit Maria, der „Vermittlerin unserer Versöhnung mit Gott“.38 Papst Pius XII. bestätigt diese Weihe Seines Vorgängers und bekräftigt, dass es sich hierbei nicht um eine „gewöhnliche Andachtsform“ handelt, sondern es handle sich um ein Hilfsmittel zur „Erlangung der christlichen Vollkommenheit“. Ebenso fehlt der Hinweis nicht, dass es "angebracht ist", sich dabei auch an das „Herz der himmlischen Mutter“ mit „dankbarer und sühnender Gesinnung“ zu wenden.39
Das Herz-Jesu-Fest wird in der katholischen Kirche nicht nur am Freitag in der Woche nach Fronleichnam gefeiert, sondern auch jeder erste Freitag im Monat. Es wird gebeichtet und das eucharistische Brot angebetet und wer das Jesu dulcissime (Lieber Jesu) öffentlich am Herz-Jesu-Fest betet, dem gewährt die katholische Kirche einen vollkommenen Ablass.40 Diese abergläubige Praxis des Herz-Jesu-Freitags, wie auch die Wallfahrten, die Rosenkranzgebete und die Ablässe sollten die Zeit im Fegefeuer verkürzen und das Tragen von solchen Amuletten „das Risiko eines unvorbereiteten Todes mindern“.41. Es diente nicht nur dem eigenen Seelenheil, sondern, wie bei den ägyptischen und hellenistischen Mythenreligionen ebenso, dem Heil bereits Verstorbener.
Aufschlussreich ist auch, dass das Datum dieses Hochfestes, an dem das Heiligste Herz Jesu geweiht wird, im Juni stattfindet.42 Es ist der Monat, indem auch der Jahrestag der Geburt Osiris in Ägypten gefeiert wurde. Der Tag fiel immer auf die Zeitperiode der Sommersonnenwende, die praktischerweise mit dem Beginn der Nilüberschwemmung zusammenfiel. In den Kalendern der koptischen und griechischen Kirchen ist dieser Tag das Fest des heiligen „Onnofrios“. Onnofri war die offizielle Bezeichnung Osiris, worin die Hieroglyphen für „nfr“ (nefer) enthalten sind und für den „Guten“ Gott steht, auf Griechisch: Χρηστόϛ (Chrestos). „Die vorherrschende Form des nofri (Χρηστόϛ) Zeichen ist das .“43
Die katholische Kirche hat sich auch einen Heiligen mit diesem Namen geschaffen, dessen Geburtstag am 12. Juni gefeiert wird. Der Legende nach lebte der heilige Onofrius in einem Kloster in der Thebais/Ägypten, wo er das Verlangen bekam, noch asketischer und entbehrungsreicher zu leben. Er ging deshalb in die Wüste, wo er während seines 60-jährigen Aufenthalts Mitteilungen von Gott erhalten haben soll, bevor er dort am 12. Juni 400 u.Z.44 starb. Allerdings wird auch berichtet, dass er während der ganzen Zeit der Welt völlig unbekannt war.45 Da es sich als „Christ“ nicht ziemte, einen ägyptischen Gott zu verehren, bildete die Legende einen Heiligen, hinter dem sich Osiris versteckte.
„Der Name Onophrios wird häufig auf den koptischen Ursprung Unnufer zurückgeführt, was in etwa mit „der Perfekte“, „der ewig Glückliche“ oder „der Dauerhaft Gute“ zu übersetzen wäre.“46
Weitere Namensvarianten sind Onophrius, Onofrios, oder auf Arabisch Abû Nûfar. Auch ein Heiligenlexikon spricht den heidnischen Hintergrund offen aus:
„Tatsächlich hieß er [Onofrios] nach dem ägyptischen Gott Wnn-nfr, was auch Beiname des Osiris war“.47
Die Onofrios-Verehrung scheint auch eine Verbindung zum Täufergeburtstag (Johannes der Täufer) am 24. Juni zu haben. Denn die spätere symbolische Totensalbung war ursprünglich noch mit der Taufe verknüpft.48 Das zeigt sich besonders deutlich in der äthiopischen Gesellschaft, wo die Taufpatenschaft eine große Rolle spielte. Johannes der Täufer ist in der byzantinischen Kirche der wichtigste Fürsprecher der Menschen nach Maria geworden. Dem „Krstena abat“, dem Paten, kam eine große Rolle zu. Der Beichtvater vor der Taufe nannte sich „Nefs abat“. Seit dem ausgehenden 4. Jahrhundert findet sich in der Ostkirche die Auffassung, dass der Taufende zum geistigen Vater des Täuflings wird.“49 Hier haben wir sowohl den „Krest“ wieder im Namen wie auch den „Nefer“.
Nebenstehendes Bild des heiligen Onophrius50 wie er an eine Hausfassade am ehemaligen Eiermarkt am Münchner Marienplatz von einem Maler im Auftrag Heinrich Birmats Ende des 15. Jahrhunderts gemalt wurde.51 Das Haus wurde öfter abgerissen, Onofrios wurde jedoch immer wieder an die Hausfassade am Marienplatz 17 gemalt und so ziert das Gebäude heute ein ähnliches Bild in Mosaik. Die Geschichte Onofrius in Verbindung mit München geht bis ins 12. Jahrhundert zurück, wonach Heinrich der Löwe die Schädelreliquie Onofrios 1172 von seinem 2. Kreuzzug mit nach München brachte, wo sie in der St.-Lorenz-Kapelle aufbewahrt worden sei. Nach ihrem Abriss 1816 ist die angebliche Reliquie nicht mehr auffindbar.
Wie Osiris der Gott der Toten ist, so steht auch der Heilige Onofrios u.a. für einen guten Tod.52 Die Verehrung Onophrios/Osiris, die sich von Ägypten im 6. Jahrhundert über die ganze Christenheit ausbreitete, fällt im Juni zusammen mit dem Kult des heiligen Herzens Jesu. Wie bereits oben gesehen, geht dieses Herz ebenfalls auf das Herz Osiris zurück. Im antiken Ägypten glaubte man, dass das Herz im Leben nach dem Tod wieder zurückgegeben wird. Deshalb beließ man das Herz als einziges Organ im Körper während der Mumifizierung. Das Herz galt als Sitz der menschlichen Weisheit, der Emotionen und des Gedächtnisses, nicht das Gehirn. Es war deshalb das wichtigste Körperteil.
Einige Forscher nehmen heute an, dass das Herz ein neuronales Netzwerk enthält, das eine ähnliche Gedächtnisleistung zeigt wie das Großhirn. Es könnte sein, dass das Herz Persönlichkeitsmuster abspeichern kann. Immer mehr Menschen mit Spenderherzen sollen berichten, dass sie nach der Operation plötzlich ihr Verhalten änderten, neue Vorlieben oder Ängste verspürten. Dr. Schwartz, Professor für Psychologie an der University of Arizona kommt zu dem Schluss: „Fühlen und Denken finden nicht nur im Gehirn, sondern auch im Herzen statt. Und das wird dort codiert gespeichert und an alle Zellen weitergegeben.“ Dieses „zelluläre Erinnerungsvermögen“ gelange dann bei einer Transplantation in den Körper des Empfängers.53
Im Buch der Toten wurde im Endgericht das Herz des Verstorbenen gegen die Feder des Ma’at (Symbol der universellen Wahrheit, Harmonie und Balance) abgewogen. Blieb die Waage dabei im Gleichgewicht, wurde er freigesprochen. Wenn dies nicht der Fall war, wurde er schuldig gesprochen und dem Jenseitsdämon übergeben.54 Im Buch der Toten wird Osiris als Onofris bezeichnet, den ein Teil der Christenheit verehrt. Bei der Rechtsprechung führt Horus persönlich den Verstorbenen dem Osiris (Onofris) zu:
„Ich komme zu dir, Onophris, und bringe dir den NN, dessen Herz gerecht aus der Waage hervorgegangen ist, ohne daß er bei irgendeinem Gott oder bei irgendeiner Göttin als Verbrecher befunden wäre …“55
Um vorzubeugen, dass das Herz gegen den Verstorbenen spricht, wurde ein Herz-Skarabäus aus grünem oder schwarzem Stein beigegeben. Ein Skarabäus ist ein Mistkäfer, auch als Pillendreher bekannt, der die Eier in den eigenen Mist legt, aus dem die Jungen entschlüpfen. Dieser Mistkäfer stand deshalb auch als Symbol für die Wiedergeburt.
Es war das wichtigste Amulett bei der Mumifizierung, welches auf das Herz gelegt wurde, um den Hals gehängt oder in die Mumienbinden eingenäht wurde. Die Toten vertrauten auf die Hilfe des Herzskarabäus-Amuletts, das auch als ATäunkh („der Lebende“) bezeichnet wurde. Das Amulett steht stellvertretend für die Seele des Osiris, des Atum und des Ptah.56 Von dem Skarabäus glaubte man auch, dass es das Herz der Isis war, die als Mutter der Verstorbenen galt. Das Herz wird so auch mit Horus identifiziert: Es ist das transformierte Herz bzw. das Herz, dass der Verstorbene im zukünftigen Leben erhält.57 Auf diesen Steinen war in Hieroglyphen der Name des Verstorbenen und ein Spruch/Gebet aus dem ägyptischen Buch der Toten eingeritzt. Das Herz soll im Gericht für die Wahrheit einstehen und Schutz auf der Reise ins Jenseits geben. So lautet ein Spruch:
„Erhebe Dich, o König, denn ich bin Isis; Ich bin zur Mitte der Erde gekommen, zu dem Ort, an dem Du bist (= Grab in der Pyramide); ich ergreife Dich und gebe Dir Dein Herz für Deinen Körper.“58
In diesem Fall ist ein König bzw. Pharao angesprochen. Die Einleitung eines anderen bekannten Totenspruchs (30B) lautet: „Mein Herz meiner Mutter, mein Herz meiner Mutter, mein Herz meiner wandelbaren Formen – Stehe nicht auf gegen mich als Zeuge, tritt mir nicht entgegen im Gerichtshof …“.59 Auch hier ist niemand anderer als Isis, die Mutter des Horus gemeint. Die Anrufung und Fürbitten Marias in der katholischen Kirche hat sicherlich hier ihren Ursprung.
Wir sehen, dass der griechische Ausdruck Chrestos, als „der Gute“, ein Name ist, der Menschen und vor allem Göttern gegeben wurde, deren Aufgabe die „Erlösung“ der Verstorbenen war. Dieser Name bürgerte sich in den ersten beiden Jahrhunderten vor der Zeitenwende auch in den Schriften des hellenistisch-alexandrinischen Judentums ein.
Das griechische Wort Chrestos wird in der ersten griechischen Übersetzung der Schriften des Alten Bundes, der Septuaginta,60 häufiger für gut und Güte (z.B. Psalm 69,16), aber auch für Gott (z.B. Psalm 106,1; Jeremia 3,11) sowie für Seinen Namen (z.B. Psalm 52,9) verwendet. Erstaunlicherweise erscheint aber auch der ominöse Titel Christus (mit „i“) erstmals in dieser Übersetzung. Dieses griechische Alte Testament war später die Grundlage für die „Abschreiber“61 bzw. „Übersetzer“ des Neuen Testaments, deren Bücher stark von der Sprache der Septuaginta beeinflusst ist. So sind viele Zitate im Neuen Testament der griechischen Übersetzung des Alten Testaments und nicht dem hebräischen Text entnommen. Es gilt zu bedenken, dass diese griechische Übersetzung des Alten Testaments im Umfeld des hellenistischen Alexandrias entstand, wo die griechische Philosophie bereits seinen Einfluss auf die dort lebenden Juden ausübte, welche es übersetzen. Zudem ist die Sachlage der Septuaginta nicht einheitlich, weil es Manuskripte und Abschriften und Überarbeitungen nicht nur vor unserer Zeitrechnung gibt, sondern auch danach.
„Die Lesart ‚Christianos‘ ist nicht gesichert, da sie in der ältesten und zuverlässigsten Handschrift aus ‚Chrestianos‘ korrigiert worden ist“62
Die ursprünglichen Übersetzungen jüdischer Gelehrter wurden im Lauf der Jahrhunderte mehrmals, sowohl von jüdischer als auch von christlicher Seite überarbeitet.63 Meist sind nur Fragmente erhalten. Jüngere Revisionen bzw. Übersetzungen sind die des Aquila (128 u.Z.), des Symmachus (Ende 2. Jahrhundert u.Z.) und des Theodotion (etwa Ende 2. Jahrhundert u.Z.).64
So wurde beispielsweise in Psalm 2,2 das hebräische Wort משׁיח („Gesalbter“) mit χριστός (Christos) wiedergegeben. Aquila, ein Jude, ersetzte als Antwort auf die christliche Übersetzung später das Wort χριστός (Christos) durch ἠλειμμένος, das ebenfalls „gesalbt“ bedeutet. Das zeigt, dass Christos für „Gesalbter“ nicht der richtige Ausdruck im Griechischen ist. Aquila hielt sich bei seiner Übersetzung wieder mehr an den hebräischen Text. Symmachus wird für einen ebionitischen Christen oder auch für einen Samariter gehalten. Seine Übersetzung ist längst nicht so genau, wie die des Aquila. Bei Theodotion geht man davon aus, dass die Übersetzung aus dem 2. Jahrhundert u.Z. eine Revision aus dem 1. Jahrhundert v.u.Z. ist. 65
Problematisch ist auch, dass in der Septuaginta das Tetragramm meist mit κύριος („Herr“) wiedergegeben wird, aus dem im Neuen Testament „Christus“ gemacht wurde. So steht in der gefundenen Jesajaschriftrolle von Qumran (4QpIsaa/4Q161) in Psalm 18,32 „χρίστος Κύριος“ (Christos Kyrios), anstelle des Tetragramms JHWH im ursprünglich hebräischen Text.
„Die Tatsache, dass der Messias Herr, Κύριος, genannt wird, ist nicht im Einklang mit dem Judentum des Alten Testament, aber im Neuen Testament ist Κύριος ein gebräuchlicher christologischer Titel und χρίστος Κύριος [Christos Kyrios] eine konfessionelle Formel. Deshalb steht die Lesart χρίστος Κύριος in Verdacht (oder wird vermutet) eine christliche Interpolation (Erweiterung) zu sein.“66
Der gnostisch-heidnische Einfluss wird auch in dem Apokryphenbuch 3. Sirach deutlich,67 wo in Kapitel 47,11 das hebräische JHWH mit Kyrios (Herr) übersetzt steht. Und im Kodex Vatikanus (möglicherweise aus Unterägypten stammend) wird es als χρίστος (Christos) wiedergegeben. Auch die Psalmen Salomons benutzen den Ausdruck Χρίστος, wenn sie sich auf den zukünftigen Erlöser beziehen. Ein zusätzliches bekanntes griechisches Wort taucht in der Septuaginta (Amos 4,13) auf: παντοκράτωρ (Pantokrator). Dieses Wort wird parallel zu Χρίστος verwendet. Der hebräische Ausdruck יהוה חוצבא (JHWH der Heerscharen) wurde durch Χρίστος παντοκράτωρ (Christos Pantokrator) ersetzt. Man kann deshalb davon ausgehen, dass es sich dabei um einen Eingriff ins Alte Testament durch die christlichen Übersetzer handelt.68 Christus Pantokrator ist eine „Übertragung des Zeusbeinamens pantokratis“.69 Auch wenn das griechische Wort Pantokrator nichts anderes als „Weltenherrscher“ bedeutet – ein Titel, der durchaus auch auf den Himmlischen Vater zutrifft – so ist es fragwürdig, Titel heidnischer Götter zu übertragen. Pantokrator auf den Messias anzuwenden, gibt noch weit mehr zu denken.
Es hat sich bereits im Laufe des ersten Jahrhunderts vor und nach unserer Zeitrechnung ein schleichender Prozess entwickelt, der sowohl von der ägyptischen Mythologie als auch von hellenistischen Juden jener Zeit beeinflusst war. Chresten und Christen bzw. Chrestus und Christos waren Titel, die beinah austauschbar waren. Diese Verwirrung lässt sich an einem Grabstein aus dieser Epoche ablesen, der beide Arten aufweist: „Christen für Chresten!“70
Erst in einem nächsten Schritt wurde durch die ersten „Glaubensväter“ der Name Christus für den Messias festgesetzt. Wobei besonders bei Gnostikern weiterhin die Bezeichnung „der Gute" (Chrestos) bevorzugt wurde. So beispielsweise der Begründer des Markionismus Marcion von Sinop (gelebt ca. 85 bis 160 u.Z.), der die gleichnamige einflussreiche christlich-gnostische Richtung des 2. Jahrhunderts gründete. Man geht davon aus, dass Marcion seine Theologie unter dem Einfluss des Gnostikers Cerdo 72 entwickelte, den er in Rom kennenlernte.
Marcion war der erste christliche Theologe, der systematisch einen Unterschied definierte zwischen einem guten Gott der Liebe des Neuen Testamentes und einem bösen Gott (Demiurg)73 des Alten Testamentes. Folglich weist er das Alte Testament zurück, weil er diesen Gott für das Leid und Unglück dieser Welt verantwortlich macht. Jesus selbst führt einen beständigen Kampf mit dem Demiurgen und sei deshalb in den Hades gestiegen, um ihm die Seelen zu entreißen. Wobei dieser Jesus nicht kam, um die Gläubigen von der Sünde zu erlösen, sondern er kam als göttliches Wesen in einem Scheinleib. Die Erlösung geschieht durch die geistige Überwindung des Materiellen durch ihn. Seine Nachfolger sollten allen irdischen Freuden absagen.74 Er bezeichnete den Messias als Theos Chrestos (Guter Gott). Von den Marcioniten stammt auch die älteste existierende Inschrift, die über der Oberschwelle des Eingangs eines Versammlungshauses von Marcioniten in Lebaba (heute Deir-Ali, ein paar Kilometer von Damaskus entfernt) angebracht war. Die Inschrift lautet:
„Synagoge der Markioniten - Dem Herrn und Erlöser Jesus, dem Chrestus [dem Guten] gewidmet.“75
Am Ende der Inschrift ist die Jahreszahl mit λχ’ angegeben, was der Jahreszahl 630 der Seleukiden Ära entspricht (318/319 u.Z.). Es wurde bald selbstverständlich, dass derjenige, der gesalbt ist (Christus) auch gut ist (Chrestus). Auch der Gnostiker Mani (gelebt von 216 bis 276/277 u.Z.), der die gnostische Bewegung des Manichäismus ins Leben rief, benannte den Beinamen des Jesus von Christus wieder um in Chrestos. Er nannte sich „Mani Apostel von Jesus Chrestos”.76
Die Bewegung der Christianoi bzw. Chrestianoi (Christen) scheint eine religiöse Bewegung gewesen zu sein, die unter gnostisch-heidnischer Strömung vor allem durch den Einfluss der Pioniere Simon von Samarien, Menander, Cerdo, Vlentinian und Marcion entstand. Die ersten und wahrhaftigen Jahuschuah-Nachfolger spielten in dieser Debatte längst keine Rolle mehr.
Weiter mit Teil 6: Vom „Guten Gott“ zum Gesalbten
1 Nur in der Septuaginta (griechische Übersetzung des Alten Testaments) wurde gelegentlich das Wort „Christus“ eingesetzt, wir kommen noch darauf zurück. Lediglich das Wort „Chrio“ wurde zu jener Zeit im Griechischen für Lotion/Creme, eincremen verwendet.
2 W. Robert Connor/Walter Robert Connor, The New Politicians of Fifth-century Athens, Hackett Publishing Company, Indianapolis, 1992, S. 88
3 Es ist umstritten, ob Sklaven tatsächlich nach guter Führung diesen Beinamen (Epitaph) Chrestos erhalten haben (vgl. Martin Karrer, Der Gesalbte: die Grundlagen des Christustitels, Vandenhoeck Ruprecht, Göttingen 1991, S. 70)
4 Sueton, Claudius, Kap. 25,4
5 Annalen des Tacitus, XV 44
6 Sueton, Caes. 5,25.4; 6,16.2, in: Martin Karrer, Der Gesalbte: die Grundlagen des Christustitels, Vandenhoeck Ruprecht, Göttingen 1991, S. 72
7 vgl. Robert E. Van Voorst, Jesus outside the New Testament – An Introduction to the Ancient Evidence, Wm. B. Eerdmans Publishing, 2000, S. 32-33
8 Edwin Johnson, Antiqua Mater: Wer waren die ersten Christen?, Frans-Joris Fabri (Hrsg. deutsche Ausgabe), Books on Demand, Norderstedt, 2010, S. 35
9 Vgl. Wolfgang Reinbold, Propaganda und Mission im ältesten Christentum - Eine Untersuchung zu den Modalitäten der Ausbreitung der frühen Kirche, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2000
10 Ein Teil des Briefes des Mara Sarapion an seinen Sohn lautet: ‚… was hatten die Athener für einen Nutzen davon, dass sie Sokrates töteten, was ihnen mit Hungersnot und Pest vergolten wurde? oder die Samier von der Verbrennung des Pythagoras, da ihr ganzes Land in einem Augenblick vom Sand verschüttet wurde? Oder die Juden von der Hinrichtung ihres weisen Königs, da ihnen von jener Zeit an das Reich weggenommen war? Denn gerechtermaßen nahm Gott Rache für jene drei Weisen: Die Athener starben Hungers, die Samier wurden vom Meere bedeckt, die Juden umgebracht und aus ihrem Reiche vertrieben, leben allenthalten in der Zerstreuung.‘ Aus: Gerd Theißen/Annette Merz, Der historische Jesus: Ein Lehrbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2011, S. 84
11 Phocion legte jedoch auch Wert darauf, gegen die Mehrheit zu stimmen, in dem Glauben, dass die Mehrheit immer falsch lag. Er wurde schließlich ein Opfer von politischen Intrigen und wurde durch die Athener Versammlung 318 v.u.Z. zum Tode verurteilt.“VON[Trevor Curnow, The Philosophers of the Ancient World: An A-Z Guide, Bristol Classical Press, 2006, S. 219
12 Stanley Mayer Burstein, Outpost of Hellenism: The Emergence of Heraclea on the Black Sea, University of California Press, 1976, S. 78
13 Auf der Webseite der Heidelberger Akademie der Wissenschaften der Universität Heidelberg können die lateinischen Inschriften aufgerufen werden: „Chrestus“ oder „Chresti“ in die Suchmaske „Schnellsuche Inschriften“ eingeben: http://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/inschrift/suche?qs=chrestus; griechische Inschriften: http://epigraphy.packhum.org; Papyrusfunde auf http://papyri.info/search unter Eingabe von Χρηστου (Chresto).
14 Edwin A. Abbott, The Fourfold Gospel, Abschnitt II, Der Anfang, University Press Cambridge, 1914, S. 337
15 Theological Dictionary of the New Testament: Abridged in One Volume, Gerhard Kittel/Gerhard Friedrich/Geoffrey W. Bromiley, Theological Dictionary of the New Testament: Abridged in One Volume, Eerdmans Publishing Company, 1985, Neudruck 2003, S. 1321
16 Im Griechischen lautete die Inschrift für ‘Isis Chreste’ ΙΣΙΔΙΧΡΗΣΤΗ, R. E. Witt, Isis in the Ancient World, Cornell University Press, New York, 1971, S. 308
17 J.B. Mitchell, Chrestos: A Religious Epithet – Its Import and Influence, Williams and Norgate, London/Edinburgh, 1880, S. 14
18 Vgl. Ronald J. Leprohon, The Great Name: Ancient Egyptian Royal Titulary, Society Biblical Literature, Atlanta, 2013, S. 37-47
19 J.B. Mitchell, Chrestos: A Religious Epithet – Its Import and Influence, Williams and Norgate, London/Edinburgh, 1880, S. 20
20 Harry Eilenstein, Hathor und Re, Band I: Mythen und Magie im Alten Ägypten, Books on Demand, Norderstedt, 2008, S. 33
21 Russell D. Rothe,William K. Miller,George Robert Rapp, Pharaonic Inscriptions from the Southern Eastern Desert of Egypt, Eisenbrauns, Indiana, 2008, S. 140
22 Bridget McDermott, Decoding Egyptian Hieroglyphs: How to Read the Secret Language of the Pharaohs, Watkins Media, 2001, S. 82-85
23 Bridget McDermott, Decoding Egyptian Hieroglyphs: How to Read the Secret Language of the Pharaohs, Watkins Media, 2001, S. 161
24 Françoise Dunand,Christiane Zivie-Coche, Die Religionen des Alten Ägypten, Kohlhammer, Stuttgart, 2013, S. 68
25 Das Anch-Kreuz wird auch ägyptisches Kreuz, Henkelkreuz, Lebensschleife, Nilschlüssel oder koptisches Kreuz (als Symbol der koptischen Kirche) genannt. Es ist ein altägyptisches Symbol das für das Weiterleben im Jenseits steht. Horus, der Sohn Osiris, wird mit diesem Zeichen abgebildet. Das Anch-Kreuz wird bis heute in der Katholischen Kirche sowie in der Esoterik benutzt.
26 Harry Eilenstein, Hathor und Re I: Mythen und Magie im Alten Ägypten, Books on Demand, Norderstedt, 2008, S. 81. Dem Mythos gemäß teilt sich Osiris den Vorsitz im Jenseitsgericht mit dem Sonnengott Re. Dadurch entsteht zwischen beiden eine Rivalität, welche gelöst wird, indem man Osiris als Erscheinungsform des Re betrachtet. In der Spätzeit fasste man den Osiris ebenfalls als Sonnengott auf.
27 Françoise Dunand,Christiane Zivie-Coche, Die Religionen des Alten Ägypten, Kohlhammer, Stuttgart, 2013, S. 101-102
28 J.B. Mitchell, Chrestos: A Religious Epithet – Its Import and Influence, Williams and Norgate, London/Edinburgh, 1880, S. 21+16
29 Jürgen Osing/Erland Kolding Nielsen, The Heritage of Ancient Egypt: Studies in Honour of Erik Iversen, Carsten Niebuhr Institute of Ancient Near Eastern Studies, University of Copenhagen, 1992, S. 52+56
30 Hugo Rahner, SJ: Die Anfänge der Herz-Jesu-Verehrung in der Väterzeit, in Josef Stierli (Hrsg.): Cor Salvatoris. Wege zur Herz-Jesu-Verehrung S. 65, auf https://de.wikipedia.org/wiki/Heiligstes_Herz_Jesu
31 Das Fronleichnamsfest ist ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirche, mit dem die buchstäbliche und tatsächlich Gegenwart (Konsekration) Jesu im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird.
32 Claudia Schlager, Kult und Krieg: Herz Jesu - Sacré Cœur - Christus Rex im deutsch-französischen Vergleich 1914-1925, Tübinger Vereinigung für Volkskunde, Tübingen, 2011, S. 93-94
33 Claudia Schlager, Kult und Krieg: Herz Jesu - Sacré Cœur - Christus Rex im deutsch-französischen Vergleich 1914-1925, Tübinger Vereinigung für Volkskunde, Tübingen, 2011, S. 100-103
34 Claudia Schlager, Kult und Krieg: Herz Jesu - Sacré Cœur - Christus Rex im deutsch-französischen Vergleich 1914-1925, Tübinger Vereinigung für Volkskunde, Tübingen, 2011, S. 20
35 Erschienen in einem Schreiben des Pastoraltheologen und Jesuiten Michael Gatterer SJ, das die Katholiken auf den Herz-Jesu-Monat im Kriegsjahr 1915 vorbereiten sollte. Zitiert in: Claudia Schlager, Kult und Krieg: Herz Jesu - Sacré Cœur - Christus Rex im deutsch-französischen Vergleich 1914-1925, Tübinger Vereinigung für Volkskunde, Tübingen, 2011, S. 207
36 Claudia Schlager, Kult und Krieg: Herz Jesu - Sacré Cœur - Christus Rex im deutsch-französischen Vergleich 1914-1925, Tübinger Vereinigung für Volkskunde, Tübingen, 2011, S. 12-14
37 In der Zeitschrift Sendbote, Januar 1915, S. 2, in: S. 204. Wiederholt berichtete der Sendbote von „Medaillen, an denen Kugeln abprallten, und von Soldaten, die regelmäßig die Andachten an Herz-Jesu-Freitagen besucht hatten und daraufhin, trotz widrigster Umstände, vor ihrem Tod die Sterbesakramente empfangen konnten“. VON[Claudia Schlager, Kult und Krieg: Herz Jesu - Sacré Cœur - Christus Rex im deutsch-französischen Vergleich 1914-1925, Tübinger Vereinigung für Volkskunde, Tübingen, 2011, S. 204)
38 Papst Pius XI., Enzyklika „Miserentissimus Redemptor“, 8. Mai 1928; deutsche Fassung „Rundschreiben über die dem heiligsten Herzen Jesu allgemein geschuldete Sühne“, abzurufen unter https://katholischglauben.info/wp-content/uploads/2017/01/pius-xi-rundschreiben-miserentissimus-redemptor.pdf
39 Pius XII, Enzyklika, Haurietis Aquas, Über die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu, 15. Mai 1956, deutsche Fassung abzurufen unter: https://w2.vatican.va/content/pius-xii/de/encyclicals/documents/hf_p-xii_enc_15051956_haurietis-aquas.html
40 Ökumenisches Heiligenlexikon, www.heiligenlexikon.de/Kalender/Herz-Jesu-Fest.html, abgerufen am 18.12.2017
41 Claudia Schlager, Kult und Krieg: Herz Jesu - Sacré Cœur - Christus Rex im deutsch-französischen Vergleich 1914-1925, Tübinger Vereinigung für Volkskunde, Tübingen, 2011, S. 70
42 Das Datum des Festes des Heiligsten Herzen Jesu ist vom Datum des beweglichen Osterfestes abhängig (dritter Freitag nach Pfingsten) und fällt somit immer zwischen dem 29. Mai und dem 2. Juli
43 J.B. Mitchell, Chrestos: A Religious Epithet – Ist Import and Influence, Williams and Norgate, London/Edinburgh, 1880, S. 28
44 Teilweise wird vom Jahr 303 u.Z. als Todestag ausgegangen, so in: Der hl. Onuphrius und sein Bildnis in München am ehemaligen Eiermarkt: Ein kleiner Beitrag zur Münchener Geschichte, Münchener Sonntagsblatt, Nr. 1-3, Januar 1863, in einer Zusammenstellung über den hl. Onuphrius von Ant. Mayer, Druck v. J. G. Weiss, 1869, S. 15
45 Alban Butler, Leben der Väter und Märtyrer nebst anderen vorzüglichen Heiligen, Band 8, Simon Müller’sche Buchhandlung, Mainz, 1824, S. 56
46 Wikipedia zu Onophrios, https://de.wikipedia.org/wiki/Onophrios_der_Gro%C3%9Fe, abgerufen am 18.12.2017
47 www.heiligenlexikon.de/BiographienO/Onuphrios.html, abgerufen am 18.12.2017
48 Andrea B. Schmidt, Kanon der Entschlafenen - Das Begräbnisritual der Armenier, Orientalia Biblica et Christiana, Eckart Otto/Siegbert Uhlig (Hrsg.), Band 5, Harrossowitz Verlag, Wiesbaden, 1994, S. 92
49 Michael Mitterauer, Ahnen und Heilige: Namengebung in der europäischen Geschichte, C.H. Beck, München, 1993, S. 145.175
50 Abgedruckt im Münchner Sonntagsblatt, Nr. 1, 4. Januar 1863 unter dem Artikel ‚Der hl. Onophrius und sein Bildniss in München am ehemaligen Eiermarkt: Ein kleiner Beitrag zur Münchener Geschichte‘, aus einer Zusammenstellung über den hl. Onuphrius von Ant. Mayer, Druck v. J. G. Weiss, 1869, S. 5
51 Der hl. Onuphrius und sein Bildniss in München am ehemaligen Eiermarkt: Ein kleiner Beitrag zur Münchener Geschichte, Münchener Sonntagsblatt, Nr. 1-3, Januar 1863, in einer Zusammenstellung über den hl. Onuphrius von Ant. Mayer, Druck v. J. G. Weiss, 1869, S. 27
52 www.heiligenlexikon.de/BiographienO/Onuphrios.html, abgerufen am 18.12.20117
53 Welt der Wunder Kompakt, Nr. 6, 2018, S. 57
54 Harry Eilenstein, Hathor und Re, Band I: Mythen und Magie im Alten Ägypten, Books on Demand, Norderstedt, 2008, S. 65
55 Hans Bonnet, Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte, de Gruyter, Berlin/New York, 2000, S. 339
56 Harry Eilenstein, Hathor und Re, Band I: Mythen und Magie im Alten Ägypten, Books on Demand, Norderstedt, 2008, S. 408
57 Elaine A. Evans, McClung Museum, University of Tennessee, 17. April 1996, University of Nebraska State Museum, http://museum.unl.edu/research/entomology/Egyptian Sacred Scarab/egs-text.htm, abgerufen am 18.12.2017
58 Harry Eilenstein, Hathor und Re, Band I: Mythen und Magie im Alten Ägypten, Books on Demand, Norderstedt, 2008, 49
59 Hermann Alexander Schlögl, Das Alte Ägypten: Geschichte und Kultur von der Frühzeit bis zu Kleopatra, C.H. Beck, München, 2006, S. 182
60 Die Septuaginta (auch LXX genannt) ist die erste griechische Übersetzung der Schriften des Alten Bundes, die ca. 250 v.u.Z. entstand und später mehrere Male überarbeitet wurde. Die Septuaginta ist in ihrer Urgestalt eine rein jüdische Übersetzung. Die ältesten vollständig erhaltenen Handschriften der Septuaginta entstammen aus den ersten christlichen Jahrhunderten und sind christlich überarbeitet.
61 Es existiert kein einziges ursprüngliches Fragment der ursprünglichen Schreiber der Schriften des Neuen Testaments
62 Gerd Theißen/Annette Merz, Der historische Jesus: Ein Lehrbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2011, S. 89
63 Christliche Revisionen sind die des Origenes, des Lukian von Antiochia und des Hesychian für Ägypten. Diese Revisionen sind ca. 300 n.u.Z. entstanden.
64 Im Einzelnen sind es die Papyri Rylands 458 (ca. 150 v.u.Z.: 5. Mose 23-28 fragmentarisch), P. Fouad 266 (ca. 100 v.u.Z.: 1. Mose und 5. Mose fragmentarisch) sowie P. 967 (ca. 200 u.Z.: Hesekiel, Daniel und Esther). Ebenfalls zu den ältesten Textzeugen zählen einige Fragmente aus Qumran (4QLXXLeva, 4QpapLXXLevb, 4QLXXNum, 4QLXXDtn) aus dem 2./1. Jh. v.u.Z. sowie die Zwölfprophetenrolle aus Naḥal Ḥever
65 Carsten Ziegert/Siegfried Kreuzer, Septuaginta (AT), 2012, www.bibelwissenschaft.de/stichwort/28417/, abgerufen am 18.12.2017
66 Michel A. Knibb (Hrsg.), The Septuagint and Messianism, Bibliotheca Ephemerides Theologicarum Lovaniensium, Leuven University Press, 2006, S. 365
67 Der gnostisch-heidnische Charakter der Übersetzung der Septuaginta zeigt sich bereits darin, dass die Übersetzer der Septuaginta die Apokryphen mit aufgenommen haben, obwohl diese sehr deutlich aus der Art der anderen alttestamentlichen Bücher schlagen.
68 Michel A. Knibb (Hrsg.), The Septuagint and Messianism, Bibliotheca Ephemerides Theologicarum Lovaniensium, Leuven University Press, 2006, S. 281.367.448-449
69 Wikipedia unter ‚Pantokrator‘,https://de.wikipedia.org/wiki/Pantokrator, abgerufen am 07.09.2018
70 Robert E. Van Voorst, Jesus outside the New Testament – An Introduction to the Ancient Evidence, Wm. B. Eerdmans Publishing, 2000, S. 35
71 Dialogus de recta in Deum fide (Sect. I.), in: Ferdinand Christian Baur, Die Christliche Gnosis oder die Christliche Religions-Philosophie in ihrer geschichtlichen Entwicklung, Tübingen, 1835, S. 297
72 Cerdo war ein Gnostiker aus Syrien und ein Nachfolger Simon Magus. Er wirkte ca. 138 u.Z., etwa zeitgleich mit dem Gnostiker Valentinus.
73 Während im Platonismus der Demiurg ein gutes Wesen/Gott ist, erscheint er in der gnostischen Tradition als fragwürdige Gestalt, die eine mangelhafte, von vielfältigen Übeln geprägte Welt erschaffen hat. Für Marcion ist es ein, vom „guten Gott“ Christus unabhängige Instanz.
74 Vgl. Ferdinand Christian Baur, Die Christliche Gnosis oder die Christliche Religions-Philosophie in ihrer geschichtlichen Entwicklung, Tübingen, 1835, S. 241-300
75 Griechisch lautet die Inschrift vollständig: „Συναγωγή Μαρκιωνιστών κώμ(ης) Λεβάβων του k(υρίο)υ καί σ(ωτήρ(oς) Ίη(σου) Χρηστου προνία ΙΙαύλου πρεσβ(υτέρου) – του λχ’ ετους”. Zitiert in: Robert Smith Wilson, Marcion – A Study of a Second-Century Heretic, Neudruck (1980) der Ausgabe von 1933, J. Clarce, London, S. 68; eigene Übersetzung ins Deutsche
76 R. van den Broek,Wouter J. Hanegraaff (Hrsg.), Gnosis and Hermeticism from Antiquity to Modern Times, State University of New York, 1998, S. 50